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Um es vorwegzunehmen: Es war ein wunderbarer, gelungener Abend mit vielen Köstlichkeiten!
Lage und Ambiente
Das Koch’s liegt mitten in Garmisch-Partenkirchen an der Fußgängerzone. Es ist von unserem Hotel schnell fußläufig zu erreichen.
Wir betraten den ebenerdigen Gastraum und waren sofort angetan von dem gepflegten, unauffällig dezenten Ambiente. Weiße Wände, heller Fliesenboden und dunkle Holzmöblierung mit dunkelbraun gepolsterten Lederstühlen. Alles wirkte zeitlos bodenständig und sehr angenehm gemütlich. Nichts Spektakuläres lenkte von den gepflegt eingedeckten Tischen ab. Apart eingedeckte beige Stoffläufer signalisierten dem Gast: hier darfst du dich wohl fühlen. Auf ihnen lag noch mal jeweils ein rundes braunes Set. Messer und Gabeln für zwei Gänge sowie grün getönte Wassergläser, langstielige schlichte Weingläser, weiße Stoffservietten und eine kleine Vase mit frischen weißen Blumen lockten den Gast, sich an den schön eingedeckten Tisch zu setzen. Von unserem Tisch konnte ich durch ein großes verglastes Fenster direkt in die aufgeräumte Küche den Köchen bei der Arbeit zusehen.
Bei schönem Wetter kann man gepflegt draußen auf der Terrasse essen.
Service
Steffen Koch und ein junger Servicemann berieten und betreuten uns während des gesamten Abends kompetent, souverän und zuvorkommend. Alles war perfekt!
Eine kleine Episode als Beispiel bester Gastfreundschaft: Nachdem meine Begleitung in der Euphorie unserer Gespräche mit Frau und Herrn Obacht! sein gefülltes Weinglas schwungvoll elegant in die Waagerechte befördert hatte, durchnässte der italienische Roséwein sein Oberhemd und das Tischset. Sofort bot Herr Koch ein sauberes Oberhemd an, was der Weinverschwender bescheiden dankend ablehnte.
Speisenkarte
Die kleine, sorgfältig zusammengestellte Speisekarte offerierte zunächst ein Sechs-Gang-Menü zu 69 €, wobei jeder Gang auch einzeln geordert werden konnte.
Danach zehn Gerichte von Vorspeisen (8,80-11,80 €), Nudelgericht groß/klein (11,80/16,80), Hauptgerichte Fisch/Fleisch (19,80-24,80 €) und Dessert 3,80-8,80 €).
Einige aktuelle Tagesangebote ohne separate Karte komplettieren das Sortiment.
Aus allen angebotenen Speisen kann sich jeder Gast nach eigenem Gusto seine Speisen in kleinen oder großen Portionen zusammenstellen. Das finde ich gastfreundlich.
Meine Speisen
Als Starter gab es vom Haus vorab frisch gebackenes Weißbrot mit einer Senfcreme, die ich meiner Begleitung überlassen habe, da ich Senf nicht mag.
Zügig folgte ein kleines Amuse, ebenfalls vom Haus. Ein Senfsüppchen und daneben eine kleine Schale mit Ochsenzungensalat. Leider wieder Senf – erfreute wieder meine Begleitung. Die Zunge war gekocht, zu kleinen Stücken zerkleinert und ganz dezent mild mariniert. Ein feiner Start, meinte auch meine Begleitung; die beiden Gläser Senfsuppe hatte er rasch verputzt.
Schade, dass zweimal hintereinander Senf angeboten wurde, Pech für mich. Trotzdem wäre mehr Abwechslung für den Gast erfreulicher.
Stück vom heimischen Alpenlachs (Huchen)
Erbspürée, roten Trauben und salzigem Powidel | € 18,80/ 24,80
Ich wählte die kleine Portion als Vorspeise, die auf einem ovalen weißen Teller dekorativ angerichtet war. Ein Bett von herrlich giftgrünem warmem Erbspürée mit der geringfügigen natürlichen Restsüße, die frische Erbsen haben, und von geschmeidiger aber doch passend fester Konsistenz, um nicht auseinander zu fließen. Dazwischen breite Streifen von leicht bissfester Möhre.
Mittig als Top eine für eine Vorspeise ausreichend dimensionierte Tranche Fisch leicht auf der Haut gebraten. Nach Entfernen der überflüssigen Haut offenbarte sich mir der leicht lachsfarbene warme Huchen – schonend gegart und saftig.
Mehrere halbierte rote Trauben und einige dicke Tupfer Powidl waren spielerisch drum herum dekoriert. Dieses fast schwarze Pflaumenmus von für Tupfer notwendiger fester Konsistenz war köstlich: nicht widerlich nachgesüßt, sondern mit einer minimalen Salznote geschmacklich fein ausbalanciert. Tolle Komposition, Herr Steffen Koch!
Gerahmtes Geschnetzeltes vom Wildschwein mit Kartoffelsouflée | € 19,80
In einem weißen, tiefen Teller präsentierte sich meine Hauptspeise. Filigran geschnetzelt lag die Wildsau mittig aufgehäuft und wurde von reichlichem Saucenteich wie ein Schlossgraben umspült. Das Fleisch war butterzart. Die mit etwas Rahm verfeinerte Sauce war kräftig und hoch aromatisch. Die darin schwimmenden hochwertigen kleinen Pfifferlinge gingen leider geschmacklich in der dominanten Sauce unter. Oben drauf kämpfte ein fluffiges gratiniertes Kartoffelsouflée-Törtchen mutig mit dem Gleichgewicht, um nicht in die Sauce zu plumpsen!
Keine spektakuläre, aber insgesamt gelungene Speise.
Dessert
Obacht empfahl das selbst gemachte Schokoladeneis. Eine große dunkelbraune, cremig dahinschmelzende Kugel reichte mir zum süßen Glück.
Ein ausgezeichneter Pflaumenbrand auf Kosten des Hauses rundete den schönen Abend ab.
Zu den Speisen der drei anderen Personen kann ich nichts sagen, da ich sie nicht probiert habe. Alles wurde gelobt und sah köstlich aus. Einige Fotos davon habe ich dieser Bewertung beigefügt.
Fazit
5 - Ein wunderschöner Abend an einem Wohlfühlort mit köstlichem Essen und lieben Freunden.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)