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Montag abends mit meiner besten Freundin in Hannover und ihr Wunsch an mich ein kuscheliges Restaurant zu finden… Gar nicht so einfach, nachdem Montag oft Ruhetag ist. Aber es gibt eben doch noch geschäftstüchtige Wirte! Angelo Cipolla ist einer davon und so rief ich ihn an und fragte ihn, ob er denn noch einen schönen Tisch für zwei für den Abend hätte. Er meinte, ja, ja, das würde gehen.
Also machten wir uns auf zu dem wundervoll restaurierten Fachwerkhaus in Hannover’s Osten, bekamen gerade noch einen Parkplatz und betraten das wirklich gut gefüllte Gallo Nero. Angelo Cipolla begrüßte persönlich und gewohnt herzlich und geleitete uns an einen schönen Tisch neben dem Kamin – für Kuscheligkeit war also gesorgt. Einer der zahlreichen männlichen Servicekräfte eilte im Laufschritt heran um meiner reizenden Begleitung mit sizilianischer Grandezza die Garderobe abzunehmen.
Wir nahmen Platz erhielten die Speise – und Weinkarte und wurden nach Aperitivowünschen gefragt. Champagner führt das Gallo Nero ja bekanntlich nicht. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, denn für eine grandiose Alternative ist gesorgt. Es gibt Berlucchi Brut 61 75% Chardonnay, 25% Pinot Noir und die Rosévariante in 1:1 Mischung dieser Rebsorten. Ein Rosé für die Dame und ein Brut für mich kamen flugs an den Tisch. Perfekt gekühlt – ja das geht – mussten sich die beiden aus der Franciacorta nicht vor der Konkurrenz aus der Champagne verstecken. Im Gegenteil.
Die Specials wurden auf einer Tafel angezeigt und angesagt. Wie so oft hatten wir denselben Gedanken und wählten beide dasselbe und zwar:
Trüffelravioli an Erdbeerschaum, grünem Pfeffer, gerösteten Mandel und Parmesan als Vorspeise und Kalbsfilet im Schinkenmantel an Californiafrüchten und Portweinsauce.
Ein kleines Amuse sowie frisches Brot mit Öl kamen ebenfalls an den Tisch – sehr schön. Der Serviceablauf von zwei männlichen und einer weiblichen Kellnerin (hier ausschließlich auf italienisch) war nahezu perfekt – effizient und doch herzlich!
Die Ravioli waren eine geschmackliche Offenbarung. Der Erdbeerschaum gepaart mit dem Pfeffer und den erdigen Trüffeln – schlicht genial – ein derart komplexes Spektrum an Aromen habe ich selten erlebt. Meine Freundin bestellte sich schnell noch ein Glas Chianti – komplementär zu den pfeffrigen Aromen. Sehr gut. Ich blieb zunächst beim Berlucchi und stieg erst zur Hauptspeise auf den Chianti um…
…der dann auch sehr gut passte. Die Komposition war schon optisch sehr gut gekungen (siehe Photo). Der Gargrad medium-rare war perfekt getroffen. Californische Leichtigkeit traf hier auf herzhaften Fleischgenuss. Sehr schön. Knackiges Gemüse und leicht überdimensionierte geröstete Kartoffeln vervollständigten das Genusserlebnis.
Eine umfangreiche Dessertkarte wurde uns gereicht – doch wir ließen uns lieber zu Digestiven überreden. Die Auswahl ist überwältigend. Ich bin das vor einiger Zeit einmal mit der lieben Kiwikatze komplett am Buffet abgeschritten und durchgegangen. Heute entschieden wir uns direkt für zwei Brandies. Diese kamen stilecht in angewärmten Gläsern (Bild) und schmeckten dementsprechend grandios.
Zeit zum Chillen am Kamin und die Zweisamkeit zu genießen. Als der Abend zu Ende ging – wir hatten mittlerweile fast 4 Stunden im Gallo Nero zugebracht und die letzten Gäste – wollten die charmanten Gastgeber uns noch nicht gehen lassen. Weitere Digestive auf’s Haus sollten es sein. Einen Grappa ließ ich mir also noch schmecken und wir eisten uns los. Wir wurden herzlichst verabschiedet und ich kann den nächsten Besuch im Gallo Nero kaum erwarten.