Geschrieben am 03.06.2015 2015-06-03| Aktualisiert am
03.06.2015
Besucht am 03.06.2015
Wo heute das Gasthaus "Zum Stiefel" steht eröffnete Nickel Kiefer neben seiner Schuster-Werkstatt ein Gasthaus "Zum Stiefel" (der Name lag ja doch sehr nahe) und in den weiteren Nebenräumen betrieb der gelernte Brauer Daniel Bruch, ein direkter Vorfahrte des heutigen Betreibers Thomas Bruch, sein Handwerk.Daniel heiratete die Schusterstochter und begründete damit die Brauerfamilie Bruch, die heute in achter Generation im alleinigen Familienbesitz die Brauerei G.A.Bruch in Saarbrücken betreibt. Auch das Gasthaus, von 1972 bis 1976 grundsaniert, blieb mit kurzer Unterbrechung immer im Besitz der Familie.
Da unser eigentliches Restaurant-Ziel krankheitshalber geschlossen ist, führte uns der Weg nach einem halben Jahr erstmals wieder in den "Stiefel". Unser letzter Besuch war vom Essen her nicht so richtig überzeugend gewesen; heute, das darf ich vorausschicken, sah es insgesamt doch etwas besser aus.
Service: Lauter junge flinke und beflissene Leute; Speisen und Getränke kamen flott auf den Tisch. Dass einer der Kellner grundsätzlich jede Frau ,mit "schöne Frau" anredet, muss vielleicht nicht unbedingt sein. Als ich ihn fragte:"Standardspruch?" grinste er und erwiderte:"Bei mir sind alle schön!" Na ja, wenns die Gebefreudigkeit der Damen in Sachen Trinkgeld hebt; trotzdem vier Sterne.
Ambiente: Oft geschildert; alles ist brauhaustypisch, entweder man mag es oder man mag es eben nicht. Uns stört es zumindest nicht; dreieinhalb Sterne.
Sauberkeit: Die Geschichte mit dem "Multifunktionslappen" hat sich heute nicht wiederholt bzw. wir haben es nicht gesehen, da wir diesmal keinen Blick auf den Pass hatten. Alles fein sauber; vier Sterne.
Essen; Bestellt haben wir von der Normalkarte "Gefillde", "Sauerbratenroulade" und "Wiener Schnitzel"; getrunken wurde Bruch Pils No.1, Bruch Zwickel und Mineralwasser.
"Gefillde" (ein Gefillder EUR 8,50, zwei Gefillde EUR 10,80) sei für Nicht-Saarländer hier erklärt: der "Gefillde" ist ein Kartoffelkloss mit würziger Hackfleisch-Leberwurstfüllung (eben gefilld), serviert mit Specksauce und Sauerkraut. Ein gut sättigendes Gericht; wer nicht soviel Appetit hat, dem reicht ein "Gefillder" allemal. An diesem Gericht gab es heute nichts auszusetzen ausser dass die Küche mit der Specksauce ein bisschen gegeizt hatte; kein Problem, es wurde nach Reklamation bzw. Bitte umgehend welche im Kännchen nachgebracht.
Die "Sauerbratenroulade" (EUR 15,80), eine Rinderroulade gefüllt mit Spinat, Hackfleisch und rosa Pfeffer kam in Balsamicosauce mit Gemüsepotpourri und Kartoffelstampf. Sie war sehr gross, erheblich grösser als hier sonst gewohnt, war sehr zart und schmeckte einwandfrei; die Beilagen waren nicht sonderlich erwähnenswert.
Das "Wiener Schnitzel" (EUR 17,80) vom Kalb (wie es sich gehört) war aus der Keule geschnitten, goldgelb schwimmend ausgebraten (nicht frittiert), mit Zitronenscheibe garniert und kam mit knusprigen Pommes Frites und einem etwas lieb- und phantasielos angerichteten Salatteller. Ansonsten alles wie es sein soll: die beiden Schnitzel schön geklopft und sehr zart, die Panade locker und leicht blasig darüber, die Pommes genau richtig, Vier Sterne.
Preis-/Leistungsverhältnis: ein "Billigheimer" ist der "Stiefel" nicht; dass er direkt am Markt liegt, kann man an der Preisgestaltung des Hauses ablesen. Die Preise sind aber an der heute von uns angetroffenen Essensqualität gemessen in Ordnung, bei unserem letzten Besuch waren sie es nicht gewesen (damals waren sie zu hoch, da die bestellten Speisen qualitativ nicht hatten mithalten können). Deshalb heute vier Sterne!
Wo heute das Gasthaus "Zum Stiefel" steht eröffnete Nickel Kiefer neben seiner Schuster-Werkstatt ein Gasthaus "Zum Stiefel" (der Name lag ja doch sehr nahe) und in den weiteren Nebenräumen betrieb der gelernte Brauer Daniel Bruch, ein direkter Vorfahrte des heutigen Betreibers Thomas Bruch, sein Handwerk.Daniel heiratete die Schusterstochter und begründete damit die Brauerfamilie Bruch, die heute in achter Generation im alleinigen Familienbesitz die Brauerei G.A.Bruch in Saarbrücken betreibt. Auch das Gasthaus, von 1972 bis 1976 grundsaniert, blieb mit kurzer Unterbrechung... mehr lesen
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Gasthaus Zum Stiefel
Besucht am 05.12.2014
Der "Stiefel" im Besitz der Bierbrauerfamilie Bruch ist ein ganz typisches Brauhaus und streitet sich mit dem "Adler" in der Deutschherrenstrasse um den inoffiziellen Titel des "ältesten Gasthauses von Saarbrücken". Während ich mich im "Adler" persönlich wohler und besser aufgehoben fühle, besuchen wir auch ab und zu den "Stiefel", der eben sehr günstig direkt am Markt liegt. Aus meiner langjährigen Heimat, dem Rheinland, sind mir natürlich Brauhäuser (wie z.B. Früh am Dom, Sion, Reissdorf oder die Malzmühle in Köln, Schumacher in Düsseldorf oder Diebels in Issum) bestens bekannt, nicht zuletzt wegen ihrer deftigen Küche, dem leckeren Bier aus eigener Herstellung, der rustikalen Einrichtung und dem manchmal etwas rüden Umgangston der Servicekräfte, mit dem zumindest ich sehr gut umzugehen weiss. Wer sich in Brauhäusern wohlfühlt ist auch im "Stiefel" grundsätrzlich nicht verkehrt; hier ganz speziell muss man allerdings damit rechnen, dass die Qualität des seitens der Küche Gebotenen durchaus kein konstantes Level aufweist und man dann eben auch mal Pech haben kann. Dazu gleich mehr, auch zu den beobachteten Mängeln in Sachen Hygiene. Wenn Tische über längere Zeit immer wieder mit dem gleichen (nicht gespülten) Lappen abgewischt werden und wenn, quasi als Krönung des Ganzen, mit dem gleichen Lappen (der immer noch kein frisches Wasser oder Wasser grundsätzlich gesehen hat) das Servicepersonal am Pass Tellerränder "sauberwischt" bevor die Teller zum Gast gebracht werden wie am Nebentisch passiert, ist für mich der Gipfel des Zumutbaren eigentlich erreicht. Wäre es mir passiert, hätte ich den Geschäftsführer rufen lassen und wäre nach einem "klärenden Gespräch" gegangen.
Grundsätzlich ist der Service im "Stiefel" ganz in Ordnung, allerdings lassen sich die Damen oder Herren manchmal ganz schön Zeit ehe sie sich am Tisch wieder oder überhaupt blicken lassen.
Bestellt und (teilweise) gegessen haben wir mit vier Personen heute "Kross gebratene Entenbrust Herbstzeit auf Pinot Noir-Sauce mit Äpfeln und Birnen, Spätzle und Salatteller" bzw. "Rinderbrathen Barock wie zu Goethes Zeiten mit Klössen und Marktgemüse"; getrunken haben wir Bruch No.1 Pils, Bruch Landbier, Bruch Zwickel und abschliessend Espresso. Drei Personen hatten die Ente und damit Glück, eine Person hatte mit dem "Rinderbrathen Barock" den sprichwörtlichen Griff ins Klo getan; dazu gleich mehr.
Die Entenbrust kam in grossen Portionen, war schön rosa gebraten und schmeckte sehr gut; "kross" wie auf der Speisekarte annonciert war sie allerdings nicht. Eigentlich lernt jeder Kochazubi, dass die Entenbrust vor dem, Braten auf der Hautseite rautenförmig oder quadratisch leicht angeritzt, auf ebendieser Hautseite ohne Fett angebraten und die Hautseite nach dem Wenden mit Honig (am besten Ahornhonig) eingepinselt wird. Wird die Brust aus der Pfanne genommen und zum Garziehen noch kurz mit der Hautseite nach oben unter den Salamander gelegt ist die Haut anschliessend wunderbar kross, geradezu "crunchy"; diese Vorgehensweise im Zuge der Zubereitung scheint in der "Stiefel"-Küche entweder unbekannt oder in Vergessenheit geraten zu sein. Die gereichten Apfel- und Birnenspalten waren schön angedünstet und noch bissfest; die Spätzle kamen leider aus der Tüte und der Salat schwamm geradezu in einer recht einfaltslosen Vinaigrette. Besser als die Spätzle hätten die zum "Rinderbrathen" servieren Klösse zur Ente gepasst; die waren nämlich wirklich gut! Geheimrat Goethe hätte den "Rinderbrathen Barock" sicher unter Protest zurückgehen lassen; meine Frau hat ihn nach zwei Bissen für ungeniessbar erklärt und liegenlassen. Von einem Schmorbraten darf erwartet werden, dass er zart und mürbe ist, quasi auf der Zunge zergeht und man ihn ohne Zuhilfenahme eines Messers essen kann. Für diesen in der Karte so hochgejubelten "Rinderbrathen" , so zäh und sehnendurchzogen wie er war, hätte es eines Steakmessers bedurft, wenn er denn wenigstens geschmeckt hätte. Die dazu gereichte Sauce war von sehr wässriger Konsistenz und weitgehend geschmacksneutral, das Marktgemüse war zu Brei zerkocht. Der Service nahm entsprechende Kritiuk ungerührt zur Kenntnis; während der Preis von EUR 18,50 für die Ente in Ordnung ging, war der "Rinderbrathren" mit EUR 17,80 absolut überbezahlt. Die Ente bewerte ich mit 4 Sternen, das völlig misslungene andere Gericht, dessen Namen ich nicht mehr in den Mund nehmen möchte, mit einem Stern; ergibt in Summe zweieinhalb Sterne oder, da halbe Sterne hier nicht möglich sind, in der Endabrechnung im Bereich "Essen" zwei Sterne.
Zur Hygiene im Hause "Stiefel" habe ich mich bereits geäussert; was ich in der Toilette vorgefunden habe (unbrauchbar gemachte Toilettenpapierhalter, abgeplatzte Kacheln und schlecht zugegipste bzw. offene Löcher) macht keinen guten Eindruck auf den Gast. Hier müsste Bruch mal ordentlich Geld (woran es ihr sicher nicht mangelt) in die Hand nehmen und gründlich renovieren. Im derzeitigen Zustand sind solche Räume jedenfalls alles andere als eine gute Werbung.
Der "Stiefel" im Besitz der Bierbrauerfamilie Bruch ist ein ganz typisches Brauhaus und streitet sich mit dem "Adler" in der Deutschherrenstrasse um den inoffiziellen Titel des "ältesten Gasthauses von Saarbrücken". Während ich mich im "Adler" persönlich wohler und besser aufgehoben fühle, besuchen wir auch ab und zu den "Stiefel", der eben sehr günstig direkt am Markt liegt. Aus meiner langjährigen Heimat, dem Rheinland, sind mir natürlich Brauhäuser (wie z.B. Früh am Dom, Sion, Reissdorf oder die Malzmühle in Köln, Schumacher... mehr lesen
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Besucht am 05.12.2014
Der "Stiefel" im Besitz der Bierbrauerfamilie Bruch ist ein ganz typisches Brauhaus und streitet sich mit dem "Adler" in der Deutschherrenstrasse um den inoffiziellen Titel des "ältesten Gasthauses von Saarbrücken". Während ich mich im "Adler" persönlich wohler und besser aufgehoben fühle, besuchen wir auch ab und zu den "Stiefel", der eben sehr günstig direkt am Markt liegt. Aus meiner langjährigen Heimat, dem Rheinland, sind mir natürlich Brauhäuser (wie z.B. Früh am Dom, Sion, Reissdorf oder die Malzmühle in Köln, Schumacher in Düsseldorf oder Diebels in Issum) bestens bekannt, nicht zuletzt wegen ihrer deftigen Küche, dem leckeren Biere aus eigener Herstellung, der rustikalen Einrichtung und dem manchmal etwas rüden Umgangston der Servicekräfte, mit dem zumindest ich sehr gut umzugehen weiss. Wer sich in Brauhäusern wohlfühlt ist auch im "Stiefel" grundsätrzlich nicht verkehrt; hier ganz speziell muss man allerdings damit rechnen, dass die Qualität des seitens der Küche Gebotenen durchaus kein konstantes Level aufweist und man dann eben auch mal Pech haben kann. Dazu gleich mehr, auch zu den beobachteten Mängeln in Sachen Hygiene. Wenn Tische über längere Zeit immer wieder mit dem gleichen (nicht gespülten) Lappen abgewischt werden und wenn, quasi als Krönung des Ganzen, mit dem gleichen Lappen (der immer noch kein frisches Wasser oder Wasser grundsätzlich gesehen hat) das Servicepersonal am Pass Tellerränder "sauberwischt" bevor die Teller zum Gastgebracht werden wie am Nebentisch passiert, ist für mich der Gipfel des Zumutbaren eigentlich erreicht. Wäre es mir passiert hätte ich den Geschäftsführer rufen lassen und wäre nach einem "klärenden Gespräch" gegangen.
Grundsätzlich ist der Service im "Stiefel" ganz in Ordnung, allerdings lassen sich die Damen oder Herren manchmal ganz schön Zeit ehe sie sich am Tisch wieder oder überhaupt blicken lassen.
Bestellt und (teilweise) gegessen haben wir mit vier Personen heute "Kross gebratene Entenbrust Herbstzeit auf Pinot Noir-Sauce mit Äpfeln und Birnen, Spätzle und Salatteller" bzw. "Rinderbrathen Barock wie zu Goethes Zeiten mit Klössen und Marktgemüse"; getrunken haben wir Bruch No.1 Pils, Bruch Landbier, Bruch Zwickel und abschliessend Espresso. Drei Personen hatten die Ente und damit Glück, eine Person hatte mit dem "Rinderbrathen Barock" den sprichwörtlichen Griff ins Klo getan; dazu gleich mehr.
Die Entenbrust kam in grossen Portionen, war schön rosa gebraten und schmeckte sehr gut; "kross" wie auf der Speisekarte annonciert war sie allerdings nicht. Eigentlich lernt jeder Kochazubi, dass die Entenbrust vor dem, Braten auf der Hautseite rautenförmig oder quadratisch leicht angeritzt, auf ebendieser Hautseite ohne Fett angebraten und die Hautseite nach dem Wenden mit Honig (am besten Ahornhonig) eingepinselt wird. Wird die Brust aus der Pfanne genommen und zum Garziehen noch kurz mit der Hautseite nach oben unter den Salamander gelegt ist die Haut anschliessend wunderbar kross, geradezu "crunchy"; diese Vorgehensweise scheint in der "Stiefel"-Küche entweder unbekannt oder in Vergessenheit geraten zu sein. Die gereichten Apfel- und Birnenspalten waren schön angedünstet und noch bissfest; die Spätzle kamen leider aus der Tüte und der Salat schwamm geradezu in einer recht einfaltslosen Vinaigrette. Besser als die Spätzle hätten die zum "Rinderbrathen" servieren Klösse zur Ente gepasst; die waren nämlich gut! Geheimrat Goethe hätte den "Rinderbrathen Barock" sicher unter Protest zurückgehen lassen; meine Frau hat ihn nach zwei Bissen für ungeniessbar erklärt und liegenlassen. Von einem Schmorbraten darf erwartet werden, dass er zart und mürbe ist, quasi auf der Zunge zergeht und man ihn ohne Zuhilfenahme eines Messers essen kann. Für diesen in der Karte so hochgejubelten "Rinderbrathen" , so zäh und sehnendurchzogen wie er war, hätte es eines Steakmessers bedurft, wenn er denn wenigstens geschmeckt hätte. Die dazu gereichte Sauce war von sehr wässriger Konsistenz und weitgehend geschmacksneutral, das Marktgemüse war zu Brei zerkocht. Der Service nahm entsprechende Kritiuk ungerührt zur Kenntnis; während der Preis von EUR 18,50 für die Ente in Ordnung ging, war der "Rinderbrathren" mit EUR 17,80 absolut überbezahlt. Die Ente bewerte ich mit 4 Sternen, das völlig misslungene andere Gericht, dessen Namen ich nicht mehr in den Mund nehmen möchte, mit einem Stern; ergibt in Summe zweieinhalb Sterne oder, da halbe Sterne hier nicht möglich sind, in der Endabrechnung im Bereich "Essen" zwei Sterne.
Zur Hygiene im Hause "Stiefel" habe ich mich bereits geäussert; was ich in der Toilette vorgefunden habe (unbrauchbar gemacxhte Toilettenpapierhalter, abgeplatzte Kacheln und schlecht zugegipste bzw. offene Löcher) macht keinen guten Eindruck auf den Gast. Hier müsste Bruch mal ordentlich Geld (woran es ihr sicher nicht mangelt) in die Hand nehmen und gründlich renovieren. Im derzeitigen Zustand sind solche Räume jedenfalls alles andere als eine gute Werbung.
Der "Stiefel" im Besitz der Bierbrauerfamilie Bruch ist ein ganz typisches Brauhaus und streitet sich mit dem "Adler" in der Deutschherrenstrasse um den inoffiziellen Titel des "ältesten Gasthauses von Saarbrücken". Während ich mich im "Adler" persönlich wohler und besser aufgehoben fühle, besuchen wir auch ab und zu den "Stiefel", der eben sehr günstig direkt am Markt liegt. Aus meiner langjährigen Heimat, dem Rheinland, sind mir natürlich Brauhäuser (wie z.B. Früh am Dom, Sion, Reissdorf oder die Malzmühle in Köln, Schumacher... mehr lesen
Die Gastronomie im historischen barocken Gebäude am St. Johanner Markt Ecke Fröschengasse/am Stiefel ist zweigeteilt: ein Restaurant, die Gasthausbrauerei „Stiefel-Bräu“ habe ich bereits vor ½ Jahr bewertet, heute waren wir zu fünft im Gasthaus „Zum Stiefel“ im selben Gebäude zu Gast. Seit dem Jahre 1702 und nunmehr neun Generationen lang besteht die Brau- und Gasthaus-Tradition in den alten Gemäuern. Es ist somit wahrscheinlich das älteste Gasthaus Saarbrückens. Das Ambiente ist dementsprechend urig gemütlich. Das Restaurant ist mit Liebe zum Detail eingerichtet, Bilder und Deko spiegeln die abwechslungsreiche Geschichte der Brauerfamilie BRUCH und der Stiefel-Gastronomie wider. Der Name „Stiefel“ geht übrigens auf den Gründer des Gasthauses zurück, der es in Anlehnung an seinen Beruf – er war Schuster - naheliegend „Stiefel“ nannte.
Service:
Es waren 3 Bedienungen im Einsatz. Der Service war von der Begrüßung bis zur Verabschiedung tadellos: freundlich, flott und unaufdringlich aufmerksam.
Essen:
Die gutsortierte Speisekarte bietet neben traditioneller Brauhausküche auch typisch Saarländisches wie „Gefillde“ (für Nicht-Saarländer: Kartoffelklöße mit einer würzigen Hackfleisch-Leberwurstfüllung, meist mit Specksauce und Sauerkraut serviert) und etliche Fisch- und Fleischgerichte. Heute pries eine Aktionskarte „Grünen Löwenzahnsalat“ in verschiedenen Variationen an. Wir wählten
Löwenzahn mit gegrillter Hähnchenbrust in Senfkruste zu 10,50 €
Löwenzahn mit Lachsfilet vom Grill zu 14,50 €
Löwenzahn „Manager Art“ mit gebratenen Champignons und Schweinemedaillons vom Grill zu13,50
Löwenzahn mit gebratenen Riesengarnelen auf Zitronengrasspieß (meine Wahl) zu 14,50 €
Von der „normalen“ Karte hatten wir noch „ BLATTSALATE in Sauce Vinaigrette, garniert mit gebratenen Birnenspalten, Gorgonzola-Croûtons und gerösteten Walnüssen“ zu 10,50 €
Bewertung:
Die Salate waren recht groß. Der grüne Löwenzahn war wohl kein „wild“ gewachsener, kommt wahrscheinlich aus Frankreich, aber er war super frisch und schmeckte fast so schön aromatisch bitter wie der wild gestochene Löwenzahn. Besonders originell und genial zugleich finde ich, dass der Salat „nackt“ auf den Teller kommt und das perfekt abgeschmeckte lauwarme Kartoffel-Speck-Dressing im Krug zum Selbermengen dazu gereicht wird. Dadurch bleibt alles schön knackig frisch und der Salat fällt nicht gleich in sich zusammen. Die 3 Garnelen auf dem Zitronengrasstängel waren würzig mariniert, schön gebraten und sehr schmackhaft. Auch die anderen Beilagen wie Hähnchenbrust, Lachsfilet oder die Schweinemedaillons konnten überzeugen, alle schön mager und zart, perfekt gewürzt und auf den Punkt gegrillt. Alles TOP, keine Beanstandungen, heute 5* Sterne für die „Stiefel“-Küche.
Als Begleiter zum Essen kam für mich natürlich nur ein frisch gezapftes Bruch Pilsener in Frage , kristallklar und unverkennbar herb . Die Bruch-Brauerei ist übrigens die älteste Brauerei im Saarland.
Fazit: lecker Essen und leckeres Bier in angenehmem Ambiente
Die Gastronomie im historischen barocken Gebäude am St. Johanner Markt Ecke Fröschengasse/am Stiefel ist zweigeteilt: ein Restaurant, die Gasthausbrauerei „Stiefel-Bräu“ habe ich bereits vor ½ Jahr bewertet, heute waren wir zu fünft im Gasthaus „Zum Stiefel“ im selben Gebäude zu Gast. Seit dem Jahre 1702 und nunmehr neun Generationen lang besteht die Brau- und Gasthaus-Tradition in den alten Gemäuern. Es ist somit wahrscheinlich das älteste Gasthaus Saarbrückens. Das Ambiente ist dementsprechend urig gemütlich. Das... mehr lesen
Gehobene Küche mit sehr gutem Essen (typisch Brauhaus und regionale Spezialitäten). Gemütlicher Gastraum und aufmerksames Personal.
Gut geeignet für ein Essen mit Besuch.
Gehobene Küche mit sehr gutem Essen (typisch Brauhaus und regionale Spezialitäten). Gemütlicher Gastraum und aufmerksames Personal.
Gut geeignet für ein Essen mit Besuch.
Da unser eigentliches Restaurant-Ziel krankheitshalber geschlossen ist, führte uns der Weg nach einem halben Jahr erstmals wieder in den "Stiefel". Unser letzter Besuch war vom Essen her nicht so richtig überzeugend gewesen; heute, das darf ich vorausschicken, sah es insgesamt doch etwas besser aus.
Service: Lauter junge flinke und beflissene Leute; Speisen und Getränke kamen flott auf den Tisch. Dass einer der Kellner grundsätzlich jede Frau ,mit "schöne Frau" anredet, muss vielleicht nicht unbedingt sein. Als ich ihn fragte:"Standardspruch?" grinste er und erwiderte:"Bei mir sind alle schön!" Na ja, wenns die Gebefreudigkeit der Damen in Sachen Trinkgeld hebt; trotzdem vier Sterne.
Ambiente: Oft geschildert; alles ist brauhaustypisch, entweder man mag es oder man mag es eben nicht. Uns stört es zumindest nicht; dreieinhalb Sterne.
Sauberkeit: Die Geschichte mit dem "Multifunktionslappen" hat sich heute nicht wiederholt bzw. wir haben es nicht gesehen, da wir diesmal keinen Blick auf den Pass hatten. Alles fein sauber; vier Sterne.
Essen; Bestellt haben wir von der Normalkarte "Gefillde", "Sauerbratenroulade" und "Wiener Schnitzel"; getrunken wurde Bruch Pils No.1, Bruch Zwickel und Mineralwasser.
"Gefillde" (ein Gefillder EUR 8,50, zwei Gefillde EUR 10,80) sei für Nicht-Saarländer hier erklärt: der "Gefillde" ist ein Kartoffelkloss mit würziger Hackfleisch-Leberwurstfüllung (eben gefilld), serviert mit Specksauce und Sauerkraut. Ein gut sättigendes Gericht; wer nicht soviel Appetit hat, dem reicht ein "Gefillder" allemal. An diesem Gericht gab es heute nichts auszusetzen ausser dass die Küche mit der Specksauce ein bisschen gegeizt hatte; kein Problem, es wurde nach Reklamation bzw. Bitte umgehend welche im Kännchen nachgebracht.
Die "Sauerbratenroulade" (EUR 15,80), eine Rinderroulade gefüllt mit Spinat, Hackfleisch und rosa Pfeffer kam in Balsamicosauce mit Gemüsepotpourri und Kartoffelstampf. Sie war sehr gross, erheblich grösser als hier sonst gewohnt, war sehr zart und schmeckte einwandfrei; die Beilagen waren nicht sonderlich erwähnenswert.
Das "Wiener Schnitzel" (EUR 17,80) vom Kalb (wie es sich gehört) war aus der Keule geschnitten, goldgelb schwimmend ausgebraten (nicht frittiert), mit Zitronenscheibe garniert und kam mit knusprigen Pommes Frites und einem etwas lieb- und phantasielos angerichteten Salatteller. Ansonsten alles wie es sein soll: die beiden Schnitzel schön geklopft und sehr zart, die Panade locker und leicht blasig darüber, die Pommes genau richtig, Vier Sterne.
Preis-/Leistungsverhältnis: ein "Billigheimer" ist der "Stiefel" nicht; dass er direkt am Markt liegt, kann man an der Preisgestaltung des Hauses ablesen. Die Preise sind aber an der heute von uns angetroffenen Essensqualität gemessen in Ordnung, bei unserem letzten Besuch waren sie es nicht gewesen (damals waren sie zu hoch, da die bestellten Speisen qualitativ nicht hatten mithalten können). Deshalb heute vier Sterne!