Geschrieben am 27.12.2020 2020-12-27| Aktualisiert am
27.12.2020
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Asia Bistro Dreieck
Besucht am 14.12.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 26 EUR
Dieses Jahr war mein letzter Arbeitstag bereits der 14.12.2020. Mein Chef wollte mich 2020 nochmals persönlich sehen und so fand mein letzter Arbeitstag als Präsenztag in Meisenheim statt. Es war auch tatsächlich schön, aus dem Homeoffice mal wieder raus ins Leben zu kommen und die Kollegen zum Jahresabschluss nochmals zu sehen. Und dann gab es noch schöne Geschenke nach einem schwierigen Jahr.
Etwas früher machte ich an diesem Tag Feierabendum an meinem früheren Wohnort Lauterecken noch ein paar Dinge zu erledigen.
Mir fiel ein, dass ein netter Kollege mir vor Kurzem berichtete, dass das Restaurant Asia Dreieck neuerdings Sushi in guter Qualität anbietet. Leider nur zum Wochenende, so schied Sushi an diesem Montag aus.
Mein letzter Besuch in diesem Restaurant liegt sicherlich 17 Jahre zurück. Keine Ahnung warum, ich hörte nie Schlechtes.
Das große Haus in der kleinen Stadt kenne ich seit knapp 40 Jahren. Es war sehr lange in Familienbesitz mit Getränkeverlag, Vermietung von Gästezimmern und der gutbürgerlichen „Hauswirtschaft“. Viele heitere und angeheiterte Stunden habe ich schon im gediegenen Ambiente des Restaurants verbracht.
Nach mehrmaligem Pächterwechsel ist das Haus nun wohl in den Besitz der Familie Nguyen übergegangen.
Ich bin kein Fan von Mitnahmegerichten, inzwischen versuche ich aber gerne, die Restaurants irgendwie zu unterstützen. Und viele Restaurants wurden in diesem Jahr sehr kreativ mit ihrem „Take away-Angeboten“.
Ab 17.00 Uhr ist das Restaurant geöffnet und es passte genau in meinen Zeitplan für die Heimfahrt nach Idar-Oberstein.
Ich rief gegen 16.45 Uhr an und hoffte, jemanden zu erreichen. Die Hoffnung wurde erfüllt, eine freundliche Dame war am Telefon und nahm erfreut meine Bestellung entgegen. Die Speisekarte kannte sie, allerdings konnte sie Fragen nicht beantworten. Da waren die Kenntnisse der deutschen Sprache einfach (noch) nicht ausreichend. Nicht schlimm, die Fragen waren nicht wichtig.
Meine Bestellung: 2 Portionen vegetarische Frühlingsrollen mit süß-saurer Sauce als Vorspeise.
Je 6 Stück zu € 2,50. 2 Portionen gebratener Reis mit Gemüse, Ei und Garnelen – je € 10,50.
Die Speisen durfte ich um 17.00 Uhr abholen, genau wie erhofft.
Kurz vor 17.00 war ich am Restaurant, Parkplätze findet man in der Nähe. .
Die Türe war schon geöffnet und vor der Türe zum Gastraum war ein Abholtisch aufgestellt. Die Dame die kurz vorher meine Bestellung aufnahm bemerkte mich und ich durfte noch kurz zur Toilette huschen. Ich befürchtete hier auch schon ein Besuchsverbot.
An der gediegenen und rustikalen Einrichtung hat sich in den Jahrzehnten fast nichts verändert. Ambiente Gastraum
Die gutbürgerliche Gaststube mit Holztischen, Sitzbänken und gemütlichen Nischen.
Alles immer noch gepflegt und mit asiatischer Deko „aufgehübscht“.
Die WC-Räume tadellos sauber, bis auf einen neuen Waschtisch ist hier an Renovierung noch nichts passiert.
Pünktlich um 17.00 Uhr erhielt ich gut verpackt die Speisen, das Geld hatte ich bereits passend zur Hand. Ich wurde sehr nett verabschiedet, der Koch winkte noch zum Abschied aus der Küche.
Es galt die 20minütige Heimfahrt zu überstehen, denn es roch einfach nur gut im Auto. Mit jedem Kilometer wurde ich hungriger.
Meinen Mann überraschte ich mit der mitgebrachten Asiaküche. Sauber verpackte Speisen
Die Frühlingsrollen, verpackt in Papiertüten, wurden nochmals kurz im Backofen aufgeknuspert. Auch unsere Reisgerichte schob ich, nachdem ich sie auf Teller portioniert hatte, nochmals kurz mit leichter Dampfzufuhr in den Mulitfunktionsgarer.
Vorweg knusperten wir die Frühlingsrollen mit dem süß-sauren Fertigdipp. Mit ein paar Tomaten, frischem Koriander und Chili von mir ergänzt. Vegetarische Frühlingsrollen
Die Frühlingsrollen waren ok, allerdings war kaum Füllung in den kleinen Röllchen zu finden. Aber für € 2,50 hingen hier die Erwartungen nicht zu hoch.
Deutlich besser das Reisgericht, von mir noch etwas aufgehübscht mit frischem Koriander und Chilifäden. Gebratener Gemüsereis mit Garnelen servierfertig
Das kurze Wärmen war genau richtig und die 8 Garnelen pro Portion noch sehr saftig. Frische Karottenstreifen, Frühlingszwiebeln und Sojasprossen waren die Gemüsebestandteile, obenauf ein paar Röstzwiebeln. Das schmeckte fast wie frisch im Restaurant serviert und war reichlich.
Das war ein entspannter, leckerer Urlaubsauftakt mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Auch die obligatorischen Glückskekse fehlten im Paket nicht! War wirklich eine gute Idee das Essen zu bestellen!
Bei nächster Gelegenheit werden wir selbstverständlich das Sushi probieren.
Und wenn die Restaurants mal wieder Gäste empfangen dürfen, werde ich mich auch gerne mit netter Gesellschaft mal wieder an einen der gediegenen Tische setzen!
Dieses Jahr war mein letzter Arbeitstag bereits der 14.12.2020. Mein Chef wollte mich 2020 nochmals persönlich sehen und so fand mein letzter Arbeitstag als Präsenztag in Meisenheim statt. Es war auch tatsächlich schön, aus dem Homeoffice mal wieder raus ins Leben zu kommen und die Kollegen zum Jahresabschluss nochmals zu sehen. Und dann gab es noch schöne Geschenke nach einem schwierigen Jahr.
Etwas früher machte ich an diesem Tag Feierabendum an meinem früheren Wohnort Lauterecken noch ein paar Dinge zu erledigen.
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Besucht am 15.07.20203 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
Alles was wir bisher gegessen haben war immer sehr gut. Ob Bruchetta, selbstgemachte Pasta (z.B. Giganti mit Steinpilzfüllung) oder Pizza (Pizza Chef - yummy!) es schmeckt immer sehr lecker! Wir gehen dort essen oder bestellen jede Woche. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ambiente ist eher rustikal aber das Essen macht es mehr als wett.
Alles was wir bisher gegessen haben war immer sehr gut. Ob Bruchetta, selbstgemachte Pasta (z.B. Giganti mit Steinpilzfüllung) oder Pizza (Pizza Chef - yummy!) es schmeckt immer sehr lecker! Wir gehen dort essen oder bestellen jede Woche. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ambiente ist eher rustikal aber das Essen macht es mehr als wett.
Geschrieben am 19.12.2020 2020-12-19| Aktualisiert am
19.12.2020
Besucht am 07.10.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 42 EUR
Es war die Empfehlung eines neu an meiner Schule arbeitenden Kollegen, der sich sehr lobend über dieses unscheinbare italienische Ristorante im Neustadter Stadtteil Hambach ausließ. Ich solle mich nicht von der Tatsache, dass es sich hier um eine Clubhausgaststätte handle, abschrecken lassen. Das Essen würde die Fahrt nach Neustadt allemal rechtfertigen, gilt doch das „La Forchetta“ in Neustadt und Umgebung schon seit Jahren als Geheimtipp für Freunde handwerklich solide zubereiteter Italo-Küche.
“Sì, adoro la cucina italiana!” Also nichts wie hin zum Tennisclub Grün-Weiss Neustadt und bei Padrone Michele Perfido ein paar Pastaklassiker genießen. So dachten wir jedenfalls diesen Sommer, als wir zusammen mit meiner Mutter Mitte Juli dort aufschlugen. Da ich meinem Genussfreund und Schlemmerclubkollegen von diesem Besuch vorschwärmte und er den Laden noch nicht kannte, machten wir uns im Oktober zu zweit auf den Weg in Richtung Hambach. Dass es vorerst die letzte gemeinsame Einkehr sein würde, konnte damals ja noch keiner ahnen.
Inhaber Michele Perfido aus Genua ist viel herumgekommen in der Welt des guten Geschmacks ehe er vor einigen Jahren in Neustadt-Hambach seine „Forchetta“ eröffnete. Mittlerweile stellt sich der mit über 40 Jahren Gastronomieerfahrung ausgestattete Padrone nur noch in Notfällen hinter den Herd. Das trubelige Küchengeschäft haben jüngere übernommen. Dennoch lässt es sich der Capo nicht nehmen, die Einhaltung seiner Rezepturen genau im Blick zu behalten und seinen vielen treuen Stammgästen allabendlich die Aufwartung zu machen.
Im Sommer saßen wir natürlich draußen. Es war ein warmer Juli-Abend, den wir im Schatten eines neben dem Restaurantgebäude platzierten Pavillons verbrachten. Die freundlich-kommunikative Servicechefin versorgte uns postwendend mit der Speisenlektüre im Ringbuchformat, die das Standardprogramm listete. Frische, hausgemachte Nudeln grüßten in Form von Tagliolini mit Steinpilzen, mit Ricotta und Spinat gefüllte Raviolacci und Mezzelune mit Bärlauch-Schafskäse-Füllung gleich auf der ersten Seite der Speisefibel.
Schon da war mir klar, dass wir nicht bei einem x-beliebigen „Italiener“ gelandet waren, sondern dass es sich hier um einen Laden mit einer gewissen Ambition handeln musste. Natürlich waren in der Karte auch die üblichen Verdächtigen der italienischen Küche vertreten. Von der Zuppa di pomodoro über einschlägig bekannte Salatvariationen (Mista, Caprese, Italia, Nizza) bis hin zu den gängigen Pasta-Klassikern war alles am Start. Dazu noch etwa ein Dutzend verschiedener Pizzen sowie eine nicht unsympathische Auswahl an Fleischgerichten. Die Involtini Gorgonzola, die sich der ältere Herr am Nachbartisch gönnte, sahen jedenfalls sehr verlockend aus.
Doch die berühmten Spezialitäten des Lokals standen nicht im handlichen Ringbuch. Für diese wurde eine stattliche Tafel mit aufgeklebter „Zettelwirtschaft“ in Tischnähe postiert. Darauf befand sich ein appetitanregendes Potpourri ganz unterschiedlicher Preziosen wie etwa der legendären Fischsuppe (mit Muscheln, Scampi, Dorade und Tintenfisch) oder dem Seeteufel mit Bandnudeln. Auch Calamaretti alla Chef (in scharfer Balsamico-Tomaten-Sauce) und Tagliatelle mit Trüffel waren vertreten. Fritto Misto, dieses knusprige Tête-à-tête von Fritteuse und Meeresgetier entdeckte ich weiter unten direkt neben dem San Daniele Schinken mit Pizzabrot (12,50 Euro), den wir uns als Vorspeise zum Teilen aussuchten.
Während meine Mutter einmal mehr die Spaghetti Napoli (7 Euro) als Gipfel des mediterran Machbaren ansah (und dann auch noch bestellte…gähn!), ließ mir das beachtliche Meeresprogramm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht. Dass es letztlich die Spaghetti Cartoccio (mit Mies- und Venusmuscheln, Scampi und Tintenfisch, 14,50 Euro) wurden, war der äußerst positiven Erinnerung an diese „Pasta aus der Alufolie“ während meines letzten Gardasee-Aufenthalts geschuldet. Meine Frau reihte sich mit den Penne Arrabiata (8,50 Euro) ganz unaufgeregt in die Schar der Gewohnheitspasta-Besteller ein.
Natürlich wurde auch getrunken. Der warmen Witterung wegen setzten wir auf Erfrischendes. Eine gut gekühlte Flasche Mineralwasser (0,75l für faire 2,90 Euro) fand sich bald ein. Auch ein Schoppen Radler (3,20 Euro) und eine große Apfelschorle (0,4l für 3,20 Euro) waren mit von der Partie - zu sympathischen Preisen, wie man sie in Neustadt nicht allzu oft erlebt. Das Bier kam übrigens aus der Südpfalz. Das „Lord“ aus der Flasche wurde genau wie das Silber-Pils aus den Fass von der Bellheimer Brauerei geliefert.
Der für sein mildes Aroma berühmte San Daniele Schinken wurde uns dünn aufgeschnitten, in generöser Portion gereicht. Dieser schweineleckere, leicht nussig schmeckende Prosciutto aus dem Friaul zählt schon länger zu meinen absoluten Favoriten. Manchmal musst du dir das Glück eben scheibchenweise gönnen. Zumal diese Kombination aus herrlich mürber Keulenware und dem warmen, lediglich mit etwas Oregano bestreuten Pizzabrot auch meine beiden Damen in Verzückung setzte. Unser italienischer Abend neben dem Tenniscourt nahm langsam Fahrt auf.
Trotz der nahezu kompletten Auslastung des weitläufig angelegten Außenbereichs, bewegte sich die Wartezeit auf unsere Hauptgerichte absolut im Rahmen. Von meinem Platz aus konnte ich ein paar Ballwechsel mehr oder weniger talentierter Tennis-Asse beobachten. Ich gebe zu, dass in solchen Momenten der ehemalige Medenrunden-Spieler in mir kurzzeitig auflebt und nur zu gerne mal wieder auf die gelbe Filzkugel dreschen würde.
Gerade als ich langsam anfing auf den semi-bequemen Gartenstühlen (die mit der Gittersitzfläche bzw. Rückenlehne) unruhig zu werden, landeten unsere Pastateller auf dem Tisch. Selbst die für mich optisch immer ein wenig nach abgenudelter Baumarktware aussehenden „Hartweizendübel“ meiner Frau ließen Gutes erhoffen. Sie lobte indes den perfekten Gargrad ihrer auf Biss geköchelten Penne. Auch mit der „leidenschaftlichen“ Schärfe ihrer Arrabiata-Sauce war sie zufrieden. Sie schien einem fruchtig-aromatischen Tomatensugo entsprungen zu sein, dessen feiner Knoblauchdunst zum stimmigen Gesamteindruck beitrug.
Auch ich profitierte von der raffiniert gewürzten, wahrscheinlich ziemlich lange eingeköchelten Tomatenbasis, die meine Meeresfrüchte-Spaghetti mit dezenter Weißweinnote benetzte. Zwei gepanzerte Scampis lagen zusammen mit den noch in ihren Schalen hausenden Miesmuscheln obenauf. Dazwischen feinste, in mundgerechte Stücke zerteilte Tintenfischarme, die neben den ebenfalls mit weit aufgeklappten Schalen grüßenden, frischen Vongole fast schon mächtig wirkten. Optisch und geschmacklich ließ dieser mediterrane Pastateller keine Wünsche offen. Ja, hier in „Ligurien auf der Hambacher Höhe“ konnte man es schon aushalten.
Selbst meine Mutter, eine zumeist eher kritische „Auswärtsesserin“, hatte an ihren mit gehöriger Parmesanmenge eigenmächtig „hochumamisierten“ Spaghetti Napoli nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil, sie lobte dieses puristischste aller Pastagerichte über den grünen Klee, der ein paar Meter weiter doch eher rote Asche war.
Zeitsprung!
Anfang Oktober wurde ich dann in präsidialer Begleitung zum Wiederholungstäter. Der reservierte Zweiertisch befand sich jahreszeitengemäß im Inneren der „Forchetta“. Der nüchtern, aber keineswegs lieblos eingerichtete Gastraum wirkte recht familiär, was wohl primär mit seiner geringen Größe zusammenhing. Es empfing uns ein sauber eingedecktes Vereinsgaststätten-Ambiente.
Bequem gepolsterte, massive Holzstühle standen um ein paar wenige, in doppeltes Leinen gehüllte Tische. Sicher waren es zu Vorpandemiezeiten ein paar Tische mehr in der Gaststube. An den Wänden ein paar Erinnerungen an die Schläger schwingenden Helden des TC Grün-Weiß Neustadt. Von unserem Platz aus war der Ausschanktresen nicht weit. Die freundliche Servicechefin hätte uns die Getränke auch rüberreichen können.
An diesem Abend gelüstete es mich nach einer Tomatensuppe (4,50 Euro), die für mich seit jeher einen einfachen und deshalb umso aussagekräftigeren kulinarischen Gradmesser für das Küchenniveau eines Ristorantes darstellt. Mein Kollege wählte zu Beginn den Insalata Mista (4 Euro). Bei den Hauptgängen ließen wir die Spezialitätentafel links liegen und konzentrierten uns auf die Basics.
Das hatte einmal die Tagliatelle alla Rucola (10,50 Euro) für meinen Tischgenossen und eine Pizza Mista (7,50 Euro) mit Salami, Champignons und Schinken für mich zur Folge. Meinem runden Stück vom Glück („Gestatten, Rossi!“) sollte ein Extrawunsch zu mehr Gaumenkitzel verhelfen. Ganz im Sinne eines stets diabolisch ordernden AndiHa ließ ich meinen idealisierten Hefefladen mit Peperoni verschärfen. Ein halber Liter Bellheimer Lord-Pils (3,40 Euro) stand da schon als adäquates Löschmittel bereit.
Doch zuerst erreichte mich eine blitzsauber gekochte Zuppa di Pomodoro in einer strahlend weißen Suppentasse. Auf der roten Italo-Tunke schwamm ein langsam vor sich hinschmelzendes Häuflein Parmesankäse. Zusammen mit dem grünen Basilikumblatt eine wahrscheinlich so gewollte Reminiszenz an die dreifarbige „bandiera italiana“, die italienische Nationalflagge.
Geschmacklich war die Suppe weit entfernt von bluffender Symbolkulinarik, denn sie brachte alles mit, was so eine Umamitunke zu leisten im Stande ist. Leichte Röstaromen und wohliger Knoblauchdunst stiegen von ihr auf. Ihre zupackende Säure nahm zuerst den Gaumen in Beschlag, um ihn danach mit feiner Olivenölnote wieder zu besänftigen. Das war im Ergebnis tadellos – comme il faut.
Mein Genusskumpel machte sich derweil über seinen gut „einbalsami(co)ierten“ gemischten Salatteller her. Dieser zeugte von frischer Grünware und hatte neben den üblichen Gurkenscheiben und Tomatenschnitzen am Tellerrand auch eine frisch geraspelte Karottenhaube aufsitzen. Zum Auftunken des reichlich vorhandenen Dressings dienten leicht angeröstete bzw. aufgebackene Scheiben vom Ciabatta-Brot. Den ersten Hunger hielten wir so locker in Schach.
Schon der Anblick seiner hausgemachten, unter einem Rucola-Teppich versteckten Tagliatelle-Bänder versetzte mein Gegenüber in Verzückung. Großzügig darauf verteilte Parmesanblättchen schmolzen langsam vor hin. Darunter befanden sich die noch leicht bissfesten Bandnudeln, die in einem appetitlichen Tomatensud à la „Zuppa reloaded“ schwammen.
Wie glücklich einen doch die vermeintlich einfachen Gerichte machen können, wenn sie aus frischen Zutaten und mit sicherer Hand beim Abschmecken zubereitet wurden. Die Tagliatelle meines Kollegen waren dafür ein Paradebeispiel.
Abschließend noch ein paar Worte zu meiner Pizza. Dieses einfache italienische Volksgericht wird in der „Forchetta“ ganz oldschool serviert. Der nicht zu dünne Boden hinterließ außen einen schönen krossen Rand und war auch nicht vom Tomatensaft aufgeweicht. Kein pappiger Hefefladen also, der mit einsetzender Kältestarre zur Ungenießbarkeit mutierte, sondern ein fluffig knackiger, und vor allem gut durchgebackener Untergrund im LP-Format, der die darauf verteilten Geschmacksträger angemessen zur Geltung brachte. Bei der Tomatensauce natürlich auch kein Wunder, entstammte sie doch der gleichen Basis wie die vorher genossene Suppe. Auch die restlichen Bestandteile (Käse, Salami, etc.) fügten sich würzend ein und hinterließen in der Summe einen köstlichen Gesamteindruck.
Meinen Kollegen beeindruckte dieses mustergültige Backwerk übrigens so sehr, dass er sich glatt noch eine Pizza Hawaii (7,50 Euro) für daheim mitnahm. Wäre jetzt nicht meine erste Wahl gewesen, aber über die Ausstattung des Teigfladens entscheidet eben der individuelle Geschmack.
Keine Frage, in diesem Ristorante stehen Leute am Herd, die es können. Und da mein Tippgeber nur mit dem Kopf schüttelte, als er erfuhr, dass ich auch beim zweiten Besuch die Fischsuppe verschmähte, wird es wohl nach dem Lockdown wieder zu Michele gehen, um diese kulinarische Lücke endlich zu schließen.
Dem Forchetta-Team wünsche ich alles Gute für die nächste Zeit und drücke die Daumen, dass es im neuen Jahr bald weitergehen möge. Solche einfachen Stätten des guten Geschmacks müssen dringend erhalten bleiben. Sie können einem den Tag retten – egal zu welcher Jahreszeit!
Es war die Empfehlung eines neu an meiner Schule arbeitenden Kollegen, der sich sehr lobend über dieses unscheinbare italienische Ristorante im Neustadter Stadtteil Hambach ausließ. Ich solle mich nicht von der Tatsache, dass es sich hier um eine Clubhausgaststätte handle, abschrecken lassen. Das Essen würde die Fahrt nach Neustadt allemal rechtfertigen, gilt doch das „La Forchetta“ in Neustadt und Umgebung schon seit Jahren als Geheimtipp für Freunde handwerklich solide zubereiteter Italo-Küche.
“Sì, adoro la cucina italiana!” Also nichts wie hin zum... mehr lesen
Geschrieben am 15.12.2020 2020-12-15| Aktualisiert am
15.12.2020
Besucht am 06.10.2020Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 241 EUR
„Ich will zurück auf die Straße – will wieder singen – nicht schön, sondern geil und laut!“
Ach was habe ich früher die Textzeilen dieses bekannten deutschen Rockbarden geträllert. Nie hätte ich gedacht (nicht einmal „Mit 18“…), dass einmal eine Zeit kommen würde, in der eben jener Satz mein Verlangen nach der Rückkehr zur alten, so schmerzlich vermissten „Normalität“ am ehesten ausdrückt. Und das nicht nur in Bezug auf das gemeinsame Musizieren mit guten Kollegen.
Die meisten Dinge, die uns als soziale Wesen mit Sinn erfüllen, sind derzeit – wenn überhaupt – nur als gedrosselte, oft rein mediale „Light-Produkte“ (passend zum misslungenen Lockdown der letzten Wochen) verfügbar. Da wirkte die Zeit zwischen den Einschränkungen wie ein kleiner Lichtstreifen am Horizont.
Wohl dem, der diese Zeit zum Auftanken nutzte. Er wird seinen aufgeladenen Erlebnis-Akku sicherlich in den kommenden Wochen und Monaten gut gebrauchen können. Denn ein Ende der Durststrecke ist ja nach wie vor nicht in Sicht. Genauso wie die Anzahl an Insolvenzen im Gast- und Hotelgewerbe derzeit nicht abschätzbar ist.
Was bleibt mir anderes übrig, als ein wenig zurückzuschauen. Nicht auf unbeschwerte Tage, aber im Vergleich zur heutigen Situation auf allemal bessere. Sorry, meine lieben Stammleser, die ihr den kulinarischen Herrenwitz genauso schätzt wie ich. Solch ernste Worte sind normalerweise nicht das Terrain, auf dem sich mein „launiger“ Schreibstil bewegt.
Aber alles Lamentieren hilft ja nichts. Schauen wir nach vorne. Lasst uns zusammen diesen pandemischen Hades durchqueren. Denn selbst Currywurst-Gröni sang einst von der Hoffnung als Gegengewicht. Na dann, auf nach Speyer! Nicht zum Goldenen Hirschen, sondern in den wiederbelebten Alten Engel.
In dieser alteingesessenen Speyerer Adresse hat seit Mitte Juli dieses Jahres der Küchenchef Sven Niederbremer (ehemals „Zwockelsbrück“ in Neustadt, „Moro“ in Neustadt-Gimmeldingen usw.) zusammen mit seiner Frau Priscilla das Sagen. Zum Traditionslokal im romantischen Gewölbekeller gehört eine Etage höher die angegliederte Weinbar, die sich „Zwischen den Engeln“ nennt. Zwischen deshalb, weil gleich nebenan das seit 1857 (nicht 1890!!) im Schaefer’schen Familienbesitz befindliche Hotel „Goldener Engel“ zugegen ist.
Bei so vielen Engeln sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn sich da nicht kulinarische Höhen erklimmen ließen. Aber da waren wir unbesorgt, kannten wir doch die Küche des Mannes aus Bremen-Walle noch aus seinen Neustädter Tagen. Was für ein schöner Zufall, dass es den werten Herrn Borgfelder zusammen mit seiner charmanten Gemahlin für eine Nacht in die sympathische Domstadt am Rhein verschlug.
Er, der Gordon Schaumwein der Bremer Sektklasse hatte höchstselbst einen Vierertisch im Alten Engel reserviert. Seine knapp gehaltene Buchungsanfrage enthielt neben den üblichen Nettigkeiten auch die Bitte, ob denn Herr Niederbremer nach vollzogener Gaumenorgie noch kurz zur Feedbackrunde an unseren Tisch kommen würde. Er kam – so viel sei vorweg bemerkt – und zwar trotz des lebhaften Abendgeschäfts, das der Chefkoch und sein Team an diesem Dienstag zu wuppen hatten.
Ja, es war ein ganz gewöhnlicher Dienstagabend, an dem sich das Pfalz-Bremen-Quartett zum Abendessen traf. Dieser Umstand erlaubte keinen allzu tiefen Blick ins Weinglas meinerseits, denn am nächsten Tag hieß es wieder früh aufstehen und ab ans pädagogische Fließband. So war von vornherein klar, dass sich unser Rendezvous mit den beiden Bremer Engeln gelagetechnisch in Grenzen halten würde. Gut, der Schampus-Schamane von der Weser konnte am nächsten Tag auspennen, was ihm zwar einen kleinen Vorteil verschaffte, den er aber keineswegs auszunutzen trachtete. Von der alten Grashoff’schen Trinkform war auch er um ein paar Flascheninhalte entfernt. Aber das wird bei ihm wiederkommen. Da bin ich mir zu 12,5% sicher…
Der Alte Engel befindet sich in der Mühlturmstraße, etwas westlich des Altpörtels, einem historischen Stadttor, das mit seiner Höhe von 55 Metern zu den höchsten und bedeutendsten der Republik zählt. Für Leute wie uns, die mit dem Auto anreisen, ist dieser Umstand recht bequem, da keine 100 Meter vom Genussgewölbe entfernt das Postgalerie Parkhaus mit hochanständiger Preispolitik (wir sind ja hier nicht in den Mannheimer Raubritterquadraten!) und ausreichenden Möglichkeiten der zeitweiligen KFZ-Beherbergung lockt. Dadurch war uns kein nerviges „Lückenbüßen“, sondern eine durchweg entspannte Anreise garantiert.
Ein paar Worte möchte ich noch zur jüngeren Historie dieser beliebten Speyerer Nostalgieschenke verlieren. Der Alte Engel wurde bis Ende April dieses Jahres von Gastronom Philipp Rumpf betrieben. Er hatte das Lokal von seinem Vater Eberhard übernommen, der den Alten Engel schon vor über 40 Jahren gepachtet hatte und ihn zu einer überregional bekannten Adresse für Freunde deftiger Hausmannskost machte.
Vater Eberhard verstarb leider viel zu früh und so führte Sohn Philipp die kulinarische Tradition im „Engel“ fort. Mittlerweile hat er das ehemalige „Klosterstübchen“ in der Korngasse bezogen und es zur „Sux – Restobar“ modernisiert. Der ungewöhnlich klingende Name „Sux“ geht übrigens auf den Vater von Philipp Rumpf zurück. Eine wirklich tolle Geste vom Junior, die neue Gastronomie nach dem Spitznamen des Herrn Papas zu benennen.
Warum erzähl ich das? Naja, nach dem Essen schaute ich zusammen mit dem Wesermann noch kurz dort rein. Der gastronomisch mit allen Blubberwassern gewaschene Spürhund aus der Hansestadt hatte den Laden anscheinend schon mittags erkundet und wollte mir nach unserem Abendmahl noch seine neue Entdeckung zeigen. Die Mädels blieben vorsichtshalber draußen, denn sie wussten um die Absackerneigung ihrer Gatten nur zu gut.
Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Sollte die „Sux-Weinbar“ den Lockdown überstehen, dann werden wir sie beim nächsten Speyer-Besuch definitiv aufsuchen. Allein ihr stilvoll eingerichtetes, wertig-schickes Inneres versprühte derart viel Flair, dass es Borgi und mir echt schwerfiel, den lauschigen Schuppen gleich wieder zu verlassen. Aber Frauen lässt man nun mal nicht warten – schon gar nicht draußen!
So, genug ausgeholt und vorgespult! Jetzt aber schnurstracks ins neue Reich des Niederbremers.
Nachdem wir die unscheinbare Pforte des Alten Engel passiert hatten, wurden wir im Vorraum (der Weinbar) von einer Servicedame in Empfang genommen. Man fragte freundlich nach unserer Reservierung. Nach der Nennung des Buchungswunders von der Weser öffnete sich das Sesam bzw. wir wurden zum Schlemmen in den Keller geschickt. Die Krypta des Speyerer Doms wirkt gegen das schummrige Backsteingewölbe wie eine gut ausgeleuchtete Bahnhofshalle. Aber nur auf den ersten Metern. Dann wurde es Licht…
Auf echte Engel ist eben Verlass und gleich zwei von dieser seltenen Spezies warteten bereits an einem rustikalen Holztisch sitzend auf uns. Die Wiedersehensfreude war groß, hatten wir uns doch seit der nachweihnachtlichen Zusammenkunft bei Grashoff (in Bremen) nicht mehr gesehen. Wie gern hätte man sich mal wieder freundschaftlich in den Arm genommen. Aber darauf mussten wir leider pandemiebedingt verzichten.
Nun denn, auch so genossen wir die neue deutsche Nähe am Tisch und fühlten uns im Höhlenhalbdunkel des Gewölbekellers gut aufgehoben. Zünftiger Holzdielenboden, altertümlich von der Backsteindecke baumelnde Deckenlampen und antik wirkendes, vornehmlich aus dunklem Holz geschnitztes Mobiliar schufen ein zeitlos-warmes Ambiente, das vom Teelichtgeflacker auf den Tischen und der indirekten Wandbeleuchtung noch stimmungsvoll befeuert wurde. An den Wänden jede Menge Gemälde und Drucke mit Speyerer Motiven (Brezelfest, Dom, Rheinaue, etc.) aus vergangenen Tagen. Das wirkte manchmal etwas museal, aber definitiv nicht unsympathisch.
Beim Aushändigen der Speisenkarten traf ich auf ein bekanntes Gesicht. Thomas Fischer, eine mir wegen zahlreicher, tadelloser Leistungen bei Gehrleins Hardtwald und der Krone in Neupotz noch sehr gut in Erinnerung gebliebene Servicekraft, arbeitete nach einem Abstecher im Badischen wieder auf der linken Seite des Rheins. Echte Wiedersehensfreude, die später noch in ein sehr herzliches Gespräch münden sollte. Was konnte jetzt noch schiefgehen?
Okay, die Auswahl des Weines. Bei dem Bremer Weißweinzombie ist das ja prinzipiell kein Selbstläufer. Doch war mir beim Durchstöbern des Engel‘schen Kellerkompendiums schon klar, dass auch Borgi hier fündig werden würde.
Die Erstentscheidung bei der Flaschenwahl wurde ganz gönnerhaft mir überlassen. Ein perfider Taschenspielertrick meines Schräg-Gegenübers, den ich natürlich gleich durchschaute. Es folgte das, was kommen musste: eine vinophile Trotzreaktion meinerseits.
Da wurden die wirklich hervorragenden Pfälzer Kreszenzen des respektablen Weinsortiments – sowohl offen als auch in der Flasche – geflissentlich überlesen und Südafrika als Weinland mit guter Hoffnung (passend zum Kap) zum flüssigen Begleitprogramm des Abends erhoben.
Über die dortige, 850 km lange Route 62, der angeblich längsten Weinstraße der Welt, sowie die vorherrschenden Qualitäts- und Nachhaltigkeitsbestrebungen der Kap-Winzer informierte uns die Weinkarte. Sven Niederbremer kennt sich in dieser Region gut aus, denn er hat selbst einige Jahre dort verbracht. Schade nur, dass er das Südafrika-Menü bereits aus seinem kulinarischen Programm gestrichen hatte. Wir hätten uns nur zu gern Bobotie und Co. an diesem Abend schmecken lassen.
Eine Karaffe Tafelwasser (Literpreis: 3,90 Euro) sowie diverse Aperos später - den furztrockenen Riesling-Sekt vom Birkweiler Weingut Siener (0,1l für 5,90 Euro) und den angenehm säuerlichen Lillet mit Hibiskus on the Rocks (6,50 Euro) möchte ich an dieser Stelle nicht verschweigen – hatte ich dann auch meine Entscheidung in Sachen Rebsaftwahl getroffen.
Wir eröffneten mit einer Flasche Doringbay Sauvignon Blanc (31 Euro) vom südafrikanischen Weingut Fryer‘s Cove, dem angeblich „kältesten“ des ganzen Landes. Als Zusatzbeschreibung las ich in der Karte nur ein Wort: Aromenbombe. Dies genügte mir, um die Order zu vollstrecken. Ein Wein, der allen am Tisch Laune machte und mit superfrischem „Cool climate“ für ordentlich Spaß im Glas sorgte.
Zu der Zeit hatten wir die Speiseliteratur schon ausgiebig durchstöbert und – wie es so unsere Art ist – mit viermal Schnitzel „Wiener Art“ (inklusive Salatbeilage vorweg) die kulinarische Marschrichtung des Abends abgesteckt. Das nur als kleiner Prank am Rande.
Natürlich schöpfte der Ehrenmann aus Bremen-Borgfeld – in Köln würden sie ihn glatt als „Ehrenfelder“ durchgehen lassen – ganz unasketisch aus dem Vollen. Er hatte sich für das viergängige Menü „Alter Engel“ (42 Euro) entschieden, wobei er der Pfifferlingsuppe aus dem Standard-Programm eine Absage erteilte und sie ganz ungeniert gegen eine Schaumsuppe vom Kürbis mit gebackenen Parmesankugeln eintauschte. Für die Engelsküche kein Problem. Die Bremer „Haute-Velouté“ galt bei Suppen seit jeher als recht heikel.
Dem nicht genug, machte eben jener auch beim Dessert von seinem freundlich, aber bestimmt vorgetragenen Umtauschrecht Gebrauch. Auf die rhetorische Frage in der Speisenkarte „Gibt es zu viel Schokolade?“, die der Schoko-Variation ihren Namen gab, antwortete der notorische Vierkäsehoch nicht etwa mit einer Platte gereifter Molkereierzeugnisse, sondern erklärte sein Dessert kurzerhand zur „Tea-Time“ – nur eben „mal anders“. Diese bescherte ihm später eine Zitronentarte mit weißer Schoko-Mousse.
Die Frau des berühmt-berüchtigten Schikanen-Schwelgers beschied sich mit einem kurz unter Rauch gesetzten Linsensalat (9 Euro), der mit Forelle, Zwiebelaroma und Brunnenkresse-„Tee“ veredelt wurde und später im Niederbremer’schen Einweckglas-Format als wohlduftende Vorspeise seinen appetitlichen Dampf abließ. Als Hauptgang sollten gebackener Zander (the one and only) auf Kartoffel-Erbsen-Püree (18 Euro) folgen. Eine schaumige Beurre blanc unterfütterte dabei ihren Backfischgang aufs Süffigste.
Die Dame an meiner Seite, die der Tischälteste wie gewohnt in eine auf ihr Bundesland bezogene Konversation einband, hatte sich vorweg für den „Alten-Engel-Salat“ ohne Garnele (9 Euro) entschieden. Sie untermauerte ihr vegetarisches Ansinnen mit Kürbisgnocchi und jungem Spinat (15 Euro). Einem Gericht, das auch mit gegrillter Perlhuhnbrust „in lecker“ angeboten wurde und das beim 4-Gang-Menü des Gourmandkollegen aus dem Norden den Hauptgang bildete.
Meine Wenigkeit begnügte sich mit dem saisonalen Pfifferlingsüppchen (7 Euro) als Appetizer, um dann den „Alten-Engel-Salat“ (mit gebratener Riesengarnele für 12 Euro) noch nachzuschieben. Natürlich hätte ich mich auch mit dem gegrillten Kabeljau an Rote-Beete-Risotto und Meerrettich-Schaum (18 Euro) oder mit den Tagliatelle, die mit einem Ragout von gezupfter Entenkeule, Shiitake-Pilzen und Radicchio (17 Euro) kombiniert wurden, anfreunden können. Aber an jenem Abend war mir eher nach seichter Kost zumute. Kein Wunder bei meinem hochtrabenden Geschwätz zu Tisch.
Aber was half die beste Wasserpredigt, wenn diametral der Weißwein aus vollem Glas genossen wurde. Da hieß es: Rotweinverstand ausschalten und die gute Weißweinmiene zum südafrikanischen Sauvignon Blanc aufsetzen. Dieser wurde übrigens in der Halbzeitpause des Flaschenweinkonsums von einem 2018er Chardonnay Chavant (52 Euro) vom Weingut Louisvale (Stellenbosch, Südafrika) abgelöst. Ein cremig-fruchtiger Vertreter seiner Art, dessen 4-monatiger Aufenthalt im Barrique-Fass definitiv kein Fehler war. Schluck für Schluck wurde da der eigene Weißweinkosmos ein wenig in Richtung Süden erweitert. Warum auch nicht?
Die Zeit bis zum ersten „echten“ Leckerbissen vertrieb man uns mit gutem Sauerteigbrot und einem Dip, den ich an diesem Abend dankend ablehnte. Keine Ahnung, was das für eine Crème war, die uns die Küche als Vorabgruß reichte. Den anderen drei Herrschaften am Tisch schien sie aber gemundet zu haben.
Der Mann mit dem kulinarischen Viergang-Getriebe bekam zeitnah seinen ersten Teller, der schlicht mit Lachs und Artischocke tituliert war. Ein leichter, von asiatischen Aromen geprägter Aufgalopp, dessen Basis ein respektabler Glasnudelsalat bildete. Der mild marinierte Lachs ließ laut seinem Verputzer qualitativ nichts zu wünschen übrig. Eine erste Hürde, die er auch ohne Anlauf locker übersprang.
Die Zeit verging genauso schnell, wie es sich für eine intakte Tischgesellschaft auch gehört. Man hatte sich ja lange nicht gesehen und dementsprechend viel zu berichten. Unsere Konversation wurde lediglich durch das Auftragen der Vorspeisen kurz unterbrochen. In schlichter, aber geschmackssicher ausgewählter Keramik wurden uns die beiden Suppen, der Alte Engel in Grün und der eingedampfte Linsensalat serviert.
Meine Pfifferlingsterrine war Liebe auf den ersten Löffel. Wie mir Chefkoch Niederbremer später versicherte, wurde da kein Fond – weder Rind noch Gemüse – verwendet. Die geschmackliche Tiefe erzielte man durch das lange Einkochen, das schon am Tag zuvor begann. Das Einziehen über Nacht hatte der gänzlich ohne Sahne auskommenden Brühe eine zusätzlichen Portion Umami beschert. Einfach, ohne Schnickschnack, aber mit ordentlich Rückgrat. Solche Süppchen brock ich mir gerne ein.
Der Kürbissuppenlöffler moserte auf ganz knusprigem Niveau. Seine gebackenen Parmesankugeln waren aufgrund ihres Härtegrads schwer zu zerteilen und gleichzeitig doch ein wenig zu voluminös, um sie komplett vom feinen Mahlwerk ihres Vertilgers kleinzubekommen. Über die Suppe an sich äußerte er sich dagegen wohlwollend.
Gegenüber von mir ließ es Frau Borgfelder ordentlich dampfen, indem sie das Einmachglas mit der Forelle auf Linsensalat öffnete. Auch sie lobte ihr „Viel-Rauch-um-Wenig-Fisch-Gericht“, dessen wohliger Duft selbst mich als Linsenkritiker überzeugte. In dieser Form hätte ich mir die Hülsenfruchtkombi auch gefallen lassen.
Schließlich erinnerte mich der Anblick dieser „Rauchbombe“ an einen Besuch der Zwockelsbrück (Neustadt) vor rund vier Jahren. Damals war es ein Onsen-Ei, das Herr Niederbremer nach seinem einstündigen Aufenthalt im Konvektomaten (bei 64 Grad) auf einer eingekochten Haferflocken-Waldpilz-Jus ins Einmachglas sperrte und be(weih)räucherte. Vielleicht packt er ja sein früheres „Unterschrifts-Gericht“ auch an seiner neuen Wirkungsstätte auf den Speiseplan.
Meine Frau war ganz begeistert von ihrem „Crispy Salat“ mit Fetakäse, Kürbis-Chutney und karamellisiertem Speck. Letzterer sorgte zusammen mit dem Schafskäse für recht pikante Momente, während sich das Chutney und der sehr gute Balsamico für ein fruchtbetontes Säurelevel verantwortlich zeigten. Damit die Kauwerkzeuge auch ja nicht zu kurz kamen, bediente man sich gerösteter Kürbiskerne. Der Rest bestand aus einem mit schmackigem Essig-Öl-Dressing angemachten Hügel aus diversen Pflücksalatblättern. Schön, wenn sich auf einem Teller Würze, Säure und Frische ein so kongeniales Stelldichein geben.
Dann endlich wurde es ernst, denn die Hauptspeisung wurde von der gut aufgelegten Servicetruppe um Thomas Fischer eingeläutet. Einige „Hmmmms“ meiner Frau ernteten die putzigen Kürbisgnocchi mit Jungspinat, die von einem schaumig geschlagenen Soßensaum eingefasst waren. Gleiches Bild beim Mann gegenüber, der sich zusätzlich mit dem Besten vom Perlhuhn (Supreme) zufriedengab. Mit stolz gegrillter Perlhuhnbrust ließ er sich den süffigen Herbstteller munden. „Hauptsache es perlt!“ – da machte er beim Huhn keine Ausnahme.
Die Dame, die mir gegenübersaß, machte mir mit ihren gebackenen Zanderfilets auf Kartoffel-Erbsen-Püree den Mund wässrig, während sich der süßliche Duft einer gerösteten Riesengarnele (im Panzer) über meinem Engels-Salat ausbreitete. Gut, dass noch etwas Chardonnay da war. Ich hätte mir keine bessere Begleitung zum Krustentier vorstellen können.
Feta, Karamellspeck & Co. wussten meine Geschmacksnerven aufs Würzigste zu überzeugen und über das himmlische Balsamico-Dressing habe ich mich beim Salat meiner Liebsten ja schon lobend ausgelassen.
Unsere Hauptgerichtsurteile fielen einstimmig positiv aus. Nur die Desserts wurden uns später noch auf Bewährung aus- bzw. vorgesetzt. Meine Frau und ich beantworteten die Frage, ob es zu viel Schokolade geben könne mit einem überzeugten „Niemals!“ und orderten die Schoko-Variation „Alter Engel“ (9 Euro).
Der süße Fan tat sich derweil an Pfälzer Zwetschge mit Käsekuchencreme und Mandel gütlich (7 Euro), während sich wiederum ihr größter Fan die Zitronentarte schmecken ließ. Von diversen Geltupfern, Knuspercrumble und weißem Schokomousse flankiert, waren es bei Borgis „Tea-Time“ die Nebendarsteller, die der etwas lahmen Zitrusschnitte auf die Sprünge halfen. Dennoch ein süßer Schlussakkord in gefälligem Dur.
Der Abend mit unseren beiden verlässlichen Bremer Engeln ging natürlich viel zu schnell über die Bühne. Damals planten wir noch ganz naiv unser jährliches Weihnachtstreffen in Bremen. Wie gerne hätten wir das mit den Borgfelders in Stefan Schröders neuer Location namens L’Orangerie abgehalten. Naja, hoffentlich dann eben im nächsten Jahr. Planbar ist ja in diesen Zeiten kaum noch was.
Ach so ja, fast hätte ich es vergessen. Herr Niederbremer stellte sich nach getaner Küchenarbeit noch den Fragen der beiden Rezensenten am Tisch. Das tat er ganz unaufgeregt, sympathisch und grundehrlich. Nordisch by nature halt und Werderaner durch und durch, der Gute. Dass Borgi den zum Blumentopf umfunktionierten SV Werder Bremen-Kaffeebecher von seinem Gang zur Toilette mitbrachte, lasse ich an dieser Stelle unkommentiert.
Nach einem sehr herzlichen Plausch mit meinem „LieblingsFischer“ vom Service und den besten Wünschen für die Zukunft ging es eine Etage höher und wir waren wieder „zurück auf der Straße“…
Anmerkung:
Die wenigen brauchbaren Essensbilder bekam ich dankenswerter Weise von meinem Bremer Kollegen zur Verfügung gestellt. Für die Kamera meines Billig-Handys war es im Alten Engel einfach zu duster. Sorry folks…
„Ich will zurück auf die Straße – will wieder singen – nicht schön, sondern geil und laut!“
Ach was habe ich früher die Textzeilen dieses bekannten deutschen Rockbarden geträllert. Nie hätte ich gedacht (nicht einmal „Mit 18“…), dass einmal eine Zeit kommen würde, in der eben jener Satz mein Verlangen nach der Rückkehr zur alten, so schmerzlich vermissten „Normalität“ am ehesten ausdrückt. Und das nicht nur in Bezug auf das gemeinsame Musizieren mit guten Kollegen.
Die meisten Dinge, die uns als soziale... mehr lesen
Geschrieben am 13.12.2020 2020-12-13| Aktualisiert am
13.12.2020
Besucht am 16.09.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 46 EUR
Mein letzter Besuch im Felschbachhof ist tatsächlich schon wieder 5 Jahre her! Damals im Rahmen eines Seminares nahm ich mir fest vor bald mit meinem Mann hier aufzuschlagen.
Nun, 5 Jahre sind wirklich nicht als „bald“ zu bezeichnen. Aber für einfach mal zum Essen zu fahren, ist der kleine Ort Ulmet im Kreis Kusel doch etwas weit von Idar-Oberstein entfernt.
Nach unserem Ausflug nach Homburg passte der Abstecher mit einem kleinen und landschaftlich viel schöneren Umweg.
Reserviert hatten wir nicht und der Parkplatz des Landhotels war schon gut besucht.
Auf der Terrasse war leider kein Tisch mehr frei. Freundlich wurde uns aber ein schöner Fensterplatz im Restaurant angeboten. .
Gemütlicher und sehr gepflegter Landhausstil, das passt. Warme Farben, die Orangetöne mag ich sehr, Deko vergangener Zeiten und bequeme Bestuhlung. Hier kann man sich gemütlich wohlfühlen. .
Die Speisekarten wurden gereicht und wenig später gaben wir bei der freundlichen Servicedame unsere Bestellung auf.
Teinacher Mineralwasser 0,75 l - € 5,50 2018er Riesling trocken, Weingut Mäurer, Dackenheim / Pfalz. 0,1 l - € 2,50 für meinen Mann. 2018er Grauburgunder trocken, Weingut Mäurer, Dackenheim / Pfalz. 0,2 l - € 5,50 für mich.
Feine und reizvolle Menüs wurden angeboten. An diesem Abend waren wir aber nicht so hungrig.
Ich entschied mich für: Gemischter BIO Salatteller, hausgemachte BIO Rohkostsalate und Blattsalat, Schinken/ Käse / BIO Tomaten / Gekochtes BIO Ei - € 11,00
Den Schinken bestellte ich ab, dafür aber die extra Portion gebratene frische Steinpilze - € 3,50 als Topping für den Salat.
Denn bisher hatten wir in diesem trockenen Sommer selbst gar keine Pilze gefunden (was sich zum Glück wenig später änderte).
Mein Mann war ebenso erfreut über das Angebot mit frischen Steinpilzen und bestellte: Frische Steinpilze á la crème, hausgemachte Semmelknödel, BIO Salatteller - € 17,80
Wenig später erreichte uns ein regional deftiger Gruß der Westpfalz:
Hausmacher grobe Leberwurst mit Preiselbeeren. Gruß: Hausmacher Lewwerwoscht mit Preiselbeeren
Endlich mal was anderes als Frischkäse oder Kräuterquark, dazu noch hausgemacht aus der Felschbachhofküche. Ich teilte der netten Mitarbeiterin mit, dass ich gerne mal probiere. Dabei blieb es dann auch. Mein Mann konnte sich noch nicht einmal zum Probieren durchringen. Wer diese deftigen Wurstsorten mag, wäre sicherlich sehr zufrieden gewesen.
Die zum Küchengruß und zu meinem Salat servierte frische Brotauswahl traf dann wieder unseren Geschmack. Frisches Brot
Wenig später wurden unsere Speisen schön angerichtet serviert.
Im tiefen Teller bekam mein Mann 3 Semmelknödel mit einer großzügigen Portion Steinpilzen in feinem Rahm serviert. Semmelknödel mit frischen Steinpilzen in Rahm
Die Steinpilze dezent gewürzt, so kam das Steinpilzaroma gut durch. Die Knödel schön locker und gut gegart.
Mein Mann war hochzufrieden mit dem Servierten.
So wie ich auch. Nicht anders als erwartet wurde mir ein bunter Salatteller mit knackigen Blattsalaten und fein marinierten Rohkostsalaten serviert. Gemischter BIO Salatteller
Ein tolles und leichtes Essig-Öl-Dressing, die guten Zutaten erfreuten die Geschmacksnerven.
Die gebratenen Steinpilze wurden im separaten Schälchen serviert und waren auch tadellos. Gebratene Steinpilze
Ohne Sahne finde ich das Steinpilzaroma immer noch intensiver.
Die Servicedame wurde von jungen Kollegin unterstützt. Beide sehr aufmerksam und freundlich.
Der Blick in die Küche war den Gästen erlaubt und die Stimmung war dort ausgesprochen gut. Es freut mich immer, wenn die Köche gut drauf sind. Zur guten Laune trug sicherlich auch die gute Musik bei. In der Küche lief die Hörerhitparader „Top 1000“ von SWR1.
In dieser Woche hatte ich zufällig Urlaub und wollte so wenig wie möglich von dieser jährlichen Hitparade verpassen. Ich glaube, deshalb machten wir uns auch zügig auf den Heimweg um im Auto Radio zu hören.
Schön, dass wir hier endlich mal wieder waren. Klare Empfehlung für dieses Landgasthaus. BIO und Slowfood werden hier mit Herzblut umgesetzt.
Die Lage ist wunderschön und trotz der Nähe zur Bundesstraße absolut ruhig und mitten im Grünen.
Mein letzter Besuch im Felschbachhof ist tatsächlich schon wieder 5 Jahre her! Damals im Rahmen eines Seminares nahm ich mir fest vor bald mit meinem Mann hier aufzuschlagen.
Nun, 5 Jahre sind wirklich nicht als „bald“ zu bezeichnen. Aber für einfach mal zum Essen zu fahren, ist der kleine Ort Ulmet im Kreis Kusel doch etwas weit von Idar-Oberstein entfernt.
Nach unserem Ausflug nach Homburg passte der Abstecher mit einem kleinen und landschaftlich viel schöneren Umweg.
Reserviert hatten wir nicht und der Parkplatz... mehr lesen
Geschrieben am 05.12.2020 2020-12-05| Aktualisiert am
05.12.2020
Besucht am 26.11.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
Die Gastronomie hat seit dem Frühjahr erheblich unter der Coronapandemie zu leiden.
Ein Startup im Stadtteil Idar hat es sicherlich besonders hart getroffen. „Habibis“ ist das Nachfolgerestaurant von „Mandos“. „Mandos“ bot syrische Küche und wir schätzten das kleine Restaurant sehr. Der sympathische Inhaber Herr Mandos schloss das Restaurant zum 1. Februar 2020 mit der Ansage, in ca. 6 Monaten in Idar-Oberstein ein neues Restaurant zu eröffnen.
Am 15. März eröffnete Habibis als Nachfolger das Restaurant in der Idarer Fußgängerzone. Ebenfalls mit syrisch-orientalischer Küche.
Dann kam Corona. Ab 21. März musste das Restaurant schon wieder schließen. Habibis überbrückte mit Abholangeboten. Und Mandos eröffnete bisher nicht neu.
Das zweite Startup wurde mitten und wohl auch wegen dieser Krise gegründet.
5 Männer zwischen 20 und 22 Jahren gründeten „ribir“.
Ein Essens-Lieferdienst für Betriebe, für die sich ein eigener Lieferdienst nicht lohnt.
6 gastronomische Betriebe sind inzwischen die Partnerschaft mit „ribir“ eingegangen.
Auf www.ribir.de sind die Speisekarten der Partner einzusehen und man bestellt direkt über die Plattform.
Bisher bestellten wir erst 2 oder 3 Mal im Leben Essen über einen Lieferdienst. Hier wollten wir es nun gerne nochmals versuchen!
1. Da wir das Restaurant Habibis coronabedingt leider noch nicht besuchen konnten.
2. Um die beiden Neugründungen zu unterstützen.
3. Wir Appetit auf orientalische Küche hatten und ich keine Lust zum Kochen.
Die Homepage steckt noch in den Anfängen. Sicherlich werden bald auch ein paar Verbesserungen umgesetzt. So kann man nur zu bestimmten Zeiten die Bestellung aufgeben, das ist manchmal unpraktisch.
Für eine Liefergebühr von € 2,00 gab ich unsere erste Bestellung „quer durch das Angebot“ bei Habibis über ribir auf. Alles für uns zum Teilen gedacht.
Vorspeisen: 1 x Schanklisch - € 5,00. 2 Frischkäsebällchen in Öl eingelegt. Mit orientalischen Gewürzen wie Minze und Thymian. Dazu Fladenbrot.
1 x 2 syrische kleine gefüllte Auberginen in Öl eingelegt - € 4,00. Gefüllt mit Paprika, Knoblauch und Walnüssen.
Hauptspeisen:
Orientalische Pizza: 1 x Fatira Anitra (vegetarisch) - € 8,50. Feta, Zwiebeln, Paprika, schwarze Oliven, Artischocken, Champignons, Mais
1 x Tabule Salat - € 6,50. Glatte Petersilie, Frühlingszwiebeln, Tomaten, Minze, Pfeffer etwas Knoblauch mit einem säuerlichen Dressing aus Zitrone, Olivenöl und Salz. Abgerundet mit Granatapfelsirup und einem Fladenbrot.
Dessert: 1 x Baklava mit Mandeln, Pistazie und Rose - € 2,50. Dünne Teigblätter mit Nüssen und Gewürzen in Butter gebacken und mit selbstgemachten Zuckersirup mit Rosen und Orangenblütenwasser übergossen.
Eine junge Frau lieferte unsere Speisen aus. Sehr freundlich stellte sie die Speisen ab und kassierte in bar.
Die Speisen waren gut verpackt (der erzeugte Verpackungsmüll hielt sich in Grenzen, stört mich aber trotzdem) und was warm sein sollte, war es auch noch. Lieferung
Vorsichtshalber hatte ich den Backofen vorgeheizt und so konnte ich die Pizza noch warm halten bis alles angerichtet war.
Gemütlich probierten wir uns durch die Speisen:
Schanklisch: Lockere und recht milde Frischkäsebällchen mit dezenter und angenehmer Würze.
Als Gegenpart würzige und leicht säuerliche kleine Auberginen. Die Nuss-Paprikafüllung, leicht pikant gewürzt. Der Knoblauch dominierte nicht zu stark. Fein. Schanklisch und gefüllte Auberginen
Das dünne Fladenbrot passte gut dazu, hatte aber wohl unter der Fahrt leicht gelitten. Ein etwas luftigeres und dickeres Fladenbrot ist sicherlich für den Transport besser geeignet.
Zum Hauptgang teilten wir uns die Fatira in der vegetarischen Variante. Klassisch wird diese wohl mit Bauchspeck gebacken. Hierzu konnten wir uns (noch) nicht durchringen. Fatira Anitra (vegetarisch)
Begeistert waren wir von dem luftigen und trotzdem dünnen Teig. Gut und leicht knusprig gebacken und mit sehr angenehmen Geschmack. Der Belag überzeugte auch durch frische, gut gewählte Zutaten und einer Würze, die sich schon deutlich vom italienischem Kassiker abhob. Und keinesfalls nachstand.
Weiter probierten wir durch Habibis Küche. Der Tabulesalat, die Zutaten in genau richtigem Verhältnis von Bulgur, Tomate und Petersilie. Frühlingszwiebel, Zitrone und etwas Knoblauch rundeten den lockeren Salat gut und frisch ab. Tabulesalat
Dazu gab es die Falafel und vegetarischen Kibbe mit Gemüsefüllung. Beide Sorten knusprig frittiert und überhaupt nicht fettig. Die erfrischende Joghurt-Minzsauce und das restliche Fladenbrot passten sehr gut dazu. Kibbe, Falafel, Fladenbrot, Sauce
Ganz zu schaffen war unsere üppige Bestellung nicht. Am nächsten Tag ergaben die Reste noch ein gutes (Homeoffice)Mittagsmahl.
Als Dessert bestellten wir bewusst nur 1 Baklava mit Mandeln, Pistazie und Rose. Ich war mir mal wieder sicher, kein Dessert zu brauchen.
Grober Fehler! Denn das Beste kam hier zum Schluss und mein Mann musste mit mir teilen. Gut, dass die süße Versuchung auch größer als gewöhnlich geliefert wurde. Solch ein köstliches Baklava haben wir selbst in der Türkei noch nicht serviert bekommen!
Die hauchdünnen Teigblätter waren unbeschreiblich lecker, reichlich Pistazien von guter Qualität und der selbstgemachte Zuckersirup war nicht zu süß. Das Orangenblütenwasser gab diesem Gebäck noch etwas Frische mit auf den Weg zum Gaumen… Baklava mit Mandeln, Pistazie und Rose
… das war so gut, dass wir diese Woche nochmals über ribir bei Habibis bestellten. Dieses Mal etwas zurückhaltender. 2 x die vegetarische Fatira und für das Mittagessen am nächsten Tag Bulgur mit feinen Nudeln und Erbsen mit Joghurt Minzdipp.
Und wen wird wundern? 2 x Baklava - ohne zu teilen! Himmlisch!
Diese Woche lieferte ein junger freundlicher Mann. Auf der Tour lagen vermutlich viele Verkehrskreisel, denn die Lieferung war etwas durchgeschubst.
Die tolle Idee der jungen Gründer von ribir werden wir auf jeden Fall weiter unterstützen.
Und auch die gastronomischen Partner! Hoffentlich hilft es die nächste Zeit zu überstehen.
Die Gastronomie hat seit dem Frühjahr erheblich unter der Coronapandemie zu leiden.
Ein Startup im Stadtteil Idar hat es sicherlich besonders hart getroffen. „Habibis“ ist das Nachfolgerestaurant von „Mandos“. „Mandos“ bot syrische Küche und wir schätzten das kleine Restaurant sehr. Der sympathische Inhaber Herr Mandos schloss das Restaurant zum 1. Februar 2020 mit der Ansage, in ca. 6 Monaten in Idar-Oberstein ein neues Restaurant zu eröffnen.
Am 15. März eröffnete Habibis als Nachfolger das Restaurant in der Idarer Fußgängerzone. Ebenfalls mit... mehr lesen
Besucht am 19.09.2020Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 42 EUR
Sommer, Sonne, Schnitzel unter freiem Himmel! Davon sind wir derzeit etwa so weit entfernt wie von einer bemannten Marsmission. Aber drehen wir die Zeit um ein paar Monate zurück und blicken auf den in vielerlei Hinsicht herrlichen September. Der Sommer ging locker über den August hinaus und wurde nicht müde, uns seine täglichen Zugaben auch im sogenannten „Herbstmonat“ zu bescheren.
Da gehörte das Radfahren zum Wochenende wie das Weizenbier zum Daueresser oder der Meursault zum Rezensionsliteraten von der Weser. Und so kam es, dass ein guter Kollege, der als Präsident dem wohl berühmtesten Schlemmerclub von ganz Wörth vorsteht, zusammen mit mir eine Radtour nach Speyer unternahm. Es war Samstag, das Wetter traumhaft und mit dem Regio-Express ging es zunächst vom heimischen Steinweiler in nördlicher Richtung nach Maikammer, dem Startpunkt für unserer Unternehmung.
Dank topfebenem Gelände und unterstützt von leichtem Rückenwind ließ sich die geschichtsträchtige Domstadt am Rhein in angenehm leichter Radelei erreichen. Ein kleiner Rundgang im Kaiserdom wurde gleich nach der Ankunft getätigt. Dann ging es über die Flaniermeile in Richtung Altpörtel, wohlwissend, dass sich gerade hier auch das kulinarische Epizentrum der ehemaligen freien Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation befindet.
Über 100 gastronomische Einrichtungen sollen laut einem bekannten Online-Reiseratgeber in dem ca. 50 000 Einwohner zählenden, zu den ältesten Städten Deutschlands gehörenden Mittelzentrum beheimatet sein. Das da was dran ist, merkt man bereits nach ein paar Metern auf der von Touristen, Kaufwütigen und sonstigen Flaneuren reich bevölkerten Maximilianstraße, der legendären „Via Triumphalis“.
Um uns den Slalom durch die Menschenmengen zu ersparen, schlossen wir unsere Räder in der Nähe des Kaiserdoms ab und schlenderten den Rest ganz gemütlich zu Fuß. Mein Kollege hatte das Restaurant „Zur alten Münz“ im Visier, das wir das letzte Mal vor gut drei Jahren mit unserem Wörther Futterverein besucht hatten. Doch dort war der komplette Außenbereich mit Freunden der besserbürgerlichen Hausmannskost besetzt. Und einen Tisch im Inneren wollten wir bei dem schönen Wetter eigentlich nicht in Betracht ziehen. Aber letztlich mussten wir nehmen was kommt, denn wir hatten nicht im Vorfeld reserviert.
Beim Blick hinüber in Richtung St. Georgs-Brunnen trauten ich meinen Adleraugen kaum. Ein Tisch war auf der wesentlich kleineren Terrasse des Goldenen Hirschen gerade frei geworden. Da hieß die Devise: schnell handeln. Kurz darauf – wir konnten unser Glück immer noch nicht so recht fassen – saßen wir am ersten Platz direkt vor der Fassade des historischen Wirtshauses, in dem schon seit 1890 (Sachen gibt’s…) ausgeschenkt und aufgetischt wird.
Mittlerweile haben hier – genau wie in der benachbarten „Alten Münz“ – ungarische Betreiber das Sagen. Diese scheinen einen richtig guten Job zu erledigen, mag man den vielen sehr guten Bewertungen auf Tripadvisor Glauben schenken. Knapp 200 Mal wurde auf diesem Portal das Prädikät „ausgezeichnet“ vergeben. Das hat dem Lokal im Herzen von Speyer die Pole Position eingebracht, noch vor der Weinstube Rabennest und dem Le Cyclo (vietnamesischer Laden, die ich auch schon bei GG rezensiert habe, Anm.).
Auf dem Tisch lag eine vorbildlich laminierte Extrakarte mit den Wochenempfehlungen, die den kulinarischen Herbst einläuteten. Kastaniensaumagen, Herbstsalat (mit gegrillter Entenbrust) und Hirschgulasch mit Kürbiskartoffelpüree – da klang ja ein Teller saisonaler als der andere. Auch eine Weinempfehlung wurde darauf ausgesprochen. Ein trockener Sauvignon Blanc vom Weingut Mussler aus Bissersheim, das mit seiner lauschigen Vinothek im Grünen für entspannte - sorry „gechillte“ muss es ja heißen - Sommerweinerlebnisse sorgt, wurde offen ausgeschenkt.
Direkt neben mir hing eine Schiefertafel mit weiteren Anregungen für den stabilen Esser an der Hauswand. Der klassische Pfalzteller mit dem schweinernen „Trio Rustico“ (Saumagen, Bratwurst und Leberknödel) wurde hier althergebracht mit Riesling-Sauerkraut, Bratkartoffeln und Bratensoße serviert. Auch mit einem Cordon Bleu mit Pfannengemüse, Pommes und Beilagensalat wurde geworben.
Die Servierbrigade hatte zwar auch im Gastraum einiges zu tun – dort ließ es sich eine größere Gesellschaft an einer langen Tafel so richtig feierlich gehen –, war jedoch keineswegs mit dem Andrang auf der komplett besetzten Terrasse überfordert, sondern wirkte sehr präsent und bei all dem Betrieb nicht gehetzt oder genervt.
Schön, wenn Bedienungen trotz der Hektik des Tagesgeschäfts noch Zeit für ein Lächeln oder ein paar nette Worte finden. Das wirkt professionell und nimmt dem Ganzen auch den Anschein jeglicher Abfertigungsgastronomie, wie man sie in touristischen Hotspots leider nur allzu häufig vorfindet. In der Speyerer Maximilianstraße gibt es bestimmt solche Adressen. Der Goldene Hirsch gehört da definitiv nicht dazu.
Zuerst musste der akute Verdurstungsprozess unterbrochen werden. Für einen der Radler gab’s dann auch einen Radler. Und zwar einen wohlgezapften Schoppen für kleinstädtische 4,20 Euro. Für das gleiche Geld ließ sich mein Kollege, der seit ich ihn kenne eine wenig nachvollziehbare Alkoholimmunität vorweist, einen halben Liter Johannisbeerschorle kommen. Die erfrischenden Durstlöscher wurden flott serviert. Mit der Essensentscheidung dauerte es bei uns ein wenig länger.
Schuld daran war das übersichtlich gestaltete, aber dennoch völlig ausreichende Angebot an zumeist fleischlastigen Gerichten gutbürgerlicher Prägung. Für Freunde des argentinischen Rinds wurden ein 300 Gramm schweres Rumpsteak sowie Ochsenfetzen nach Stroganoff-Art offeriert. Schweinefilet-Filous und Schnitzelschergen kamen selbstverständlich auch auf ihre Kosten. Auch waren in der Karte erfreulich viele Salatvariationen gelistet. Die Speyerer Flaneure mögen es halt gerne leicht.
Die offen ausgeschenkten Weine bezieht man hier primär vom bereits erwähnten Weingut Mussler aus Bissersheim. Bei den Weißweinen aus der Flasche darf es dann auch mal ein guter Tropfen von Bassermann-Jordan aus Deidesheim sein. Mit einem Rioja von Ugarte (25 Euro die Flasche) war auch ein preisgünstiger „Exot“ (bezieht sich nur auf die dortige Weinauswahl) vertreten.
Für mich als bekennenden „Wein-Paten“ mit jeder Menge Tinto im Blut natürlich ein Angebot, was ich kaum ablehnen konnte. Aber leider musste. Denn die Heimreise auf dem Drahtesel stand mir ja noch bevor. Naja, vielleicht beim nächsten Besuch, wenn die liebe Gattin den Wagen nach Hause lenkt.
Ach ja, gegessen haben wir dort natürlich auch. Beide entschieden wir uns für fleischliches Bratwerk fritteuser Prägung. Mein Kollege orderte frohgemut das Cordon Bleu von der Schiefertafel (15,90 Euro), das laut Speisenkarte aus Hähnchenbrustfilet zubereitet wurde. Auf der Tafel stand davon nichts geschrieben und das Kleingedruckte aus der vorschriftsmäßig laminierten Speisefibel hatte er wohl überlesen. Um es gleich vorweg zu nehmen: es blieb das einzige kleine kulinarische Manko unseres Mittagsmahls.
Ich hatte mich für das Schnitzel „Wiener Art“ (14,80 Euro) erwärmt, welches mit einer Champignonrahmsauce, einer überschaubaren Menge an Pommes frites sowie einem frischen Beilagensalat aus der Küche getragen wurde. Beim Kollegen kamen noch Pfannengemüse und ein Knoblauch-Dip hinzu. Pommes und Salat waren auch bei seinem Hähnchen-Cordon-Bleu im Preis inkludiert.
Das knackige, mit ordentlich Rohkost verfeinerte Blattgrün machte wie üblich den Anfang. Dem Hausdressing fehlte es nicht an zupackender Essigsäure, was mir bei einem Salatteller eigentlich immer gut gefällt. „Da machste nix falsch!“, würde ein dalai-lamaesker Genussgeselle aus Bremen an dieser Stelle anmerken. Genauso sah ich das auch.
Nach der üblichen, einem durch das Hungergefühl immer etwas länger vorkommenden Wartezeit, wurden uns die stattlichen Prachtexemplare serviert. Mein Schweineschnitzel gefiel mir in seiner Panaderolle ausgesprochen gut. Sein zart geklopftes Inneres war von einer knusprigen Brösel-Hülle eingefasst. Zwischen der leicht soufflierten „Wiener-Haut“ wartete ein gut gewürztes, ehrliches Folklorestück, das von seiner Größe her schon eher an den guten Esser adressiert war. Kalorien, die ich für den heimwärts führenden Rheinradweg gut gebrauchen konnte.
Die auffallend helle Champignonsauce hatte sichtlich viel Rahm abbekommen, was sie jedoch nicht per se unter den Verdacht des „Totsahnens“ stellte. Scheinbar entstammte die Basis einer kräftigen Jus, bei der zumindest keine offensichtlichen Hilfspülverchen zum Einsatz kamen. Sie war harmonisch abgeschmeckt – der etwas abgedroschene Ausdruck „rund“ trifft es wohl am Ehesten – und allein schon wegen ihres Sahnegehalts ein handfester Beiguss. Ins kulinarische Langzeitgedächtnis brannte er sich dennoch nicht ein.
Mein Tischkumpan lobte das auf Biss gebratene, mediterrane Pfannengemüse. Sein Knobi-Dip kam aus dem Spritzbeutel und zierte in generöser Portionierung ein Chicorée-Blatt. Den Hähnchen-Fauxpas bemerkte er erst beim Anschnitt. Nun gut, wenigstens die saftige Schinken-Käse-Füllung rettete ihm die gutbürgerliche Laune. Die Pommes waren guter Standard und kamen mit ausreichender Salzwürze auf den Teller.
Summa summarum waren das zwei ordentliche Hausmannsgerichte, die unserem Hunger deftig die Stirn boten. Keine lieblose Husch-Husch-Küche, wie man sie in so mancher Touri-Klause gerne vorgesetzt bekommt, sondern eine schnörkellos gekochte, äußerst sättigende Herdleistung der liebenswerteren Art.
Das gutgelaunte Speyerer Bürgertum hat den Goldenen Hirsch auf den ersten Platz „getripadvisort“, sicher nicht ahnend, dass ihre Domstadt noch ganz andere gastronomische Schätze versteckt hält. Aber „Clyne“, „AvantGarthe“ oder der „Alte Engel“ sind eben auch keine Restaurants auf der touristischen Prachtmeile, sondern etwas abseits des Mainstreams beheimatete Genusstempel, die den ambitionierteren Kostgänger ansprechen wollen.
Einen solchen traf ich übrigens ein paar Wochen später im besagten „Alten Engel“. Aber das ist eine ganz andere Geschichte…vielleicht erzähl‘ ich sie euch mal ;-)
Sommer, Sonne, Schnitzel unter freiem Himmel! Davon sind wir derzeit etwa so weit entfernt wie von einer bemannten Marsmission. Aber drehen wir die Zeit um ein paar Monate zurück und blicken auf den in vielerlei Hinsicht herrlichen September. Der Sommer ging locker über den August hinaus und wurde nicht müde, uns seine täglichen Zugaben auch im sogenannten „Herbstmonat“ zu bescheren.
Da gehörte das Radfahren zum Wochenende wie das Weizenbier zum Daueresser oder der Meursault zum Rezensionsliteraten von der Weser. Und so... mehr lesen
Etwas früher machte ich an diesem Tag Feierabendum an meinem früheren Wohnort Lauterecken noch ein paar Dinge zu erledigen.
Mir fiel ein, dass ein netter Kollege mir vor Kurzem berichtete, dass das Restaurant Asia Dreieck neuerdings Sushi in guter Qualität anbietet. Leider nur zum Wochenende, so schied Sushi an diesem Montag aus.
Mein letzter Besuch in diesem Restaurant liegt sicherlich 17 Jahre zurück. Keine Ahnung warum, ich hörte nie Schlechtes.
Das große Haus in der kleinen Stadt kenne ich seit knapp 40 Jahren. Es war sehr lange in Familienbesitz mit Getränkeverlag, Vermietung von Gästezimmern und der gutbürgerlichen „Hauswirtschaft“. Viele heitere und angeheiterte Stunden habe ich schon im gediegenen Ambiente des Restaurants verbracht.
Nach mehrmaligem Pächterwechsel ist das Haus nun wohl in den Besitz der Familie Nguyen übergegangen.
Ich bin kein Fan von Mitnahmegerichten, inzwischen versuche ich aber gerne, die Restaurants irgendwie zu unterstützen. Und viele Restaurants wurden in diesem Jahr sehr kreativ mit ihrem „Take away-Angeboten“.
Ab 17.00 Uhr ist das Restaurant geöffnet und es passte genau in meinen Zeitplan für die Heimfahrt nach Idar-Oberstein.
Ich rief gegen 16.45 Uhr an und hoffte, jemanden zu erreichen. Die Hoffnung wurde erfüllt, eine freundliche Dame war am Telefon und nahm erfreut meine Bestellung entgegen. Die Speisekarte kannte sie, allerdings konnte sie Fragen nicht beantworten. Da waren die Kenntnisse der deutschen Sprache einfach (noch) nicht ausreichend. Nicht schlimm, die Fragen waren nicht wichtig.
Meine Bestellung:
2 Portionen vegetarische Frühlingsrollen mit süß-saurer Sauce als Vorspeise.
Je 6 Stück zu € 2,50.
2 Portionen gebratener Reis mit Gemüse, Ei und Garnelen – je € 10,50.
Die Speisen durfte ich um 17.00 Uhr abholen, genau wie erhofft.
Kurz vor 17.00 war ich am Restaurant, Parkplätze findet man in der Nähe.
Die Türe war schon geöffnet und vor der Türe zum Gastraum war ein Abholtisch aufgestellt. Die Dame die kurz vorher meine Bestellung aufnahm bemerkte mich und ich durfte noch kurz zur Toilette huschen. Ich befürchtete hier auch schon ein Besuchsverbot.
An der gediegenen und rustikalen Einrichtung hat sich in den Jahrzehnten fast nichts verändert.
Die gutbürgerliche Gaststube mit Holztischen, Sitzbänken und gemütlichen Nischen.
Alles immer noch gepflegt und mit asiatischer Deko „aufgehübscht“.
Die WC-Räume tadellos sauber, bis auf einen neuen Waschtisch ist hier an Renovierung noch nichts passiert.
Pünktlich um 17.00 Uhr erhielt ich gut verpackt die Speisen, das Geld hatte ich bereits passend zur Hand. Ich wurde sehr nett verabschiedet, der Koch winkte noch zum Abschied aus der Küche.
Es galt die 20minütige Heimfahrt zu überstehen, denn es roch einfach nur gut im Auto. Mit jedem Kilometer wurde ich hungriger.
Meinen Mann überraschte ich mit der mitgebrachten Asiaküche.
Die Frühlingsrollen, verpackt in Papiertüten, wurden nochmals kurz im Backofen aufgeknuspert. Auch unsere Reisgerichte schob ich, nachdem ich sie auf Teller portioniert hatte, nochmals kurz mit leichter Dampfzufuhr in den Mulitfunktionsgarer.
Vorweg knusperten wir die Frühlingsrollen mit dem süß-sauren Fertigdipp. Mit ein paar Tomaten, frischem Koriander und Chili von mir ergänzt.
Die Frühlingsrollen waren ok, allerdings war kaum Füllung in den kleinen Röllchen zu finden. Aber für € 2,50 hingen hier die Erwartungen nicht zu hoch.
Deutlich besser das Reisgericht, von mir noch etwas aufgehübscht mit frischem Koriander und Chilifäden.
Das kurze Wärmen war genau richtig und die 8 Garnelen pro Portion noch sehr saftig. Frische Karottenstreifen, Frühlingszwiebeln und Sojasprossen waren die Gemüsebestandteile, obenauf ein paar Röstzwiebeln. Das schmeckte fast wie frisch im Restaurant serviert und war reichlich.
Das war ein entspannter, leckerer Urlaubsauftakt mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Auch die obligatorischen Glückskekse fehlten im Paket nicht!
Bei nächster Gelegenheit werden wir selbstverständlich das Sushi probieren.
Und wenn die Restaurants mal wieder Gäste empfangen dürfen, werde ich mich auch gerne mit netter Gesellschaft mal wieder an einen der gediegenen Tische setzen!