Besucht am 16.04.2019Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 75 EUR
Diese leicht abgewandelte Textzeile aus der Feder eines schwedisch-nigerianischen Zahnarztes, der in den 90er Jahren zu den erfolgreichsten Interpreten des Dancefloors zählte, ging mir bei meiner ersten Einkehr in einem afrikanischen – genauer gesagt eritreischen – Restaurant durch die Birne, als mir mein Gegenüber anschaulich erklärte, wie man am geschicktesten die Hände samt Fladenbrot einsetzt, um den zuvor bestellten Couscous-Spezial-Teller zu verzehren.
Wir befanden uns an jenem Dienstagabend zusammen mit einem befreundeten Pärchen im Restaurant Mogogo in der Karlsruher Stephanienstraße. Die Betreiber des Lokals führten 20 (!) Jahre lang erfolgreich das Restaurant Afrika in der Kaiserpassage. 2008 wechselten sie den Standort und damit auch den Namen. Ihrer traditionellen eritreischen Küche tat dies natürlich keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Diese scheint bei Freunden der nord- und ostafrikanischen Küche einen guten Ruf zu genießen. Allein elf (!) 5-Sterne-Bewertungen (!!) bei Gastroguide ließen mich aufhorchen.
Stephanienstraße…da war doch was. Kaum saß ich in dem mit Bambusschirmen und Stühlen aus Korbgeflecht ausgestatteten, etwas folkloristisch wirkenden Gastraum, kamen alte Erinnerungen hoch. Klar, in den 80er bzw. 90er Jahren waren wir hier öfter chinesisch essen. Das damalige Tai-Hu war nämlich der Lieblingschinese meines Vaters und bei so mancher Geburtstagsfeier begegnete ich der damals noch ungeliebten, da fremden Asiaküche. Das Tai-Hu schloss im Jahre 2007 endgültig seine Pforten und ein Jahr später wurde in seinen Räumlichkeiten eritreisch gekocht. Soviel zur jüngeren Gatro-Historie des orangefarbenen Anwesens unweit des Botanischen Gartens.
Unsere Freunde verkehrten hier anscheinend öfter, denn sie scherzten bereits bei der Ankunft mit dem Inhaber des Mogogo, der in recht spitzbübischer Manier den Service leitete. Seine leicht schelmische Art, die auf einer guten Portion augenzwinkerndem Humor basierte, passte gut zu unserer Tischrunde. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sie nicht bei allen Gästen so gut ankommt wie bei uns. Bis auf die Tatsache, dass der gute Servicemann bei zunehmender Gästezahl immer seltener an unserem Tisch erschien und dadurch das Nachbestellen von Getränken erschwert wurde, war jedoch alles im grünen Bereich.
Wie sagt ein altes afrikanisches Sprichwort: „Das Gras wächst nicht schneller, auch wenn man daran zieht.“ Also versuchten wir uns in subtropischer Gelassenheit und bestellten zuerst einmal ein paar Mongozos. Das waren verhältnismäßig leichte (nur 3,6 % Alkoholgehalt) afrikanische „Biere“, die in den Geschmacksrichtungen Banane, Palmnuss, Kokos und Mango erhältlich waren und hier stilecht aus einer Kalawas, einem Becher aus Kokosnussschale, getrunken wurden.
Die fruchtige, ursprünglich aus einem uralten Palmbier-Rezept hervorgegangene Kaltschale, deren afrikanischer Name sinnigerweise „Prost“ bedeutete, genoss ich als leckeren Aperitif in der Mango-Variante. Wenig Schaum, dafür aber eine dezente Fruchtsüße und ungemein süffig, so mein überraschend positiver Eindruck, der sich später beim Bananengebräu noch verfestigte. Gut, die 3,80 Euro für ein 0,33l-Fläschchen waren nicht gerade schüchtern kalkuliert, aber in der Karlsruher Innenstadt sicher auch kein unverschämter Preistreiber.
Als weitere Durstlöscher fungierten eine Flasche Mineralwasser (4,50 Euro) und ein Mango-Maracuja-Nektar (0,2l für 2,30 Euro). Soviel Zeit für Flüssigkeit musste sein.
Schön, dass man gleich auf der ersten Seite der Speisenkarte darauf hinwies, dass der Großteil der Gerichte eine leichte Schärfe innehatte. Man konnte sich zwischen vier Schärfegraden entscheiden. Mildwürzig, mittel, scharf und sehr scharf – so lautete die aufsteigende Scoville-Klimax im Mogogo. Bei der Würze ließen wir an jenem Abend Milde walten. Kein Fehler, wie sich später noch herausstellen sollte.
Kichererbsen mit Oliven, Gibna (ägyptischer Schafskäse), drei Salatvarianten und drei Suppen – mehr stand nicht auf dem Vorspeisenzettel. Vieles las ich hier zum allerersten Mal, wie zum Beispiel „Zigni“, eine Art äthiopisches Gulasch, bei dem gewürfeltes Rind- oder Lammfleisch bzw. Hähnchenschenkel in scharfer Sauce schwamm und von roten Linsen, Grünkohl, Okraschoten und dem obligatorischen Fladenbrot (Injera) eskortiert wurde. Für Anhänger pikanter Schmorgerichte sicherlich eine Bestellung wert. Mag man sein Fleisch stattdessen lieber gebraten, dürfte „Kilwa“ die bessere Wahl darstellen. Das gleiche Fleisch, die gleichen Beilagen, nur eben in der Pfanne gebrutzelt.
Wer verschiedene Fleisch- und Gemüsesorten auf einmal probieren möchte, entscheidet sich für einen Kombiteller oder wählt zusammen mit gleichgesinnten Tischgenossen eine Mehrpersonenplatte. Diese werden für zwei bis acht Hungrige angeboten. Anscheinend gehört das gemeinsame Essen von einer großen Platte – auf Besteck wird dabei gerne verzichtet – zu den kulinarischen Gepflogenheiten Eritreas.
Unsere Freunde hatten im Mogogo schon die ein oder andere Platte geputzt. Sie einigten sich auf die Afrika-Variante für zwei (26,50 Euro), die mit geschmortem Rind bzw. Lamm sowie den üblichen, bereits erwähnten Beilagenverdächtigen bestückt war.
Meiner Verlobten gefiel das vegetarische Angebot, das auch mit Tofu oder Couscous serviert wurde. Sie entschied sich jedoch für weniger vertraut klingende „Vegetaritäten“. Alicha (äthiopischer Gemüseeintopf), Hamli (Grünkohl), Timtimo (rote Linsen) und Bamya (Okraschoteneintopf) waren keine Fantasiefiguren aus einem Tolkien-Roman, sondern die vegetabilen Protagonisten auf ihrem Teller, der mit 13,50 Euro zu Buche schlug.
Bei meinem eritreischen Erstversuch ging ich eher auf Nummer sicher. Das von mir georderte Couscous-Spezial (17,50 Euro) hatte neben gebratenem Rindfleisch noch geschmortes Lamm mit Okraschoten, einen aromatisch gewürzten Hähnchenschlegel, rote Linsen und Alicha auf dem gequollenen Hartweizen- bzw. Hirsegrießbett liegen.
Die dünnen, von ihrer Textur an Pfannkuchen erinnernde Sauerteigfladen wurden separat gereicht. Ich verteilte sie gerne an meine Tischgesellschaft und ließ mir Messer und Gabel kommen. Tradition hin oder her. Allein das süffige Linsen-Timtimo und die körnigen Couscous-Kügelchen hätten bei meinem ungeschickten Umgang mit dem feinporigen „Pfannkuchenbrot“ für ein kulinarisches „El Alamein“ (Waterloo erschien mir angesichts der verzehrten Speisen eher unpassend…) auf meinem Teller sorgen können.
Und so futterten wir uns durch diverse nordafrikanische bzw. eritreische Gerichte, die alle eins gemeinsam hatten: eine exotische Würze. Langer Pfeffer, Kreuzkümmel, Kurkuma, Koriander und Co. sorgten für einen vollmundigen „African Rub“. Der Duft von Berbere, einer sehr aromatischen, äthiopischen Gewürzmischung, der schon vorher latent den Gastraum erfüllte, stieg mir beim Essen in die Nase. Mein Couscous-Spezial bestach durch eine unerhört wohlschmeckende Komposition, die für Aha-Momente am Gaumen und reichlich Spannung auf dem Teller sorgte.
Als besonders fein entpuppte sich die Liaison aus dem geschmorten Lamm (mit noch leicht knackigen Okraschoten) und dem herrlich lockeren Couscousteppich. Als Freund der pikanten Sauce genoss ich auch das scharf angebratene, kleingewürfelte Rindfleisch, dessen glücklich machende Tunke die geschmacklichen Stärken von Peperoni, Knoblauch und Zwiebeln in sich vereinte.
Das Hamli, bei dem ja normalerweise Blattspinat Verwendung findet, war eigentlich ein Gomen, wie ich durch PetraIO’s fundierte Rezension zur Safari-Tour in Kaiserslautern in Erfahrung brachte. Und Gomen, sprich angebratener Grünkohl, der hier mit Knobi und Zwiebeln geschmacklich aufgepeppt wurde, ist eigentlich nicht so mein Ding. Wie gesagt eigentlich. Hier hat er sich gut mit dem Gemüse aus dem Dampfgarer (Kartoffeln, Karotten, Weißkohl) vertragen und zugleich die kräftige Würze der Fleischgerichte harmonisiert.
Und während das Pärchen gegenüber mit der Afrika-Platte zumindest noch eine Handvoll zu tun hatte und das Injera-Brot auf seine Aufsaugfähigkeit überprüfte, nahm ich einen Schluck vom Bananenbier, schaute in den gemütlich eingerichteten, nun nahezu vollbesetzten Gastraum und war froh, dass wir die kulinarische Reise nach Eritrea unternommen hatten. Ich gebe meiner GG-Kollegin Petra absolut Recht, dass sich die exotischen Speisen in netter Gesellschaft vortrefflich ausprobieren lassen. Meine Injera-Technik gilt es dabei noch deutlich zu verbessern, aber mit Messer und Gabel hat es ja auch funktioniert. Übrigens würde ich das Wort „Mogogo“ ins Pfälzische mit „ma soll halt nid dehääm bleiwe!“ übersetzen.
Diese leicht abgewandelte Textzeile aus der Feder eines schwedisch-nigerianischen Zahnarztes, der in den 90er Jahren zu den erfolgreichsten Interpreten des Dancefloors zählte, ging mir bei meiner ersten Einkehr in einem afrikanischen – genauer gesagt eritreischen – Restaurant durch die Birne, als mir mein Gegenüber anschaulich erklärte, wie man am geschicktesten die Hände samt Fladenbrot einsetzt, um den zuvor bestellten Couscous-Spezial-Teller zu verzehren.
Wir befanden uns an jenem Dienstagabend zusammen mit einem befreundeten Pärchen im Restaurant Mogogo in der Karlsruher Stephanienstraße. Die... mehr lesen
4.0 stars -
"Hello Africa, tell me how you’re eatin‘…" Ehemalige UserDiese leicht abgewandelte Textzeile aus der Feder eines schwedisch-nigerianischen Zahnarztes, der in den 90er Jahren zu den erfolgreichsten Interpreten des Dancefloors zählte, ging mir bei meiner ersten Einkehr in einem afrikanischen – genauer gesagt eritreischen – Restaurant durch die Birne, als mir mein Gegenüber anschaulich erklärte, wie man am geschicktesten die Hände samt Fladenbrot einsetzt, um den zuvor bestellten Couscous-Spezial-Teller zu verzehren.
Wir befanden uns an jenem Dienstagabend zusammen mit einem befreundeten Pärchen im Restaurant Mogogo in der Karlsruher Stephanienstraße. Die
Geschrieben am 11.06.2019 2019-06-11| Aktualisiert am
11.06.2019
Besucht am 10.06.2019Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 40 EUR
Allgemein
Pfingstmontagmorgen. Wir wollen mittags auswärts essen. Es sollte keine Einkehr bei einem unserer Basics sein, sondern wir wollten mal eine Lokalität aufsuchen, bei die wir noch nie eingekehrt waren. Da kam mir der Alzenauer Ortsteil und Weinort Wasserlos in den Sinn. Auf GG stöberte ich in den gelisteten Gastronomiebetrieben, schaute mir diverse Websites an und entschied mich für Wenzels Weinscheune.
Ausschlag gab ein Hinweis auf deren Homepage: „Wir haben eine neue Küchenleitung, testen Sie unsere kreative Küche.“ Die Speisekarte konnte man auch einsehen, sie las sich eigentlich recht ordentlich, also entschlossen wir uns, der Weinscheune mal einen Besuch abzustatten.
Vor dem Ortseingang aus Richtung Hörstein ist für Ortsunkundige schon ein Hinweisschild am Straßenrand zu sehen, wie man am besten zu der Location fährt. Kurz vor der Weinscheune weist ein weiteres Schild auf den dazugehörigen Parkplatz hin, diesen steuerten wir an und stellten unseren Tiguan neben nur drei schon parkende Autos. Zu Fuß nahmen wir die letzten 30 m in Angriff, vorbei an den am Straßenrand parkenden Autos, die überwiegend Besuchern des gegenüberliegenden Krankenhauses und diverser Locations in der Nachbarschaft zuzuordnen waren. Service 3*
Um in den Außenbereich zu kommen muss man noch ca. fünf Höhenmeter nach oben in Angriff nehmen, die aber selbst für Gehandicapte kein Problem darstellen sollten. Nur wenige Gäste waren zu sehen. Wir konnten uns einen schattigen Platz unter einem großen Sonnenschirm direkt selber aussuchen. Kaum saßen wir an dem rustikalen Holztisch auf der bequemen Bank kam schon ein Mann mittleren Alters an den Tisch. Sein Outfit mit dem Aufdruck Wenzels Weinscheune deutete daraufhin, dass es sich um einen Mitarbeiter des Services handelte. Beim Bezahlen stellte sich heraus, dass es sich um ein Mitglied der Familie Wenzel handelte, möglicherweise der Junior-Chef. Seine Begrüßung verlief rustikal freundlich, nämlich kurz und knapp. Zwei Speisekarten hatte er schon gleich dabei. „Was möchten Sie trinken.“ „Na ja, auf dem Weingut natürlich Wein.“ Aber dafür mussten wir erst mal in die Karte schauen. Unsere Wahl fiel auf den Hausschoppen (Müller-Thurgau, 0,25 l-Glas, sagenhafte 2,90 €). Dazu noch eine Flasche Mineralwasser (Sodenthaler Gourmet, 0,75 l-Flasche, 3,50 €). Müller-Thurgau
Die Getränke kamen ordentlich gekühlt recht zügig an den Tisch. Die Flasche Wasser sowie zwei leere Gläser wurden auf den Tisch gestellt. Die Flasche mussten wir eigenhändig öffnen und uns selbst ins Glas einschenken. Die beiden Müller-Thurgau waren bis über die Eich eingeschenkt, was wir allgemein belobigen, und wurden doch tatsächlich direkt vor uns beiden auf den Tisch gestellt.
Für unsere Essensbestellungen musste er sich noch eine Weile gedulden. Wir wollten erstmal in die Karte schauen. Also entfernte er sich und ließ uns Zeit. Nachdem wir die Karten zugeklappt hatten trat er wieder an unseren Tisch und nahm unsere Order auf.
Überraschend schnell wurde dann der Beilagensalat für Schätzchen vorab serviert. Sie war noch nicht fertig mit dem Salat, da kamen schon unsere beiden Gerichte an den Tisch. Er wünschte uns einen guten Appetit. Als dann die Teller leer gegessen waren, kam er zügig zum Abräumen und fragte nach, ob es uns geschmeckt hatte.
Essen 2,5*
Meine schon seit 47 Jahren charmante Begleiterin entschied sich für Steak vom Schweinerücken (13,90 €). Laut Karte zwei kleine Schweinerückensteaks – sehr mager – auf gebratenen Champignons, dazu hausgemachte Butterspätzle und marktfrischer Beilagensalat.
Steak vom Schweinerücken
Die Portion auf dem Teller war überschaubar, die Steaks wirklich klein, aber durchaus zart. An Butterspätzle, die in einer separaten Schüssel serviert wurden, hat es nicht gemangelt, geschmeckt hatten sie auch. Kritikpunkt von ihr war, dass die Champignons mit kreativer Küche nichts zu tun hatten, sie waren nach ihrem Dafürhalten aus der Dose. Von gebraten war nichts zu erkennen. Die weiße Soße war wohl auch nicht selbstgemacht. Ihren Test hat die selbsternannte neue kreative Küche aus Schätzchens Sicht auf gar keinen Fall bestanden, wie sie mir auf dem Nachhauseweg bekundete.
Für mich durfte es der Tafelspitz vom Kalb sein. (14,90 €). Laut Karte zart und saftig mit Meerrettichsoße und Petersilienkartoffeln.
Kalbstafelspitz
Drei kleine Scheiben lagen auf meinen Teller, maximal 5 mm dick. Von saftig und zart nichts zu erkennen. Aber immerhin waren sie trotzdem gut zu kauen und nicht zäh. Die Meerrettichsauce obendrauf bestand wohl aus der gleichen Grundsubstanz wie bei Schätzchens Steaks und wurde mit Meerrettich aufgepeppt. Die Schärfe war eigentlich im Mund recht ordentlich, nach dem Schlucken brannte sie dann doch bis in die Nase. Insgesamt geschmacklich noch okay. Die Petersilienkartoffeln wurden auch in einer separaten Schale serviert. Eine Kartoffel in vier Stücke geschnitten. Insgesamt betrachtet etwas wenig.
Ambiente 3*
Da wir nur Draußen saßen, kann ich zum Innenraum der Weinscheune nichts sagen. Draußen jedenfalls hat es uns gefallen, angenehm zu sitzen, von Pflanztöpfen umrandet, teilweise überdacht, den Rest beschatten große Sonnenschirme. Bequeme Bänke mit Lehne. auch der nackte Tisch, kein Blümchen und Gott sei Dank auch kein Aschenbecher.
Sauberkeit 5*
Nichts zu bemängeln, Teller, Gläser, Bestecke mit Papierservietten, alles sauber. Das gilt auch für die Toilettenanlage.
Fazit
Das Motto „Testen Sie unsere neue kreative Küche“ hat aus unserer Sicht der Dinge den Test auf gar keinen Fall bestanden. Schade. Es wird wohl unser erster und gleichzeitig letzter Besuch in der Wenzels Weinscheune gewesen sein.
Gesamteindruck:
2,5 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
Allgemein
Pfingstmontagmorgen. Wir wollen mittags auswärts essen. Es sollte keine Einkehr bei einem unserer Basics sein, sondern wir wollten mal eine Lokalität aufsuchen, bei die wir noch nie eingekehrt waren. Da kam mir der Alzenauer Ortsteil und Weinort Wasserlos in den Sinn. Auf GG stöberte ich in den gelisteten Gastronomiebetrieben, schaute mir diverse Websites an und entschied mich für Wenzels Weinscheune.
Ausschlag gab ein Hinweis auf deren Homepage: „Wir haben eine neue Küchenleitung, testen Sie unsere kreative Küche.“ Die Speisekarte konnte... mehr lesen
Wenzel's Weinscheune
Wenzel's Weinscheune€-€€€Restaurant, Weinstube060235947Schloßbergstr. 5, 63755 Alzenau in Unterfranken
2.5 stars -
"Angeblich kreative Küche, die uns nicht vom Hocker gerissen hat!" Ehemalige User
Allgemein
Pfingstmontagmorgen. Wir wollen mittags auswärts essen. Es sollte keine Einkehr bei einem unserer Basics sein, sondern wir wollten mal eine Lokalität aufsuchen, bei die wir noch nie eingekehrt waren. Da kam mir der Alzenauer Ortsteil und Weinort Wasserlos in den Sinn. Auf GG stöberte ich in den gelisteten Gastronomiebetrieben, schaute mir diverse Websites an und entschied mich für Wenzels Weinscheune.
Ausschlag gab ein Hinweis auf deren Homepage: „Wir haben eine neue Küchenleitung, testen Sie unsere kreative Küche.“ Die Speisekarte konnte
Geschrieben am 08.06.2019 2019-06-08| Aktualisiert am
16.06.2019
Besucht am 14.05.20193 Personen
Rechnungsbetrag: 40 EUR
Wir waren am 14.05. dort essen, aber ich habe die Rechnung erst jetzt wieder gefunden.
Es begann damit, dass wir hungrig waren und ich auf GG schon mehrfach das Foto der Mezeplatte des Pargagrill begutachtet und bewundert habe. Inzwischen haben wir dort schon mehrfach sehr gut gegessen. Jetzt habe ich endlich mal eine Rechnung und kann verifiziert bewerten. Und nach dem Reinfall in einem anderen Lokal wollte ich was Bekanntes, wo es uns sehr gut schmeckt.
Zum Ambiente verweise ich mal ganz ungeniert auf die Bewertung von Henningsoer, er hat das gut beschrieben und Fotos gemacht.
Als wir dort ankamen, wurden wir herzlich begrüsst, nahmen an einem Tisch Platz und bekamen die Karten.
Alkoholfreies Weizen zu 3,50 €, Limo für den Filius zu 2,20 €, das wurde fix gebracht und ich hielt der Tochter des Hauses, welche uns bediente, mit dem Tablet Henningsoers Foto von der Mezeplatte hin, mit dem Hinweis auf Gastroguide und dass wir "damals" nur deswegen auf den PargaGrill gekommen waren. Sie kannte die HP noch nicht, freute sich sehr und nahm erst mal unsere Bestellung auf. Sie schaute später nach, zeigte ihrem Papa (dem Chef) die Seite und es entspann sich ein "vom-Hölzken-aufs-Stöcksken"-Gespräch mit einem extra guten Ouzo zusätzlich zum Ouzo aufs Haus und Dessertprobe. Trotzdem wurden die anderen Gäste sehr gut beachtet und bedient. Ich rollte später leicht beduselt zum Auto, Herr Gernesser trank nur einen Ouzo und nippte nur kurz am Zweiten, er war ja der Fahrer...
Ich bestellte mir die kleine Mezeplatte mit extra Bohnen (sie reicht mit dem dazu gereichten knusprigen Knoblauchbrot als Hauptspeise dicke aus, bei unserem 1. Besuch wollte ich die große Platte, die bekam ich nicht, der Chef meinte, ich würde sie allein nicht schaffen) zu 9,50 €, Filius mit Gipsschiene an der rechten Hand wollte eine Pizza Salami zu 7,80 €, weil er die "auffe Hand" essen konnte und Herr Gernesser den Grillteller mit Gyros, Spiess und ich-habe-es-vergessen zu 13,50 € mit Reis und Salat.
Als Gruss aus der Küche kam eine kleine "Knoblauchpizza", gleichzeitig der Salat für Herrn Gernesser. Sogar Filius fand den Küchengruß lecker, er mag eigentlich nicht so gern Knoblauch, das hat mich gefreut. Der Salat war ein typischer Beilagensalat, frisch gemacht mit Essig/Öl-Dressing und war absolut okay.
Dann kam das Essen. Der Grillteller roch köstlich, das Gyros fein geschnitten, der Spiess schön gebraten und auch das andere Fleisch (was war es beim letzten Mal? Ich erinnere mich echt nicht, Herr Gernesser meint, ein Cevapcici und ein Minischnitzel. Es ist immer lecker dort) gut gemacht. Das Fleisch schön saftig und verschieden gewürzt, Der Reis schön locker, Herr Gernesser genoss es, Filius naschte etwas Gyros, freute sich sehr, dass die Chefin den Pizzateller mit den Worten "Oh, Deine Hand ist kaputt, ich schneide Deine Pizza, wieviel Stücke möchtest Du? Papa kann essen, ich mache das." (Papa hatte schon das Besteck in der Hand, um zu helfen) wieder mit nahm, 6 Stücke schnitt und ihm mit meiner Platte seinen Teller zurück brachte. Der Pizzaboden war schön knusprig, die Salami gut verteilt und der Käse schön verlaufen. Oregano war nicht darauf, da hatte Filius drum gebeten. Er fand die Pizza super.
Meine Mezeplatte war wie immer einfach lecker, das extra dazu gereichte Knoblauchbrot dazu knusprig und würzig. Das öl war gut verteilt, nix matschte durch, das mag ich. Das ist drauf auf der Platte:
Skordalia, eine Art Kartoffelpüree, lau warm, würzig, etwas säuerlich, köstlich,
Tarama, nicht versalzen, rosafarben und nicht fischig, lecker,
Fetapaste, einfach mein Favorit, schön scharf-sauer und cremig,
Blattspinat mit Feta, würzig, nicht matschig, mjamjam
Gebratene Auberginen in Olivenöl, sehr lecker
Kartoffelplätzchen mit Stückchen, zum Reinlegen köstlich und mit Kräutern gewürzt, sooo lecker
Weinblätter, gut gemacht, mit Reis gefüllt und nicht trocken
Große weisse Bohnen in Tomatensoße, mein Extrawunsch, weich, aber nicht matschig und schmecken mir sehr gut.
Tzaziki in seiner leckersten Form, aus Joghurt, gut geschnittenen Gurken und perfekt dosiertem Knoblauch...
Peperoni und schwarze Oliven dazu und fertig ist Frau Gernessers Essensglück.
Wir schmausten vor uns hin und der Chef bemerkte, dass ich "schwächelte", stellte meinem Mann und mir einen Ouzo zum Essen und meinte, das würde helfen. Es half... Als wir aufgegessen hatten, kam die Kellnerin, räumte ab und stellte uns "zum Probieren" ein Stückchen Gebäckrolle mit cremiger Füllung hin, sehr süss, aber lecker. Es gab noch zusätzlich ein kleines Stückchen Milchreiskuchen mit Kokos und Fruchtsosse, das Herr Gernesser und Filius sehr mochten, ich jedoch aufgrund meiner Aversion gegen Kokos Herrn Gernesser weitergab. Filius bekam noch ein kleines Eis, "weil er ja keinen Ouzo bekommt".
Ich stand kurz vorm Platzen, die Kellnerin kam mit dem eigentlichen Ouzo, der mir ein wenig zu Kopf stieg aber meinen Bauch schön wärmte....
Ich bezahlte, bat um eine richtige Rechnung, weil ich nun endlich mal eine Bewertung schreiben wollte und kullerte glücklich beduselt zum Auto.
Parken kann man prima in der Nebenstraße auf den Parkplätzen, da ist genug Platz.
Wir waren am 14.05. dort essen, aber ich habe die Rechnung erst jetzt wieder gefunden.
Es begann damit, dass wir hungrig waren und ich auf GG schon mehrfach das Foto der Mezeplatte des Pargagrill begutachtet und bewundert habe. Inzwischen haben wir dort schon mehrfach sehr gut gegessen. Jetzt habe ich endlich mal eine Rechnung und kann verifiziert bewerten. Und nach dem Reinfall in einem anderen Lokal wollte ich was Bekanntes, wo es uns sehr gut schmeckt.
Zum Ambiente verweise ich mal ganz... mehr lesen
4.5 stars -
"Die Meze sind klasse und Pizza können sie auch." Ehemalige UserWir waren am 14.05. dort essen, aber ich habe die Rechnung erst jetzt wieder gefunden.
Es begann damit, dass wir hungrig waren und ich auf GG schon mehrfach das Foto der Mezeplatte des Pargagrill begutachtet und bewundert habe. Inzwischen haben wir dort schon mehrfach sehr gut gegessen. Jetzt habe ich endlich mal eine Rechnung und kann verifiziert bewerten. Und nach dem Reinfall in einem anderen Lokal wollte ich was Bekanntes, wo es uns sehr gut schmeckt.
Zum Ambiente verweise ich mal ganz
Geschrieben am 07.06.2019 2019-06-07| Aktualisiert am
07.06.2019
Besucht am 06.06.20191 Personen
Rechnungsbetrag: 2 EUR
Sehen und gesehen werden - die Königsallee in Düsseldorf. Alljährlich ist auf dieser Prachtmeile auch die Büchermeile mit Verlagen, Händlern und Trödlern. Für Leseratten ein kleines Paradies, für mich ein Ort des "Sehens"...
Das Cafe Fellows macht von außen den Eindruck eines Starbucks, genauso ist auch die Verkaufsstrategie, auswählen, bezahlen und abholen ein paar Meter weiter. Freundliche junge Leute hinter dem Tresen.
Innen sehr gemütliche Sitzgruppen und -ecken,
draußen mein Ort des Sehens...kleine Runde Tische, die nicht wackeln, mit Stühlen, auf denen man auch länger bequem sitzen kann.
Nun den Cappuccino genießen und Gucken, nein, nicht aus Neugier, sondern aus Interesse. Der Mode wegen, der Trends und die Typen, es macht Spaß, besonders wenn der Cappuccino kräftig ist und seinen Preis wert ist!
Sehen und gesehen werden - die Königsallee in Düsseldorf. Alljährlich ist auf dieser Prachtmeile auch die Büchermeile mit Verlagen, Händlern und Trödlern. Für Leseratten ein kleines Paradies, für mich ein Ort des "Sehens"...
Das Cafe Fellows macht von außen den Eindruck eines Starbucks, genauso ist auch die Verkaufsstrategie, auswählen, bezahlen und abholen ein paar Meter weiter. Freundliche junge Leute hinter dem Tresen.
Innen sehr gemütliche Sitzgruppen und -ecken,
draußen mein Ort des Sehens...kleine Runde Tische, die nicht wackeln, mit Stühlen, auf denen man... mehr lesen
4.0 stars -
"Einen Cappuccino auf der Düsseldorfer Kö für EUR 2,90 und der schmeckt!" Ehemalige UserSehen und gesehen werden - die Königsallee in Düsseldorf. Alljährlich ist auf dieser Prachtmeile auch die Büchermeile mit Verlagen, Händlern und Trödlern. Für Leseratten ein kleines Paradies, für mich ein Ort des "Sehens"...
Das Cafe Fellows macht von außen den Eindruck eines Starbucks, genauso ist auch die Verkaufsstrategie, auswählen, bezahlen und abholen ein paar Meter weiter. Freundliche junge Leute hinter dem Tresen.
Innen sehr gemütliche Sitzgruppen und -ecken,
draußen mein Ort des Sehens...kleine Runde Tische, die nicht wackeln, mit Stühlen, auf denen man
Das Bräustüberl ist derzeit für den a la carte Betrieb geschlossen.
Es ist jedoch für Veranstaltungen ab 30 Personen buchbar.
Für Ihr individuelles Angebot kontaktieren Sie bitte [email protected]
Das Bräustüberl ist derzeit für den a la carte Betrieb geschlossen.
Es ist jedoch für Veranstaltungen ab 30 Personen buchbar.
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Bräustüberl Schloss Kaltenberg
Bräustüberl Schloss Kaltenberg€-€€€Restaurant, Biergarten, Brauhaus08193933280Schlossstraße 10, 82269 Geltendorf
stars -
"Betreff ÖFFNUNGSZEITEN" Ehemalige UserDas Bräustüberl ist derzeit für den a la carte Betrieb geschlossen.
Es ist jedoch für Veranstaltungen ab 30 Personen buchbar.
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Besucht am 14.04.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 51 EUR
Adele und Michael Hebel betreiben seit September 2016 in den Räumlichkeiten des ehemaligen Annweiler Park-Cafés ihr Restaurant mit dem ungewöhnlichen Namen „Umoya“. Davor war das Gastronomenpaar in der „Alten Küferei“ in Gleisweiler tätig und ungewöhnlich ist auch ihr von Internationalität geprägtes Restaurantkonzept, das man schon gar nicht in der traditionsreichen Stauferstadt am Ostrand des Pfälzerwaldes vermuten würde.
Nun scheinen die beiden Weltenbummler am Annweiler Schwanenweiher unweit der Reichsburg Trifels ihr kulinarisches Zuhause gefunden zu haben. Der 48-jährige Küchenchef Michael Hebel ist in der Welt viel herumgekommen. Er kochte bereits in der Schweiz, in Südafrika, in Dubai und in der Karibik. Und das macht sich auf den Tellern bemerkbar.
Seine Frau Adele, die mit viel Charme und einer guten Portion Humor den Service leitet, hat er in Südafrika kennengelernt. Auch sie ist seit vielen Jahren in der Gastrobranche tätig. Daher auch der exotisch klingende Name des Restaurants. Das Wort „Umoya“ stammt von den Zulus in Südafrika, dem Heimatland von Adele, und lässt sich mit Wind, Luft, Geist oder Seele übersetzen.
Meine Kollegen schenkten mir im Januar einen Umoya-Gutschein zum Geburtstag. Sie meinten, dass ich zwar schon viele Lokale der Südpfalz kennen würde, dieses aber sicher noch nicht. In der Tat stand das Umoya schon seit längerem auf meiner „To-Eat-Liste“, genoss es doch bei befreundeten Gern-Essern einen guten Ruf. Und so kam es, dass wir an einem recht frischen Sonntagabend Mitte April nach einem kleinen Spaziergang durch den Annweiler Forst die Markwardanlage (Kurpark) ansteuerten, um im Umoya erstmalig einzukehren.
Ein junges Mädchen unterstützte an jenem Abend Adele Hebel im Service. Sie begrüßte uns freundlich und ließ uns bei der Wahl des Tisches verschiedene Optionen. Wir wählten einen Platz direkt am Fenster mit Blick auf den idyllischen Schwanenweiher. Im Laufe des Abends füllte sich der liebevoll anachronistisch wirkende Gastraum etwa zur Hälfte. In dieser entspannten Atmosphäre fiel uns das Ankommen leicht. Dem urigen Bollerofen im Rücken sei Dank, war auch die unangenehme April-Kälte bald vergessen.
Das Gebäude atmete den Geist der 70er Jahre, zu dem auch die voluminösen, zylinderförmigen Lampenschirme passten. Teilweise unverputztes Sandsteingemäuer, heller Fliesenboden, ausreichend Topfgrün und eine um blau-weiße Farbakzente erweiterte Holzoptik bestimmten das Innere des etwas schummrig anmutenden Gastraumes. Dunkle Holzbalken trugen die Dachlast. Sie stützten sich auf derbe Säulen des gleichen Baumaterials. Wir blickten durch die hohen Fenster in Richtung Annweiler Kurpark und waren erstaunt, wie gemütlich es in dem aus der Zeit gefallenen, ehemaligen Kurcafé zuging.
Gleich auf der ersten Seite der Speisenkarte wurden wir über die wechselnden Spezialitätenwochen des Jahres 2019 informiert. Diese sind sicherlich dem Umstand geschuldet, dass Michael Hebel schon in einigen Teilen der Erde den Kochlöffel geschwungen hat und diese Erfahrungen auch in seinem eigenen Restaurant einfließen lassen möchte. Arabische, karabische, asiatische und natürlich südafrikanische Speisen werden an diesen Terminen vorrangig serviert. Das A-la-Carte-Angebot wird dann etwas verkleinert, damit die Küche ihrem Frischeanspruch auch gerecht werden kann.
Unser Besuch fiel nicht in eine Spezialitätenwoche, weshalb wir von der Standardkarte wählen durften. Schon deren erste Seite beinhaltete viel Vegetarisches. Kein Wunder, Inhaberin Adele Hebel ist selbst seit über 30 Jahren Vegetarierin und legt in ihrem Lokal Wert auf ein abwechslungsreiches Angebot an fleischlosen Gerichten. Thailändischer Glasnudelsalat mit Gemüse (5,20 Euro), Gemüse in Tempurateig (5,50 Euro) und vegetarische Frühlingsrollen mit Salat (5,20 Euro) standen auf dem Vorspeisenzettel.
Dazu gesellten sich noch sechs verschiedene Salate, die wahlweise mit Steakstreifen, Hühnchenbrust, Garnelen, Falafelbällchen oder Schafskäse kombiniert wurden und als Hauptgerichte fungierten. Vier vegetarische Teller und ein paar internationale Kreationen mit Fleisch standen weiterhin zur Auswahl. Rumpsteak und Schweinefilet verbuchte ich als Zugeständnisse an den gutbürgerlichen Redundanzesser, während sich Fisch- und Krustentierfreunde über Rotzungenfilet und Garnelen-Pasta freuen durften.
Kein überbordendes Speiseprogramm und dennoch eines, das ein relativ breites Geschmacksspektrum abdeckte. Da hat man sich bei der Zusammenstellung Gedanken gemacht, inwiefern die Küche das auch wuppen kann. Auf TA las ich im Vorfeld ein paar Berichte, in denen sich Gäste über längere Wartezeiten beschwerten. Frische Zubereitung dauert eben ein wenig länger und Küchenchef Hebels Ansatz, weitgehend auf Fertigware und Pulverkram zu verzichten, ist mir allemal lieber als kurz nach der Bestellung mit aufgewärmten Convencience-Produkten abgespeist zu werden.
Die Weinkarte listete ein paar weniger bekannte Winzer aus dem Landauer Umland. Sohn (Frankweiler), Wambsganß (Nussdorf) und Argus (Gleisweiler) gehören zwar nicht zur Pfälzer Spitze, haben aber auch anständige Tropfen im Sortiment. Im offenen Ausschank wurden 20 Weiß-, Rot- und Roséweine in zwei Größen (0,1l/0,25l) angeboten. Die Viertelpreise oszillierten zwischen 3,90 Euro und 5,90 Euro und bewegten sich damit fernab von dreistkalkulierter Unverschämtheit.
Wir übten uns an jenem Abend in Alkoholverzicht und hielten uns an das mikrogefilterte Purezza Tafelwasser (0,7l für 4 Euro). Tempura-Garnelen (9,80 Euro) und Thai-Glasnudelsalat (5,20 Euro) bestimmten dazu unser asiatisch angehauchtes Vorspeisenprogramm. Meiner Verlobten gefiel das reichhaltige Veggie-Angebot. Sie blieb auch beim Hauptgang ihrer – an diesem Abend – fleischlosen Linie treu und orderte das Gemüse „Bahia“ (11,80 Euro), dessen Sauce durch Sambal Oelek und Kokosmilch eine pikant-fernöstliche Note erhielt. Ich entschied mich für die Peruanische Pfefferpfanne (16,20 Euro), in der sich gebratene Schweinefiletstreifen tummelten.
Unser Platz erlaubte es, Michael Hebels Küchenteam ein wenig bei der Arbeit zuzuschauen, was ich immer sehr interessant finde. Die offene Durchreiche machte dies nämlich möglich. Neun kross frittierte, von Tempurateig ummantelte Garnelen lagen nach angenehmer Wartezeit ringförmig angeordnet auf einem mit Aufsaugtuch versehenen Teller, in dessen Mitte ein Schälchen süßlicher Chili Mayonnaise die Schalentierschwänze zur Dip-Visite einluden. Hier war nichts totfrittiert. Die Garnelen fielen außen knusprig und innen schön saftig aus. Auch kamen sie mir gar nicht mal so fettig vor. Das lag wohl am Tempurateig, der dafür bekannt ist, weniger Fett aufzusaugen als andere Panaden.
Der aromatische Glasnudelsalat strotzte vor frischen Zutaten. Der bunten Mischung aus feingeschnittenen Paprikastreifen (in verschiedenen Farben), Frühlingszwiebeln, Tomaten und dünnen Reisnudeln wurde durch das rundum gelungene Dressing genau die richtige Asia-Dosis verpasst. Ein wenig Chili, ein Spritzer Limette, ein Hauch Fischsauce – zusammen genommen ergab das eine würzige Frische, die auf gutes Abschmecken hindeutete. Ein prima Einstieg wie mir auch die junge Dame am Tisch versicherte.
Nach den beiden gelungenen Vorspeisen, gönnte man uns eine kleine Verschnaufpause. In der Küche flammte derweil der Inhalt einer großen Pfanne sichtbar auf, ehe er mit Fond oder Brühe abgelöscht wurde. Das würde bestimmt eine hervorragende Sauce ergeben, so mein Gedanke beim Anblick der bewusst herbeigeführten Feuersbrunst. Wie sich bald herausstellen sollte, bereitete man gerade die von mir georderte Pfefferpfanne zu.
Diese wurde kurz darauf auf einer körnigen Reisunterlage serviert. Ein kleiner Beilagensalat war auch noch inklusive. Die Schweinsfetzen lagen etwas versteckt unter der aromatischen Pfeffersauce und fielen schön saftig aus. Man übertrieb den Einsatz von rosa Pfefferkörnern nicht und das war auch gut so. Die Sauce hinterließ einen wunderbar zupackenden Eindruck am Gaumen. Saure Sahne und / oder Crème fraiche sorgten für ein cremiges Pfannenvergnügen, noch leicht bissfeste Paprikastücke steuerten frische Akzente bei. Und die Pfefferwürze erledigte den Rest. Zum Reinlegen lecker und zum Sattwerden auch genau die richtige Portion.
Nicht minder zufrieden äußerte sich meine Verlobte über ihre Gemüsepfanne, die ebenfalls auf luftig-lockerer Reisbasis den Teller bedeckte. Ein grundehrliches Gemüsecurry aus frischen Zutaten, das auch ohne MNG-Keule geschmacklich überzeugte. Die mit etwas Sambal Oelek verschärfte Kokosmilchsauce hatte eine angenehm aromatische Würze und ließ dem noch knackigen Gemüse (Zucchini, Paprika, Frühlingszwiebeln, Tomaten) genügend Raum zur geschmacklichen Entfaltung.
Das Umoya ist in dem mit gutbürgerlichen Gaststätten, Weinstuben und Pizzerien gut ausgestatteten Städtchen Annweiler sicherlich eine kulinarische Bereicherung. An die etwas in die Jahre gekommene Umgebung muss man sich anfänglich erst ein wenig gewöhnen. Aber irgendwie passt das Ambiente dann wieder zu dem auch nicht gerade alltäglichen Speiseangebot. Adele und Michael Hebel geben sich richtig viel Mühe, sei es im Umgang mit den Gästen oder bei der Zubereitung der Gerichte. Bleibt zu hoffen, dass sie mit ihrem Konzept Erfolg haben, indem sie sich eine treue Stammkundschaft aufbauen. Denn der Durchgangsverkehr wird sich aufgrund der etwas versteckten Lage sicherlich in Grenzen halten. Aber eine gute Mundpropaganda ist ja oft schon die halbe Miete.
Wir werden bestimmt mal wieder vorbeischauen, wenn wir im Pfälzerwald unterwegs sind. Spätestens zu den südafrikanischen Wochen im Oktober wird dann der Rest des Gutscheins eingelöst. Da freue ich mich schon auf Amagwinya (frittierte „Fettküchle“), Bobotie (Auflauf) und Chakalaka-Sauce.
Adele und Michael Hebel betreiben seit September 2016 in den Räumlichkeiten des ehemaligen Annweiler Park-Cafés ihr Restaurant mit dem ungewöhnlichen Namen „Umoya“. Davor war das Gastronomenpaar in der „Alten Küferei“ in Gleisweiler tätig und ungewöhnlich ist auch ihr von Internationalität geprägtes Restaurantkonzept, das man schon gar nicht in der traditionsreichen Stauferstadt am Ostrand des Pfälzerwaldes vermuten würde.
Nun scheinen die beiden Weltenbummler am Annweiler Schwanenweiher unweit der Reichsburg Trifels ihr kulinarisches Zuhause gefunden zu haben. Der 48-jährige Küchenchef Michael Hebel... mehr lesen
Umoya
Umoya€-€€€Restaurant06346 9296744Burgstrasse 24, 76855 Annweiler am Trifels
4.0 stars -
"Internationale Frischeküche mit viel Herzblut in idyllischer Umgebung" Ehemalige UserAdele und Michael Hebel betreiben seit September 2016 in den Räumlichkeiten des ehemaligen Annweiler Park-Cafés ihr Restaurant mit dem ungewöhnlichen Namen „Umoya“. Davor war das Gastronomenpaar in der „Alten Küferei“ in Gleisweiler tätig und ungewöhnlich ist auch ihr von Internationalität geprägtes Restaurantkonzept, das man schon gar nicht in der traditionsreichen Stauferstadt am Ostrand des Pfälzerwaldes vermuten würde.
Nun scheinen die beiden Weltenbummler am Annweiler Schwanenweiher unweit der Reichsburg Trifels ihr kulinarisches Zuhause gefunden zu haben. Der 48-jährige Küchenchef Michael Hebel
Geschrieben am 03.06.2019 2019-06-03| Aktualisiert am
06.06.2019
Besucht am 02.06.2019Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 35 EUR
Am Samstagabend waren wir mit unseren Töchtern und deren Männern beim gigantischen Konzert von Andreas Gabalier in der Commerzbank Arena in Frankfurt. Nach einem tollen Abend war die Heimreise von den Parkplätzen doch etwas chaotisch und so kamen wir erst gegen zwei Uhr nachts zu Hause an. Demzufolge waren wir mit dem Aufwachen am Sonntag etwas später dran, und so beschlossen wir, mit dem Rad nach Seligenstadt zu fahren, um dort unser Mittagsmahl einzunehmen.
Ziel waren die Klosterstuben, das zweite Standbein von Guido Zang, dem Inhaber vom Bayrischen Hof in Mainaschaff, welcher ja zu unseren ausgesprochenen Lieblings-Restaurants zählt.
Schon einige Jahrzehnte trug das Restaurant auf dem Freihofplatz 7 den Namen Klosterstuben, bis es ab 1996 unter dem Namen „Il Castello“ geführt wurde. Seit dem 15. März serviert der neue Pächter Guido Zang seinen Gästen deutsche Küche mit einem mediterranen Touch.
Erste Seite der Speisenkarte
Sein Credo lautet: Wir möchten sie mit unserer deutschen „Frischeküche“ verwöhnen. Diese ist sehr vielfältig aufgestellt, von der Mittags- & Abendkarte, sowie Tages- & Saisonempfehlungen, über Vesper- sowie Kuchenangebot!
Der Gastronom, der den Beruf als Koch von der Pike auf gelernt hat, wird dabei zusammen mit Chefkoch Dominik Laas ebenfalls am Herd stehen. Die tolle Lage, gepaart mit seinem Selbstverständnis, dass er als Chef auch präsent ist und sich um seine Gäste persönlich kümmert, sollte ausreichen die 10-jährige Pacht voll zu erfüllen. Daher möchte er auch an vier von sechs Öffnungstagen in Seligenstadt sein, während er sein Restaurant in Mainaschaff einem schon bewährten Team weitgehend überlässt.
Im großen Gastraum mit seinen rund 110 Plätzen musste kaum etwas gemacht werden. Vor zwei Jahren erst wurde alles renoviert“. Es gibt auch abgeschlossene Bereiche, die für kleinere Konferenzen und Versammlungen genutzt werden können. Im Biergarten auf dem Freihofsplatz können während der warmen Monate des Jahres weitere 80 Gäste Platz finden.
Bedienung 3,5***
Nachdem wir unsere Fahrräder unten am Main an die vorhandenen Fahrradständer angeschlossen hatten, ging es zu Fuß nach oben zum Freihofsplatz. Vier Restaurants haben auf dem Platz ihr Revier abgesteckt. Durch die unterschiedlichen Bestuhlung und Beschirmung kann man diese schnell auseinanderhalten und sich einen Platz bei dem gewollten Restaurant suchen. Ja suchen, denn es war überall wie eigentlich immer bei Kaiserwetter, brechend voll. Die Servicekräfte wuselten durch die Gänge und wir fanden im Außenbereich der Klosterstuben doch tatsächlich noch ein feines Plätzchen an einem 5er-Tisch, an dem zwei Damen in etwa unserem Alter saßen. Nach meiner höflichen Frage, ob wir uns dazusetzen dürfen, nahmen wir nach deren wohlwollender Antwort Platz an dem gut beschatteten Objekt unserer Begierde.
Eine junge, freundliche Servicekraft servierte kurz darauf den beiden Damen einen Cappuccino und fragte bei der Gelegenheit gleich, ob wir Speise- und Getränkekarte möchten. Den Getränkewunsch konnten wir gleich aufgeben, wir hatten Durst. Alkoholfreies Weizen für Schätzchen, helles Hefeweizen vom Fass für mich, beide Getränke aus der ortsansässigen Brauerei Glaabs-Bräu. Für die Essensbestellung kam dann gleich ein männlicher Kollege, der die Speisekarten brachte. Er gab sie uns geöffnet in die Hand, bei der Gelegenheit machte er uns auf die nicht in der Karte stehenden Gerichte aufmerksam. Am liebsten hätte ich gleich bestellt, als das Wort Ochsenbacke fiel. Da Schätzchen aber doch etwas länger schauen wollte, entfernte sich der junge Mann wieder. Kurz darauf wurden von der jungen Frau unsere Getränke serviert. Das alkoholfreie Weizen (0,5 l, 3,80 €) wohl aus der Flasche eingeschenkt. Mein helles Hefeweizen vom Fass (0,5 l 4,20 €) entpuppte sich schon beim Anblick des Glases als Export hell. Da ich der vermutlichen Aushilfe keinen Stress machen wollte, habe ich es nicht zurückgehen lassen. Nach dem Motto: Kühl is es, gut schmeckt es, Durst löscht es, habe ich es auch genossen. Beim männlichen Kollegen habe ich es beim Bezahlen trotzdem mal erwähnt, er hat mir daraufhin auch nur den Preis fürs Export (3,90 €) berechnet.
Die beiden von uns bestellten Gerichte wurden auch von dem jungen Mann serviert, und zwar beide gleichzeitig, so wie man es gern hat. Die Wartezeit aufs Essen war in einem vernünftigen Rahmen. Er war wirklich fix. Beide kamen immer mal wieder an unserem Tisch vorbei, auch um die beiden anderen Damen an unserem Tisch abzukassieren, dabei hatte sie immer ein Lächeln auf dem Gesicht und die Frage nach unserer Zufriedenheit oder ob es schmeckt bzw. geschmeckt hat war auch eine Selbstverständlichkeit.
Essen 4****
Ich entschied mich für das annoncierte Tagesgericht Ochsenbacke mit Kartoffelstampf. Die hab ich schon im Bayrischen Hof als super empfunden, aber heute schien sich die Küche noch mal übertroffen zu haben. Der Teller sieht vielleicht etwas spartanisch bestückt aus, aber die Hauptdarsteller waren von allerfeinster Güte. Die Ochsenbacke ein Mordstrumm. Schon bei deren Anblick war ich entzückt. Das Fleisch sensationell geschmort, superzart, schon beim Reinstechen der Gabel fiel es auseinander. Und der Genuss im Mund erst, unbeschreiblich. Einen großen Beitrag dazu gaben auch die Nebendarsteller ab. Von dem Soßenspiegel hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen, so exzellent im Geschmack und völlig in Einigkeit mit dem Fleisch, welches so gut wir gar nicht gekaut werden musste. Auch der Kartoffelstampf war allererste Sahne. Man konnte sogar die Butter herausschmecken. Mit zwei Worten: Einfach klasse! Und dies alles für 15,80 €. Ochsenbacke mit Kartoffelstampf
Schätzchen bestellte noch deftiger von der Standardkarte: Leberknödel mit Specksauerkraut, dazu als Beilage auch Kartoffelstampf (12,- €). Zwei von Konsistenz und Geschmack her tolle Leberknödel. Das Sauerkraut zusammen mit dem Speck sehr schmackhaft. Auch sie hatte ja Kartoffelstampf als Sättigungsbeilage. Die Soße passte gut dazu. Kein Fitzelchen blieb auf dem Teller übrig. Wir waren uns beide einig, dass wir sehr gut gegessen hatten. Leberknödel mit Specksauerkraut und Kartoffelstampf
Das Ambiente 4****
Innen sind alle Tische mit weißen Tischdecken eingedeckt. Gestern saßen logischerweise alle Gäste draußen. Aber auch da hob sich das Mobiliar der Klosterstuben deutlich von dem der Mitbewerber auf dem Freihofplatz ab. Schöne Holztische, bequeme Sessel in Rattan-Optik mit Armlehne. Auf unserem Tisch stand eine Schale mit einem kleinen Lorbeerbäuchen. Die schönen Bestecke befinden sich in gefalteten Taschen aus dem Material von festen Papierservietten und werden erst kurz vor dem Servieren an den Tisch gebracht-
Sauberkeit 5*****
Tische, Stühle, Bestecke etc. im Außenbereich sauber. Nicht mal ein Aschenbcher stand auf dem Tisch. Das fanden wir übrigens gut so. Zur Toilette muss man durch den Gastraum gehen und dann ein paar kleine Stufen hinunter. Alles aber halb so wild. Der Zustand derselbigen ist in einem 1a-Zustand.
Mein Fazit:
Gelungene Umsetzung unserer Erwartungshaltung. Das Niveau der Speisen gleicht dem im Bayrischen Hof. Mit einer Einkehr in den Klosterstuben kann man weder im Herbst und Winter drinnen noch im Frühjahr und Sommer etwas verkehrt machen. Deshalb unser Gesamteindruck:
4 = gerne wieder!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
Am Samstagabend waren wir mit unseren Töchtern und deren Männern beim gigantischen Konzert von Andreas Gabalier in der Commerzbank Arena in Frankfurt. Nach einem tollen Abend war die Heimreise von den Parkplätzen doch etwas chaotisch und so kamen wir erst gegen zwei Uhr nachts zu Hause an. Demzufolge waren wir mit dem Aufwachen am Sonntag etwas später dran, und so beschlossen wir, mit dem Rad nach Seligenstadt zu fahren, um dort unser Mittagsmahl einzunehmen.
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Klosterstuben by Guido Zang
Klosterstuben by Guido Zang€-€€€Restaurant, Biergarten061829617960Freihofplatz 7, 63500 Seligenstadt
4.0 stars -
"Das Essen ohne Fehl und Tadel, der Service muss sich noch etwas besser einspielen!" Ehemalige User
Am Samstagabend waren wir mit unseren Töchtern und deren Männern beim gigantischen Konzert von Andreas Gabalier in der Commerzbank Arena in Frankfurt. Nach einem tollen Abend war die Heimreise von den Parkplätzen doch etwas chaotisch und so kamen wir erst gegen zwei Uhr nachts zu Hause an. Demzufolge waren wir mit dem Aufwachen am Sonntag etwas später dran, und so beschlossen wir, mit dem Rad nach Seligenstadt zu fahren, um dort unser Mittagsmahl einzunehmen.
Ziel waren die Klosterstuben, das zweite Standbein
Geschrieben am 19.05.2019 2019-05-19| Aktualisiert am
20.05.2019
Besucht am 17.04.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Frau Mönkedieck und Herr Stern hatten uns eingeladen, einen Abend im Jagdhaus ohne Kosten zu verbringen. Das hat private Gründe und ist ein netter Zug der beiden.
Es war nicht ganz wie sonst, weil wir um 18:00 Uhr allein waren im Restaurant und sich die beiden ganz uns widmeten. Herr Stern stellte uns das Besteck vor, das er für die Zukunft anschaffen will.
Ansonsten war keine Vorauswahl für uns getroffen worden, und wir bestellten ganz normal aus der Karte. Während der Besteckpräsentation brachte Herr Stern und schon unseren Aperitif-Sekt und die Eingangsknabberei und natürlich dies ungewöhnlich gute Brot von Sabine Gaues. Hier muss man immer enorm aufpassen, sich nicht schon satt zu essen. Die knackig frischen und makellosen Radieschen, die intensive Entenrilletecreme und das tolle Brot verleiten sehr, zu viel zu essen. Der Spätburgunder von Johner als Hauswein begleitete unser Essen über den Abend. Schnell kam ein Salat hinzu, eisbergfrei, sehr abwechslungsreich und wie immer so frisch, dass man denken könnte, die Komponenten seien gerade erst ihrer Wurzeln beraubt worden. Die sehr gute Vinaigrette war in richtiger Menge vorhanden und brachte die feine saure Note. https://cdn.gastroguide.de/betrieb/159743/galerie/album/userphotos/5ce1c6b5a6cc7_100x100.jpgVorsalat Wasserkaraffe
Ich wählte als Vorspeise Parfait von Entenmägen und -herzen mit einem Topping aus Kürbispüree und Schnittlauch. Wie Herr Stern es schafft, so viel Geschmack in die kleinen Presslinge zu zaubern, bleibt sein Geheimnis. Am oberen Tellerrand das Markenzeichen, der Rote-Beete-Stern, links eine kleine Gemüse-Kräuter-Preiselbeerganitur. Die Parfaitscheiben waren reines Muskelfleisch, absolut befreit von allen störenden Fasern, einfach perfekt. Entenleber und -herzen
Mein Hauptgericht war der Jagdhaus-Dauerbrenner und meist verlangtes Stammkundengericht, die Ochsenbacke vom Black Aberdeen Angus, 18 Stunden in Rotwein geschmort. Ein wunderbares und butterzartes Geschmackserlebnis in seiner Soßenreduktion aus Zwiebeln und Rotwein. Die Garpunkte der Gemüsebeilagen, lackierte Champignons, Kohlrabi, Weißkohl, Möhren und Blumenkohl waren perfekt getroffen mit erhaltener Struktur, geraten aber angesichts der grandiosen Bäckchen zur Nebensache.
Meine Frau nahm ganz unbefangen – sie ahnte nicht, dass am Schluss keine Rechnung auf dem Tisch liegen werde – das teuerste Gericht der Karte, das Filet vom Black Aberdeen Angus-Rind. Wir schätzen es sehr, dass Herr Stern Rinderfilet nicht sous vide gart, sondern es einfach in der Eisenpfanne auf den Punkt perfekt brät. So bleibt trotz aller Zartheit ein wenig Struktur erhalten und driftet nicht ins Sägemehlartige ab. Da auch bei ihr die Champignons mit ihrer eigenen Soße lackiert separat auf ihrem Teller lagen, konnte ich sie rückstandsfrei von der ungebliebten Zutat befreien. Black-Angus-Filet
Zum Abschluss nahmen wir beide wieder die überragend schönen Apfelküchlein mit Vanilleeis. Apfelküchlein
Der Taxifahrer, der mich an vielen Tagen zu meiner Knie-Reha oder zurück gefahren hatte, brachte uns glücklich und zufrieden nach Hause.
Frau Mönkedieck und Herr Stern hatten uns eingeladen, einen Abend im Jagdhaus ohne Kosten zu verbringen. Das hat private Gründe und ist ein netter Zug der beiden.
Es war nicht ganz wie sonst, weil wir um 18:00 Uhr allein waren im Restaurant und sich die beiden ganz uns widmeten. Herr Stern stellte uns das Besteck vor, das er für die Zukunft anschaffen will.
Ansonsten war keine Vorauswahl für uns getroffen worden, und wir bestellten ganz normal aus der Karte. Während der... mehr lesen
Altes Jagdhaus
Altes Jagdhaus€-€€€Restaurant05112284523Vor der Seelhorst 111, 30519 Hannover
5.0 stars -
"Dieser Einladung mussten wir folgen - satt und zufrieden ohne Kosten" Ehemalige User
Frau Mönkedieck und Herr Stern hatten uns eingeladen, einen Abend im Jagdhaus ohne Kosten zu verbringen. Das hat private Gründe und ist ein netter Zug der beiden.
Es war nicht ganz wie sonst, weil wir um 18:00 Uhr allein waren im Restaurant und sich die beiden ganz uns widmeten. Herr Stern stellte uns das Besteck vor, das er für die Zukunft anschaffen will.
Ansonsten war keine Vorauswahl für uns getroffen worden, und wir bestellten ganz normal aus der Karte. Während der
Geschrieben am 18.05.2019 2019-05-18| Aktualisiert am
18.05.2019
Besucht am 06.05.2019Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 48 EUR
Am 06.05. hatte ich absolut keine Lust zu kochen und so entschieden wir, den Westfalenkrug in unserer Nähe aufzusuchen, nachdem wir in einem anderen Lokal keinen Platz mehr bekamen. Ausserdem fand ich die 3-Sterne -Bewertung von First, obwohl etwas älter, für einen Montagabend zum Hungerstillen okay.
Der Parkplatz ist gross, das ist gut, wir parkten ein und gingen ins Restaurant um zu fragen, ob ein Tisch frei wäre. Ja, war es.
Das Restaurant präsentiert sich typisch balkanstyle, ist sauber und man hat genug Platz am mit Besteck und Servietten vorgedeckten Tisch. Wir bekamen einen Tisch in einer Ecke, nahmen Platz und bekamen zügig die Karten.
Herr Gernesser und ich bestellten alkoholfreies Weizen zu 3,95 €, Filius eine Fanta (0,3l) zu 2,30 €, die Getränke kamen fix und dann bestellten wir. Herr Gernesser den Grillteller zu 13,90 €, ich entschied mich für überbackenes Pleskavica mit gedünsteten Zwiebeln zu 11,90 € und Filius frug den Kellner, warum das Wiener Schnitzel nur 11,60 € kosten würde und wurde belehrt, das sei vom Schwein. Er war irritiert, denn er kennt den Unterschied "Wiener Schnitzel" und "Wiener Art", hielt auf einen bittenden Blick von mir den Mund, bestellte es trotzdem und bat um Majo zu den Pommes.
Zuerst kam der Beilagensalat, nichts Besonderes mit einem geschmacksneutralen (Flaschen?)-Dressing. Als das warme Essen kam, probierten wir. Ich war enttäuscht. Auf meiner scheinbar ungewürzten, am Rand und unten leicht angekokelten, einfach zusammen geklatschen Hackfleischscheibe lag eine Käsescheibe, unter dieser eine halbe, grob zerkleinerte Zwiebel, die an der Basis noch zusammenhielt. Es schmeckte nach nix, auch Salz und Pfeffer retteten es nicht. Ich schnitt das Dunkle ab, schnitt die Zwiebel selbst und aß es trotzdem. Mir war nicht nach Diskussionen mit dem Kellner, das war mir an dem Tag zu doof.... Der Djuvecreis schmeckte nach passierten Tomaten aus der Packung und sonst nichts, hatte aber eine schöne Farbe. Die Pommes waren halt Pommes, knusprig, heiss und leider das Highlight... Herr Gernesser hatte einen Spiess, ein Cevapcici, eine kleine Plescavica und ein Stück Schwein, was ihm alles irgendwie gleich schmeckte, er fand es "naja, kann man essen, Deins (was Du kochst) ist besser", aß es auf und Filius aß ein wenig vom Schnitzel, fand es nicht lecker, nachdem er auf "was Ekeliges" (eine Sehne?) gebissen hatte und gab es Papa rüber. Die Pommes hat er aufgegessen, den Salat auch und bekam noch Pommes von uns. Majo wurde in einer Quetschflasche auf den Tisch gestellt, die war sauber.
Als wir fertig waren, kam der Kellner, schaute auf die Reste des Fleisch und der Zwiebel, sparte sich die Frage, ob es geschmeckt hat und brachte die erwünschte Rechnung und wir Erwachsenen bekamen ein Julischka, obwohl mein Mann auf die Frage " Julischka oder Slivovitz?" den Slivovitz erbeten hat. Filius bekam einen Lutscher, bedankte sich und wir brachen auf.
Das brauche ich nicht nochmal, das war nix... Warum unsere Bekannten das Restaurant mögen, ist mir ein Rätsel. Die Preise des Essen sind sehr sehr günstig, das hätte uns vielleicht vorsichtig machen sollen. Herr Gernesser war auf der Toilette und fand sie sauber.
Im Auto brach es dann aus Filius heraus: "Das ist doch wie Schummeln mit dem Schnitzel, dann sollen sie `Wiener Art` hinschreiben, ich hab mich schon fast gefreut..."
Am 06.05. hatte ich absolut keine Lust zu kochen und so entschieden wir, den Westfalenkrug in unserer Nähe aufzusuchen, nachdem wir in einem anderen Lokal keinen Platz mehr bekamen. Ausserdem fand ich die 3-Sterne -Bewertung von First, obwohl etwas älter, für einen Montagabend zum Hungerstillen okay.
Der Parkplatz ist gross, das ist gut, wir parkten ein und gingen ins Restaurant um zu fragen, ob ein Tisch frei wäre. Ja, war es.
Das Restaurant präsentiert sich typisch balkanstyle, ist sauber und man hat... mehr lesen
1.5 stars -
"Die Pommes waren okay." Ehemalige UserAm 06.05. hatte ich absolut keine Lust zu kochen und so entschieden wir, den Westfalenkrug in unserer Nähe aufzusuchen, nachdem wir in einem anderen Lokal keinen Platz mehr bekamen. Ausserdem fand ich die 3-Sterne -Bewertung von First, obwohl etwas älter, für einen Montagabend zum Hungerstillen okay.
Der Parkplatz ist gross, das ist gut, wir parkten ein und gingen ins Restaurant um zu fragen, ob ein Tisch frei wäre. Ja, war es.
Das Restaurant präsentiert sich typisch balkanstyle, ist sauber und man hat
Besucht am 27.04.2019Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 149 EUR
Wir wollten amerikanische und kreolische Küche an diesem Abend. Beides wird laut Speisekarte, die recht überschaulich intim New Orleans angeboten. Eine kleine Karte spricht für frische zubereitete Gerichte, nicht aus dem Gefrierschrank. Diesen Eindruck hatten wir!
Aber der Reihe nach. Sicherheitshalber hatten wir einen Tisch reserviert und das war gut so. Das Lokal war restlos ausgebucht mit gemischtem Publikum - alt und jung. Insgesamt macht das Lokal einen etwas "düsteren" Eindruck, ist aber nicht störend.
Die Bedienung freundlich und immer mit uns zu einem Scherz aufgelegt und das trotz der vielen Gäste - perfekt.
Es gibt zwei amerikanische Biere, Brooklyn Lager und Miller, naja. Da es ein sehr gutes Altbier in der Karte gab - Füchsen Alt - fiel mir dann die Wahl einfach. 0,25 l zu EUR 1,90 ist verdammt fair. Ein Mineralwasser, ebenfalls 0,25 l schlägt mit EUR 1,95 zu Buche.
Die Vorspeisen waren Chili-Cheese-Nachos zu EUR 5,30 und Pulled Pork-Snack mit Krautsalat zu EUR 5,90, welche wir uns teilten, da wir nicht wußten wie groß die Portionen hier sind. Schrecklich fing es gut an, richtig leckere Appetitanreger!
Die Hauptspeisen Jambalaya - Maispoularde, Chorizo, Bacon, Garnelen, kreolischer Reis in einer Tomatensoße mit Knoblauch (EUR 16,20), dann ein kreolischer Fleischtopf bestehend aus Lamm, Rind, Huhn und Schweinefleisch mit gebratenen Pilzen und Reis (EUR 14,10). Beide Speisen waren frisch und geschmacklich, ich sage mal, OK. Es fehlte der Schafe kreolische Touch. Chili wäre nicht schlecht gewesen... Auch der kreolische Salat mit Rucola, Tomaten, Paprika, Lauch und Zwiebeln ließ es an Schärfe vermissen. Der Salat kostete EUR 7,0, dazu noch Hähnchen Streifen zu EUR 5,-- und ein Maiskolben, der war übrigens super perfekt, zu EUR 3,90, macht mach Adam Riese ganze EUR 16,40. Meine Spareribs (550 gr. brutto) lösten sich super einfach vom Knochen, dazu gab es noch Krautsalat und auch ich bestellte mir einen süßen Maiskolben zu EUR 18,60. Die Ribs waren mit einer Honig-Whiskey-Marinade die mir gut schmeckte.
Nochmals zu den Portionen. Sie waren nicht überdimensioniert und der Hunger wurde komplett gestillt.
Als "Nachtisch" bestellten meine Frau und ich einen Whiskey Sour zu EUR 7,00. Natürlich zwei, einen für jeden. Ein sehr guter Cocktail mit einem guten Anteil Whiskey. Auch der Mojito (EUR 6,50) und der Caipirinha (EUR 6,00) ließen keine Wünsche übrig.
Wir wollten amerikanische und kreolische Küche an diesem Abend. Beides wird laut Speisekarte, die recht überschaulich intim New Orleans angeboten. Eine kleine Karte spricht für frische zubereitete Gerichte, nicht aus dem Gefrierschrank. Diesen Eindruck hatten wir!
Aber der Reihe nach. Sicherheitshalber hatten wir einen Tisch reserviert und das war gut so. Das Lokal war restlos ausgebucht mit gemischtem Publikum - alt und jung. Insgesamt macht das Lokal einen etwas "düsteren" Eindruck, ist aber nicht störend.
Die Bedienung freundlich und immer mit uns... mehr lesen
New Orleans OLX Moments & Drinks
New Orleans OLX Moments & Drinks€-€€€Restaurant, Bar021288139182Emscherstraße 12, 42697 Solingen
4.0 stars -
"Kleine Karte mit guten Ansätzen" Ehemalige UserWir wollten amerikanische und kreolische Küche an diesem Abend. Beides wird laut Speisekarte, die recht überschaulich intim New Orleans angeboten. Eine kleine Karte spricht für frische zubereitete Gerichte, nicht aus dem Gefrierschrank. Diesen Eindruck hatten wir!
Aber der Reihe nach. Sicherheitshalber hatten wir einen Tisch reserviert und das war gut so. Das Lokal war restlos ausgebucht mit gemischtem Publikum - alt und jung. Insgesamt macht das Lokal einen etwas "düsteren" Eindruck, ist aber nicht störend.
Die Bedienung freundlich und immer mit uns
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Wir befanden uns an jenem Dienstagabend zusammen mit einem befreundeten Pärchen im Restaurant Mogogo in der Karlsruher Stephanienstraße. Die Betreiber des Lokals führten 20 (!) Jahre lang erfolgreich das Restaurant Afrika in der Kaiserpassage. 2008 wechselten sie den Standort und damit auch den Namen. Ihrer traditionellen eritreischen Küche tat dies natürlich keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Diese scheint bei Freunden der nord- und ostafrikanischen Küche einen guten Ruf zu genießen. Allein elf (!) 5-Sterne-Bewertungen (!!) bei Gastroguide ließen mich aufhorchen.
Stephanienstraße…da war doch was. Kaum saß ich in dem mit Bambusschirmen und Stühlen aus Korbgeflecht ausgestatteten, etwas folkloristisch wirkenden Gastraum, kamen alte Erinnerungen hoch. Klar, in den 80er bzw. 90er Jahren waren wir hier öfter chinesisch essen. Das damalige Tai-Hu war nämlich der Lieblingschinese meines Vaters und bei so mancher Geburtstagsfeier begegnete ich der damals noch ungeliebten, da fremden Asiaküche. Das Tai-Hu schloss im Jahre 2007 endgültig seine Pforten und ein Jahr später wurde in seinen Räumlichkeiten eritreisch gekocht. Soviel zur jüngeren Gatro-Historie des orangefarbenen Anwesens unweit des Botanischen Gartens.
Unsere Freunde verkehrten hier anscheinend öfter, denn sie scherzten bereits bei der Ankunft mit dem Inhaber des Mogogo, der in recht spitzbübischer Manier den Service leitete. Seine leicht schelmische Art, die auf einer guten Portion augenzwinkerndem Humor basierte, passte gut zu unserer Tischrunde. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sie nicht bei allen Gästen so gut ankommt wie bei uns. Bis auf die Tatsache, dass der gute Servicemann bei zunehmender Gästezahl immer seltener an unserem Tisch erschien und dadurch das Nachbestellen von Getränken erschwert wurde, war jedoch alles im grünen Bereich.
Wie sagt ein altes afrikanisches Sprichwort: „Das Gras wächst nicht schneller, auch wenn man daran zieht.“ Also versuchten wir uns in subtropischer Gelassenheit und bestellten zuerst einmal ein paar Mongozos. Das waren verhältnismäßig leichte (nur 3,6 % Alkoholgehalt) afrikanische „Biere“, die in den Geschmacksrichtungen Banane, Palmnuss, Kokos und Mango erhältlich waren und hier stilecht aus einer Kalawas, einem Becher aus Kokosnussschale, getrunken wurden.
Die fruchtige, ursprünglich aus einem uralten Palmbier-Rezept hervorgegangene Kaltschale, deren afrikanischer Name sinnigerweise „Prost“ bedeutete, genoss ich als leckeren Aperitif in der Mango-Variante. Wenig Schaum, dafür aber eine dezente Fruchtsüße und ungemein süffig, so mein überraschend positiver Eindruck, der sich später beim Bananengebräu noch verfestigte. Gut, die 3,80 Euro für ein 0,33l-Fläschchen waren nicht gerade schüchtern kalkuliert, aber in der Karlsruher Innenstadt sicher auch kein unverschämter Preistreiber.
Als weitere Durstlöscher fungierten eine Flasche Mineralwasser (4,50 Euro) und ein Mango-Maracuja-Nektar (0,2l für 2,30 Euro). Soviel Zeit für Flüssigkeit musste sein.
Schön, dass man gleich auf der ersten Seite der Speisenkarte darauf hinwies, dass der Großteil der Gerichte eine leichte Schärfe innehatte. Man konnte sich zwischen vier Schärfegraden entscheiden. Mildwürzig, mittel, scharf und sehr scharf – so lautete die aufsteigende Scoville-Klimax im Mogogo. Bei der Würze ließen wir an jenem Abend Milde walten. Kein Fehler, wie sich später noch herausstellen sollte.
Kichererbsen mit Oliven, Gibna (ägyptischer Schafskäse), drei Salatvarianten und drei Suppen – mehr stand nicht auf dem Vorspeisenzettel. Vieles las ich hier zum allerersten Mal, wie zum Beispiel „Zigni“, eine Art äthiopisches Gulasch, bei dem gewürfeltes Rind- oder Lammfleisch bzw. Hähnchenschenkel in scharfer Sauce schwamm und von roten Linsen, Grünkohl, Okraschoten und dem obligatorischen Fladenbrot (Injera) eskortiert wurde. Für Anhänger pikanter Schmorgerichte sicherlich eine Bestellung wert. Mag man sein Fleisch stattdessen lieber gebraten, dürfte „Kilwa“ die bessere Wahl darstellen. Das gleiche Fleisch, die gleichen Beilagen, nur eben in der Pfanne gebrutzelt.
Wer verschiedene Fleisch- und Gemüsesorten auf einmal probieren möchte, entscheidet sich für einen Kombiteller oder wählt zusammen mit gleichgesinnten Tischgenossen eine Mehrpersonenplatte. Diese werden für zwei bis acht Hungrige angeboten. Anscheinend gehört das gemeinsame Essen von einer großen Platte – auf Besteck wird dabei gerne verzichtet – zu den kulinarischen Gepflogenheiten Eritreas.
Unsere Freunde hatten im Mogogo schon die ein oder andere Platte geputzt. Sie einigten sich auf die Afrika-Variante für zwei (26,50 Euro), die mit geschmortem Rind bzw. Lamm sowie den üblichen, bereits erwähnten Beilagenverdächtigen bestückt war.
Meiner Verlobten gefiel das vegetarische Angebot, das auch mit Tofu oder Couscous serviert wurde. Sie entschied sich jedoch für weniger vertraut klingende „Vegetaritäten“. Alicha (äthiopischer Gemüseeintopf), Hamli (Grünkohl), Timtimo (rote Linsen) und Bamya (Okraschoteneintopf) waren keine Fantasiefiguren aus einem Tolkien-Roman, sondern die vegetabilen Protagonisten auf ihrem Teller, der mit 13,50 Euro zu Buche schlug.
Bei meinem eritreischen Erstversuch ging ich eher auf Nummer sicher. Das von mir georderte Couscous-Spezial (17,50 Euro) hatte neben gebratenem Rindfleisch noch geschmortes Lamm mit Okraschoten, einen aromatisch gewürzten Hähnchenschlegel, rote Linsen und Alicha auf dem gequollenen Hartweizen- bzw. Hirsegrießbett liegen.
Die dünnen, von ihrer Textur an Pfannkuchen erinnernde Sauerteigfladen wurden separat gereicht. Ich verteilte sie gerne an meine Tischgesellschaft und ließ mir Messer und Gabel kommen. Tradition hin oder her. Allein das süffige Linsen-Timtimo und die körnigen Couscous-Kügelchen hätten bei meinem ungeschickten Umgang mit dem feinporigen „Pfannkuchenbrot“ für ein kulinarisches „El Alamein“ (Waterloo erschien mir angesichts der verzehrten Speisen eher unpassend…) auf meinem Teller sorgen können.
Und so futterten wir uns durch diverse nordafrikanische bzw. eritreische Gerichte, die alle eins gemeinsam hatten: eine exotische Würze. Langer Pfeffer, Kreuzkümmel, Kurkuma, Koriander und Co. sorgten für einen vollmundigen „African Rub“. Der Duft von Berbere, einer sehr aromatischen, äthiopischen Gewürzmischung, der schon vorher latent den Gastraum erfüllte, stieg mir beim Essen in die Nase. Mein Couscous-Spezial bestach durch eine unerhört wohlschmeckende Komposition, die für Aha-Momente am Gaumen und reichlich Spannung auf dem Teller sorgte.
Als besonders fein entpuppte sich die Liaison aus dem geschmorten Lamm (mit noch leicht knackigen Okraschoten) und dem herrlich lockeren Couscousteppich. Als Freund der pikanten Sauce genoss ich auch das scharf angebratene, kleingewürfelte Rindfleisch, dessen glücklich machende Tunke die geschmacklichen Stärken von Peperoni, Knoblauch und Zwiebeln in sich vereinte.
Das Hamli, bei dem ja normalerweise Blattspinat Verwendung findet, war eigentlich ein Gomen, wie ich durch PetraIO’s fundierte Rezension zur Safari-Tour in Kaiserslautern in Erfahrung brachte. Und Gomen, sprich angebratener Grünkohl, der hier mit Knobi und Zwiebeln geschmacklich aufgepeppt wurde, ist eigentlich nicht so mein Ding. Wie gesagt eigentlich. Hier hat er sich gut mit dem Gemüse aus dem Dampfgarer (Kartoffeln, Karotten, Weißkohl) vertragen und zugleich die kräftige Würze der Fleischgerichte harmonisiert.
Und während das Pärchen gegenüber mit der Afrika-Platte zumindest noch eine Handvoll zu tun hatte und das Injera-Brot auf seine Aufsaugfähigkeit überprüfte, nahm ich einen Schluck vom Bananenbier, schaute in den gemütlich eingerichteten, nun nahezu vollbesetzten Gastraum und war froh, dass wir die kulinarische Reise nach Eritrea unternommen hatten. Ich gebe meiner GG-Kollegin Petra absolut Recht, dass sich die exotischen Speisen in netter Gesellschaft vortrefflich ausprobieren lassen. Meine Injera-Technik gilt es dabei noch deutlich zu verbessern, aber mit Messer und Gabel hat es ja auch funktioniert. Übrigens würde ich das Wort „Mogogo“ ins Pfälzische mit „ma soll halt nid dehääm bleiwe!“ übersetzen.