Besucht am 08.03.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 39 EUR
Erschöpft und mit einem gewissen Würstelüberdruss taumeln wir am frühen Abend durch die Innenstadt von Regensburg. Vager Appetit macht sich breit, wenngleich allein der Gedanke an Bratwürste schon latente Übelkeit hervorruft. Etwas Leichtes sollte es heute sein, falls dies in Regensburg überhaupt umsetzbar ist. Ohne Plan und Orientierung erliegen wir einem trügerischen Besucherstrom, der Richtung Weissbräuhaus zustrebt. Das liegt unweit des Domes, mitten in der historischen Altstadt, von aussen eher unspektakulär in einem hell getünchten Gebäude untergebracht, von innen publikumswirksam als Brauhaus inszeniert, mit allen touristengängigen Insignien: glänzende Kupferkessel und holzlastiges Interieur, trubelige Betriebsamkeit und drückende Enge. Eine Tischreservierung wäre hier sicherlich angebracht, ja geradezu Pflicht. Der Kellner am Empfang lässt sich jedoch von unserer offen zur Schau gestellten Bedürftigkeit erweichen und bietet nach kurzem Zaudern einen Tisch im hinteren Lokalbereich an, der jedoch ab 19:30 reserviert ist. Ob sich das zeitlich ausgehen wird? Einen Versuch ist es wert.
Zu allererst eine uneingeschränkte Lobpreisung des besagten Kellners. Während allerorten die Gastroszene einen Mangel an geeignetem Servicepersonal beklagt, scheint die hiesige Region mit Talenten nur so gesegnet zu sein. Obwohl der Laden förmlich brummt und bestimmt bis in die späten Abendstunden ausgebucht ist, schmeisst dieser Kellner scheinbar mit links das ganze Stockwerk. Im Laufschritt verteilt er Speisekarten, Gerichte, Getränke, Rechnungen mal nach links, mal nach rechts – und das hochkonzentriert, ohne je eine Minute zu schwächeln. Das ist athletische und mentale Höchstleistung. Zum Plaudern ist er allerdings nicht gelaunt. Und Fragen sollte man besser nicht stellen. Der Rest flutscht aber wie geschmiert.
Gleich noch ein Tipp für alle, die nach uns kommen: das Regensburger Weissbräuhaus verfügt über zwei Ebenen. Während unten der Bär steppt, herrscht oben angenehme Ruhe, ja fast schon Betulichkeit. Wer sich also nicht dem hektischen Trubel aussetzen will, sollte zusehen, in die ruhigen, oberen Regionen vorzudringen. Einziges Manko: hier befinden sich auch die Toiletten. Nicht jeder Gast findet in seiner Bierseligkeit unfallfrei und anstandslos dorthin…
Nun zum Speisenangebot: Rumpsteak, Gulasch und Schweinebraten „für den grossen Hunger“, herzhafte, mächtige „Pfandl-Klassiker“ mit Semmelknödel, Blaukraut und Deftigem vom Schwein, Ente in Variationen, herzhafte Brotzeiten wie Wurstsalat oder Obazda, erstaunlich viele vegetarische Speisen, sowie natürlich Würstel und Schmankerl aus der eigenen Metzgerei. Auf mich wirkt alles etwas arg inszeniert und aufgesetzt, mit geradezu erzwungener Regionalität. „Very typical“ würden unsere ausländischen Freunde wahrscheinlich konstatieren.
Egal, der agile Kellner wartet auf schnellen Zuruf der Bestellung, ausserdem drängt die Zeit. So entscheiden wir uns halt für einen Leberkäse mit Ei (10,90 Euro) und Salat mit Ziegenkäse und Oliven (13,90 Euro), dazu ein hausgebrautes, leichtes Weissbier (4,10 Euro für die Halbe) und ein Rotweinschorle unbekannter Provenienz (3,40 Euro für das Glas). Nach keiner Viertelstunde steht das Essen auf dem Tisch. Der Leberkäse schön kross angebraten, das Spiegelei ganz comme il faut, nur die Bratkartoffeln sind in unterschiedlichen Garzuständen aufgehäufelt, teilweise kaum angebräunt. Auch der Salat, der geschmacklich zwar voll okay ist und von einem feinen Balsamico-Dressing begleitet wird, wirkt optisch etwas uninspiriert. Neben einem Haufen frischen Blattsalaten liegen drei Scheiben Ziegenkäse – fertig!
Da wir das Essen erstaunlich schnell abwickeln, ist tatsächlich noch Zeit für einen Digestiv. Der Bayern Kümmel (3,20 Euro) sollte wohl eher lukullischen Notsituationen vorbehalten bleiben. Dagegen kann man sich beim Haselnussrausch (4,20 Euro) in wohligen Nutella-Aromen wähnen. So überstehen wir den Abend ganz wohlbehalten. Doch irgendwie bleibt das vage Gefühl, in einem Brauhaus-Disneyland gestrandet zu sein.
Erschöpft und mit einem gewissen Würstelüberdruss taumeln wir am frühen Abend durch die Innenstadt von Regensburg. Vager Appetit macht sich breit, wenngleich allein der Gedanke an Bratwürste schon latente Übelkeit hervorruft. Etwas Leichtes sollte es heute sein, falls dies in Regensburg überhaupt umsetzbar ist. Ohne Plan und Orientierung erliegen wir einem trügerischen Besucherstrom, der Richtung Weissbräuhaus zustrebt. Das liegt unweit des Domes, mitten in der historischen Altstadt, von aussen eher unspektakulär in einem hell getünchten Gebäude untergebracht, von innen publikumswirksam... mehr lesen
4.0 stars -
"Kellner im Laufschritt" MinitarErschöpft und mit einem gewissen Würstelüberdruss taumeln wir am frühen Abend durch die Innenstadt von Regensburg. Vager Appetit macht sich breit, wenngleich allein der Gedanke an Bratwürste schon latente Übelkeit hervorruft. Etwas Leichtes sollte es heute sein, falls dies in Regensburg überhaupt umsetzbar ist. Ohne Plan und Orientierung erliegen wir einem trügerischen Besucherstrom, der Richtung Weissbräuhaus zustrebt. Das liegt unweit des Domes, mitten in der historischen Altstadt, von aussen eher unspektakulär in einem hell getünchten Gebäude untergebracht, von innen publikumswirksam
Nach dem Flop in der Wurstkuchl kehrten wir im Regensburger Weissbräu ein. Welch ein Unterschied! Reichlich freie Plätze, gemütliches Ambiente, schneller Service. Und die Bratwürste waren sogar günstiger.
Von außen macht das Weissbräuhaus einen einladenden Eindruck. Die Einrichtung ist stimmig, lustige Wandmalereien und Brauerei-Utensilien als Dekoration stimmen den Gast auf den Brauereigasthof ein.
Im hinteren Teil gibt es noch einmal einen relativ großen Gastraum, dahinter schließt ein Nebenzimmer an. Über die Treppe geht es an einem Sudkessel vorbei nach oben zu einem weiteren Gastraum und zu den Toiletten.
Die Speisekarte bietet eine schöne Auswahl an überwiegend bayerischen Gerichten. Daneben gibt es wechselnde Tagesgerichte.
Ich entschied mich für das Tagesgericht, ein Regensburger Schnitzel mit Kartoffelsalat (10,90 Euro). Zwei stattliche Schweineschnitzel in einer außergewöhnlichen Panade aus Brezen und süßem Senf. Das Fleisch war dünn geklopft und von guter Qualität.
Der Kartoffelsalat mit Gurken war mit Rucola dekoriert und schmeckte ebenfalls ausgezeichnet.
Meine Partnerin bestellte sechs Bratwürste mit Sauerkraut (7,40 Euro). Dazu gab es ein Körbchen mit frischem Malzbrot. Ein Gedicht!
Wenn die Bratwürste auch nicht nach Holzkohlengrill schmeckten, so waren sie dennoch tadellos. Das Sauerkraut war relativ dunkel und mild - wie Zuhause, wenn Mutter es am nächsten Tag noch einmal aufwärmte.
Der Service ist freundlich und aufmerksam. Die Wartezeiten sind kurz.
Fazit: Wer in Regensburg nach gutbürgerlicher Küche sucht, ist hier genau richtig. Gemütliches Ambiente und den guten Service gibt es obendrein.
Nach dem Flop in der Wurstkuchl kehrten wir im Regensburger Weissbräu ein. Welch ein Unterschied! Reichlich freie Plätze, gemütliches Ambiente, schneller Service. Und die Bratwürste waren sogar günstiger.
Von außen macht das Weissbräuhaus einen einladenden Eindruck. Die Einrichtung ist stimmig, lustige Wandmalereien und Brauerei-Utensilien als Dekoration stimmen den Gast auf den Brauereigasthof ein.
Im hinteren Teil gibt es noch einmal einen relativ großen Gastraum, dahinter schließt ein Nebenzimmer an. Über die Treppe geht es an einem Sudkessel vorbei nach oben zu einem weiteren... mehr lesen
4.0 stars -
"Wie ein Licht am Ende des Tunnels" GourminatorNach dem Flop in der Wurstkuchl kehrten wir im Regensburger Weissbräu ein. Welch ein Unterschied! Reichlich freie Plätze, gemütliches Ambiente, schneller Service. Und die Bratwürste waren sogar günstiger.
Von außen macht das Weissbräuhaus einen einladenden Eindruck. Die Einrichtung ist stimmig, lustige Wandmalereien und Brauerei-Utensilien als Dekoration stimmen den Gast auf den Brauereigasthof ein.
Im hinteren Teil gibt es noch einmal einen relativ großen Gastraum, dahinter schließt ein Nebenzimmer an. Über die Treppe geht es an einem Sudkessel vorbei nach oben zu einem weiteren
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Zu allererst eine uneingeschränkte Lobpreisung des besagten Kellners. Während allerorten die Gastroszene einen Mangel an geeignetem Servicepersonal beklagt, scheint die hiesige Region mit Talenten nur so gesegnet zu sein. Obwohl der Laden förmlich brummt und bestimmt bis in die späten Abendstunden ausgebucht ist, schmeisst dieser Kellner scheinbar mit links das ganze Stockwerk. Im Laufschritt verteilt er Speisekarten, Gerichte, Getränke, Rechnungen mal nach links, mal nach rechts – und das hochkonzentriert, ohne je eine Minute zu schwächeln. Das ist athletische und mentale Höchstleistung. Zum Plaudern ist er allerdings nicht gelaunt. Und Fragen sollte man besser nicht stellen. Der Rest flutscht aber wie geschmiert.
Gleich noch ein Tipp für alle, die nach uns kommen: das Regensburger Weissbräuhaus verfügt über zwei Ebenen. Während unten der Bär steppt, herrscht oben angenehme Ruhe, ja fast schon Betulichkeit. Wer sich also nicht dem hektischen Trubel aussetzen will, sollte zusehen, in die ruhigen, oberen Regionen vorzudringen. Einziges Manko: hier befinden sich auch die Toiletten. Nicht jeder Gast findet in seiner Bierseligkeit unfallfrei und anstandslos dorthin…
Nun zum Speisenangebot: Rumpsteak, Gulasch und Schweinebraten „für den grossen Hunger“, herzhafte, mächtige „Pfandl-Klassiker“ mit Semmelknödel, Blaukraut und Deftigem vom Schwein, Ente in Variationen, herzhafte Brotzeiten wie Wurstsalat oder Obazda, erstaunlich viele vegetarische Speisen, sowie natürlich Würstel und Schmankerl aus der eigenen Metzgerei. Auf mich wirkt alles etwas arg inszeniert und aufgesetzt, mit geradezu erzwungener Regionalität. „Very typical“ würden unsere ausländischen Freunde wahrscheinlich konstatieren.
Egal, der agile Kellner wartet auf schnellen Zuruf der Bestellung, ausserdem drängt die Zeit. So entscheiden wir uns halt für einen Leberkäse mit Ei (10,90 Euro) und Salat mit Ziegenkäse und Oliven (13,90 Euro), dazu ein hausgebrautes, leichtes Weissbier (4,10 Euro für die Halbe) und ein Rotweinschorle unbekannter Provenienz (3,40 Euro für das Glas). Nach keiner Viertelstunde steht das Essen auf dem Tisch. Der Leberkäse schön kross angebraten, das Spiegelei ganz comme il faut, nur die Bratkartoffeln sind in unterschiedlichen Garzuständen aufgehäufelt, teilweise kaum angebräunt. Auch der Salat, der geschmacklich zwar voll okay ist und von einem feinen Balsamico-Dressing begleitet wird, wirkt optisch etwas uninspiriert. Neben einem Haufen frischen Blattsalaten liegen drei Scheiben Ziegenkäse – fertig!
Da wir das Essen erstaunlich schnell abwickeln, ist tatsächlich noch Zeit für einen Digestiv. Der Bayern Kümmel (3,20 Euro) sollte wohl eher lukullischen Notsituationen vorbehalten bleiben. Dagegen kann man sich beim Haselnussrausch (4,20 Euro) in wohligen Nutella-Aromen wähnen. So überstehen wir den Abend ganz wohlbehalten. Doch irgendwie bleibt das vage Gefühl, in einem Brauhaus-Disneyland gestrandet zu sein.