Besucht am 14.10.2020Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 31 EUR
Samstag Nachmittag und vor dem Restaurant wartet eine Schlange geduldig auf Einlass. Beim Verlassen ist die Schlange etwas kleiner, aber immer noch da. Mittwoch Abend das gleiche Bild: Schlange links die, die nicht reserviert haben, Schlange rechts die mit Reservierung. Ab und zu schaut Kazuo Ishikawa raus, um die benötigten Plätze abzufragen. „Das ist ja wie in Japan“, entfährt es ihm und man mag es glauben.
Denn es geht um Suppe, Nudelsuppe um genau zu sein. Und die genießt im Land der aufgehenden Sonne Kultstatus.
Dass diese Begeisterung auch in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu ungewöhnlichem Ansturm führt, ist sicher auch der Tatsache zu verdanken, dass der hiesige Kritiker in seiner wöchentlichen Gastrokritik der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ zum ersten Mal einem Lokal in der Stadt, und zum dritten Mal überhaupt, die Höchstwertung gegeben hat.
Einen guten Ruf hatte das „Shin Ramen“ auch vorher schon, aber seitdem scheint der Laden zu explodieren. Und das, obwohl es nur ein sehr überschaubares Programm aus im wesentlichen fünf verschiedenen Suppen und einem Reisgericht gibt. Anders als in anderen Ramen Bars beschränkt sich Ishikawa auch nur auf wenige Varianten mit wahlweise Hühnerfleisch oder Gemüse, einige sind auch vegan zu bekommen.
Im offenen Raum mit kleinen Tischen, langen Bänken und einigen Plätzen am Fenster sitzt man mit Blick auf die offene Küche zwar eng, aber noch mit Corona-gerechtem Abstand. Kaltgetränke, ausnahmslos alkoholfrei, gibt es aus dem großen Kühlschrank. Die Suppen selbst kommen mit etwas zeitlichem Abstand, was ein gutes Indiz dafür ist, dass sie frisch angerichtet werden. Das gilt vor allem für die fabelhaften hausgemachten Nudeln, die sich lang, etwas dick und elastisch in der Brühe aalen. Sie zu essen erfordert etwas artistisches Können, aber wenn man sich bei den japanischen Gästen die Technik abschaut, geht es schon. Und schlürfen gehört hier sowieso zum guten Ton.
Aber was zeichnet die Ramen hier nun so besonders aus? Fangen wir mit der ersten Sorte an, die wir probieren. Die Shouyu Ramen erhält ihre Würze durch Sojasauce, dazu gibt es wachsweiches Ei, Sojasprossen, Frühlingszwiebeln und zarte Hühnerbrust. Klingt einfach? Ist es aber nicht, denn schon beim ersten Löffel wird klar, dass das ganz und gar viel Tiefe besitzt. Hier muss nichts nachgewürzt werden.
Noch begeisternder ist die zweite Suppe, die wir an diesem Tag probieren, eine Tantan-Men, die, obwohl auf der selben Grundbrühe basierend, auch optisch schon ganz anders daher herkommt. Sesampaste, Chiliöl und Miso-Hühnerhackfleisch sorgen für einen mundfüllenden Geschmack, der uns das pure Erstaunen ins Gesicht zaubert. Und dann kommt das große Grinsen, weil es so unfassbar lecker ist. Separat gibt es noch eine scharfe Würzpaste, mit der man die eh schon gute Suppe zusätzlich aufpimpen kann. Aber eigentlich ist das gar nicht nötig. Wir müssen lange überlegen, wann wir zuletzt eine derart starke Suppe gegessen haben.
Nach diesem ersten Besuch ist klar, dass es ein paar Tage später sofort eine Wiederholung geben muss, um auch die übrigen Varianten auszutesten.
Diesmal gibt es also Shio Ramen, eine recht helle Version, die ihren Charakter einer Salzsauce verdankt. Auch diese Brühe schmeckt uns, bleibt aber im Vergleich ziemlich mild, so dass wir uns noch etwas Chiliöl und Chilipulver bringen lassen. Damit bekommt sie den für uns nötigen Wumms, bleibt aber im direkten Vergleich mit den übrigen Ramen die für unseren Geschmack am wenigsten überzeugende.
Denn an diesem Abend macht die Miso Ramen das eindeutige Rennen. Gemeinsam mit Chashu-Hack und einem extra bestellten Lavaei, das wachsweich gekocht und mehrere Tage in Brühe gelagert wurde, ist auch dies wieder ein intensives, zutiefst glücklich machendes Vergnügen.
Miso Ramen
Grundkompetenz Suppe - Kazuo Ishikawa hat ein einfaches, aber schwer überzeugendes Konzept in die Stadt gebracht, das mit nur vier grundverschiedenen Suppen die Massen begeistert. Sorgfältige, lang gekochte Brühe, frische Zutaten, fabelhafte Nudeln - bei solcher Konzentration auf das Wesentliche kann man sich auch ganz auf perfekte Qualität fokussieren. Ob man die kleine oder für 2 Euro etwas größere Version bestellt, in jedem Fall bekommt man eine sättigende Schüssel voller Soulfood.
Am zweiten Abend möchte ich aus Chronistenpflicht eigentlich noch eines der Desserts bestellen, was Herr Ishikawa mit Blick auf die vor dem Restaurant wartende Schlange freundlich ablehnt. Muss ich also auf einen weiteren Besuch warten.
Dafür habe ich mir beim ersten Besuch eine Portion Gyudon to go mitgenommen, also Reis mit gekochtem Rindfleisch in Sojasauce. Das ist ganz in Ordnung für den Abend, wartet aber auf eine Verköstigung vor Ort, denn ich denke, dass es dann noch raffinierter schmecken wird.
Also muss ich für ein Dessert, den Gyudon oder doch wieder eine Tantan-Men oder Miso-Ramen noch mal wiederkommen.
Bei den sinkenden Temperaturen und der steigenden Lust auf wärmende Suppe, wäre eigentlich davon auszugehen, dass die Schlange vorm „Shin Ramen“ kaum kleiner würde. Eigentlich, denn nun hat der zweite Shutdown alles erneut ausgebremst.
Dass die Ramen von Kazuo Ishikawa aber auch zuhause funktionieren, beweist er mit seinem Take Away-Angebot, das unter anderem auch Versionen für den Do it yourself-Einsatz enthält. Dabei sind alle wichtigen Komponenten bereits vorbereitet, die Brühe selbst vakuumiert und tiefgefroren. Es müssen also nur noch die Nudeln gekocht und die Suppe im Wasserbad erhitzt werden. Gemüse ergänzt man dann nach eigenem Gusto.
Auf diese Weise haben wir uns auch in der Restaurant-freien Zeit zwar ein wenig authentisches Ramen-Feeling nach Hause transportieren können. Aber dennoch freue ich mich auf die Zeit, wenn ich mich wieder in die Schlange einreihen kann. Denn dass das hier die vermutlich besten Suppen der Stadt sind, behaupte ich jetzt einfach mal. Wer widerspricht?
Samstag Nachmittag und vor dem Restaurant wartet eine Schlange geduldig auf Einlass. Beim Verlassen ist die Schlange etwas kleiner, aber immer noch da. Mittwoch Abend das gleiche Bild: Schlange links die, die nicht reserviert haben, Schlange rechts die mit Reservierung. Ab und zu schaut Kazuo Ishikawa raus, um die benötigten Plätze abzufragen. „Das ist ja wie in Japan“, entfährt es ihm und man mag es glauben.
Denn es geht um Suppe, Nudelsuppe um genau zu sein. Und die genießt im Land... mehr lesen
Für mich gibt es hier den besten Döner der Stadt.
Man wird immer freundlich bedient und eine flotten Spruch gibt es auch oft kostenlost dabei.
Dönerpass hat auch nicht jeder und bestelle dort auch gerne mal Essen
Für mich gibt es hier den besten Döner der Stadt.
Man wird immer freundlich bedient und eine flotten Spruch gibt es auch oft kostenlost dabei.
Dönerpass hat auch nicht jeder und bestelle dort auch gerne mal Essen
Besucht am 18.08.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 35 EUR
Tolles Gasthaus mit sehr gutem Essen
Man wird gut satt und kommt durch die Freundlichkeit des Personals gern wieder.
Im Sommer toller Treffpunkt für Motorradfahrer von nah und fern.
Tolles Gasthaus mit sehr gutem Essen
Man wird gut satt und kommt durch die Freundlichkeit des Personals gern wieder.
Im Sommer toller Treffpunkt für Motorradfahrer von nah und fern.
Besucht am 15.12.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 22 EUR
Sehr angenehmes Ambiente man fühlt sich sofort wohl und willkommen,.
Das Essen ist gut und reichhaltig und wird wohl jedem Geschmack gerecht.
Es gibt auch alle Speisen zum mitnehmen.
Freundlich, Sauber ,Familiär
Sehr angenehmes Ambiente man fühlt sich sofort wohl und willkommen,.
Das Essen ist gut und reichhaltig und wird wohl jedem Geschmack gerecht.
Es gibt auch alle Speisen zum mitnehmen.
Freundlich, Sauber ,Familiär
Geschrieben am 01.01.2021 2021-01-01| Aktualisiert am
01.01.2021
Besucht am 31.12.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 250 EUR
Alles anders in 2020, auch am letzten Tag des Jahres. Normalerweise hätten wir Silvester mit Freunden verbracht, uns Wochen vorher bereits den Kopf darüber zerbrochen, wie wir kulinarisch dem Jahr noch eine Krone hätten aufsetzen können, um dann letztlich mit unseren ebenso genussfreudigen Freunden in einen rechtschaffenen Kochwettbewerb einzusteigen.
All das hätten wir natürlich auch für uns zu zweit so handhaben können, aber mit dem Wettbewerbscharakter wäre es dann doch etwas einseitig geworden, wenn nur einer kocht. Außerdem waren wir schlichtweg zu faul. Und in einem Jahr wie diesem ist es uns auch weiterhin ein besonderes Anliegen, Restaurants, die uns etwas bedeuten, zu unterstützen. Nachdem uns bereits das Enten-Adventsmenü aus dem „Jante“ sehr begeistert hat, war die Entscheidung für das Silvester-Angebot quasi naheliegend.
Das Sechsgang-Menü beginnt wie immer mit sehr gutem Brot, das bei 200 Grad noch 10 Minuten aufgebacken wird. Dazu gibt es aufgeschlagene Butter.
Brot & Butter
Für den ersten Gang wird jeweils eine Scheibe Brioche in etwas Butter goldbraun angebraten. Dazu gibt es eine Veilchencreme, die dann mit jeweils einer Dose Imperial-Kaviar getoppt wird. Die Veilchencreme ist durchaus von floralem Charakter und damit auch etwas kontrovers. Ähnlich wie bei Lavendel ist es mir etwas zu vordergründig, während meiner besseren Hälfte das gut gefällt. Gut, dass der Kaviar reichlich bemessen ist und mit dem exzellenten Brioche für ausreichend Ausgleich sorgt.
Imperial Kaviar Kaviar – Brioche – Veilchen
Der Aufwand für den folgenden Gang ist mehr als überschaubar. Die Rose aus roher Jakobsmuschel und Birne ist bereits auf einer Geleehaube vorgeformt und wird nur in einem warmen Teller mittig platziert und dann mit der erwärmten und aufgeschäumten Hummersuppe angegossen.
Die Suppe ist wunderbar intensiv und von markantem Krustentiergeschmack. Die Jakobsmuschel gart darin ganz dezent und mit der knackigen Birne ergibt sich ein ganz herrlicher, süffiger Geschmack.
Die Kabeljaumedaillons werden kurz scharf angebraten und dann zusammen mit den confierten Lauchstangen bei 80 Grad im Backofen zuende gegart bzw. erwärmt.
Währenddessen wird die Holunderblütensauce erwärmt. Auch hier also ist der Aufwand überschaubar, das Ergebnis aber mehr als überzeugend, was zum einen an der ausgezeichneten Fischqualität, dem überraschend leckeren Lauch und der nicht minder köstlichen Sauce liegt. Zusammen mit der im vorbereiteten Spritzbeutel portionierten Peperonicreme eine sehr schöne, ausgewogene Komposition.
Den Zwischengang markiert ein Spitzkohlbonbon, der mit confiertem Entenfleisch gefüllt ist. Das ist zum Teil gezupftes Fleisch, ähnlich einem pulled Fleisch und einigen noch etwas festeren Stücken, in die noch einige Erbsen gearbeitet sind. Auf jeden Fall ist das bereits sehr aromatisch. Aber zusammen mit der intensiven Trüffelsauce ist das erneut ein unkompliziertes und leckeres Vergnügen.
Für den Hauptgang wird ein Rindsmedaillon scharf angebraten und im Backofen bei 80 Grad weitergegart. Währenddessen werden in der Pfanne bei milderer Hitze die beiden vorgegarten Zwiebelhälften auf der Schnittfläche gebräunt und nach der Hälfte der Zeit auch die vorbereitete Steinpilzzubereitung zum Fleisch in den Backofen zum Erwärmen gegeben.
Die durch viel Collagen hochkonzentrierte Sauce darf derweil langsam Temperatur nehmen.
Auf dem Teller wird letztlich nur noch alles arrangiert. Die Garpunkte sind perfekt getroffen, das Fleisch rosa, die Zwiebel mit leichtem Biss. Raffiniert die quasi in ein Selleriesandwich gearbeitete Steinpilzcreme, die erstaunlicherweise auch beim Erwärmen ihre Form behält. Wie bei allen vorherigen Gängen merkt man auch hier wieder, wie ausgezeichnet das Handwerk ist, mit dem die Komponenten vorbereitet wurden und wie exakt die angegebenen Temperaturen und Zeiten sind.
Für das Dessert sind exakt zwei Handgriffe notwendig. Die eigentliche Hauptkomponente, eine Sauerampfer-Reneclaudencreme auf Biskuit muss nur auf den Teller befördert werden. Darüber wird lediglich noch der Crumble aus gefriergetrockneten fruchtigen Elementen drapiert. Ein schönerund leichter Abschluss.
Nach dem bereits hervorragenden Entenmenü hat auch dieses Menü die Erwartungen mehr als erfüllt. Die Gerichte waren originell komponiert und mit hochwertigen Zutaten ausgezeichnet vorbereitet. Hier blitzte tatsächlich öfter die Zwei-Sterne-Qualität durch. Dass der Aufwand, um dieses ausgezeichnete Ergebnis auf den Teller zu bringen, dabei auch noch so überschaubar war, machte das Silvestervergnügen endgültig perfekt.
Und falls die Frage aufkommen sollte, ob es denn nichts zu trinken gab: Doch, gab es...
Alles anders in 2020, auch am letzten Tag des Jahres. Normalerweise hätten wir Silvester mit Freunden verbracht, uns Wochen vorher bereits den Kopf darüber zerbrochen, wie wir kulinarisch dem Jahr noch eine Krone hätten aufsetzen können, um dann letztlich mit unseren ebenso genussfreudigen Freunden in einen rechtschaffenen Kochwettbewerb einzusteigen.
All das hätten wir natürlich auch für uns zu zweit so handhaben können, aber mit dem Wettbewerbscharakter wäre es dann doch etwas einseitig geworden, wenn nur einer kocht. Außerdem waren wir schlichtweg... mehr lesen
Letzter Tag und die letzte Station in Cuxhaven, bevor es auf den weiten Weg zurück über die Straßen nach Süden geht. Vorher aber nochmal die Strandluft und den Meerblick genießen. Das Wetter war die ganze Woche über gut, die angekündigten Regenfälle sind meistens nicht angekommen. Außer nun am letzten Tag ist es wolkig. Macht ja nix, was essen sollte man aber schon noch.
Man muß die lange Treppe erklimmen, die den Deich hinaufführt. Oben angekommen hat man die Wahl. Geradeaus geht´s zum Sandstrand. Wenn man die genauen Blicke auf die Kurkarte des alten Ehepaares, daß die mobile Kasse bildet, überstanden hat, bietet sich einem ein schönes Bild der Nordsee. Kleine Strandpromenade, Strandkorbverleih. Spielplatz mit Piratenschiff. Wenn Programm ist gibt es hier "Das blaue Klassenzimmer", eine Meeresschule für Kinder. Eine kleine Konzertmuschel steht noch da. Alles da, was der Urlauber braucht.
Rechts geht es zum Strandhaus in Döse. Ein großes Gebäude für mehrere Zielgruppen. Oben vom Deich her ist der Eingang zum Restaurant und zur Deichschänke. Läuft man die andere Gebäudeseite an der Strandseite entlang, wird man erst am Strandbasar, ein typischer Souvenirladen, vorbeigeführt. Danach ist dann das Bistro mit Selbstbedienungsschalter. Dabei muß man natürlich die Hinweisschilder lesen, wo es was gibt und die vielen Markierungen auf dem Boden, damit man nicht falsch läuft. Außen am Schalter kann man die Getränke kaufen und Leckerlis wie Eis, Milchshake, Brezeln und Apfelstrudel. Für das Essen muß man aber reingehen bzw sich in die Menschenschlange stellen, die hineinführt. Da hat man genug Zeit, sich die Tafeln der angebotenen Speisen durchzulesen und ins Schwitzen kommt man heute auch nicht. Im Gegensatz zu den beiden Menschen hinter der Theke. Die sind nämlich schwer im Streß. Was noch zusätzlich aufhält ist die Aufnahme der Adressdaten, also man braucht schon einen guten Geduldsfaden in diesen Tagen.
Also haben wir uns aufgeteilt für die Besorgung der Getränke und der Essen.
Die Liste der Speisen bittet das Übliche. Es gibt Sparmenüs wie in einem Imbiß, Schade, daß man das erst erfährt, wenn man vor der Theke steht. So haben wir sozusagen zuviel bezahlt, denn die Getränke haben wir ja schon außen geholt. Wir entscheiden uns für 2 Klassiker: Currywurst mit Pommes und Backfisch mit Kartoffelsalat. Die Currywurst ist einfach ein "große, lange Rote" mit ein bißchen Ketchup und etwas Currypulver drüber. Bei Pommes mit Majo gibt es nix zu berichten. Der Backfisch ist natürlich aus der Tiefkühlung und Massenware, ebenso wie der Kartoffelsalat. Was anderes hat man ja auch nicht erwartet. Aber alles war heiß und für die Umstände und den kleinen Hunger absolut in Ordnung.
Wenn man dann alles organisiert hat, kann man sich ein Plätzchen suchen.
Viele kleine, weiße Plastiktische mit schwarzen Plastikstühlen sind auf der Wiese verteilt, da sitzt man mitten in der Meeresbrise. Wahrscheinlich sind in normalen Zeiten mehr Tische zur Verfügung, Abstand muß ja gerade sein. Man kann sich auch in das große Zelt setzen. Das ist netterweise mit vielen Fenstern, also man sieht hier auch noch ein bißchen Meer. Gebaut ist es auf Fliesenboden und drin stehen Stühle, die bequemer sind als die aus Plastik draußen. Gar nicht so schlecht gemacht. Um das Zelt herum sind auch noch Sitzplätze, die sogar durch eine kleine Wand vor dem Wind geschützt sind.
Letzter Tag und die letzte Station in Cuxhaven, bevor es auf den weiten Weg zurück über die Straßen nach Süden geht. Vorher aber nochmal die Strandluft und den Meerblick genießen. Das Wetter war die ganze Woche über gut, die angekündigten Regenfälle sind meistens nicht angekommen. Außer nun am letzten Tag ist es wolkig. Macht ja nix, was essen sollte man aber schon noch.
Man muß die lange Treppe erklimmen, die den Deich hinaufführt. Oben angekommen hat man die Wahl. Geradeaus geht´s... mehr lesen
Geschrieben am 26.12.2020 2020-12-26| Aktualisiert am
26.12.2020
Besucht am 26.12.2020Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 148 EUR
das Schreckliche aber leider noch nicht.
Das Komplettabschotten von Krankenhäusern und Altenheimen erscheint mir unmenschlich, obwohl es sicher seine Berechtigung hat. Einsamkeit macht auch krank. Deprivationsschäden sind unvermeidlich.
Bis auf die Tatsache, dass Besuche entfallen, unterscheidet sich unser Weihnachten aber nicht sehr von den Vorjahren.
Wegen der Abwesenheit von Beschenkungsorgien entschlossen wir uns Erspartes für unser Weihnachtsessen zu verpulvern
An Heiligabend eröffneten wir mit der Clichygans, die nun in "Reimanns Eck" ausgeliefert wird. Die Menge der Klöße und des Rotkohls reichen immer locker für zwei Tage, so dass gestern das Vertilgen der Keulen anlag.
Heute, am zweiten Weihnachtstag, war wieder eine Gans vom Catering Diedloff an der Reihe. Ein Freilandexemplar mit Herkunftsnachweis sollte es sein. Die sechzig Euro mehr ist ein halbwegs glückliches Gänseleben wert.
Wir waren also pünktlich, um 13:00 Uhr am Hangar 5, der Eventlocation der Firma Diedloff. Ich machte ein Foto, und meine Frau ging mundnasegeschützt hinein. Schon zwei Minuten später brachte eine Servicekraft die voluminöse Styroporbox zum Auto und verlud sie im Kofferraum. Fabelhaft unkompliziert.
15 Minuten später stand die Box in unserer Küche. Wegen der immer noch vorhandenen Reste der Clichygans wurde es allmählich eng auf unserem 120-cm-Herd. Die restlichen Maronen bekamen also nicht gleich Feuer. Wir hatten uns vorgenommen, Rotkohl, Klöße, Soße und Gans zu vergleichen.
Die Gans wartete vorgegart und eiskalt auf den Ofen. 50 Minuten bei 80 Grad, 10 bei 120 und noch einmal 10 bei 200 Grad Umluft ließ ich ihr angedeihen. Mehrfaches bepinseln mit Salzwasser und ein paar Butterflöckchen sorgten für ein tolles Finish. Die braune Gans
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Wie erwartet, war die Gans fabelhaft, gleichzeitig saftig und knusprig. Die Brust saß etwas fester an den Knochen als bei der Clichygans. Die gesamten Beilagen hatten nicht das Niveau der Clichybeilagen, obwohl wir vom Schnitt des Rotkohls ein wenig enttäuscht waren. Diedloff liefert einen Beutel mit braunen Butterbröseln mit, den wir aber nicht brauchten. Unsere Pfanne war vom Vortag satt damit ausgestattet.
Da ich aus den Vortagsresten eine feine Gänseconsommé gemacht habe, werden wir morgen eine Vorspeise haben. Als Dessert genügte ein Aquavit völlig. Als Wein hatten wir einen Frühburgunder von Schmitz/Riol.
das Schreckliche aber leider noch nicht.
Das Komplettabschotten von Krankenhäusern und Altenheimen erscheint mir unmenschlich, obwohl es sicher seine Berechtigung hat. Einsamkeit macht auch krank. Deprivationsschäden sind unvermeidlich.
Bis auf die Tatsache, dass Besuche entfallen, unterscheidet sich unser Weihnachten aber nicht sehr von den Vorjahren.
Wegen der Abwesenheit von Beschenkungsorgien entschlossen wir uns Erspartes für unser Weihnachtsessen zu verpulvern
An Heiligabend eröffneten wir mit der Clichygans, die nun in "Reimanns Eck" ausgeliefert wird. Die Menge der Klöße und des Rotkohls reichen immer locker für... mehr lesen
Besucht am 25.12.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 160 EUR
Die jährliche "Kekse & Champagner"-Orgie mit der Familie konnte in der sechsten Ausführung in diesem Jahr aus den allseits bekannten Gründen nur in der Online-Version stattfinden. Einer der Vorteile war, dass wir zum einen bereits nach drei Stunden fertig waren und zum anderen im Anschluss auch noch handlungsfähig genug waren, um uns mit der Zubereitung des Abendmenüs zu beschäftigen. In Online-Gesellschaft trinkt man einfach weniger als im trauten persönlichen Beisammensein.
Unser Weihnachtsessen haben wir uns diesmal aus dem „Handwerk“ besorgt. Vier Gänge, wie immer gut vakuumiert und zum Warmmachen bzw. Anrichten vorbereitet.
Im Youtube-Tutorial erklärt Thomas Wohlfeld die einfache Zubereitung. Eine schöne Alternative zur schriftlichen Anleitung.
Die bereits marinierte Eismeerforelle wird für knapp 2 Minuten im Wasserbad erwärmt, die Buttermilch-Dashi separat im Topf erhitzt. Dazu gibt es Kimizu, eine aromatisch süßliche Creme auf Basis von Eiern und Reisessig. Aber vor allem vor allem durch die gerösteten Haselnüsse bekommt das Gericht einen tollen Akzent. Kaviar von der Rhön konnte als Upgrade dazu bestellt werden und es zu tun, war eine gute Entscheidung!
Einen Klassiker, den wir bereits aus dem Restaurant kennen, gibt es mit der tollen Zwiebelsuppe, Blätterteig und mit einer Deichkäsecreme gefüllten Zwiebelsegmenten.
Im Hauptgang geht es weiter mit Galloway-Rind, das zunächst scharf angebraten und dann im Ofen weitergegart werden muss. Das Ergebnis ist perfekt medium dank exakt angegebener Garzeiten. Die Schwarzwurzeln noch mit ordentlich Biss, die Tomaten mit Dresdner Berle gefüllt und markant kräftige Beilage, dazu eine hochkonzentrierte Jus. Ein schöner Hauptgang mit einer tollen Fleischqualität!
Die zwei Quader im Dessert zum einen mit einer festeren, Käsekuchen ähnlichen Konsistenz und zum anderen mit einer lockeren mousseartigen Creme. Die dazu vorgesehenen eingelegten Blutorangen fehlten zwar, aber da halfen wir uns mit ein paar schnell marinierten Orangenfilets selbst. Und das ging dann auch gut dazu.
Zum Abschluss dann noch ein paar Plätzchen und fertig war ein wiederum leckeres Menü, das für einen Weihnachtsabend erfreulich wenig Arbeit machte, dabei aber viel Genuss bot.
Die jährliche "Kekse & Champagner"-Orgie mit der Familie konnte in der sechsten Ausführung in diesem Jahr aus den allseits bekannten Gründen nur in der Online-Version stattfinden. Einer der Vorteile war, dass wir zum einen bereits nach drei Stunden fertig waren und zum anderen im Anschluss auch noch handlungsfähig genug waren, um uns mit der Zubereitung des Abendmenüs zu beschäftigen. In Online-Gesellschaft trinkt man einfach weniger als im trauten persönlichen Beisammensein.
Unser Weihnachtsessen haben wir uns diesmal aus dem „Handwerk“ besorgt. Vier... mehr lesen
Wir haben vor den Teil-Lockdown noch ein Geburtstag gefeiert. Haben alle uns für Büffet entschieden. Wurde alles gemacht um für den Schutz vor Corona. Personal waren alle mit Maske unterwegs und super freundlich. Statt am Grill oder WOK Station zu warten gab Klammern mit Tischnummern/Buchstaben, damit das Personal weiß wer den Teller abgegeben hat und bringt den selbigen zum Tisch. Leider kann man bisher kein Essen zum abholen bestellen, vielleicht ändern die das noch nach dem Lockdown. Wir würden es uns wünschen.
Wir haben vor den Teil-Lockdown noch ein Geburtstag gefeiert. Haben alle uns für Büffet entschieden. Wurde alles gemacht um für den Schutz vor Corona. Personal waren alle mit Maske unterwegs und super freundlich. Statt am Grill oder WOK Station zu warten gab Klammern mit Tischnummern/Buchstaben, damit das Personal weiß wer den Teller abgegeben hat und bringt den selbigen zum Tisch. Leider kann man bisher kein Essen zum abholen bestellen, vielleicht ändern die das noch nach dem Lockdown. Wir würden es uns wünschen.
Geschrieben am 14.12.2020 2020-12-14| Aktualisiert am
14.12.2020
Besucht am 30.09.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 430 EUR
Lang, viel zu lang ist es schon wieder her gewesen, dass wir das letzte Mal den etwas umständlichen Weg raus nach Burgwedel gemacht haben. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum vernünftig zu erreichen, geschweige denn wieder wegzukommen, für ein Taxi fast so teuer, dass man sich auch eines der Zimmer im Haus nehmen kann, was wir auch schon gemacht haben, obwohl wir in Hannover und damit vor der Haustüre wohnen.
Heute allerdings entscheiden wir uns für die Heimfahrt. Muss halt einer sich beim Wein zurückhalten. Ich bin es nicht. Ich habe Geburtstag. Und das hat sich auch in der „Ole Deele“, obwohl nicht angekündigt, schon rumgesprochen, so dass ich mich über reichlich Glückwünsche nicht beklagen kann. So ist das eben in Zeiten von Facebook.
Dass es heute allerdings auch unser letzter Besuch hier werden würde, ahnen wir da noch nicht.
Unser Abend beginnt zum Apéritif wie immer mit einer Reihe von sehr kreativ gearbeiteten Amuse Bouches. Den Start macht ein Zweierlei rund um die Forelle mit einer von Wasabi ummantelten Kartoffel-Lauch-Mousse und Forellenkaviar und ein mit Forellentatar gefüllter Lolly aus Gurke und Tonic. Ist die Mousse recht füllig und kräftig, weist der Lolly einen prägnanten und schönen Fischgeschmack auf.
Ein Fenchel-Salat mit Panna Cotta, Wassermelone, schottischem Lachs und Olivenöl spielt mehr die frischen, fruchtigen Akzente heraus.
Einen Ausflug in die kulinarische Welt der DDR gibt es mit dem Würzfleisch à la „Ole Deele“. Kalb, Kapern und eine Sauce, in der ich einen Hauch von Madeira ausmache, ist herrlich altmodisch, aber total fein und lecker. Dazu gibt es einen Macaron auf Basis von Brottrunk mit Leber und Imperialkaviar, der frisch und vielschichtig einen schönen Gegenpol zum Würzfleisch setzt.
Amuse Bouche Amuse Bouche Amuse Bouche Amuse Bouche Amuse Bouche
Zum sehr guten Sauerteigbrot gibt es eine ausgezeichnete, luftig aufgeschlagene Kürbiskernbutter mit karamellisierten Kürbiskernen sowie eine würzige Tapenade von Walnuss und Tomate.
Das Menü in der „Ole Deele“ umfasst derzeit fünf Gänge zu 115 Euro, die optional um Extragänge und Käse erweitert werden können. Wir entscheiden uns für die Auswahl vom Käsewagen.
Den Auftakt ins Menü macht ein vielfältiges Arrangement um die ungestopfte Gänseleber. Die ist eine überzeugende Alternative zur herkömmlichen Foie Gras und bringt einen intensiven Eigengeschmack mit. Bittersalate als Creme verarbeitet bieten einen kleinen Widerhaken, weiße Schokolade als dünne Plättchen, Kräutersud, Hüttenkäse und Apfel als fruchtige Komponente komplettieren das vielschichtige Ensemble, bei dem jeder Bissen einen neuen Akzent zutage bringt. Das ist nicht nur optisch klasse, sondern kann auch aromatisch überzeugen.
Verspielt geht es mit dem nächsten Gang weiter. Eine Gazpacho wird geklärt und dann als Sphäre gearbeitet. Darunter findet sich Hamachi als Sashimi und an der Seite auch noch als Tatar. Auch bei diesem Gericht spielt Gallein mit zahlreichen Komponenten, die zunächst komplementär wirken, sich aber letztlich gut zusammenfügen. Recht kleine und feste, aber geschmackvolle Falafel teilen sich den Teller mit Koriandercreme, Röstzwiebelbrotchips, einer Mayonnaise auf Basis von Miso sowie Tomaten, die durch Sodapatronen einen leichten Britzeleffekt mitbekommen.
Bei aller Kreativität und beeindruckenden handwerklichen Fähigkeit frage ich mich, ob hier nicht zu viele Komponenten um meine Aufmerksamkeit buhlen. Aber schmecken tut’s halt schon.
Mit dem schottischen Hummer wird es zwar nicht weniger komplex, aber der Gang erscheint trotz zahlreicher Elemente merklich fokussierter. Der Hummer ist nicht nur pur, sondern auch im Ravioli verarbeitet. Die Puntarelle, auch bekannt als wilder Chicoree, ist in feinen Stücken geschmort, was ihr die übermäßige Bitterkeit nimmt, der Paprikasud weist durch Cayenne und Shiso eine ganz leichte Schärfe auf, Grapefruit in karamellisierter Form auf dem Ravioli ist so pointiert eingesetzt, dass Süße und Säure sich gekonnt die Waage halten. Estragonblätter und vor allem Shiso-Kresse geben eine ätherische Schärfe ab, die sich dezent, aber merklich über den Teller legt. Ein tolles Gericht!
Auch beim Luma-Schwein ist klar, dass hier das Fleisch die Hauptrolle spielt, wenngleich es wiederum nicht an begleitenden Komponenten mangelt. Der Rücken ist perfekt gegart und mit einem geschmacksintensiven Fettrand versehen. Ein geschmortes Stück ist als Knusperpraline verarbeitet und dazu gesellen sich fruchtige Elemente von Aprikosen und gelben Pflaumen mit Senfsaat, die gut passen. Auch kleine Stücke von grünen flachen Bohnen, Pfifferlinge und Radieschen spielen noch mit. Eine tiefe, dunkle Jus und Pfiferlingsschaum runden den guten Gang ab.
Nicht auslassen sollte man den mit mehr als 30 Sorten bestückten Käsewagen vom Affineur Waltmann aus Erlangen. Oliver Fabris hat eine wirklich außergewöhnliche Auswahl zusammengestellt, die auch mit zahlreichen unbekannten Sorten zu überraschen weiß. Und er präsentiert ihn kenntnisreich, begeisternd und sehr großzügig. Vom „Petit Gaugry“, einem mit Marc de Bourgogne affinierten Käse ähnlich einem „Epoisse“, lässt uns Oliver Fabris gleich eine kleine Schachtel am Tisch – die wir natürlich nicht aufessen, es aber durchaus hätten dürfen.
Käsewagen, Affineur Waltmann Petit Gaugry
Unter einem knusprigen Shisoblatt verbirgt sich als Pré-Dessert Romanasalat als Eis und geschmort, Granatapfel als Creme sowie Fichten- und Sesamstaub. Das ist ein bisschen herb, aber süß genug, um einen gelungenen, komplexen und orginellen Übergang zum Dessert zu bilden.
Die verspielte Linie verlässt die Küche auch nicht mit dem Dessert. Ein als Maiskolben geformtes Eis ist gefüllt mit Brombeersorbet, eingelegten Brombeeren und Maiscreme, das darauf platzierte Tartelette mit einer Brombeersphäre und -creme.
Das ist insgesamt zwar etwas mächtig, aber mir gefällt, dass hier zwar viel passiert, es aber im Wesentlichen um die Variation weniger Komponenten geht. Handwerklich ist das aufwändig gemacht und lecker.
Und dem stehen auch die Petits Fours nicht nach. Ein Himbeermacaron mit Johannisbeere und Basilikum, ein geeister Karotten-Lolly sowie ein Eierlikör-Drop auf Sablé runden das gelungene Menü ab.
Petits Fours Petits Fours Petits Fours
Der Abend in der „Ole Deele“ war ein rundum fabelhaftes Vergnügen. Oliver Fabris und Elke Wacker sind ein herzliches Gastgeberpaar, das von der Begrüßung bis zur Verabschiedung für eine charmante Begleitung sorgen. Benjamin Gallein und sein Sous-Chef Chris Werner servieren die Gerichte selbst und haben zahlreiche Details zur Zubereitung zu erzählen, die den Aufwand, der in der Küche betrieben wird, unterstreichen.
Aber das Entscheidende ist natürlich, dass die Gerichte schmecken. Und das tun sie wirklich. Die Gänge sind komplex komponiert und laufen zwar mitunter Gefahr, den Esser mit zu vielen Komponenten zu überfordern, aber bleiben doch stets harmonisch.
Und das wäre vielleicht auch meine einzige Empfehlung gewesen: Dass man hier viel kann, ist mehr als offensichtlich, aber man muss nicht auf jedem Teller auch alles zeigen.
Als wir die „Ole Deele“ verlassen, ist für uns klar, dass sie auch weiterhin in Niedersachsen ganz weit vorne ist. Einen Monat später überzieht der zweite Lockdown die Gastronomie und Mitte November kommt die Nachricht, dass die Inhaber das Restaurant Ende Januar schließen würden, völlig überraschend. Mit der Regierungsentscheidung, die Gastronomie auch bis ins neue Jahr hinein geschlossen zu halten, war damit auch das vorzeitige Ende der „Ole Deele“ besiegelt.
Dieser Bericht kommt also in jeder Beziehung zu spät. Er kann nur noch eine tolle Leistung dokumentieren, die wir hier einige Male erleben durften und die es in dieser Form nicht mehr geben wird. Im Nachhinein ärgert es mich natürlich ungemein, dass wir nicht häufiger hier zu Gast waren.
Dem Team wünschen wir, dass es möglichst schnell wieder unterkommt. Oliver Fabris wird ab Februar als Gastgeber und Sommelier im noch recht neuen „Lindenblatt 800 Grad“ in Hannovers Altstadt fungieren, das sich auf Edelsteaks spezialisiert. Hoffen wir, dass wir auch die Kochkünste von Benjamin Gallein und Chris Werner bald wieder erleben können.
Bis dahin bleibt die traurige Erkenntnis, dass in der Region ein weiterer strahlender Stern erloschen ist.
Lang, viel zu lang ist es schon wieder her gewesen, dass wir das letzte Mal den etwas umständlichen Weg raus nach Burgwedel gemacht haben. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum vernünftig zu erreichen, geschweige denn wieder wegzukommen, für ein Taxi fast so teuer, dass man sich auch eines der Zimmer im Haus nehmen kann, was wir auch schon gemacht haben, obwohl wir in Hannover und damit vor der Haustüre wohnen.
Heute allerdings entscheiden wir uns für die Heimfahrt. Muss halt einer sich beim... mehr lesen
Geschrieben am 13.12.2020 2020-12-13| Aktualisiert am
13.12.2020
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Besucht am 12.12.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 125 EUR
Gerade zu den Adventswochenenden und je näher Weihnachten rückt, desto häufiger finden sich Enten und Gänse auf den Take Away-Karten der Restaurants. Und wer selbst schon einmal einen ganzen Vogel zubereitet hat, weiß um die Nerven und den Schweiß, ob das Fleisch am Ende nicht doch furztrocken und/oder die Haut verbrannt auf den Tisch kommt. Es gibt gute Gründe, warum ich mir das bisher erspart habe.
Lassen wir also Profis die Arbeit machen und in Hannover bot sich an diesem Wochenende das Angebot des „Jante“ an, immerhin seit diesem Jahr mit 2 Michelinsternen ausgezeichnet. Tony Hohlfeld, von der FAZ jüngst zum Koch des Jahres gekürt, bietet ein Enten-Menü in drei Gängen samt Brot und Entenschmalz für 125 Euro komplett für zwei Personen an. Genau das Richtige also für einen Abend mit Freunden.
Die Komponenten sind in wertigen Behältern oder eingeschweißt vorbereitet, dazu gibt es auch noch eine kräftige Tasche mit Jante-Logo.
Schon beim Umfüllen der Entenbrühe in den Topf kann man die Qualität erkennen. Von fester gallertartiger Konsistenz, ahnt man bereits, wie intensiv und konzentriert sie sich präsentieren wird. Die Garnitur aus Kürbissegmenten und Liebstöckel als Creme und frittiert ist bereits vorbereitet und wird einfach im Teller platziert und dann die Brühe herum angegossen. Das Ergebnis bestätigt den ersten Eindruck. Die Brühe ist toll und von kräftigem Geschmack, die Einlage angenehm bissfest. Ein prima Start.
Entenbrühe, Liebstöckel, Kürbis
Währenddessen garen die Enten im Backofen bereits zu Ende. Die angegebenen 30-40 Minuten passen perfekt. Danach ist der Vogel von schöner Farbe, die Haut erkennbar knusprig. Bei anderen Take Away-Angeboten musste man bei den angegebenen Garzeiten doch häufiger nachjustieren. Hier passt es auf den Punkt.
Im Topf erwärmen wir unterdessen die Sauce und den Rotkohl. Die Serviettenknödel werden in Scheiben geschnitten und in einer Pfanne goldbraun gebraten.
Beim Zerlegen der Enten stellen wir fest, dass sich im Inneren auch noch eine Füllung aus fein gewürfeltem Schmorgemüse befindet, das natürlich auch auf den Tisch kommt.
Wir betrachten das Gesamtergebnis und sind bereits voller Vorfreude, denn alles dampft, riecht köstlich und sieht nach einem prachtvollen Sonntagsessen aus – das es halt für uns bereits am Samstag gibt.
Der Hauptgang im Ganzen … und auf dem Teller
Die Ente selbst ist wunderbar. Die Haut knusprig wie aus dem Bilderbuch, das Fleisch saftig und zart. Der Rotkohl noch nicht zu Tode gegart und mit einer leicht fruchtigen Note, auch das Schmorgemüse der Füllung hat noch Biss und die Orangenstücke steuern auch hier einen Zitruston bei. Die Sauce ist klassisch ohne großen Schnickschnack und vielleicht gerade deshalb so gut. Mit den Serviettenknödeln ist dies einfach ein ganz ausgezeichnetes Essen.
Zum Abschluss gibt es noch ein Dessert mit einer zart umhüllten leichten Schokoladencreme, etwas Cranberrysauce, Nüssen und Luftschokolade. Nach dem sehr kräftigen Hauptgang eine genau richtige Nachspeise, die nicht noch schwer im Magen liegt.
Das war ein mehr als befriedigendes Menü, das mir ausgesprochen gut gefallen hat. Die einzelnen Komponenten waren durch die Bank perfekt vorbereitet und das fertige Ergebnis köstlich.
Keine schweißnassen Hände und recht entspannte Nerven bei der Fertigstellung. Genau so muss das sein.
Zu so einem guten Essen dürfen dann auch die Weine etwas Besonderes sein. Unsere Freunde haben da genau das Richtige ausgesucht.
Die Weine
Ein schönes Menü, das einmal mehr die Sehnsucht danach steigert, das Essen nicht nur vor dem Restaurant abzuholen, sondern im warmen Inneren zu genießen.
#supportyourlocalrestaurants
Gerade zu den Adventswochenenden und je näher Weihnachten rückt, desto häufiger finden sich Enten und Gänse auf den Take Away-Karten der Restaurants. Und wer selbst schon einmal einen ganzen Vogel zubereitet hat, weiß um die Nerven und den Schweiß, ob das Fleisch am Ende nicht doch furztrocken und/oder die Haut verbrannt auf den Tisch kommt. Es gibt gute Gründe, warum ich mir das bisher erspart habe.
Lassen wir also Profis die Arbeit machen und in Hannover bot sich an diesem Wochenende... mehr lesen
Geschrieben am 26.11.2020 2020-11-26| Aktualisiert am
30.11.2020
Besucht am 31.07.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Meine Frau hatte ein zweitägiges Seminar in Oldenburg, was mir einerseits einen entspannten Einkaufsbummel für den kräftigeren Herrn einbrachte, andererseits die Gelegenheit, mit meiner Schulfreundin nach dem eher nicht so gelungenen Abend in der Kleinen Burg nun die zweite ambitionierte Gastronomie der Stadt unter die Lupe zu nehmen.
Das Ergebnis, soviel schon vorweg, war angenehmer. Wofür besonders das junge Service-Team sorgte, gut gelaunt, engagiert, fachlich auf der Höhe und durchaus in der Lage, einen gelegentlich zur Kritik neigenden Gast zu „nehmen“. Da störte man sich nicht groß daran, dass ich schon deutlich vor der Abendöffnung die Weinregale nach ein paar schönen Flaschen durchforstete. Das Ergebnis war allerdings recht enttäuschend, alles Einstiegs-Qualitäten. Man sei dabei, die Ausrichtung der Karte umzustellen - mir schwante nichts Gutes. Aber mit freundlicher Hartnäckigkeit gelang es doch, dass sich ein junger Ober in den Keller begab und noch einige erfreuliche Bouteillen zu Tage förderte.
Das Lob für das Team ist umso verdienter, als kurz vor dem Abendservice das Kassensystem abstürzte und sich bis zur Schließung auch nicht wieder aufrappelte. Also kurzfristig ein Vorgehen für Hotel- wie für externe Gäste überlegen, alle Kräfte informieren und mit Engelsgeduld an jedem neuen Tisch erneut das Problem erklären.
Das Ambiente im Inneren macht aus Not eine Tugend. Der Erweiterungsbau des Altera-Hotels am Waffenplatz in den Herbartgang hinein ist lang und schmal. Trotzdem ist noch eine gar nicht mal kleine, langgezogene Bar eingebaut. Deshalb sind die Plätze recht geschickt auf mehreren Ebenen verteilt: Zwischen Fensterfront und Theke auf Straßenniveau, über der Bar eine Galerie, dahinter geht es eine halbe Etage tiefer zur Küche und den Kühlschränken mit Weißweinen und Fleisch in der Trockenreifung, davor überwiegend Bistro-Tischen. Zur Seite ein Gesellschaftsraum und im Keller noch einmal ein Gewölbe für Gruppen. Holz, Leder und warmes Licht dominieren den Eindruck. Bei meiner ersten Oldenburger Stippvisite machte der freundliche Barkeeper übrigens gleich eine Begehung mit mir, obwohl ich nur für einen Absacker eingekehrt war. So geht gute Kundenwerbung! Bis auf die Tische am Fenster gibt es natürlich etwas wenig Tageslicht. Das wir umso mehr genießen durften, denn an diesem warmen Sommerabend war natürlich ein Außentisch reserviert.
Dabei geht es vor dem Restaurant in der kleinen, hochwertigen Einkaufspassage aus den 1960ern recht eng zu,
die Flaneure schauen einem direkt auf den Teller; wer mag das schon? Also habe ich als frühester Vogel erfolgreich um einen Tisch auf der kleinen, zurückgesetzten Terrasse gebeten, die im Miniaturformat eine fast schon dörfliche Atmosphäre hat.
Das schöne Tor tut ein Übriges.
Gut beschirmt konnten wir auf dem Garten-Klappgestühl der gehobenen Art die Passanten beobachten, und ich nippte zufrieden am ersten Aperitif des Abends, einem Whiskey-Sour nach Art des Hauses mit dem hübschen Namen Blood and Sand. „Blood and Sand“
Die Dame stieg kurz danach ein, als mein junger Bluthund (um mal in Sprachkosmos des Cocktails zu bleiben) den nicht mehr auf der Karte stehenden, aber in der Hotel-Lobby als Mitbringsel angebotenen Champagner auf angenehme Temperatur gekühlt hatte.
Als Küchengruß kam eine Linsencreme, die mit ordentlich Knoblauch und Kresse versetzt war. Zusammen mit dem guten, krossen Baguette ein kräftiger, kleiner Start. Da schon geraume Zeit am Pass stehend, hatte sich leider etwas Flüssigkeit aus dem Quark getrennt. Die erste von vielen Ungenauigkeiten der Küche. Linsen-Dip
Passend zu den Temperaturen orderten wir eine Gazpacho und wurden mit einer kühlen, sämigen Suppe belohnt, deren leichte Schärfe die Papillen aufweckte. Gazpacho mit Thunfisch-Tatar
Durch die sauber geschnittenen Gemüsewürfel kam ebenso Knack, wie durch das schöne Brotsegel. Etwas ungewöhnlich und auch nicht wirklich gelungen die Einlage. Während die Sauce Cipriani noch zu schmecken war, ging das Thunfischtatar zumindest geschmacklich unter. Allenfalls etwas zu kauen, aber das war doch schade für das Produkt. Mit 12,5€ als einziger Gang günstig im Preis.
Trotzdem natürlich ein frischer Start in meine Auswahl, bei der ich mich auf Vorspeisen beschränkte.
Auch der Folgegang sehr leicht, Artischocke zum Zupfen mit zwei Sößchen (14,5€).
Leider bekam ich ein kleines und sehr hartes Exemplar der schmackhaften Distel. Artischocke
Die Blätter ließen sich keineswegs leicht abzupfen, im Gegenteil, da musste ich schon mit der einen Hand festhalten und mit der anderen zupacken. Wäre ich allein gewesen, hätte ich das Gemüse zwecks Austausch zurück gehen lassen. Aber ich wollte nicht schon wieder den Meckerer vom Dienst geben.
Geschmeckt hat sie ja und die beiden Dips waren sogar ausgesprochen lecker. Senfsauce und Estragon-Vinaigrette mit Ei
Schon die Dijonsenf-Sauce glänzte, aber noch besser waren die fein austarierten Aromen der mit Ei gebundenen Estragon-Vinaigrette.
Sehr erfreulich dann die drei leicht angebratenen Jakobsmuscheln mit einer feinen Buttersauce, die gegen Aufpreis den Risotto veredelten. Das war auch bitter nötig, denn der war leider zu einer festen Pampe verkocht und erinnerte (obschon heiß) eher an erkaltenden Milchreis. (Und ich sach noch: Meistä, kein Risotto in‘n Restorong!). Dagegen waren die kleinen Pfifferlinge extrem schmackhaft und auch die gebackenen Kirschtomaten voller Aroma. Das ganze Arrangement in Zwischengangs-Größe für 17,5€, die Muscheln teilten wir schwesterlich-fresserlich (also 1:2), daher auf zwei Tellern serviert. Jakobsmuscheln mit Buttersauce Pfifferlings-Risotto
Nach den ganzen Appetit-Anregern musste jetzt endlich etwas Nahrhaftes her. Da kam ein Klassiker der Brasserie-Küche ganz recht: Ein mächtiges Tatar fromage für stolze 21,5€. Das fein geschnittene Rindfleisch mit allem Zipp und Zapp vermengt, mit der Unterseite ganz kurz die heiße Platte geküsst, dann mit einer Käsescheibe belegt und unter den Salamander. Tatar fromage
Der junge Comté verlief hübsch, musste aber ordentlich kämpfen, um sich geschmacklich gegen den kräftig gewürzten Batzen durchzusetzen. Mon Dieu - ein wenig schwer, das Ganze! Aber ich wusste ja, was ich tat. Sehr gut übrigens die begleitenden Pommes frites, heiß, knusprig außen, innen noch fluffig und vernünftig gesalzen. Heiß und knusprig!
Der Tag war gegangen und mit ihm das gute Fotolicht. Statt Johnnie Walker war inzwischen meine Frau gekommen, in Begleitung eines befreundeten Ehepaares und voller Geschichten. Zuhören macht hungrig, also noch drei Austern Rockefeller (17€), an denen es nun mal gar nichts auszusetzen gab: groß und fleischig, der Spinat nicht zäh, wässrig oder quietschig und der Käse, es dürfte wieder der Comté gewesen sein - schön gebräunt. Austern Rockefeller
Dessert hab ich nicht mehr geschafft. Immerhin musste ich noch von der kleinen Waltmann’schen Käseauswahl naschen, die sich die Truppe in zweifacher Ausfertigung (jeweils 15€) zum Abschluss teilte. Käse von Waltmann
Wohltemperiert und von den „üblichen Verdächtigen“ begleitet ein versöhnlicher Abschluss, den wir in fröhlicher Runde genossen.
Fazit: Kann man jederzeit machen. Entspanntes Team, das wieder einmal bewies, dass guter Service ein mittelmäßiges Essen aufwerten und schlechter Service ein noch so gutes Essen zugrunde richten kann. Unkomplizierte Gerichte, deren Schwächen hoffentlich nur ein Ausrutscher waren und angenehmes Ambiente (für die unbequemen Sitzmöbel draußen Abzug). Die „Neuausrichtung“ (in der Regel heißt das Vereinfachung) der Weinkarte muss man abwarten. Ich hatte jedenfalls einen sehr netten Abend in der Brasserie!
Meine Frau hatte ein zweitägiges Seminar in Oldenburg, was mir einerseits einen entspannten Einkaufsbummel für den kräftigeren Herrn einbrachte, andererseits die Gelegenheit, mit meiner Schulfreundin nach dem eher nicht so gelungenen Abend in der Kleinen Burg nun die zweite ambitionierte Gastronomie der Stadt unter die Lupe zu nehmen.
Das Ergebnis, soviel schon vorweg, war angenehmer. Wofür besonders das junge Service-Team sorgte, gut gelaunt, engagiert, fachlich auf der Höhe und durchaus in der Lage, einen gelegentlich zur Kritik neigenden Gast zu „nehmen“.... mehr lesen
Geschrieben am 14.11.2020 2020-11-14| Aktualisiert am
14.11.2020
Es scheint sich zu bewahrheiten, was sich gestern nach einigen Facebook-Posts bereits andeutete. Auch nach einer Meldung der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung beabsichtigen die Inhaber der "Ole Deele", den Betrieb des Hotels und Restaurants zum 31. Januar 2021 einzustellen. Beweggrund sei vor allem der Ruhestand, auf den man sich vorbereite, aber offenbar spielt die derzeit unsichere wirtschaftliche Situation durch die Corona-Krise auch eine erhebliche Rolle, denn es wurde bereits deutlich gemacht, dass die Entscheidung endgültig sei, sollte der Lockdown im Dezember weitergehen.
Die Mitarbeiter haben sich offenbar bereits auf das Ende eingestellt, auch wenn er zu einem Zeitpunkt kommt, in dem die Küchenleistung der "Ole Deele" gerade erst vom Gusto auf 8 Punkte mit Pfeil und vom Varta auf 4 Diamanten aufgewertet wurde. Damit zählt das Restaurant zu den 50 besten des Landes. Aber sowohl Benjamin Gallein, der Küchenchef als auch Chris Werner, sein Sous-Chef, versehen diese Meldungen in ihren Facebook-Posts mit eindeutigen Kommentaren wie "Das ist doch zum Schluss nochmal eine schöne Geschichte" oder "Irgendwo geht's immer weiter und ich wünsche jedem nur das Beste. Es wird für jeden von Uns weitergehen!"
Es wäre ein herber Verlust für die Region Hannover und ganz Niedersachsen, denn damit würde das nach dem "Aqua" in Wolfsburg am besten bewertete Restaurant in Niedersachsen schließen.
Ich habe noch einen Bericht über unseren kürzlichen Besuch dort fertig. Hoffentlich wird es kein Abgesang...
Es scheint sich zu bewahrheiten, was sich gestern nach einigen Facebook-Posts bereits andeutete. Auch nach einer Meldung der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung beabsichtigen die Inhaber der "Ole Deele", den Betrieb des Hotels und Restaurants zum 31. Januar 2021 einzustellen. Beweggrund sei vor allem der Ruhestand, auf den man sich vorbereite, aber offenbar spielt die derzeit unsichere wirtschaftliche Situation durch die Corona-Krise auch eine erhebliche Rolle, denn es wurde bereits deutlich gemacht, dass die Entscheidung endgültig sei, sollte der Lockdown im Dezember... mehr lesen
Geschrieben am 02.11.2020 2020-11-02| Aktualisiert am
02.11.2020
Besucht am 30.10.2020Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 240 EUR
Kleines Corona-Vorgeplänkel! Bösartig wie ich bin, schiebe ich am ersten Tag des neuen Lockdowns noch eine Kritik über einen äußerst genussvollen Abend im Friedrich'schen Genussimperium an der Lotter Straße nach!
Gina Duesmann und Lars Keiling sind ja nun in die Geschäftsführung des oben angesprochenen Konglomerats eingestiegen und bauen die Betriebe vorsichtig um. Das zeigt sich jetzt gerade in der Schließung des hier schon bewerteten Restaurant Friedrich. Hier wird gerade umgebaut. Dann gehört noch das Furittsu zum Ensemble, eine klassische Sushibar. Gegenüber auf der anderen Seite der Lotter Straße dann das Fritz Daily, dass sich die Räumlichkeiten mit der Vinothek der Friedrich'schen Genusswelt teilt. Und eben hier war ich ich 2 Tage vor dem Lockdown.
Ende Oktober steht immer ein sehr wichtiger Geschäftstermin an, der nicht verschoben oder ins virtuelle ausgelagert werden kann! Die Weine für das Weihnachtsgeschenk an unsere Geschäftspartner müssen ausgesucht werden. Langjährig geschah das im Bistro des Restaurants Keiling, Frau Duesmann suchte uns eine Vorauswahl aus ihrer Vinothek zusammen, die endgültige Auswahl geschah im Rahmen eines Abendessens vor Ort. Nun hat ja das Restaurant Keiling in Bad Bentheim seine Türen für immer geschlossen, und die Beiden haben ihre Wirkungsstätte mit dem Frühling 2020 nach Osnabrück verlegt. Die zuständigen Weinbeauftragten meines Arbeitgebers, eine Kollegin und ich, beschlossen daraufhin, unserer Sommeliere des Vertrauens zu folgen und baten um eine Neuauflage in den neuen Räumlichkeiten. Frau Duesmann freute sich sehr und bereitete alles wie gewohnt vor.
Und so geschah es dann, dass sich vier Wein-Aussucher, wir verstärken uns immer mit den jeweiligen Partnern, um noch mehr Kompetenz in unsere Runde zu holen, mit Zug von Bad Bentheim, bzw. Rheine (Zustieg in den gleichen Zug) nach Osnabrück Altstadt aufmachten, um die Weine 2020 zu erwählen. Nach einem überschaubaren Fußmarsch in die Lotter Straße standen wir dann vor der Tür des Fritz Daily und traten ein.
Große Räumlichkeiten, Platz gibt es hier, zuerst blickt man in die offene Küche. Wir waren recht früh, weil wir bis 22 Uhr den letzten Zug erwischen mussten, um heim zu fahren. Die Küche bereitete gerade das Abendessen vor, dass nun im Fritz daily serviert wird, dass Friedrich ist ja geschlossen. Frau Duesmann kündigte aber an, dass geplant ist, das Abendangebot auch nach der Öffnung des Friedrich bestehen zu lassen. Rechts neben der Küche große Weinregale.
Dort konnte man eine äußerst erfreuliche Weinauswahl entdecken, sehr gut sortiert bei den deutschen Erzeugern, feine französische Weine und auch Österreich war gut vertreten. Sogar Sepp Moser, mein persönlicher Favorit aus Österreich lag mit einigen Produkten in den Regalen. Der Service fand unsere Reservierung und führte uns zu dem für uns vorgesehenen Tisch.
Gute Umgebung für eine Weinprobe, so umgeben von Weinregalen. Wir nahmen Platz und warteten auf Frau Duesmann. Vom Tisch blickt man Richtung Straße in einen luftigen Gastraum, der in warmen Tönen gestaltet und ausgeleuchtet ist. Noch war es leer, aber über den Abend wurden alle Tische besetzt.
Ebenso wie im Friedrich ist die Karte für den Abend im Fritz Daily recht überschaubar. Sie lag ausgedruckt auf dem Tisch in DIN A4 Größe. Auf einer Seite die Klassiker, siehe auch HP, auf der anderen Seite ein Abendmenü in drei oder vier Gängen.
Etwas nach Weinproben-und Menübeginn fotografiert, siehe rechts oben, benutzte ich die auch gleich als Notizblock für meine Notizen zu den verkosteten Weinen. Nach längerer Konsultation orderten wir alle Vier das Menü in der Version mit 4 Gängen. Frau Duesmann begann mit den ersten beiden von 5 weißen Weinen die Verkostung. Der Service servierte einen kleinen Gruß der Küche.
Brot, ein ordentliches Baguette kam an den Tisch. Dazu in einem kleinen Kännchen ein schmackhaftes Olivenöl. Dann noch etwas ungewöhnliches.
Ein Chorizo-Salz wurde uns serviert. Es duftete ungewöhnlich aus dem Salztopf.
Wir begannen uns ernsthaft den Weinen zu widmen, ganz unten am Ende meiner Kritik ein Überblick. Zuerst ein detaillierter Blick auf das Vier-Gang-Menü, dass uns an diesem Abend serviert wurde. Es begann mit einer Suppe. Karotten-Ingwer-Suppe mit Garnelen und Couscous.
Lars Keiling stand an unserem Besuchsabend selbst in der Küche. Insofern war schon klar, dass wir wenig Gelegenheit zu Kritik an dem Essen bekommen würden. Und es wurde dann sofort äußerst schmackhaft. Nichts wärmt im Oktober und November die Seele besser als eine Suppe! Besonders, wenn die perfekte Kombination Karotte Ingwer genutzt wird. Hervorragend war die abgeschmeckt, fruchtig und scharf, ergänzt mit einem Petersilien-Öl, und mit Crunch durch Karottenchips. Separat auf dem Teller noch frittierte Garnelen im (ich vermute) Tempura Mantel, sowie ein Salat aus Couscous. Auch wenn heute Abend die Weine wichtig sein würden, das Menü begann mit einem erfreulich guten ersten Gang. Gang zwei war Fisch, Zander mit Bortschgemüse und Meerrettichsauce.
Bortsch, ein russischer Klassiker aus Kartoffeln und roten Beeten mit viel Säure aus Essig. Diese drei Zutaten fanden sich unten Teller, dazu fette ätherische Öle mit Schärfe aus dem Meerrettich. Wieder etwas von dem Petersilienöl. Und obenauf noch ein auf den Punkt gegartes Stück Zanderfilet. Alles in allem ein sehr guter Fischgang, auch die Präsentation dieses, wie auch des vorhergehenden, Ganges war schon von Klasse. Alle Tischgenossen waren hoch erfreut über das bisherige Essen. Gang drei ein Schmorgericht, Schweinbäckchen in Schwarzbiersauce, Kürbisbratkartoffeln-geräuchert und gefüllte Kartoffeltaschen.
Spätestens jetzt merkte man der Küche die Handschrift von Lars Keiling an! Dieses Gericht hätte so auch eins zu eins aus seinem Bistro in Bentheim kommen können. Wie immer eine Sauce zum Niederknien! In dieser Sauce die Bäckchen, auf das zarteste geschmort. saftig durch das natürliche Collagen, perfekt! Äußerst willkommene Saucenaufsauger waren die Kartoffeltaschen. Aber mein Favorit auf dem Teller waren die angebratenen Kürbiswürfel mit einem umwerfenden Aroma, dass nicht nur aus dem Rauch kommen konnte! Bester Gang bisher für mich! Dann gab es noch ein Dessert, wir wichen alle vom Dessertvorschlag aus dem Menü ab! Für meine Frau ein Crumble, aus Zwetschge mit Schmandcreme.
es schmeckte ihr, aber es war auch eine zu große Portion, sie schaffte es nicht ganz! Die drei weiteren Genießer orderten Käse, wir waren schließlich auf einer Weinprobe! Frau Duesmann war etwas unglücklich, weil die Käselieferung ausgeblieben war und nur noch drei Sorten verfügbar waren. Die Küche ergänzte das noch durch etwas Parmesan.
Die Käseauswahl wurde auf einem Teller serviert. Mea culpa, ich weiß nicht mehr was es war! Vielleicht können die Käse-Afficionados hier das ergänzen? Links Parmesan und rechts fourme d'ambert krieg ich noch zusammen. Trotzdem, wir waren inzwischen bei den roten Weine, demzufolge war es lecker! Die Küche des Fritz Daily unter dem neuen Chef hatte uns für 50 Euro ein sehr schmackhaftes Menü serviert!
Ich sagte ja schon, eigentlich waren wir auf Weinmission! Und hatten nebenbei noch sehr gut gegessen! Über den Abend sah es aber meistens so aus auf unserem Tisch.
Im Verlauf noch ergänzt um drei rote Weine, weil wir immer einen weißen und roten Wein aus deutschen Anbaugebieten verschenken. Insgesamt wurden 8 Weine verkostet, siehe hier.
Eine langwierige Entscheidungsdiskussion entwickelte sich aus der Auswahl, die Frau Duesmann weitsichtig serviert hatte. Die endgültige Wahl fiel auf diesen beiden Weine. Wir hoffen wie jedes Jahr, eine gute Wahl getroffen zu haben. Aber Rückmeldungen der letzten Jahre aus dem Kundenkreis stimmen uns wieder optimistisch.
So, kann ich also ein Fazit ziehen aus meinem Bericht zum Erstbesuch im Fritz Daily in Osnabrück. Ich war sehr positiv überrascht von Ambiente und Küchenleistung. Auch der Service, jetzt unter der Ägide von Frau Duesmann ließ sich nicht aus der Bahn werfen und gab keinen Anlass zu Kritik. Über alles eine gute gastronomische Performance! Aber eigentlich habe ich das nicht anders erwartet unter der neuen Geschäftsleitung. Frau Duesmann kündigte noch weitere Änderungen am Konzept an! Man darf sehr gespannt sein.
Kleines Corona-Vorgeplänkel! Bösartig wie ich bin, schiebe ich am ersten Tag des neuen Lockdowns noch eine Kritik über einen äußerst genussvollen Abend im Friedrich'schen Genussimperium an der Lotter Straße nach!
Gina Duesmann und Lars Keiling sind ja nun in die Geschäftsführung des oben angesprochenen Konglomerats eingestiegen und bauen die Betriebe vorsichtig um. Das zeigt sich jetzt gerade in der Schließung des hier schon bewerteten Restaurant Friedrich. Hier wird gerade umgebaut. Dann gehört noch das Furittsu zum Ensemble, eine klassische Sushibar. Gegenüber... mehr lesen
Besucht am 23.10.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 56 EUR
An unserem letzten Urlaubsabend, gingen wir dorthin zum essen. Natürlich auch mit Hund.
Auch hier hatten wir bevor wir reservierten,uns erst die Speisekarte im Internet angesehen.
Was uns sofort ansprach,waren die Weinbergschnecken, als Vorspeise.
Eigentlich waren diese auch der Hauptgrund,warum wir dort reservierten. Die hatten wir schon lange nicht mehr.
Man stelle sich unsere Enttäuschung vor, als es nur eine kleine Karte gab,auf welcher ausgerechnet die Schnecken fehlten.
Auch sonst sprachen uns die angebotenen Vorspeisen nicht an.
Es gab allerdings Tagessuppen,die man erfragen konnte.
Wir konnten zwischen Hühner- Kartoffel- und Zwiebelsuppe,wählen.
Wir entschieden uns für die Zwiebelsuppe zu 4.80 Euro.
Optisch,sah sie schonmal gut aus,mit den dicken gerösteten Brotwürfeln. Geschmacklich flachte sie leider etwas ab. Sie war zwar sehr heiß,aber es hätte ruhig etwas mehr Würze dran sein können.
Mein Männe bestellte als Hauptspeise den Niedersachsenteller zu 15.50 Euro.
Es war Schollenfilet mit Krabben und Sauce Bernaise. Ja,das Hauptgericht war gut.
Ich bestellte mir Limandesfilet mit Krabben und Tomatenfleisch zu 19.50 Euro.
Das war auch richtig gut. Ich esse total gerne Limandesfilet und das war auch perfekt.
Zu meinem Gericht gehörte auch ein Beilagensalat. Der war leider so ein 08/15 Salat.
Zu unseren Gerichten wurde eine Schüssel Salzkartoffeln und eine Sauciere mit ausgelassener Butter,gereicht.
Wir tranken Kräusen Bier vom Fass zu 2.90 Euro 0,3 L .
Das kannten wir nicht und dann muss es ja probiert werden.
Es war etwas herb. Ich bevorzuge mildere Biersorten,aber für Männe war es gut.
Die Bedienung war nicht unhöflich,aber doch irgendwie distanziert.
Fazit : Ist Geschmacksache. Die Hauptspeisen waren gut,aber der Rest hat uns nicht ganz so gut gefallen.
Bei der Sternevergabe fürs Essen,schwankte ich zwischen 3 und 4. Da die Hauptspeisen aber gut waren,habe ich mich für 3,5 Sterne entschieden.
An unserem letzten Urlaubsabend, gingen wir dorthin zum essen. Natürlich auch mit Hund.
Auch hier hatten wir bevor wir reservierten,uns erst die Speisekarte im Internet angesehen.
Was uns sofort ansprach,waren die Weinbergschnecken, als Vorspeise.
Eigentlich waren diese auch der Hauptgrund,warum wir dort reservierten. Die hatten wir schon lange nicht mehr.
Man stelle sich unsere Enttäuschung vor, als es nur eine kleine Karte gab,auf welcher ausgerechnet die Schnecken fehlten.
Auch sonst sprachen uns die angebotenen Vorspeisen nicht an.
Es gab allerdings Tagessuppen,die man erfragen konnte.
Wir konnten zwischen... mehr lesen
Geschrieben am 26.10.2020 2020-10-26| Aktualisiert am
26.10.2020
Besucht am 22.10.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 74 EUR
Diese super Lokalität,haben wir leider erst an unserem vorletzten Urlaubstag, kennen gelernt.
Dabei ist sie gar nicht so weit von unserem Ferienhaus entfernt.
Überall Bauernhöfe und dazwischen,dieses Kleinod.
Die Lokalität ist nicht groß,aber super chic.
Wir wurden mit unserem Hund von dem Chef selbst,empfangen und an den Tisch gebracht.
Da stand auf einer klitzekleinen Staffelei,eine ebenso klitzekleineSchiefertafel,mit unserem Namen und die Uhrzeit.
Das bemerkte sogar mein Männe sofort.
Die Mädels,die uns bedienten,waren so herzlich und nett. Sie waren total verrückt,nach unserem Hundebaby.
Es war so eine schöne lockere Atmosphäre,als wenn wir nicht zum ersten Mal da wären.
Es gab Haake Beck vom Fass,zu 3.00 Euro 0,3 L.
Männe hatte da aus Bundzeiten,keine so gute Erinnerung dran und ich kannte es noch gar nicht.
Er revidierte,aber seine Meinung nach dem ersten Schluck.
Es lässt sich sehr gut trinken.
Zur Vorspeise nahmen wir beide,die Kürbiscremesuppe, zu 4.90 Euro.
Mein Männe hat noch am nächsten Tag von der Suppe geschwärmt. Die war aber auch lecker.
Die Kürbiskerne,gaben noch den Biss dazu. O-Ton Männe : ich hätte nicht gedacht,dass man soviel Geschmack an eine Kürbissuppe bekommen kann. Ich kann ihm nur beipflichten. Beste Kürbissuppe,die wir wohl je gegessen haben.
Bei der Hauptspeise,waren wir uns auch einig.
Wir nahmen Seebecks Fischplatte, zu 22.00 Euro.
Die war gar nicht mal so klein.Sie bestand aus 2x Limandesfilet, 1x Zanderfilet, 1x Rotbarschfilet und 4 Garnelen. Dazu reichlich Kartoffeln und in einer Sauciere,ausgelassene Butter. Vorab gab es noch den Beilagensalat,welcher auch richtig gut war.Die Kerne oben drauf,gaben dem Salat noch extra Pfiff.
Na und über die Fischplatte kann ich nur sagen,perfekt.Wir waren eigentlich schon ziemlich satt, aber ich hatte schon im Internet die Karte gelesen und war neugierig auf das Dessert.
Das Dessert war ein unbedingtes MUSS. Das kannte ich nicht und da wir wie gesagt,eigentlich echt satt waren,bestellten wir es einmal,um es zu teilen.
Also 1 mal Churros- Schoko Chili, zu 5.00 Euro.GUT, dass wir es nur einmal bestellt hatten. Sowas habe ich noch nie gesehen. Was ne geile Geschichte.
Es handelte sich um spanisches Spritzgebäck ( das eine Mädel ist Spanierin und war ganz stolz,dass es uns so gut mundete ),welche,ander als erwartet, warm und weich war und dick mit Zimtzucker bestreut. dazu gab es in einem Töpfchen flüssige Schokolade mit Chili,welchen man im Abgang auch schmeckte. Das Ganze wurde mit etwas Sahne abgerundet.Die Nachspeise war zum nieder knien gut. Es waren 15 Gebäckstangen,wie uns das Mädel aufklärte,weil wir so dermaßen vollgefr...waren.
Zum Abschluss nahmen wir dann um den Abend komplett zu machen,noch einen Espresso zu 2.00 Euro,welcher aber auch nicht mehr half. ( grins )
Während für Männe die Suppe das Highlight war,war es für mich das Dessert,obwohl letztendlich ALLES vorzüglich war. Mein Männe wollte schon das vorreservierte Restaurant für den letzten Abend absagen und nochmal hier essen gehen. Wäre ich mal damit einverstanden gewesen.Nach diesem für uns perfekten Essen und der außerordentlich netten Bewirtung,konnte es ja nix werden.
2022 sind wir über Ostern wieder da und werden wohl in der Woche,an den geöffneten Tagen reservieren.
Fazit : Besser geht nicht. Da kann ich nur die volle Punktzahl geben.
Diese super Lokalität,haben wir leider erst an unserem vorletzten Urlaubstag, kennen gelernt.
Dabei ist sie gar nicht so weit von unserem Ferienhaus entfernt.
Überall Bauernhöfe und dazwischen,dieses Kleinod.
Die Lokalität ist nicht groß,aber super chic.
Wir wurden mit unserem Hund von dem Chef selbst,empfangen und an den Tisch gebracht.
Da stand auf einer klitzekleinen Staffelei,eine ebenso klitzekleineSchiefertafel,mit unserem Namen und die Uhrzeit.
Das bemerkte sogar mein Männe sofort.
Die Mädels,die uns bedienten,waren so herzlich und nett. Sie waren total verrückt,nach unserem Hundebaby.
Es war so eine... mehr lesen
Geschrieben am 25.10.2020 2020-10-25| Aktualisiert am
26.10.2020
Besucht am 21.10.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 58 EUR
Der Ratskeller ist genauso,wie man sich einen Ratskeller so vorstellt.
Schönes Gewölbe.
Wir wurden mit unseren Hund sehr freundlich empfangen und an unseren Tisch geleitet.
Jetzt kommt es. Auf unsere Frage welches Bier vom Fass es gäbe,kam,es gibt nur Flaschenbier.
Upps. Ein Lokal,wo es nur Flaschenbier gibt ? Na,das kann ja was werden.
Wir hatten die Wahl zwischen Jever und Krombacher.
Da uns Jever aus der Flasche zu herb ist,bestellten wir Krombacher.
0,33L Fl.,zu 2.80 Euro.
Nun geht`s weiter. Wenn wir in Urlaub fahren,gucken wir uns vorher die Speisekarten der Lokalitäten im Internet an
und wenn sie uns zusagt,reservieren wir.
Jetzt bekamen wir die Speisekarte und mussten feststellen,dass sie sehr gekürzt war.
Auf der Karte im Internet waren mehrere Gerichte mit Jakobsmuscheln und vor allem ,Loup de Mer,den ich zu gerne gegessen hätte und wo mich auch die Beilagen ansprachen.
Tja,leider verwachst. Stand nicht auf der Karte im Restaurant. Mein Mann war auch enttäuscht,da er sich auch vorab schon auf etwas anderes versteift hatte.
Nun nahmen wir als Vorspeise die Krabbensuppe mit Currysahne überbacken,zu 5.90 Euro.
Die war mal so richtig lecker. Sehr heiß,viele Krabben drin und durch die überbackene Currysahne,hob dieSuppe sich angenehm von den sonst üblichen Krabbensuppen,ab.Ja,die war richtig,richtig gut.Man muss aber Curry mögen. Was wir tun.
Mein Mann,leicht genervt weil es nicht das gab,was die Karte im Internet versprach,hatte schon keine richtige Lust mehr sich mit den Gerichten auseinanderzusetzen und bestellte den Ratsherrenteller zu 19.50 Euro.
Er war angenehm überrascht. Der Teller bestand aus einem kleinem Rumpsteak,welches perfekt medium gebraten war,obwohl versäumt wurde zu fragen,wie er es gerne hätte. Für ihn war es aber perfekt. Ich esse ja lieber medium rear. Die Schweinemedaillons haben ihm auch sehr gut geschmeckt. Sie waren nicht trocken und insgesamt schien es sehr gutes Fleisch zu sein. Dazu waren noch frische Champignons mit Speck und Zwiebeln und Sauce Bernaise,überbacke und es gab Bratkartoffeln. Ja, fand er sehr schmackhaft.Die Bratkartoffeln waren wohl auch gut gebraten und gewürzt und mit Speck.
Ich tat mich auch etwas schwer mit der Wahl der Hauptspeise. Wie gesagt,bei dem Loup de Mer hätte alles für mich gestimmt,jetzt musste ich Abstriche machen.
An der Nord-oder Ostsee,esse ich Fisch. Fleisch kann ich auch gut zu Hause essen,aber frischer,als direkt an der See,bekomme ich Fisch nicht.Da ich seit Jahren nichts vom Schwein esse,kann ich auch nicht einfach Bratkartoffeln als Beilage nehmen,da die in der Regel mit Speck zubereitet werden.
Also entschied ich mich für das schottische Lachsfilet überbacken mit Sauce Bernaise und Mandeln,zu 18.50 Euro.
Ich müsste lügen,wenn es mir nicht geschmeckt hätte.Der Lachs war auf den Punkt und auch der Basmati Reis dazu,passte. Die Portion war auch so reichlich,dass ich wirklich gut satt war. Es gab auch einen Beilagensalat,der auch lecker war und mit saurer Sahne angemacht. Ja,war gut.
Fazit : Es ist urig,die Bedienung sehr nett und freundlich, Hund ist erlaubt, das Essen war gut und hat uns geschmeckt,aber es war nicht,was wir eigentlich ursprünglich essen wollten.Den Reis als Beilage,habe ich nur genommen,weil die anderen Beilagen auch nicht so der Burner waren. Er schmeckte ja auch,aber ist halt Reis.
Na und Bier aus der Flasche. Also wir brauchen es nicht nochmal,
Der Ratskeller ist genauso,wie man sich einen Ratskeller so vorstellt.
Schönes Gewölbe.
Wir wurden mit unseren Hund sehr freundlich empfangen und an unseren Tisch geleitet.
Jetzt kommt es. Auf unsere Frage welches Bier vom Fass es gäbe,kam,es gibt nur Flaschenbier.
Upps. Ein Lokal,wo es nur Flaschenbier gibt ? Na,das kann ja was werden.
Wir hatten die Wahl zwischen Jever und Krombacher.
Da uns Jever aus der Flasche zu herb ist,bestellten wir Krombacher.
0,33L Fl.,zu 2.80 Euro.
Nun geht`s weiter. Wenn wir in Urlaub fahren,gucken wir uns vorher die... mehr lesen
Besucht am 20.10.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 71 EUR
Da wir ja wussten,dass man in dieser Lokalität gut essen kann,haben wir wieder reserviert und wurden nicht enttäuscht.Natürlich durften wir auch hier,Hund mitbringen.
Scheint noch der selbe Koch zu sein und die Preise sind auch nicht erhöht worden.....trotz Corona.
Ich trank wieder Dithmarscher Bier vom Fass und Männe diesmal Krombacher. Jeweils 3.00Euro, 0,3 L.
Zur Vorspeise wählten wir wieder die Krabbensuppe,da sie uns letztes Jahr schon so gut schmeckte.
Sie kostete immer noch 6.80 Euro und wurde wieder in der Keramiktasse serviert.
Leider gab es wieder kein Brot dabei,aber sie war wieder sehr lecker und mit viel Krabben drin.
Die Kräuter auf der Sahne waren etwas weniger,wenn ich die Fotos so vergleiche.
Bei der Hauptspeise waren wir uns auch einig.
Wir nahmen den Fischteller Elbblick zu 24.50 Euro.
Gute Entscheidung.
Es war Schollenfilet, Dorschfilet, Limandesfilet und Rotbarschfilet,mit dreierlei Garnitur.
Die Filets waren perfekt gebraten und nur dünn paniert. Sehr lecker.
Hätte ich gewusst,dass eine Garnitur aus Speckwürfel besteht,hätte ich auf diese verzichtet. So gab ich meinem Mann den Speck rüber.
Zu dem Fischteller wurde eine Schüssel mit Salzkartoffeln und eine Sauciere mit ausgelassenem Fett,gereicht.Zudem gab es wieder den leckeren Beilagensalat. Allerdings diesmal ohne Obst.
Er bestand aus geraspelten Möhren, Wachsbohnen, Zwiebelwürfel,aber auch wieder mit dem Ei und dem Schafskäse und das leckere Dressing.
Ich mag es,wenn ein Beilagensalat,außer den üblichen Komponenten,auch mal etwas anderes beinhaltet.
Obwohl Schafskäse nicht jedermanns Sache ist,aber wir mögen ihn sehr gerne.
Fazit : wir wurden nicht enttäuscht und die Bedienung war wieder sehr nett. Da kehren wir gerne wieder ein.
Da wir ja wussten,dass man in dieser Lokalität gut essen kann,haben wir wieder reserviert und wurden nicht enttäuscht.Natürlich durften wir auch hier,Hund mitbringen.
Scheint noch der selbe Koch zu sein und die Preise sind auch nicht erhöht worden.....trotz Corona.
Ich trank wieder Dithmarscher Bier vom Fass und Männe diesmal Krombacher. Jeweils 3.00Euro, 0,3 L.
Zur Vorspeise wählten wir wieder die Krabbensuppe,da sie uns letztes Jahr schon so gut schmeckte.
Sie kostete immer noch 6.80 Euro und wurde wieder in der Keramiktasse serviert.
Leider gab... mehr lesen
Geschrieben am 25.10.2020 2020-10-25| Aktualisiert am
25.10.2020
Besucht am 19.10.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 59 EUR
Also mit den Überschriften,tu ich mich echt schwer. :D
Wir waren mal wieder in Cuxhaven Urlaub machen.
Da wir einen Neuzugang ( 12 Wochen ) in unserem Rudel haben, war es jetzt wichtig,mit Hund willkommen zu sein,da der Kleene noch nicht unbeaufsichtigt sein kann. ;)
Was haben wir ein Glück,in allen Gaststätten willkommen gewesen zu sein.
In diese Lokalität,sind wir durch einen glücklichen Zufall gegangen.
Wir hatten schon von Zuhause aus,in verschieden Lokalitäten reserviert.Die eine Lokalität hatte aber geschlossen,obwohl
wir reserviert hatten und auch unsere Telefonnummer hinterließen.
So haben wir dann geguckt,ob wir eine andere Lokalität finden. Also bei " In de Grund " angerufen und wir durften mit unserem Hund kommen. Glück gehabt.
Die Lokalität ist nicht sehr groß,aber gemütlich. Deshalb die Überschrift.
Es gab Dithmarscher Bier vom Fass zu 3.10 Euro 0,3 L. , welches wir natürlich bestellten,da es sehr süffig ist.
Zur Vorspeise,nahm mein Männe die Specken Fischsuppe,zu 9.80 Euro.
Es war eine große Portion,die ihm sehr gut schmeckte. Ordentlich Fisch drin Leider konte er mir nicht die Fischarten nennen,außer die Krabben. Das ist halt mein Mann. Es schmeckt und gut.Mehr war nicht rauszubekommen.
Selbst,nahm ich die Champignon-Cremesuppe zu 5.50 Euro. Sie war auch sehr schmackhaft.
Es waren auch einige frische Champignonstücke mit drin und die Lauchzwiebeln gaben dem noch etwas mehr Pfiff. Zu unseren Suppen wurde je ein kleines warmes Brötchen gelegt.
War ein guter Auftakt.
Bei der Hauptspeise,haben wir erst gefragt,was das ist. Gestovte Krabben,kannten wir nicht. Die Wirtin klärte uns auf,dass es ein typich norddeutsches Gericht ist.
Es sind Krabben in Bechamelsoße.
Na,das nahmen wir doch dann 2 mal.
Die Bechamelsoße war selbst gemacht und dazu wurden Kartoffeln gereicht. Das ganze Gericht kostete,15.50 Euro.
Über die Bechamelsoße,war reichlich frische Petersilie gestreut und es gab noch einen sehr leckeren Beilagensalat dazu. Auf dem Foto sieht man nicht alle Krabben. Es sind einige in der Soße versunken.
Boah war das lecker. So einfach und so gut.
Wir sind satt und sehr zufrieden aus der Lokalität gegangen.
Fazit : Top ! Nette Bedienung, Hund willkommen und sehr gutes Essen. Empfehlenswert.
Also mit den Überschriften,tu ich mich echt schwer. :D
Wir waren mal wieder in Cuxhaven Urlaub machen.
Da wir einen Neuzugang ( 12 Wochen ) in unserem Rudel haben, war es jetzt wichtig,mit Hund willkommen zu sein,da der Kleene noch nicht unbeaufsichtigt sein kann. ;)
Was haben wir ein Glück,in allen Gaststätten willkommen gewesen zu sein.
In diese Lokalität,sind wir durch einen glücklichen Zufall gegangen.
Wir hatten schon von Zuhause aus,in verschieden Lokalitäten reserviert.Die eine Lokalität hatte aber geschlossen,obwohl
wir reserviert hatten und auch... mehr lesen
Geschrieben am 25.10.2020 2020-10-25| Aktualisiert am
12.11.2020
Besucht am 24.10.2020Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 240 EUR
Voxtrup! Weiss jemand wo das liegt? Ich wusste es bis vor etlichen Jahren auch nicht, aber dann lief mir beim Studium ein sehr sympathischer Kommilitone über den Weg, der aus diesem Osnabrücker Stadtteil stammt. Ganz im Osten von Osnabrück, noch östlich der A33 ist das für Menschen aus dem Münsterland gefühlt ja schon Ostwestfalen. Und wie sie so sind, die Osnabrücker, sie bleiben bei ihren Wurzeln. Er lebt heute noch in den heimischen Gefilden.
Aus dem Kommilitonen wurde ein enger Freund, und wir sehen uns regelmäßig im Rahmen einer sechsköpfigen Kochtruppe, die unter dem Diktat sehr abgefahrener Themenvorgaben (momentan das Kochen in Dekaden, weiß jemand, was man sich unter der Küche der 1940er Jahre vorstellen muss?) regelmäßig ein Mehrgang-Menü in den jeweiligen heimischen Küchen entstehen lässt.
Leider war aber ein solcher Themenabend dem lästigen Corona Virus zum Opfer gefallen, die gestiegenen Ansteckungszahlen erlauben es nur noch Personen aus zwei Haushalten, sich privat zu treffen. Der Abend war frei, und so ergab es sich, dass wir (meine Frau und ich) uns mit dem Freund und seiner Frau zum Essen verabredeten. Er hatte da auch gleich einen Vorschlag eingebracht. Vermutlich um zu verhindern, dass ich das Kesselhaus oder das IKO vorschlagen würde. Beruflich ist er Controller, und der monetäre Sternemenü-Aufwand lässt ihn dann immer ein wenig verzweifeln. Bevor ich also dazu kam, diese zwei Ziele in unsere Diskussion zu werfen, wurde per WA (also ohne mich) mit meiner Frau ein Ziel fest gelegt. Das Haus Rahenkamp eben in Voxtrup.
Davon hatte ich den Freund schon ein paar mal schwärmen hören und nun sollte es also dahin gehen. Aber die gut gestaltete HP lässt auf ein Haus mit ordentlichen Anspruch schließen und so akzeptierte ich ohne Widerrede die Wahl der drei Tischgenossen an unserem Besuchsabend. Auf das Wiedersehen freute ich mich sowieso mehr als auf das Essen.
Ca. 50 Kilometer sind es vom heimischen Rheine in den Osten von Osnabrück nach Voxtrup an die Meller Landstraße Hausnummer 106, dann standen wir bei beginnender Dunkelheit vor dem großen Haus. Nach einer Extrarunde fanden wir auch den Parkplatz. Einmal U-Turn, und wir konnten uns in Innere begeben.
Das Haus Rahenkamp hat eine lange Historie und ist vor nicht allzu langer Zeit von zwei jungen Herren übernommen worden. Die haben das Innere recht heftig umgekrempelt und modernisiert, und den Gastraum von gediegen, altmodisch, dörflich in einen ansprechenden Gastraum mit moderner Gestaltung überführt. Das konnte schon mal sehr gefallen. Platz hat man auch in einigen separaten Räumen, so das auch bei gutem Zuspruch der Gäste keinerlei Abstandsprobleme auftreten können. Die Tische stehen in einem Abstand von mindestens 4 Metern untereinander. Ein sehr guter Aspekt in heutigen Zeiten.
Wir waren vor den Freunden da, aber unser Tisch war vom Service sofort zugeordnet. Coronabedingt hängte ich die Garderobe selber auf. Mit Maske und nach Desinfektion der Hände ging es dann zum Tisch.
Beim Platz nehmen traten dann auch unsere beiden Tischgenossen in den Gastraum, stehen bleiben und Coronagerechtes Ellenbogendrücken, dann saßen wir alle am Tisch. Die Beiden sind bekannt, und wurden von den Betreibern herzlich begrüßt. Insgesamt machte die Begrüßung der Gäste Freude. Hier sind Betreiber am Werk, die Freude an Gastronomie haben, man fühlt sich augenblicklich wohl. Ein Aperitif wurde geordert.
Der nannte sich Fuchsschwanz, wurde empfohlen von den beiden Freunden und so genossen wir einen Mix aus Sekt, Pimms No. 1, Orangenschale und Minze. Mit dem Aperitif konnten wir uns den Speisekarten widmen. Das las sich dann schon mal appetitanregend. Eine nicht zu umfangreiche Karte wurde gereicht, ein Klassikerteil und ein Saisonaler. Bei den Vorspeisen gab inklusive der Suppen nur 4 Alternativen. Die Weinkarte auch recht kompakt, aber darin doch einige Verlockungen, zum Beispiel ein GG von Künstler Rheingau für unter 60 EUR. Der Service servierte in unserer Findungsphase noch einen kleinen Küchengruß. Hausgebackenes Brot mit einer Meerrettich-Creme.
Die beiden Damen hatten sich entschieden, die jeweiligen KFZ nach Hause zu fahren, somit besprach ich mit meinem Freund einen Wein. Wir hatten schon entschieden, keine Vorspeise an diesem Abend, sondern gleich einen Hauptgang, gefolgt von Desserts, die sich verheißungsvoller lasen als die angebotenen Vorspeisen. Für ihn sollte es Rindfleisch sein, für mich Huhn mit Trüffelsauce, also kein Riesling. Das Brainstorming in Sachen Wein ergab eine Order an der Service für diese Flasche.
Edition Tour Spätburgunder für € 40,00 die Flasche, trocken, duftig, saftig, reintönig, im Barrique ausgebaut für 17 Monate von Jean Stodden (VDP) von der Ahr aus Resch, so die Weinkarte. Das WG ist mir ja recht gut bekannt, auch wenn ich meine Ahr Weine dann doch eher in Dernau bei Kreuzberg einkaufe.
Diesen Wein und sein Etikett konnte ich aber nicht zuordnen, auch nach Recherche auf der JS HP nicht. Im Burgunder Glas entfaltete sich dann aber ein typischer, trockener Ahr-Spätburgunder, wenig Frucht, kräftige Tanine, der durfte gerne bleiben.
Wir hatten dem Service dann irgendwann unsere Bestellung auf den Block gesprochen und nach angemessener Zubereitungszeit kamen dann die vier Hauptgänge an den Tisch. Die liebste Ehefrau von allen (meine) hatte sich ein Schmorgericht ausgesucht. Ochsenbäckchen | Belugalinsen | Kartoffel-Sellerie-Püree | Balsamicosauce verkündete die Karte zu Ihrer Wahl. Eine sehr klassische Kombination, sie würde satt werden bei Linsen und Kartoffeln. Ich durfte vom Fleisch probieren, dass äußerst gut geschmort war, so zart, dass man das Messer auch zur Seite hätte legen können. Wenn ich vielleicht etwas anders gewollt hätte, dann die Anrichte, die Sauce hätte aufs Fleisch gehört. Aber ich bin mir auch sehr sicher, dass meine Frau als Liebhaberin puristischer Anrichte es genau so gut fand. Jedenfalls war sie sehr zufrieden mit ihrem Teller. Der Herr zu meiner Rechten nahm das, was er, glaube ich, immer nimmt. Flat Iron Steak | Rotkrautsalat | Fritten | Rotweinbutter hatte er sich bestellt. Probiert habe ich nicht. Aber sein Steak wurde auf den Punkt medium an den Tisch gebracht. Und die Mühelosigkeit, mit der es zerteilt wurde, ließ auf sehr ansehnliche Produktqualität schließen. Er lobte dann noch den Rotkohl, den ich in Unkenntnis der Order als solchen recht skeptisch betrachtete. Bis ich dann beim erstellen dieser Kritik ersehen konnte, dass es kein klassischer Rotkohl war auf dem Teller, sondern ein warm servierter Krautsalat aus Rotkohl. Aber Hauptsache es hat ihm geschmeckt! Zwei von vier Gerichten konnten überzeugen. Die Frau meines Freundes und ich hatten uns Geflügel bestellt. Maispoularde | Wirsing | Birnen-Kartoffel-Püree | Trüffeljus wurde vom Chef so in der Karte extra empfohlen. Und mich reizte tatsächlich das Birnen-Kartoffel-Püree! Dies Kombi kennt man ja so auch von Birnen-Bohnen-Speck, Klassiker aus dem hohen Norden, den es auch in meiner Küche ab und zu gibt. Der Teller kam und erst mal machte sich an den Geruchsrezeptoren in der Nase Trüffel breit! Das sollte perfekt zur Poularde im Supremeschnitt passen. Die Poularde war auf den Punkt, wie schon die beiden anderen Fleischgerichte, saftig und zart! Dazu die sehr gut abgeschmeckte Jus, restlos mit dem restlichen Brot aufgesaugt und gegessen. Das fruchtige Püree und der knackig blanchierte Wirsing waren gute Begleiter. Gegenüberliegend war man ebenso wie ich sehr zufrieden mit dem Hauptgericht. Und da wir keine Vorspeisen bestellt hatten, widmeten wir uns ohne schlechtes Gewissen der Dessertkarte. Für meine Frau Schokoladentörtchen | Quitten-Birnenkompott, perfekt zur Jahreszeit passendes Kompott, auch in unserer Küche zu Hause wandern zur Zeit Quitten und Birnen in sehr viele Gerichte die wir kochen. Spätestens als der flüssige Kern übers Kompott lief, war meine Frau glücklich mit ihrem Dessert. Mein Freund und seine Frau bestellen sich einen Klassiker der französischen Küche. Creme Brûlée von dunkler Schokolade | Ingwer | Pistazieneis hatten sie sich bestellt. Dunkle Schokolade statt klassisch Vanille in der Creme ist ja schon eine Abweichung, aber dann noch Ingwer rein? Die Kombi Schokolade und Ingwer finde ich außerhalb einer Creme Brûlée schon sehr passend, aber hier? Ich war skeptisch! Von beiden Herrschaften gab es aber nur lobende Worte für Ihr Dessert. Ich hatte zum Abschluss was Gefrorenes bestellt. Schwarzbrot-Birnen-Parfait | Zuckerrübensauce, und wieder hatte mich eine ungewöhnliche Zutat verlockt, das zu bestellen, nämlich die Zuckerrübensauce. Das Parfait war klasse! Fruchtig durch Birne, mit Crunch durch die (möglicherweise Pumpernickel) Brösel von Schwarzbrot. Und darüber gut dosiert die knackige Karamellnote der Zuckerrübensauce! Fein! Guter Abschluss. Wir beschlossen unser Essen mit einem Digestif für die beiden Herren.
Auf Empfehlung eines der beiden Chefs gab es einen Rum! Ich weiß nicht, wie lange ich keinen Rum mehr getrunken habe, aber dieser hier konnte sehr gefallen. Guter Abschluss eines sehr guten Abendessens!
Der Service wurde durch die beiden Chefs erledigt, mit Unterstützung einer jungen Dame. Insgesamt war das eine Freude! Die beiden Herren widmen sich mit Hingabe ihren Gästen und überzeugen durch Fachwissen und Schlagfertigkeit. Da gab es keinen Grund zur Kritik!
Kann ich also zum Fazit einer Einkehr im Haus Rahenkamp in Voxtrup in Osnabrück kommen. Das Restaurant Vox Drin & Dine im Haus überzeugt durch liebevoll gestaltetes Ambiente, engagierte Besitzer und eine sehr ordentliche Küche, die nicht dogmatisch gut-bürgerlich kocht! Ich komme gerne wieder, wenn es sich ergibt!
Voxtrup! Weiss jemand wo das liegt? Ich wusste es bis vor etlichen Jahren auch nicht, aber dann lief mir beim Studium ein sehr sympathischer Kommilitone über den Weg, der aus diesem Osnabrücker Stadtteil stammt. Ganz im Osten von Osnabrück, noch östlich der A33 ist das für Menschen aus dem Münsterland gefühlt ja schon Ostwestfalen. Und wie sie so sind, die Osnabrücker, sie bleiben bei ihren Wurzeln. Er lebt heute noch in den heimischen Gefilden.
Aus dem Kommilitonen wurde ein enger Freund,... mehr lesen
Geschrieben am 20.10.2020 2020-10-20| Aktualisiert am
20.10.2020
Ein mulmiges Gefühl beschlich mich, als ich las, dass das fine dining Restaurant Apicius im Jagdhaus Eiden nach dem Ende des Lock Downs im Mai 2020 vorerst nicht wieder öffnen würde. Mit solchen Nachrichten verknüpft man in heutigen Zeiten die Aufgabe dieser Küchenausrichtung.
Zufällig habe ich aber nun einen Blick auf die HP geworfen und eine freudige Nachricht lesen können. Ab dem 28.10.2020 öffnet das Apicius wieder seine Türen. Vorerst nur am Mittwoch und Donnerstag Abend, aber immerhin.
Und die HP liefert nun auch eine Erklärung für die lange Schließung. Man braucht den Platz wegen der Abstandsregelungen für das zweite Restaurant Angebot, die Jäger und Fischerstuben, die hauptsächlich die Hausgäste kulinarisch versorgen. Das Jagdhaus Eiden legt sehr großen Wert auf sehr pingelige Umsetzung dieser Regelungen, verständlich, wenn man sich die durchschnittliche Gästeschar so anschaut, mit knapp 50 gehört man ganz sicher zum unteren Rand des Altersspektrum des Hotels.
Ich freu mich aber erstmal das es überhaupt weiter geht. Und wenn irgendwann der Betrieb auf das Wochenende ausgedehnt wird, dann ist dieses Hotel mit seinem fine dining Angebot ein wunderbarer Ort für ein weiteres GG Treffen!
Ein mulmiges Gefühl beschlich mich, als ich las, dass das fine dining Restaurant Apicius im Jagdhaus Eiden nach dem Ende des Lock Downs im Mai 2020 vorerst nicht wieder öffnen würde. Mit solchen Nachrichten verknüpft man in heutigen Zeiten die Aufgabe dieser Küchenausrichtung.
Zufällig habe ich aber nun einen Blick auf die HP geworfen und eine freudige Nachricht lesen können. Ab dem 28.10.2020 öffnet das Apicius wieder seine Türen. Vorerst nur am Mittwoch und Donnerstag Abend, aber immerhin.
Und die HP liefert... mehr lesen
Geschrieben am 18.10.2020 2020-10-18| Aktualisiert am
18.10.2020
Besucht am 17.10.2020Besuchszeit: Abendessen 8 Personen
Schwiegervater hatte Geburtstag. Da weiß man schon vorher, dass es kein Zuckerschlecken wird. Während wir sonst grundsätzlich per Taxi die Restaurants aufsuchen, ist hier auf jeden Fall die autonome Anreise notwendig. Trotz vieler Jahrzehnte in der hannoverschen Oberzugleitung ist Schwiegervater im Herzen ein Landei geblieben. In Hannover ist es gar nicht so einfach, die Kombination aus Hochzeitssuppe und Ratsherrenpfanne zu bekommen. In der Provinz ist das kein Problem. Minimum ½ Stunde Autofahrt und ein alkoholarmer Abend für den Fahrzeugführer sind also Grundvorausssetzungen für Schwiegervaters Geburtstag. Bösartig, wie ich nun einmal bin, überzeugte ich meine Frau, auf ihren geräumigen Viertürer zu verzichten und stattdessen lieber meinen kleinen Gran Tourismo, also den 2+2-Sitzer, zu nehmen. So war sichergestellt, dass wir niemanden nach Hause fahren mussten, und wenn doch, wäre es nach einer halben Stunde auf den Notsitzen garantiert das letzte Mal gewesen.
Lichtblicke in solch grenznahen Lokalitäten bestehen darin dass manche gastronomischen Modeströmungen hier noch nicht angekommen sind. So gibt es z.B. keinen Prosecco, sondern deutschen Perlwein. Ein Clou ist sicher das hier gebraute Craftbier „das Freie“. Bier kostet hier pauschal fünf Euro je halbem Liter. Die üblichen verdächtigen wie karamellisierten Ziegenkäse, Süßkartoffel Pommes frites und Veggie-Burger gab es aber schon.
Wein und Sekt kommen meist aus dem rheinhessischen Ockenheim von Stefan Bauer und sind moderat bepreist. Will man mehr, sieht es anders aus. Ein Kiedricher Ortswein von Robert Weil kommt für 12,75 /0,2l auf den Tisch.
Wir trafen kurz vor 18:00 Uhr am Gutshof ein. Parkraum gibt es auf dem weitläufigen Gelände mit vielen alten Gebäuden und Teich reichlich. Schwiegereltern, Schwager und Schwägerin waren schon auf dem Parkplatz versammelt, so dass wir gemeinsam den Gastraum betreten konnten. Gut, dass von den Damen niemand Pfennigabsätze trug. Das „Katzenkopf“-Pflaster hätte ihnen schnell den Garaus gemacht. Der Handdesinfektionsspender funktionierte gut
Der Empfang war geschäftsmäßig, aber freundlich. Mit einer Armbewegung von der Theke wurde uns ein stark separierter Achtertisch zugewiesen, eine große dunkle blanke Holzplatte mit acht Hochlehn Polsterstühlen mit schwarzem Kunstleder. Der nächste Mensch, ein einsamer Trinker, gegenüber der Theke, war gut acht Meter entfernt. Unsere Jacken hängten wir über die Stuhllehnen, weil die Benutzung der Garderobe coronaphil untersagt war. Die Teelichte auf dem Tisch wurden entzündet, als wir unsere MNS abgelegt hatten. Da der Guthof als Feinschmeckerrestaurant firmiert, wäre das Besteck im Bierkrug stehend unangemessen gewesen. Stattdessen gab es für jeden Platz ein dunkelrotes Kuvert mit Messer und Gabel und Einmalserviette.
Der Gastraum ist urig rustikal mit viel Backsteinmauerwerk und offen liegenden Holzbalken. Es ist die ehemalige Schmiede des Gutshofes. Nicht nur außen ist es weitläufig, auch drinnen gibt es ausladende Gasträume. Der Außenbereich unter großen Gastroschirmen war vorbildlich mit Elektroheizstrahlern versehen. Im Untergeschoss gibt es noch Poolbillard, Kegelbahn, Dart-Parcours, Krökler.
Zu den ausführlichen Pappspeisekarten gab es eine laminierte Saisonkarte mit den Wildgerichten. Wohl wegen der notwendigen Desinfektion waren die Menge der Karten sehr knapp gehalten. Vier gab es für acht Gäste.
Wir eröffneten mit einem Rieslingsekt von Stefan Brauer für alle. Er kam gut gekühlt im passenden Glas. Obwohl die 30 g Restzucker bei diesem als trocken deklarierten Sekt uns störten, war er aus der frisch geöffneten Flasche durchaus trinkbar.
Als Gruß aus der Küche fanden acht kleine Steingutschälchen mit „Pulled Beef“ auf Steingutschiffchen den Weg zu unserem Tisch. Etwas Convenience-Baguette kam in einer Schale. Das war kein Genuss.
Das Brot diente auch als Beilage zu der von mir gewählten Tomatensuppe (6,00). Alle anderen nahmen die Hochzeitssuppe (6,50) mit noch bissfesten Gemüsestreifen, Mettklößchen und Eierstich. Alles war enorm heiß. Meine Tomatensuppe war ein wenig essiglastig, die Croutons durchgeweicht, die Hochzeitssuppe war keine Kraftbrühe.
Unsere Hauptgerichte, wiederum auf fast glühenden Tellern und Servierpfannen, wurden von einer einzigen Servicekraft paarweise serviert. Die Zukünftige unseres Neffen und mein Neffe hatten das Rumpsteak mit Kartoffelstampf und Schmorgemüse (21,50), meine Schwiegermutter den Zander mit Kartoffel-Blumenkohlstampf und Broccoli (16,50), Schwiegervater und Schwager die Gutshofpfanne mit verschiedenen Fleischsorten und Bartkartoffeln nebst Gemüse (18,50), der Rest den Hirschrücken mit Schupfnudeln und Romanesco. Das Fleisch war perfekt gebraten, aber sehr fest, der Romanesco schwach, aber knoblauchlastig gewürzt, die Schupfnudeln waren für mich kaum essbar. Sie schmeckten wie aus der Tüte, lediglich erhitzt, also mehlig. Nach zehn Minuten in der Pfanne mit Butter unter stetigem Rühren wären sie sicher ganz gut gewesen. Die angegossen dünne und dunkle Soße war belanglos. Dessert wurde nicht gewünscht. Ich gönnte mir einen Cappucino, der ausgezeichnet war. Mein Schwiegervater strebte maskenlos zur Theke, um zu bezahlen und wurde prompt zurückgeschickt, damit er Mund und Nase bedeckte.
Wieder auf dem Parkplatz versammelt, verabschiedeten wir uns mit etlichen Umarmungen. Bei uns mitfahren wollte – welch Wunder – niemand. Um 20:15 Uhr und nach 35 km waren wir wieder zu Hause, wo unser Kater schon von einem Bein aufs andere trat, um endlich an die frische Luft zu kommen.
Schwiegervater hatte Geburtstag. Da weiß man schon vorher, dass es kein Zuckerschlecken wird. Während wir sonst grundsätzlich per Taxi die Restaurants aufsuchen, ist hier auf jeden Fall die autonome Anreise notwendig. Trotz vieler Jahrzehnte in der hannoverschen Oberzugleitung ist Schwiegervater im Herzen ein Landei geblieben. In Hannover ist es gar nicht so einfach, die Kombination aus Hochzeitssuppe und Ratsherrenpfanne zu bekommen. In der Provinz ist das kein Problem. Minimum ½ Stunde Autofahrt und ein alkoholarmer Abend für den Fahrzeugführer sind... mehr lesen
Besucht am 06.08.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Das Hindenburg Klassik zählt nicht erst seit es Maurice Weissenow mit seiner Frau Gloria vor mittlerweile 10 Jahren übernommen hat, zu den ersten Adressen Hannover’s, so dass es naturgemäß eine meiner GoTo Adressen war als ich noch dort wohnte. Ein geschäftlicher Termin führte meine Frau und mich nun nach ein, zwei Jahren mal wieder in die Leine Metropole und somit freute ich mich auch auf einen schönen Abend im Hindenburg Klassik.
Als wir gegen 19:30 im Hindenburg Klassik eintrafen, wurden wir freundlich begrüßt und an unserem Tisch im hinteren, ruhigeren Bereich des Restaurants geleitet. Maurice entdeckte uns sogleich, begrüßte uns herzlich, und brachte uns kurze Zeit später die handgeschriebenen Karte und fragte uns nach unseren Getränkewünschen. 2 Gläschen Champagner sollten es sein und die kamen auch alsbald.
Da im Hindenburg Klassik immer frisch eingekauft und zubereitet wird, ändert sich das Angebot regelmäßig und es sind auch stets interessante Empfehlungen außerhalb der Karte im Angebot.
Wir entschieden uns beide als Vorspeise für die erstklassig, geschmacklich perfekt abstimmte Hummersuppe. Ein Traum. Könnte an der Ostküste der USA nicht besser gemacht werden. Als zweiten Gang teilten meine Frau und ich uns den Beef Tartar, der in der Küche auch gleich auf zwei Tellern verteilt wurde (was sehr praktisch ist, da man am Tisch nicht selber anfangen muss, dies aufzuteilen). Der Tartar war perfekt - genau die richtige Komposition aus Fleisch und Zutaten, die man sich wünscht. Soviel Frische findet man selten auf seinem Teller. Den hätte ich fast gerne alleine essen wollen...
Aber es gab ja noch einen dritten Gang und somit unser Hauptgericht: Kalbskotelett mit mediteranem frischen Gemüse. Das Fleisch zart, immer noch rosa und gut mit den richtigen Gewürzen versehen.
Die Weinkarte ist geschmackvoll ausgesucht, aber auch hier kann man sich im Grunde auf die Empfehlungen verlassen.
Inzwischen war es ruhig geworden im Hindeburg Klassik und wir waren wunschlos glücklich. Es fehlte nur ein Digestiv. Hier beriet uns Laura, die neue, wirklich äußerst nette Servicekraft. Ich bekam sogleich mein Williamsbirnchen...
Nun wollten wir eigentlich schon die Rechnung begleichen, aber man wollte uns nicht so einfach gehen lassen und brachte uns noch einmal 2 Gläschen Champagner an den Tisch. Maurice und Gloria gesellten sich zu uns und erzählten uns mehr über ihre Gastro Philosophie. Hier geht es nicht nur um hervorragende Küche - das ist im Prinzip selbstverständlich. Nein, hier sollen aus Gästen Freunde werden. Dass das hier auch für das Personal gilt wurde gleich darauf deutlich. Maurice holte noch ein besonderes Fläschchen aus dem Keller und lud auch seine Mitarbeiter ein, sich dazu zu gesellen. So erlebten wir einen wunderbaren Abend im Hindenburg Klassik!
Viele lieben Dank, Gloria & Maurice und bis bald!
Das Hindenburg Klassik zählt nicht erst seit es Maurice Weissenow mit seiner Frau Gloria vor mittlerweile 10 Jahren übernommen hat, zu den ersten Adressen Hannover’s, so dass es naturgemäß eine meiner GoTo Adressen war als ich noch dort wohnte. Ein geschäftlicher Termin führte meine Frau und mich nun nach ein, zwei Jahren mal wieder in die Leine Metropole und somit freute ich mich auch auf einen schönen Abend im Hindenburg Klassik.
Als wir gegen 19:30 im Hindenburg Klassik eintrafen, wurden wir... mehr lesen
Denn es geht um Suppe, Nudelsuppe um genau zu sein. Und die genießt im Land der aufgehenden Sonne Kultstatus.
Dass diese Begeisterung auch in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu ungewöhnlichem Ansturm führt, ist sicher auch der Tatsache zu verdanken, dass der hiesige Kritiker in seiner wöchentlichen Gastrokritik der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ zum ersten Mal einem Lokal in der Stadt, und zum dritten Mal überhaupt, die Höchstwertung gegeben hat.
Einen guten Ruf hatte das „Shin Ramen“ auch vorher schon, aber seitdem scheint der Laden zu explodieren. Und das, obwohl es nur ein sehr überschaubares Programm aus im wesentlichen fünf verschiedenen Suppen und einem Reisgericht gibt. Anders als in anderen Ramen Bars beschränkt sich Ishikawa auch nur auf wenige Varianten mit wahlweise Hühnerfleisch oder Gemüse, einige sind auch vegan zu bekommen.
Im offenen Raum mit kleinen Tischen, langen Bänken und einigen Plätzen am Fenster sitzt man mit Blick auf die offene Küche zwar eng, aber noch mit Corona-gerechtem Abstand. Kaltgetränke, ausnahmslos alkoholfrei, gibt es aus dem großen Kühlschrank. Die Suppen selbst kommen mit etwas zeitlichem Abstand, was ein gutes Indiz dafür ist, dass sie frisch angerichtet werden. Das gilt vor allem für die fabelhaften hausgemachten Nudeln, die sich lang, etwas dick und elastisch in der Brühe aalen. Sie zu essen erfordert etwas artistisches Können, aber wenn man sich bei den japanischen Gästen die Technik abschaut, geht es schon. Und schlürfen gehört hier sowieso zum guten Ton.
Aber was zeichnet die Ramen hier nun so besonders aus? Fangen wir mit der ersten Sorte an, die wir probieren. Die Shouyu Ramen erhält ihre Würze durch Sojasauce, dazu gibt es wachsweiches Ei, Sojasprossen, Frühlingszwiebeln und zarte Hühnerbrust. Klingt einfach? Ist es aber nicht, denn schon beim ersten Löffel wird klar, dass das ganz und gar viel Tiefe besitzt. Hier muss nichts nachgewürzt werden.
Noch begeisternder ist die zweite Suppe, die wir an diesem Tag probieren, eine Tantan-Men, die, obwohl auf der selben Grundbrühe basierend, auch optisch schon ganz anders daher herkommt. Sesampaste, Chiliöl und Miso-Hühnerhackfleisch sorgen für einen mundfüllenden Geschmack, der uns das pure Erstaunen ins Gesicht zaubert. Und dann kommt das große Grinsen, weil es so unfassbar lecker ist. Separat gibt es noch eine scharfe Würzpaste, mit der man die eh schon gute Suppe zusätzlich aufpimpen kann. Aber eigentlich ist das gar nicht nötig. Wir müssen lange überlegen, wann wir zuletzt eine derart starke Suppe gegessen haben.
Nach diesem ersten Besuch ist klar, dass es ein paar Tage später sofort eine Wiederholung geben muss, um auch die übrigen Varianten auszutesten.
Diesmal gibt es also Shio Ramen, eine recht helle Version, die ihren Charakter einer Salzsauce verdankt. Auch diese Brühe schmeckt uns, bleibt aber im Vergleich ziemlich mild, so dass wir uns noch etwas Chiliöl und Chilipulver bringen lassen. Damit bekommt sie den für uns nötigen Wumms, bleibt aber im direkten Vergleich mit den übrigen Ramen die für unseren Geschmack am wenigsten überzeugende.
Denn an diesem Abend macht die Miso Ramen das eindeutige Rennen. Gemeinsam mit Chashu-Hack und einem extra bestellten Lavaei, das wachsweich gekocht und mehrere Tage in Brühe gelagert wurde, ist auch dies wieder ein intensives, zutiefst glücklich machendes Vergnügen.
Grundkompetenz Suppe - Kazuo Ishikawa hat ein einfaches, aber schwer überzeugendes Konzept in die Stadt gebracht, das mit nur vier grundverschiedenen Suppen die Massen begeistert. Sorgfältige, lang gekochte Brühe, frische Zutaten, fabelhafte Nudeln - bei solcher Konzentration auf das Wesentliche kann man sich auch ganz auf perfekte Qualität fokussieren. Ob man die kleine oder für 2 Euro etwas größere Version bestellt, in jedem Fall bekommt man eine sättigende Schüssel voller Soulfood.
Am zweiten Abend möchte ich aus Chronistenpflicht eigentlich noch eines der Desserts bestellen, was Herr Ishikawa mit Blick auf die vor dem Restaurant wartende Schlange freundlich ablehnt. Muss ich also auf einen weiteren Besuch warten.
Dafür habe ich mir beim ersten Besuch eine Portion Gyudon to go mitgenommen, also Reis mit gekochtem Rindfleisch in Sojasauce. Das ist ganz in Ordnung für den Abend, wartet aber auf eine Verköstigung vor Ort, denn ich denke, dass es dann noch raffinierter schmecken wird.
Also muss ich für ein Dessert, den Gyudon oder doch wieder eine Tantan-Men oder Miso-Ramen noch mal wiederkommen.
Bei den sinkenden Temperaturen und der steigenden Lust auf wärmende Suppe, wäre eigentlich davon auszugehen, dass die Schlange vorm „Shin Ramen“ kaum kleiner würde. Eigentlich, denn nun hat der zweite Shutdown alles erneut ausgebremst.
Dass die Ramen von Kazuo Ishikawa aber auch zuhause funktionieren, beweist er mit seinem Take Away-Angebot, das unter anderem auch Versionen für den Do it yourself-Einsatz enthält. Dabei sind alle wichtigen Komponenten bereits vorbereitet, die Brühe selbst vakuumiert und tiefgefroren. Es müssen also nur noch die Nudeln gekocht und die Suppe im Wasserbad erhitzt werden. Gemüse ergänzt man dann nach eigenem Gusto.
Auf diese Weise haben wir uns auch in der Restaurant-freien Zeit zwar ein wenig authentisches Ramen-Feeling nach Hause transportieren können. Aber dennoch freue ich mich auf die Zeit, wenn ich mich wieder in die Schlange einreihen kann. Denn dass das hier die vermutlich besten Suppen der Stadt sind, behaupte ich jetzt einfach mal. Wer widerspricht?
Bericht wie immer auch auf meinem Blog: http://tischnotizen.de/shin-ramen-hannover/