Besucht am 24.11.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 223 EUR
Biagio Tropeano ist in Hannover eine Institution. Als er 1989 im Stadtteil Buchholz in einem prächtigen Fachwerkhaus das „Ristorante Gallo Nero“ nebst Vinothek eröffnete, wurde italienische Küche in der Landeshauptstadt auf einem Niveau geboten, wie es sie damals dort noch nicht gab - fernab von Pizza und Spaghetti Carbonara. Als ausgebildeter Sommelier, der über lange Zeit auch zum Tester-Team des „Feinschmecker“-Magazins gehörte, konnte man sich ebenfalls auf spannende Weinentdeckungen verlassen.
1997 eröffnete er sein eigenes Restaurant und 2003 mit dem „Tropeano Di-Vino“ zudem einen etwas informelleren Ableger im Stadtteil Kirchrode, der dann ab 2005 alleiniger Standort wurde. Das historische Fachwerkgebäude ist recht verwinkelt, im linken Teil eher sachlich eingerichtet, im Hauptraum mit groben Fliesen, Holzbalken und Empore eher ländlich gediegen.
Am Grundkonzept hat sich seitdem eigentlich kaum etwas verändert. Neben Vorspeisen (ca. 14-18€) gab es von jeher schon eine breite Auswahl an Carpacci (ca. 13-18€), die deutlich kreativer angelegt waren als anderswo. Pasta gibt es als Primi (ca. 15-18€) natürlich auch, Hauptgerichte als Secondi liegen bei ca. 24-30€. Biagio Tropeano war es immer schon wichtig, traditionelle Gerichte seiner Heimat zu präsentieren und moderat zu modernisieren. Kai Bachmann ist dafür seit langem sein Mann in der Küche.
Warum auch immer, ist es doch schon wieder einige Jahre her, seit wir das letzte Mal im „Tropeano Di-Vino“ waren und so sind wir neugierig, wie sich die Küche mittlerweile präsentiert.
Mein Mann startet mit einem Millefeuille von Kalbsrücken und Thunfisch. Beides ist optisch kaum zu unterscheiden, so ähnlich rosa sind die relativ großen Stücke gebraten. Knusperblätter liefern einen schönen Crunch und das Ganze durchzieht eine angenehme Limonen-/Kapernnote.
Für mich geht es mit einem Carpaccio vom Kalb los, dem in Curry gebratene Calamaretti eine feine exotische Note geben, ohne dass es zu parfümiert wirkt. Hier merkt man ein gutes Händchen für subtiles, aber pointiertes Würzen. Sehr gut.
Bei den Spaghettini mit Gamberoni, Pesto und Bohnen gefallen mir vor allem die erfreulich dünne Pasta und die fleischigen und sorgfältig gebratenen Gamberoni. Ansonsten bleiben die Aromen etwas laff. Es schmeckt nicht schlecht, aber das Pesto hätte durchaus etwas mehr Kraft vertragen.
Deutlich mehr Wumms haben dafür meine Orecchiette, die mit gebratenen Gänseleberwürfeln und einer kräftigen Bratensauce zwar deftig, aber durchaus elegant daher kommen. Dass vom Brokkoli nur die Röschen verarbeitet wurden, halte ich für sehr geschickt, weil dadurch die cremige Struktur des Gerichtes auf positive Weise unterstützt wird.
Unspektakulär, aber dafür sehr ordentlich gemacht ist der Hauptgang meines Mannes. Das üppig bemessene Kalbskotelett ist auf den Punkt gebraten, das Safranrisotto cremig und die Sauce kräftig. Die Kaiserschoten sind eher harmlos, stören aber auch nicht. Es gibt nichts wirklich auszusetzen an dem Gang und Fleischfreunde können mit dieser klassischen Ausführung auf jeden Fall glücklich werden.
Ich hingegen habe Lust auf etwas Ausgefalleneres und freue mich daher umso mehr auf die gelungene Kombination von Steinbutt mit Schweinebäckchen. In dieser Zusammenstellung hatte ich das bisher auch noch nicht und bin überrascht, wie gut das funktioniert. Die Sauce ist zwar etwas milder als beim Kalbskotelett, aber das muss sie wohl auch sein, um dem Fisch noch genug Raum zu geben. Dennoch ist das eine würzige und spannende Zusammenstellung, die zusammen mit den sehr guten Kartoffelplätzchen und den Bohnenkernen viel Spaß macht.
Es soll ja Leute geben, die einem Dessert grundsätzlich Käse vorziehen. Zu denen gehöre ich zwar nicht, aber gegen eine gepflegte Käseauswahl wehre ich mich auch nicht. Biagio Tropeano bietet hier ein gut bestücktes Käsebuffet, das in der Mitte des Gastraumes aufgebaut ist. Ich lichte das nur der Ordnung halber ab. Mein Sättigungsgrad ist gut fortgeschritten und so begnüge ich mich mit einer Süßspeise. Da man hier aber auch einfach nur einen Wein trinken kann, wäre der Käse jedoch sicherlich eine passende Begleitung.
Für mich soll es ein geeister Schaum vom Blutpfirsich sein und in der Tat weisen die Quader eine tolle, fluffige Konsistenz auf, wie man sie im geeisten Zustand selten hat. Das Eis dazu ist ebenfalls vom Blutpfirsich und eine Walderdbeersauce rundet das etwas eindimensionale Dessert ab. Lecker ist es dennoch.
Klassisch und sehr gut gefällt mir auch das Halbgefrorene von Himbeeren auf der anderen Seite des Tisches. Vor allem die eingearbeiteten Nüsse und Pistazien geben einen netten Crunch und sorgen für mehr geschmackliche Tiefe. Ansonsten ist aber auch hier nicht mit größeren Extravaganzen zu rechnen. Bei den Desserts bleibt man recht geradlinig und schnörkellos.
Biagio Tropeano ist an diesem Abend zunächst nicht im Haus, so dass die Weinberatung durch den ansonsten freundlichen Service eher etwas oberflächlich bleibt. Letztlich ist es aber ein Wein, der uns gut gefällt. Etwas überrascht bin ich über das sehr faire Preisniveau der Weinkarte, die bei den Weißweinen, soweit ich mich erinnere, nicht mal die 5o Euro-Marke reißt. Das hatte ich von früheren Besuchen anders abgespeichert.
Es ist zwar Sonntag Abend und das Restaurant ist auch nur mäßig besucht. Vielleicht ist das der Grund, dass mir das Tempo etwas zu zügig erschien. Nächstes Mal würde ich da sicher etwas sagen, denn das Essen hat sich wirklich gelohnt und mich sehr positiv überrascht. Vor allem die etwas ungewöhnlicheren Kombinationen aus Fisch und Fleisch haben mir gut gefallen, ebenso wie die Pastagänge, die deutlich abseits des Mainstream angelegt sind. Bei den Desserts sehe ich noch etwas Luft nach oben, aber im Zweifelsfall kann man sich ja auch an der ausgiebigen Käseauswahl schadlos halten.
Zu späterer Stunde kommt Biago Tropeano doch noch und macht seine Runde, erkundigt sich, was wir hatten, wie es uns gefallen hat und was wir getrunken haben. Das ist ehrliches Interesse und beweist, dass er nach wie vor einer der charmantesten Gastgeber der Stadt ist.
Biagio Tropeano ist in Hannover eine Institution. Als er 1989 im Stadtteil Buchholz in einem prächtigen Fachwerkhaus das „Ristorante Gallo Nero“ nebst Vinothek eröffnete, wurde italienische Küche in der Landeshauptstadt auf einem Niveau geboten, wie es sie damals dort noch nicht gab - fernab von Pizza und Spaghetti Carbonara. Als ausgebildeter Sommelier, der über lange Zeit auch zum Tester-Team des „Feinschmecker“-Magazins gehörte, konnte man sich ebenfalls auf spannende Weinentdeckungen verlassen.
1997 eröffnete er sein eigenes Restaurant und 2003 mit dem „Tropeano... mehr lesen
Tropeano di Vino · Le Osterie Italiane
Tropeano di Vino · Le Osterie Italiane€-€€€Restaurant, Biergarten05113533138Kleiner Hillen 4, 30559 Hannover
4.5 stars -
"Die italienische Instanz" tischnotizenBiagio Tropeano ist in Hannover eine Institution. Als er 1989 im Stadtteil Buchholz in einem prächtigen Fachwerkhaus das „Ristorante Gallo Nero“ nebst Vinothek eröffnete, wurde italienische Küche in der Landeshauptstadt auf einem Niveau geboten, wie es sie damals dort noch nicht gab - fernab von Pizza und Spaghetti Carbonara. Als ausgebildeter Sommelier, der über lange Zeit auch zum Tester-Team des „Feinschmecker“-Magazins gehörte, konnte man sich ebenfalls auf spannende Weinentdeckungen verlassen.
1997 eröffnete er sein eigenes Restaurant und 2003 mit dem „Tropeano
Hannovers Auswahl an italienischen Restaurants ist ja nicht ganz klein und man hat so seine „bevorzugten“ Anlaufstellen. Vom Tropeano di Vino in Hannover-Kirchrode hatten wir schon gehört. Also – ein Blick über das „Zwischennetz“ auf die „Heimseite“ – und was sich dort so darstellte – hmm – war schon vielversprechend, insbesondere die Speisekarte machte durchaus Appetit. Also einen Tisch für uns reserviert – per Telefon: das ging schnell und war freundlich und sehr professionell.
Als wir kurz vor 19:00 eintrafen waren wir so ziemlich die ersten (ob das wirklich so war, kann ich nicht sicher sagen, da sich die tische in dem kleinen Haus auf drei Ebenen verteilten).
Das Ambiente ist klassisch-gediegen, vorwiegend dunkles Holz, die Tische eingedeckt, dazu schöne Stoffservietten und solides Besteck von WMF, Wassergläser „San Pellegrino“, Weingläser von Spiegelau. Die Deko ist dezent, ein Teil des Inneren wird von Käsebuffet beansprucht (rechts neben der Theke) und der Gastraum durch zum Teil offenes Fachwerk geteilt. Es gibt primär 2er Tische, die dann bei Bedarf kombiniert werden können, dazu noch ein paar größere.
Die Begrüßung durch zwei jüngere männliche Service-Kräfte war freundlich-professionell und wir wurden schnell zu einen 2er tisch geführt, in einer ruhigen Ecke. Die Jacken wurden uns nicht abgenommen, leider gab es auch keinen Hinweis auf die, am Fachwerk montierten Kleiderhaken nahe den Tischen (die meine Frau schnell entdeckte).
Auf dem eingedeckten Tisch stand eine Flasche Olivenöl, mit darin eingelegtem Rosmarin sowie ein „klassischer“ Salzstreuer. Für den Anspruch, den die „Heimseite“ vermittelte, hätte ich hier einen Salz- und eine Pfeffermühle erwartet.
Die Speisekarten wurden uns schnell gereicht, dazu ein Teller mit frischem Weißbrot. Es folgte die Frage nach Getränken. Wir bestellten einen Flasche stilles Mineralwasser (Aqua Panna 0,7 für 7,00 € ! – Kirchröder Preise ??? – ambitioniert!)
und fragten nach Champagner. Den gab es leider nicht, man bot uns Berlucchi cuvee imperial brut an („methode champagne traditionelle“), wir bestellten. Auf der Rechnung standen dann pro Glas 16,00 € / 0,1 - gut eingeschenkt - trotzdem – auch das finde ich „sehr ambitioniert“! – die Flasche liegt im Handel bei gut 19,00 € inkl. MwSt). Aber der Berlucchi war gut gekühlt, feinperlig und wohlschmeckend, mit einer schönen trockenen Note.
Auf unsere Frage nach einer Tagesempfehlung musste sich der junge Mann vom Service erst einmal „schlau machen“ – als er aus der Küche zurück kam, konnte er eine Empfehlung für vor- und Hautgericht kundtun. Diese trafen aber nicht unseren Geschmack.
Eine „reguläre“ Getränkekarte – Fehlanzeige…meine Frage nach einer Weinkarte war ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt – ja es gäbe einen, die wäre aber preislich sowie hinsichtlich der Verfügbarkeit nicht mehr aktuell – teilte mit einer der beiden freundlichen Kollegen vom Service mit. Er würde uns aber gern einen Empfehlung aussprechen, wenn wir unsere Speisen, insbesondere das Hauptgericht ausgesucht hätten.
Nach Aufnahme unserer Auswahl an Speisen empfahl der junge Ober, dass ich Vorspeise und Zwischengericht in der Abfolge tauschen sollte (warme Vorspeise als Zwischengang), ich nahm an. Als Wein empfahl man uns einen Rosé von Ciró (0,7 f. 36,00 €) – wie sich dann im Laufe der Speisenfolge herausstellte – eines sehr gute Empfehlung des jungen Mannes vom Service. Ein dunkler, kräftiger Rosé, mit einer schönen fruchtigen Note nach Erdbeeren und roten Johannisbeeren, ausgewogener Säure und rundem Abgang.
So langsam füllte sich das Restaurant mit weiteren Gästen und war im Lauf des Abends fast voll belegt.
Wir warteten auf unsere Vorspeisen und dachten daran, ob es wohl hier im Tropeano di Vino ein amuse geule gibt…und waren uns dann schnell einig, dass es das nicht geben würde. Unsere Einschätzung wurde nicht enttäuscht!
@doc – das was jetzt kommt, ist nichts für Dich!
Nach gut 20 Minuten kamen unsere Vorspeisen – das Weißbrot war mittlerweile gegessen. Der verwaiste Brotteller verbliebt auf dem Tisch, ebenso die leeren orig. Berlucchi-Gläser.
Meine Frau hatte ein Carpaccio von dünn geschnittenen, gebratenen Scheiben von Kräuterseitlingen, an Topinambur-Püree (laut Karte Topinambur-Törtchen) & Topinambur-Chips sowie Gremouladen-Sauce und etwas Salatbeilage (14,50 €). Ich durfte probieren. Rumms – ein Knaller, alle Zutaten geschmacklich sehr gut, fein gewürzt und gut kombiniert.
Das Carpaccio vom Kalb mit Gambas - in Sesam-Tempura gebacken - + Salatbukett (16,50 €) war meine Vorspeise. Die Scheiben vom Kalb hauchdünn geschnitten, mit Olivenöl & Zitrone perfekt gewürzt. Etwas Dressing, mit geröstetem Sesam. Einfach lecker! Es war übrigens ein Gamba, halbiert –sah aber aus wie zwei – auf den Punkt gegart Das war „verdammt“ wohlschmeckend. Eine tolle Kombination.
Bei Zwischengang, hier setzte meine Frau aus, folgte gut 15 Minuten auf die Vorspeisen. Meine bessere Hälfte aber - wie von meiner Vorspeise auch, probieren: Glasierte Wachtel – an Kichererbsen-Püree, mit zusätzlichen Kichererbsen und Salatbeilage (15,50 €). Das Wachtelfleisch mit ganz dezenter Wildnote, zart und saftig, das Püree passend als Kombination, mild gewürzt, die Kichererbsen mit noch etwas Biss, die Sauce kräftig. Ein Gedicht!
Gern hätte ich die mit etwas Brot aufgenommen – aber hier fehlt die Aufmerksamkeit des Service. Die Frage, ob wir nicht noch etwas Brot möchten, kam erst, nachdem der Zwischengang verzehrt war. Nach dem der Teller meiner Zwischenspeise abgetragen wurde, nahm man sich endlich auch der beiden leeren Berlucchi-Gläser an…
Bis zur Darreichung der Hauptgerichte verweilten wir mit dem Genuss des Rosés. Zwischendurch wurden wir von Patrone Biagio Tropeano, der von Tisch zu Tisch ging, begrüßt. Nach gut 25-30 Minuten wurden diese serviert – die Teller waren schön heiß.
Frauchen hatte sich für Livorner Tomaten-Zwiebel-Cassolet mit Grieß-Gnocchi und Rotbarbe an Kräutern entschieden (22,80 €). Die Rotbarbe war auf den Punkt gegart, sehr wohlschmeckender herzhafter Geschmack, das Cassolet mild und fruchtig. Statt der Grieß-Gnocchi gab es aber zwei Stück einer leicht einseitig angebratenen Mais-Polenta. Auch hier wiederhole ich mich: gute hochwertige Zutaten, schön zu einem tollen Erlebnis für Zunge und Gaumen kombiniert.
Für mich durfte es ein Stück „dry aged beef“ mit roten Mangold und gratinierten Taleggio-Kartoffeln (26,50 €) sein. Serviert medium-rare – perfekt für dieses Stück Fleisch – in gut bemessener Größe, schon in Streifen geschnitten, mit zarten, sehr toll schmeckenden kleinem Fettrand. Der Mangold auf dem Kartoffel-Törtchen sehr frisch und saftig, von Taleggio war nicht ganz so viel zu schmecken – ich fand ihn als hauchdünne gebräunte Schicht am „Boden“ der Kartoffelbeilage – die von der Konsistenz an Kartoffelstampf erinnerte. Die Sauce dazu dem Fleisch entsprechend: schön würzig leicht reduzierter Bratenfond. Auch dies ein handwerklich perfekt zubereitetes Gericht – mit einer kleinem Schwäche: der Kartoffelbeilage, die etwas blass war. Aber das ist „Nöhlen“ auf sehr hohem Niveau.
Nun ja…ein Dessert haben wir uns jeder dann auch noch gegönnt.
Gratinierten Rhabarber – noch mit etwas Biss, nicht zu stark gesüßt - unter einer Teighaube, dazu selbstgemachtes Mandeleis (noch nie so gut gegessen) – 6,50 €, für meine Frau.
Schokoladen-Ravioli, gefüllt mit Pistazien-Creme, an Himbeer-Sauce, Haselnuss-eis und kandierten Nusssplittern (7,50€) – sehr lecker, eine tolle Idee, mit dem kakaohaltigen Nudelteig. Das Haselnuss-Eis: unbeschreiblich lecker – das war mein Ding!
Auf einen Digestif haben wir verzichtet, ich nahm noch einen Espresso (3,10 €!)
Nun – vor dem Fazit noch ein paar Randpunkte: Sauberkeit der Örtlichkeiten – top !!! aber mal wieder – wie so oft: nur kaltes Wasser zum Händewaschen…auf der Sitzbank lagen beim Eintreffen deutlich sichtbar zwei größere Weißbrot-Brösel…und die blieben auch dort…Spinnweben zeigten sich an der Decke und so mancher Lampe…das passt nicht zum dargestellten Anspruch des Restaurants.
Zahlung: laut GG werden MasterCard & Visa akzeptiert – effektiv wird auf Zahlung per EC bestanden.
Fazit: Tolles Essen, handwerklich perfekt, gute Zutaten – die Küche macht Ihren Job auf hohem Niveau mit viel Können. Der Service hat für meine Begriffe viel Luft nach oben und hinkt dem Anspruch des Tropeano leider deutlich hinterher. Das PLV ist beim Essen, in Anbetracht der Qualität, Kreativität und Quantität unterm Strich - für meine Begriffe absolut in Ordnung. Die Kalkulation der beiden Spumante, des H2O und des Espresso hart an der Grenze - wäre akzeptabel, wenn das „Ganze“ passen würde – tut es aber in meinen Augen nicht. Der Zauberlehrling sowie das Tesoro bieten besseren Service und fairer kalkulierte Getränkepreise. In beiden Restaurants fühlten wir uns bei unseren Erstbesuchen wirklich als willkommene, geschätzte Gäste.
Mit dem „Ortszuschlag“ Kirchrode ist das im Tropeano di Vino nicht zu rechtfertigen. Für uns gibt es bessere alternativen- daher: wohl kaum noch mal.
Daher als Gesamtwertung max. 4* - schade – eigentlich…
Hannovers Auswahl an italienischen Restaurants ist ja nicht ganz klein und man hat so seine „bevorzugten“ Anlaufstellen. Vom Tropeano di Vino in Hannover-Kirchrode hatten wir schon gehört. Also – ein Blick über das „Zwischennetz“ auf die „Heimseite“ – und was sich dort so darstellte – hmm – war schon vielversprechend, insbesondere die Speisekarte machte durchaus Appetit. Also einen Tisch für uns reserviert – per Telefon: das ging schnell und war freundlich und sehr professionell.
Als wir kurz vor 19:00 eintrafen waren... mehr lesen
Tropeano di Vino · Le Osterie Italiane
Tropeano di Vino · Le Osterie Italiane€-€€€Restaurant, Biergarten05113533138Kleiner Hillen 4, 30559 Hannover
4.0 stars -
"Hochklassige Küche - doch leider als "Mannschaftsleistung": raus im Halbfinale" ryanair456Hannovers Auswahl an italienischen Restaurants ist ja nicht ganz klein und man hat so seine „bevorzugten“ Anlaufstellen. Vom Tropeano di Vino in Hannover-Kirchrode hatten wir schon gehört. Also – ein Blick über das „Zwischennetz“ auf die „Heimseite“ – und was sich dort so darstellte – hmm – war schon vielversprechend, insbesondere die Speisekarte machte durchaus Appetit. Also einen Tisch für uns reserviert – per Telefon: das ging schnell und war freundlich und sehr professionell.
Als wir kurz vor 19:00 eintrafen waren
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
1997 eröffnete er sein eigenes Restaurant und 2003 mit dem „Tropeano Di-Vino“ zudem einen etwas informelleren Ableger im Stadtteil Kirchrode, der dann ab 2005 alleiniger Standort wurde. Das historische Fachwerkgebäude ist recht verwinkelt, im linken Teil eher sachlich eingerichtet, im Hauptraum mit groben Fliesen, Holzbalken und Empore eher ländlich gediegen.
Außenansicht
Interieur (nach dem Service)
Innenansicht
Am Grundkonzept hat sich seitdem eigentlich kaum etwas verändert. Neben Vorspeisen (ca. 14-18€) gab es von jeher schon eine breite Auswahl an Carpacci (ca. 13-18€), die deutlich kreativer angelegt waren als anderswo. Pasta gibt es als Primi (ca. 15-18€) natürlich auch, Hauptgerichte als Secondi liegen bei ca. 24-30€. Biagio Tropeano war es immer schon wichtig, traditionelle Gerichte seiner Heimat zu präsentieren und moderat zu modernisieren. Kai Bachmann ist dafür seit langem sein Mann in der Küche.
Warum auch immer, ist es doch schon wieder einige Jahre her, seit wir das letzte Mal im „Tropeano Di-Vino“ waren und so sind wir neugierig, wie sich die Küche mittlerweile präsentiert.
Mein Mann startet mit einem Millefeuille von Kalbsrücken und Thunfisch. Beides ist optisch kaum zu unterscheiden, so ähnlich rosa sind die relativ großen Stücke gebraten. Knusperblätter liefern einen schönen Crunch und das Ganze durchzieht eine angenehme Limonen-/Kapernnote.
Millefeuille von Thunfisch und Kalbsrücken mit Zitronen-Kapern-Vinaigrette
Für mich geht es mit einem Carpaccio vom Kalb los, dem in Curry gebratene Calamaretti eine feine exotische Note geben, ohne dass es zu parfümiert wirkt. Hier merkt man ein gutes Händchen für subtiles, aber pointiertes Würzen. Sehr gut.
Carparccio vom Kalb mit Calamaretti, in Curry geröstet
Bei den Spaghettini mit Gamberoni, Pesto und Bohnen gefallen mir vor allem die erfreulich dünne Pasta und die fleischigen und sorgfältig gebratenen Gamberoni. Ansonsten bleiben die Aromen etwas laff. Es schmeckt nicht schlecht, aber das Pesto hätte durchaus etwas mehr Kraft vertragen.
Spaghettini an Pesto von Genueser Basilikum und Gambas in wildem Fenchel geröstet
Deutlich mehr Wumms haben dafür meine Orecchiette, die mit gebratenen Gänseleberwürfeln und einer kräftigen Bratensauce zwar deftig, aber durchaus elegant daher kommen. Dass vom Brokkoli nur die Röschen verarbeitet wurden, halte ich für sehr geschickt, weil dadurch die cremige Struktur des Gerichtes auf positive Weise unterstützt wird.
Orecchiette mit Brokkoli, Knoblauch und Chili mit Würfeln gebratener Gänsestopfleber
Unspektakulär, aber dafür sehr ordentlich gemacht ist der Hauptgang meines Mannes. Das üppig bemessene Kalbskotelett ist auf den Punkt gebraten, das Safranrisotto cremig und die Sauce kräftig. Die Kaiserschoten sind eher harmlos, stören aber auch nicht. Es gibt nichts wirklich auszusetzen an dem Gang und Fleischfreunde können mit dieser klassischen Ausführung auf jeden Fall glücklich werden.
Mailänder Kalbskotelett auf Safranrisotto und Kaiserschoten mit Chili
Ich hingegen habe Lust auf etwas Ausgefalleneres und freue mich daher umso mehr auf die gelungene Kombination von Steinbutt mit Schweinebäckchen. In dieser Zusammenstellung hatte ich das bisher auch noch nicht und bin überrascht, wie gut das funktioniert. Die Sauce ist zwar etwas milder als beim Kalbskotelett, aber das muss sie wohl auch sein, um dem Fisch noch genug Raum zu geben. Dennoch ist das eine würzige und spannende Zusammenstellung, die zusammen mit den sehr guten Kartoffelplätzchen und den Bohnenkernen viel Spaß macht.
Gebratenes Steinbuttfilet mit Spanferkelbäckchen und Favebohnen auf Scampisauce
Es soll ja Leute geben, die einem Dessert grundsätzlich Käse vorziehen. Zu denen gehöre ich zwar nicht, aber gegen eine gepflegte Käseauswahl wehre ich mich auch nicht. Biagio Tropeano bietet hier ein gut bestücktes Käsebuffet, das in der Mitte des Gastraumes aufgebaut ist. Ich lichte das nur der Ordnung halber ab. Mein Sättigungsgrad ist gut fortgeschritten und so begnüge ich mich mit einer Süßspeise. Da man hier aber auch einfach nur einen Wein trinken kann, wäre der Käse jedoch sicherlich eine passende Begleitung.
Käsebuffet
Für mich soll es ein geeister Schaum vom Blutpfirsich sein und in der Tat weisen die Quader eine tolle, fluffige Konsistenz auf, wie man sie im geeisten Zustand selten hat. Das Eis dazu ist ebenfalls vom Blutpfirsich und eine Walderdbeersauce rundet das etwas eindimensionale Dessert ab. Lecker ist es dennoch.
Geeister Schaum von Blutpfirsich auf Walderdbeersauce
Klassisch und sehr gut gefällt mir auch das Halbgefrorene von Himbeeren auf der anderen Seite des Tisches. Vor allem die eingearbeiteten Nüsse und Pistazien geben einen netten Crunch und sorgen für mehr geschmackliche Tiefe. Ansonsten ist aber auch hier nicht mit größeren Extravaganzen zu rechnen. Bei den Desserts bleibt man recht geradlinig und schnörkellos.
Himbeerparfait mit Schokoladenblättchen auf Vanille-Gallianosauce
Biagio Tropeano ist an diesem Abend zunächst nicht im Haus, so dass die Weinberatung durch den ansonsten freundlichen Service eher etwas oberflächlich bleibt. Letztlich ist es aber ein Wein, der uns gut gefällt. Etwas überrascht bin ich über das sehr faire Preisniveau der Weinkarte, die bei den Weißweinen, soweit ich mich erinnere, nicht mal die 5o Euro-Marke reißt. Das hatte ich von früheren Besuchen anders abgespeichert.
Es ist zwar Sonntag Abend und das Restaurant ist auch nur mäßig besucht. Vielleicht ist das der Grund, dass mir das Tempo etwas zu zügig erschien. Nächstes Mal würde ich da sicher etwas sagen, denn das Essen hat sich wirklich gelohnt und mich sehr positiv überrascht. Vor allem die etwas ungewöhnlicheren Kombinationen aus Fisch und Fleisch haben mir gut gefallen, ebenso wie die Pastagänge, die deutlich abseits des Mainstream angelegt sind. Bei den Desserts sehe ich noch etwas Luft nach oben, aber im Zweifelsfall kann man sich ja auch an der ausgiebigen Käseauswahl schadlos halten.
Zu späterer Stunde kommt Biago Tropeano doch noch und macht seine Runde, erkundigt sich, was wir hatten, wie es uns gefallen hat und was wir getrunken haben. Das ist ehrliches Interesse und beweist, dass er nach wie vor einer der charmantesten Gastgeber der Stadt ist.
Alla prossima volta!
Bericht wie immer auch auf meinem Blog: http://tischnotizen.de/tropeano-di-vino-hannover/