Montags und auch noch mittags ein geöffnetes Restaurant mit anspruchsvoller Küche zu finden, dass ein gar nicht ein so einfaches Unterfangen – selbst in der Großstadt Köln.
Ich möchte nur ein Lunch-Menü einnehmen. Bei der Suche im Internet stoße ich auf die Hanse Stube im „Excelsior Hotel Ernst“.
Vom „taku“ bin ich im gleichen Hause begeistert – aber montags hat es zu.
Auf der Internetseite wird das Restaurant als klassisch französisch geschildert. Die Fotos wirken auf mich sehr pompös.
Die Selbstaussage: „Die gute Stube Kölns. Im mehrfach prämierten Gourmet-Restaurant, der Hanse Stube, erleben Sie kulinarische Sternstunden. Das engagierte Team kreiert innovativ französische Küche mit lokalen Einflüssen, deren Finesse weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.“
Der „Kölner Stadtanzeiger“ schreibt im März 2014 „Ambiente schlägt Geschmack“ und lobt die Küche nicht wirklich. Aber der Autor besuchte das Lokal auch abends.
„Michelin“ berichtet: „Die Hanse Stube gehört zu den elegantesten Restaurants der Stadt und bietet gute klassische Küche. Viele Geschäftsleute kommen zum fair kalkulierten täglich wechselnden Business Lunch.“
Der „GaultMillau“ straft das Lokal noch stärker: Seit 2012 wird es nicht mehr geführt.
So bin ich mehr als gespannt auf den Besuch. - Falle ich ohne Krawatte schon auf?
Das Hotel liegt direkt am Dom und Hauptbahnhof. Die Anreise ist für mich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kaum besser zu handhaben. Wenn man mit dem Auto kommt, kann man es sicher in der Hotelgarage parken; sonst ist in Domnähe nur in Parkhäusern ein Platz.
Ambiente ****
Die Firma Graf Pilati gestaltete die Räumlichkeiten der Hanse Stube. Mahagonivertäfelungen an Decke und Wänden prägen den Stil; der wird aber durch helle Sitzecken und große Fenster in den Innenhof aufgefrischt. Weiter tragen auch die hellen Tischtücher und die Lichtgestaltung zum Gesamteindruck bei.
Teppiche und Vorhänge sorgen dafür, dass auch die Akustik stimmt und nicht jedes Wort an den Nachbartischen gehört wird.
Ich mag diese Art, die mich an Filme im englischen Kolonialstil erinnert (Sir Toby: Das glaubt mir wieder keiner, wenn ich das heute im Club erzähle).
Der Tischschmuck war dann relativ schlicht: das Besteck, der Brotteller, eine Blume und Pfeffer- und Salzstreuer. Auf den hellen Bezügen der Sitzbank waren einige kleinere „Flecken“, die mir nur auffielen, weil sie nicht zum Muster passten.
Die Stoffserviette war sauber, hatte aber einen kleinen Riss an der Kante, was mich nicht störte, aber zum edlen Gesamtbild eigentlich nicht passte (das ist vielleicht kleinlich, aber beim hohen Anspruch des Hauses doch anzumerken).
Sauberkeit *****
Das Haus war perfekt gepflegt. Krümel auf dem Tisch werden umgehend vor dem Dessert entfernt.
Die Sanitäranlagen sind nicht weit entfernt; allerdings muss man Treppen steigen. Der Raum ist groß genug, um sich nicht beengt zu fühlen. Auch die Kabinen haben einen angenehmen Zuschnitt.
Service ****
Ich betrete das Lokal und sofort kommt der Restaurantleiter auf mich zu und begleitet mich zum reservierten Platz. Selbstverständlich wurde auch die Garderobe versorgt und aufbewahrt. Die Karte wird gleich gebracht. Der Sommelier fragt nach den Getränken.
Insgesamt kümmern sich vier Kräfte heute um die Gäste. Neben dem Leiter, ein Sommelier und zwei junge Menschen (ein Herr und eine Dame).
Den Kontakt möchte ich höflich, sachkundig und geschäftig nennen. Die Weinberatung ist ausgezeichnet und ein kleiner Plausch zu den Gewächsen ergibt sich ebenfalls.
Kurz vor dem Fleischgang fragt der Restaurantleiter auch nach, ob „medium“ richtig wäre, er hätte es so in der Küche angekündigt; das ging also noch gut.
Auch meine „Unverträglichkeiten“ wurden berücksichtigt – und nur bei den kleinen süßen Abschiedsgrüßen musste ich wieder nach den Zutaten fragen und erhielt passende Antworten.
Die Karte
Auch mittags ist das Angebot breit gefächert: ein Menü, Tagesangebote und a la Carte.
Ich wähle den Excelsior Lunch.*****
Sehr erfreulich finde ich, dass zu den drei Gängen zusätzlich Brot, Gruß und Petit fours gereicht werden (38,00€).
Das Brot ist warm und frisch aufgebacken. Der Kellner berichtet mir, dass sie ihre Backwaren als Rohlinge (FrischeParadies) einkaufen. Es sind mehrere Sorten in der Schale. Besonders haben mir die Körnervarianten gefallen. Vier Brotaufstriche werden gereicht. Die Konsistenz ist teilweise bröselig beim Abschneiden. Schmackhaft war für mich die gesalzene Butter.
Der Gruß aus der Küche folgt auf dem Fuße. Ein leckeres Röllchen vom Lachs mit feinen Kräutern gefüllt und hübsch dekoriert. Ich beginne zu genießen; besonders weil auch der Wein schon bereitsteht.
Rohmarinierter Thunfisch mit Korenadermayonnaise und Wildkräutern
Der Thunfisch ist perfekt abgeschmeckt. Er lässt sich leicht schneiden und verbreitet im Mund ein volles Aroma. Der Salat besteht auf allerlei auch farblich unterschiedlichen Sorten. Das Dressing überzeugt mich ebenfalls. Allenfalls das kleine krosse Brotstück könnte durch kleine Croutons ersetzt werden.
Kleines Steak vom Entrecote mit wildem Broccoli und Röstkartoffeln
Das Fleisch ist kernig im Geschmack und hat Charakter im Biss. Es ist medium zubereitet. Das Gemüse wilder Broccoli im Zusammenspiel mit Tomatenstückchen und Pinienkernen hat mir sehr gut geschmeckt. Der Garpunkt des Kohls war ausgezeichnet. Bratkartoffeln - gut gemacht - liebe ich sehr. Diese waren genau so wie ich sie mir wünsche: außen knusprig innen zart.
Creme brulee
Die Nachspeise soll stets ein Höhepunkt sein und heute war sie es für mich bestimmt. Die Obststücke und das Eis bekrönten die Brulee, die einen knackigen Zuckerabschluss hatte und darunter geschmeidig und cremig war. Ich schätze dieses Dessert, aber manchmal finde ich es auch langweilig. Heute war ich begeistert.
Kaum hatte ich den letzten Bissen verputzt, da kamen noch einige hübsche Petit fours daher. Neben den drei Küchlein wurde mir eine Auswahl an Pralinen geboten. Etwas Süßes geht bei mir immer noch und so habe ich mich darüber gefreut – zumal es nicht an einen Kaffee gebunden war. Aber einen Espresso habe ich mir trotzdem auch noch gegönnt.
Getränke
Korell Grauburgunder 2013 (8,00€ - 0,1l) – leicht und frisch sehr gut zu Fischgerichten.
Chateau Fourcas Dupré (10,00€ - 0,1l) – aus dem Sonnenjahr 2003 schmeckte angenehm gereift
Doisy Daene 2000 (13,50€ - 0,1l) – seine angenehme und fein ausgewogene Süße hat wuderbar zum Nachtisch gepasst.
Gerosteiner medium (6,50€ - 0,5l)
Doppelter Espresso (5,20€)
Die Weine waren pur und zum Gericht jeweils eine Freude. Die Kalkulation im Verhältnis zum Preis im Fachgeschäft ist jedoch äußerst günstig für das Restaurant gewählt (der dreifache Preis ist durchaus üblich im Hotelgewerbe – hier liegt er schon ein ganzes Stück höher).
Preis-Leistungsverhältnis
Bei den Getränken *** und bei den Speisen ***** (Lunch)
Fazit
4 - Absolut: Gerne wieder! Das gilt erst einmal für den Mittagslunch.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Montags und auch noch mittags ein geöffnetes Restaurant mit anspruchsvoller Küche zu finden, dass ein gar nicht ein so einfaches Unterfangen – selbst in der Großstadt Köln.
Ich möchte nur ein Lunch-Menü einnehmen. Bei der Suche im Internet stoße ich auf die Hanse Stube im „Excelsior Hotel Ernst“.
Vom „taku“ bin ich im gleichen Hause begeistert – aber montags hat es zu.
Auf der Internetseite wird das Restaurant als klassisch französisch geschildert. Die Fotos wirken auf mich sehr pompös.
Die Selbstaussage: „Die gute... mehr lesen
4.0 stars -
"Perfekt für einen stilvollen Mittagslunch" kgsbusMontags und auch noch mittags ein geöffnetes Restaurant mit anspruchsvoller Küche zu finden, dass ein gar nicht ein so einfaches Unterfangen – selbst in der Großstadt Köln.
Ich möchte nur ein Lunch-Menü einnehmen. Bei der Suche im Internet stoße ich auf die Hanse Stube im „Excelsior Hotel Ernst“.
Vom „taku“ bin ich im gleichen Hause begeistert – aber montags hat es zu.
Auf der Internetseite wird das Restaurant als klassisch französisch geschildert. Die Fotos wirken auf mich sehr pompös.
Die Selbstaussage: „Die gute
Das "Arbeitsessen" begann mit einem sehr aufmerksamen Empfang. Unzählige dienstbare Geister -alle offen und freundlich- erkundigten sich bereits bei der Wartezeit in der Lobby, ob sie etwas zum Verwöhnen beitragen oder hilfreich zum eigentlichen Ort des Geschehens führen könnten.
Nobles, klassisches-opulentes Interieur; edel ohne verstaubt zu wirken.
Das ist Spitzenhotellerie mitten in Köln; auch mit Erreichen des reservierten, perfekt eingedeckten Tisches wurde die dichte und fachkundige Betreuung fortgeführt. Das Tagesangebot von der Auswahl mehr als ausreichend und perfekt in Szene gesetzt. Grauburgunder zu den Fischanteilen der Vorspeise toll abgestimmt und der Genuss begann mit eingedecktem Brot und 3 Dips sowie einem Gruß aus der Küche.
Was wurde gegessen:
Versch. Tatar- und Carpacciovariationen, Lammfilet in Kräuterkruste, Parfaits
Carpaccios und Tatars allesamt frisch, eine kleine Geschmacksexplosion und fein nachhaltig gewürzt.
Das Lammfilet auf den Punkt ohne zu "lammig" zu schmecken zart und rosig ohne das die tolle Kräuterkruste an Knusprigkeit verlor. Die Beilagengemüse fein, knackig und nicht zu nüchtern.
Nachtischvariationen ein Gedicht; Augen- und Gaumenschmaus mit nachhaltiger Süße und frisch-fruchtigen Akzenten.
Die Gesamtkomposition passte; nachhaltig feines und hervorragendes Essen begleitet von sehr guten Weinen und einem absolut vorbildlichen und aufmerksamen Service. Die große Auswahl hausgemachter Trüffel zum Kaffee mehrere Sünden wert!
Mit die Nummer 1 in Köln; absolut lohnenswert und seinen Preis wert. Und die Portionen dabei durchaus großzügig. Luxus pur und für jeden besonderen Anlass (Solvenz vorausgesetzt) geeignet.
Allgemein
Das "Arbeitsessen" begann mit einem sehr aufmerksamen Empfang. Unzählige dienstbare Geister -alle offen und freundlich- erkundigten sich bereits bei der Wartezeit in der Lobby, ob sie etwas zum Verwöhnen beitragen oder hilfreich zum eigentlichen Ort des Geschehens führen könnten.
Nobles, klassisches-opulentes Interieur; edel ohne verstaubt zu wirken.
Das ist Spitzenhotellerie mitten in Köln; auch mit Erreichen des reservierten, perfekt eingedeckten Tisches wurde die dichte und fachkundige Betreuung fortgeführt. Das Tagesangebot von der Auswahl mehr als ausreichend und perfekt in Szene gesetzt. Grauburgunder... mehr lesen
5.0 stars -
"Sehr hochwertige Hotel-Gastronomie" HowpromotionAllgemein
Das "Arbeitsessen" begann mit einem sehr aufmerksamen Empfang. Unzählige dienstbare Geister -alle offen und freundlich- erkundigten sich bereits bei der Wartezeit in der Lobby, ob sie etwas zum Verwöhnen beitragen oder hilfreich zum eigentlichen Ort des Geschehens führen könnten.
Nobles, klassisches-opulentes Interieur; edel ohne verstaubt zu wirken.
Das ist Spitzenhotellerie mitten in Köln; auch mit Erreichen des reservierten, perfekt eingedeckten Tisches wurde die dichte und fachkundige Betreuung fortgeführt. Das Tagesangebot von der Auswahl mehr als ausreichend und perfekt in Szene gesetzt. Grauburgunder
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Hanse Stube
Die Hanse Stube im Excelsior Hotel Ernst, direkt am Dom und Bahnhof gelegen, ist eines der traditionellen Spitzenrestaurants in Köln. Anders als viele Restaurants hart man hier die Tradition von Service und Küche im französischen klassischen Stil behalten.
Das Restaurant liegt im Erdgeschoss hinter der Hotellobby, vorbei an der Bar, in einem großen, dunkel holzgetäfelten, fensterlosen Saal. Stilvolle Einrichtung und Bilder tragen zu einer fast englischen Clubatmosphäre bei. Die Tische sind edel eingedeckt und stehen ausreichend weit auseinander, um hier auch ein ungestörtes Gespräch führen zu können, ohne dass die Gäste an Nachbartischen jedes Wort mithören müssen.
Die Küche ist französisch inspiriert, aber mit sehr regionalem Kolorit – zum Beispiel Jacobsmuscheln mit einer zarten Schicht kölnischer Blutwurst (Flönz) überbacken. Prächtige Fleisch- und Fischgerichte sind selbstverständlich.
Dieses kulinarische Erlebnis hat seinen Preis. Allerdings kann das üppige Menü auch reduziert werden auf nur drei oder vier Gänge, die dann durch Zwischengerichte noch zu einer Schlemmerei ausarten können.
Viel günstiger kommt man allerdings mittags zu einem schönen Lunchgericht in zwei bis vier Gängen davon.
• Daher mein Tipp: den Lunch probieren
Die Hanse Stube im Excelsior Hotel Ernst, direkt am Dom und Bahnhof gelegen, ist eines der traditionellen Spitzenrestaurants in Köln. Anders als viele Restaurants hart man hier die Tradition von Service und Küche im französischen klassischen Stil behalten.
Das Restaurant liegt im Erdgeschoss hinter der Hotellobby, vorbei an der Bar, in einem großen, dunkel holzgetäfelten, fensterlosen Saal. Stilvolle Einrichtung und Bilder tragen zu einer fast englischen Clubatmosphäre bei. Die Tische sind edel eingedeckt und stehen ausreichend weit auseinander, um hier auch... mehr lesen
5.0 stars -
"Kölns gute Stube" kgsbusDie Hanse Stube im Excelsior Hotel Ernst, direkt am Dom und Bahnhof gelegen, ist eines der traditionellen Spitzenrestaurants in Köln. Anders als viele Restaurants hart man hier die Tradition von Service und Küche im französischen klassischen Stil behalten.
Das Restaurant liegt im Erdgeschoss hinter der Hotellobby, vorbei an der Bar, in einem großen, dunkel holzgetäfelten, fensterlosen Saal. Stilvolle Einrichtung und Bilder tragen zu einer fast englischen Clubatmosphäre bei. Die Tische sind edel eingedeckt und stehen ausreichend weit auseinander, um hier auch
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Ich möchte nur ein Lunch-Menü einnehmen. Bei der Suche im Internet stoße ich auf die Hanse Stube im „Excelsior Hotel Ernst“.
Vom „taku“ bin ich im gleichen Hause begeistert – aber montags hat es zu.
Auf der Internetseite wird das Restaurant als klassisch französisch geschildert. Die Fotos wirken auf mich sehr pompös.
Die Selbstaussage: „Die gute Stube Kölns. Im mehrfach prämierten Gourmet-Restaurant, der Hanse Stube, erleben Sie kulinarische Sternstunden. Das engagierte Team kreiert innovativ französische Küche mit lokalen Einflüssen, deren Finesse weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.“
Der „Kölner Stadtanzeiger“ schreibt im März 2014 „Ambiente schlägt Geschmack“ und lobt die Küche nicht wirklich. Aber der Autor besuchte das Lokal auch abends.
„Michelin“ berichtet: „Die Hanse Stube gehört zu den elegantesten Restaurants der Stadt und bietet gute klassische Küche. Viele Geschäftsleute kommen zum fair kalkulierten täglich wechselnden Business Lunch.“
Der „GaultMillau“ straft das Lokal noch stärker: Seit 2012 wird es nicht mehr geführt.
So bin ich mehr als gespannt auf den Besuch. - Falle ich ohne Krawatte schon auf?
Das Hotel liegt direkt am Dom und Hauptbahnhof. Die Anreise ist für mich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kaum besser zu handhaben. Wenn man mit dem Auto kommt, kann man es sicher in der Hotelgarage parken; sonst ist in Domnähe nur in Parkhäusern ein Platz.
Ambiente ****
Die Firma Graf Pilati gestaltete die Räumlichkeiten der Hanse Stube. Mahagonivertäfelungen an Decke und Wänden prägen den Stil; der wird aber durch helle Sitzecken und große Fenster in den Innenhof aufgefrischt. Weiter tragen auch die hellen Tischtücher und die Lichtgestaltung zum Gesamteindruck bei.
Teppiche und Vorhänge sorgen dafür, dass auch die Akustik stimmt und nicht jedes Wort an den Nachbartischen gehört wird.
Ich mag diese Art, die mich an Filme im englischen Kolonialstil erinnert (Sir Toby: Das glaubt mir wieder keiner, wenn ich das heute im Club erzähle).
Der Tischschmuck war dann relativ schlicht: das Besteck, der Brotteller, eine Blume und Pfeffer- und Salzstreuer. Auf den hellen Bezügen der Sitzbank waren einige kleinere „Flecken“, die mir nur auffielen, weil sie nicht zum Muster passten.
Die Stoffserviette war sauber, hatte aber einen kleinen Riss an der Kante, was mich nicht störte, aber zum edlen Gesamtbild eigentlich nicht passte (das ist vielleicht kleinlich, aber beim hohen Anspruch des Hauses doch anzumerken).
Sauberkeit *****
Das Haus war perfekt gepflegt. Krümel auf dem Tisch werden umgehend vor dem Dessert entfernt.
Die Sanitäranlagen sind nicht weit entfernt; allerdings muss man Treppen steigen. Der Raum ist groß genug, um sich nicht beengt zu fühlen. Auch die Kabinen haben einen angenehmen Zuschnitt.
Service ****
Ich betrete das Lokal und sofort kommt der Restaurantleiter auf mich zu und begleitet mich zum reservierten Platz. Selbstverständlich wurde auch die Garderobe versorgt und aufbewahrt. Die Karte wird gleich gebracht. Der Sommelier fragt nach den Getränken.
Insgesamt kümmern sich vier Kräfte heute um die Gäste. Neben dem Leiter, ein Sommelier und zwei junge Menschen (ein Herr und eine Dame).
Den Kontakt möchte ich höflich, sachkundig und geschäftig nennen. Die Weinberatung ist ausgezeichnet und ein kleiner Plausch zu den Gewächsen ergibt sich ebenfalls.
Kurz vor dem Fleischgang fragt der Restaurantleiter auch nach, ob „medium“ richtig wäre, er hätte es so in der Küche angekündigt; das ging also noch gut.
Auch meine „Unverträglichkeiten“ wurden berücksichtigt – und nur bei den kleinen süßen Abschiedsgrüßen musste ich wieder nach den Zutaten fragen und erhielt passende Antworten.
Die Karte
Auch mittags ist das Angebot breit gefächert: ein Menü, Tagesangebote und a la Carte.
Ich wähle den Excelsior Lunch.*****
Sehr erfreulich finde ich, dass zu den drei Gängen zusätzlich Brot, Gruß und Petit fours gereicht werden (38,00€).
Das Brot ist warm und frisch aufgebacken. Der Kellner berichtet mir, dass sie ihre Backwaren als Rohlinge (FrischeParadies) einkaufen. Es sind mehrere Sorten in der Schale. Besonders haben mir die Körnervarianten gefallen. Vier Brotaufstriche werden gereicht. Die Konsistenz ist teilweise bröselig beim Abschneiden. Schmackhaft war für mich die gesalzene Butter.
Der Gruß aus der Küche folgt auf dem Fuße. Ein leckeres Röllchen vom Lachs mit feinen Kräutern gefüllt und hübsch dekoriert. Ich beginne zu genießen; besonders weil auch der Wein schon bereitsteht.
Rohmarinierter Thunfisch mit Korenadermayonnaise und Wildkräutern
Der Thunfisch ist perfekt abgeschmeckt. Er lässt sich leicht schneiden und verbreitet im Mund ein volles Aroma. Der Salat besteht auf allerlei auch farblich unterschiedlichen Sorten. Das Dressing überzeugt mich ebenfalls. Allenfalls das kleine krosse Brotstück könnte durch kleine Croutons ersetzt werden.
Kleines Steak vom Entrecote mit wildem Broccoli und Röstkartoffeln
Das Fleisch ist kernig im Geschmack und hat Charakter im Biss. Es ist medium zubereitet. Das Gemüse wilder Broccoli im Zusammenspiel mit Tomatenstückchen und Pinienkernen hat mir sehr gut geschmeckt. Der Garpunkt des Kohls war ausgezeichnet. Bratkartoffeln - gut gemacht - liebe ich sehr. Diese waren genau so wie ich sie mir wünsche: außen knusprig innen zart.
Creme brulee
Die Nachspeise soll stets ein Höhepunkt sein und heute war sie es für mich bestimmt. Die Obststücke und das Eis bekrönten die Brulee, die einen knackigen Zuckerabschluss hatte und darunter geschmeidig und cremig war. Ich schätze dieses Dessert, aber manchmal finde ich es auch langweilig. Heute war ich begeistert.
Kaum hatte ich den letzten Bissen verputzt, da kamen noch einige hübsche Petit fours daher. Neben den drei Küchlein wurde mir eine Auswahl an Pralinen geboten. Etwas Süßes geht bei mir immer noch und so habe ich mich darüber gefreut – zumal es nicht an einen Kaffee gebunden war. Aber einen Espresso habe ich mir trotzdem auch noch gegönnt.
Getränke
Korell Grauburgunder 2013 (8,00€ - 0,1l) – leicht und frisch sehr gut zu Fischgerichten.
Chateau Fourcas Dupré (10,00€ - 0,1l) – aus dem Sonnenjahr 2003 schmeckte angenehm gereift
Doisy Daene 2000 (13,50€ - 0,1l) – seine angenehme und fein ausgewogene Süße hat wuderbar zum Nachtisch gepasst.
Gerosteiner medium (6,50€ - 0,5l)
Doppelter Espresso (5,20€)
Die Weine waren pur und zum Gericht jeweils eine Freude. Die Kalkulation im Verhältnis zum Preis im Fachgeschäft ist jedoch äußerst günstig für das Restaurant gewählt (der dreifache Preis ist durchaus üblich im Hotelgewerbe – hier liegt er schon ein ganzes Stück höher).
Preis-Leistungsverhältnis
Bei den Getränken *** und bei den Speisen ***** (Lunch)
Fazit
4 - Absolut: Gerne wieder! Das gilt erst einmal für den Mittagslunch.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)