Geschrieben am 01.08.2019 2019-08-01| Aktualisiert am
03.08.2019
Besucht am 01.08.2019Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 49 EUR
Über das "Gasthaus Zahm" habe ich in etlichen Berichten, die allerdings bis auf den vom 22.09.18 (unser letzter Besuch) aus welchen Gründen auch immer hier alle verschwunden sind, viele Worte verloren, denn dieses Gasthaus war über Jahrzehnte hinweg als Traditions-Gasthaus weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt und nicht zuletzt wegen seiner sehr guten Küche auch hochgeschätzt; eigentlich mit das "erste Haus" am Platze sprich am St.Johanner Markt. Tempi passati! Etliche Betreiber- und Stilwechsel während der letzten Jahre haben einen Negativtrend heraufbeschworen, der offenbar irreversibel ist. Waren wir bei unserem letzten Besuch (siehe Bericht) schon nicht zufrieden gewesen und hatten uns deshalb elf Monate "Zahm-Abstinenz" verordnet, stand auch unser heutiger Besuch zumindest kulinarisch unter keinem guten Stern. Hatten wir hier auf Besserung gehofft wurden wir gründlich enttäuscht. Und ich werde mich hüten, auch nur das Fitzelchen einer Empfehlung auszusprechen; das alte "Zahm" hingegen hatte ich stets in höchsten Tönen gepriesen und empfohlen.
Ambiente: Zunächst sassen wir draussen vor dem "Zahm", nachdem wir (meine Frau, eine gemeinsame Freundin und ich) einen Tisch im Schatten gefunden hatten. Leider hatte die einzige Wespe weit und breit unsere Freundin als Ziel ausgemacht und attackierte sie ständig, weshalb wir schliesslich Reißaus nehmen und uns nach drinnen verzogen. Gefällig die mit dem letzten Betreiberwechsel erfolgte Änderung der Wand-Deko: derzeit lauter Plakate vom Saarbrücker Altstadtfest aus verschiedenen Jahren bzw. Jahrzehnten und graphisch sehr ansprechend. Das Mobiliar ist über etliche Betreiberwechsel hinweg gleich geblieben. Drei Sterne.
Sauberkeit: fünf Sterne.
Service: Die diensthabende Servicefrau Ulla und meine Frau kennen sich seit mindestens dreissig Jahren, insofern mussten wir um einen ordentlichen Service auch nicht bang sein. Drei Sterne.
Essen und Trinken: Drinnen wie draussen gibt es derzeit eine kleine Mittagskarte, wobei "klein" insgesamt neun Positionen bedeutet.
Meine Frau trank Apfelschorle (0,4l EUR 3,60), die Freundin Bruch Kristallweizen (0,5l EUR 4,20) und ich Bruch No. 1 (0,4l EUR 3,80). Beide Damen entschieden sich angesichts der herrschenden Temperaturen für kalte Gerichte; meine Frau wählte "Lyonersalat mit Käsestreifen und Bratkartoffeln", unsere Freundin bevorzugte den "Schnittlauch/Eiersalat mit Bratkartoffeln": beide Gerichte schlugen mit je EUR 10,50 zu Buche. Und die Bratkartoffeln waren natürlich heiss; das mit den Kaltgerichten sei also hiermit etwas relativiert.
Finde ich auf Speisekarten, egal wo das ist, Kalbsnierchen im Angebot ist "der Kittel schon geflickt"; sie müssen für mich einfach her.Also nahm ich ohne zu zögern die "Kalbsnierchen, Körnersenf, Pommes Frites" für EUR 16,50. Dazu gab es noch einen kleinen Beilagensalat, der nicht auf der Karte gestanden hatte und den ich direkt an meine Frau weiterreichte.
Zufrieden waren wir alle drei aus unterschiedlichen Gründen überhaupt nicht. Am Beilagensalat bemängelte meine Frau die Qualität der Vinaigrette und der Lyonersalat schmeckte ihr absolut nicht; nach den Bratkartoffeln habe ich dann schon gar nicht mehr gefragt. Der kleine Klacks an Eiersalat (siehe Foto), den die Freundin auf ihrem Teller hatte, war der blanke Hohn und rechtfertigt den Preis von EUR 10,50 absolut nicht. Gleich um die Ecke direkt am Markt gibt es für EUR 9,50 das gleiche Gericht geschmacklich einwandfrei und mit der drei- bis vierfachen Menge an Eiersalat. Nun zu meinen Kalbsnierchen: von der Menge her auskömmlich und die zugehörigen Pommes Frites waren in Ordnung. Was nicht in Ordnung war war der Gargrad der Kalbsnierchen; von nahezu noch roh bis hin zu total übergart sprich fast knochenhart war auf meinem Teller wirklich alles vertreten. Den Körnersenf habe ich zwar optisch vermeintlich wahrgenommen und die Körner auch auf der Zunge gespürt; von Senfgeschmack konnte allerdings keine Rede sein. Dieses Gericht war jedenfalls von meiner "Kalbsnierchen-Referenz", den im vermutlich ältesten Gasthaus von Saarbrücken ("Zum Adler", Deutschherrenstrasse) servierten "Kalbsnierchen in Senfsauce" (es gibt die Nierchen dort auch in Pernodsauce) kulinarische Lichtjahre entfernt. Und ich habe Zweifel am Status des "Kochs": stand da in der Küche heute eine Person mit Kochausbildung oder jemand der/die schon mit dem Braten eines Spiegeleis oder dem Bestreichen eines Butterbrots auf der richtigen Seite überfordert ist? Für das was wir drei heute auf dem Tisch hatten sind zwei Bewertungs-Sterne schon zu viel, deshalb vergebe ich hier auch nur eineinhalb. Kein ordentlicher Koch bzw. keine ordentliche Köchin hätten solche "Gerichte" am Pass abgeliefert, aber in manchen Küchen schwingen ja mittlerweile im Hauruckverfahren "geschulte Kräfte" die Kochlöffel. Ähnliches kenne ich von meiner Zeit beim Bund: im Instandsetzungszug wimmelte es von Metzgern, Bäckern, Konditoren und Gemüsebauern, während in der Kantine Eisenbieger,Fliesenleger, Betonbauer, Schreiner und Gipser in den Kesseln und Pfannen rührten..
Preis-/Leistungsverhältnis: Die hier geforderten Preise liegen im am St.Johanner Markt üblichen Rahmen, die Leistung kann dabei allerdings nicht mithalten. Zwei Sterne.
Fazit: Früher häufiger und treuer Gast im alten "Zahm", mit dem der jetzige "Zahm" ausser dem Namen nichts mehr gemein hat, mag ich hier nicht mehr hingehen. Kommentar meiner Frau:" Draussen sitzen bei einem Getränk und vielleicht einem Hack- oder Käseschnittchen, mehr aber auch nicht".
Über das "Gasthaus Zahm" habe ich in etlichen Berichten, die allerdings bis auf den vom 22.09.18 (unser letzter Besuch) aus welchen Gründen auch immer hier alle verschwunden sind, viele Worte verloren, denn dieses Gasthaus war über Jahrzehnte hinweg als Traditions-Gasthaus weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt und nicht zuletzt wegen seiner sehr guten Küche auch hochgeschätzt; eigentlich mit das "erste Haus" am Platze sprich am St.Johanner Markt. Tempi passati! Etliche Betreiber- und Stilwechsel während der letzten Jahre haben ... mehr lesen
2.0 stars -
"Berauschend war es auch diesmal nicht ............" simba47533Über das "Gasthaus Zahm" habe ich in etlichen Berichten, die allerdings bis auf den vom 22.09.18 (unser letzter Besuch) aus welchen Gründen auch immer hier alle verschwunden sind, viele Worte verloren, denn dieses Gasthaus war über Jahrzehnte hinweg als Traditions-Gasthaus weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt und nicht zuletzt wegen seiner sehr guten Küche auch hochgeschätzt; eigentlich mit das "erste Haus" am Platze sprich am St.Johanner Markt. Tempi passati! Etliche Betreiber- und Stilwechsel während der letzten Jahre haben
Geschrieben am 03.05.2015 2015-05-03| Aktualisiert am
09.05.2015
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu
Gasthaus Zahm
Besucht am 02.05.2015
Hatte ich mich im Februar berechtigterweise noch sehr positiv über das "Gasthaus Zahm", eines meiner Lieblingsgasthäuser am Markt, ausgelassen, kann ich dies nun leider nicht mehr tun. Tempi passati! Der alte Dampfer "Zahm", seit 1911 auf Kurs und als Gaststätte auf der Saarstrasse ansässig, dort quasi ein "Leuchtturm der Gastlichkeit", beliebt von jeher bei Jung und Alt. Hatte er über viele Jahre etliche Pächterwechsel unbeschadet überstanden, ist er nun meiner Ansicht nach erst voll auf Grund gelaufen, zunächst hoch und trocken gesessen, letztlich dann aber buchstäblich abgesoffen. Was ist passiert?
"Neueröffnung 16.04.15. Es werde Licht" So steht es auf der Homepage des neuen "Gasthaus Zahm" (www.gasthauszahm.de). Völlig ahnungslos habe ich gestern das Lokal betreten, das ich seit vielen Jahren kannte und immer wieder gerne besucht habe, um auf die Schnelle etwas Schmackhaftes zu essen. Mein erster Eindruck: Ich bin im absolut falschen Film! An einem Samstagmittag gähnende Leere; wo hat es das beim "Zahm" jemals zuvor gegeben? Das vertraute Ambiente mit vielen Fotos, Ansichtskarten, Plakaten und alten metallenen Werbeschildern an der Wand und über der Theke: komplett weg! Stattdessen alles ausser der Theke krachneu, ratzekahl, minimalistisch und steril. Neuer Anstrich, die lange Wand bis in Schulterhöhe nun grün mit goldfarbenen Haarstrichen. Der grosse Tisch (war er nun rund oder oval gewesen?) im vorderen Gastraum: einfach weg! Die alte bequeme Bestuhlung: auch weg! Stattdessen darf der Gast nun in "Sitzmulden" aus Kunststoff an phantasielos ausgewählten stupiden Zweier- oder Vierertischen mit Papiertischdecken und Papierservietten Platz nehmen. Einziger Blickfang: eigenartig gestaltete von der Decke baumelnde lampenartige Leuchtelemente. Es werde Licht? Na ja; für mich wirds hier eher stockfinstere Nacht! Der hintere Gastraum: zur Zeit Baustelle und Möbellager in einem. Für Gäste, die das alte "Zahm" nicht gekannt haben, mag dieses neue Ambiente schick, trendy, hip oder geil sein; auf mich wirkt es ausgesprochen öde, vielleicht allenfalls für einen Imbiss aber keineswegs für ein Gasthaus, das nach wie vor auf Tradition pocht, passend und geeignet.
"Eine Suppe oder einen Salat vorweg, ein Hauptgang Ihrer Wahl und ein Tagesdessert. Das alles für EUR 5,00 mehr als der gewählte Hauptgang (pochierte Senfeier, Zwiebeltarte, Chili-Käse-Lyoner oder Rosa Schweinefilet; EUR 8,00 - EUR 10,50) kostet". So steht es jedenfalls auf der neuen Speisekarte. Fand man dort früher Gerichte wie "Saarländische Dreifaltigkeit", "Wolf trifft Rind", "Elsässische Schneckennudeln", "Gefillde" oder "Hoorische", um nur einige zu nennen, sieht sich der Gast jetzt mit "Saar Dog", "Rundstück warm mit Knerzje und geschmortem Schulterscherzel", "Ochsenbackengulasch" oder "Hamburger Hamburger mit Holzkohlemayo" konfrontiert. Ich musste erst einmal überlegen, ob ich hier überhaupt bleiben möchte; da ich eines Termines wegen nicht viel Zeit hatte, habe ich mich schliesslich doch gesetzt und bestellt. Ein Paar, das direkt vor mir das Etablissement betreten hatte, tat dies ebenso. Sie bestellten "Zwei handgemachte Frikadellen mit Brot" und den "Eintopf des Tages", einen Süsskartoffeleintopf. Ich nahm den "Eiersalat von Bioeiern mit Schnittlauch, Radieschen, Kresse und gebratenen Bröselkartoffeln" für EUR 11,50. Da wir die einzigen Gäste waren, hatte der Service nicht wirklich viel zu tun. Zwei junge Damen mit meinem Eindruck nach nicht eben viel Erfahrung im Gastrobereich, aber immerhin freundlich, höflich und zuvorkommend. Dazu zeitweise eine recht unambitionbiert wirkende bebrillte Blondine mittleren Alters (vielleicht die neue Pächterin ?), die alles andere als gute Laune verströmte, hinter der Theke. Wenigstens kamen die Getränke zügig. Wieso eine absolut unausgelastete Küche über eine halbe Stunde benötigt, nur um vorgefertigte Frikadellen aufzuwärmen und zusammen mit dem ebenfalls bereits vorgekochten "Eintopf des Tages" rauszugeben, bleibt für mich ein Rätsel. Mein Eiersalat brauchte sogar noch knapp zehn Minuten länger; schliesslich mussten die Bröselkartoffeln erst gebraten werden. Insgesamt ein absolutes Unding; wie soll das denn gehen, wenn die Hütte vielleicht einmal voll ist. Mein Gericht wurde auf einem Holzbrett mit zwei Näpfen darauf serviert, im einen Napf war ein feingehäckselter Eiersalat mit ein wenig Schnittlauch, drei hauchdünnen Radieschenscheiben und Fragmenten von Kresse. Selbstgemacht, geschmacklich aber allenfalls Mittelmaß und überteuert. Nur wenige Schritte entfernt bieten am St.Johanner Markt Mitbewerber wie etwa das "Bruch No.1" oder das "Langenfeld" geschmacklich weit bessere Eiersalate für EUR 9,50 bzw. EUR 8,50 an. Ach ja; fast hätte ich die Bröselkartoffeln im zweiten Napf vergessen. Dieser Napf war recht klein und dafür hochwandig; ich hatte Mühe, den Inhalt sprich die "Bröselkartoffeln" genannten neutral schmeckenden Bratkartoffelfragmente mit Messer und Gabel herauszuporkeln. Insgesamt: nicht schön!
Das Konzept des neuen "Gasthaus Zahm" hat mich nicht überzeugt. Im neuen Ambiente fühle ich mich alles andere als wohl, die Speisekarte gefällt mir nicht. "Gasthaus" geht anderes, meiner Ansicht nach ist das "Zahm" jetzt zu einem Imbiss mit überhöhten Ansprüchen und zum Teil überzogenen Preisen geworden. Wers mag, soll hingehen! Ich persönlich trauere dem alten "Gasthaus Zahm" wirklich nach; das neue "Zahm" werde ich künftig meiden,zumal es rund um den Markt nun wirklich Alternativen zur Genüge gibt. Empfehlen kann und werde ich das "Zahm" im neuen Gewand jedenfalls nicht.
Hatte ich mich im Februar berechtigterweise noch sehr positiv über das "Gasthaus Zahm", eines meiner Lieblingsgasthäuser am Markt, ausgelassen, kann ich dies nun leider nicht mehr tun. Tempi passati! Der alte Dampfer "Zahm", seit 1911 auf Kurs und als Gaststätte auf der Saarstrasse ansässig, dort quasi ein "Leuchtturm der Gastlichkeit", beliebt von jeher bei Jung und Alt. Hatte er über viele Jahre etliche Pächterwechsel unbeschadet überstanden, ist er nun meiner Ansicht nach erst voll auf Grund gelaufen, zunächst hoch und... mehr lesen
2.0 stars -
"Quo vadis, Gasthaus Zahm?" simba47533Hatte ich mich im Februar berechtigterweise noch sehr positiv über das "Gasthaus Zahm", eines meiner Lieblingsgasthäuser am Markt, ausgelassen, kann ich dies nun leider nicht mehr tun. Tempi passati! Der alte Dampfer "Zahm", seit 1911 auf Kurs und als Gaststätte auf der Saarstrasse ansässig, dort quasi ein "Leuchtturm der Gastlichkeit", beliebt von jeher bei Jung und Alt. Hatte er über viele Jahre etliche Pächterwechsel unbeschadet überstanden, ist er nun meiner Ansicht nach erst voll auf Grund gelaufen, zunächst hoch und
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Sauberkeit: fünf Sterne.
Service: Die diensthabende Servicefrau Ulla und meine Frau kennen sich seit mindestens dreissig Jahren, insofern mussten wir um einen ordentlichen Service auch nicht bang sein. Drei Sterne.
Essen und Trinken: Drinnen wie draussen gibt es derzeit eine kleine Mittagskarte, wobei "klein" insgesamt neun Positionen bedeutet.
Meine Frau trank Apfelschorle (0,4l EUR 3,60), die Freundin Bruch Kristallweizen (0,5l EUR 4,20) und ich Bruch No. 1 (0,4l EUR 3,80). Beide Damen entschieden sich angesichts der herrschenden Temperaturen für kalte Gerichte; meine Frau wählte "Lyonersalat mit Käsestreifen und Bratkartoffeln", unsere Freundin bevorzugte den "Schnittlauch/Eiersalat mit Bratkartoffeln": beide Gerichte schlugen mit je EUR 10,50 zu Buche. Und die Bratkartoffeln waren natürlich heiss; das mit den Kaltgerichten sei also hiermit etwas relativiert.
Finde ich auf Speisekarten, egal wo das ist, Kalbsnierchen im Angebot ist "der Kittel schon geflickt"; sie müssen für mich einfach her.Also nahm ich ohne zu zögern die "Kalbsnierchen, Körnersenf, Pommes Frites" für EUR 16,50. Dazu gab es noch einen kleinen Beilagensalat, der nicht auf der Karte gestanden hatte und den ich direkt an meine Frau weiterreichte.
Zufrieden waren wir alle drei aus unterschiedlichen Gründen überhaupt nicht. Am Beilagensalat bemängelte meine Frau die Qualität der Vinaigrette und der Lyonersalat schmeckte ihr absolut nicht; nach den Bratkartoffeln habe ich dann schon gar nicht mehr gefragt. Der kleine Klacks an Eiersalat (siehe Foto), den die Freundin auf ihrem Teller hatte, war der blanke Hohn und rechtfertigt den Preis von EUR 10,50 absolut nicht. Gleich um die Ecke direkt am Markt gibt es für EUR 9,50 das gleiche Gericht geschmacklich einwandfrei und mit der drei- bis vierfachen Menge an Eiersalat. Nun zu meinen Kalbsnierchen: von der Menge her auskömmlich und die zugehörigen Pommes Frites waren in Ordnung. Was nicht in Ordnung war war der Gargrad der Kalbsnierchen; von nahezu noch roh bis hin zu total übergart sprich fast knochenhart war auf meinem Teller wirklich alles vertreten. Den Körnersenf habe ich zwar optisch vermeintlich wahrgenommen und die Körner auch auf der Zunge gespürt; von Senfgeschmack konnte allerdings keine Rede sein. Dieses Gericht war jedenfalls von meiner "Kalbsnierchen-Referenz", den im vermutlich ältesten Gasthaus von Saarbrücken ("Zum Adler", Deutschherrenstrasse) servierten "Kalbsnierchen in Senfsauce" (es gibt die Nierchen dort auch in Pernodsauce) kulinarische Lichtjahre entfernt. Und ich habe Zweifel am Status des "Kochs": stand da in der Küche heute eine Person mit Kochausbildung oder jemand der/die schon mit dem Braten eines Spiegeleis oder dem Bestreichen eines Butterbrots auf der richtigen Seite überfordert ist? Für das was wir drei heute auf dem Tisch hatten sind zwei Bewertungs-Sterne schon zu viel, deshalb vergebe ich hier auch nur eineinhalb. Kein ordentlicher Koch bzw. keine ordentliche Köchin hätten solche "Gerichte" am Pass abgeliefert, aber in manchen Küchen schwingen ja mittlerweile im Hauruckverfahren "geschulte Kräfte" die Kochlöffel. Ähnliches kenne ich von meiner Zeit beim Bund: im Instandsetzungszug wimmelte es von Metzgern, Bäckern, Konditoren und Gemüsebauern, während in der Kantine Eisenbieger,Fliesenleger, Betonbauer, Schreiner und Gipser in den Kesseln und Pfannen rührten..
Preis-/Leistungsverhältnis: Die hier geforderten Preise liegen im am St.Johanner Markt üblichen Rahmen, die Leistung kann dabei allerdings nicht mithalten. Zwei Sterne.
Fazit: Früher häufiger und treuer Gast im alten "Zahm", mit dem der jetzige "Zahm" ausser dem Namen nichts mehr gemein hat, mag ich hier nicht mehr hingehen. Kommentar meiner Frau:" Draussen sitzen bei einem Getränk und vielleicht einem Hack- oder Käseschnittchen, mehr aber auch nicht".