Niedersachsen

Jeder Standort hat so seine Lokale, wo über einen gewissen Zeitraum jeder hinrennt bzw. gesehen werden muss. In Cuxhaven-Duhnen ist das zur Zeit Björn's Beach. Der Betreiber des weinseligen Paulaner-Kellers, einer Feier- und Beziehungsanbahnungsinstitution mit Malle-Feeling hat es punktgenau und clever verstanden, hier etwas vom Ortszentrum entfernt neben einer Fahradverleihhalle von der grünen Wiese eine stylische Location mit ansprechender Terrasse aus dem Boden zu stampfen und sogar schon durch einen Anbau zu erweitern. Neben (in die jahre gekommenen) Touristen versammeln sich hier Jungvolk, Einheimische (VIPs), Homeboys in Markenklamotten und Paare um am Treiben teilzuhaben - es war rappelvoll - und man kennt sich (spätestens nach dem 2. Besuch). Offene Feuer machen nach Einbruch der Dunkelheit das Urlaubsfeeling komplett - auch wenn die namensgebende Beach-Atmosphäre trotz einiger Strandkörbe und Surfbretter etwas im Verborgenen bleibt.

Das Angebot erstreckt sich über typische Fischgerichte, Snacks, Burger, Steaks und allerlei Mainstream-Posten (Currywurst etc.) sowie Cocktails und eben allem, was man zum Sattwerden und Feiern braucht. Die Atmosphäre quirlig, locker-unkompliziert und architektonisch hochwertig ausgestattet. Hier wurde geklotzt und nicht gekleckert, wenn auch der optische Anspruch etwas über den wohlklingenden gastronomischen Leistungen zu liegen scheint. So wird ein Rumpsteak 21,50€ mit Ofenkartoffel à 3,-€ schon zu knapp 25,-€ als Hauptgericht. Mein "Spezialburger" mit Steak Fries, Bacon, Cheese und Haussauce von der Tafel schlug mit 13,50€ zu Buche. Ein Brotkorb mit 2 Dips als Mitternachtssnack gibt es für 4,80€.

Handverlesenes, bildhübsches blutjunges weibliches Personal bildet hier den offenherzig-kecken Hintergrund für ein musikuntermaltes Erfolgskonzept, an das wohl in Duhnen nach Michael Weber's "Am Meer" kaum noch einer geglaubt hätte. Die Damen waren gut organisiert und konnten der ausgebuchten Lage auf der Riesenterrasse und im Innenraum mit Unterstützung des Chefs und Barmannes gut Herr werden.

Das Getränkeangebot mit Pils 0,3l Krombacher 2,70€, Longdrinks 5,50€, vernünftigen Weinen 0,2l 5,50€ und Softgetränken 0,4l 4,-€ hochwertig aber noch im Rahmen.

Das Essen war durchschnittlich bis ordentlich, gut portioniert und optisch ansprechend serviert; Supermarkt-Mayo und Heinz-Ketchup werden auf Wunsch in der Hersteller-Plastikquetschflache auch bei Außentemperaturen über 30°C dazugestellt. Der Burger einen Hauch trocken aber gut belegt - insgesamt entwickelte sich auf dem Teller ein Junk-schmackhaftes Einerlei mit der Haussauce, die eine genaue Bestimmung der Ingredienzien, Fleisch- und Pattiequalität sowie Einzelgeschmäcker erschwerte. Mainstream wie aus Vorprodukten, o.k. aber egal - hier gehts um die leckere Präsentation durch die Mädels und das Drumherum. Sommerliche Feierlaune und viele touristisch schräge Vögel - man wird satt, bier- bzw. weinselig und will gar nicht mehr gehen...

Sehr gelungenes, gut umgesetztes neues Konzept. Stimmig und interessant aber etwas künstlich. Im Urlaub mag man darüber hinwegsehen. Mal schauen, wohin es das Feiervolk demnächst verschlägt; viel Platz für derartige Innovationen gibt es zentral im touristisch übervoll erschlossenen Duhnen neben den Traditionsbetrieben kaum noch...

Allgemein
Das Super-September-Wetter animierte uns vor dem Champions League-Abend noch eine Runde mit dem Cabrio zu drehen und bei einem "Italiener" einzukehren, den wir zum erstenmal besuchten.

Service
Eine freundliche Bedienung nahm uns in Empfang und, ob wir einen Platz im Restaurant oder lieber auf der kleinen Terrasse bevorzugen. Wir haben uns für die Terrasse entschieden. Die Speise- und Getränkekarte wurde uns umgehend gereicht und die Getränkewünsche wurde aufgenommen. Die Getränke wurden uns zügig serviert. Das Essen wurde in einer angemessenen Zeit serviert. Die Bedienung fragte zwischenzeitlich ob alles in Ordnung ist. Benutztes Geschirr wurde zwischenzeitlich abgeräumt. Zitronenwasser zur Reininung der Finger stand sofort zur Verfügung. Die Bedienung war insgesamt sehr aufmerksam.

Essen
Die Speisekarte ist sehr übersichtlich: eine halbe Seite Vorspeisen, eine Seite Nudelgerichte, eine Seite Pizza und eine Seite mit Rind, Schwein und Lamm, kein Fisch!
Die Getränkekarte war mit drei Seiten vom Umfang angemessen und enthielt die für einen "Italiener" typischen Getränke.
Als Gruß aus der Küche gab es kleine warme Pizzabrötchen mit Schnittlauchbutter. Geschmacklich wirklich gut. Als Vorspeise haben wir Bruschetta bestellt. Drei Scheiben geröstetes Weißbrot mit Tomaten und getrocknetem Basilikum. Einfach ohne schnick-schnack, aber lecker. Der Sonderwunsch nach Eiswürfeln für das Getränk wurde schnell erfüllt.
Wir haben uns für folgende Gerichte entschieden: Muscheln im Weißweinsud sowie Tagliatelle mit Rinderfiletstreifen in Tomatensahnesauce sowie einen Salatteller.
Der Salat (Tomate, Gurke, Eisbergsalat, Paprika, Zwiebeln und Balsamico) war frisch und knackig. Die Muscheln waren leider noch sehr klein aber gut angemacht im Weißweinsud mit Knoblauch, Zwiebeln und ein paar Paprikastreifen. Die Nudeln waren gut zubereitet, nicht zu weich. Die Sahnesauce war schön cremig. Die Rinderfiletstreifen hätten von der Menge her etwas mehr sein dürfen.

Ambiente
Der erste Eindruck - ein Schock- ab in den Keller. Der Zugang erfolgt über eine steile Treppe in das Souterrain. Hier liegt das Restaurant sowie ein sehr kleiner Aussenbereich, der von einer hohen Felsensteinmauer umgeben ist. Der Ausblick ist hier sehr begrenzt. Die Bestuhlung im Aussenbereich sowie im Restaurant ist aus Holz und weist Gebrauchsspuren auf. Auf der Terrasse steht mittig ein großer Ampelschirm. Insgesamt optisch noch ein ordentlicher Eindruck. Die große Überraschung bietet das Restaurant im Innenbereich. Bis auf die bereits angesprochene Bestuhlung wirkt der  Innenbereich neuwertig. Die Tische sind mit Stofftischdecken und einer schönen Tisch-Deko eingedeckt. Alles sieht sehr ansprechend aus.

Sauberkeit
Alles wirkt sehr sauber. Dies gilt auch für die Toiletten, die relativ neuwertig und ansprechend großzügig sind .

Preis/Leistung
angemessen

In einer der 5 klassischen Backsteinvillen auf dem Südstrand bietet Wilhelmshaven eine quirlig-gepflegte Einkehr mit touristischem Angebot und locker-regionalem Umgang. Bei gutem Wetter war die Terrasse ordentlich besucht; ein freundlicher Kellner brachte umgehend die Speisekarte; der Service hatte die Lage gut im Griff. Vorwiegend etwas betagteres Publikum erfreute sich hier an den für Seebäder typischen maritimen Speisen, die hier als Tellergerichte zum vernünftigen Preis angeboten werden. Schon etwas 08/15 - Schnitzel, Fisch, Suppen, Salate etc. -dadurch aber absolut Familientauglich.
Ich versuchte das Wilhelmshavener Labskaus mit Rollmops, Gewürzgurke, Rote Bete und Spiegelei (11,90€) mit einem Jever (0,3l 2,80€). Nach gut 15min eine normale seniorengeignete Portion bei ebenso normaler aber schmackhafter Qualität. Weder Ausreißer nach oben oder unten - vergleichbar und uniform wie woanders ohne den Zusatz "Wilhelmshavener...". Die Beilagen jedenfalls brauchbar und aus dem Eimer; für das Labskaus kann ich das nicht beurteilen.

Geignet für eine unkomplizierte Rast bei hervorragender Aussicht, sommerlichem Flair und normaler Küche.

Stau auf der A1, da fährt man lieber über Bundesstraßen und kleineren Straßen dran vorbei. So machten wir es gestern auch, in der Nähe des Buchholzer- und Maschener Kreuz kamen wir von Geesthacht nach Stelle, dort auf der rechten Seite das Café Winzig. 2012 wurde es eröffnet.
 
Kurz danach ein großer Parkplatz, wo wir anhielten. Vor dem Café gibt es Sitzplätze und einen Strandkorb. Der Zugang ist barrierefrei mit einer kleinen Schräge.
 
Es sieht alles sehr gemütlich aus, die freundliche Dame erklärte uns das Angebot an Backwaren.
 
Wir bestellten grünen Tee und einen Pott Kaffee der Hamburger Privatrösterei Fehling.
 
Dazu Zitronen- und Waldbeeren Torte. Torte kostet dort 2,80 €, und das sind große reelle leckere Stücke.
 
Der Kaffee mit 3,60 € war schon teuer, aber in der Qualität auch sein Geld wert, dagegen war der Tee im Glas mit 1,90 € günstig.

Uns hat es dort gefallen, einen Beleg gab es nur handschriftlich.
 

Dass in der Gastronomie das Personal gelegentlich wechselt, ist durchaus nichts Besonderes.
 
Manchmal stimmt die Chemie nicht, auch wenn die Qualifikation stimmt. Aber das ist selten so. Denn öfter liegt der Fall einfach ganz anders: Junge Leute wollen Erfahrungen sammeln und in neuen Positionen, sich weiter entwickeln.
 
Aber auch erfahrene Kräfte bleiben meist nicht bis zur „Rente“ in einem Betrieb. Einige wollen sich auch selbständig machen.
 
So war es zum Beispiel mit René Frank.
 
Der erfolgreiche Pâtissier, der sechs Jahre die Gäste im Hause begeisterte, machte eine eigene Lokation auf: eine Dessertbar in Berlin mit Namen „Coda“.
 
Roman Aster hat nun die Stelle als  Chef-Patissier seit einigen Wochen eingenommen. Der gebürtige Südtiroler lernte zuerst Koch und entdeckte dann seine Vorliebe für die Nachspeisen. Sein Können konnte er dann in einigen namhaften Häusern zeigen.
Auch beim Wettbewerb „Patissier des Jahres“ schnitt er schon erfolgreich ab und konnte ein Vorfinale sogar gewinnen.
 
Und auch der Herr der Weine hat gewechselt. Sven Oetzel hat das Restaurant verlassen.  Christian Scholz hat die Funktion übernommen. Auch er hat den Beruf von Grund auf gelernt; denn er ausgebildeter Restaurantfachmann. Eine Station führte ihn unter anderem in die Villa Rothschild in Königstein im Taunus. Dort fand er auch seine Beziehung zum Wein und bildete sich zum Sommelier fort.
Dieser neue Bereich führte ihn ebenfalls in bekannte Betriebe und schließlich an seine aktuelle Wirkungsstätte im „la vie“.
 
Stammgäste werden den Unterschied bei Personalwechseln sicher bemerken. Aber das muss ja auch kein Problem sein. Die große Linie bleibt erhalten.
 
Thomas Bühner, der Hausherr,  zählt seit mehr als 20 Jahren zu den deutschen Spitzenköchen. Er wurde „Koch des Jahres 2006“ und kam im gleichen Jahr ins „la vie“.
Vorher war er 14 Jahre lang Küchenchef des Restaurants „La Table“ im Casino Hohensyburg gewesen und sich dort zwei Michelin-Sterne erkocht.
 
Auch an neuer Stätte schaffte er schon 2007 den 2. Stern. Dann musste er jedoch bis 2011 auf die dritte Stufe warten.
 
Dieses Jahr feiert er also schon 10 Jahre „la vie“. Das wird natürlich mit besonderen Aktionen gefeiert.
 
https://www.restaurant-lavie.de