Niedersachsen

Schön dicht an  meinem Zuhause. Von der Geografie hätte das Gallo Nero das Zeug zu einem Leib- und Magen-Restaurant für uns, gäbe es da nicht gewisse Unzulänglichkeiten. Ich denke, Signore Cibolla sieht sich ziemlich weit oben. Dies kommt auch in den Preisen zum Ausdruck. Dafür müsste sich aber im Service Grundlegendes tun.Beim Vorbesuch bediente uns der Chef weitgehend selbst. da war alles in Ordnung. Diesmal wirkte es planlos und unorganisiert, was die vier bei uns beteiligten Servicemitarbeiter uns boten.Nach Betreten des Restaurants blieben wir kurz hinter dem Eingang am Beginn einer großen mittig im Raum platzierten dekorierten Tafel stehen und harrten der Dinge. Mit ausladenenden Bewegungen wurden wir von einem Servicemitarbeiter ans Ende der Tafel gewinkt. Er sprach besser Deutsch als die meisten anderen hier. Nachdem er uns im Reservierungsbuch gefunden hatte, erfolgte die Weisung an eine Unterkraft, uns zum Tisch zu bringen. Unsere Garderobe fand keinerlei Beachtung. Da ein Stuhl und eine Wandbank zum Sitzen da waren, war Platz genug da, um die Jacken dort zusammen zu prummeln. Nun folgte eine zu lange Phase der Nichtbeachtung.Schließlich kam eine junge Dame mit den Speisekarten (ein Blatt Din A4 quer, einmal gefaltet) und der recht dicken Weinkarte. Sie schleppte auch noch eine recht große Schiefertafel mit, auf der die Tagesangebote standen (fünf). Zum Vergleich: unser Kellner im Tesoro hatte acht auswendig gelernt und erläuterte liebevoll. Hier wurde nur vorgelesen. Wegen des geringen Abstands zum Nachbartisch war das Handling der großen Tafel eher problematisch. Ob wir schon etwas trinken wollten, wurde auch gefragt. Wir beließen es bei einem San Pellegrino, weil wir wussten, dass es nichts Blubberndes aus der Champagne hier gibt. Es gibt so schöne und recht preisgünstige Nicht-Prosecco-Brut Spumantes aus Italien, aber die werden nirgends serviert.Die Weinkarte ist unsystematisch mit eingeklebten Etiketten eher lieblos aufbereitet. Ich wurde aber doch recht schnell fündig. Einen Appenheimer Riesling Terra Fusca von Bischel kann man getrost als sensationelles Sonderangebot bezeichnen: 12.- im Einkauf, hier mit 26.- auf der Karte. Für den Anfang noch 2 X 0,2 Cabernet Sauvignon (10,20), also effektiv 0,1 für meine Frau 0,3 für mich versoffenes Element.Zum Essen wählten wir zweimal die Gallo-Nero-Antipasti, als Hauptgerichte die Nordsee-Seezunge mit Butter Salbei für meine Frau, das Iberico-Carrée für mich.Die gesamte Küchenleistung ist über jeden Zweifel erhaben und einfach hervorragend. Es begann mit dem ausgezeichneten hausgebackenen Brotsorten. Schönes Olivenöl, Balsamico, Mühlen mit Pfeffer und Himalayasalz standen schon auf dem Tisch.Unser Weißwein wurde in einem Stehkühler neben unserem Tisch platziert. Dreimal wurden wir, während wir an unserem Rotwein nippten bzw. sogen, gefragt, ob der Wein nun eingeschenkt werden solle. Wir lehnten beständig ab, weil er das Hauptgericht begleiten sollte. Glück für den Service. So war Zeit genug, schließlich noch zu bemerken, dass wir keine Gläser hatten. Es gibt hier ein Standard Weinglas für Rot- und Weißwein in der momentan modischen abgeeckten Form.Ein winziges Amuse gueule (eine halbe Flaschen-Mini-Tomate mit Zutaten ist nicht weiter der Rede wert.Sehr zügig kamen unsere Vorspeisenplatten, die opulent und schmackhaft gefüllt waren. Ich zähle einmal auf: Carpaccio di Manzo mit Rucola und Parmesan-Hobelscheiben, Vitello Tonnato (super), Sun-Dried Tomato, Artischockenviertel, Dan Daniele (Kühlschrankaroma), Peperroncini eingelegt und gefüllt (exzellent), eingelegte Grillzwiebel, Grill-Champignons, Grill-Zucchini. Insgesamt Klasse und mit 14,50 nicht überzahlt.Nach angenehmer Wartezeit kamen die Hauptgerichte nacheinander. Meine Frau wurde bis dahin viermal gefragt, ob der Fisch im ganzen oder filetiert serviert werden solle. Ich hätte meine Seemannsmütze aufsetzen sollen. So sieht man uns unsere Sylt-Erfahrung natürlich nicht an.Die Seezunge war knapp neben en point (bei Gosch sind sie saftiger - kein Wunder nach 30 Seezungen pro Tag und 10 Jahren Bratpfannenerfahrung beim Chefbräter). Die zitronisierte Salbeibutter kam reichlich bemessen in einer Sauciere und machte Einiges wett.Mein Iberico-Carrée kam perfekt auf dem Hochtemperatur-Grill zubereitet und hatte wunderschöne Röstaromen, war mit gewürzter Butter bepinselt worden, innen zartrosa und saftig. Es war ein veritabler Brocken Fleisch. Es schmeckte traumhaft gut.Inzwischen war es rappelvoll und sehr laut geworden. Auf die angebotenen Leckereien, Kaffe oder Digestif verzichteten wir deshalb und baten um die Rechnung. Das dauerte nun wieder eine  Weile. Der EC Kartenleser wollte unsere Commerzbank-Karten nicht, so dass wir die 137,50 mit der Mastercard bezahlten und 15 Euro Trinkgeld bar dazu legten. Wir entprummelten unsere Jacken und brachen auf. Der Abschied fiel herzlicher aus als der Empfang. Unser Taxi wartete schon und brachte uns für weniger als sechs Euro nach Hause (da ich selbst einmal Droschkenkutscher war, gab es natürlich einen Zehner).Foodlover hätte wegen der bildhübschen Italienerin mit dem zauberhaften Augenaufschlag möglicherweise nicht alles so kritisch gesehen wie ich.

Wir sind in das Hotel Hennies anlässlich eines Geburtstages geladen. Bereits vor einem Jahr besuchten wir dieses Haus am Rande der
Landeshauptstadt Hannover zu einer ähnlichen Gelegenheit. Grund genug, die Eindrücke unseres letzten Besuchs hier zu reflektieren.
Das Hotel Hennies ist bekannt für seine Räumlichkeiten und die damit verbundenen Möglichkeiten, Feiern aller Größenordnung zu gestalten. Sämtliche Räume lassen sich durch entsprechende Abtrennungen in sehr kleine „Parzellen“ zerlegen. Wie schon im letzten Jahr sitzen wir in einem der hinteren Räume, die einen Seitenausgang haben. Direkt dahinter befindet sich eine Art Bar, von der aus unsere Getränke angeliefert werden. Daneben sind die Toiletten.

Die Begrüßung ist sehr freundlich. Nach kurzer Zeit werden uns der obligatorische Begrüßungssekt und alternativ Orangensaft angeboten. Die Tische sind mit weißen Tischdecken und ebensolchen Stoffservietten eingedeckt. Neben dem Unterteller befindet sich das Besteck so angeordnet, wie es sich gehört. Dazu passend Weiß- und Rotweingläser. Nachdem wir uns für einen sehr guten Weißwein (eine hervorragende Auswahl des Gastgebers) entschieden haben, wird uns der Vorspeisenteller serviert:
Schinken auf Melone, etwas Antipasti, Salat. Insgesamt stimmig. Der Schinken sehr passend und fein im Geschmack. Der Rucola noch frisch und knackig, aber nicht unbedingt allerbeste Qualität. Die gefüllte Pepperoni schön scharf, aber nicht so, dass die Augen tränen. Es schmeckte.

Nächster Gang eine Suppe mit Grießknödel, Nudeln und Spargel. Schön heiß. Geschmacklich so ganz in Ordnung. Die weiteren Speisen wurden uns nicht am Tisch, sondern als Büffet angeboten:
- kleine Rinderrouladen
- Pute in einer scharfen Tomaten-Pfeffer-Sauce
- Burgunder-Schinken
- als Beilagen gemischtes Gemüse mit Broccoli, Blumenkohl, Erbsen und Karotten
- Spätzle
- Kartoffelgratin
Die Rinderrouladen etwas sehr trocken. Die Füllung aus Brät geschmacksneutral. Die scharfe  Tomaten-Pfeffer-Sauce harmonierte mit
der oft eher faden Pute. Burgunder-Schinken habe ich nicht probiert.

Insgesamt das Essen okay ohne große Höhepunkte. Diese erwarteten wir dann eher bei den Nachspeisen. Eine Eisbombe,
Schokopudding, rote Grütze mit Vanillesauce. Aber leider auch hier nichts dramatisches. Vanillesauce die nicht nach Vanille schmeckt,
Mokkapudding nur mit einem Hauch von Mokka.

Insgesamt ein gutbürgerliches Essen ohne Highlight. Das man mich nicht falsch versteht, es war in Ordnung. Allerdings erwarte ich von einem Hotel mit entsprechendem Ruf und mehreren Feiern täglich ein klein wenig mehr. Wenn das Essen doch die gleiche Qualität wie unsere Bedienung an diesem Tag gehabt hätte. Da gibt es aber nun gar nichts zu meckern. Der umsichtige und flinke Kellner kümmerte sich allein um ca. 25 Gäste. Räumte Teller ab, schenkte pünktlich nach sorgte für ausreichend Mineralwasser am Tisch.

Zum Abschied gab es noch eine sehr nette Aufmerksamkeit für unseren Jüngsten. Und das, obwohl er ihm mehrfach vor die Füße lief. Das persönliche kam ob der vielfältigen Aufgaben zwar zu kurz, aber dies ist in diesem Fall wirklich verzeihlich. Erlaube mir hier 5*!

Es gehört nicht unbedingt zum Mittagessen, aber doch zu diesem Tag, dass der am Nachmittag angebotene Kuchen (Apfel, Rhabarber und …) super-lecker war. Dies fließt in die obige Bewertung des Mittagessens allerdings nicht ein. Hier würde ich locker 4* vergeben.

Allgemein
Nach einem Schwimmbadbesuch in der "Eiswiese" besuchten wir das Restauarnt Poseidon. Kurz vor 14 Uhr war das Restaurant kaum besucht - gar nischt so schlecht ...

Bedienung
Sehr freundlich, fast herzlich. Sonderwünsche werden problemlos erfüllt. Die Kids durften mit ihrem Pitta Gyros aus dem benachbarten
Bistro (gleicher Besitzer, aber getrennte Küche) im Restaurant Platz nehmen - eine sehr nette Geste.

Das Essen
Gyros mit Pommes: eine wirklich riesige Portion Gyros, leckere Pommes. Auch der Zaziki konnte mich überzeugen. Die Zwiebeln in
Kombination mit dem Gyros wirklich klasse. Beim Grünzeug muss man Abstriche machen - das geht besser, auch wenn es frisch war. Leider nur Eisbergsalat mit "Güllekugeln" und je 1 Scheibe Tomate und Gurke. Insgesamt 3*.

Das Ambiente
Sehr griechisch. Mir gefällt das. Kleine Tische mit optischer Trennung. Ansonsten bestätige ich gern die Aussagen von Kiwikatze, inkl.
des Tischläufers.

Die Schinkenscheune ist kein Restaurant im eigentlichen Sinn. Vielmehr eine seit über 10 Jahren bestehende Eventlocation, die sehr gern für Familienfeiern genutzt wird. Man findet sie etwas versteckt im Kreienser Ortsteil Billerbeck. Jeden Mittwoch Abend ist die Schinkenscheune für Jedermann geöffnet.

Zum 1. Mal trafen wir uns mit einer großen Gruppe dort zum Grünkohlessen. Da ja schon Grünkohl und Pinkel nicht jedermanns Geschmack ist, bestand natürlich auch die Möglichkeit eine Alternative zu wählen. Deshalb hier zuerst das Voting
auch für ein Champignon-Schnitzel: Eine ausreichende Portion Pommes neben einem sehr großen Schnitzel das mit Pilzen gut belegt war. Ein gut gefüllter  Teller, aber Pommes in einer Schale wären nochbesser gewesen.

Der gereichte Grünkohl war trotz Warmhalteplatte nicht ganz heiß, daneben etwas zu musig. Das Kassler war sehr lecker, die beiden Bregenwurstvarianten in Ordnung, wenngleich die frische Bregenwurst sehr fein war. Insgesamt okay.

Beim dann bestellten Nachtisch gab es aber doch einige Schwierigkeiten. Eigentlich schade, denn Eis in etwas größeren Mengen vorrätig zu halten, ist relativ einfach. Das angepriesene Eis in mehreren Variationen (Vanille, Schokolade etc) entpuppte sich nach 3 Portionen für unseren Tischnachbarn dann nur noch als Vanilleeis mit Sahne bzw. mit heißen Kirschen. Bei der von uns weniger
bevorzugten Variante 2 Kugeln Vanilleeis mit Sahne wurden dann 3 Kugeln ohne Sahne geliefert. Dieser Fauxpas muss natürlich in die Bewertung einfließen, wenngleich der Preis fürs Eis extrem günstig war.

Fazit:
Das Essen in der Schinkenscheune ist inOrdnung. Vor allem die Schnitzelvariationen sind empfehlenswert. Der Service
ist in Ordnung, an Details (Nachspeisen) muss aber noch gearbeitet werden. Insgesamt: Empfehlung mit Einschränkung!