Geschrieben am 20.08.2019 2019-08-20| Aktualisiert am
20.08.2019
Besucht am 18.08.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 81 EUR
Allgemein:
Bremen quirligster Stadtteil ist das sog. Viertel mit einem vielfältigen Angebot für Speis und Trank. Das meiste jedoch auf die Faust oder die Schnelle. Restaurants, die uns reizen, sind rar. Der Grieche Elia und der Spanier Don Carlos sind gut resp. akzeptabel. Einer Kollegenempfehlung an die Adresse meiner ständigen Begleiterin folgend, sind wir im Kvartier eingekehrt, gelegen in einer Seitenstraße im Steintor, einer Hälfte des Viertels. Auch wenn das Viertel das Quasi-Hauptquartier der links-grün-alternativ Bewegten ist, wird es bislang noch nicht von veganen Vietnamesen dominiert. Es finden sich sogar Lokalitäten wie der „Platzhirsch“ oder das „daheim“, was auf bodenständige Kost hindeutet. Das Kvartier interpretiert dies originell neu, in einem „hippen“ Ambiente.
Die Mission auf der Homepage https://kvartier-bremen.de kommt angenehm unprätentiös daher:
„Was ist ein Happen? Eine kleine Menge von einer Speise. „Schnell noch einen Happen essen“, das können Sie ab sofort im Kvartier. Für den kleinen Hunger oder für Freunde zum Teilen. Jeder für sich mit einem klaren Bezug zur deutschen Küche, vom klassischen Wirtshausessen bis zum Besonderen.“
„Happen“ muss man sich erst einmal trauen, andere würden „trendig“ von „norddeutschen Tapas“ sprechen.
Das Kvartier gibt es seit 2017 und die Brüder Emre Karadagli und Duran Karadagli beglücken seitdem viele Gäste, traut man den Bewertungen.
Am besuchten Sonntagabend waren die Tische auf der Terrasse, im Barraum und dem Speiseraum wohl zu einem Drittel besetzt. Das Publikum unauffällig und eher mittelalt. Vor 19 Uhr sitzt das junge Szenevolk noch im Café und nicht bei Bratkartoffeln im Kvartier, wenn es denn überhaupt diese Küche annimmt.
Wir haben überwiegend schmackhaft gegessen und können das Kvartier gerne empfehlen.
Ein üppiges Mahl mit vielen Happen oder großen Speisen, einigen Bieren und Kurze dazu, schlagen mit einigen Euro zu Buche. Aber die Zeche mit gut 80 € schaffen wir auch beim Griechen oder Italiener. Deswegen eine 3,5 für das Preis-Leistungsverhältnis.
Service:
Die beiden genannten Brüder und eine jüngere Frau, alle im Freizeitlook, erledigen die Arbeit am Hahn und am Tisch. Zwar Bärte bei den Brüdern, aber der Herkunft geschuldet und nicht dem „Hipstertum“. Also auch keine Tätowierungen, Piercings oder Ohrtunnel. Nur die junge Frau hatte nach meiner Erinnerung widernatürlich Metall in der Nase und Armbemalung. Sie hatte aber gute Laune und eine offene Art. Nur überschätzte sie ihr Erinnerungsvermögen. Ich bin ja immer skeptisch, wenn die Bedienung nicht Block und Stift zückt, wenn man für zwei Personen Vor- und Hauptspeisen aufsagt, ggf. noch ergänzt um den Getränkewunsch. Ich fragte dann auch scherzhaft im Ton aber ernst gemeint, ob sie sich denn alles merken könne. „Klar“! Aber statt des Ziegenkäses als Vorspeise für meine ständige Begleiterin brachte sie die Käsespätzle, die nun phonetisch wenig Ähnlichkeit mit Ziegenkäse haben und als Vorspeise für eine zierliche Frau auch weniger angezeigt sind. Sie bestand kurz darauf Käsespätzle gehört zu haben, brachte sie dann aber zurück in die Küche und nach vielleicht zehn Minuten kam der Ziegenkäse. Der kleine Fauxpas brachte uns vier Euro Nachlass.
Ansonsten kamen die Getränke schnell und die Hauptspeisen in einem angenehmen Zeitabstand zur Vorspeise. Es wurde von allen dreien gefragt, ob es denn schmecke.
Zu den Getränken. Beim Bier beginnt es bodenständig mit Haake Beck Pils 0,25 l für 2,50 €. Mein Kräusen 0,3 l steht mit 3,30 € auf dem Bon (Homepage noch 3,10 €). Wasser lt. Homepage 0,75 l 5,20 € und die offenen Weine beginnen bei 3,80 € für 0,15 l.
Im Restaurant entdeckte ich dann einen Kühlschrank mit Störtebecker-Bieren aus Stralsund. Leider nicht die ganze Palette der Brauerei, sondern nur eine kleine Auswahl, darunter aber das süffige Roggen-Weizen für 4,50 € für den halben Liter, ein fairer Preis.
Für den Service nachsichtige 3,5 Sterne.
Essen:
Die Karte gliedert sich in Hausmannskost und Bierhappen. Ich will die Happenauswahl nicht vorenthalten:
Brot mit Kräuterquark
Gewürzgurken aus dem Spreewald
Schmalz auf Landbrot
Saisonales Süppchen im Weckglas
Marktsalat mit Dressing
Gemüsesalat nach Saison
Rote Bete Tatar mit Frühlingszwiebel I Senf
Pommes mit Ketchup I Mayo
Mini-Kartoffeln mit Kräuterquark
Schnitzelchen mit Kartoffelpüree I Zitrone
Currywurst mit Apfel-Curry-Sauce
Nürnberger mit Kartoffelpüree I Bratensauce
Bulette mit Landbrot I Gewürzgurke I Senf
Gulasch mit Klößchen
Bratfisch mit Kartoffelpüree
Matjessalat mit Pumpernickel
Kartoffelpuffer mit Apfelmus
Rote Grütze im Weckglas I Vanillesauce
4 kleine Berliner
Ein Dreierhappen kommt auf 10,80 € (Homepage noch 10,50 €). Ich wählte Currywurst, Matjessalat und Kartoffelsalat. Kein Ausfall, sondern zwei erfrischende, handwerklich sorgfältig gemachte Salate (Kartoffelsalat bayrisch mit Essig und Öl angemacht und Speck). Die Currywurst in Ordnung. Serviert werden die Happen in kleinen Gläsern. Als Vorspeise fand ich die Portionsgrößen und den Dreier passend. Wenn man das zum hungrig machenden Bier als Sättigungshappen ordert, sollten es für einen anständigen Kerl schon 3x3 sein.
Meine ständige Begleiterin bekam dann den sehr eindeutigen Ziegenkäse und dazu ein Kunstwerk aus Blattsalaten, die gefasst waren von einer dünnen Längsscheibe von der Salatgurke. Angemacht mit einem Dressing mit Senfnote. Neben dem gratinierten Ziegenkäse noch ein sehr gelungener, leicht süßlicher Rote-Beete-Salat. Mit 12,90 € (Homepage: 11,90 €) akzeptabel bepreist und prima komponiert.
Ich hatte mir schon im Vorfeld das Brauhausgulasch mit Spätzle (17,90 €) als Favoriten ausgeguckt und wurde nicht enttäuscht. Eine sehr ordentliche Portion mit mageren, gabelzarten Gulaschstücken und einer herzhaften Soße. Laut Karte eine Dunkelbiersoße. Solche Soßen habe ich aus dem Bayerischen (dort zum Schweinsbraten) aber anders in Erinnerung. Diese Soße schien mir eher einen Schuss Rotwein intus zu haben. Aber gleichwie, mit dem Fleisch und den Spätzle sehr passend. Schwäbische Nörgler würden die leicht trockenen Spätzle wohl geißeln, aber da bin ich eher unempfindlich, denn als Soßenbinder taugten sie.
Auf der Speisekarte werden krosse Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln für 7,90 € angepreist, die man mit Klassikern wie Sülze, Knipp, Matjes, Roastbeef oder Spiegeleier kombinieren kann. Meine ständige Begleiterin wählte die Sülze mit Remoulade für 4,90 €. Die Bratkartoffeln haben wir sehr unterschiedlich bewertet. Für mich waren es Scheiben ungepellter kleiner Kartoffeln, die in wenig Fett gebraten worden waren. Speck und Zwiebeln konnte ich kaum ausmachen. Mit den Referenzbratkartoffeln der Schleuse an der Wümme oder im Lesumer Hof kann diese Variante nicht mithalten. Die zwei dünnen Scheiben einer sehr mageren Sülze waren unter Zwiebelringen versteckt und im Aspik leicht säuerlich. Da mögen wir es deftiger mit Schwartenstücken. Gut die selbst gemachte Remoulade.
Trotz leichter Nörgelei am Bratkartoffelgericht vergebe ich für die Küchenleistung insgesamt gerne vier Sterne.
Sehr originelle Salz- und Pfeffermühlen wurden uns auf den Tisch gestellt.
Tagesaktuell gab es noch vier weitere Gerichte, u. a. Forelle, Gambas und zwei Gerichte mit Pfifferlingen.
Ambiente:
Das Kvartier ist im Erdgeschoss eines schmucklosen Mehrfamilienhauses untergebracht, teils als Flachdachanbau. Sechs Tische auf der durch Pflanzkübel vom Trottoir abgetrennten Terrasse. Drinnen im ersten Raum mit der Bar und im dahinter links gelegenen Speiseraum sollen es insgesamt 60 Plätze sein. Man sitzt an blanken Tischen mit heller Tischplatte und auf klassischem Gestühl. Der Platz auf dem Tisch und zwischen den Tischen geht in Ordnung. Schön die Optik des Fußbodens, vielleicht gar Echtholz. Weiß sind die Decke und die Wände. Nur hinter der Bar sticht eine helle Natursteinwand ins Auge. Die Deko ansonsten hält sich in Grenzen (Weinkisten, Weinfass, Fotos). Es wirkt leicht puristisch, aber aus einem Guss.
Ins Ohr dringen Ambient und Lounge, sehr dezent.
Sauberkeit:
Nichts zu bemäkeln. Frische und saubere Feuchträume.
Allgemein:
Bremen quirligster Stadtteil ist das sog. Viertel mit einem vielfältigen Angebot für Speis und Trank. Das meiste jedoch auf die Faust oder die Schnelle. Restaurants, die uns reizen, sind rar. Der Grieche Elia und der Spanier Don Carlos sind gut resp. akzeptabel. Einer Kollegenempfehlung an die Adresse meiner ständigen Begleiterin folgend, sind wir im Kvartier eingekehrt, gelegen in einer Seitenstraße im Steintor, einer Hälfte des Viertels. Auch wenn das Viertel das Quasi-Hauptquartier der links-grün-alternativ Bewegten ist, wird es bislang noch... mehr lesen
Kvartier
Kvartier€-€€€Restaurant042189700109Lübecker Straße 37, 28203 Bremen
4.0 stars -
"Bodenständiges im Bremer Viertel – Gut gemacht!" Hanseat1957Allgemein:
Bremen quirligster Stadtteil ist das sog. Viertel mit einem vielfältigen Angebot für Speis und Trank. Das meiste jedoch auf die Faust oder die Schnelle. Restaurants, die uns reizen, sind rar. Der Grieche Elia und der Spanier Don Carlos sind gut resp. akzeptabel. Einer Kollegenempfehlung an die Adresse meiner ständigen Begleiterin folgend, sind wir im Kvartier eingekehrt, gelegen in einer Seitenstraße im Steintor, einer Hälfte des Viertels. Auch wenn das Viertel das Quasi-Hauptquartier der links-grün-alternativ Bewegten ist, wird es bislang noch
Besucht am 17.08.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 80 EUR
Allgemein:
Die griechische Restaurantszene in Bremen-Nord hat wohl ihren Zenit überschritten. Klar, die Platzhirsche wie Sparte in Lesum oder Orpheas in Burg brummen, aber in Vegesack kriselt es. Ende 2017 schloss das Ifestos und wurde durch das syrische Rotana ersetzt (das nun aber auch schon seit Monaten „wegen Umbaus“ geschlossen ist). Das Katerini an der Hammersbecker Straße ist seit geraumer Zeit wegen „Brandschadens“ geschlossen und das 2018 völlig neu eingerichtete Korfu in der Sager Straße hat nur ein halbes Jahr geschafft!
Eine Anzeige im Frühjahr teilte mit, dass das Irodion in der Lindenstraße seit Februar 2019 einen neuen Wirt hat. Die Wirtsleute Pano und Irena führen das Irodion nun fort. Ein Anlass, meine Kritik aus März 2014 auf ihre Aktualität hin zu prüfen.
Das Fazit ist schnell gezogen: Kontinuität ist die Devise. 2014 schrieb ich: „Im Spektrum der vielen Griechen in Bremen-Nord bietet das Irodion Erwartbares. Nicht mehr, nicht weniger. Für die wohnortnahe Versorgung also akzeptabel.“ Dabei kann es bleiben.
Da die Karte auch recht stabil geblieben ist, kann ich einen validen Preisvergleich machen. Die Inflationsrate seit 2014 liegt bei 5,4 %. Die Preissteigerungen im Irodion liegen bei den Speisen eher bei 20 %. Bei den Getränken hat sich hingegen nicht viel nach oben getan. Im Quervergleich sollen es 3,5 Sterne für das Preis-Leistungsverhältnis sein.
Im Internet findet man das Irodion mit seiner Homepage www.irodion-bremen.de und auf Facebook kann man sich Fotos und Kommentare von Gästen anschauen.
Nicht vorenthalten möchte ich die „köstlich“ schwülstige Begrüßung auf der Homepage:
„Herzlich Willkommen beim griechischen Restaurant Irodion, wo jedes Gericht ein künstlerisches Stück auf unserer Bühne der Köstlichkeiten ist!“
Am regnerischen Samstagabend im August nach Ferienende war das Irodion weitgehend ausgebucht. Paare, Familien und kleine Gruppen waren anzutreffen. Herzliche Begrüßungen sprechen für viel Stammpublikum.
Ich möchte in dieser Kritik mein altes Griechenranking wieder aktualisiert aufleben lassen. Es ist von der Anzahl der Restaurants her auf 20 zusammengeschrumpft und ich habe nicht jedes aufgeführte Restaurant auf sein Fortleben gecheckt:
Hier ist es (mit meinen Bewertungszwischenstufen, Essen zweifach, PLV einfach gewichtet; Ränge werden bei gleicher Punktzahl mehrfach vergeben):
Im Service erlebt man drei Frauen, einheitlich schwarz gewandet. Dito die beiden für die Getränkeversorgung zuständigen Männer. Es herrscht eine gute Stimmung im Team und am Tisch. Beim letzten Mal ging unser Pausenwunsch zwischen Vor- und Hauptspeisen total in die Hose, so dass wir ihn dieses Mal sehr eindringlich bei der Bestellaufnahme äußerten. Als nach kurzer Zeit des Vorspeisenverzehrs die Salate gebracht wurden, befürchteten wir schon, dass nun die Grillgerichte auf dem Fuße folgen würden. Dem war aber nicht so und wir wurden nach angenehmer Zeit gefragt, ob es denn weitergehen dürfe. Ausgegeben wird ein zimmerwarmer Ouzo auf Eis zur Begrüßung und mit der Rechnung. Ein Eiswürfel mehr wäre zu begrüßen.
Die Getränke kamen flott auf den Tisch und auch die Vorspeisen ließen nicht lange auf sich warten.
Für den Service 3,5 Sterne.
Die Getränkepreise: 0,3 l Krombacher Pils 2,90 € (2014: 2,60 €), 0,75 l Mineralwasser 5,50 € (2014: 5,40 €), Wein 0,25 l ab 4,30 € (2014: 4,20 €). Auf der Karte nur sechs offene Standardweine, aber in einem Aufsteller auf dem Tisch bietet die Weinkarte 10 griechische Gewächse, die auch alle offen angeboten werden.
Essen:
Die Karte (ohne Getränke) wird auf der Internetseite als Download angeboten. Zudem wird eine ziemlich abgegriffene Seite mit „Empfehlungen des Chefkochs“ gereicht. Auf ihr ein Potpourri an Meze, Fleisch-, Scampi- und Fischgerichten, leicht neben dem Üblichen.
Befremdlich, dass auf der Karte bei den kalten und warmen Vorspeisen nur „Hirtenkäse“ aufgeführt wird. Eine Nachfrage als Feststellung, dass das ja wohl kein Schafskäse sei, wurde von der Bedienung bejaht. Es wird also Salzlakenkäse aus Kuhmilch sein. Hier spart der Wirt am falschen Ende! Ein Grieche ohne Schafskäse/Feta ist schon ein kleines Armutszeugnis. Auch befremdlich, dass Schweineleber statt Rinderleber auf den Grill kommt.
Wir wählten drei Vorspeisen: Gigantes (5,90 €), Oktopussalat (12,90 €) und Knoblauchcreme (2,20 €).
Letztgenannte soll hausgemacht sein. Wenn überhaupt in der Küche Hand an die Creme gelegt wird, dann mit etwas Knoblauchgranulat. Ansonsten eine süße Industriesoße, die nach kurzem Verkosten großteils wieder zurückging.
Die Gigantes mit reichlich frischem, geriebenem Knoblauch, in einer tomatig-öligen Soße mit kleinen Kräuterspuren; gut essbar. Das galt auch für den Oktopussalat. Die Abschnitte vom Krakenarm zart und zum Garen wohl gekocht. Die Haut mit den Saugnäpfen war entfernt worden. Zusammen mit der nur leicht säuerlichen Vinaigrette fanden wir es sehr gelungen.
Positiv auch der Korb mit angekrosstem, warmen Fladenbrot. Zudem vom Haus zwei gegrillte, mit Knoblauchöl bestrichene Scheiben Stangenweißbrot.
Wir hatten Krautsalat zu den Grilladen erbeten statt des ansonsten gemischten Beilagensalates. Mit gut angehäuftem, zurückhaltend angemachtem, erfrischendem Krautsalat wurde unsere Wahl belohnt.
Schon 2014 hatte meine ständige Begleiterin die Bauernspieße mit Pommes und Bauernsalat als Hauptspeise geordert (14,20 €, 2014: 12,40 €). Sie fand sie auch dieses Mal gelungen. Typisch für Bauernspieße beim Griechen ist der würfelige Schnitt des Fleisches, derweil das Souvlaki meist dünn geschnitten ist. Beim Grillen ist die Chance, dass das dickere Fleisch nicht trocken auf den Teller kommt deutlich größer. Heuer fand ich den Schnitt schon zu souvlakimäßig. Eine gute Würzung musste ich anerkennen.
Ich hatte mir die Kalabaka-Platte mit Gyros und Lammkoteletts ausgewählt (14,10 €). Die Lammkoteletts mit ihrem Fettrand schön saftig und gut. Das Gyros durchschnittlich. Das gesondert georderte Tstatsiki (3,90 €) mit Gurke, mittelknobig und erfrischend. Ein Klacks Tsatsiki zierte auch die Grillteller.
Die Portionsgrößen sehr ordentlich, aber nicht erschlagend.
Auf den Tischen leider nur simple Salz- und Pfefferstreuer.
Für die Vorspeisen Bohnen und Oktopus sind vier Sterne drin, die Hauptspeisen sehe ich bei guten 3,5 Sternen und notiere intern 3,75 Sterne.
Ambiente:
Im Irodion hat der neue Wirt alles belassen. Wir schätzen mittlerweile das klassische Interieur griechischer Restaurants und fühlen uns in den gut abgeteilten Sitznischen wohl.
Ansonsten wandert das Auge über die Dekoelemente Pseudomauerwerk, Säulen, Figuren, in Bildern gefasste griechische Motive, ein Fresko mit Tempel und Himmelsblau, Wandteller. Die Tische variieren in der Größe und sind für vier Essarbeiter etwas schmal geraten. Nicht erinnern kann ich mich an die vom Einrichtungsstil her eigentlich zwingend geforderte Syrtakimusi.
Hinter dem Haus verfügt das Irodion über eine großzügige Terrasse. Durch die Einfahrt gelangt man auch auf die rückwärtigen Parkplätze.
Sauberkeit:
Alles gut. Die Toiletten sind sauber, frisch und mittelmodern.
Allgemein:
Die griechische Restaurantszene in Bremen-Nord hat wohl ihren Zenit überschritten. Klar, die Platzhirsche wie Sparte in Lesum oder Orpheas in Burg brummen, aber in Vegesack kriselt es. Ende 2017 schloss das Ifestos und wurde durch das syrische Rotana ersetzt (das nun aber auch schon seit Monaten „wegen Umbaus“ geschlossen ist). Das Katerini an der Hammersbecker Straße ist seit geraumer Zeit wegen „Brandschadens“ geschlossen und das 2018 völlig neu eingerichtete Korfu in der Sager Straße hat nur ein halbes Jahr geschafft!
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4.0 stars -
"Nach wie vor solide Grundversorgung" Hanseat1957Allgemein:
Die griechische Restaurantszene in Bremen-Nord hat wohl ihren Zenit überschritten. Klar, die Platzhirsche wie Sparte in Lesum oder Orpheas in Burg brummen, aber in Vegesack kriselt es. Ende 2017 schloss das Ifestos und wurde durch das syrische Rotana ersetzt (das nun aber auch schon seit Monaten „wegen Umbaus“ geschlossen ist). Das Katerini an der Hammersbecker Straße ist seit geraumer Zeit wegen „Brandschadens“ geschlossen und das 2018 völlig neu eingerichtete Korfu in der Sager Straße hat nur ein halbes Jahr geschafft!
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Bremen quirligster Stadtteil ist das sog. Viertel mit einem vielfältigen Angebot für Speis und Trank. Das meiste jedoch auf die Faust oder die Schnelle. Restaurants, die uns reizen, sind rar. Der Grieche Elia und der Spanier Don Carlos sind gut resp. akzeptabel. Einer Kollegenempfehlung an die Adresse meiner ständigen Begleiterin folgend, sind wir im Kvartier eingekehrt, gelegen in einer Seitenstraße im Steintor, einer Hälfte des Viertels. Auch wenn das Viertel das Quasi-Hauptquartier der links-grün-alternativ Bewegten ist, wird es bislang noch nicht von veganen Vietnamesen dominiert. Es finden sich sogar Lokalitäten wie der „Platzhirsch“ oder das „daheim“, was auf bodenständige Kost hindeutet. Das Kvartier interpretiert dies originell neu, in einem „hippen“ Ambiente.
Die Mission auf der Homepage https://kvartier-bremen.de kommt angenehm unprätentiös daher:
„Was ist ein Happen? Eine kleine Menge von einer Speise. „Schnell noch einen Happen essen“, das können Sie ab sofort im Kvartier. Für den kleinen Hunger oder für Freunde zum Teilen. Jeder für sich mit einem klaren Bezug zur deutschen Küche, vom klassischen Wirtshausessen bis zum Besonderen.“
„Happen“ muss man sich erst einmal trauen, andere würden „trendig“ von „norddeutschen Tapas“ sprechen.
Das Kvartier gibt es seit 2017 und die Brüder Emre Karadagli und Duran Karadagli beglücken seitdem viele Gäste, traut man den Bewertungen.
Am besuchten Sonntagabend waren die Tische auf der Terrasse, im Barraum und dem Speiseraum wohl zu einem Drittel besetzt. Das Publikum unauffällig und eher mittelalt. Vor 19 Uhr sitzt das junge Szenevolk noch im Café und nicht bei Bratkartoffeln im Kvartier, wenn es denn überhaupt diese Küche annimmt.
Wir haben überwiegend schmackhaft gegessen und können das Kvartier gerne empfehlen.
Ein üppiges Mahl mit vielen Happen oder großen Speisen, einigen Bieren und Kurze dazu, schlagen mit einigen Euro zu Buche. Aber die Zeche mit gut 80 € schaffen wir auch beim Griechen oder Italiener. Deswegen eine 3,5 für das Preis-Leistungsverhältnis.
Service:
Die beiden genannten Brüder und eine jüngere Frau, alle im Freizeitlook, erledigen die Arbeit am Hahn und am Tisch. Zwar Bärte bei den Brüdern, aber der Herkunft geschuldet und nicht dem „Hipstertum“. Also auch keine Tätowierungen, Piercings oder Ohrtunnel. Nur die junge Frau hatte nach meiner Erinnerung widernatürlich Metall in der Nase und Armbemalung. Sie hatte aber gute Laune und eine offene Art. Nur überschätzte sie ihr Erinnerungsvermögen. Ich bin ja immer skeptisch, wenn die Bedienung nicht Block und Stift zückt, wenn man für zwei Personen Vor- und Hauptspeisen aufsagt, ggf. noch ergänzt um den Getränkewunsch. Ich fragte dann auch scherzhaft im Ton aber ernst gemeint, ob sie sich denn alles merken könne. „Klar“! Aber statt des Ziegenkäses als Vorspeise für meine ständige Begleiterin brachte sie die Käsespätzle, die nun phonetisch wenig Ähnlichkeit mit Ziegenkäse haben und als Vorspeise für eine zierliche Frau auch weniger angezeigt sind. Sie bestand kurz darauf Käsespätzle gehört zu haben, brachte sie dann aber zurück in die Küche und nach vielleicht zehn Minuten kam der Ziegenkäse. Der kleine Fauxpas brachte uns vier Euro Nachlass.
Ansonsten kamen die Getränke schnell und die Hauptspeisen in einem angenehmen Zeitabstand zur Vorspeise. Es wurde von allen dreien gefragt, ob es denn schmecke.
Zu den Getränken. Beim Bier beginnt es bodenständig mit Haake Beck Pils 0,25 l für 2,50 €. Mein Kräusen 0,3 l steht mit 3,30 € auf dem Bon (Homepage noch 3,10 €). Wasser lt. Homepage 0,75 l 5,20 € und die offenen Weine beginnen bei 3,80 € für 0,15 l.
Im Restaurant entdeckte ich dann einen Kühlschrank mit Störtebecker-Bieren aus Stralsund. Leider nicht die ganze Palette der Brauerei, sondern nur eine kleine Auswahl, darunter aber das süffige Roggen-Weizen für 4,50 € für den halben Liter, ein fairer Preis.
Für den Service nachsichtige 3,5 Sterne.
Essen:
Die Karte gliedert sich in Hausmannskost und Bierhappen. Ich will die Happenauswahl nicht vorenthalten:
Brot mit Kräuterquark
Gewürzgurken aus dem Spreewald
Schmalz auf Landbrot
Saisonales Süppchen im Weckglas
Marktsalat mit Dressing
Gemüsesalat nach Saison
Rote Bete Tatar mit Frühlingszwiebel I Senf
Pommes mit Ketchup I Mayo
Mini-Kartoffeln mit Kräuterquark
Schnitzelchen mit Kartoffelpüree I Zitrone
Currywurst mit Apfel-Curry-Sauce
Nürnberger mit Kartoffelpüree I Bratensauce
Bulette mit Landbrot I Gewürzgurke I Senf
Gulasch mit Klößchen
Bratfisch mit Kartoffelpüree
Matjessalat mit Pumpernickel
Kartoffelpuffer mit Apfelmus
Rote Grütze im Weckglas I Vanillesauce
4 kleine Berliner
Ein Dreierhappen kommt auf 10,80 € (Homepage noch 10,50 €). Ich wählte Currywurst, Matjessalat und Kartoffelsalat. Kein Ausfall, sondern zwei erfrischende, handwerklich sorgfältig gemachte Salate (Kartoffelsalat bayrisch mit Essig und Öl angemacht und Speck). Die Currywurst in Ordnung. Serviert werden die Happen in kleinen Gläsern. Als Vorspeise fand ich die Portionsgrößen und den Dreier passend. Wenn man das zum hungrig machenden Bier als Sättigungshappen ordert, sollten es für einen anständigen Kerl schon 3x3 sein.
Meine ständige Begleiterin bekam dann den sehr eindeutigen Ziegenkäse und dazu ein Kunstwerk aus Blattsalaten, die gefasst waren von einer dünnen Längsscheibe von der Salatgurke. Angemacht mit einem Dressing mit Senfnote. Neben dem gratinierten Ziegenkäse noch ein sehr gelungener, leicht süßlicher Rote-Beete-Salat. Mit 12,90 € (Homepage: 11,90 €) akzeptabel bepreist und prima komponiert.
Ich hatte mir schon im Vorfeld das Brauhausgulasch mit Spätzle (17,90 €) als Favoriten ausgeguckt und wurde nicht enttäuscht. Eine sehr ordentliche Portion mit mageren, gabelzarten Gulaschstücken und einer herzhaften Soße. Laut Karte eine Dunkelbiersoße. Solche Soßen habe ich aus dem Bayerischen (dort zum Schweinsbraten) aber anders in Erinnerung. Diese Soße schien mir eher einen Schuss Rotwein intus zu haben. Aber gleichwie, mit dem Fleisch und den Spätzle sehr passend. Schwäbische Nörgler würden die leicht trockenen Spätzle wohl geißeln, aber da bin ich eher unempfindlich, denn als Soßenbinder taugten sie.
Auf der Speisekarte werden krosse Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln für 7,90 € angepreist, die man mit Klassikern wie Sülze, Knipp, Matjes, Roastbeef oder Spiegeleier kombinieren kann. Meine ständige Begleiterin wählte die Sülze mit Remoulade für 4,90 €. Die Bratkartoffeln haben wir sehr unterschiedlich bewertet. Für mich waren es Scheiben ungepellter kleiner Kartoffeln, die in wenig Fett gebraten worden waren. Speck und Zwiebeln konnte ich kaum ausmachen. Mit den Referenzbratkartoffeln der Schleuse an der Wümme oder im Lesumer Hof kann diese Variante nicht mithalten. Die zwei dünnen Scheiben einer sehr mageren Sülze waren unter Zwiebelringen versteckt und im Aspik leicht säuerlich. Da mögen wir es deftiger mit Schwartenstücken. Gut die selbst gemachte Remoulade.
Trotz leichter Nörgelei am Bratkartoffelgericht vergebe ich für die Küchenleistung insgesamt gerne vier Sterne.
Sehr originelle Salz- und Pfeffermühlen wurden uns auf den Tisch gestellt.
Tagesaktuell gab es noch vier weitere Gerichte, u. a. Forelle, Gambas und zwei Gerichte mit Pfifferlingen.
Ambiente:
Das Kvartier ist im Erdgeschoss eines schmucklosen Mehrfamilienhauses untergebracht, teils als Flachdachanbau. Sechs Tische auf der durch Pflanzkübel vom Trottoir abgetrennten Terrasse. Drinnen im ersten Raum mit der Bar und im dahinter links gelegenen Speiseraum sollen es insgesamt 60 Plätze sein. Man sitzt an blanken Tischen mit heller Tischplatte und auf klassischem Gestühl. Der Platz auf dem Tisch und zwischen den Tischen geht in Ordnung. Schön die Optik des Fußbodens, vielleicht gar Echtholz. Weiß sind die Decke und die Wände. Nur hinter der Bar sticht eine helle Natursteinwand ins Auge. Die Deko ansonsten hält sich in Grenzen (Weinkisten, Weinfass, Fotos). Es wirkt leicht puristisch, aber aus einem Guss.
Ins Ohr dringen Ambient und Lounge, sehr dezent.
Sauberkeit:
Nichts zu bemäkeln. Frische und saubere Feuchträume.