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Natürlich in erster Linie mit Blick auf die Branche und uns Gäste, aber auch, weil es zunehmend schwieriger wurde, neue Lokale zu finden ohne in repetitive Kritik-Redundanz abzudriften, auch wenn die Verlockung an so manchem Freitag groß war, Egoismus über Entdeckergeist zu stellen und in der Fraktion „sichere Bank“ zu bestellen.
In dieser Woche waren sich die Wetterfrösche ungewohnt einig und versprachen unisono einen traumhaften Freitag mit einem milden Frühsommerabend. Somit konnte ich bereits am Dienstag beruhigt einen Tisch auf der Terrasse des eigentlich für den Abschluss meiner „Lockdown Chronicles“ vorgesehenen Landhaus Sonneneck reservieren, Betreiber Mario Ciccimarra erledigte dies persönlich und war am Telefon gewohnt freundlich und verbindlich.
Ein sehr entspannendes Gefühl, keine tagelange angestrengte innerliche „Güterabwägung“ mehr hinsichtlich des Freitagabends, sondern nur reine Vorfreude auf den sonnig-entspannten Wochenausklang am Pfaffenberger Weg.
Da sich das Haus auch als Weinbar versteht und ein kleiner Weinhandel mit eigenem Onlineshop Teil des Konzeptes ist, war diesmal ein Taxi unvermeidbar, zumal die Weine hier als gastfreundlich bepreist gelten bei gleichzeitig durchweg ansprechenden Qualitäten.
Zum Hintergrund des Restaurants, Lage und dem Gebäude habe in meiner 2019er Erstkritik schon berichtet, daher geht es jetzt ohne weitere Umschweife dorthin, wo uns ein Wagen der Solinger Taxizentrale mit einem - ob der sich wieder langsam erholenden Umsätze – gut gelaunten Fahrer gegen 18 Uhr ablud.
Ansicht vom Pfaffenberger Weg
Herr Ciccimarra war heute mit zwei Servicekräften insgesamt zu dritt im Einsatz, der ältere von beiden, ein knuffiger Italiener mit einem herrlichen Werbespot-tauglichen Akzent begrüßte uns freundlich und wies uns den Weg zur Terrasse, auf dem uns der Chef begegnete und uns nicht minder sympathisch willkommen hieß.
Terrasse
Es übernahm der jüngste im Dreier-Bunde, ein in gepflegte dunkle Kellnerkluft gekleideter netter Zeitgenosse Anfang dreißig, der uns einen Zweiertisch auf der an den rückwärtigen kleinen Parkplatz angrenzenden Terrasse zuwies.
Ein kleiner Bistrotisch mit dem von mir so verhassten Bistro-Gestühl, das sich entweder Sadisten oder auf schnellen Gäste-Austausch fokussierte, findige Gastronomen an touristischen Hotspots erdacht haben müssen.
Zudem wackelte der Tisch dermaßen, aufgrund der an dieser Stelle ungünstigen „mikro-geographischen“ Eigenschaften des gepflasterten Untergrundes, dass meine Laune da spürbar Schaden nahm. Was sich noch steigern sollte, als unser Kellner mit der umgehend bestellten Flasche Pellegrino – 6,50€ - in einem – erbetenen – größeren Weinkühler an den Tisch kam und leicht verlegen begann, diesen halbwegs sicher - aufgrund Platzmangel auf dem Tischchen - auf einem dritten, beigestellten Stuhl zu platzieren.
Ich machte daraufhin freundlich aber bestimmt klar, dass ich mit der „Gesamtsituation tendenziell unzufrieden“ sei und man versprach sofort zu prüfen, ob wir an den von mir anvisierten ruhigen Vierertisch wenige Meter entfernt wechseln könnten.
Dies erfolgte dann auch, zunächst schlug er mir noch einen Tisch fast unmittelbar am an das Grundstück angrenzenden, momentan durch die Sperrung des Odenthaler Weges vielbefahrenen Balkhauser Weg vor, den ich aufgrund der abendlichen Motorrad-Schwemme – die Strecke ist beliebt und malerisch – aber dankend ablehnte; ich bekam daher gottlob meinen gewünschten Platz.
Unter aufrichtigen Entschuldigungen für den wackeligen Winztisch baute er den Kühler und die in hochwertige Papierservietten eingerollten Bestecke auf dem neuen Tisch auf, fragte wo wir dort sitzen wollen und rückte die Stühle zurecht.
Ich werde nicht gerne hofiert und so kam es auch nicht rüber, das hatte einfach Niveau und kam gelernt und passioniert rüber. Der junge Mann erzählte später auch, er habe zwar früher schon längere Zeit hier gearbeitet, an diesem Abend allerdings als Aushilfe, er hatte vorab in die gehobene Gastronomie in Remscheid gewechselt, was ich angesichts seines überzeugenden Auftretens auch nachvollziehen kann.
Bequeme Stühle, ein bombensicherer Untergrund und genügend Platz, wunderbar, wir atmeten beide durch und nicht ohne Schmunzeln erlebten wir, wie sich dieses Spiel mit anderen Gästen noch zweimal wiederholen sollte, bis der Tisch schließlich später ausgetauscht wurde und ein Exemplar mit Schraubfüßen zur „Niveauregulierung“ herangeschleppt wurde, der auch auf dem lokalen tektonischen Graben sicheren Stand versprach.
Blick vom Tisch
Die „Tischkultur“ dabei eher simpel, die roten Tischdecken aus Kunststoff, eine Pfeffermühle und ein Windlicht pro Tisch, hier ist eher das Credo „Form follows function“ Vater des Gedankens.
Da ich neben den beiden gereichten Karten (schmucklos Corona-konform laminiertes, beidseitig bedrucktes A4 Format) auch nach der Weinkarte fragte und den großen Kühler mit der Ankündigung erbat, eine Flasche Wein bestellen zu wollen, fand ich es etwas schwach, dass man uns nicht nach dem Wunsch nach einem Aperitif fragte, und ich nachfragte, ob ein schöner Franciacorta im Angebot sei, was man umgehend bejahte.
Das sollte allerdings mit das einzige sein, was ich am heutigen Service im Entferntesten zu bemängeln hatte, soviel vorweg; und dies ist auch trotz der leicht gediegenen Selbstdarstellung im Netz kein Laden, in dem jeder Gast mehrgängige Menüs vertilgt. Vielmehr kommen viele auch „nur“ für eine gute Pizza und zwei Getränken, da ist die obligatorische Frage nach Aperos vielleicht auch nicht Teil der hiesigen Service DNA.
Was in dieser Hinsicht vielleicht noch erwähnenswert wäre: Tagesangebote gab es nicht, allerdings wurde ein benachbarter Tisch mit Stammgästen auf Nachfrage mit „Off-Menu“ Lammkoteletts bedacht, das ließ mich etwas rätselnd zurück, hätte aber an meiner Wahl nichts geändert.
| Aperitif & Amuse |
Antinori Montenisa Franciacorta – 0,1l zu 6,50€
Ferrari Rosé Trento DOC – 0,1l zu 7,50€
Die beiden Aperos waren ein gut gekühlter, erfreulicher Auftakt, die hochklassigen Vertreter aus der Abteilung „Spumante“ waren ihr Geld definitiv wert und selbst Madame, die fast nie Alkohol trinkt, nippte glücklich an ihrem „PS-starken“ Rosé aus dem Trentin.
Aperos
Mein Franciacorta aus der gleichnamigen „Champagne“ Italiens in der Lombardei machte auch viel Freude, es stand zwar noch ein nicht näher ausgeführter Champagner auf der Karte, in Sachen Genuss stand er aber vielen davon in Nichts nach, vor allem in der Nase mit dem Duft von Weinberg-Pfirsich, floralen Aromen, einem Hauch von frischem Brioche und feinen reifen Hefenoten, sehr schön.
"mein" Franciacorta
Ein Amuse, das diesen Namen nach meiner Auffassung verdient, gab es nicht, wohl aber ofenfrische Brötchen, von denen eine Sorte Parmesan im Teig hatte und eine sehr mild-elegante Aioli.
Pizzabrötchen & Aioli vorweg
Hier kann man sicher noch etwas nach Besserem streben, auch hier wieder mit Verweis auf die ambitionierte Selbstdarstellung, warum nicht ein kleines Löffelgericht, ein kleiner Happen Parma mit Melone etc. etc.
Brot mit Dips empfinde ich immer als sehr langweilig und auch bei einem Dip kann man kreativer sein als mit einer Placebo Aioli, eine nette Tapenade wäre schon spürbar ansprechender gewesen.
| Vorspeisen |
Gambas mit Couscous und Avocado – 13,90€
Carpaccio Cipriani – 12,90€
2019 Pinot Grigio, Weingut Silvio Jermann, Farra d'Isonzo, Friaul, Italien – die Flasche zu 30€
Hübsch anzusehen waren sie, meine „hintupfungsvoll“ angerichteten Gambas unter einer tomatisierten, kreisrunden Parmesanhippe, dessen Hauptarrangement mit vereinten Servier-Ring-Kräften auf den Teller drapiert wurde, auch wenn der Klecks von hochwertigem Essig etwas unschön verlaufen war.
Gambas mit Couscous und Avocado
Neben kreisrunder Tellermalerei, die sich wohltuend von liebloser Balsamico Malerei abhob noch Tupfen von einer fruchtigen Emulsion, einer Wasabi Variante und einer milden hellen Variante, die ich geschmacklich nicht zuordnen konnte.
Auf Nachfrage ließ mich der Chef wissen, dies sei eine „Supreme“ was mich schmunzeln ließ, schließlich ist der Begriff in der Küche doch anderweitig besetzt und die Escoffier`sche Sauce suprême gar sieht dann doch „etwas“ anders aus als diese milde standfeste Emulsion.
Aber ich wollte kein Spielverderber sein, hob anerkennend die Augenbrauen und hörte mich „Ah Creme Supreme, sehr schön!“ sagen, was ihn erleichtert von Dannen ziehen ließ - vielleicht wollte er mir auch sagen, dies sei die herzhafte Interpretation einer Creme Patisserie, man weiß es nicht.
Der das Fundament bildende Couscous mit frischen Erbsen und die stückige Avocado-Zubereitung, die entfernt an eine milde Guacamole erinnerte gefielen mir gut, die drei Garnelen wurden perfekt auf den Punkt gebraten und besaßen eine zurückhaltende Knoblauchnote.
Die leicht angemachten Wakame-Algen an einer Seite sollten wohl die Brücke zum Wasabi schlagen, der trotz kleiner Menge eine ganze Menge Wucht hatte und gerne alles dominierte, wenn man etwas davon auf der Gabel hatte.
Dazu gesellten sich noch herzhaft gebratener Frühlingslauch und ebenfalls sautierte Knoblauchscheiben, die nicht bitter geraten waren, darüber eine hauchdünn gehobelte, säuerlich marinierte Gurkenscheibe.
Böse Zungen könnten oberflächlich von einem eigenwilligen, effekthaschenden Mischmasch – Italien, Levante, Asien - im hübschen Gewand sprechen, allerdings war der geschmackliche Gesamteindruck durchaus sehr gelungen, mein größtes Problem bleibt, dass ich keinen Wasabi mag.
Würde ich dennoch wieder bestellen und dann darum bitten, diesen wegzulassen und die Schärfe auf andere Weise zu erreichen aufgrund persönlicher Vorlieben.
Der begleitende Pinot aus dem Friaul war eine sehr positive Überraschung, nicht nur angesichts des fairen Preises, zwar ist das Weingut Jermann hochrenommiert aber große Namen sind das eine, ein derart saftiger, klarer und frischer Pinot Grigio ist mir allerdings schon lange nicht mehr untergekommen.
2019 Pinot Grigio, Silvio Jermann (Hochformat, bitte anklicken sofern auf PC oder Mac betrachtet)
Die Flasche hatte ich mir auf der Karte ausgesucht und der in erster Linie weinkundige Chef wollte zwar noch beraten, aber angesichts meiner vom ihm erfragten Speisewahl pflichtete er begeistert bei, der perfekte Wein sei das, na dann, mille grazie für das Lob, war jetzt aber auch keine nischige Großtat.
Unser junger Service-Held zeigte sich derweil von der besten Seite. Die Zufriedenheit wurde höflich während und nach den Gängen erfragt, Gläser aufmerksam nachgefüllt, die Aschenbecher bei den vereinzelten Rauchern ausgetauscht, kaum dass sich diese – die Aschenbecher – auch nur im Ansatz füllten.
Das hinterließ auch im weiteren Verlauf den hervorragenden Eindruck, den man auf seiner Webseite vermitteln möchte, auch der Chef ließ sich des Öfteren blicken und fragte unaufdringlich ob alles recht sei, selbst der Dritte im Bunde mit seinem putzigen Akzent schaute mal vorbei als die Kollegen gerade nicht auf der Terrasse waren: ein höfliches Umsorgen den ganzen Abend lang.
Das Carpaccio Cipriani meiner ständigen Begleitung kam wie erwartet mit der klassischen Senf-Mayonnaise und machte auch sonst keine Experimente.
Carpaccio Cipriani
Hauchdünne Parmesanspäne auf hauchdünnem Fleisch, „zirkulares“ Verzieren scheint ein Fetisch des Kochs zu sein und warum auch nicht, das geht optisch sicher schlechter.
Und mein Gegenüber war dann auch hochzufrieden, eine Probiergabel für mich gefiel mir dann auch gut, auch wenn ich noch mit leichtem Wasabi-Nachhall zu kämpfen hatte in diesem Moment und Schwierigkeiten hatte, die Senfnoten herauszuschmecken.
Keine Portion für ausgehungerte Sumo-Ringer, soviel steht fest, aber Madame war sehr froh über die beherrschbare Menge, schließlich hatte sie fast alle der Brötchen vorab alleine inhaliert.
| Hauptgerichte |
Piccata Milanese mit Spaghetti all Arrabiata – 18,90€
Pizza mit Rucola und Parmaschinken – 11,00€
Ich liebe Piccata Milanese in gut gemacht und die anderen Dinge aus der Abteilung „Carne“ sprachen mich heute nicht an, leider gerät dieser Klassiker nur allzu oft zu einer Version mit panierten Schweineschnitzel an langweiligen Tomatenspaghetti.
Piccata Milanese mit Spaghetti all Arrabiata
Hier aber nicht, in einer göttlich fluffigen Parmesan-Eihülle fanden sich fein parierte, dünne Kalbsschnitzel, die buchstäblich auf der Zunge zergingen, das geht nicht besser.
Etwas enttäuschend wenn auch trotzdem gelungen die Pasta, die löblich dünn im Format war, ich hasse dicke Spaghetti weil sie so schnell sättigen und ich das Mundgefühl der schlankeren Varianten sehr mag, auch wenn es nicht gerade Capellini sein müssen.
Leider nicht mehr wirklich al dente und recht weich, aber noch mehr als erträglich, nur von Arrabiata war wirklich gar nichts zu spüren, das waren fast lupenreine Spaghetti al pomodoro, die aber als solche mit ihrem aromatischem Sugo sehr überzeugten; nur auf etwas Schärfe hatte ich mich sehr gefreut.
Das ließ ich den in diesem Moment nachfragenden Chef wissen, was er mit „Wir machen immer mit mittlerer Schärfe!“ entschuldigte. Ich sage nochmal, dass ich kein Schärfe-Junkie mit Hornhautgaumen bin, aber hier war von Schärfe wirklich keine Spur.
Ich befürchte mittlerweile, wenn ich in Restaurants bin und mehrere Gänge bestelle, die ein oder andere Frage stelle etc. man den Eindruck bekommt „Oh, da sitzt ein kleiner Gerne-Esser, besser vorsichtig sein mit polarisierenden Dingen wie Schärfe!“, anderes kann ich mir diese Serie kaum noch erklären, werde ich zukünftig anders regeln bei der Bestellung.
Die Pizza von Gegenüber gefiel auch, gelobt wurden ein Teig mit Charakter, eine leckere Pizzaiola sowie aromatischer Käse, Schinken und Rucola.
Pizza mit Rucola und Parmaschinken
Ich probierte und ach, eine Pizza frisch aus dem Ofen, da hörte man doch gleich im Hintergrund die Capri-Fischer trällern, fast schon ein emotionaler Moment nach dem halben Jahr gelegentlicher Pappschachtel-Verzweiflungstaten, köstlich in vieler Hinsicht, schön knusprig durch etwas Grana Duro im Teig wie ich meine.
| Dessert |
Tartufo (di Pizzo ) – 7,50€
Barolo Sorbet – 5,90€
Das hausgemachte Tartufo durfte ich großzügiger Weise ebenfalls verkosten und es war ein Beispiel dafür, warum es unsterbliche Klassiker auf italienischen Karten gibt, das war tadellos und unerhört cremig, das Eis köstlich, der Kakao aromatisch und hochwertig, ganz prima.
Tartufo
Schade, dass ich kein Anschnittbild gemacht habe, aber die Dame am Tisch war einfach zu schnell für mich, was ich aber gut verstehen kann.
Mein Barolo Sorbet kannte ich schon von meinem ersten Besuch und ich erinnerte mich daran, dass ich damals, trotz sonstigem strikten Alkoholverzicht bei den Getränken, durchaus einen leichten Dusel verspürte, heute dem örtlichen Taxigewerbe sei Dank natürlich kein Hinderungsgrund, im Gegenteil.
Barolo Sorbet (Hochformat, bitte anklicken sofern auf PC oder Mac betrachtet)
Das ganze wurde mit Cassis angegossen und in Summe war es ebenfalls sehr gelungen, nicht zu süß, der Wein kam gut durch, der Cassis in Kombination eine verlässliche wie köstliche Wahl.
Einzig das ein oder andere Stückchen Eiskristall trübte den Genuss etwas, das gab es in 2019 so nicht, aber hier muss sicher wieder die tägliche Routine her und solche Dinge werden sich sicher bald wieder einspielen.
Nach drei Stunden vor Ort und einer fast im Alleingang geleerten Flasche Pinot Grigio setzte langsam Völle und der Wunsch nach dem heimischen Sofa ein, zumal wir noch das Eröffnungsspiel der EM schauen wollten.
Bezahlen konnte ich problemlos per EC Karte an der Bar, wo ich noch eine Rückfrage zum Spumante klärte und abermals sehr zuvorkommend von Herrn Ciccimarra beraten wurde.
Ein Taxi wollte man mir gerne rufen, am Tisch leerte ich noch mein letztes Glas Wein, der Wagen kam innerhalb weniger Minuten und wir konnten noch die zweite Hälfte der ersten Halbzeit schauen und Italien konnte heute nicht nur grundsätzlich auf den Tellern überzeugen sondern auch auf dem Platz - ben fatto!
Fazit
Schön war es, wie schon in der Villa Zefyros hat es einfach gut getan draußen bei gutem Wetter zu speisen. Aufgrund des leicht gehobenen Preisniveaus und der entsprechenden Selbstdarstellung wie üblich eine Sternewertung vor eben diesem Hintergrund.
Bei der Küche hat sich das Haus im Vergleich zum ersten Besuch spürbar verbessert, diesmal grundsolide vier Sterne und damit eine dick unterstrichene Schulnote zwei.
Ein nettes Amuse, noch ein wenig Feinschliff, eine einheitlichere Handschrift hier und da und mehr Verlässlichkeit in der Ausführung: weitere Steigerungen in der Bewertung sind hier ohne weiteres möglich, die Voraussetzungen sind gegeben.
Der Service war fast tadellos, hervorragende 4,5 Sterne für das Erlebte, hier war man gerne Gast und hat sich in jeder Sekunde willkommen gefühlt.
Das Ambiente gefiel mir gut, für das etwas höhere Verkehrsaufkommen an diesem lauen Sommerabend kann das Restaurant nichts und das war alles noch sehr erträglich, es ist immer noch alles andere als eine Hauptstraße, vier Sterne abermals.
Die Sauberkeit im gepflegten Außenbereich – Tische wurden desinfiziert etc. etc. – tadellos, das Thema Corona wurde in jeder Beziehung routiniert umgesetzt, fünf Sterne.
Beim Preis-Leistungs-Verhältnis bin ich auch unverändert bei vier Sternen, für beide Seiten faire Preise für eine durchaus ansprechende Leistung, da kann man nicht meckern und beim Gedanken an die Flaschenwein-Preise kann man sich gerne auch noch einen halben Stern dazu denken.
Somit schrammt das Landhaus Sonneneck heute in der Gesamtnote knapp an der 4,5 vorbei, verbessert sich aber auf eine starke vier und ich werde mit Freude wiederkommen und schauen, wie es sich hier weiter entwickelt, denn die Karte ist dem Anschein nach ständig in Bewegung.
Klare Empfehlung und zur Nachahmung empfohlen.