Geschrieben am 22.10.2020 2020-10-22| Aktualisiert am
12.02.2021
Besucht am 06.09.2020Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 34 EUR
Sonntag war Rückreisetag. Wir hatten schon recht früh unsere Unterkunft in Völklingen verlassen, um uns am Morgen vor der Heimreise in die Pfalz noch ein Saarland-Event der besonderen Art zu gönnen. Die Rede ist vom Saarpolygon bei Ensdorf (in der Nähe von Saarlouis). Dieses ca. 30 m hohe Denkmal zur Erinnerung an den seit 2012 endgültig beendeten Steinkohlebergbau im Saarrevier thront auf einer Abraumhalde („Bergehalde“) rund 150 Meter über dem umliegenden Saartal und ermöglicht nicht nur tolle Fotos, sondern auch einen sagenhaften Rundblick.
Wir hatten aufgrund der frühen Stunde auf das Frühstück verzichtet und schon beim Verlassen des exponiert gelegenen, aus jeder Himmelsrichtung anders aussehenden Bauwerks meldete sich der erste Hunger des Tages. Es war mittlerweile 11 Uhr am Morgen und leider noch zu früh zum Mittagessen. Google-Maps und Tante Tripadvisor gaben jede Menge Tipps für kulinarische Rastmöglichkeiten am Wegesrand, sprich unweit der A8, auf der wir uns heimatlichen Gefilden näherten.
Die guten Bewertungen bei TA, die gelungenen Bilder bei Facebook und die Standortnähe unweit der Autobahn ließen mich zum Handy greifen und bei einer gutgelaunten Chefin spontan zwei Plätze zur Mittagszeit reservieren.
Seit März 2018 ist das nach den Vornamen seiner beiden Betreiber, Dimi und Maxi Kourdoglou, benannte griechische Restaurant in den Räumlichkeiten des ehemaligen Landgasthauses „Alt Ernschwiller“ im Zweibrücker Ortsteil Ernstweiler beheimatet. Schon vorher waren die beiden sympathischen Vollblutgastronomen in der Region tätig. Drei Jahre lang führten sie unter gleichem Namen ein griechisches Lokal in der keine 30 km weiter östlich gelegenen Stadt Rodalben (nahe Primasens).
Nach aufwendigen Um- und Ausbauten am Gebäude an der Homburgerstraße hat sich der liebenswerte Familienbetrieb anscheinend gut in Zweibrücken etabliert. Um die 70 Sitzplätze im Inneren und den angegliederten Biergarten kümmert sich ein junges Serviceteam, das unter den wachen Augen der Patronin Maxi gut funktioniert. Innenansicht
Für den Empfang der Gäste ist übrigens der Vater von Dimi, der rüstige Papa Kosta, zuständig. Seiner fachgerechten Einweisung hatten wir es letztlich zu verdanken, dass wir unseren Boliden perfekt auf dem hauseigenen Parkplatz zum Stehen brachten.
Das Wetter passte, also entschieden wir uns für ein Mittagessen unter freiem Himmel. Klar würden uns da die Wespen keine Ruhe lassen, aber das sonnige Plätzchen im hübsch angelegten Biergarten konnten wir nicht ausschlagen.
Die doppelseitige Speisenkarte wurde uns - wie mittlerweile ja schon gewohnt - in der „Corona-Version“ gereicht. Also laminiert und stark reduziert. Wobei Letzteres auch der Mittagszeit geschuldet sein konnte, denn das auf der Homepage nachlesbare Speisenprogramm war etwas umfangreicher.
Das gute halbe Dutzend gegrillter, gebackener bzw. frittierter Vorspeisen machte schonmal Appetit. Gegrillte Peperoni, Tsatsiki, Feta aus dem Backofen, Blätterteigröllchen mit Feta und frittierte Calamari hätte ich genau in der Reihenfolge verputzen können. Aber man gibt sich ja bescheiden und es waren letzten Endes die gegrillten Peperoni mit Olivenöl und Tsatsiki (4,50 Euro), die wir uns vorweg teilten.
Bei den Hauptspeisen bestimmten in erster Linie Schwein, Ochse und Lamm das Geschehen auf den Tellern. Im gängigen Carnivorenprogramm wurde Schweinefilet zum Lendenspieß geadelt oder mit Feta-Käse gefüllt und als Lendenröllchen vom Schwein feilgeboten. Mit Gyros, Lammkoteletts, Bifteki und Rinderleber wurde selbstverständlich auch den Redundanzessern in Sachen Griechenkost gehuldigt. Wer von allem etwas wollte, konnte mit dem Kreta-Teller gar eine fleischerne Viererbande aus Rumpsteak, Schweinelende, Lammkotelett und Gyros auf seinem Teller vereinigen.
Auberginenschnitzel warteten auf den gemeinen Fleischverzichter. Lachs- und Zanderfilet standen für Schuppentier-Interessierte zur Auswahl. Baklava mit Walnuss, Vanille-Eis und Sahne für angehende Diabetiker.
Ein kulinarisches Standardprogramm also, das man beim Besuch eines griechischen Restaurants hierzulande auch erwartet. Meine Frau übte sich wie so häufig in bewusstem Fleischverzicht und entschied sich für den gegrillten Fetakäse (7,50 Euro), den sie mit einem kleinen Beilagensalat (2,50 Euro) etwas „aufgrünte“.
Auf mich wartete nach getätigter Bestellung ein veritabler, nach dem Küchenchef benannter Dimitri-Mixteller (16,50 Euro), der mit Suflaki-Spieß, Schweine- und Hacksteak sowie einer Portion Gyros bestückt war und einem späten Frühstück allemal gerecht werden würde.
Schon die vorweg gereichten grünen Grillschoten wussten zu überzeugen. Keine Knoblauchhügel, mit denen man verkohlte Grillspuren kaschieren musste. Nein, das waren freundlich pikante Vertreter ihrer Art, die da unseren Kurzaufenthalt in Zweibrücken kulinarisch einläuteten. Etwas weniger Olivenöl hätte es meiner Ansicht nach auch getan, aber das ist Jammern auf nahezu olympisch-hohem Niveau. Das muss man auch mal den Berg Athos auf Chalkidiki lassen und die wohlgeratenen, grünen Grillfinger genüsslich in das Häuflein Tsatsiki tunken. Olivenöl hin oder her! Gegrillte Peperonen Mit Tsatsiki natürlich!
Das man das vom Aussterben bedrohte GMQ-Mineralwasser auch zu ordentlichen Preisen erstehen kann, stand für mich außer Zweifel. Hier wurden uns für die Dreiviertel-Liter-Flasche freundliche 3,60 Euro in Rechnung gestellt. In Saarbrooklyn zahlten wir da noch das Doppelte…
Weiter ging es mit den zügig servierten Hauptgängen. Was da in der weißen Auflaufschale appetitlichen Wohlgeruch verbreitete, kam einem mediterranen „Systementwurf“ schon recht nahe. Gastro-Philosophen würden glatt von „Feta-Physik“ sprechen. Knoblauch, Tomaten, Peperoni, Oliven und mediterrane Gewürze hatten aus dem bleichen Schafskäsequader ein schmackhaftes Ofengericht gezaubert. Eine äußerst gelungene „Fetamorphose“ sozusagen. Die Vertreterin der Käsefraktion war sichtlich zufrieden. Der gebackene Schafskäse
Auch das Dressing des Beilagensalats wurde mit lobenden Worten bedacht. Den grünen Hauptdarstellern hätte dagegen etwas mehr Frische gut zu Blatt gestanden. Sein Rohkostanteil blieb dabei weitgehend unauffällig. Wenn es denn Fertigware gewesen sein sollte, dann zumindest keine schlechte. Beilagensalat
Mein Dimitri-Mixteller machte eine richtig gute Figur. In der Mitte der stimmig arrangierten Fleischplatte trennte ein saftiger, nicht zu zaghaft gewürzter Suflaki-Spieß die mit ihrer Grillstreifenoptik um die Wette protzenden Schweinereien in Form von Bifteki und Rückensteak. Unter dem Spieß lauerte ein knusprig Hüglein feinstes Gyros. Ein Löffel voll Nudelsalat und ein ordentlicher Klacks Tsatsiki sorgten für etwas Abwechslung bei diesem Karnivorenidyll. Der Dimitri-Mixteller
Die dazu gereichten Fritten kamen aus frischem Fett, waren ausreichend gesalzen und kamen im klassischen 10mm Normalschnitt ins à part servierte Oval. Pommesbeilage
Auch das Schweinerückensteak hatte sich ein Extralob redlich verdient. Selten habe ich in einem griechischen Lokal ein saftigeres vorgelegt bekommen. Genauso zufrieden war ich mit der Würzung des Hacksteaks. Dieses hatte ordentlich Wumms ohne dass es einem gleich mit der Salzlauge die Papillen wegätzte. Endeffekt also ein überaus erfreulicher Mixteller, der den Namen des Küchenchefs zu Recht verdient.
Gut gesättigt und um eine empfehlenswerte Einkehradresse reicher machten wir uns auf den Heimweg. Ein Spieß, zwei Steaks – den Rest erledigt das Gyros. Manchmal kann handfeste Kulinarik so einfach sein.
Sonntag war Rückreisetag. Wir hatten schon recht früh unsere Unterkunft in Völklingen verlassen, um uns am Morgen vor der Heimreise in die Pfalz noch ein Saarland-Event der besonderen Art zu gönnen. Die Rede ist vom Saarpolygon bei Ensdorf (in der Nähe von Saarlouis). Dieses ca. 30 m hohe Denkmal zur Erinnerung an den seit 2012 endgültig beendeten Steinkohlebergbau im Saarrevier thront auf einer Abraumhalde („Bergehalde“) rund 150 Meter über dem umliegenden Saartal und ermöglicht nicht nur tolle Fotos, sondern auch... mehr lesen
Restaurant Dimi und Maxi
Restaurant Dimi und Maxi€-€€€Restaurant, Biergarten063329076300Homburger Straße 53, 66482 Zweibrücken
4.0 stars -
"Ein Haus – Zwei Brücken oder: wie uns eine Spontaneinkehr sehr ordentliche Hellenenkost bescherte" Ehemalige UserSonntag war Rückreisetag. Wir hatten schon recht früh unsere Unterkunft in Völklingen verlassen, um uns am Morgen vor der Heimreise in die Pfalz noch ein Saarland-Event der besonderen Art zu gönnen. Die Rede ist vom Saarpolygon bei Ensdorf (in der Nähe von Saarlouis). Dieses ca. 30 m hohe Denkmal zur Erinnerung an den seit 2012 endgültig beendeten Steinkohlebergbau im Saarrevier thront auf einer Abraumhalde („Bergehalde“) rund 150 Meter über dem umliegenden Saartal und ermöglicht nicht nur tolle Fotos, sondern auch
Geschrieben am 18.10.2020 2020-10-18| Aktualisiert am
18.10.2020
Besucht am 17.10.2020Besuchszeit: Abendessen 8 Personen
Schwiegervater hatte Geburtstag. Da weiß man schon vorher, dass es kein Zuckerschlecken wird. Während wir sonst grundsätzlich per Taxi die Restaurants aufsuchen, ist hier auf jeden Fall die autonome Anreise notwendig. Trotz vieler Jahrzehnte in der hannoverschen Oberzugleitung ist Schwiegervater im Herzen ein Landei geblieben. In Hannover ist es gar nicht so einfach, die Kombination aus Hochzeitssuppe und Ratsherrenpfanne zu bekommen. In der Provinz ist das kein Problem. Minimum ½ Stunde Autofahrt und ein alkoholarmer Abend für den Fahrzeugführer sind also Grundvorausssetzungen für Schwiegervaters Geburtstag. Bösartig, wie ich nun einmal bin, überzeugte ich meine Frau, auf ihren geräumigen Viertürer zu verzichten und stattdessen lieber meinen kleinen Gran Tourismo, also den 2+2-Sitzer, zu nehmen. So war sichergestellt, dass wir niemanden nach Hause fahren mussten, und wenn doch, wäre es nach einer halben Stunde auf den Notsitzen garantiert das letzte Mal gewesen.
Lichtblicke in solch grenznahen Lokalitäten bestehen darin dass manche gastronomischen Modeströmungen hier noch nicht angekommen sind. So gibt es z.B. keinen Prosecco, sondern deutschen Perlwein. Ein Clou ist sicher das hier gebraute Craftbier „das Freie“. Bier kostet hier pauschal fünf Euro je halbem Liter. Die üblichen verdächtigen wie karamellisierten Ziegenkäse, Süßkartoffel Pommes frites und Veggie-Burger gab es aber schon.
Wein und Sekt kommen meist aus dem rheinhessischen Ockenheim von Stefan Bauer und sind moderat bepreist. Will man mehr, sieht es anders aus. Ein Kiedricher Ortswein von Robert Weil kommt für 12,75 /0,2l auf den Tisch.
Wir trafen kurz vor 18:00 Uhr am Gutshof ein. Parkraum gibt es auf dem weitläufigen Gelände mit vielen alten Gebäuden und Teich reichlich. Schwiegereltern, Schwager und Schwägerin waren schon auf dem Parkplatz versammelt, so dass wir gemeinsam den Gastraum betreten konnten. Gut, dass von den Damen niemand Pfennigabsätze trug. Das „Katzenkopf“-Pflaster hätte ihnen schnell den Garaus gemacht. Der Handdesinfektionsspender funktionierte gut
Der Empfang war geschäftsmäßig, aber freundlich. Mit einer Armbewegung von der Theke wurde uns ein stark separierter Achtertisch zugewiesen, eine große dunkle blanke Holzplatte mit acht Hochlehn Polsterstühlen mit schwarzem Kunstleder. Der nächste Mensch, ein einsamer Trinker, gegenüber der Theke, war gut acht Meter entfernt. Unsere Jacken hängten wir über die Stuhllehnen, weil die Benutzung der Garderobe coronaphil untersagt war. Die Teelichte auf dem Tisch wurden entzündet, als wir unsere MNS abgelegt hatten. Da der Guthof als Feinschmeckerrestaurant firmiert, wäre das Besteck im Bierkrug stehend unangemessen gewesen. Stattdessen gab es für jeden Platz ein dunkelrotes Kuvert mit Messer und Gabel und Einmalserviette.
Der Gastraum ist urig rustikal mit viel Backsteinmauerwerk und offen liegenden Holzbalken. Es ist die ehemalige Schmiede des Gutshofes. Nicht nur außen ist es weitläufig, auch drinnen gibt es ausladende Gasträume. Der Außenbereich unter großen Gastroschirmen war vorbildlich mit Elektroheizstrahlern versehen. Im Untergeschoss gibt es noch Poolbillard, Kegelbahn, Dart-Parcours, Krökler.
Zu den ausführlichen Pappspeisekarten gab es eine laminierte Saisonkarte mit den Wildgerichten. Wohl wegen der notwendigen Desinfektion waren die Menge der Karten sehr knapp gehalten. Vier gab es für acht Gäste.
Wir eröffneten mit einem Rieslingsekt von Stefan Brauer für alle. Er kam gut gekühlt im passenden Glas. Obwohl die 30 g Restzucker bei diesem als trocken deklarierten Sekt uns störten, war er aus der frisch geöffneten Flasche durchaus trinkbar.
Als Gruß aus der Küche fanden acht kleine Steingutschälchen mit „Pulled Beef“ auf Steingutschiffchen den Weg zu unserem Tisch. Etwas Convenience-Baguette kam in einer Schale. Das war kein Genuss.
Das Brot diente auch als Beilage zu der von mir gewählten Tomatensuppe (6,00). Alle anderen nahmen die Hochzeitssuppe (6,50) mit noch bissfesten Gemüsestreifen, Mettklößchen und Eierstich. Alles war enorm heiß. Meine Tomatensuppe war ein wenig essiglastig, die Croutons durchgeweicht, die Hochzeitssuppe war keine Kraftbrühe.
Unsere Hauptgerichte, wiederum auf fast glühenden Tellern und Servierpfannen, wurden von einer einzigen Servicekraft paarweise serviert. Die Zukünftige unseres Neffen und mein Neffe hatten das Rumpsteak mit Kartoffelstampf und Schmorgemüse (21,50), meine Schwiegermutter den Zander mit Kartoffel-Blumenkohlstampf und Broccoli (16,50), Schwiegervater und Schwager die Gutshofpfanne mit verschiedenen Fleischsorten und Bartkartoffeln nebst Gemüse (18,50), der Rest den Hirschrücken mit Schupfnudeln und Romanesco. Das Fleisch war perfekt gebraten, aber sehr fest, der Romanesco schwach, aber knoblauchlastig gewürzt, die Schupfnudeln waren für mich kaum essbar. Sie schmeckten wie aus der Tüte, lediglich erhitzt, also mehlig. Nach zehn Minuten in der Pfanne mit Butter unter stetigem Rühren wären sie sicher ganz gut gewesen. Die angegossen dünne und dunkle Soße war belanglos. Dessert wurde nicht gewünscht. Ich gönnte mir einen Cappucino, der ausgezeichnet war. Mein Schwiegervater strebte maskenlos zur Theke, um zu bezahlen und wurde prompt zurückgeschickt, damit er Mund und Nase bedeckte.
Wieder auf dem Parkplatz versammelt, verabschiedeten wir uns mit etlichen Umarmungen. Bei uns mitfahren wollte – welch Wunder – niemand. Um 20:15 Uhr und nach 35 km waren wir wieder zu Hause, wo unser Kater schon von einem Bein aufs andere trat, um endlich an die frische Luft zu kommen.
Schwiegervater hatte Geburtstag. Da weiß man schon vorher, dass es kein Zuckerschlecken wird. Während wir sonst grundsätzlich per Taxi die Restaurants aufsuchen, ist hier auf jeden Fall die autonome Anreise notwendig. Trotz vieler Jahrzehnte in der hannoverschen Oberzugleitung ist Schwiegervater im Herzen ein Landei geblieben. In Hannover ist es gar nicht so einfach, die Kombination aus Hochzeitssuppe und Ratsherrenpfanne zu bekommen. In der Provinz ist das kein Problem. Minimum ½ Stunde Autofahrt und ein alkoholarmer Abend für den Fahrzeugführer sind... mehr lesen
3.5 stars -
"Unsere jährliche Landpartie" Ehemalige UserSchwiegervater hatte Geburtstag. Da weiß man schon vorher, dass es kein Zuckerschlecken wird. Während wir sonst grundsätzlich per Taxi die Restaurants aufsuchen, ist hier auf jeden Fall die autonome Anreise notwendig. Trotz vieler Jahrzehnte in der hannoverschen Oberzugleitung ist Schwiegervater im Herzen ein Landei geblieben. In Hannover ist es gar nicht so einfach, die Kombination aus Hochzeitssuppe und Ratsherrenpfanne zu bekommen. In der Provinz ist das kein Problem. Minimum ½ Stunde Autofahrt und ein alkoholarmer Abend für den Fahrzeugführer sind
Geschrieben am 14.10.2020 2020-10-14| Aktualisiert am
14.10.2020
Besucht am 03.11.2019Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Besucht wurde vor Corona, daher eine nicht ganz aktuelle, aber bestimmt immer noch gültige Bewertung unseres Besuches: da das Restaurant quasi vor der Haustür liegt, wurde es direkt nach dem Umzug ausprobiert. Typisch rheinländisch, sehr gemütlich eingerichtet, unser Service war sehr freundlich und stets aufmerksam (sehr angenehmer Smalltalk inklusive :))), Speisen waren für den Preis angemessen und super lecker. Auswahl war ebenso mehr als ausreichend. Großes Plus: kommt man von etwas weiter weg als aus der Nachbarschaft: Parkplätze gibt es von der Hauptstraße ebenso ausreichend! So muss man nicht weit laufen. Parkplatz ist ausgeschildert. Für die Lage in Endenich Mitte super! Wir waren sehr zufrieden :) beim nächsten Besuch folgen Fotos.
Besucht wurde vor Corona, daher eine nicht ganz aktuelle, aber bestimmt immer noch gültige Bewertung unseres Besuches: da das Restaurant quasi vor der Haustür liegt, wurde es direkt nach dem Umzug ausprobiert. Typisch rheinländisch, sehr gemütlich eingerichtet, unser Service war sehr freundlich und stets aufmerksam (sehr angenehmer Smalltalk inklusive :))), Speisen waren für den Preis angemessen und super lecker. Auswahl war ebenso mehr als ausreichend. Großes Plus: kommt man von etwas weiter weg als aus der Nachbarschaft: Parkplätze gibt es von der Hauptstraße ebenso ausreichend! So muss man nicht weit laufen. Parkplatz ist ausgeschildert. Für die Lage in Endenich Mitte super! Wir waren sehr zufrieden :) beim nächsten Besuch folgen Fotos.
Bonner Eierkuchen Manufaktur
Bonner Eierkuchen Manufaktur€-€€€Restaurant, Biergarten022896214576Endenicher Straße 268, 53121 Bonn
5.0 stars -
"Gemütlich und lecker!" Ehemalige UserBesucht wurde vor Corona, daher eine nicht ganz aktuelle, aber bestimmt immer noch gültige Bewertung unseres Besuches: da das Restaurant quasi vor der Haustür liegt, wurde es direkt nach dem Umzug ausprobiert. Typisch rheinländisch, sehr gemütlich eingerichtet, unser Service war sehr freundlich und stets aufmerksam (sehr angenehmer Smalltalk inklusive :))), Speisen waren für den Preis angemessen und super lecker. Auswahl war ebenso mehr als ausreichend. Großes Plus: kommt man von etwas weiter weg als aus der Nachbarschaft: Parkplätze gibt es
Geschrieben am 13.10.2020 2020-10-13| Aktualisiert am
12.02.2021
Besucht am 04.09.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 84 EUR
Meine Frau und ich waren Anfang September übers Wochenende im Saarland. Aus zeitlichen Gründen kam es leider nicht zum GG-Treffen „Südwest“ mit dem geschätzten Kollegen Simba. Stattdessen wurde die seit 1986 stillgelegte Völklinger Hütte – heute ein sehenswertes Weltkulturerbe – von uns ins Visier genommen. Unsere angemietete Wohnung lag ebenfalls in der recht schmucklosen, ca. 40.000 Einwohner zählenden Stadt Völklingen.
Das gastronomische Angebot beschränkt sich dort eher auf Dönerbuden und Pizza-Take-Aways, so jedenfalls mein Eindruck, als wir von unserer Bleibe in Richtung Bahnhof unterwegs waren. Bahnhof deshalb, weil wir uns am ersten Abend auf den Weg nach Saarbrücken machten. Dort hatten wir bereits einen Tisch für Zwei im Restaurant Indochine in der Klausenerstraße reserviert.
Die 5 mal 5 Sterne vom „Saarbabo“ mit der Kennziffer 47533 am Ende waren Anreiz genug, dem Asia-Schuppen unsere Aufwartung zu machen. Zumal wir ein ganz besonderes Verhältnis zu „Indochine“ haben – ist es doch auch der Name unserer französischen Lieblingsband.
Danke an dieser Stelle an den guten Simba, der mir noch weitere kulinarische Alternativen in seinem Gastro-Revier nannte und mir das Lokal als besonders gute Adresse für vietnamesische Küche empfahl. In diesem Punkt gebe ich ihm auch nach dem Besuch uneingeschränkt Recht, denn alles was wir auf unseren Tellern landete, war und schmeckte sehr fein. Nur bis es eben soweit war…
Wir erledigten die kurze Strecke vom Saarbrücker Hauptbahnhof in die Klausenerstraße in knapp 10 Minuten zu Fuß. Dort angekommen, wurden wir von der Servicechefin, Frau Nguyen, freundlich in Empfang genommen. Wir wählten einen der Tische im Inneren, da draußen auf der Terrasse viel los war und uns die angenehme Ruhe des Gastraums mehr zusagte. Auch waren wir zu diesem Zeitpunkt die einzigen Gäste, die nicht unter freiem Himmel zu speisen gedachten. Im Laufe des Abends kamen allerdings noch ein paar „Drinnen-Esser“ hinzu.
Ehrlich gesagt, von außen betrachtet würde man die gediegene Atmosphäre in Inneren nicht unbedingt vermuten. Das von reichlich grüner Hecke eingefasste Anwesen mit der gezackten Fassade wirkte auf den ersten Blick recht spartanisch. Außenansicht
Das, was man durch die nahezu durchgängige Fensterfront erkennen konnte, vermittelte jedoch einen durchaus einladenden Eindruck und der sollte sich drinnen auch bestätigen. Wir nahmen direkt vor einem der hohen Fenster Platz und ließen das Interieur auf uns wirken. Gastraum-Impression 1
Das seit 2013 von der Familie Nguyen betriebene Restaurant – vorher residierte hier der Saarbrücker Nobelitaliener „Roma“ – zeichnete sich durch eine zwar etwas in die Jahre gekommene, aber dennoch geschmackvolle Einrichtung aus. Dunkles Holz wechselte sich bei den Stühlen (und Wandbänken) mit hellen, bequemen Polstern stimmig ab. Mit weißem Leinen auf schwarzlackierten Bistrotischen setzte sich dieser „Yin-und-Yang-Stil“ auch beim Mobiliar angemessen fort. Kleine, in der Decke verbaute Spots und drei prächtige Kronleuchter sorgten für eine aparte Beleuchtung, die wir als atmosphärisch wahrnahmen. Nur der etwas derb wirkende, dunkle Fliesenboden wollte sich nicht so recht ins gepflegt wirkende Gesamtbild einfügen. Gastraum-Impression 2
Auch übertrieb man es nicht mit fernöstlichen Devotionalien. Die schon von Simba erwähnten Schwarzweiß-Fotografien aus der Zeit der französischen Kolonisation hafteten noch immer an der Wand. Kultiviertes Ambiente
Auf Hochglanz polierte Wein- und Wassergläser, hochwertiges Besteck und gefaltete Stoffservietten mit aufgesticktem Logo machten uns schnell klar, dass wir hier nicht bei einem x-beliebigen Panasiaten gelandet waren.
Madame Nguyen wurde an diesem Abend von einer jungen, kaum Deutsch sprechenden Servicekraft unterstützt. Die junge Dame agierte noch sehr unsicher. Ihr fehlte es schlichtweg an Erfahrung und Aufmerksamkeit, so dass bereits geleerte Flaschen für den Rest des Abends auf unserem Tisch verweilten. Uns störte das nicht, aber bei Gästen mit höherer Serviceambition kann so etwas auch zu Unmut führen.
Herr Hoa Nguyen musste an diesem Abend seine Küche angeblich alleine „schmeißen“. Vielleicht sind ihm die Beiköche ausgefallen oder die Aushilfen waren alle krank. Jedenfalls hatte der zu den besten Küchenmeistern der Region – so stand es in einem der regionalen Gastro-Institutionen gewidmeten, hübsch bebilderten Buch, das stolz aufgeschlagen direkt am Eingang auslag – zählende Vietnamese einen massiven Personalmangel zu verzeichnen, wie uns seine Frau später am Tisch mitteilte.
Dass sich dies zeitlich jedoch so in die Länge ziehen würde, hätte uns die gute Dame gleich zu Beginn mitteilen können. So warteten zwei ausgehungerte Gäste aus der Pfalz zunächst einmal auf die Speisekarten und dann wiederum auf eine Gelegenheit, ihre kulinarischen Wünsche an Frau Nguyen bzw. ihre Aushilfe zu bringen.
Positiv formuliert: man ließ uns sehr viel Zeit, die Speisebüchlein ausgiebig zu studieren. Auf die Wochenkarte hatten es lediglich zwei Gerichte geschafft. Bilder bei Tripadvisor wiesen darauf hin, dass diese scheinbar schon eine ganze Weile als Zusatzgerichte empfohlen wurden. Thunfisch-Tatar à la Indochine mit Mango und Avocado (18,90 Euro) und ein gebackener Steinbutt für zwei Personen (85 Euro) kündeten von feiner Produktküche.
Daneben wurde ein siebengängiges „Deluxe-Menü“ angeboten (125 Euro). Dieses konnte jedoch auch in reduziertem Umfang geordert werden. Gleich vorweg: hätten wir uns für dieses entschieden, wären wir sicherlich erst am Folgetag aus dem Lokal gekommen und hätten mit dem Taxi zurück nach Völklingen fahren müssen, da zu solch später Uhrzeit dann doch keine Züge mehr verkehren.
Eine Seite weiter lachte uns die gemischte Vorspeisenplatte (25,90 Euro) für zwei Personen an. Darauf befanden sich allerlei Leckereien aus dem Meer, wie beispielsweise Tempura-Garnelen oder mit Weißpuder vom Klebreis verfeinertes Thunfisch-Sashimi. Aufgespießte, in Betelblätter gerollte Froschschenkel und Papaya-Pulpo-Salat klangen auch nicht gerade alltäglich. Unser Vorweggericht war damit beschlossene Sache. Und das obwohl Fischcremesuppe, Reispapierrollen (Nems) und eine mit Scheiben vom Charolais-Rind verfeinerte Pho als warme Starter gelistet waren.
Auch bei den Hauptspeisen war die Auswahl recht übersichtlich. Für Vegetarier gab es Reisbandnudeln mit Tofu und Wokgemüse. Fischfans durften sich an einer angeblich „sehr scharfen“ Edelfischpfanne, karamellisierten Seeteufel-Medaillons und Riesengarnelen im Tontopf sowie auf der Haut gebratenem Wolfsbarschfilet „Lyonais Style“ (natürlich ohne Fleischwurst!) erfreuen.
Auf den gemeinen Fleischverputzer warteten französisch inspirierte Kreuzüberkreationen. Barbarie-Entenbrust, Medaillons vom Angus Rind mit gebackenem Kalbsbries und Gewürfeltes aus der Hirschoberschale durchbrachen nachvollziehbar die 30-Euro-Marke bei den Hauptgerichten. Mit vier Desserts (Crème brulée, Profiteroles, Ingwer-Parfait und gebackener Eiscreme) endete die kulinarische One-Man-Show des Hoa Nguyen an diesem Abend.
Für meine Frau sollte es das vegetarische Reisbandnudelgericht (17,90 Euro) sein, während ich mich über die scharfe Edelfischpfanne mit Filetstreifen, Scampi und Jakobsmuscheln (28,90 Euro) hermachen wollte. Die etwas gehobeneren Preise weckten natürlich auch gewisse Erwartungen. Wir waren gespannt, was uns der gute Herr Nguyen auf die Teller zaubern würde.
Die Preise für die Getränke ließen sich ebenfalls im leicht angehobenen, städtisch beeinflussten Normbereich verorten. Die 7 Euro pro Flasche Mineralwasser der Marke GMQ – abgekürzt für Gräfin Mariannen Quelle – waren schon stramm kalkuliert. Die 6,20 Euro für den banalen Elsass-Riesling fast schon eine Unverschämtheit, wenn man bedenkt, was für Weißweine in der Heimat fürs gleiche Geld (oder weniger) eingeschenkt werden. Egal, Deckungsbeiträge müssen sein, sonst überlebt keiner in der Gastronomie!
Wir hatten genug Zeit die Abläufe beim Service genauer zu verfolgen und es fiel uns auf, dass nur sehr sporadisch einzelne Gerichte die Küche verließen, um dann ich Richtung Außenterrasse getragen zu werden. Wir hatten keine Ahnung, wie viele Leute da draußen saßen, aber so wie es aussah, würden sich unsere knurrenden Mägen noch eine Weile gedulden müssen, bevor Handfestes Linderung versprach.
Zum Händewaschen verschlug es mich ins Souterrain, wo mich ein ebenfalls etwas antiquiert wirkender Nassraum empfing. Dem nicht genug, begrüßte mich der Sanitärbereich mit dem zeitgleichen Einsetzen dreier Pissoirspülungen. Solch einen rauschenden Willkommensgruß hätte ich gar nicht erwartet. Nun, wenigstens die Toiletten funktionierten hier auf Anhieb.
Ein Stockwerk höher tat sich nach wie vor nicht viel. Seit unserer Ankunft war eine gute Stunde vergangen und so langsam wurde es draußen dunkel. Schön, dass man uns zu dieser Zeit mit einem kleinen Amuse die weitere Wartezeit etwas verkürzte. Eine halbe Reispapierfrühlingsrolle – die Vietnamesen nennen sie „Nem“ – lag kross frittiert auf einem Kaffeeunterteller und war bedeutend schneller verputzt als serviert. Warum die Küche dafür allerdings eine geschlagene Stunde Zeit brauchte, ist mir bis heute ein Rätsel. Das (späte) Amuse
Doch dann wurde der kulinarischen Skrupellosigkeit Tür und Tor geöffnet. Die junge Bedienung hatte uns fälschlicherweise einen kleinen Teller mit geröstetem Weißbrot und einer Sauce Rouille an den Tisch gebracht. Natürlich hatte ich vorher (mit einem Ohr) die Bestellung der Fischcrèmesuppe am Nachbartisch mitbekommen. Hungrige Gäste können so erbarmungslos sein! Denn ich ließ die junge Dame gewähren.
Noch ehe der Nachbartisch seine fehlende Bouillabaisse-Beilage bemerkt hatte, tunkte ich bereits – trotz mehrfacher Ermahnung meiner Frau – die krossen Brotscheiben in die Rouille und erfreute mich ganz ungeniert an der unverhofften Zwischenmahlzeit. Ganz ehrlich, ohne sie hätte ich die nächste halbe Stunde bis zur Vorspeise kaum überlebt. Merke: In der Not tunkt nicht nur der Teufel gern sein Brot…
Die Gäste ohne Rouille bekamen selbstverständlich bald Ersatz. Und natürlich bedauerte ich das schamlose Ausnutzen dieses „Bedienungsfehlers“ im Nachhinein. Aber wenn es um die blanke Sättigung geht, steht die Aufklärung kleinerer Service-Patzer eben nicht an allererster Stelle. Zumindest nicht nach so langem Warten auf feste Nahrung.
Etwa eineinhalb Stunden nach dem Bestellvorgang wurde uns endlich die gemischte Vorspeisenplatte serviert. Im Vordergrund die Froschschenkel in Betelblätter gehüllt
Was sehr lange währte, wurde zugegebenermaßen auch sehr gut! In der Mitte des Porzellans markierte der zylinderförmig aufgetürmte Papaya-Pulpo-Salat den zentralen Blickfang. Vorspeisenplatte für zwei (Ausgehungerte)
Scampi und Cocktailtomate grüßten vom Obergeschoss des delikaten Asia-Towers. Das Thunfisch-Sashimi ähnelte zwar aufgrund seiner Klebreis-Panade kleinen Backfischfilets kurz vor dem Bad in der Fritteuse, schmeckte aber deutlich besser. Roher Thunfisch in Weißpuder vom Klebereis paniert
Hübscher anzusehen war der rohmarinierte Lachs, der zu einer Blume gerollt worden war und in einer 1-A-Qualität auf die Platte kam. Marinierter Lachs mit Sesam
Zwei saftige, kurz vor dem Brutzeln durch Tempurateig gezogene Garnelen lagen versteckt unter den aufgespießten Froschschenkeln, die allesamt in Betelblätter gehüllt waren. Einzig ihr Geschmack ließ sich nicht so recht verorten. Ein Schnitz Limette, ein Klecks Meerrettichsauce mit salzig-jodigem Forellenrogen obendrauf und etwas Balsamico-Graffiti am Tellerrand komplettierten unser geschmackvoll arrangiertes Hors D’oeuvre.
Die Zeit bis zur Ankunft unserer beiden Hauptspeisen kam uns dann auch nicht mehr ganz so lange vor. Meine Fischpfanne stellte sich als veritables Fisch-Curry heraus. Das in Klammern angemerkte Prädikat „sehr scharf“ konnten meine Papillen jedoch nicht bestätigen. Aber pikant war es allemal. Das Gemüse – hauptsächlich Staudensellerie, Karotte und Brokkoli – lag auf den Punkt gegart in der Mini-Cocotte, aus der ich den aromatisch duftenden Fernostklassiker löffelte. Die Edelfischpfanne aus der Cocotte Reis, Reis, Baby....
Auch die Meeres- und Schalentiereinlage war vom Feinsten. Die Jakobsmuscheln spielten in puncto Größe und Qualität in der Top-Liga. Klar, die knapp 30 Euro mussten sich ja auch irgendwo in diesem vorzüglichen Kokossud versteckt haben.
Die junge Dame gegenüber verzehrte ihre gewokten Gemüse-Nudeln mit Inbrunst. Auch bei ihr toppten kleingehackte Erdnüsse und Röstzwiebeln das Hauptgericht. Eine klassische Asia-Pasta im besten Sinne, die ebenfalls vom idealen Gargrad ihres Gemüseanteils profitierte. Gebratene Reisbandnudeln mit Tofu und Wokgemüse
Seit unserer Ankunft waren mittlerweile fast 3 Stunden vergangen. Stunden, in denen wir viel Zeit zum Quatschen, Lachen und letztlich auch Genießen hatten. Madame Nguyen entschuldigte sich für die lange Wartezeit aufs Essen gleich in doppelter Hinsicht.
Zuerst fand ein Tapioka-Mais-Dessert mit Kokosmilch als süße Gabe des Hauses den Weg auf unseren Tisch. Tapioka-Mais-Kokos-Dessert (aufs Haus)
Und danach bot man uns noch einen Schnaps aufs Haus an. Zwei eisgekühlte Williams-Christ schufen klare Verhältnisse. Frau Nguyen hatte diesen selbst geschenkt bekommen und zeigte sich doch leicht überrascht, dass von der an den Tisch gebrachten Eierlikör-Flasche der Marke „Božkov“ solch ein hochprozentiger Inhalt ausging. Sachen gibt’s... So klar ist kein Eierlikör! Schwör!
Als wir am Schluss auf unsere Rechnung einen kleinen Rabatt bekamen, setzte dies dem skurrilen Treiben beim Saarbrücker Nobelvietnamesen sogar noch ein etwas günstigeres Ende. Trotzdem empfanden wir gerade das Preis-Genuss-Verhältnis im Indochine als verbesserungswürdig. Die lange Wartezeit aufs Essen hat uns zwar nicht die Laune verdorben, war aber ein limitierender Faktor bei der Bewertung. Sollten wir irgendwann einmal wieder im Saarbrücker Stadtteil Malstatt vorbeischauen, um in den Genuss fernköstlicher Leckereien aus Indochina zu kommen, dann nur zusammen mit dem „Roten Khmer“ der Saarbrücker Gastrokritik. Den hätte man dort bestimmt schneller bedient. Geh ich jede Wette!
Meine Frau und ich waren Anfang September übers Wochenende im Saarland. Aus zeitlichen Gründen kam es leider nicht zum GG-Treffen „Südwest“ mit dem geschätzten Kollegen Simba. Stattdessen wurde die seit 1986 stillgelegte Völklinger Hütte – heute ein sehenswertes Weltkulturerbe – von uns ins Visier genommen. Unsere angemietete Wohnung lag ebenfalls in der recht schmucklosen, ca. 40.000 Einwohner zählenden Stadt Völklingen.
Das gastronomische Angebot beschränkt sich dort eher auf Dönerbuden und Pizza-Take-Aways, so jedenfalls mein Eindruck, als wir von unserer Bleibe... mehr lesen
3.5 stars -
"Braucht Fernköstliches wirklich so viel Zeit? - Skurriles Slow-Food-Erlebnis beim Saarbrücker Nobelvietnamesen" Ehemalige UserMeine Frau und ich waren Anfang September übers Wochenende im Saarland. Aus zeitlichen Gründen kam es leider nicht zum GG-Treffen „Südwest“ mit dem geschätzten Kollegen Simba. Stattdessen wurde die seit 1986 stillgelegte Völklinger Hütte – heute ein sehenswertes Weltkulturerbe – von uns ins Visier genommen. Unsere angemietete Wohnung lag ebenfalls in der recht schmucklosen, ca. 40.000 Einwohner zählenden Stadt Völklingen.
Das gastronomische Angebot beschränkt sich dort eher auf Dönerbuden und Pizza-Take-Aways, so jedenfalls mein Eindruck, als wir von unserer Bleibe
Besucht am 13.10.2020Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 4 EUR
Hier bekommt man die volle Ladung Gastfreundschaft! Absolut tolles und freundliches Team, angenehme Bedienung, sehr saubere Location mit gemütlicher und professioneller Ausstattung (behindertengerecht!), vielfältige Auswahl an Eis (hausgemacht und super lecker!), zahlreiche herzhafte Speisen (Münsterländer Flammkuchen ist zu empfehlen!).
Corona Maßnahmen sind nicht zu auffällig, aber man fühlt sich sehr sicher. Hier wird auf die Dokumentation und Mund-/Nasenschutzpflicht geachtet sowie Tische, Stühle und Gastkarten nach jedem Gast gut desinfiziert, ohne dass es die Besucher großartig stört.
Ein toller integrativ arbeitendes Café auf höchstem Niveau! Wir sind Stammgäste.
Hier bekommt man die volle Ladung Gastfreundschaft! Absolut tolles und freundliches Team, angenehme Bedienung, sehr saubere Location mit gemütlicher und professioneller Ausstattung (behindertengerecht!), vielfältige Auswahl an Eis (hausgemacht und super lecker!), zahlreiche herzhafte Speisen (Münsterländer Flammkuchen ist zu empfehlen!).
Corona Maßnahmen sind nicht zu auffällig, aber man fühlt sich sehr sicher. Hier wird auf die Dokumentation und Mund-/Nasenschutzpflicht geachtet sowie Tische, Stühle und Gastkarten nach jedem Gast gut desinfiziert, ohne dass es die Besucher großartig stört.
Ein toller integrativ arbeitendes Café auf höchstem Niveau! Wir sind Stammgäste.
EIS LOUNGE Maria Veen
EIS LOUNGE Maria Veen€-€€€Eiscafe028649508710Poststr. 23, 48734 Reken
5.0 stars -
"Super leckeres Eis, viel Auswahl (auch an Kuchen und anderen Spezialitäten!), extra Portion Gastfreundschaft" Ehemalige UserHier bekommt man die volle Ladung Gastfreundschaft! Absolut tolles und freundliches Team, angenehme Bedienung, sehr saubere Location mit gemütlicher und professioneller Ausstattung (behindertengerecht!), vielfältige Auswahl an Eis (hausgemacht und super lecker!), zahlreiche herzhafte Speisen (Münsterländer Flammkuchen ist zu empfehlen!).
Corona Maßnahmen sind nicht zu auffällig, aber man fühlt sich sehr sicher. Hier wird auf die Dokumentation und Mund-/Nasenschutzpflicht geachtet sowie Tische, Stühle und Gastkarten nach jedem Gast gut desinfiziert, ohne dass es die Besucher großartig stört.
Ein toller integrativ arbeitendes Café auf
Geschrieben am 11.10.2020 2020-10-11| Aktualisiert am
12.02.2021
Besucht am 27.08.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 47 EUR
Meiner Oma war schon damals beim Betrachten meiner Hände klar, dass ich später mal keinen Handwerksberuf erlernen würde. Sie sollte recht behalten. Als Heranwachsender zog ich die Theorie gerne der Praxis vor und im Fach Werken/Bildende Kunst kam ich selten auf einen grünen Zweig. Im Gegenteil: am Ende der 10. Klasse strich ich entnervt die Segel. Das war im Prinzip das letzte Mal, dass ich bewusst an einer Werkbank stand, um etwas zu „erschaffen“.
Auch in den Folgejahren ist kein großer Handwerker aus mir geworden, auch wenn mir diverse Studentenjobs in dieser Hinsicht durchaus zuträglich waren. Aber jedem das Seine. Die Karlsruher „Werkbank“ hatte ich schon seit einiger Zeit auf meiner kulinarischen Agenda. Aber es war letztlich die Empfehlung von Küchenchef Marc Wendel aus der Kapeller Hopfestubb (Kapellen-Drusweiler), die uns an einem Donnerstagabend Ende August dort erstmals einkehren ließ.
Übrigens, in diesem Eck der Fächerstadt war ich vorher noch nie. Ein hübsches, von alter Bausubstanz dominiertes Wohnviertel mit grünen Einsprengseln erwartete uns als wir nach kurzer Fahrt mit der Straßenbahn an der Haltestelle Gottesauer Platz ausstiegen und die letzten 500 m zu Fuß absolvierten.
Als wir an diesem lauen Sommerabend nach unserer Einkehr wohlgesättigt auf zwei E-Rollern in Richtung Südstadt bretterten - dort hatte ich mein Auto geparkt – war ich seit langem mal wieder mit der von Baustellen übersäten, zweitgrößten Stadt Baden-Württembergs im Reinen. Dass dies natürlich auch auf unseren Besuch der Werkbank zurückzuführen war, lag auf der Hand bzw. vorher auf dem Teller.
Die Werkbank bereichert seit rund fünf Jahren mit frisch zubereiteter Hausmannskost die Karlsruher Gastroszene. Unter dem Motto „Einfach. Ehrlich. Köstlich.“ stehen Inhaber und Küchenchef Egemen Dogan (früher Chefkoch im „La Vie“ in Rulands Thermenhotel in Bad Herrenalb) zusammen mit seinem Team für eine schnörkellose, gerne auch saisonal inspirierte deutsche Küche. Ein bewusst reduziert gehaltenes Speiseprogramm lässt auf viel Haus- und Handgemachtes schließen.
Wir hatten an diesem Donnerstagabend vorsorglich reserviert. Die Möglichkeit, das Essen unter freiem Himmel einzunehmen, schlugen wir aus. Da gefiel es uns im Inneren des Lokals doch wesentlich besser als draußen auf dem Trottoir. Bevor das Team der Werkbank hier Einzug hielt wurde im Erdgeschoss des stattlichen Klinkerbaus in der Veilchenstraße Ecke Essenweinstraße angeblich griechisch gekocht. Außenansicht
Davon war natürlich im Gastraum nichts zu mehr merken. Eingangsbereich
Der in L-förmigem Grundriss geschnittene Ort der Speisung war geschmackvoll eingerichtet. Zwei alte, wieder in Schuss gebrachte Werkbänke fielen uns sofort ins Auge. Mit etwas erhöhten Barstühlen ausgestattet, wurden auch sie als zünftige Tafeln für die Verköstigung genutzt. Das Rätsel um den Namen des Restaurants war damit gelöst. Aber auch sonst dominierte hölzerne Rustikalität bei der Einrichtung. Blick zum Tresen
Die aus großen Rundsieben gebastelten Wandleuchten sorgten für kulinarische Goldgräberstimmung. Einzig die mit quadratischen Paneelen verkleidete – wahrscheinlich abgehängte – Decke erinnerte mich doch arg an die Zahnarztpraxis meines Vertrauens. Ein Einrichtungsmakel, der bald beseitigt werden soll, wie mir die überaus freundlich agierende Bedienung versicherte. Der Gastraum
Sie versorgte uns umgehend mit den Speisekarten und auch die obligatorische Flasche Mineralwasser (0,75l für städtische 6 Euro) – diesmal hieß die Marke „Selters“ – sprudelte zeitnah und recht „classic“ auf unserem Tisch. Ein helles Halbes aus bayrischen Landen (3,80 Euro) sollte später noch folgen.
Die beiden in Weiß (Essen) und Schwarz (Getränke) gehaltenen Karten waren rasch durchstöbert. Lachstatar, Ziegenkäse und gemischter Salat – Letzterer war in zwei Größen erhältlich – bestimmten das Vorspeisenprogramm. Vier vegetarische Gerichte, darunter Herzerwärmendes wie hausgemachte Käsespätzle, Rösti oder Maultaschen, ließen meine gerne auf Fleisch verzichtende Gattin aufhorchen. Eine Seite weiter machten mir fünf verschiedene Fleischspeisen die Entscheidung schwer.
„I beg your pardon“, aber an diesem Abend war es nicht der für faire 28,90 Euro angebotene „Roast-Braden“ vom heimischen Rinderfilet (mit Spätzle und Röstzwiebeln), der mich in den Karnivorenolymp hieven sollte. Auch der gesottene Kalbstafelspitz mit Meerrettich, grünem Apfel und Bouillonkartoffeln war dazu – meiner Ansicht nach – nicht in der Lage. Mit gebratener Kalbsleber konnte ich noch nie viel anfangen. Und die hausgemachten Fleischküchle mit Kartoffelstampf und Pommery-Senfsauce klangen zwar äußerst verlockend, verloren aber letztendlich im Eins-zu-Eins-Duell gegen das „Werkbankschnitzel“ (21,80 Euro).
Bei diesem handelte es sich um ein dünngeklopftes Wiener Original vom Kalbsrücken. Die Pommes-Beilage wurde problemlos durch Spätzle ersetzt. Eine Extraportion Rahmsoße (3 Euro) wurde noch hinzugeordert. Der Süffigkeit musste schließlich Genüge getan werden. Im Schnitzel-Preis inkludiert war noch ein kleiner Beilagensalat.
Meine Frau hatte sich da schon längst für die Käsespätzle mit Zwiebeln und Bergkäse (8,60 Euro) entschieden. Und zwar im aller badischsten Sinne. Einen kleinen gemischten Salat (4,50 Euro) hängte sie in frischer Absicht noch dran.
Ein Blick zur Theke erklärte mir dann auch den Zusammenhang zum anfangs erwähnten Pfälzer Küchenchef und Winzer Marc Wendel. Neben den in der Standardkarte angebotenen Kreszenzen aus dem Kraichgau, der Pfalz und dem Markgräflerland, waren es ein paar Weinempfehlungen aus Kapellen-Drusweiler – ein trockener Regent aus dem Barrique und ein grüner Silvaner –, die hier von zwei Tafeln grüßten und glasweise auf ihre Entdecker warteten. In Wendel Veritas! Mit diesem Weingut hätte ich in der Karlsruher Oststadt nicht unbedingt gerechnet. Ausschankbereich
Schon die Art und Weise wie der Kraut- und Rübensalat geraspelt war, ließ keinerlei Convenience-Verdacht aufkommen. Auch das feinsäuerliche Dressing unserer Beilagensalate war geschmacklich gelungen und machte aus dem frischen Blattwerk eine einfache, aber delikate Angelegenheit. so geht frischer Beilagensalat!
Ein guter Einstieg, der dem ersten Hunger knackig die Stirn bot. So konnte es gerne weitergehen. ....oder so!
Und wie es weiterging. Aus dramaturgischen Gründen sei zuerst der schlonzige Käsespätzle-Hügel meiner Frau erwähnt. Würzige Bergkäseraspel verdeckten die zarte Schmelzzwiebelhaube. Optisch war das zwar ein Stückweit entfernt von den Kasnocken „from Austria“ – da knusperten die kross gebratenen Zwiebelringe förmlich um die Wette – aber geschmacklich konnten sie mit den fluffigen Knöpfle aus unserem letzten Urlaub in Saalfelden durchaus mithalten. Und selbstverständlich waren sie hausgemacht. Die Käsespätzle
Zeitgleich zu den servierten Spätzle, duftete mir mein mega-dünn geklopfter Kalbsteppich über den Tellerrand hinaus entgegen. Die eine Hälfte des Wieners
Außen runzlig-krosses, innen welliges „Impaniergehabe“ und eine angenehme Würze waren weitere positive Eigenschaften dieses im Schmetterlingsschnitt zubereiteten Monolithen mitteleuropäischer Esskultur. Das Werkbankschnitzel in Gänze
Allein dem Geruch nach elegisch gebuttertem Brötchenknusper aus rasch ausgewischter Eisenpfanne konnte ich mich nur schwer entziehen. Der in alter Figlmüller-Tradition sanft ausgeklopfte und deshalb herrlich mürbe Kalbsrücken schmolz förmlich auf der Zunge. Schnitzel-Querschnitt 1
Selten habe ich ein besser zubereitetes Exemplar dieses Klassikers genießen dürfen. Schnitzel-Querschnitt 2
Der begleitenden Preiselbeersauce hätte es gar nicht bedurft. Die beiden Zitronenschnitze waren mir indessen sehr willkommene Auffrischer. Und die 3 Euro extra für die schmackhafte Rahmsauce dankten mir nicht nur die à part gereichten Spätzle, sondern auch meine Frau, die gerne davon naschte. Die Beilagenspätzle (ohne Käse) Fazit:
Die Werkbank wird ihrem kulinarischen Motto in vollem Umfang gerecht. Die von uns genossenen Gerichte waren zwar einfach, aber handwerklich ehrlich zubereitet. Dass sie uns köstlich schmeckten muss an dieser Stelle gar nicht mehr hervorgehoben werden. Die verwendeten Zutaten erfuhren in Egemen Dogans Küche nicht nur eine sorgfältige Behandlung, sondern waren auch von beachtlicher Qualität. Mehr geht bei gutbürgerlicher Deutschkost eigentlich kaum. Weniger leider noch immer zu häufig. Empfehlung? Sieht jedenfalls ganz danach aus…
Meiner Oma war schon damals beim Betrachten meiner Hände klar, dass ich später mal keinen Handwerksberuf erlernen würde. Sie sollte recht behalten. Als Heranwachsender zog ich die Theorie gerne der Praxis vor und im Fach Werken/Bildende Kunst kam ich selten auf einen grünen Zweig. Im Gegenteil: am Ende der 10. Klasse strich ich entnervt die Segel. Das war im Prinzip das letzte Mal, dass ich bewusst an einer Werkbank stand, um etwas zu „erschaffen“.
Auch in den Folgejahren ist kein großer... mehr lesen
4.5 stars -
"Erfolgreiche Schnitzeljagd in der Karlsruher Oststadt" Ehemalige UserMeiner Oma war schon damals beim Betrachten meiner Hände klar, dass ich später mal keinen Handwerksberuf erlernen würde. Sie sollte recht behalten. Als Heranwachsender zog ich die Theorie gerne der Praxis vor und im Fach Werken/Bildende Kunst kam ich selten auf einen grünen Zweig. Im Gegenteil: am Ende der 10. Klasse strich ich entnervt die Segel. Das war im Prinzip das letzte Mal, dass ich bewusst an einer Werkbank stand, um etwas zu „erschaffen“.
Auch in den Folgejahren ist kein großer
Geschrieben am 05.10.2020 2020-10-05| Aktualisiert am
12.02.2021
Besucht am 21.08.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 44 EUR
An einem warmen Freitag im August hatte ich mich mit meinem Vater zum Wandern verabredet. Da wir uns ein paar Wochen zuvor schon durch das Pfälzer Outback nahe der Grenze zu Frankreich geschlagen hatten, nahmen wir diesmal die badische Seite ins Wandervisier. Abseits gewohnter Pfalzpfade sollte es an diesem herrlichen Sommertag für den bekennenden „Linksrheiner“ einiges zwischen Badischer Weinstraße und nördlichem Schwarzwald zu entdecken geben.
Wir starteten von dem zu Baden-Baden gehörenden Stadtteil Neuweier, einem rund 2000 Einwohner zählenden Weindorf inmitten der Vorbergzone des Nordschwarzwalds. Bei noch recht großer Hitze erklommen wir die auf 520 m ü. NN thronende Yburg, die mit einer bombastischen Aussicht auf die Rheinebene und die benachbarten Weinberge ein sehr empfehlenswertes Ausflugsziel darstellte.
Auf der Yburg angekommen ging es auf ein wohlgehopftes Helles in das einladende Burgrestaurant, das uns mit deftigen Leckereien wie z.B. „Hofmagdschmaus“, „Hunnenschnitzel“ und „Burgbraten“ empfing. Für solch schwere Kost war es uns jedoch schlichtweg noch zu warm. Außerdem hatte mein Vater einen Terrassenplatz für Zwei im Restaurant Röderswald, einem nahegelegenen Ausflugslokal, reserviert.
Dort trafen wir dann nach absolvierter Rundwanderung und einem kleinen Abstecher zum Weingut Nägelsförst – man muss ja schließlich auch die rechtsrheinischen Erzeuger im Auge behalten – am Abend ein. Auf der von Sonnenschirmen ausreichend beschatteten Terrasse war einiges los. Kein Wunder, sitzt man hier doch ganz formidabel und richtet dabei den Blick gen Westen, von wo die Sonne mit hochsommerlicher Strahlkraft diesen herrlichen Abend erwärmte. Terrassenblick Modell "Wow!"
Das etwas erhöht, außerhalb des Weinorts Varnhalt gelegene Restaurant wirbt mit diesem tollen Ausblick ins Rheintal auch auf seiner Homepage. Und auch der weitblickverwöhnte Pfälzer musste zugeben, dass es sich hier um einen äußerst idyllischen Flecken handelte. Terrassenansicht
Wenn jetzt auch noch das Kulinarische stimmen würde, wäre das badische Komplettpaket perfekt. So jedenfalls der Gedanke des Chronisten, als er sich auf seine bequeme Sitzgelegenheit aus Polyrattan niederließ. Terrassenblick 1
Auf unserem Bistrotisch lag das Besteck in einer mit dem Restaurantnamen bedruckten, weißen Einwegtasche, die auch als Serviette fungierte. Pfeffer, Salz und ein Aufsteller mit der Tischnummer ergänzten die karge Tischlandschaft, auf der sich alsbald zwei frisch gezapfte Ulmer Biere (0,4l zu 3,30 Euro), ein Sekt mit Crodino (0,1l zu 3,90 Euro) sowie eine gut gekühlte Flasche Mineralwasser der Marke Peterstaler (0,75l zu 4,70 Euro) wiederfanden. Unser Tisch
Mit dem Slogan „Genießen pur in der Natur!“ begrüßte mich bereits die gläserne Schautafel mit angepinnter Speisenkarte vor dem Eingang zur Terrasse. Auf jener sitzend hielten wir bald die Küchenlektüre in unseren Händen und studierten das Angebot. Da wurde zunächst ein dreigängiges Menü für geradezu unverschämt preisgünstige 13,90 Euro empfohlen. Es beinhaltete eine Petersilienrahmsuppe, hausgemachte Cevapcici in Paprika-Rahmsauce und Basmati-Reis sowie ein saisonal inspiriertes Zwetschgen-Joghurt-Parfait zum süßen Abschluss.
Es war Eierschwammerl-Zeit, wie man in Österreich zu sagen pflegt. Klar, dass deshalb auch einige Gerichte mit Pfifferlingen auftauchten. Ob gebraten zum Salat oder in Schnittlauchrahmsauce mit hausgemachten Kräuterflädle musste noch entschieden werden. Das war gar nicht so einfach, denn der gegrillte Seehecht auf Penne-Nudeln wurde ebenfalls mit Pfifferlingrahmsauce serviert. Außerdem lockten das im „Badischen Sößle“ geschmorte Lammhäxle (die vielen Endungen auf „le“ erinnerten mich sprachlich, wo wir uns gerade befanden…), der mittlerweile zum Standardrepertoire zählende „Hausburger“ sowie das Bühler Zwetschgensteak vom Schweinerücken.
Und das war nur das jahreszeitlich bedingte Empfehlungsschreiben. Zwei Suppen, vier Salatteller, zwei Veggie-Gerichte und zwei Fischteller weiter ging es endlich ans „Fleischgemachte“. Rumpsteak, Tafelspitz und Schweinemedaillons gutbürgerlichten da um die Wette. Gegrillte Hähnchenbrust in asiatisch akzentuierter Kräuter-Curry-Sauce (mit Kokosmilch) und die Lasagne Bolognese komplettierten die muntere Auswahl, die einen Hauch von Internationalität auf die badische Sommerterrasse wehen ließ.
Der Hunger hielt sich bei mir hitzebedingt etwas in Grenzen, während mein Vater nonchalant zum dreigängigen Tagesmenü griff. Seine Vorspeisensuppe sollte allerdings direkt an den Filius gehen. Das stand schon vor dem Bestellvorgang fest. Etwas Frische auf dem Teller würde an diesem Sommerabend sicherlich guttun. Und so orderte ich den Salatteller mit gebratenen Pfifferlingen, dünnen Scheiben vom Roastbeef, Honig-Senf-Remoulade und einem Reibeküchle. So nennt man wohl nicht nur im Badischen den ordinären Kartoffelpuffer.
Das in der Porzellantasse servierte Petersiliencrèmesüppchen hatte leider etwas zu viel der guten Sahne abbekommen. Der Geschmack nach der vermeintlichen Hauptzutat hielt sich deshalb doch stark in Grenzen. Doch es blieb der einzige kleine kulinarische Lapsus an diesem Abend. Petersilienrahmsüppchen
Meine Pfifferling-Roastbeef-Garnitur machte zum grünen Blattwerk eine gute Figur. Die „Waldzwerge“ wurden mit etwas Speck und Zwiebel angedünstet und dies – Gott sei Dank – nicht zu lange. Waldzwerge auf Blattgrün
Sechs dünn geschnittene, herrlich mürbe Roastbeefscheiben, ein ordentlicher Klacks Remoulade und das auf einem Extrateller servierte Küchle sorgten zusammen mit ein paar Scheiben Weißbrot für ausreichend Sättigung. S'Küchle à part
Gut, mit der Balsamico-Crème hätte man vielleicht nicht ganz so inflationär umgehen müssen, aber wie sagt man hierzulande: das sind doch nur Streifen im Salathaufen. Saison-Salat mit Pfifferlingen und Roastbeef
Mein Vater hatte nur lobende Worte für seine hausgemachten Balkanröllchen aus gut gewürztem Hackfleisch. Seine Paprika-Rahmsauce kam auch ohne Sahne ganz gut aus. Cevapcici mit Paprika-Ohne-Rahm-Sauce und Basmati-Reis
Die hatte man wohl komplett im Suppentopf verschwinden lassen. Egal, ihm war es so lieber. Genauso lieb war ihm übrigens auch der Nachtisch. Sein Zwetschen-Joghurt-Parfait zeugte von grundehrlichem Patisserie-Handwerk und fügte sich auch portionsmäßig gut ins Menü ein.
Im nahen Westen ging allmählich die Sonne unter, was der gemütlichen Atmosphäre auf der Röderswald-Terrasse keinen Abbruch tat. Ganz im Gegenteil. Um eine solide Ausflugsadresse reicher ging es für mich wieder zurück ins Pfälzer Ländle (Perspektivwechsel vollzogen!). Dass man auch auf der badischen Seite in Sachen Einkehrmöglichkeiten gut aufgestellt ist, habe ich nie bezweifelt. Naja, vielleicht ein bisschen.
An einem warmen Freitag im August hatte ich mich mit meinem Vater zum Wandern verabredet. Da wir uns ein paar Wochen zuvor schon durch das Pfälzer Outback nahe der Grenze zu Frankreich geschlagen hatten, nahmen wir diesmal die badische Seite ins Wandervisier. Abseits gewohnter Pfalzpfade sollte es an diesem herrlichen Sommertag für den bekennenden „Linksrheiner“ einiges zwischen Badischer Weinstraße und nördlichem Schwarzwald zu entdecken geben.
Wir starteten von dem zu Baden-Baden gehörenden Stadtteil Neuweier, einem rund 2000 Einwohner zählenden Weindorf inmitten... mehr lesen
4.0 stars -
"Gutbürgerlicher Sommerabend im Badischen mit genialem Ausblick" Ehemalige UserAn einem warmen Freitag im August hatte ich mich mit meinem Vater zum Wandern verabredet. Da wir uns ein paar Wochen zuvor schon durch das Pfälzer Outback nahe der Grenze zu Frankreich geschlagen hatten, nahmen wir diesmal die badische Seite ins Wandervisier. Abseits gewohnter Pfalzpfade sollte es an diesem herrlichen Sommertag für den bekennenden „Linksrheiner“ einiges zwischen Badischer Weinstraße und nördlichem Schwarzwald zu entdecken geben.
Wir starteten von dem zu Baden-Baden gehörenden Stadtteil Neuweier, einem rund 2000 Einwohner zählenden Weindorf inmitten
Geschrieben am 29.09.2020 2020-09-29| Aktualisiert am
29.09.2020
Besucht am 12.09.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 114 EUR
Ein klitzekleines Gastspiel - nur zur besseren Verständigung, dass das Bergische Land meine Heimat ist.
Der Stern ist weg nach 18 Jahren (nur in einem Jahr gab es keine Auszeichnung), auch der Bib, geblieben oder besser gesagt gekommen ist der Teller im Guide Michelin. Na und. Ein ehemaliger Sternekoch verliert schließlich nicht seine Kochkunst über Nacht. Womöglich war es aus wirtschaftlicher Sicht so auch gewollt. Tobias Rocholl, Uli Heldmanns zweite Hand, wechselte zu Brogsitter in Bad Neuenahr, das Gourmetrestaurant und das Bistro Herzhaft wurden zusammengelegt. Die Gourmetküche fand in Remscheid mutmaßlich immer weniger Zuspruch und der ganze Spaß muss sich auch rechnen lassen. So mein Kenntnisstand.
Diesen Sommer haben sich die Heldmanns Corona bedingt etwas Besonderes einfallen lassen, eine kulinarische Europareise. Gerne wäre ich in Griechenland dabei gewesen, passte terminlich aber leider nicht. So ging es für uns aber zur vorletzten Station. Eine kurze Anfahrt von 10 Minuten nach Norddeutschland. Parkplätze sind vor der hochherrschaftlichen Villa zur Genüge vorhanden. Bis zum 3.10. residiert man im schönen Bayernland und tischt Serviettenknödel, Spanferkelbraten und Zwetschgendatschi auf.
Wir bestellen diesmal nicht das komplette Menü (ab 2 Personen ohne Änderungen halte ich für überholt), sondern à la Carte. Für meine Begleitung gibt es als Vorspeise ein Labskaus, Uli Heldmanns Interpretation wird als stückige Variante kredenzt, der Matjes im und nicht neben dem Labskaus, der Saucenspiegel ein leicht gebundener Fischfond. Zu meinem Salat mit Schafskäse auf Rote Bete Carpaccio gibt es nicht viel zu sagen, außer sehr frisch mit einer gut abgeschmeckten Vinaigrette. Im Hauptgang ging es für uns beide nordisch weiter. Salzwiesenlamm mit Birnen, Bohnen und Speck. Das zarte Fleisch mit der intensiv reduzierten Sauce war ein Genuss, die sehr bissfesten Bohnen hätten noch ein wenig länger auf dem Feuer bleiben dürfen. Ich weiß, jammern auf hohem Niveau. Das Kartoffelpüree so wie es sein muss – locker, cremig, gut.
Ein Dessert? Gerne die Rote Grütze mit Mädesüß Eis. Aber rien ne va plus. Der Küchenchef streift noch selbst durch die Wälder des schönen Bergischen Landes, sammelt Kräuter und Pflanzen. Wer Mädesüß googelt, darf erfahren, dass die Pflanze zur Familie der Rosengewächse gehört und sogar schmerzstillende Substanzen enthält, die ähnlich wie Acetylsalicylsäure wirken sollen. Bei Kopfschmerzen empfiehlt der nette Apotheker daher gerne…….!
Ambiente: die Gasträume gediegen, hohe, stuckverzierte Decken, wertig eingedeckte Tische.
Die Rezensentin MartinaWK hat es kurz und knapp auf den Punkt gebracht – immer wieder einen Besuch wert. Das stimmt. Auch, dass der Service aufmerksam ist, sehr aufmerksam sogar und immer zur rechten Zeit unaufdringlich präsent. Vor vielen Jahren habe ich die Atmosphäre als sehr steif empfunden. Das ist mittlerweile Geschichte, locker entspannt geht es zu, dennoch aber professionell. Und ab und zu rutscht nochmal ein „war alles Recht“ heraus.
Zum Schluß noch ein kurzer Plausch mit einem netten Paar auf der Durchreise, die glücklich und zufrieden mit ihrer Restaurantwahl waren. Gefunden auf gastroguide.de. Kaum zu glauben.
Ich habe für die liebe Community keine Mühen gescheut - Kosten sind mir glücklicherweise nicht entstanden - und habe mir von meiner Begleitung ein paar Fotos schicken lassen.
Ein klitzekleines Gastspiel - nur zur besseren Verständigung, dass das Bergische Land meine Heimat ist.
Der Stern ist weg nach 18 Jahren (nur in einem Jahr gab es keine Auszeichnung), auch der Bib, geblieben oder besser gesagt gekommen ist der Teller im Guide Michelin. Na und. Ein ehemaliger Sternekoch verliert schließlich nicht seine Kochkunst über Nacht. Womöglich war es aus wirtschaftlicher Sicht so auch gewollt. Tobias Rocholl, Uli Heldmanns zweite Hand, wechselte zu Brogsitter in Bad Neuenahr, das Gourmetrestaurant und das... mehr lesen
4.5 stars -
"Schön war es wieder in der Villa Concordia" Ehemalige UserEin klitzekleines Gastspiel - nur zur besseren Verständigung, dass das Bergische Land meine Heimat ist.
Der Stern ist weg nach 18 Jahren (nur in einem Jahr gab es keine Auszeichnung), auch der Bib, geblieben oder besser gesagt gekommen ist der Teller im Guide Michelin. Na und. Ein ehemaliger Sternekoch verliert schließlich nicht seine Kochkunst über Nacht. Womöglich war es aus wirtschaftlicher Sicht so auch gewollt. Tobias Rocholl, Uli Heldmanns zweite Hand, wechselte zu Brogsitter in Bad Neuenahr, das Gourmetrestaurant und das
Das Restaurant ist bereits seit einigen Jahren geschlossen. Es gibt nur noch Hotel-garni-Betrieb.
Das Restaurant ist bereits seit einigen Jahren geschlossen. Es gibt nur noch Hotel-garni-Betrieb.
alte säge ruhpolding
alte säge ruhpolding€-€€€Restaurant, Hotel, Gästezimmer, Gasthof086633099117Miesenbacherstraße 8, 83324 Ruhpolding
stars -
"Seit einigen Jahren geschlossen" Ehemalige UserDas Restaurant ist bereits seit einigen Jahren geschlossen. Es gibt nur noch Hotel-garni-Betrieb.
Besucht am 13.09.2020Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 81 EUR
Der erste Restaurantbesuch unter den Bedingungen einer Pandemie!
Ja wir gingen nach Vorbestellung mit vier Personen am Sonntag in ein deutsches Gasthaus!
Empfang im übersichtlichen Gastraum von einer jungen Dame in Freizeitkleidung und mit extra langen Fingernägeln.
Zur Bestellung der Getränke erfolgte gleich der Hinweis, dass es mit dem Zubereiten der Speisen heute etwas länger dauert. Auf eine konkretere Zeit wollte sich die zweite junge Dame ebenfalls im Freizeitlook nicht festlegen.
Als an einem Nachbartisch nach etwa „dreißig Minuten“ die Vorspeise (Soljanka) eintraf, dämmerte uns schon, dass wir uns auf einen längeren Aufenthalt einrichten dürfen.
Schnell noch ein zweites Getränk bestellt und bereits nach „einer Stunde“ kam das bestellte Essen.
Drei Mal Rinderzunge, einmal Lachs auf Blattspinat mit Reis.
Nach einer Stunde hatten wir eine besondere Erwartungshaltung an die Speisen, nicht fünf Sterne aber gute Hausmannskost.
Jedoch wurden wir auch hier jäh enttäuscht!
Auf dem Lachs fanden sich teils mit ordentlich Röstaromen versehen drapierten Cocktailtomatenhälften wieder. Leicht verbrannt ist geschmeichelt.
Auch der Lachs wurde mit ordentlich Hitze erwärmt. Er war nicht nur durch, er war innen komplett trocken. Der Blattspinat war nur noch leicht warm, wässrig und komplett ungewürzt.
Der Reis komplett kalt und ohne jede Prise Salz.
Die Beilage Karotte, Rotkraut… aus der Dose!
Die drei Gerichte mit der Rinderzunge hatten halb kalte Kartoffeln unterschiedlicher Konsistenz, eine Spargelbeilage mit Fertigsauce und einer gar nicht so schlecht zubereiteten Rinderzunge.
Nach einer Stunde sollte wenigstens etwas funktionieren.
Das Ganze zum Preis von gut achtzig Euro! Hut ab!
Die „gute Quelle“ sollte es in Zukunft ausschließlich mit Getränken versuchen, vielleicht erweisen Sie damit Ihrem Namen eine Ehre.
P.S. Eine Beschwerde Führung vor Ort hielten wir für nicht zielführend, da die Gaststätte nur noch eine halbe Stunde geöffnet hatte. Da warteten noch Gäste auf ihr Essen!
Das Beste kommt Schluss! Beim Vergleich der Rechnung zu Hause mussten wir zu Allem Übel noch feststellen, dass uns ein Getränk zu viel in Rechnung gestellt wurde!
Viel mehr kann man gar nicht falsch machen.
Mit den von uns gemachten Erfahrungen halten wir diese Gaststätte für nicht empfehlenswert.
Der erste Restaurantbesuch unter den Bedingungen einer Pandemie!
Ja wir gingen nach Vorbestellung mit vier Personen am Sonntag in ein deutsches Gasthaus!
Empfang im übersichtlichen Gastraum von einer jungen Dame in Freizeitkleidung und mit extra langen Fingernägeln.
Zur Bestellung der Getränke erfolgte gleich der Hinweis, dass es mit dem Zubereiten der Speisen heute etwas länger dauert. Auf eine konkretere Zeit wollte sich die zweite junge Dame ebenfalls im Freizeitlook nicht festlegen.
Als an einem Nachbartisch nach etwa „dreißig Minuten“ die Vorspeise (Soljanka) eintraf, dämmerte... mehr lesen
Zur Guten Quelle
Zur Guten Quelle€-€€€Restaurant, Biergarten03585833547Görlitzer Straße 9, 02708 Löbau
1.0 stars -
"Kein weiterer Besuch" Ehemalige UserDer erste Restaurantbesuch unter den Bedingungen einer Pandemie!
Ja wir gingen nach Vorbestellung mit vier Personen am Sonntag in ein deutsches Gasthaus!
Empfang im übersichtlichen Gastraum von einer jungen Dame in Freizeitkleidung und mit extra langen Fingernägeln.
Zur Bestellung der Getränke erfolgte gleich der Hinweis, dass es mit dem Zubereiten der Speisen heute etwas länger dauert. Auf eine konkretere Zeit wollte sich die zweite junge Dame ebenfalls im Freizeitlook nicht festlegen.
Als an einem Nachbartisch nach etwa „dreißig Minuten“ die Vorspeise (Soljanka) eintraf, dämmerte
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Wir hatten aufgrund der frühen Stunde auf das Frühstück verzichtet und schon beim Verlassen des exponiert gelegenen, aus jeder Himmelsrichtung anders aussehenden Bauwerks meldete sich der erste Hunger des Tages. Es war mittlerweile 11 Uhr am Morgen und leider noch zu früh zum Mittagessen. Google-Maps und Tante Tripadvisor gaben jede Menge Tipps für kulinarische Rastmöglichkeiten am Wegesrand, sprich unweit der A8, auf der wir uns heimatlichen Gefilden näherten.
Die guten Bewertungen bei TA, die gelungenen Bilder bei Facebook und die Standortnähe unweit der Autobahn ließen mich zum Handy greifen und bei einer gutgelaunten Chefin spontan zwei Plätze zur Mittagszeit reservieren.
Seit März 2018 ist das nach den Vornamen seiner beiden Betreiber, Dimi und Maxi Kourdoglou, benannte griechische Restaurant in den Räumlichkeiten des ehemaligen Landgasthauses „Alt Ernschwiller“ im Zweibrücker Ortsteil Ernstweiler beheimatet. Schon vorher waren die beiden sympathischen Vollblutgastronomen in der Region tätig. Drei Jahre lang führten sie unter gleichem Namen ein griechisches Lokal in der keine 30 km weiter östlich gelegenen Stadt Rodalben (nahe Primasens).
Nach aufwendigen Um- und Ausbauten am Gebäude an der Homburgerstraße hat sich der liebenswerte Familienbetrieb anscheinend gut in Zweibrücken etabliert. Um die 70 Sitzplätze im Inneren und den angegliederten Biergarten kümmert sich ein junges Serviceteam, das unter den wachen Augen der Patronin Maxi gut funktioniert.
Für den Empfang der Gäste ist übrigens der Vater von Dimi, der rüstige Papa Kosta, zuständig. Seiner fachgerechten Einweisung hatten wir es letztlich zu verdanken, dass wir unseren Boliden perfekt auf dem hauseigenen Parkplatz zum Stehen brachten.
Das Wetter passte, also entschieden wir uns für ein Mittagessen unter freiem Himmel. Klar würden uns da die Wespen keine Ruhe lassen, aber das sonnige Plätzchen im hübsch angelegten Biergarten konnten wir nicht ausschlagen.
Die doppelseitige Speisenkarte wurde uns - wie mittlerweile ja schon gewohnt - in der „Corona-Version“ gereicht. Also laminiert und stark reduziert. Wobei Letzteres auch der Mittagszeit geschuldet sein konnte, denn das auf der Homepage nachlesbare Speisenprogramm war etwas umfangreicher.
Das gute halbe Dutzend gegrillter, gebackener bzw. frittierter Vorspeisen machte schonmal Appetit. Gegrillte Peperoni, Tsatsiki, Feta aus dem Backofen, Blätterteigröllchen mit Feta und frittierte Calamari hätte ich genau in der Reihenfolge verputzen können. Aber man gibt sich ja bescheiden und es waren letzten Endes die gegrillten Peperoni mit Olivenöl und Tsatsiki (4,50 Euro), die wir uns vorweg teilten.
Bei den Hauptspeisen bestimmten in erster Linie Schwein, Ochse und Lamm das Geschehen auf den Tellern. Im gängigen Carnivorenprogramm wurde Schweinefilet zum Lendenspieß geadelt oder mit Feta-Käse gefüllt und als Lendenröllchen vom Schwein feilgeboten. Mit Gyros, Lammkoteletts, Bifteki und Rinderleber wurde selbstverständlich auch den Redundanzessern in Sachen Griechenkost gehuldigt. Wer von allem etwas wollte, konnte mit dem Kreta-Teller gar eine fleischerne Viererbande aus Rumpsteak, Schweinelende, Lammkotelett und Gyros auf seinem Teller vereinigen.
Auberginenschnitzel warteten auf den gemeinen Fleischverzichter. Lachs- und Zanderfilet standen für Schuppentier-Interessierte zur Auswahl. Baklava mit Walnuss, Vanille-Eis und Sahne für angehende Diabetiker.
Ein kulinarisches Standardprogramm also, das man beim Besuch eines griechischen Restaurants hierzulande auch erwartet. Meine Frau übte sich wie so häufig in bewusstem Fleischverzicht und entschied sich für den gegrillten Fetakäse (7,50 Euro), den sie mit einem kleinen Beilagensalat (2,50 Euro) etwas „aufgrünte“.
Auf mich wartete nach getätigter Bestellung ein veritabler, nach dem Küchenchef benannter Dimitri-Mixteller (16,50 Euro), der mit Suflaki-Spieß, Schweine- und Hacksteak sowie einer Portion Gyros bestückt war und einem späten Frühstück allemal gerecht werden würde.
Schon die vorweg gereichten grünen Grillschoten wussten zu überzeugen. Keine Knoblauchhügel, mit denen man verkohlte Grillspuren kaschieren musste. Nein, das waren freundlich pikante Vertreter ihrer Art, die da unseren Kurzaufenthalt in Zweibrücken kulinarisch einläuteten. Etwas weniger Olivenöl hätte es meiner Ansicht nach auch getan, aber das ist Jammern auf nahezu olympisch-hohem Niveau. Das muss man auch mal den Berg Athos auf Chalkidiki lassen und die wohlgeratenen, grünen Grillfinger genüsslich in das Häuflein Tsatsiki tunken. Olivenöl hin oder her!
Das man das vom Aussterben bedrohte GMQ-Mineralwasser auch zu ordentlichen Preisen erstehen kann, stand für mich außer Zweifel. Hier wurden uns für die Dreiviertel-Liter-Flasche freundliche 3,60 Euro in Rechnung gestellt. In Saarbrooklyn zahlten wir da noch das Doppelte…
Weiter ging es mit den zügig servierten Hauptgängen. Was da in der weißen Auflaufschale appetitlichen Wohlgeruch verbreitete, kam einem mediterranen „Systementwurf“ schon recht nahe. Gastro-Philosophen würden glatt von „Feta-Physik“ sprechen. Knoblauch, Tomaten, Peperoni, Oliven und mediterrane Gewürze hatten aus dem bleichen Schafskäsequader ein schmackhaftes Ofengericht gezaubert. Eine äußerst gelungene „Fetamorphose“ sozusagen. Die Vertreterin der Käsefraktion war sichtlich zufrieden.
Auch das Dressing des Beilagensalats wurde mit lobenden Worten bedacht. Den grünen Hauptdarstellern hätte dagegen etwas mehr Frische gut zu Blatt gestanden. Sein Rohkostanteil blieb dabei weitgehend unauffällig. Wenn es denn Fertigware gewesen sein sollte, dann zumindest keine schlechte.
Mein Dimitri-Mixteller machte eine richtig gute Figur. In der Mitte der stimmig arrangierten Fleischplatte trennte ein saftiger, nicht zu zaghaft gewürzter Suflaki-Spieß die mit ihrer Grillstreifenoptik um die Wette protzenden Schweinereien in Form von Bifteki und Rückensteak. Unter dem Spieß lauerte ein knusprig Hüglein feinstes Gyros. Ein Löffel voll Nudelsalat und ein ordentlicher Klacks Tsatsiki sorgten für etwas Abwechslung bei diesem Karnivorenidyll.
Die dazu gereichten Fritten kamen aus frischem Fett, waren ausreichend gesalzen und kamen im klassischen 10mm Normalschnitt ins à part servierte Oval.
Auch das Schweinerückensteak hatte sich ein Extralob redlich verdient. Selten habe ich in einem griechischen Lokal ein saftigeres vorgelegt bekommen. Genauso zufrieden war ich mit der Würzung des Hacksteaks. Dieses hatte ordentlich Wumms ohne dass es einem gleich mit der Salzlauge die Papillen wegätzte. Endeffekt also ein überaus erfreulicher Mixteller, der den Namen des Küchenchefs zu Recht verdient.
Gut gesättigt und um eine empfehlenswerte Einkehradresse reicher machten wir uns auf den Heimweg. Ein Spieß, zwei Steaks – den Rest erledigt das Gyros. Manchmal kann handfeste Kulinarik so einfach sein.