"Insgesamt erfreulicher Abend im Gasthaus"
Geschrieben am 25.07.2022 2022-07-25 | Aktualisiert am 25.07.2022
"Tradition und Moderne treffen sich beim Take-Away, saisonal und regional"
Geschrieben am 14.03.2021 2021-03-14 | Aktualisiert am 16.03.2021
"Enttäuschendes Essen"
Geschrieben am 02.01.2019 2019-01-02 | Aktualisiert am 04.01.2019
"Es gibt sie noch, die guten Dinge......."
Geschrieben am 24.03.2015 2015-03-24 | Aktualisiert am 24.03.2015
Montag: | 12:00 - 14:00 Uhr und 17:00 - 21:00 Uhr |
Dienstag: | 12:00 - 14:00 Uhr und 17:00 - 21:00 Uhr |
Mittwoch: | Ruhetag |
Donnerstag: | 12:00 - 14:00 Uhr und 17:00 - 21:00 Uhr |
Freitag: | 12:00 - 14:00 Uhr und 17:00 - 21:00 Uhr |
Samstag: | 12:00 - 14:00 Uhr und 17:00 - 21:00 Uhr |
Sonntag: | 11:30 - 20:00 Uhr und 11:30 - 20:00 Uhr |
Jeden ersten Donnerstag am Schlachtfest haben wir ab 11 Uhr geöffnet und dann auch durchgehend Bei "Biergartenwetter" sind wir natürlich durchgehend für Sie da. Ein kleiner Anruf genug !
Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | 17:00 - 23:00 Uhr |
Mittwoch: | 17:00 - 23:00 Uhr |
Donnerstag: | 17:00 - 23:00 Uhr |
Freitag: | 17:00 - 24:00 Uhr |
Samstag: | 11:30 - 14:30 Uhr und 17:00 - 24:00 Uhr |
Sonntag: | Ruhetag |
Am Samstag ging es über Münster, Drensteinfurt, Herbern, Selm und Werne nach Waltrop. Da der Verlauf unserer Tour im groben der Südschleife der 100 Schlösser Radtour folgte, konnten wir etliche kleine und große Wasserschlösser des südlichen Münsterlandes in Augenschein nehmen. Immer einen Besuch wert sind das Wasserschloss bei Herbern und natürlich das Schloss Cappenberg. Irgendwann waren wir dann am späten Nachmittag da und checkten in das empfehlenswerte Hotel Garni Kaufhold ein. Es war leidlich warm an unserem Waltrop-Radtour Wochenende und so freuten wir uns auf eine Dusche. Frisch gemacht für den Besuch bei Stromberg ging es dann in einer Viertelstunde zu Fuß in die Waltroper Fußgängerzone.
Mitten drin das Gasthaus Stromberg im schön renovierten Fachwerkhaus. Von denen hat Waltrop übrigens erstaunlich viele zu bieten. Draußen auf der Straße der große Außenbereich, in dem wir letztes Jahr schon unsere Entscheidung getroffen hatten, dort auch einmal zum Essen einzukehren. Meine Frau hatte einen Tisch für die Terrasse reserviert und die Info bekommen, dass wir bei schlechtem Wetter selber dafür zu sorgen hätten, auf einen Innentisch umzubuchen. Das Wetter war aber schön, wir freuten uns auf einen Abend bei warmen Temperaturen draußen. Und mit dieser Vorfreude fragten wir nach einem Tisch. Und das Problem begann mit der Frage. Hektisch gab es eine Besprechung im Kreise der Servicedamen und uns wurde mitgeteilt, dass unsere Reservierung für einen Tisch innen eingetragen war. Auf meine Rückfrage, was man zu tun gedenke, wurde zuerst mit einem Schulterzucken reagiert, meine Laune wurde schlechter. Zumal es definitiv zu warm war im eigentlich sehr ansprechend eingerichteten Innenraum.
Das teilte ich den Damen dann auch mit und fragte nach einem Lösungsvorschlag, der für mich aber schon auf der Hand zu liegen schien. Wir warten auf einen Tisch, der frei wird, und bis dahin suchen wir uns einen Platz an der großen, zu öffnenden Fensterfront zur Straße hin. Die Damen gingen noch mal in Klausur und stimmten dem zu. Dieser Tisch sollte der erste und temporäre sein.
Fensterfront wurde geöffnet, und es wurde erträglich an unserem Sitzplatz in Bezug auf die Temperatur. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet, das wir beim Premierenbesuch einen solchen Fehlstart erleben würden, zumal das Problem noch bei einem weiteren Tisch aufkam. Das Gasthaus Stromberg hatte was gut zu machen. Der Service brachte uns die Karten und wir orderten vorweg erst einmal ein Bier, um den Durst zu löschen. Die Karte lässt sich auf der Homepage einsehen, man versucht bei einer reduzierten Auswahl möglichst alles frisch und saisonal zu machen. Das entspricht ja genau meinen Vorlieben und war nicht unerheblich Grund für unseren Besuch. Da wir schon vorher im Internet geschmökert hatten, stand relativ schnell fest, was wir essen würden. Nicht so einfach war die Auswahl des Weins. Die separate Weinkarte ist doch arg limitiert. 7 weiße Weine, 1 Rose und vielleicht 10 Rote waren für ein Gasthaus wie das Stromberg doch eine arg eingeschränkte Auswahl. Im Laufe des Abends ergab sich Gelegenheit darüber noch mal zu reden mit dem Service und ich bekam die Auskunft, dass man früher mehr Auswahl vorrätig gehalten hätte, dieses aber nicht wirtschaftlich gewesen sei. Die Kundschaft bevorzugt doch mehr Bier als Speisenbegleiter, vielleicht doch ein kleiner Hinweis auf das Ruhrgebiert, von dem Waltrop als ehemalige Zechenstadt ja Teil ist. Meine Frau und ich wurden aber fündig.
Schöner Weinkühler, wir versuchen immer noch raus zu finden, wo es den zu kaufen gibt. Sehr praktisch vor allen Dingen bei den am Besuchsabend vorherrschenden Temperaturen, bis zum Schluss waren noch Eiswürfel im Wasser. Der Inhalt vom Kühler muss nicht kommentiert werden. Der Gutsriesling aus Kiedrich im Rheingau ist immer eine sichere, aber auch preislich gehobene Wahl. Mit dem Wein wurde ein Küchengruß serviert, Baguette, frisch, aber leider Aufbackware, dazu ein Hummus. Auch beim Küchengruß war ich etwas enttäuscht, mir kamen ein bisschen Zweifel, ob wir unsere Räder zum richtigen Ziel gefahren hatten.
Unser Essen hatten wir kurz nach dem Wein bestellt. Für uns Beide drei Gänge vorerst, herzhaft, ein mögliches Dessert ließen wir offen. Inzwischen hoffte ich doch sehr, dass die Küche bei den drei Gängen etwas mehr Qualität offerieren würde, als ich bisher erlebt hatte. Nun denn, entscheidend ist auf'm Teller sach ich mal! Wir sind ja im Ruhrgebiet! Gang eins für meine Frau wurde serviert.
Beef Tatar und gebeiztes Eigelb hatte sie sich bestellt. Kunterbunt, nicht nur der Teller, war der erste Eindruck. Wo war das Tatar? Das fand sich beim zweiten Blick unter einer Schicht von zerkrümelten Eigelb. Ich habe nur das klassisch angemachte, schön grob geschnittene Tatar selber probiert. Das war der Küche gut gelungen. Meine Frau hob auch für das gesamte Gericht den Damen. Ich war erleichtert, dass der Gang gut bei ihr ankam. Meine Vorspeisen Order war ein Fischgericht.
Tataki vom Saibling mit Avocado und grünem Meerrettich war meine Bestellung. Schlichterer Teller als Gegenüber, dafür noch mehr Farbe im Gericht. Unten drunter eine Art stückige Sauce mit Avocado und vielleicht auch Gurke. Darüber innen rohe, außen geflämmte Stücke vom Saiblings-Filet. Dazwischen kross frittierte Abschnitte von der Haut des Saiblings für den Crunch. Dazu noch ein grünes Eis, dessen Herkunft ich nicht genau bestimmen konnte. Es mag aus Avocado gewesen sein, war aber sehr süß abgeschmeckt. Das passte aber trotzdem, denn durch das Gericht zog sich eine präsente Schärfe, die durch das Eis ausgeglichen wurde. Beide Vorspeisen endlich auf dem Niveau, dass wir uns vom Gasthaus Stromberg von Beginn an erhofft hatten. Weiter ging es mit einer Suppe für uns Beide.
Pfifferlingscreme mit Croutons und Kräutern hatten wir uns beide als Zwischengang gewünscht. Und nun waren wir wirklich glücklich. Das war die erhoffte Aromen- und Umamibombe, die eine Pilzsuppe sein muss. Perfekt abgeschmeckt war die, schön die Einlage von Pfifferlingen, Croutons und frittierten Kräutern, die gleichzeitig auch zum Crunch beitrugen. Das war schlicht und einfach eine sehr gute Pilzsuppe! Über ein paar Sandkörner kann ich hinweg blicken. Man kann Pfifferlinge aromatisch tot waschen oder nur gut putzen, aber dann findet sich halt ab und an mal ein Sandkorn im Gericht. Ich war wieder versöhnt mir dem Gasthaus Stromberg mit diesem Gericht und wartete gespannt auf die Hauptspeisen.
Für meine Frau ein Fischgericht, kross gebratener Zander mit Blumenkohl-Graupen-Risotto und Pfifferlingen. Ich habe nur ein kleines Stück vom sehr gut gebratenen Zanderfilet probiert, außen kross auf der Haut gebraten, innen saftig. Frau äußerte aber auch zum Rest ihres Tellers große Zufriedenheit. Teil 1 der Hauptgänge war schon mal gelungen. Teil 2 wurde auf meiner Seite des Tisches serviert. Für mich ein vegetarisches Gericht.
Allerlei von der Karotte mit Falafel war mein Wunsch an die Küche gewesen. Drei Komponenten bestimmten das Gericht. Ich erhoffe mir mal, dass die Küche die frittierten Falafel selber hergestellt hat. Die waren wie sein sollen, eine schöne Sättigungsbeilage. Dazu kamen gebackene Karottenviertel, nicht nur orangene, die ein schönes Umami ausbildeten beim Backen. Dritter Bestandteil war ein Mus von der lila Karotte, recht süß abgeschmeckt. Drüber wieder einmal ein paar frittierte Kräuter, ich vermute glatte Petersilie. Schlichterer Gang als gegenüber, aber so erwartet und ich war zufrieden. Ein Dessert ging nicht mehr, aber in der Weinkarte fand sich ein guter Ersatz.
Den Auslese Grauburgunder vom Kaiserstuhl genossen wir zum Abschluss auf der Terrasse, auf die wir während der Vorspeise umgezogen waren. Die Damen im Service hatten aufgepasst, dass wir den ersten frei werdenden Tisch bekommen würden und Wort gehalten. Auch unter diesem Aspekt war alles wieder gut! Und im Ganzen leistete sich das Service Team über unseren gesamten Besuch keine weiteren Schwächen. Wir haben uns nach dem holprigen Beginn dann doch sehr wohl gefühlt.
Somit kann ich zum Schluss ein insgesamt positives Fazit ziehen. Nachdem zu Beginn die Laune doch arg bergab ging, hat sich das gesamte Team des Gasthaus Stromberg ins Zeug gelegt, und uns einen schönen Abend erleben lassen. Kreative Küche in einem sehr angenehmen Ambiente, dazu ein Service, der einen Fehler machte, den aber wieder ausbügeln konnte. Wir waren sehr zufrieden mit unserem Besuch im Gasthaus Stromberg.