Geschrieben am 29.12.2019 2019-12-29| Aktualisiert am
30.12.2019
Besucht am 27.12.2019Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Rechnungsbetrag: 790 EUR
Unter diesem Motto hatte der Bremer Community Kollege Borgfelder im Verein mit seinem süßen Fan zwei Kollegen nebst Anhang am Ende des Jahres 2019 an die Weser gelockt. Und so fanden sich am Abend des 27. Dezember 2019 um 18 Uhr erst der Pfälzer Kollege marcO74 mit seiner aus Bremen stammenden Gattin und dann auch etwas später (das passiert, wenn man falsche Uhrzeiten mailt) Carsten1972 und seiner Frau im Bistro der Feinschmecker-Institution Grashoff ein. Eigentlich hatte ich mich sehr gefreut, dass auch Kollegin PetraIO nebst Angetrauten auch nach Bremen kommen wollte, aber wieder verhinderten widrige Umstände die Anreise der Beiden aus dem Hunsrück, sehr schade! Aber wir alle drücken die Daumen, dass ihr nächstes Mal wieder gesund und munter dabei seid!
Grund für unser Treffen war (wenn es denn überhaupt einen solchen braucht) dass ich bei Borgi mal hatte anklingen lassen, dass ich das letzte Mal 2001 im Grashoff war, da war Familie Schmidt noch besternt mit einem Macaron und ich hatte als Student eine LAG aus Bremen, mit der ich einmal ein riesengroßes Loch in mein knappes studentisches Budget gerissen hatte, und sie dorthin zum Essen ausgeführt hatte. Da ich bekannter weiße nun mit einer Schwäbin verheiratet bin, weiß man, dass Investment war nicht langfristig nachhaltig!
Nichts desto trotz war das Grashoff mit seiner Kombination aus verlockenden Feinschmeckerladen und daneben platzierten kleinem (wörtlich) und engen (noch wörtlicher) Bistro in sehr nachhaltiger Erinnerung geblieben. Und da meine jetzige Frau die französische Küche, so wie sie im Grashoff zelebriert wird, sehr liebt, war es klar, nächstes Mal in HB gehen wir dahin, mit oder ohne den Borgi! Da man aber sicher sein kann, wenn man den Borgi mit Genuss lockt, dann beißt er sehr sicher in den Haken, war aus diesen Gedankenspielen das hier beschriebene Kritikertreffen geworden. Sehr freute ich mich auch, den Kollegen Marco endlich persönlich kennen lernen zu dürfen. Lange haben wir uns gegenseitig die Rezensionen kommentiert, aber bisher hatte es nicht zu einem Treffen gereicht. Endlich stand er vor mir, der Lebens- und Genussfrohe Pfälzer mit der Vorliebe für Elsässische Delikatessen! Und wie fast immer in unserer kleiner Gemeinschaft war sofort ein Draht zwischen uns (wer war der ältere Herr links von mir noch mal?), Marco ist ein ganz feiner Mensch und Kollege! Danke noch mal für die schöne Pfälzer Burgunder Cuvee, die wird geöffnet mit den allerbesten Erinnerungen an unseren gemeinsamen Abend und mit Vorfreude auf das nächste Treffen in der Pfalz!
Meine Frau und ich hatten uns etwas verspätet, da der Bremer Kollege uns 19 Uhr als Eintreffzeit vorgegeben hatte, aber nun die Lust auf Genuss so groß geworden war, dass aus 19 Uhr 18 Uhr wurde und wir eiligen Schrittes vom Hotel an der Weser durch die Stadt an die Wallanlagen gingen um wenigstens noch ein kleines Glas des österreichischen Extra Brut Sektes vom WG Loimer genießen zu können, den unsere Gastgeberin Frau Schmidt schon für das Völkchen am Tresen enthauptet hatte. Puh, geschafft!
Auf der HP stellt das Grashoff keine Karte ein, deswegen zeige ich hier die Karte vom 27. Dezember 2019, damit man einen kleinen Eindruck von der Küche im Bistro Grashoff bekommt.
Blickt man auf die zweiseitige Karte erkennt man, klassische französische Bistroküche. Gehobene Zutaten im schlichteren Rahmen serviert. Trüffel, Austern, Hummer, Fisch, die ganze Vielfalt französischer Küchenzutaten war da und in einfacheren Gerichten verarbeitet. Es war klar, das wird irre schwer eine Auswahl zu treffen. Während schon ein ersten Sauvignon blanc, geordert vom Borgi die Gläser füllte, rätselte ich noch, was ich auswählen würde. Letztendlich gingen meine Frau und ich d'accord und bestellten einfach nur 4 Vorspeisen, so war die Qual der Wahl nicht ganz so groß. Ich will hier im folgenden auf diese Gerichte eingehen, denn ich bin sicher, dass auch von anderer Seite noch Rezensionen folgen werden. Gang 1 und 2 war bei uns beiden gleich, zuerst Fisch. In Sternanis gebeizter Ikarimi Lachs mit Papaya und Passionsfrucht. Mehr als das braucht es eigentlich nicht, um das Gericht zu beschreiben. Gurke eingelegt und Feldsalat war noch dabei. Sehr naturell war das Stück Lachs auf dem Teller, topfrische Qualität, die so zurückhaltend gebeizt war, dass der Fisch noch roh wirkte. Zusammen mit den süß-sauren Früchten ein guter Start in unser Menü. Auch bei Gang 2 waren wir uns noch einig, Rohkost! Rote Beete, Äpfel und Wildkräuter in Apfelbalsam und Walnussöl. Jetzt waren die Beete natürlich nicht roh, sondern gekocht und dann geschnitten worden, aber mit den Äpfeln roh und gefärbt vom Beete-Saft und dem Wildkräutersalat geht das so durch mit dem Titel Rohkost, gesund sowieso, perfekte Vinaigrette und karamellisierte Mandelstifte machten dann Genuss daraus. Jetzt trennten sich aber unsere Wege, für meine Frau Muscheln, für mich Trüffel. Jakobsmuscheln mit grünem Spargel und Basilikumpesto war die Wahl meiner Frau für den dritten Gang. Drei der leckeren Meeresbewohner lagen auf dem Teller, angebraten und mit dem Pesto verfeinert, das Ganze dann in einem Bett von grünem Spargel und Parmesan. Die Augen meiner Frau verrieten uneingeschränkten Genuss. Für mich was vegetarisches, aber nicht minder fein: Getrüffelte Sieglinde genannt. Mea culpa, kein Foto, da hab ich wohl zu viel mit dem süßen Fan von Borgi gequatscht, der das Gericht auch serviert wurde. Aber so kompliziert war das gar nicht. Lecker schlankes Kartoffelpüree (Butter macht schlank!), eher Stampf, gut dosiert die Muskatnuss, darauf ein pochiertes Ei und das ganze dann mit einem großen Haufen geraspeltem Trüffel überdeckt! Jam, lecker, so muss französische Bistroküche! Konnte man das noch steigern zum letzten Gang? Konnte man, bei meiner Frau mit weiteren Meeresfrüchten.
Hummer! Frischer Hummer auf hausgemachten Spaghetti, dass Ganze dann mit einer (hab ich probiert) unglaublich guten Hummerbisque und etwas Dill. Das war so gut, dass der Borgi das Ganze einfach verdoppelte und zum Hauptgang machte und trotzdem komplett aufaß! Für mich das beste Gericht des Abends, nur dummerweise hatte ich den Gang beim auswählen sträflich übersehen, damit wurden mir im vierten Gang Innereien serviert. Kross gebratener Kalbsbries mit Madeirasauce. Auch bei mir war die Sauce zum niederknien gut! Perfekt verband sie den klein gewürfelten und gebratenen Bries mit anderen Zutaten des Tellers, die da waren Champignons, frischer Spinat und Pinienkerne.
Die Stimmung am Tisch steigerte sich mit jeder Minute, tatkräftig unterstützt durch etliche Bouteillen Wein, die geöffnet und verkostet wurden. Im Zuge der Vorbereitung hatte der Borgfelder schon, damit er nicht was Süßes zum Dessert würde essen müssen, eine Käseauswahl zusammen gestellt.
Brot und Butter gab es dazu
Ein Blauschimmel von der Insel Jersey, ein noch jüngerer Comte, ein Mont d'or / Vacherin und ein getrüffelter Camenbert waren sicher bester Genuss, aber angeheitert durch ein paar Viertele Wein bestellte ich mir in einem Anfall von Dekadenz noch überbackenen Picandou dazu.
War ich satt nach diesem legendär schönen Abend in wunderschöner Runde! Es ging nichts mehr. Getrunken hatten wir ja auch über die ganzen Stunden. Unsere Gastgeberin Frau Schmidt hatte, vermutlich im verzweifelten Versuch einen letzten Rest schlechtes Gewissen in uns zu wecken, die Parade zur Inaugenscheinnahme noch mal auf die Theke gestellt.
Da war für jeden was dabei, mein Favorit hier:
Wobei meine Frau auch jetzt gerade noch von einem Chardonnay schwärmt, den sie genießen durfte (Danke Borgi!!!!!)
Einen ganz wesentlichen Anteil an wunderschönen Verlauf dieses Abends hatte unsere äußerst charmante Gastgeberin Frau Schmidt, die immer die richtigen Worte und den richtigen Wein fand! Solche Lokale leben von ihren Patrons/ Patroninnen, die den Gästen das Gefühl geben, zu genau dem Zeitpunkt nirgendwo anders auf der Welt sein zu wollen. Perfekt! In jeder Hinsicht, mehr gibt es nicht zu sagen!
PS wer genau schaut sieht auf dem Weinbild noch ein kleine Wegzehrung. Dass passiert, wenn man denkt, Frau Schmidt hört nicht so genau zu!
PPS auch Rainer Sass (Fernsehkoch des NDR und nie um einen Spruch verlegen) wünschte der frohen Runde noch frohe Weihnachten und blickte neidisch auf unseren Käseteller!
Unter diesem Motto hatte der Bremer Community Kollege Borgfelder im Verein mit seinem süßen Fan zwei Kollegen nebst Anhang am Ende des Jahres 2019 an die Weser gelockt. Und so fanden sich am Abend des 27. Dezember 2019 um 18 Uhr erst der Pfälzer Kollege marcO74 mit seiner aus Bremen stammenden Gattin und dann auch etwas später (das passiert, wenn man falsche Uhrzeiten mailt) Carsten1972 und seiner Frau im Bistro der Feinschmecker-Institution Grashoff ein. Eigentlich hatte ich mich sehr gefreut, dass auch Kollegin... mehr lesen
Grashoff´s Bistro
Grashoff´s Bistro€-€€€Restaurant, Bistro, Bar, Sternerestaurant042114749Contrescarpe 80, 28195 Bremen
5.0 stars -
"Große Dinge werfen lange Schatten!" Carsten1972Unter diesem Motto hatte der Bremer Community Kollege Borgfelder im Verein mit seinem süßen Fan zwei Kollegen nebst Anhang am Ende des Jahres 2019 an die Weser gelockt. Und so fanden sich am Abend des 27. Dezember 2019 um 18 Uhr erst der Pfälzer Kollege marcO74 mit seiner aus Bremen stammenden Gattin und dann auch etwas später (das passiert, wenn man falsche Uhrzeiten mailt) Carsten1972 und seiner Frau im Bistro der Feinschmecker-Institution Grashoff ein. Eigentlich hatte ich mich sehr gefreut, dass auch Kollegin
Besucht am 15.12.2019Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 23 EUR
Nach einem richtigen stressigen Jahr hatten meine Kolleginnen und ich uns ein nettes Weihnachtsessen in angenehmer Atmosphäre verdient. Die Wahl fiel, nach Empfehlung einer Kollegin auf das Porcospino. Beim blick auf die Homepage kam mir doch der Inhaber bekannt vor, denn den sieht man auch auf der HP des Municcipio in Hemelingen.
Komfortabel ist die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln--die Absicht war natürlich den einen oder anderen Wein zu trinken-- da die Linie 4 genau vor dem Lokal hält.Man hatte für uns 8 Personen einen Tisch an der großen Fensterfront reserviert. An diesem Sonntagmittag füllte sich das Lokal schnell bis fast auf den letzten Platz. Bis alle eintrudelten genehmigte ich mir als Aperitif einen Sherry medium.
Der Kellner begrüßte dann alle und fragte die Getränkewünsche ab. Ich entschied mich für einen Grillo aus Sizilien, erfreulicherweise gibt es viele Weine in der Karte, die man glasweise bekommt.Die Speisekarten wurden gereicht und der Kellner zählte noch einiges auf, was zusätzlich zu bekommen war. So konnte man z.B. Dourade oder Kalbsleber bekommen, letzteres zogen einige in die engere Wahl. Ich schwankte auch, doch entschied ich mich dann für die Spaghetti mit Kapern und Oliven. Zwei Kollegen orderten die Vorspeisenplatte, die sehr gut aussah. Paralell wurde Brot mit zwei Dips gebracht, sehr lecker und frisch. Natürlich wurden die Hauptgerichte gebracht für alle zusammen, die wartezeit konnte man sich gut mit dem leckeren Wein und Gesprächen verkürzen.
Mein Hauptgericht kam zuerst, ein riesiger Pastaberg, da wusste ich gleich, das ich den nicht schaffen werde.Auch die Leber sah gut aus auf den Nachbartellern, wie auf dem Foto zu sehen ist, wurde sie mit Gemüse serviert. Kurz darauf trat die gefräßige Stille ein und jeder genoss nur noch sein Gericht. Der Kellner fragte kurz, ob es schmeckt, was alle bejahten. Etwas später wurden noch Getränke nachgeordert, auch das ging schnell von statten.
Fazit: Alle waren sich einig, dass es zwar der erste aber nicht der letzte Besuch war. Zum Abschluss gab es noch einen Absacker auf das Haus und da wurde erfreulicherweise auch nicht diskutiert, dass es nur dies oder das gab. Ich wollte Ramazotti und das gab es dann auch--super.
Klar, die Rechnung mögen die Kellner lieber von einem bezahlt haben, doch da wären wir nicht auseinander gekommen. Sicher dauert es länger, doch es gibt auch mehrfach Trinkgeld. Das Gericht kam 10.-, der Wein 4,50 und der Sherry 4.- Euro.
Da es nicht so viele Tische gibt, empfehle ich zu reservieren!
Nach einem richtigen stressigen Jahr hatten meine Kolleginnen und ich uns ein nettes Weihnachtsessen in angenehmer Atmosphäre verdient. Die Wahl fiel, nach Empfehlung einer Kollegin auf das Porcospino. Beim blick auf die Homepage kam mir doch der Inhaber bekannt vor, denn den sieht man auch auf der HP des Municcipio in Hemelingen.
Komfortabel ist die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln--die Absicht war natürlich den einen oder anderen Wein zu trinken-- da die Linie 4 genau vor dem Lokal hält.Man hatte für uns... mehr lesen
4.5 stars -
"Italienisch gekocht mit Herzblut, alle Kollegen waren begeistert" elfenblume56Nach einem richtigen stressigen Jahr hatten meine Kolleginnen und ich uns ein nettes Weihnachtsessen in angenehmer Atmosphäre verdient. Die Wahl fiel, nach Empfehlung einer Kollegin auf das Porcospino. Beim blick auf die Homepage kam mir doch der Inhaber bekannt vor, denn den sieht man auch auf der HP des Municcipio in Hemelingen.
Komfortabel ist die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln--die Absicht war natürlich den einen oder anderen Wein zu trinken-- da die Linie 4 genau vor dem Lokal hält.Man hatte für uns
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Grund für unser Treffen war (wenn es denn überhaupt einen solchen braucht) dass ich bei Borgi mal hatte anklingen lassen, dass ich das letzte Mal 2001 im Grashoff war, da war Familie Schmidt noch besternt mit einem Macaron und ich hatte als Student eine LAG aus Bremen, mit der ich einmal ein riesengroßes Loch in mein knappes studentisches Budget gerissen hatte, und sie dorthin zum Essen ausgeführt hatte. Da ich bekannter weiße nun mit einer Schwäbin verheiratet bin, weiß man, dass Investment war nicht langfristig nachhaltig!
Nichts desto trotz war das Grashoff mit seiner Kombination aus verlockenden Feinschmeckerladen und daneben platzierten kleinem (wörtlich) und engen (noch wörtlicher) Bistro in sehr nachhaltiger Erinnerung geblieben. Und da meine jetzige Frau die französische Küche, so wie sie im Grashoff zelebriert wird, sehr liebt, war es klar, nächstes Mal in HB gehen wir dahin, mit oder ohne den Borgi! Da man aber sicher sein kann, wenn man den Borgi mit Genuss lockt, dann beißt er sehr sicher in den Haken, war aus diesen Gedankenspielen das hier beschriebene Kritikertreffen geworden. Sehr freute ich mich auch, den Kollegen Marco endlich persönlich kennen lernen zu dürfen. Lange haben wir uns gegenseitig die Rezensionen kommentiert, aber bisher hatte es nicht zu einem Treffen gereicht. Endlich stand er vor mir, der Lebens- und Genussfrohe Pfälzer mit der Vorliebe für Elsässische Delikatessen! Und wie fast immer in unserer kleiner Gemeinschaft war sofort ein Draht zwischen uns (wer war der ältere Herr links von mir noch mal?), Marco ist ein ganz feiner Mensch und Kollege! Danke noch mal für die schöne Pfälzer Burgunder Cuvee, die wird geöffnet mit den allerbesten Erinnerungen an unseren gemeinsamen Abend und mit Vorfreude auf das nächste Treffen in der Pfalz!
Meine Frau und ich hatten uns etwas verspätet, da der Bremer Kollege uns 19 Uhr als Eintreffzeit vorgegeben hatte, aber nun die Lust auf Genuss so groß geworden war, dass aus 19 Uhr 18 Uhr wurde und wir eiligen Schrittes vom Hotel an der Weser durch die Stadt an die Wallanlagen gingen um wenigstens noch ein kleines Glas des österreichischen Extra Brut Sektes vom WG Loimer genießen zu können, den unsere Gastgeberin Frau Schmidt schon für das Völkchen am Tresen enthauptet hatte. Puh, geschafft!
Auf der HP stellt das Grashoff keine Karte ein, deswegen zeige ich hier die Karte vom 27. Dezember 2019, damit man einen kleinen Eindruck von der Küche im Bistro Grashoff bekommt.
Blickt man auf die zweiseitige Karte erkennt man, klassische französische Bistroküche. Gehobene Zutaten im schlichteren Rahmen serviert. Trüffel, Austern, Hummer, Fisch, die ganze Vielfalt französischer Küchenzutaten war da und in einfacheren Gerichten verarbeitet. Es war klar, das wird irre schwer eine Auswahl zu treffen. Während schon ein ersten Sauvignon blanc, geordert vom Borgi die Gläser füllte, rätselte ich noch, was ich auswählen würde. Letztendlich gingen meine Frau und ich d'accord und bestellten einfach nur 4 Vorspeisen, so war die Qual der Wahl nicht ganz so groß. Ich will hier im folgenden auf diese Gerichte eingehen, denn ich bin sicher, dass auch von anderer Seite noch Rezensionen folgen werden. Gang 1 und 2 war bei uns beiden gleich, zuerst Fisch.
In Sternanis gebeizter Ikarimi Lachs mit Papaya und Passionsfrucht. Mehr als das braucht es eigentlich nicht, um das Gericht zu beschreiben. Gurke eingelegt und Feldsalat war noch dabei. Sehr naturell war das Stück Lachs auf dem Teller, topfrische Qualität, die so zurückhaltend gebeizt war, dass der Fisch noch roh wirkte. Zusammen mit den süß-sauren Früchten ein guter Start in unser Menü. Auch bei Gang 2 waren wir uns noch einig, Rohkost!
Rote Beete, Äpfel und Wildkräuter in Apfelbalsam und Walnussöl. Jetzt waren die Beete natürlich nicht roh, sondern gekocht und dann geschnitten worden, aber mit den Äpfeln roh und gefärbt vom Beete-Saft und dem Wildkräutersalat geht das so durch mit dem Titel Rohkost, gesund sowieso, perfekte Vinaigrette und karamellisierte Mandelstifte machten dann Genuss daraus. Jetzt trennten sich aber unsere Wege, für meine Frau Muscheln, für mich Trüffel.
Jakobsmuscheln mit grünem Spargel und Basilikumpesto war die Wahl meiner Frau für den dritten Gang. Drei der leckeren Meeresbewohner lagen auf dem Teller, angebraten und mit dem Pesto verfeinert, das Ganze dann in einem Bett von grünem Spargel und Parmesan. Die Augen meiner Frau verrieten uneingeschränkten Genuss. Für mich was vegetarisches, aber nicht minder fein: Getrüffelte Sieglinde genannt. Mea culpa, kein Foto, da hab ich wohl zu viel mit dem süßen Fan von Borgi gequatscht, der das Gericht auch serviert wurde. Aber so kompliziert war das gar nicht. Lecker schlankes Kartoffelpüree (Butter macht schlank!), eher Stampf, gut dosiert die Muskatnuss, darauf ein pochiertes Ei und das ganze dann mit einem großen Haufen geraspeltem Trüffel überdeckt! Jam, lecker, so muss französische Bistroküche! Konnte man das noch steigern zum letzten Gang? Konnte man, bei meiner Frau mit weiteren Meeresfrüchten.
Hummer! Frischer Hummer auf hausgemachten Spaghetti, dass Ganze dann mit einer (hab ich probiert) unglaublich guten Hummerbisque und etwas Dill. Das war so gut, dass der Borgi das Ganze einfach verdoppelte und zum Hauptgang machte und trotzdem komplett aufaß! Für mich das beste Gericht des Abends, nur dummerweise hatte ich den Gang beim auswählen sträflich übersehen, damit wurden mir im vierten Gang Innereien serviert.
Kross gebratener Kalbsbries mit Madeirasauce. Auch bei mir war die Sauce zum niederknien gut! Perfekt verband sie den klein gewürfelten und gebratenen Bries mit anderen Zutaten des Tellers, die da waren Champignons, frischer Spinat und Pinienkerne.
Die Stimmung am Tisch steigerte sich mit jeder Minute, tatkräftig unterstützt durch etliche Bouteillen Wein, die geöffnet und verkostet wurden. Im Zuge der Vorbereitung hatte der Borgfelder schon, damit er nicht was Süßes zum Dessert würde essen müssen, eine Käseauswahl zusammen gestellt.
Brot und Butter gab es dazu
Ein Blauschimmel von der Insel Jersey, ein noch jüngerer Comte, ein Mont d'or / Vacherin und ein getrüffelter Camenbert waren sicher bester Genuss, aber angeheitert durch ein paar Viertele Wein bestellte ich mir in einem Anfall von Dekadenz noch überbackenen Picandou dazu.
War ich satt nach diesem legendär schönen Abend in wunderschöner Runde! Es ging nichts mehr. Getrunken hatten wir ja auch über die ganzen Stunden. Unsere Gastgeberin Frau Schmidt hatte, vermutlich im verzweifelten Versuch einen letzten Rest schlechtes Gewissen in uns zu wecken, die Parade zur Inaugenscheinnahme noch mal auf die Theke gestellt.
Da war für jeden was dabei, mein Favorit hier:
Wobei meine Frau auch jetzt gerade noch von einem Chardonnay schwärmt, den sie genießen durfte (Danke Borgi!!!!!)
Einen ganz wesentlichen Anteil an wunderschönen Verlauf dieses Abends hatte unsere äußerst charmante Gastgeberin Frau Schmidt, die immer die richtigen Worte und den richtigen Wein fand! Solche Lokale leben von ihren Patrons/ Patroninnen, die den Gästen das Gefühl geben, zu genau dem Zeitpunkt nirgendwo anders auf der Welt sein zu wollen. Perfekt! In jeder Hinsicht, mehr gibt es nicht zu sagen!
PS wer genau schaut sieht auf dem Weinbild noch ein kleine Wegzehrung. Dass passiert, wenn man denkt, Frau Schmidt hört nicht so genau zu!
PPS auch Rainer Sass (Fernsehkoch des NDR und nie um einen Spruch verlegen) wünschte der frohen Runde noch frohe Weihnachten und blickte neidisch auf unseren Käseteller!