Nordrhein-Westfalen

Diese Rezension ist ein gutes Jahr alt und wurde vor einem gemeinsamen Treffen mit Kritikerfreunden erstellt. Vielleicht trotzdem einmal an das Ende scrollen und die Anmerkungen lesen und vielleicht kommentieren und/oder sich dem, was ich dort schreibe anschließen. Danke.


Nachdem ich eine nicht so schöne Bewertung zu Habbel's zu lesen bekam und da wir dort demnächst ein größeres Essen mit „kritischen“ Freunden planen, habe ich mich entschlossen, obwohl ich das Restaurant recht gut kenne, mir vorher selber noch einmal eine Meinung zu bilden, zumal von neuer Küche und neuem Koch die Rede war.

Vornweg, wir sind nicht enttäuscht worden.

Platz fanden wir im alten Restaurantteil, nachdem ich die letzten Male in dem neuen modernen Glasanbau gesessen habe. Inwieweit dieser sich architektonisch eingliedert muss jeder selber beurteilen. Ich finde das innere sehr gelungen wie auch die Verbindung mit der alten Brennerei, sehe aber das ganze Ensemble, wenn man das alte Lokal hinzu nimmt kritisch.

Angesteuert haben wir nach betreten den älteren Restaurantteil, der im Gegensatz zu dem gut besuchten vorderen Teil leer war. Auch sollte sich bis auf einen Tisch dieser nicht mehr groß füllen -

Uns wurde ein Zweiertisch in dem sehr gediegen eingerichteten Restaurant angeboten, welcher uns auch gefiel. Die Einrichtung sehr stilvoll, die Tische weiß gedeckt, gefaltete Soffservietten, eingedeckt, Brotteller, Besteck, Wein- und Wasserglas, Windlichter, Blumenvasen mit Rosen.

Offene Dachkonstruktion, die Wände in Beige- und Brauntönen gehalten, dezente Beleuchtung und bequeme Stühle und Sitzbänke.

Die Karten wurden gereicht, nach Getränkewünschen gefragt. Ein Weizenbier 0,5l € 4,50  und ein Bier vom Fass bitte, welches gibt es denn?

Die Bedienung räumte ein, dass sie neu wäre und erst nachfragen müsse. Die Auskunft Budweiser 0,3l € 3,20, welches ich gerne orderte.

Die Karte zum letzten Besuch komplett neu bis auf wenige Klassiker, die in leicht abgewandelter Form schon seit Jahren angeboten wurden, die Handschrift des neuen Kochs.

Ein 3-Gänge-Menü mit Schwerpunkt Gans für 46 € und ein Hebst Menü 5 Gänge für 78 € waren im Angebot.

Die einzelnen Komponenten fanden sich auch in der klein gehaltenen Karte mit 6 Vorspeisen, 7 Hauptgerichten und 4 Desserts wieder. Empfohlen wurden noch Flaschen- und offene Weine, darüber hinaus gibt es noch eine breite Weinkarte.

Wir wählten:

„Das Original aus Wien“ Kalbsschnitzel, Bratkartoffeln und Wildkräutersalat 20 €

und

„Altbewährt“ US Prime Flank Steak 200 g mit Rosmarin Drillingen, Selleriegemüse, Salat, Pfeffersauce und Kräuterbutter 23 €.

Zwischenzeitlich trafen die gut gekühlten Getränke ein und Weiß- und Graubrot mit Salz- und Tomatenbutter.

Kurz darauf ein Gruß aus der Küche, ein kalt  aufgeschäumte Gemüsesuppe, dazu ein Brotstick mit Chorizo. Die richtigen Appetitanreger.

Das Essen kam nach angenehmer Wartezeit, das Steak sehr zart, zwischen Medium rare und medium gebraten, schön angerichtet mit Gemüse und Kartoffeln. Ich habe ich probiert, butterzart und schöne Röststoffe.

Für mich 2 Kalbsschnitzel mit schöner fluffiger Panade dazu aufgereiht gebratene Kartoffelscheiben, alles garniert mit Zitronenscheibe, Kaper und Sardellenfilet, dazu in einem Extraschälchen Preiselbeeren.

Eine ausreichende Portion, das zartes Fleisch gut gewürzt.

Auf Kaffee und Dessert haben wir verzichtet, obligatorisch ist aber ein Blick in die exzellente Spirituosenkarte mit Selbstgebranntem und einer großen Auswahl an Whiskys, Grappa und weiteren Getränken.

Unsere Wahl fiel auf einen Orange Cru Likör 4,50 und einen Walnussgeist 6,50 €.

Mit der Rechnung wurde uns dann noch ein Hauslikör von Moosbeeren und Maronen angeboten.

Fazit
ein schönes Essen in  stilvollem Ambiente, professioneller Service durch den Restaurantleiter noch etwas unbedarft und unsicher durch die neue Kraft. Alles sehr sauber.
Das Preisleistungsverhältnis:  Bei vergleichsweise recht hohen  Preisen bekommt man aber neben der guten Einrichtung und Ausstattung einiges zusätzlich geboten.

Anmerkung:
Ich habe mich entschlossen, hier den Gesamteindruck (nicht die einzelnen Bereiche) so wie unser Kollege kgsbus nach dem Schema von "Küchenreise" zu bewerten.
Dieser Bewertungshintergrund löst sich von einem Restaurantklassifizierung ab. "Gern wieder" das kann sowohl für ein Sternelokal wie auch für eine Pizzeria oder einen Imbiss gelten. Das finde ich fair, wird jeder Restaurantkategorie gerecht und ich würde es schön finden, wenn sich weitere Freunde dem anschließen würden und sich dieses für den Gesamteindruck hier durchsetzten würde.

Fazit zum Gesamteindruck: 5 – unbedingt wieder


(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise") )