Geschrieben am 10.04.2016 2016-04-10| Aktualisiert am
10.04.2016
Besucht am 09.04.2016
Zeche: 48,40 € (zwei Personen)
Allgemein:
Die gelben Seiten weisen für Bremen 36 griechische Restaurants aus. Griechen mit Innenstadtlage sind Ausnahmen. Von diesen hatte uns das Athen an der Tiefer enttäuscht, das Elia an der Sielwallkreuzung hatte uns sehr positiv überrascht.
Seit einer Kritik im Weser-Kurier stand das Notos auf meiner Liste, attraktiv an den Wallanlagen gelegen. Ein Blick in die Speisekarte auf der Homepage (http://www.restaurant-notos.de/public/notos/index) und viele (grenzwertig) positive Kritiken beim TripAdvisor verführten uns zu einem Besuch des Notos an einem Samstagabend. Erstaunlicherweise gab es keine Probleme in unmittelbarer Nähe zu parken.
Die telefonische Reservierung war sehr kurz, ohne Bitte, den Namen zu wiederholen oder gar eine Telefonnummer anzugeben. Am anderen Ende wirkte es ein wenig gehetzt; ein Eindruck, der sich am Abend unseres Besuchs fortsetzen sollte.
Gegen 19:00 Uhr waren alle Tische besetzt, darunter drei Gruppen, ansonsten Paarpublikum. Einige Gäste wurden zum Warten an einem runden Tisch in Tresennähe zwischengeparkt, nachdem dieser von frustrierten Grünweißen nach einem Kummerbier geräumt worden war (Werder war mal wieder an einem Tiefpunkt nach der Heimniederlage gegen Augsburg angelangt).
Ist das Notos nun einen Besuch wert? Nein, wenn man einen wohnortnahen Griechen mit ordentlicher Küche aufsuchen kann.
Es hat sich leider wieder bewahrheitet, dass das Gros der griechischen Restaurants nur Mittelmaß bietet oder nicht einmal dieses Niveau erreicht. Für Bremen und umzu ergibt sich nach meiner persönlichen Statistik eine Dreiteilung:
Ein Drittel bringt Abwechslungsreiches und Schmackhaftes auf den Teller, ein Drittel sättigt ohne große Beanstandungen und ein Drittel sollte man nicht besuchen. Das Notos sortiere ich in das mittlere Drittel ein. Das Preis-Leistungsverhältnis für das Notos habe ich bei vier Sternen verortet.
Hier meine aktuelle Rangliste mit 23 Restaurants für Bremen und Umzu (Essen zweifach, PLV einfach gewichtet, bei gleicher Punktzahl wird ein Rang mehrfach vergeben):
In dem mittelgroßen Lokal regierte ein Chef, der mit vielen Anweisungen den jungen Mann am Zapfhahn und eine junge Serviererin auf Trab hielt. Es wurde sehr unruhig und überhastet wirkend agiert. Also das ganze Gegenteil von souverän und eingespielt. Der Chef, kurz beim Kassieren darauf angesprochen, gab unumwunden zu, dass es nicht rund liefe. Ob es daran lag, dass seine Mitstreiter unerfahren und frisch im Team waren oder vielleicht eine Kraft fehlte - es blieb offen.
Der Chef zeigte durchaus Ansätze von Humor und mit einem eingespielten und vielleicht verstärkten Team könnte er das Notos sicher gut bespielen.
Unsere zweite Getränkeorder geriet in Vergessenheit und musste in Erinnerung gerufen werden - bis zur Ausführung verging dann aber wieder einige Zeit.
Dass das unkoordinierte Agieren auch zu Lasten der Kasse ging, stellte ich fest, als ich den Kassenbon für die Kritik nachvollzog: Zwei Biere waren nicht gebont worden. Da hat der Wirt also noch einen Zecheanspruch gegen uns.
Die Speisenfolge war zeitlich noch akzeptabel; unsere Hauptspeisen wurden abredegemäß erst auf unseren Wunsch hin in der Küche geordert. Apropos Küche: Sie ist im Keller untergebracht und ein Küchenaufzug übernimmt die Rolle des Küchenpasses, worunter die Kommunikation zwischen Service und Küche leiden mag.
Die Getränkepreise im Notos sind eher moderat: Ein Köpi 0,3 l kommt auf 2,40 €. Die griechischen Standardweine kosten 3,80 € für das Viertel und eine Flasche Wasser 0,75 l steht mit 5,40 € auf der Karte.
Zur Begrüßung und zwischendrin bekamen wir je zwei Ouzos spendiert. Sie werden in Gläsern aus dem Gefrierschrank serviert. Kaum ein Glas gleicht dem anderen und die Gefriermarotte zwingt den Tresenmann zum häufigen Kniefall vor dem in den Tresen eingebauten Gefrierschrank. Da der Ouzo selbst Raumtemperatur hat, ist der Kühlungseffekt dieser kleinen Showeinlage marginal.
Für den Service nur schwache drei Sterne.
Essen:
Gut liest sich die bemerkenswerte Auswahl an Vorspeisen. Nicht auf jeder Griechenkarte liest man z. B. den Dreiklang aus Taramas, Auberginenmus und pikantem Schafskäsemus.
Vorab - und das ist für ein griechisches Restaurant ungewöhnlich - gibt es einen kleinen Appetitanreger aus der Küche: Zwei leicht angeröstete Stangenbrotscheiben mit einem Dip aus Weißkohl, der sahnig mild angemacht war. Ein paar Tropfen Olivenöl und ein Hauch von Knoblauch erinnerten sehr fern an griechische Würzung.
Diese untypische Zubereitung zeichnete auch das Muschelsaganaki (5,80 €) aus, eine unserer Vorspeisen. Saganaki mit Muscheln oder Garnelen kennen (und schätzen) wir mit tomatiger Sudbasis. Hier dominierte der sahnige Geschmack einer hellen Soße und die vielen Paprikastückchen steuerten eine süßliche Note bei. Die wenigen Muscheln gingen im Gemüse unter. Da zeigt mein Daumen klar nach unten.
Richtig gut für meinen Geschmack war das Auberginenmus in der hellen Zubereitungsvariante mit Joghurt und klarer Knoblauchnote, zudem in einer beachtlichen Portion für sehr günstige 3,70 €. Zu cremig-glatt für mich aber das Taramas (3,70 €), das bei mir die sofortige Assoziation an den "großen Eimer" auslöste. Meine ständige Begleiterin bewertete genau umgekehrt. Zu den Vorspeisen gab es ein Körbchen mit einigen wenigen Scheiben des schon bekannten angerösteten Weißbrots, das gut zum Pastösen passte.
Meine ständige Begleiterin entdeckte auf der Karte die von ihr so geschätzten Bauernspieße, also die Souvlakivariante mit dicken Stücken vom Schwein (11,50 €). Auch im Notos überzeugte das gut gegrillte Fleisch durch Saftigkeit und Zartheit. Mit aufgespießt waren Pepperoni mit einem schönen Grill-Raucharoma.
Mein Grillteller Notos mit Gyros, Souvlaki, Lammkotelett, Lammfilet und Leber fiel demgegenüber leider deutlich ab (13,70 €). Gelungen die dünne Scheibe Leber, das Souvlaki und das Lammkotelett trocken, das Lammfilet mittelmäßig. Schon fast angekokelt etliche Gyrosstücke und meine ständige Begleiterin konnte meinen Verdacht nachvollziehen, dass hier vielleicht der Spieß ein zweites Mal angeschmissen worden war.
Die Tsatsikiklackse waren cremig und mittelknobig.
Der Krautsalat angesichts der ansonsten sehr großzügigen Portionen überschaubar und mit unnatürlicher Gelbfärbung, die jedoch durch kein herausschmeckbares Gewürz hervorgerufen worden war, vielleicht etwas Kurkuma. Ansonsten war der Salat sehr salzig.
Revue: Auf der Habenseite die Bauernspieße und das Auberginenmus, Durchfaller das Muschelsaganaki und mein Grillteller, unentschieden das Taramas. Das ergibt nach interner Berechnung 3,25 Sterne für das Essen.
Ambiente:
Das Notos befindet sich in den Räumen des ehemaligen Chinarestaurants Hanlin. Die rötliche Holzfarbe der halbhohen Wandtäfelung, der Theke und des Mobiliars verrät die frühere Nutzung. Mit einem großen Wandbild an der rechten vorderen Wand und einigen wenigen anderen griechischen Motiven wurde die Umwidmung bescheiden ausgeführt.
Das Restaurant wird durch einen die Tiefe des Hauses nutzenden Raum gebildet. Links und rechts vom sehr breiten Laufweg sind die Tische angeordnet, auf denen ausreichend Platz herrscht.
Die Beleuchtung bewerkstelligen in die Deckenplatten eingelassene LED-Spots, die ein sehr kaltes Licht erzeugen.
Zu den Feuchträumen geht es in den Keller. Die abschließbaren Sitzgelegenheiten sind sehr eng.
Sauberkeit:
Hier gab es nichts Nachteiliges festzustellen.
Zeche: 48,40 € (zwei Personen)
Allgemein:
Die gelben Seiten weisen für Bremen 36 griechische Restaurants aus. Griechen mit Innenstadtlage sind Ausnahmen. Von diesen hatte uns das Athen an der Tiefer enttäuscht, das Elia an der Sielwallkreuzung hatte uns sehr positiv überrascht.
Seit einer Kritik im Weser-Kurier stand das Notos auf meiner Liste, attraktiv an den Wallanlagen gelegen. Ein Blick in die Speisekarte auf der Homepage (http://www.restaurant-notos.de/public/notos/index) und viele (grenzwertig) positive Kritiken beim TripAdvisor verführten uns zu einem Besuch des Notos an einem... mehr lesen
3.0 stars -
"Innenstadtgrieche mit unrundem Service und mittelprächtiger Küche" Hanseat1957Zeche: 48,40 € (zwei Personen)
Allgemein:
Die gelben Seiten weisen für Bremen 36 griechische Restaurants aus. Griechen mit Innenstadtlage sind Ausnahmen. Von diesen hatte uns das Athen an der Tiefer enttäuscht, das Elia an der Sielwallkreuzung hatte uns sehr positiv überrascht.
Seit einer Kritik im Weser-Kurier stand das Notos auf meiner Liste, attraktiv an den Wallanlagen gelegen. Ein Blick in die Speisekarte auf der Homepage (http://www.restaurant-notos.de/public/notos/index) und viele (grenzwertig) positive Kritiken beim TripAdvisor verführten uns zu einem Besuch des Notos an einem
Geschrieben am 10.04.2016 2016-04-10| Aktualisiert am
10.04.2016
Besucht am 06.04.2016
Das "Leopolds" in Schwachhausen an der Ecke Kirchbachstraße/Kurfürstenallee hat sich keine lauschige Gegend ausgesucht.
In direkter Nachbarschaft der betongrauen Hochstraße und der vierspurigen Kirchbachstraße mit Straßenbahn- und Busverkehr gelegen, kommt kaum Ruhe auf. Einen Garten bzw Terrasse sucht man deshalb vergeblich.
Das war aber auch schon das Negativste, war mir zum Thema "Leopolds" in den Sinn kommt.
Seit vielen Jahren schon pflegen die sympathischen Zwillingsbrüder Quensell eine Gastronomie, die ihren Namen verdient. Die Leidenschaft, mit der sie dieses Lokal betreiben, hat Seltenheitswert. Die beiden mögen ihren Beruf, das spürt man, das sieht man und das schmeckt man. Man sollte es kaum glauben, aber die Brüder betreiben das Leopolds in Nebentätigkeit!
Kaum eingetreten im großen, immer aktuell dekorierten, etwas verwinkelten und behaglichen Gastraum, begrüßt einen auch schon einer der beiden Inhaber, fragt nach Vorlieben in Sachen Sitzplatz, Essen und Trinken und versucht, jeden Wunsch auch umzusetzen.
Es gibt einen Nichtraucher - und einen offenen (!!) Raucherbereich, von letzterem bekommt man aufgrund der überaus leistungsstarken Lüftungsanlage im Nichtraucherbereich nichts mit.
Wir sitzen, obwohl wir ab und an gern mal eine Zigarette rauchen, immer rauchfrei. Zu einem gepflegten Glas und zu einem guten Essen gehört einfach kein Qualm.
Am letzen Mittwoch Abend waren wir wieder einmal dort. Ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen, das funktioniert nur ab und an. Und auch nur in der Woche.
Wir hatten Glück: ein Tisch für zwei Personen im Wintergarten, einem der helleren Plätze im Leopolds, war noch frei. Herr Quensell geleitete uns, wie üblich, freundlich und zugewandt zu unserem Tisch, empfahl uns wortreich und begeistert einen fruchtigen, alkoholfreien Cocktail mit Cumquats und Gingerale, den wir gern probierten.
Der Vorteil an empfohlenen Getränken im Leopolds ist immer der, dass man ihn umtauschen kann, wenn er einem nicht schmeckt. Eine sehr feine Geste, wie ich finde!
Wir bestellten von der Karte einmal die Pizza Massimo (nach dem Koch Massimo im Leopolds benannt) mit frischem Lachs, Frühlingszwiebeln und Creme fraiche und einmal die Pasta Bosquaiola, das sind hausgemachte Bandnudeln mit Steinpilzen, Frühlingszwiebeln, leichter Weißweinsauce und Parmesan.
Dazu den empfohlenen alkoholfreien Cocktail mit GingerAle und für mich einen frischen Chardonnay.
Der hübsch angerichtete Cocktail, man hatte extra zwei Strohhalme ins Glas gesteckt, damit wir beide probieren konnten, schmeckte uns mit seiner Fruchtigkeit, Herbe und gleichzeitigen Süße sehr gut.
Mein Chardonnay im elegeganten Weißweinglas war ausgereift mit eleganter Frische und ordentlichem Nachhall.
Der Pizzaboden ebenfalls ohne Tadel: dünn, aber gut aufgegangen, außen kross und innen saftig.
Ganz so sollte er immer sein. Der Belag aus sehr dünn geschnittenem Lachs, Frühlingszwiebel und Creme fraiche harmonisch und fein abgeschmeckt.
Die hausgemachte Pasta in Form von Bandnudeln war für meinen Geschmack etwas zu dick geraten, aber vom Geschmack her wunderbar. Dazu große Steinpilzstückchen in einer feingewürzte Weinsauce, dazu ein kleines Häuflein Parmesan.
Das ist keine Sterneküche, aber hausgemacht, frisch und lecker.
Zum Preis von jeweils 11 € sind beide Gerichte keine Schnäppchen, aber der Preis ist meiner Meinung nach absolut angemessen für eine Frischeküche in so angenehmer Atmosphäre wie im Leopolds.
Zum Dessert empfahl uns Herrn Quensell den Pfannkuchen mit Himbeeren und Pannacotte sowie den Südtiroler Apfelstrudel mit Vanilleeis, Sahne und Krokant.
Auch dieser Empfehlung folgten wir erfolgreich:
der Pfannkuchen kam auf einem großenTeller, leicht und luftig, in Butter gebraten mit feiner Süße, den herrlichen Früchten und einer cremig angerührten Pannacotta - ein Gedicht!
Der Apfelstrudel in sehr feinem Strudelteig und bestens abgeschmeckter Füllung mit sahnigem Vanilleeis und Krokantstreuseln stand dem in nichts nach.
Die normale Speisekarte im Leopolds gibt natürlich noch mehr her als Pizza und Pasta, auch eher hochpreisige Fleisch- und Fischgerichte, die durch die Bank sehr gut schmecken.
Das Leopolds, eines unserer Stammlokale seit vielen Jahren, ist wirklich einen Besuch wert.
Klare Empfehlung!
Das "Leopolds" in Schwachhausen an der Ecke Kirchbachstraße/Kurfürstenallee hat sich keine lauschige Gegend ausgesucht.
In direkter Nachbarschaft der betongrauen Hochstraße und der vierspurigen Kirchbachstraße mit Straßenbahn- und Busverkehr gelegen, kommt kaum Ruhe auf. Einen Garten bzw Terrasse sucht man deshalb vergeblich.
Das war aber auch schon das Negativste, war mir zum Thema "Leopolds" in den Sinn kommt.
Seit vielen Jahren schon pflegen die sympathischen Zwillingsbrüder Quensell eine Gastronomie, die ihren Namen verdient. Die Leidenschaft, mit der sie dieses Lokal betreiben, hat Seltenheitswert. Die beiden... mehr lesen
4.0 stars -
"Leidenschaftliche Gastronomie im Leopolds" Ina12Das "Leopolds" in Schwachhausen an der Ecke Kirchbachstraße/Kurfürstenallee hat sich keine lauschige Gegend ausgesucht.
In direkter Nachbarschaft der betongrauen Hochstraße und der vierspurigen Kirchbachstraße mit Straßenbahn- und Busverkehr gelegen, kommt kaum Ruhe auf. Einen Garten bzw Terrasse sucht man deshalb vergeblich.
Das war aber auch schon das Negativste, war mir zum Thema "Leopolds" in den Sinn kommt.
Seit vielen Jahren schon pflegen die sympathischen Zwillingsbrüder Quensell eine Gastronomie, die ihren Namen verdient. Die Leidenschaft, mit der sie dieses Lokal betreiben, hat Seltenheitswert. Die beiden
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Allgemein:
Die gelben Seiten weisen für Bremen 36 griechische Restaurants aus. Griechen mit Innenstadtlage sind Ausnahmen. Von diesen hatte uns das Athen an der Tiefer enttäuscht, das Elia an der Sielwallkreuzung hatte uns sehr positiv überrascht.
Seit einer Kritik im Weser-Kurier stand das Notos auf meiner Liste, attraktiv an den Wallanlagen gelegen. Ein Blick in die Speisekarte auf der Homepage (http://www.restaurant-notos.de/public/notos/index) und viele (grenzwertig) positive Kritiken beim TripAdvisor verführten uns zu einem Besuch des Notos an einem Samstagabend. Erstaunlicherweise gab es keine Probleme in unmittelbarer Nähe zu parken.
Die telefonische Reservierung war sehr kurz, ohne Bitte, den Namen zu wiederholen oder gar eine Telefonnummer anzugeben. Am anderen Ende wirkte es ein wenig gehetzt; ein Eindruck, der sich am Abend unseres Besuchs fortsetzen sollte.
Gegen 19:00 Uhr waren alle Tische besetzt, darunter drei Gruppen, ansonsten Paarpublikum. Einige Gäste wurden zum Warten an einem runden Tisch in Tresennähe zwischengeparkt, nachdem dieser von frustrierten Grünweißen nach einem Kummerbier geräumt worden war (Werder war mal wieder an einem Tiefpunkt nach der Heimniederlage gegen Augsburg angelangt).
Ist das Notos nun einen Besuch wert? Nein, wenn man einen wohnortnahen Griechen mit ordentlicher Küche aufsuchen kann.
Es hat sich leider wieder bewahrheitet, dass das Gros der griechischen Restaurants nur Mittelmaß bietet oder nicht einmal dieses Niveau erreicht. Für Bremen und umzu ergibt sich nach meiner persönlichen Statistik eine Dreiteilung:
Ein Drittel bringt Abwechslungsreiches und Schmackhaftes auf den Teller, ein Drittel sättigt ohne große Beanstandungen und ein Drittel sollte man nicht besuchen. Das Notos sortiere ich in das mittlere Drittel ein. Das Preis-Leistungsverhältnis für das Notos habe ich bei vier Sternen verortet.
Hier meine aktuelle Rangliste mit 23 Restaurants für Bremen und Umzu (Essen zweifach, PLV einfach gewichtet, bei gleicher Punktzahl wird ein Rang mehrfach vergeben):
1. Zum Griechen, Bremen-Walle: 4,33
2. Orpheas, Burg-Grambke: 4,17
3. Elia, Steintor: 4,00
4. Kalymnos, Burg-Grambke: 3,91
5. Meos, Lehesterdeich: 3,83
5. Poseidon, Gröpelingen: 3,83
5. Symposio, Neustadt: 3,83
6. Katerini, Fähr-Lobbendorf: 3,67
7. Olympia, Grohn: 3,58
8. Ifestos, Fähr-Lobbendorf: 3,5
8. Irodion, Fähr-Lobbendorf: 3,5
8. Notos, Innenstadt: 3,5
9. Parthenon II, Gröpelingen: 3,33
9. Artemis, Lüssum-Bockhorn: 3.33
9. Poseidon, Blumenthal: 3,33
10. Sparta, Lesum: 3,25
10. Taverna Saloniki, Neustadt: 3,25
10. Athen, Innenstadt: 3,25
11. Akropolis, Fähr-Lobbendorf: 3,17
12. Kiriaki, Lesum: 3
12. Kreta, OHZ: 3
12. Athos, Schwanewede: 3
12. Rhodos, Schwachhausen: 3
Service:
In dem mittelgroßen Lokal regierte ein Chef, der mit vielen Anweisungen den jungen Mann am Zapfhahn und eine junge Serviererin auf Trab hielt. Es wurde sehr unruhig und überhastet wirkend agiert. Also das ganze Gegenteil von souverän und eingespielt. Der Chef, kurz beim Kassieren darauf angesprochen, gab unumwunden zu, dass es nicht rund liefe. Ob es daran lag, dass seine Mitstreiter unerfahren und frisch im Team waren oder vielleicht eine Kraft fehlte - es blieb offen.
Der Chef zeigte durchaus Ansätze von Humor und mit einem eingespielten und vielleicht verstärkten Team könnte er das Notos sicher gut bespielen.
Unsere zweite Getränkeorder geriet in Vergessenheit und musste in Erinnerung gerufen werden - bis zur Ausführung verging dann aber wieder einige Zeit.
Dass das unkoordinierte Agieren auch zu Lasten der Kasse ging, stellte ich fest, als ich den Kassenbon für die Kritik nachvollzog: Zwei Biere waren nicht gebont worden. Da hat der Wirt also noch einen Zecheanspruch gegen uns.
Die Speisenfolge war zeitlich noch akzeptabel; unsere Hauptspeisen wurden abredegemäß erst auf unseren Wunsch hin in der Küche geordert. Apropos Küche: Sie ist im Keller untergebracht und ein Küchenaufzug übernimmt die Rolle des Küchenpasses, worunter die Kommunikation zwischen Service und Küche leiden mag.
Die Getränkepreise im Notos sind eher moderat: Ein Köpi 0,3 l kommt auf 2,40 €. Die griechischen Standardweine kosten 3,80 € für das Viertel und eine Flasche Wasser 0,75 l steht mit 5,40 € auf der Karte.
Zur Begrüßung und zwischendrin bekamen wir je zwei Ouzos spendiert. Sie werden in Gläsern aus dem Gefrierschrank serviert. Kaum ein Glas gleicht dem anderen und die Gefriermarotte zwingt den Tresenmann zum häufigen Kniefall vor dem in den Tresen eingebauten Gefrierschrank. Da der Ouzo selbst Raumtemperatur hat, ist der Kühlungseffekt dieser kleinen Showeinlage marginal.
Für den Service nur schwache drei Sterne.
Essen:
Gut liest sich die bemerkenswerte Auswahl an Vorspeisen. Nicht auf jeder Griechenkarte liest man z. B. den Dreiklang aus Taramas, Auberginenmus und pikantem Schafskäsemus.
Vorab - und das ist für ein griechisches Restaurant ungewöhnlich - gibt es einen kleinen Appetitanreger aus der Küche: Zwei leicht angeröstete Stangenbrotscheiben mit einem Dip aus Weißkohl, der sahnig mild angemacht war. Ein paar Tropfen Olivenöl und ein Hauch von Knoblauch erinnerten sehr fern an griechische Würzung.
Diese untypische Zubereitung zeichnete auch das Muschelsaganaki (5,80 €) aus, eine unserer Vorspeisen. Saganaki mit Muscheln oder Garnelen kennen (und schätzen) wir mit tomatiger Sudbasis. Hier dominierte der sahnige Geschmack einer hellen Soße und die vielen Paprikastückchen steuerten eine süßliche Note bei. Die wenigen Muscheln gingen im Gemüse unter. Da zeigt mein Daumen klar nach unten.
Richtig gut für meinen Geschmack war das Auberginenmus in der hellen Zubereitungsvariante mit Joghurt und klarer Knoblauchnote, zudem in einer beachtlichen Portion für sehr günstige 3,70 €. Zu cremig-glatt für mich aber das Taramas (3,70 €), das bei mir die sofortige Assoziation an den "großen Eimer" auslöste. Meine ständige Begleiterin bewertete genau umgekehrt. Zu den Vorspeisen gab es ein Körbchen mit einigen wenigen Scheiben des schon bekannten angerösteten Weißbrots, das gut zum Pastösen passte.
Meine ständige Begleiterin entdeckte auf der Karte die von ihr so geschätzten Bauernspieße, also die Souvlakivariante mit dicken Stücken vom Schwein (11,50 €). Auch im Notos überzeugte das gut gegrillte Fleisch durch Saftigkeit und Zartheit. Mit aufgespießt waren Pepperoni mit einem schönen Grill-Raucharoma.
Mein Grillteller Notos mit Gyros, Souvlaki, Lammkotelett, Lammfilet und Leber fiel demgegenüber leider deutlich ab (13,70 €). Gelungen die dünne Scheibe Leber, das Souvlaki und das Lammkotelett trocken, das Lammfilet mittelmäßig. Schon fast angekokelt etliche Gyrosstücke und meine ständige Begleiterin konnte meinen Verdacht nachvollziehen, dass hier vielleicht der Spieß ein zweites Mal angeschmissen worden war.
Die Tsatsikiklackse waren cremig und mittelknobig.
Der Krautsalat angesichts der ansonsten sehr großzügigen Portionen überschaubar und mit unnatürlicher Gelbfärbung, die jedoch durch kein herausschmeckbares Gewürz hervorgerufen worden war, vielleicht etwas Kurkuma. Ansonsten war der Salat sehr salzig.
Revue: Auf der Habenseite die Bauernspieße und das Auberginenmus, Durchfaller das Muschelsaganaki und mein Grillteller, unentschieden das Taramas. Das ergibt nach interner Berechnung 3,25 Sterne für das Essen.
Ambiente:
Das Notos befindet sich in den Räumen des ehemaligen Chinarestaurants Hanlin. Die rötliche Holzfarbe der halbhohen Wandtäfelung, der Theke und des Mobiliars verrät die frühere Nutzung. Mit einem großen Wandbild an der rechten vorderen Wand und einigen wenigen anderen griechischen Motiven wurde die Umwidmung bescheiden ausgeführt.
Das Restaurant wird durch einen die Tiefe des Hauses nutzenden Raum gebildet. Links und rechts vom sehr breiten Laufweg sind die Tische angeordnet, auf denen ausreichend Platz herrscht.
Die Beleuchtung bewerkstelligen in die Deckenplatten eingelassene LED-Spots, die ein sehr kaltes Licht erzeugen.
Zu den Feuchträumen geht es in den Keller. Die abschließbaren Sitzgelegenheiten sind sehr eng.
Sauberkeit:
Hier gab es nichts Nachteiliges festzustellen.