Geschrieben am 01.11.2021 2021-11-01| Aktualisiert am
01.11.2021
Besucht am 15.09.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 43 EUR
…und zwar in der von außen recht unscheinbaren Vereinsgaststätte des Karlsruher FC Südstern 06, deren 1.Mannschaft in der Kreisklasse A (Kreis Karlsruhe) derzeit im sicheren Mittelfeld der Tabelle rangiert und am letzten Spieltag eine derbe Klatsche gegen den SSV Ettlingen kassierte.
So viel fußballerisches Halbwissen sei hier mal vorangestellt, da sich zwei der chinesischen Futterphilosophie zugewandte Genussathleten in ungewohnt sportlicher Umgebung – erste gemeinsame Einkehr in einer Vereinsgaststätte (!) – auf den Weg nach Fernkost begaben.
Über den Background des Karlsruher Yangda-Konsortiums hat mein guter Gaumenfreund ja schon in seiner unverwechselbaren Art referiert. Er kennt alle beiden Filialen – laut Homepage sind es derer zwei, vielleicht existiert die dritte Dependance in der Kaiserstraße ja nicht mehr – dieser erfreulich unprätentiösen, jedoch recht authentisch auftischenden China-Gastronomie in der Fächerstadt.
Da saßen wir also in trauter Herrenrunde an einem Mittwochmittag auf dem Balkon des Yangda im Stadtteil Dammerstock, der sich etwas südlich des Zentrums erstreckt und zur Zeit der Weimarer Republik dank Walter Gropius (Bauhaus) und Konsorten zu einem der wichtigsten Beispiele für die Kunst des „Neuen Bauens“ avancierte.
Doch was interessierte uns die dort vorherrschende Zeilenbauweise mit dem Ziel einer optimalen Besonnung? Hatten wir doch sowieso Letztere im Herzen als wir das gemeinsame Mittagsmahl begingen. Und das, obwohl unsere beiden Herzensdamen nicht mit von der Partie waren. Meine bessere Hälfte musste aufgrund ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft und den dazugehörigen Begleiterscheinungen passen. Frau Oparazzo wohl aus Gründen der Solidarität mit ihr.
Mit einem alkoholfreien Hoepfner Pils (2,90 Euro) – der Mann musste ja schließlich noch den serpentinenreichen Weg zum Herrenalber Hochplateau unter Verwendung seines persönlichen Kraftwagens erklimmen – und einem Fläschchen Tsingtao (auch 2,90 Euro) – der junge Wörther gab sich ganz bewusst weltmännisch – bewaffnet, bliesen wir zum kulinarischen Sturm auf die reich gefüllte Speisenkammer des sympathischen Vereinslokals, dem man eines sicherlich nicht nachsagen konnte, nämlich der zeitgeistigen Ponzu-Yuzu-Shiso-Dashi-Mode hinterherzurennen.
Hier in der von außen eher an eine schaurige Schnitzelstube erinnernden Speisegaststätte erwarteten wir keine avantgardistische Verblüffungsküche der asiatischen Art, sondern kompetent Gewoktes – auch gerne jenseits ausgetretener Schweinefleisch-süß-sauer-Pfade.
Unser Hunger war groß. Mein verspätetes Erscheinen schien den lechzenden Rentner klammheimlich in Richtung Unterzucker zu bugsieren. Eine schnelle Entscheidung war jedoch gar nicht so einfach, da ich mir als Neuling zunächst einen Überblick über die üppige Speisenauswahl mit Hilfe der komplett laminierten Karte verschaffen wollte. Anmerkungen und Tipps meines gegenübersitzenden Tofumeisters sog ich indes ein wie das zuvor bestellte Leichtbier aus der Volksrepublik.
Wohl um eine bessere Vorstellung von den einzelnen Gerichten zu bekommen, wurden sie alle mit einem kleinen Foto in der Speisenkarte versehen. Für die hier einkehrende Klientel aus China – die Universitätsstadt Karlsruhe gibt sich heute internationaler denn je – sind die Gerichte sogar in den Schriftzeichen ihres Landes abgedruckt.
Ich staunte nicht schlecht, las ich doch von Schweinezungen mit Lauchzwiebeln, tausendjährigen Eiern (für Historiker nicht uninteressant), Schweineohren und gebratenem Schweinemagen mit Paprika. Wenn eine Nation das Borstenvieh (egal ob juvenil oder senil) komplett verwertet, dann sind es wohl die Chinesen, ging es mir durch die Birne.
Um den Dammerstocker Aromafrieden am Tisch nicht zu gefährden, einigten wir uns im Stile daoistischer Geschmackszwillinge auf drei Tellergerichte:
Herr Yin sicherte beim doppelt gebratenen Schweinebauch mit Zwiebeln und Paprika (8,90 Euro) seine vollste Unterstützung zu und ließ sich gleichzeitig von seiner Lammfleisch-mit-Kreuzkümmel-Idee (11,90 Euro) nicht abbringen, was auch dem Herrn Yang aromatisch sehr zu Pass lief. Dieser wiederum setzte das Hühnerbeinfleisch nach guter alter Gong-Bao-Sitte (10,90 Euro) – einem Klassiker aus der südchinesischen Provinz Szechuan – durch.
Für die Daheimgebliebenen orderten wir zwei Portionen des ebenfalls aus dem Südwesten Chinas stammenden Scharfmachers namens „Mapo Tofu“ (jeweils 7,90 Euro), ein mir bis dahin völlig unbekannter Zungenerhitzer aus Tofuwürfeln und Schweinehack, der meiner Frau und mir am Folgetag mit seiner fast den Tatbestand der Körperverletzung erfüllenden, höllisch scharfen Reiswein-Soja-Chilisoße aber sowas von einheizte.
Die Portionen im Yangda geraten zwar nicht in den Verdacht „Schmalhansens Notrationen“ zu sein, sind aber auch nicht übertrieben üppig angelegt. Klar hätten auch zwei Tellergerichte gereicht, zumal das Ganze ja mit einer ordentlichen Menge Klebereis verspachtelt wurde, aber allein der kulinarischen Neugier willen geriet unser Mittagslunch zur genussvollen Drei-Teller-Orgie, die uns später schwer gesättigt in die jeweilige Heimat entließ.
Der doppelt gebratene Schweinebauch brachte dabei genau die richtige Würze aufs Porzellan, die den in dünnen Scheiben servierten, knusprig-zarten Leckerbissen gerecht wurde. Best Schweinebauch in Town
Keine Ahnung, ob da auch ein wenig in die Glutamat-Tüte gegriffen wurde. In der Karte war jedenfalls nur Kartoffelmehl als „Stärkemittel“ ausgewiesen. Knackige Zwiebeln und Paprika ergänzten den chinesischen Schweineklassiker um ein paar frische Aspekte. Ein rundum gelungener Einstieg, der mir das „Mit-den-Stäbchen-essen“ ganz schnell abgewöhnte, da sich mein Appetit nicht so recht mit meiner semiprofessionellen Klemmakrobatik vertragen wollte. For Bauch-Buddies only!
Die mit Kumin verfeinerten Lammfetzen kamen geschmacklich hervorragend ausbalanciert aus dem Wok. Ich war überrascht, wie gut sich das häufig in der Küche des Nahen Ostens anzutreffende, intensiv duftende Gewürz mit dem Fleisch vertrug. Denn der gerne zur Aromentyrannei neigende Kreuzkümmel unterhielt sich mit den zarten, überhaupt nicht totgebratenen Lammschnipseln „auf Augenhöhe“. Keine Frage, das Leib- und Seelengericht des promovierten Chineasten aus Bad Herrenhalb hielt auch den Erwartungen seines Asia-Azubis stand. Ein Teller wie geschaffen für perpetuales Dauerdinieren in bester Gesellschaft. Kreuzkümmel-Lamm
Teller Nummer Drei hatte zartes Hühnerschenkelfleisch mit einer an Teriyaki erinnernden, etwas dickflüssigeren Sauce auf Sojabasis zu bieten. Hühnerbeinfleisch nach Gong-Bao-Art
Zwischen dem saftigen Geschnetzelten vom Huhn tummelten sich eher grob geschnittene Frühlingszwiebeln, getrocknete Chilischoten und jede Menge Erdnüsse. Nochmal das Gong-Bao-Huhn im Detail
Szechuan-Pfeffer, Ingwer und Knoblauch waren weitere Mitstreiter auf dem Teller, die sich allerdings in wohltuender Zurückhaltung übten. Der Versuch, eine der roten Schoten zumindest teilweise zu verzehren, scheiterte jäh und hinterließ am Gaumen verbrannte Erde.
Nach dem Motto: „Versuch macht kluch“ wurden die restlichen Scharfmacher geflissentlich aussortiert. Neben ein paar groß geschnittenen Zwiebelstücken und etwas Frühlingslauch waren sie jedoch die einzigen Überbleibsel unseres Mittagsmahls, wie die ansonsten blank geputzten Teller bewiesen. "Hat's geschmeckt?"...."Äh, ja...."
Wie zufrieden doch ein gutes Essen mit einem Gleichgesinnten macht. Und das ganz ohne Spektakel auf dem Teller oder Hochartistik am Herd. Konfuzius sagte mal: „Es gibt niemanden, der nicht isst und trinkt, aber nur wenige, die den Geschmack zu schätzen wissen.“ Schön, wenn man sich mit solch einem Mitstreiter ein Mittagessen teilen darf.
„Danke für diese wohlschmeckende Asia-Erfahrung, Herr Yin.“ sagte Herr Yang und fügte noch hinzu: „Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen.“ Dann trennten sich ihre Wege und die „Mapo-Tofu-Leiden“ des jungen Wörthers nahmen ihren Lauf…
…und zwar in der von außen recht unscheinbaren Vereinsgaststätte des Karlsruher FC Südstern 06, deren 1.Mannschaft in der Kreisklasse A (Kreis Karlsruhe) derzeit im sicheren Mittelfeld der Tabelle rangiert und am letzten Spieltag eine derbe Klatsche gegen den SSV Ettlingen kassierte.
So viel fußballerisches Halbwissen sei hier mal vorangestellt, da sich zwei der chinesischen Futterphilosophie zugewandte Genussathleten in ungewohnt sportlicher Umgebung – erste gemeinsame Einkehr in einer Vereinsgaststätte (!) – auf den Weg nach Fernkost begaben.
Über den Background des... mehr lesen
4.5 stars -
"Erst war der „Yin“ und dann auch der „Yang“ da…" Ehemalige User…und zwar in der von außen recht unscheinbaren Vereinsgaststätte des Karlsruher FC Südstern 06, deren 1.Mannschaft in der Kreisklasse A (Kreis Karlsruhe) derzeit im sicheren Mittelfeld der Tabelle rangiert und am letzten Spieltag eine derbe Klatsche gegen den SSV Ettlingen kassierte.
So viel fußballerisches Halbwissen sei hier mal vorangestellt, da sich zwei der chinesischen Futterphilosophie zugewandte Genussathleten in ungewohnt sportlicher Umgebung – erste gemeinsame Einkehr in einer Vereinsgaststätte (!) – auf den Weg nach Fernkost begaben.
Über den Background des
Geschrieben am 22.10.2021 2021-10-22| Aktualisiert am
23.10.2021
Besucht am 11.09.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 13 EUR
Ich habe mir lange überlegt, ob ich hier auf GG ein paar Worte über die Bühlhofschänke verliere. Macht es Sinn, eine Gastronomie zu rezensieren, in der man sich zu zweit lediglich ein Hauptgericht und eine Flasche Mineralwasser teilte?
Keine Ahnung, aber verdient haben es die freundliche Chefin, Frau Luise Veiock, und ihr Team allemal. Zumal ich während des Lockdowns echt meine Zweifel hatte, ob diese alteingesessene Einkehradresse etwas außerhalb von Oberschlettenbach jemals wieder öffnen würde.
Anfang Juni tat sie das dann tatsächlich wieder. Viele Wanderer, die in der Gegend um die Burgruine Lindelbrunn, den Bärenbrunnerhof und die Ruine Drachenfels (bei Busenberg) unterwegs sind, können sich nun wieder an dem tollen Blick hinüber zum Rödelstein und zur Burgruine Lindelbrunn erfreuen und sich mit handfesten Pfälzer Tellern stärken.
Denn die Bühlhofschänke liegt strategisch gut und lässt sich deshalb hervorragend mit anderen Einkehrmöglichkeiten kombinieren. Cramerhaus, Bärenbrunnerhof, Drachenfelshütte und das Wanderheim Dicke Eiche sind auch für Genusswanderer gut erreichbar und bieten dem hungrigen Ausflügler neben der obligatorischen Riesling-Schorle auch deftige Hausmannskost zu äußerst moderaten Preisen.
Zu dieser Reihe empfehlenswerter Verpflegungsstätten zwischen Hauenstein, Dahn und Vorderweidenthal lässt sich auch die Bühlhofschänke zählen, die das Ziel unserer letzten längeren Wanderung im September war. Meine zu dieser Zeit bereits hochschwangere Gattin steckte die am Fuße der Buhlsteine (beliebte Kletterfelsen!) vorbeiführende, an sich harmlose Wanderroute von rund 5 Kilometern (einfache Strecke) sehr gut weg.
Dass wir auf dem Rückweg noch den kompletten Buhlsteingrad erwanderten und zur Krönung hoch auf den Buhlsteinpfeiler – einem Aussichtsfelsen von Rang – stiegen, tat sie sicherlich auch ihrem kletterabstinenten Ehemann zuliebe.
Vielleicht klappte der letzte Anstieg auch nur wegen der vorher genossenen Schweinskost, die wir uns auf der Terrasse des urigen Holzhauses nahe Oberschlettenbach schmecken ließen. Der stattliche Holzbau
Was mit 10,80 Euro in der von deftigen Pfälzer Tellern kündenden Speisenkarte stand, firmiert hier landläufig unter dem Namen „Schiefer Sack“. Seinen Ursprung kenne ich nicht, aber vielleicht weiß ja der Urpfälzer aus dem Saarland dazu mehr.
Egal, die Kombination aus Bratwurst, Leberknödel und Sauerkraut erschließt sich für jeden guten Appetitler quasi von selbst. An der braunen Sauce zum Leberknödel sollte man sich nicht stören. Diese wird von jedem ehrlich agierenden Metzgersmann zusammen mit den darin schwimmenden „Läwwerkneedl“ gleich mitgeliefert. Und ehrlich gesagt, so ein kleiner See aus würziger Bratentunke, in dem sich der säuerliche Krautberg spiegelt, gehört einfach ins kulinarische Landschaftsbild der Pfalz. Der "Schiefe Sack"
An der Qualität der beiden Fleischwaren gab es nichts zu beanstanden. Bratwurst und Innereienkloß lagen wohlgepfeffert auf der nostalgisch anmutenden Porzellanscheibe mit Blümchenmuster. Da schien vorher ein fachkundiger Fleischer am Werk gewesen zu sein. Dem ausreichend lange eingekochten und deshalb tadellos weichen Sauerkraut verhalfen die nicht zu sparsam verwendeten Senfkörner zu noch mehr Geschmack. Deftiges Zwei-...äh Dreigestirn
Die Flasche Mineralwasser (0,7l für 3 Euro) brauchten wir dann auch, denn die fleischerne Zweifaltigkeit, die wir zusammen mit dem herzhaften Krauthügel genossen, machte mindestens genauso durstig wie die kleine Wanderung davor.
Übrigens wurde auch hier der Pandemie adäquat Rechnung getragen. Name und Anschrift zwecks Nachverfolgung durften wir ganz unkonventionell auf einem kleinen Zettel eintragen. Da wir das Essen unter freiem Himmel einnahmen, wurde auf das Vorzeigen der Impfnachweise verzichtet.
Wie gut, dass es auf den Wanderwegen im Pfälzerwald genügend zünftige Schänken und Hütten gibt. Sie haben als kulinarische Anlaufstellen nicht nur stärkende, sondern auch erholende Funktion. Von der geselligen ganz zu schweigen. Die Bühlhofschänke ist dazu noch eine sehr sympathisch geführte Waldwirtschaft, in der grundsolide Pfalzmannskost zu erschwinglichen Preisen aufgetischt wird.
Da verzeiht der sandsteinaffine Kletterer auch den etwas kitschig wirkenden Nachbau des Teufelstisches (berühmter Tischfelsen bei Hinterweidenthal) im Vorgarten und freut sich schon auf einen baldigen Besuch zu dritt.
Ich habe mir lange überlegt, ob ich hier auf GG ein paar Worte über die Bühlhofschänke verliere. Macht es Sinn, eine Gastronomie zu rezensieren, in der man sich zu zweit lediglich ein Hauptgericht und eine Flasche Mineralwasser teilte?
Keine Ahnung, aber verdient haben es die freundliche Chefin, Frau Luise Veiock, und ihr Team allemal. Zumal ich während des Lockdowns echt meine Zweifel hatte, ob diese alteingesessene Einkehradresse etwas außerhalb von Oberschlettenbach jemals wieder öffnen würde.
Anfang Juni tat sie das dann... mehr lesen
4.0 stars -
"Alteingesessene Wanderadresse in herrlicher Lage" Ehemalige UserIch habe mir lange überlegt, ob ich hier auf GG ein paar Worte über die Bühlhofschänke verliere. Macht es Sinn, eine Gastronomie zu rezensieren, in der man sich zu zweit lediglich ein Hauptgericht und eine Flasche Mineralwasser teilte?
Keine Ahnung, aber verdient haben es die freundliche Chefin, Frau Luise Veiock, und ihr Team allemal. Zumal ich während des Lockdowns echt meine Zweifel hatte, ob diese alteingesessene Einkehradresse etwas außerhalb von Oberschlettenbach jemals wieder öffnen würde.
Anfang Juni tat sie das dann
Geschrieben am 19.10.2021 2021-10-19| Aktualisiert am
20.10.2021
Besucht am 16.10.2021Besuchszeit: Abendessen 7 Personen
Mein Schwiegervater hatte anlässlich seines Geburtstages die Familie ins La Forchetta in der Südstadt Hannovers eingeladen. Der Tipp kam von seinem Enkel, der eine Weile in der Südstadt gewohnt hatte. Vor dem Restaurant trafen wir Ryanair mit seiner neuen Lebenspartnerin (seine Frau ist leider verstorben). Da er schräg gegenüber des Restaurants wohnt, bekräftigte er noch einmal, das La Forchetta habe sich sehr gut entwickelt, und der Besuch lohne sich.
Wir waren pünktlich um 18:00 Uhr per Taxi angekommen. Wir betraten das Restaurant maskiert und setzten uns an den für acht Personen vorbereiteten Tisch. Eine Kontaktdatenerfassung oder ein Einloggen per Luca gab es nicht. Auch Impfpässe wollte niemand sehen.
Drei männliche Servicekräfte (ein gestandener Grauhaariger und zwei junge) wuselten durch den Gastraum, der ca. 50 Personen Platz bietet. Der Altkellner kam alsbald an unseren Tisch und fragte nach einem Aperitifwunsch. Es gab Champagner glasweise. So nahmen die Schwiegereltern und wir je eines davon. Nur meine Schwägerin nahm noch einen Aperol spritz. Die anderen waren Biertrinker.
Die Speisekarten wurden und überreicht mit der Bitte, eine paar Exemplare nach hinten durchzureichen. Die dicke Weinkarte bekam ich.
Zum Essen bestellte ich eine Flasche Regaleali Nero d’avola und für meine Schwiegermutter ein Glas Pinot grigio. Wasser bekamen wir in den recht ansehnlichen blauen Flaschen von Aqua morelli. Unser Wein Das Wasser von Morelli
Schwager und Neffe verzichteten auf eine Vorspeise und wollten nur jeder eine Pizza.
Sehr gutes Baguette in kleinen Körbchen und als Aufstrich ein weißer Frischkäse standen inzwischen auf dem Tisch. Noch ahnten wir nicht, dass wir damit sehr lange Wartezeiten überbrücken mussten. Ich bin ja recht leicht glücklich zu machen, wenn ich frisches italienisches Weißbrot und einen halbwegs trinkbaren Rotwein vor mir habe. Trotz intensiven Kauens kleiner Bissen und vorsichtigem Nippen am Rotwein war bald Nachschub erforderlich. Sehr gutes Weißbrot
Es dauerte nämlich bis 18:50 Uhr, bis unsere Vorspeisen kamen. Ich hatte ein Carpaccio di Manzo gewählt. Seit langer Zeit war dies das dürftigste, das ich jemals gegessen habe. Ich denke, es war eine Lage vom Metro-Zehnerpack (800g). Das muss ja erst auftauen. Aufgehübscht war mein Teller mit ein paar Tropfen Öl, ein paar Pinienkernen, einem Berg Rucola und einigen Parmesanspänen. Wenn ich gewusst hätte, dass nun eine Wartezeit von mehr als einer Stunde folgte, hätte ich sicher bedächtiger gekaut. So musste eine zweite Flasche Rotwein entkorkt werden. Carpaccio di Manzo
Die Vorspeise meiner Frau war – wie immer – Vitello tonnato. Es kam eine sehr überschaubare Portion von gerade noch rosa schimmernden Kalbfleisches, vermengt mit der Thunfischsoße, verziert mit einigen Tomatenvierteln und einem Kapernapfel. Die Verzierungen waren natürlich mir vorbehalten. Vitello tonnato
Um 20:00 Uhr, 10 Minuten nachdem mein Schwiegervater etwas laut geworden war, kamen unsere Hauptspeisen bis auf die Pizza meines Neffen. Diese sei leider verbrannt, und werde neu gemacht. Dass ausgerechnet er, auf dessen Anregung wir hier waren, nun mehr als zwei Stunden vor seinem leeren Teller saß, tat mir leid.
Ich hatte das Perlhuhn auf Morchelrisotto gewählt. Das Fleisch in Supremeschnitt war exzellent gegart, saftig und rosa. Das Risotto war leider nicht durch, so dass man bei den Reiskörnern einen deutlichen Rohgeschmack im Mund hatte. Der Klecks transparent auf den Teller gestrichener Bratensoße war schmackhaft, aber eben sehr wenig. Perlhuhn/Morchelrisotto
Die Hauptspeise meiner Frau war 15 Euro teurer, ein Stück Rinderfilet von maximal 200 g mit Rahmwirsing und römischen Nocken. Letztere waren beherrscht vom Polentagrieß und blieben weitgehend auf dem Teller, weil die wiederum dünn ausgestrichene Soße nicht ausreichte die Grießdreiecke etwas saftiger zu machen. Rinderfilet mit römischen Nocken
Gegen 21:00 Uhr war auch unser Neffe mit seiner nachgelieferten Pizza fertig, meine Frau klagte über überbeanspruchtes Sitzfleisch und beim Gedanken an unsere Katzen, die es nicht mehr gewohnt sind, länger allein zu bleiben, trommelte sie mit den Fingern auf dem Tisch. An ein Dessert war somit nicht mehr zu denken.
Wir baten um eine Taxibestellung und strebten, vorbei an einer mit Büchern beladenen Berkel-Aufschnittmaschine, zum Ausgang. Draußen wartet bereits der sechste Lieferandofahrer auf seine Auslieferspeisen. Nun war klar, wie diese völlig indiskutablen Wartezeiten entstehen. Lieferando hat offensichtlich Vorrang gegenüber den anwesenden Gästen. Blick durchs Lokal
Zu Hause erwarteten uns die stets zufrieden dicke Katze und der Bengale mit zitterndem Schwanz. Als dieser in der Dunkelheit verschwunden war, machte meine Frau sich noch ein Ciabattadrittel mit Bratwurst. Ich hatte am Vortag ein wenig auf Vorrat gegrillt.
Die Bilder von Wasser und Wein muss man anklicken, um sie richtig zu sehen.
Mein Schwiegervater hatte anlässlich seines Geburtstages die Familie ins La Forchetta in der Südstadt Hannovers eingeladen. Der Tipp kam von seinem Enkel, der eine Weile in der Südstadt gewohnt hatte. Vor dem Restaurant trafen wir Ryanair mit seiner neuen Lebenspartnerin (seine Frau ist leider verstorben). Da er schräg gegenüber des Restaurants wohnt, bekräftigte er noch einmal, das La Forchetta habe sich sehr gut entwickelt, und der Besuch lohne sich.
Wir waren pünktlich um 18:00 Uhr per Taxi angekommen. Wir betraten das... mehr lesen
Ristorante La Forchetta
Ristorante La Forchetta€-€€€Restaurant, Pizzeria05118503808Geibelplatz 1, 30173 Hannover
4.0 stars -
"Zwei Stunden bis zum Hauptgericht sind einfach zu lang." Ehemalige UserMein Schwiegervater hatte anlässlich seines Geburtstages die Familie ins La Forchetta in der Südstadt Hannovers eingeladen. Der Tipp kam von seinem Enkel, der eine Weile in der Südstadt gewohnt hatte. Vor dem Restaurant trafen wir Ryanair mit seiner neuen Lebenspartnerin (seine Frau ist leider verstorben). Da er schräg gegenüber des Restaurants wohnt, bekräftigte er noch einmal, das La Forchetta habe sich sehr gut entwickelt, und der Besuch lohne sich.
Wir waren pünktlich um 18:00 Uhr per Taxi angekommen. Wir betraten das
Geschrieben am 10.10.2021 2021-10-10| Aktualisiert am
10.10.2021
Besucht am 22.08.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 39 EUR
Kaum war der Umzug nach Wörth erfolgreich überstanden, verschlug es den gastronomischen Großinquisitor aus der Pfalz samt besserer Hälfte in sein näheres Umfeld zu einer ersten kulinarischen Bestandsaufnahme vor Ort. Denn im Gegensatz zur gastronomischen Diaspora Steinweiler hat die Stadt Wörth zusammen mit ihrer „Außenstelle“, dem Ortsbezirk Maximiliansau, doch einige Einkehradressen mehr zu bieten.
Gut, das einstige Aushängeschild der heimischen Feinschmeckerei, das Gourmetlokal „Zur Einigkeit“ vom Klöffer Franz – Gott hab‘ ihn selig! –, gibt es seit fast 10 Jahren nicht mehr. Eine Genusslücke, die leider nie mehr geschlossen wurde.
Jedoch gibt es für Freunde deftiger Hausmannskost eine ganze Reihe gutbürgerlich ausgerichteter Gasthäuser, die dem gemeinen Volkshunger nicht selten mit handfester Fleischhaftigkeit begegnen. Ein paar dieser – teilweise alteingesessenen – Sättigungsinstitute werde ich in den nächsten Monaten etwas näher beleuchten.
Über die ebenfalls in Maximiliansau beheimatete Gockelburg, diesen etwas anachronistisch anmutenden, mittlerweile schon zum Wörther Kulturgut zählenden Prototyp einer urigen Hähnchenbutze, habe ich bei GG ja bereits ausführlich berichtet. Und auch das von der gleichen Betreiberfamilie unterhaltene, in direkter Nachbarschaft befindliche Restaurant Bajazzo habe ich vor ein paar Jahren unter Messer und Gabel genommen.
Dagegen fiel meine Abhandlung über die geballte Gutbürgerlichkeit der immer noch existierenden, ebenfalls in Maximiliansau ansässigen Kaminstubb dem Niedergang unseres geliebten RK-Portals zum Opfer.
Aber keine Sorge liebe Rumpsteak- und Schnitzelschwelger, auch die kernigen Karnivorenteller dieses altehrwürdigen Gasthauses wird der Hausmannskosthasardeur in spe bald genauer inspizieren. Freut euch also schon jetzt auf eine vor Friteusenfett triefende Neuauflage aus der „Max’auer“ Keimzelle gediegener Haureinschaufelei demnächst auf diesem Kanal…
Doch zuvor geht es an den etwas außerhalb, in direkter Nähe zum Altrhein befindlichen Turnerplatz. Dort betreibt Gerold Knoch seine Turnerstube, die als Vereinsgaststätte des Turnvereins Pfortz-Maximiliansau 1901 e.V. fungiert und direkt neben den Tennisplätzen angesiedelt ist. Idyllisch gelegen
Die direkte Nähe zu Vater Rhein macht die Turnerstube zu einem attraktiven Ausflugsziel. Und das sowohl für Radfahrer, die entlang des Rheinradwegs unterwegs sind als auch für mückenresistente Spaziergänger, die auf dem Hauptdeich rund um den „Hagenbacher Altrhein“ flanieren. Dementsprechend ist man auf Sportler wie Spaziergänger gleichermaßen eingestellt.
Ein stattlicher Biergarten lädt hier zum Verweilen unter freiem Himmel ein. Wir zogen es an jenem warmen Sonntagabend jedoch vor, auf der zwischen Außenbereich und Gaststube positionierten, komplett überdachten Terrasse zu sitzen. Es war noch nicht besonders viel los, denn wir hatten uns etwas früher auf den Weg gemacht, wohlwissend dass später die Moskitoplage über uns hereinfallen würde. Auf der Veranda
Hier saß es sich recht kommod auf robusten Holzstühlen mit Strohsitzfläche, die durch Polsterkissen an Bequemlichkeit gewannen. Unser Blick fiel auf die benachbarten Tenniscourts. Blick hinüber auf die Tennisplätze
Ein gar nicht mal kleiner Spielplatz war auch um die Ecke. Eine an einem Pfosten angebrachte Empfehlungstafel kündete von einem Spätburgunder Rosé vom Weingut Faubel aus Maikammer und einem Weißburgunder von Jungwinzer Fabian Nagel aus Vollmersweiler zu Preisen um die 5 Euro.
Wir blieben jedoch weinfrei an diesem Abend und orderten bei der Chefin eine Flasche Bellaris Classic zu 4,20 Euro sowie ein kleines Lord-Pils vom Fass (0,33l für 2,70 Euro) aus dem Hause Bellheimer.
Die auch auf der Homepage einsehbare Speisenkarte bot eine bunte Mischung aus kleineren Leckerbissen (Schafskäse, Maultaschen, Wurstsalat), mit Hausdressing und Baguette servierten Salaten (z.B. mit Rumpsteak- oder Putenstreifen), ein paar Pastatellern (z.B. Rigatoni mit Garnelen oder „Puttanesca“), veganer Trendkost (Black Bean Pattys, Bio Seitan-Gyros) und fleischhaftigen Hausmannsmahlzeiten, bei denen die üblichen Verdächtigen aus der brutzelnden Pfanne gehoben wurden. Rumpsteak aus Argentinien, Cordon Bleu vom Schweinelachs und natürlich das „artige“ Wiener frisch von der Paniermeile.
Fischfutzies durften sich an auf der Haut gebratenem, mit Zitrone und Thymian aromatisiertem Zanderfilet oder paniertem Kapseehecht mit Kartoffelsalat und Remoulade erfreuen. Suppenkasper hatten die Wahl zwischen hausgemachter Fleischbrühe mit Einlage und einer Curry-Ingwer-Suppe mit Shrimps.
Mein Hunger war groß. So groß, dass ich das Wagnis mit der Curry-Ingwer-Suppe (6,50 Euro) vorweg mutig einging. Curry-Ingwer-Suppe mit Baguette
Meine Frau verzichtete dagegen auf eine Vorspeise. Sie hatte sich auf die Rigatoni Puttanesca (10,50 Euro) festgelegt.
Bei mir hatte schon das Bild vom Cordon Bleu (14,50 Euro) auf der Homepage reichlich Appetit ausgelöst. Warum also nicht das mit Schinken und Emmentaler gefüllte Schweineschnitzel ordern? Zur süffigen Unterfütterung der obligatorischen Pommesbeilage äußerte ich den Wunsch nach einer Pfeffersoße (1 Euro Aufpreise), wie man sie hier üblicherweise zum Rumpsteak reicht. Dem wurde ohne weiteres entsprochen.
Dass ich kurz nach Abschluss unseres Bestellvorgangs aus der Küche ein plattierendes Klopfen vernahm, erfüllte mich mit Vorfreude auf das deftige Panierstück, das gerne dem kulinarischen Erbe der Schweiz zugesprochen wird. Doch zuvor erschien nach angenehmer Wartezeit das sämige Curry-Ingwer-Süppchen, das zusammen mit einem Körbchen geschnittenen Baguettes in klassischer Terrinenform serviert wurde.
Gut, die Shrimps waren im Verhältnis zum flüssigen Inhalt der Tasse eher zurückhaltend portioniert. Sie waren quasi auf dem Boden der „Tat-Tasse“ gelandet. Aber die mit Chili-Fäden-Frisur und etwas Petersilie on top servierte Suppe hinterließ am Gaumen keinen schlechten Eindruck. Die leichte Ingwerschärfe tat der asiatisch angehauchten Tunke gut. Vielleicht wurde dem Curry-Sud mit einem Pülverchen zu Brühe gerückt. Aber das schmeckte man nur marginal heraus. Mein "Süppchen" mit Chili-Faden-Frisse on Top
Insgesamt war das eine durchaus passable, pikant gewürzte Vorspeise, die den ersten Hunger des Tisches verwies und aus meiner Sicht lediglich etwas dünnflüssiger hätte ausfallen dürfen. Meine Frau war da jedoch ganz anderer Meinung. Denn was die Textur von Terrinen betrifft, gehen wir nicht immer konform. Muss ja auch nicht.
Keine Ahnung, was in italienischen Bordellen in den 50er Jahren so abgegangen sein muss, dass man ausgerechnet Sardellen in die mit scharfen Peperoni und Knoblauch verfeinerte Tomatensauce gab. Aber die Zubereitung nach „Hurenart“ („Puttanesca“) hat bis heute ihren Stellenwert in der (süd)italienischen Küche bewahrt. In unserem Fall waren es jedoch keine Spaghetti, die von der schmackigen Sauce benetzt wurden, sondern laut Karte Rigatoni.
Anscheinend war der gute „Nudel-Anton“ aus der lettischen Hauptstadt an diesem Abend ausgegangen und wurde von etikettenschwindelerregenden Penne rigate vertreten. Ja genau die kleinen Hartweizendübel mit den abgeschrägten Enden und der geriffelten Oberfläche, an der die Sauce so schön kleben bleibt. Schade, dass sie nicht etwas „al denter“ ausfielen, denn die sauber eingeköchelte, fruchtig-aromatische Tomatensauce hätte etwas bissfestere Pasta allemal verdient gehabt. Die Rigatoni...ääh Penne "Puttanesca"
Natürlich monierten wir den Nudeltausch nicht. Waren ja nur Kleinigkeiten. Nur die Portionsgröße fand meine Frau zu üppig bemessen. Das war selbst für eine hungrige junge Dame im 8.Monat nicht zu schaffen. Ich wollte ihr ja helfen, aber Anchovis gehören nun wahrlich nicht zu meinen Favoriten. Schon gar nicht in der Pastasauce.
Außerdem lag da noch ein frisch der Butterpfanne – vielleicht kam es aber auch aus der Fritteuse (?) – entstiegenes Cordon Bleu neben einem ansehnlichen Frittenberg. Über das wacker gefüllte Schnitzel hatte man die dunkle, pikant-salzige Pfeffersauce vom scheinbar schwer verliebten Küchenchef gekippt. Cordon Bleu Teller
Oh oh, à part hätte mir das deutlich besser gefallen. Zumal der großzügig portionierte Beiguss schlicht und ergreifend überwürzt war. Cordon Bleu mit reichlich Pfeffersauce
Obwohl ich der Verwendung von Sahne in Saucen eher kritisch gegenüberstehe, hätten hier ein paar Milliliter für ein runderes Geschmacksbild gesorgt und zur allgemeinen Pfeffer-Salz-Eindämmung beigetragen. Schade drum, denn am Cordon Bleu selbst gab es nichts auszusetzen. Würzige Panade, mürbe geklopftes, dünnes Schweinefleisch vom Rücken und eine saftige Kochschinken-Emmentaler-Füllung zeugten von ehrlichem, hausmannsköstlichem Handwerk. Cordon Bleu im Anschnitt
Dass zur papillenlahmlegenden Pfeffertunke dann auch noch die Fritten meine Zunge zur Salzsäule erstarren ließen, war natürlich too much, passte aber ins kulinarische Gesamtbild dieses Rustikaltellers. Egal, mir würde der Nachdurst sowieso ein paar Stunden später den freiwillig angetretenen Saucentrip heimzahlen. Da kam es auf ein paar salzige Pommes mehr oder weniger nun auch nicht mehr an.
Platz für einen süßen Abschluss war nach den strammen Portionen nun wirklich nicht mehr. So verließen wir die Turnerstube unter komplett gesättigten Umständen. Eberhard Gienger hätte hier wohl nur am Salatbouquet geknappert, während sich Fabian Hambüchen vielleicht das wochenlang am Reck abgehangene Rumpsteak ohne alles gegönnt hätte. Aber auch ohne Mitglied des örtlichen Turnvereins zu sein, lässt es sich in der gutbürgerlichen Gaststube am Turnerplatz gut aushalten. Nur eines sollte man definitiv dabeihaben: reichlich Hunger!
Kleiner Nachtrag
Wie ich auf der Facebook-Seite der Turnerstube erfahren habe, scheidet der derzeitige Pächter Gerold Knoch zum Jahresende aus, da er in seinen wohlverdienten Ruhestand geht. Deshalb sucht der Turnverein Maximiliansau einen neuen „engagierten und kontaktfreudigen“ (Zitat) Nachfolger, der diese idyllisch gelegene Vereinsgaststätte weiterführt. Ich drücke die Daumen, dass dies klappt, denn es wäre schön, wenn wir auf unseren zukünftigen Ausflügen mit der Säuglingskutsche dort aufschlagen könnten. Anstatt in Pfeffersauce werden dann die Fritten einfach in Ketchup getunkt und gut is(s)t!
Kaum war der Umzug nach Wörth erfolgreich überstanden, verschlug es den gastronomischen Großinquisitor aus der Pfalz samt besserer Hälfte in sein näheres Umfeld zu einer ersten kulinarischen Bestandsaufnahme vor Ort. Denn im Gegensatz zur gastronomischen Diaspora Steinweiler hat die Stadt Wörth zusammen mit ihrer „Außenstelle“, dem Ortsbezirk Maximiliansau, doch einige Einkehradressen mehr zu bieten.
Gut, das einstige Aushängeschild der heimischen Feinschmeckerei, das Gourmetlokal „Zur Einigkeit“ vom Klöffer Franz – Gott hab‘ ihn selig! –, gibt es seit fast 10 Jahren... mehr lesen
Vereinsgaststätte Turnerstube
Vereinsgaststätte Turnerstube€-€€€Biergarten, Gaststätte0727142541Am Turnerplatz 1, 76744 Wörth am Rhein
3.5 stars -
"Cordon und Bleu statt Gienger und Hambüchen!" Ehemalige UserKaum war der Umzug nach Wörth erfolgreich überstanden, verschlug es den gastronomischen Großinquisitor aus der Pfalz samt besserer Hälfte in sein näheres Umfeld zu einer ersten kulinarischen Bestandsaufnahme vor Ort. Denn im Gegensatz zur gastronomischen Diaspora Steinweiler hat die Stadt Wörth zusammen mit ihrer „Außenstelle“, dem Ortsbezirk Maximiliansau, doch einige Einkehradressen mehr zu bieten.
Gut, das einstige Aushängeschild der heimischen Feinschmeckerei, das Gourmetlokal „Zur Einigkeit“ vom Klöffer Franz – Gott hab‘ ihn selig! –, gibt es seit fast 10 Jahren
Besucht am 29.09.2021Besuchszeit: Abendessen 7 Personen
Rechnungsbetrag: 377 EUR
Allgemein
Mein 70. Geburtstag stand an. Da wollte ich mit der ganzen Familie mal wieder schön essen gehen. Als Location für diesen Anlass sollte es wieder einmal Behls Landgasthof in Blankenbach sein. Zwei Wochen vor meinem Geburtstag rief ich dort an, um einen Tisch zu diesem Anlass zu reservieren. Eine freundliche weibliche Stimme fragte nach meinem Anliegen. Ich offenbarte ihr, dass ich für den Mittwoch, 29. September einen Tisch für acht Personen anlässlich meines 70. Geburtstages ab 18 Uhr reservieren möchte.
Gerne würde sie einen Tisch für uns reservieren und auch dem Anlass entsprechend schön eindecken. Außerdem informierte sie mich noch, dass in ihrem Restaurant die 3-G-Regel gilt. Da wir alle vollständig geimpft sind, war das für mich okay und es kam schon während des Gespräches mit ihr eine gewisse Vorfreude in mir auf!
Service 5*
Um kurz nach 18 Uhr betraten wir den Vorgang zum Restaurant, wurden freundlich von einer netten jungen Dame auf unsere digitalen Impfausweise gecheckt und von einer männlichen Servicekraft ins Restaurant zu unserem sehr schön gedeckten Tisch geführt. Die Maske brauchte man im Laufe des Abends nur noch, wenn man mal zur Toilette musste, was eine Woche später in Bayern in den Restaurants abgeschafft wurde.
Nachdem wir alle an unserem Tisch saßen, wurden uns von zwei männlichen Servicekräften die Speise- und Getränkekarten gereicht. Deren Frage nach einem Aperitif konnten wir bejahen. Schätzchen und ich freuten uns auf den uns seit Jahren schon beliebten Hauscocktail (6,50 €), den auch die Schwiegersöhne orderten. Die Töchter sowie die Enkelin nahmen da lieber den Fruchtcocktail (6,00 €). So konnten wir schon mal auf einen schönen Abend anstoßen.
Vier 0,75-l-Flaschen Mineralwasser (6,50 €) aus dem Spessart sowie einige Primitivo (0,2 l, 8,50 €) begleiteten die köstlichen Speisen.
Beide Kellner machten einen professionellen Job, hatten ständig ein Auge für uns und fragten immer wieder mal nach unserer Zufriedenheit. Leere Gläser wurden gesehen und auf Nachschub nachgefragt und auch zügig serviert. Die Speisekarten wurden jeder Person in die Hand gereicht und uns genügend Zeit gelassen um die einzelnen Essenswünsche zu ordern!
Während wir noch die Karten studierten kam schon ein erster Gruß aus der Küche. In einer Espressotasse wurde ein leckeres Pilzrahmsüppchen kredenzt. Zu frischen Scheiben vom Baguette wurden noch schwarze und grüne Oliven in Schälchen gereicht. Nicht zu vergessen der legendäre Dip, der über die vielen Jahre immer wieder kredenzt wird.
Essen 5*
Als Vorspeise wählten Schätzchen und ich die Grünschalmuscheln in einer aromatischen Café de Paris Soße (11,- €). Während unsere jüngere Tochter sich für die Wildkräutersuppe entschied. Zu beide Vorspeisen gab es wieder die köstlichen warmen Scheiben vom Baguette. Grünschalmuscheln
Kommen wir zu den Hauptspeisen!
Die Schwiegersöhne, sowie unsere älteste Tochter verzichteten auf eine Vorspeise. In weiser Vorausschau, denn alle drei entschieden sich für das Rinderfilet vom Black Angus mit Steinpilzen, einer super schmackhafte Soße sowie Kartoffelgratin (32, €). Alle drei waren begeistert und sind ordentlich satt geworden. Rinderfilet Black Angus Kartoffelgratin
Meine jüngste Tochter war begeistert von ihrem Filet vom Durocschwein, die Enkelin wurde gut satt mit einem Schweineschnitzel mit Pommes (17,- €).
Leider habe ich von diesen beiden Gerichten kein Foto in petto.
Für mich wie auch für Schätzchen stand wieder einmal die Barbarie Flugentenbrust (26,- €) mit Rote-Beete-Kartoffelstampf auf der Agenda. Es sah auf dem Teller jedenfalls gut aus, schmeckte auch sehr gut. Schätzchen war begeistert. Meine Begeisterung hielt sich leider am Endstück der Brust in Grenzen. Bis dahin geschmacklich top, ab dahin schwer zu schneiden und zu kauen. Das Endstück ließ ich deshalb auf dem Teller liegen und verzichtete beim Abräumen auf eine Reklamation. Flugentenbrust
Zum Nachtisch gab es Behlls Schlemmercafé sowie Cognackirschen auf Eis. Behls Schlemmercafe
Auch der Espresso konnte überzeugen. Espresso
Ca. 15 Minuten später kam dann der Juniorchef Florian Behl an unseren Tisch und sagte, dass er uns gerne mal den Brennkeller zeigen würde, wenn wir möchten. Einen Schnaps aufs Haus würde es auch geben. Da konnten wir natürlich nicht nein sagen.
Also aufgestanden und dem Junior in den Keller gefolgt. Er erzählte uns dabei einiges über das Brennen in der Destille. Direkt aus dem Barique-Fass wurde für jeden von uns ein super Obstbrand kredenzt.- Ein netter Smalltalk, gepaart mit dem superguten Obstbrand.
Ob es einen Zusammenhang mit meiner nicht ganz geglückten Flugentenbrust gab oder ob es anlässlich meines 70. Geburtstages war, kann ich nicht sagen. Auf alle Fälle fanden wir, dass die eine sehr schöne Geste vom Florian war.
Ambiente 5*
Sehr gediegen. Man fühlt sich von der ersten bis zur letzten Minute so richtig wohl
. Sauberkeit 5*
Über Sauberkeit braucht man eigentlich nicht zu reden. Alles Piccobello, angefangen vom sehr schön eingedeckten Tisch über die hochwertigen Bestecke bis zu hin zur glänzenden Toilette.
Fazit:
Wir hatten einen sehr schönen Abend im Brennhaus Behl und werden auf alle Fälle wieder öfter dort einkehren. Auch ohne eigentlichen Anlass!
Gesamteindruck:
5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
Allgemein
Mein 70. Geburtstag stand an. Da wollte ich mit der ganzen Familie mal wieder schön essen gehen. Als Location für diesen Anlass sollte es wieder einmal Behls Landgasthof in Blankenbach sein. Zwei Wochen vor meinem Geburtstag rief ich dort an, um einen Tisch zu diesem Anlass zu reservieren. Eine freundliche weibliche Stimme fragte nach meinem Anliegen. Ich offenbarte ihr, dass ich für den Mittwoch, 29. September einen Tisch für acht Personen anlässlich meines 70. Geburtstages ab 18 Uhr reservieren möchte.... mehr lesen
Behl's Restaurant im Brennhaus
Behl's Restaurant im Brennhaus €-€€€Restaurant, Hotel060244766Krombacherstraße 2, 63825 Blankenbach
5.0 stars -
"Behls Brennhaus – meine Topadresse aus dem Kahlgrund!" Ehemalige User
Allgemein
Mein 70. Geburtstag stand an. Da wollte ich mit der ganzen Familie mal wieder schön essen gehen. Als Location für diesen Anlass sollte es wieder einmal Behls Landgasthof in Blankenbach sein. Zwei Wochen vor meinem Geburtstag rief ich dort an, um einen Tisch zu diesem Anlass zu reservieren. Eine freundliche weibliche Stimme fragte nach meinem Anliegen. Ich offenbarte ihr, dass ich für den Mittwoch, 29. September einen Tisch für acht Personen anlässlich meines 70. Geburtstages ab 18 Uhr reservieren möchte.
Besucht am 09.09.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 38 EUR
An unserem 5. Urlaubstag gingen wir am späten Nachmittag am Bräustüberl vorbei und siehe da: Die Terrasse war geöffnet und auch gut besetzt. Am Eingang zur gut besuchten Terrasse empfing uns ein junger freundlicher Mann und begrüßte mit uns auf deutsch mit osteuropäischem Akzent. Im Schaukasten vor dem Eingang wurde auf einer Speisekarte mit bayrischer Küche geworben. Auf einer Tafel war zu lesen: Heute Abend Livemusik. Wir reservierten für 18 Uhr einen Tisch für zwei Personen auf der Terrasse.
Service 4*
Als wir gegen 18 Uhr eintrafen wurden wir von dem jungen Mann, der unsere Reservierung am Nachmittag aufgenommen hatte, zu unserem Tisch geleitet. Wir zeigten beide unser Handy mit der CovPassApp. Eine Maske mussten wir nicht mehr aufsetzen, da just an diesem Tag in Bayern die 3G-Regeln in Kraft traten, dass im Freien keine Maskenpflicht mehr herrscht. Die Servicekräfte stammten alle aus Polen, waren freundlich und sprachen deutsch, fragten auch gleich nach, ob wir schon etwas trinken wollen. Wir orderten für mich ein Hefeweizen vom Fass (0,5 l, 3,90 €). Für meine Frau ein alkoholfreies Weizen, welches aus der Flasche eingeschenkt wurde (0,5 l, 3,00 €). Die gut gekühlten Getränke ließen nicht lange auf sich warten und der erste Durst konnte gelöscht werden. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, aus welcher Brauerei die Biere stammten.
Nachdem wir gegessen hatten und der Kellner die leeren Teller abräumte, fragte ich nach einer Visitenkarte. Er antwortete mir, dass alles noch nicht so läuft, wie es die Pächterin gerne hätte. Beispiel: Der Vorpächter Robert Gebhart blockiert nach wie vor die Internetseite und ebenso die Telefonnummer. Visitenkarte noch in Arbeit.
Essen 4*
Die Speisekarten wurden uns gereicht. Auffallend war, dass die Speisekarten nur semiprofessionell hergestellt wurden. Auf der ausgeklappten Innenseite wurden die Speisen so blass auf die bayrischen blauen Rauten gedruckt, und waren deshalb auch schwer zu lesen. Wir konnten gerade noch so ablesen, was wir essen wollen.
Schätzchen entschied sich für Hühnchenbrust mit Ofenkartoffeln (13,50 €).
Ich wählte mal wieder ein Gericht, das ich schon lange nicht mehr gegessen hatte, nämlich Jägerschnitzel mit Bratkartoffeln. Hühnchenbrust Jägerschnitzel
Schätzchen wie auch ich waren uns einig, dass es uns richtig gut geschmeckt hat. Am Essen gab es also nichts auszusetzen. Ambiente 3*
Keine Veränderung, sieht noch alles so aus, wie beim vorherigen Pächter.
Sauberkeit 5*
Die Räumlichkeit sowie Besteck, Gläser etc. waren tadellos sauber.
Fazit:
Eine Polin als Pächterin des Bräustübels, die bayrische Küche anbietet hätte ich niemals vermutet. Ich bin jetzt schon gespannt, ob sie sich bis zum nächsten Jahr halten kann, da müsste allerdings der Vorpächter nicht dagegen schießen.
Gesamteindruck:
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder
An unserem 5. Urlaubstag gingen wir am späten Nachmittag am Bräustüberl vorbei und siehe da: Die Terrasse war geöffnet und auch gut besetzt. Am Eingang zur gut besuchten Terrasse empfing uns ein junger freundlicher Mann und begrüßte mit uns auf deutsch mit osteuropäischem Akzent. Im Schaukasten vor dem Eingang wurde auf einer Speisekarte mit bayrischer Küche geworben. Auf einer Tafel war zu lesen: Heute Abend Livemusik. Wir reservierten für 18 Uhr einen Tisch für zwei Personen auf der Terrasse.
Service 4*... mehr lesen
4.0 stars -
"Das Bräustüberl hat wieder einen Pächter, besser gesagt, eine Pächterin!" Ehemalige UserAn unserem 5. Urlaubstag gingen wir am späten Nachmittag am Bräustüberl vorbei und siehe da: Die Terrasse war geöffnet und auch gut besetzt. Am Eingang zur gut besuchten Terrasse empfing uns ein junger freundlicher Mann und begrüßte mit uns auf deutsch mit osteuropäischem Akzent. Im Schaukasten vor dem Eingang wurde auf einer Speisekarte mit bayrischer Küche geworben. Auf einer Tafel war zu lesen: Heute Abend Livemusik. Wir reservierten für 18 Uhr einen Tisch für zwei Personen auf der Terrasse.
Service 4*
Geschrieben am 21.09.2021 2021-09-21| Aktualisiert am
26.09.2021
Besucht am 07.09.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Allgemein
In diesem Jahr waren wir wieder in Garmisch-Partenkirchen zum Urlaub. Eine ganze Woche lang begleitete uns ein tolles Wetter mit herrlichem Sonnenschein. Und so konnten wir gleich mal am 2. Tag unseres Urlaubsaufenthaltes auf dem Kramerplateuweg den Weg zum Pflegersee antreten. Der Berggasthof liegt schön idyllisch am See. In den früheren Urlauben kehrten wir dort nur zur Getränkeaufnahme ein. Dieses Jahr wollten wir auch mal ein Mittagessen einnehmen.
Service 4*
Um ca. 13 Uhr standen wir dann am Eingang zur Terrasse mit herrlichem Blick auf den See. Es standen schon einige Personen an, um Einlass zu bekommen. Wir reihten uns mit dem nötigen Abstand dahinter ein. Als wir dann in der vordersten Reihe mit aufgesetzter Mund-und Nasenschutz-Maske ankamen, wurden wir sehr freundlich von einer äußerst charmanten weiblichen Servicekraft im Dirndl begrüßt. Nach dem Einchecken mit der Luca-App wurden wir zu einem Vierertisch geleitet. Die Speisen- und Getränkekarten wurden auf den frisch desinfizierten Tisch gelegt. Und schon kam auch die obligatorische Nachfrage, ob wir schon mal was trinken wollen.
Ja wollen wir. Für mich ein helles Hefeweizen (0,5 l, 4,40 €),. meine Herzdame bestellte eine Johannisbeerschorle (0,4 l,4,00 €).
Ruckzuck kamen die schön kalten Getränke an den Tisch. Wir waren noch dabei, die Speisekarte zu studieren, da kam die Frage nach unseren Essenswünschen. Ein paar Minuten später konnten wir dann auf ihre Nachfrage hin unsere Essen bestellen:
Das Essen 3*
Schätzchen entschied sich für eine laut Karte Kürbis-Cremesuppe mit Jakobsmuscheln (7,90 €). Dies erschien uns doch sehr preiswert. Wir waren gespannt. Nach geraumer Zeit kam ein leerer Teller auf den Tisch, in dem sich mittig eine Jakobsmuschel im Durchmesser von ca. 1 cm tummelte. Die Suppe wurde von der Bedienung aus einem gläsernen Behältnis in den Teller gekippt. Sie war schön heiß und hat auch gut geschmeckt. Zwei von den kleinen Muscheln hätten durchaus in der Suppe liegen können. Na ja! Bei dem Preis muss man mit einer kleinen Jakobsmuschel zufrieden sein.
Für mich sollte es etwas herzhafter sein und so entschied ich mich für die Fleischpflanzerl mit Kartoffelstampf (10,50 €).
Die Portion war recht ordentlich, geschmacklich auch in Ordnung. Leider waren die Fleischpflanzerl schon beim ersten Anschnitt sehr fest und im Munde trocken. Die Soße konnte dies einigermaßen mildern. Ich habe alles aufgegessen, war aber enttäuscht, ich hätte mir schöne fluffige Fleischpflanzerl vorgestellt. Das Ambiente 5*
Urig, bayrisch gemütlich. Auf der Terrasse mit Blick auf den See hat es uns gut gefallen. Wir sind gerne wieder gekommen.
Sauberkeit 5*
Nichts zu bemängeln.
Fazit:
Gesamteindruck: (nach „Küchenreise“)
3 – wenn es sich ergibt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
Allgemein
In diesem Jahr waren wir wieder in Garmisch-Partenkirchen zum Urlaub. Eine ganze Woche lang begleitete uns ein tolles Wetter mit herrlichem Sonnenschein. Und so konnten wir gleich mal am 2. Tag unseres Urlaubsaufenthaltes auf dem Kramerplateuweg den Weg zum Pflegersee antreten. Der Berggasthof liegt schön idyllisch am See. In den früheren Urlauben kehrten wir dort nur zur Getränkeaufnahme ein. Dieses Jahr wollten wir auch mal ein Mittagessen einnehmen.
Service 4*
Um ca. 13 Uhr standen wir dann am Eingang zur Terrasse mit... mehr lesen
3.5 stars -
"Wir waren schon etwas enttäuscht vom Essen!" Ehemalige User
Allgemein
In diesem Jahr waren wir wieder in Garmisch-Partenkirchen zum Urlaub. Eine ganze Woche lang begleitete uns ein tolles Wetter mit herrlichem Sonnenschein. Und so konnten wir gleich mal am 2. Tag unseres Urlaubsaufenthaltes auf dem Kramerplateuweg den Weg zum Pflegersee antreten. Der Berggasthof liegt schön idyllisch am See. In den früheren Urlauben kehrten wir dort nur zur Getränkeaufnahme ein. Dieses Jahr wollten wir auch mal ein Mittagessen einnehmen.
Service 4*
Um ca. 13 Uhr standen wir dann am Eingang zur Terrasse mit
Geschrieben am 17.09.2021 2021-09-17| Aktualisiert am
18.09.2021
Besucht am 14.09.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 151 EUR
Heute war es hektisch und unruhig.
Zum Glück übernahm später eine polnische junge Dame, die sich zwar auch im Laufschritt bewegte, aber sich wenigstens die Zeit nahm, Wünsche korrekt aufzunehmen.
Die Schlange vor dem Eingang kannten wir ja schon. In wenigen Minuten war sie bewältigt.?
Herr Diehm erkannt uns wieder, so dass wir als immer noch komplett geimpfte gleich durchgewinkt wurden. Wir bekamen denselben Tisch außen wie beim letzten Mal.
Unser Vorsatz, diesmal endlich bis zum Dessert vorzudringen, war fest und unerschütterlich. Somit nahmen wir beide ohne Vorspeise direkt die halbe Ente, für die die Vogelkoje ja oft gerühmt worden ist.
Der Ruhm war nicht unberechtigt. Unsere beiden Entenportionen haben uns sehr überzeugt. Auf unseren Tellern lagen je zwei knusprige Keulen über Kreuz gelegt. Der panierte Knödel schmeckt hervorragend, ebenso das Rotkraut. Eine halbe Birne mit Preiselbeeren fehlte auch nicht auf den Tellern. Das Fleisch der Keulen war butterzart und geschmackvoll. Der Preis der Entenportion (29,50) erscheint mir angesichts des sonstigen Preisgefüges subventioniert, zumal die Enten nach wie vor aus England kommen. Kojenente
Meine Frau beschied sich diesmal mit einem Glas Spätburgunder, ich trank wie immer ein Erdinger Weizen alkoholfrei, als die Champagnergläser ausgetrunken waren.
Nun war es endlich Zeit für unser Dessert, die Fontaine rouge von der Himbeere. Das ist wirklich immer etwas ganz Besonderes, was man sonst nie bekommt. Der himbeerige Grund der Gläser wird wohl mit Milchschaumberg aus dem Espuma-Syphon überspritzt (ein Foto sagt hier mehr als tausend Worte). Natürlich dauert die Zubereitung eine gewisse Zeit. Diese wurde meiner Frau so lang, dass sie noch ein Glas Champagner trank.
Leider hat bei der Fontaine rouge der Sparteufel zugeschlagen. Wenn man sich die alten Bilder aus den Vorjahren ansieht, sieht man, was ich meine. Menge halbiert, kein vergoldeter Puffreis mehr. Fontaine rouge
Wir bezahlten wieder mit Karte drinnen. Mit einer Endrechnung von € 151 war dies der preisgünstigste Besuch der Vogelkoje in diesem Jahr. Unsere polnische Servicedame bekam 15 Euro in bar als Trinkgeld.
Heute war es hektisch und unruhig.
Zum Glück übernahm später eine polnische junge Dame, die sich zwar auch im Laufschritt bewegte, aber sich wenigstens die Zeit nahm, Wünsche korrekt aufzunehmen.
Die Schlange vor dem Eingang kannten wir ja schon. In wenigen Minuten war sie bewältigt.?
Herr Diehm erkannt uns wieder, so dass wir als immer noch komplett geimpfte gleich durchgewinkt wurden. Wir bekamen denselben Tisch außen wie beim letzten Mal.
Unser Vorsatz, diesmal endlich bis zum Dessert vorzudringen, war fest und unerschütterlich. Somit nahmen wir beide ohne Vorspeise direkt... mehr lesen
Restaurant Vogelkoje
Restaurant Vogelkoje€-€€€Restaurant, Weinstube, Ausflugsziel0465195250Lister Straße 100, 25999 Kampen
4.5 stars -
"Unser dritter und in diesem Jahr letzter Besuch in der Vogelkoje" Ehemalige UserHeute war es hektisch und unruhig.
Zum Glück übernahm später eine polnische junge Dame, die sich zwar auch im Laufschritt bewegte, aber sich wenigstens die Zeit nahm, Wünsche korrekt aufzunehmen.
Die Schlange vor dem Eingang kannten wir ja schon. In wenigen Minuten war sie bewältigt.?
Herr Diehm erkannt uns wieder, so dass wir als immer noch komplett geimpfte gleich durchgewinkt wurden. Wir bekamen denselben Tisch außen wie beim letzten Mal.
Unser Vorsatz, diesmal endlich bis zum Dessert vorzudringen, war fest und unerschütterlich. Somit nahmen wir beide ohne Vorspeise direkt
Über einen Gutscheinanbieter haben wir ein libanesisches Zwei-Gänge-Menü im Restaurant L´Orient Perle erworben. Beim ersten Gang handelt es sich um eine "Mazza Platte" aus frischem Gemüse, Salate, Mousses mit Nüssen und Ölen in acht Varianten.
Der zweite Gang nennt sich Streifzug durch die Grillspezialitäten: Rinderkebab, Lammwürstchen, Hähnchenspieße und Lammkotelett mit Reis auf zwei Variationen und Pitabrot.
Das Menü ist sehr reichhaltig und schmackhaft. Im Gespräch räumte der Koch aber ein, dass man im Original stärker würzen und auch mehr Knoblauch gebrauchen würde. Die Anpassung auf hanseatische Gaumen tut dem Gericht aber meines Erachtens keinen Abbruch.
Als Überraschung gibt es noch ein Dessert, in unserem Fall war es ein Zimteis, dass den sehr guten Eindruck des Menüs abrundet.
Das Team ist sehr höflich und macht einen kompetenten Eindruck, das Lokal selbst ist eher schlicht eingerichtet.
Für alle, die den Weg in die Hamburger Innenstadt nicht fürchten, lohnt der Besuch im L´Orient.
Über einen Gutscheinanbieter haben wir ein libanesisches Zwei-Gänge-Menü im Restaurant L´Orient Perle erworben. Beim ersten Gang handelt es sich um eine "Mazza Platte" aus frischem Gemüse, Salate, Mousses mit Nüssen und Ölen in acht Varianten.
Der zweite Gang nennt sich Streifzug durch die Grillspezialitäten: Rinderkebab, Lammwürstchen, Hähnchenspieße und Lammkotelett mit Reis auf zwei Variationen und Pitabrot.
Das Menü ist sehr reichhaltig und schmackhaft. Im Gespräch räumte der Koch aber ein, dass man im Original stärker würzen und auch mehr Knoblauch gebrauchen würde.... mehr lesen
Restaurant L'Orient Perle
Restaurant L'Orient Perle€-€€€Restaurant, Catering, Take Away04030392246Spitalerstraße 22, 20095 Hamburg
3.5 stars -
"Der "Orient" jetzt auch in der Innenstadt" Ehemalige UserÜber einen Gutscheinanbieter haben wir ein libanesisches Zwei-Gänge-Menü im Restaurant L´Orient Perle erworben. Beim ersten Gang handelt es sich um eine "Mazza Platte" aus frischem Gemüse, Salate, Mousses mit Nüssen und Ölen in acht Varianten.
Der zweite Gang nennt sich Streifzug durch die Grillspezialitäten: Rinderkebab, Lammwürstchen, Hähnchenspieße und Lammkotelett mit Reis auf zwei Variationen und Pitabrot.
Das Menü ist sehr reichhaltig und schmackhaft. Im Gespräch räumte der Koch aber ein, dass man im Original stärker würzen und auch mehr Knoblauch gebrauchen würde.
Besucht am 13.09.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 72 EUR
Heute war - wie bei der ersten - wieder Matthias unser Fischzuteiler. Er macht diesen Job seit 18 Jahren und in diesem Jahr wohl zu letzten Mal. Ein Bräter ist ebenso lange bei Gosch.
Heute waren nicht ganz so große Zungen im Vorrat. Wir mussten uns mit 320 und 350 g begnügen.
Wir bekamen aber noch einen grünen Salat als Gratisbeilage hinzu.
Nachdem wir aufgegessen hatten, ließ Matthias seine Waage eine Weile links liegen und verabschiedete sich leutselig von uns. Er erzählte, dass er mit der Rente die Insel verlassen wolle. Wenn man nicht mehr zum Gosch-Imperium gehört, wird das Wohnen auf Sylt wohl recht unerträglich teuer.
Die Seezungen waren wieder top gegart, die Bratkartoffeln (aus dem Eimer) hatten gute Röstaromen, der Dill-Gurkensalat war ungewohnt scharf. Der Gratissalat war nicht der Frischeste, schmeckte aber mit dem Sahnedip und angereichert mit Mais und Kirschtomaten, ganz gut.
Der Riesling war wieder nicht unsere geliebte Hallgartener Jungfer aus dem Rheingau. Der Nachschub klappt wohl nicht so recht. Eingeschenkt wir immer satt über dem Eichstrich.
Heute war - wie bei der ersten - wieder Matthias unser Fischzuteiler. Er macht diesen Job seit 18 Jahren und in diesem Jahr wohl zu letzten Mal. Ein Bräter ist ebenso lange bei Gosch.
Heute waren nicht ganz so große Zungen im Vorrat. Wir mussten uns mit 320 und 350 g begnügen.
Wir bekamen aber noch einen grünen Salat als Gratisbeilage hinzu.
Nachdem wir aufgegessen hatten, ließ Matthias seine Waage eine Weile links liegen und verabschiedete sich leutselig von uns. Er erzählte, dass... mehr lesen
Nördlichste Fischbude
Nördlichste Fischbude€-€€€Schnellrestaurant, Bistro, Imbiss04651870401Am Hafen, 25992 List
4.5 stars -
"Dritte und letzte Seezunge" Ehemalige UserHeute war - wie bei der ersten - wieder Matthias unser Fischzuteiler. Er macht diesen Job seit 18 Jahren und in diesem Jahr wohl zu letzten Mal. Ein Bräter ist ebenso lange bei Gosch.
Heute waren nicht ganz so große Zungen im Vorrat. Wir mussten uns mit 320 und 350 g begnügen.
Wir bekamen aber noch einen grünen Salat als Gratisbeilage hinzu.
Nachdem wir aufgegessen hatten, ließ Matthias seine Waage eine Weile links liegen und verabschiedete sich leutselig von uns. Er erzählte, dass
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
So viel fußballerisches Halbwissen sei hier mal vorangestellt, da sich zwei der chinesischen Futterphilosophie zugewandte Genussathleten in ungewohnt sportlicher Umgebung – erste gemeinsame Einkehr in einer Vereinsgaststätte (!) – auf den Weg nach Fernkost begaben.
Über den Background des Karlsruher Yangda-Konsortiums hat mein guter Gaumenfreund ja schon in seiner unverwechselbaren Art referiert. Er kennt alle beiden Filialen – laut Homepage sind es derer zwei, vielleicht existiert die dritte Dependance in der Kaiserstraße ja nicht mehr – dieser erfreulich unprätentiösen, jedoch recht authentisch auftischenden China-Gastronomie in der Fächerstadt.
Da saßen wir also in trauter Herrenrunde an einem Mittwochmittag auf dem Balkon des Yangda im Stadtteil Dammerstock, der sich etwas südlich des Zentrums erstreckt und zur Zeit der Weimarer Republik dank Walter Gropius (Bauhaus) und Konsorten zu einem der wichtigsten Beispiele für die Kunst des „Neuen Bauens“ avancierte.
Doch was interessierte uns die dort vorherrschende Zeilenbauweise mit dem Ziel einer optimalen Besonnung? Hatten wir doch sowieso Letztere im Herzen als wir das gemeinsame Mittagsmahl begingen. Und das, obwohl unsere beiden Herzensdamen nicht mit von der Partie waren. Meine bessere Hälfte musste aufgrund ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft und den dazugehörigen Begleiterscheinungen passen. Frau Oparazzo wohl aus Gründen der Solidarität mit ihr.
Mit einem alkoholfreien Hoepfner Pils (2,90 Euro) – der Mann musste ja schließlich noch den serpentinenreichen Weg zum Herrenalber Hochplateau unter Verwendung seines persönlichen Kraftwagens erklimmen – und einem Fläschchen Tsingtao (auch 2,90 Euro) – der junge Wörther gab sich ganz bewusst weltmännisch – bewaffnet, bliesen wir zum kulinarischen Sturm auf die reich gefüllte Speisenkammer des sympathischen Vereinslokals, dem man eines sicherlich nicht nachsagen konnte, nämlich der zeitgeistigen Ponzu-Yuzu-Shiso-Dashi-Mode hinterherzurennen.
Hier in der von außen eher an eine schaurige Schnitzelstube erinnernden Speisegaststätte erwarteten wir keine avantgardistische Verblüffungsküche der asiatischen Art, sondern kompetent Gewoktes – auch gerne jenseits ausgetretener Schweinefleisch-süß-sauer-Pfade.
Unser Hunger war groß. Mein verspätetes Erscheinen schien den lechzenden Rentner klammheimlich in Richtung Unterzucker zu bugsieren. Eine schnelle Entscheidung war jedoch gar nicht so einfach, da ich mir als Neuling zunächst einen Überblick über die üppige Speisenauswahl mit Hilfe der komplett laminierten Karte verschaffen wollte. Anmerkungen und Tipps meines gegenübersitzenden Tofumeisters sog ich indes ein wie das zuvor bestellte Leichtbier aus der Volksrepublik.
Wohl um eine bessere Vorstellung von den einzelnen Gerichten zu bekommen, wurden sie alle mit einem kleinen Foto in der Speisenkarte versehen. Für die hier einkehrende Klientel aus China – die Universitätsstadt Karlsruhe gibt sich heute internationaler denn je – sind die Gerichte sogar in den Schriftzeichen ihres Landes abgedruckt.
Ich staunte nicht schlecht, las ich doch von Schweinezungen mit Lauchzwiebeln, tausendjährigen Eiern (für Historiker nicht uninteressant), Schweineohren und gebratenem Schweinemagen mit Paprika. Wenn eine Nation das Borstenvieh (egal ob juvenil oder senil) komplett verwertet, dann sind es wohl die Chinesen, ging es mir durch die Birne.
Um den Dammerstocker Aromafrieden am Tisch nicht zu gefährden, einigten wir uns im Stile daoistischer Geschmackszwillinge auf drei Tellergerichte:
Herr Yin sicherte beim doppelt gebratenen Schweinebauch mit Zwiebeln und Paprika (8,90 Euro) seine vollste Unterstützung zu und ließ sich gleichzeitig von seiner Lammfleisch-mit-Kreuzkümmel-Idee (11,90 Euro) nicht abbringen, was auch dem Herrn Yang aromatisch sehr zu Pass lief. Dieser wiederum setzte das Hühnerbeinfleisch nach guter alter Gong-Bao-Sitte (10,90 Euro) – einem Klassiker aus der südchinesischen Provinz Szechuan – durch.
Für die Daheimgebliebenen orderten wir zwei Portionen des ebenfalls aus dem Südwesten Chinas stammenden Scharfmachers namens „Mapo Tofu“ (jeweils 7,90 Euro), ein mir bis dahin völlig unbekannter Zungenerhitzer aus Tofuwürfeln und Schweinehack, der meiner Frau und mir am Folgetag mit seiner fast den Tatbestand der Körperverletzung erfüllenden, höllisch scharfen Reiswein-Soja-Chilisoße aber sowas von einheizte.
Die Portionen im Yangda geraten zwar nicht in den Verdacht „Schmalhansens Notrationen“ zu sein, sind aber auch nicht übertrieben üppig angelegt. Klar hätten auch zwei Tellergerichte gereicht, zumal das Ganze ja mit einer ordentlichen Menge Klebereis verspachtelt wurde, aber allein der kulinarischen Neugier willen geriet unser Mittagslunch zur genussvollen Drei-Teller-Orgie, die uns später schwer gesättigt in die jeweilige Heimat entließ.
Der doppelt gebratene Schweinebauch brachte dabei genau die richtige Würze aufs Porzellan, die den in dünnen Scheiben servierten, knusprig-zarten Leckerbissen gerecht wurde.
Keine Ahnung, ob da auch ein wenig in die Glutamat-Tüte gegriffen wurde. In der Karte war jedenfalls nur Kartoffelmehl als „Stärkemittel“ ausgewiesen. Knackige Zwiebeln und Paprika ergänzten den chinesischen Schweineklassiker um ein paar frische Aspekte. Ein rundum gelungener Einstieg, der mir das „Mit-den-Stäbchen-essen“ ganz schnell abgewöhnte, da sich mein Appetit nicht so recht mit meiner semiprofessionellen Klemmakrobatik vertragen wollte.
Die mit Kumin verfeinerten Lammfetzen kamen geschmacklich hervorragend ausbalanciert aus dem Wok. Ich war überrascht, wie gut sich das häufig in der Küche des Nahen Ostens anzutreffende, intensiv duftende Gewürz mit dem Fleisch vertrug. Denn der gerne zur Aromentyrannei neigende Kreuzkümmel unterhielt sich mit den zarten, überhaupt nicht totgebratenen Lammschnipseln „auf Augenhöhe“. Keine Frage, das Leib- und Seelengericht des promovierten Chineasten aus Bad Herrenhalb hielt auch den Erwartungen seines Asia-Azubis stand. Ein Teller wie geschaffen für perpetuales Dauerdinieren in bester Gesellschaft.
Teller Nummer Drei hatte zartes Hühnerschenkelfleisch mit einer an Teriyaki erinnernden, etwas dickflüssigeren Sauce auf Sojabasis zu bieten.
Zwischen dem saftigen Geschnetzelten vom Huhn tummelten sich eher grob geschnittene Frühlingszwiebeln, getrocknete Chilischoten und jede Menge Erdnüsse.
Szechuan-Pfeffer, Ingwer und Knoblauch waren weitere Mitstreiter auf dem Teller, die sich allerdings in wohltuender Zurückhaltung übten. Der Versuch, eine der roten Schoten zumindest teilweise zu verzehren, scheiterte jäh und hinterließ am Gaumen verbrannte Erde.
Nach dem Motto: „Versuch macht kluch“ wurden die restlichen Scharfmacher geflissentlich aussortiert. Neben ein paar groß geschnittenen Zwiebelstücken und etwas Frühlingslauch waren sie jedoch die einzigen Überbleibsel unseres Mittagsmahls, wie die ansonsten blank geputzten Teller bewiesen.
Wie zufrieden doch ein gutes Essen mit einem Gleichgesinnten macht. Und das ganz ohne Spektakel auf dem Teller oder Hochartistik am Herd. Konfuzius sagte mal: „Es gibt niemanden, der nicht isst und trinkt, aber nur wenige, die den Geschmack zu schätzen wissen.“ Schön, wenn man sich mit solch einem Mitstreiter ein Mittagessen teilen darf.
„Danke für diese wohlschmeckende Asia-Erfahrung, Herr Yin.“ sagte Herr Yang und fügte noch hinzu: „Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen.“ Dann trennten sich ihre Wege und die „Mapo-Tofu-Leiden“ des jungen Wörthers nahmen ihren Lauf…