Allgemein
Ich fliege eher selten, aber neulich war es wieder soweit. Als Erinnerung blieb mir vor allem eines: Reisen ist nicht mehr das, was es mal war. Früher war einfach mehr Lametta. Mit dem Flugzeug reisen war früher ein Event: Es herrschte eine angespannte Stimmung, man klatschte, wenn der Flieger heil auf der Erde aufsetzte. Man wusste, man ist den ganzen Tag unterwegs, es gibt gutes Essen an Bord und es war etwas besonderes. Heute ist man immer noch den ganzen Tag unterwegs, wirklich billig ist es nicht, man fliegt von Mall zu Mall, das Essen ist grauenhaft, man checkt sich selbst ein und muss durch hanebüchene Sicherheitskontrollen. Und wenn man irgendwo angekommen ist, ist dort meistens der übliche Unsinn aus Starbucks, Mc Donalds und anderen Kinderaufbewahrungsanstalten. Wobei nicht die Globalisierung das Problem ist, sondern die Technisierung und die Überwachung, die alles berechenbar machen, was berechenbar zu machen geht. Das erstickt jegliche Authentizität und jegliche Originalität.
Deshalb ist natürlich immer die Frage bei einem Restaurant mit Küche aus einem anderen Land: Wie authentisch ist das ganze? Und ist das eine Reise wert?
Das „Balutschistan“ liegt im Hamburger Stadtteil Ottensen, unweit vom Bahnhof Altona. Eine große Anzahl kleiner Cafés, Geschäfte und Bars liegen hier dicht beieinander. Die Leute sind entspannt und sitzen plaudernd in der Sonne. Das Balutschistan winkt von weitem mit seiner blauen Farbe.
Essen
Die Speisekarte gibt alles her, was die pakistanische Küche zu bieten hat und was man als Europäer so kennt. Ich bin vor allem erstaunt, als ich Shakanbin entdecke, ein Minz-Eis-Wasser, das ich zum ersten Mal vor der Zitadelle in Aleppo, die es heute nicht mehr gibt, getrunken habe. Es besteht aus Minzblättern, Eis, eiskaltem Wasser und Rohrzucker und ist herrlich erfrischend. Dazu bestelle ich den Tandoori Mix mit Huhn und Lamm. Der Shakanbin ist leider etwas enttäuschend, da er zu warm ist, zu wenig Rohrzucker enthält und die Minzblätter leider keinen Geschmack entfalten. Keine Ahnung, warum ich mich trotzdem freue, aber bei drei von vier Zutaten daneben zu greifen passiert wohl auch mal. Der Tandoori-Mix macht dafür alles wieder weg. Das Fleisch incl. Gemüse ist großartig, das Brot incl. Dipps ist großartig, der Reis ist großartig und es gibt Extra Sauce (auch großartig).
Service
Ich bin relativ früh am Abend und der einzige Gast. Deshalb kann man sich gut um mich kümmern. Die erste Bedienung sieht noch ein wenig müde aus und nach und nach kommt jeder aus der Besatzung mal an meinen Tisch. Der eine nimmt die Bestellung auf, der nächste bringt die Getränke, ein anderer das Essen und auch um die Rechnung kümmert sich jemand anderes. Alle sind höflich, zuvorkommend und professionell.
Und sonst?
Wie authentisch das ganze ist, kann ich als Nicht-Pakistan-Reisender nicht wirklich beurteilen. Für mich war es das aber auf jeden Fall, denn hier war mehr Reiseerlebnis drin als in meinem Einleitungstext beschrieben, nicht nur in Bezug auf das tatsächlich gegessene, sondern auch in Bezug auf meine Reiseerinnerungen. Also: Auf nach Ottensen!
Allgemein
Ich fliege eher selten, aber neulich war es wieder soweit. Als Erinnerung blieb mir vor allem eines: Reisen ist nicht mehr das, was es mal war. Früher war einfach mehr Lametta. Mit dem Flugzeug reisen war früher ein Event: Es herrschte eine angespannte Stimmung, man klatschte, wenn der Flieger heil auf der Erde aufsetzte. Man wusste, man ist den ganzen Tag unterwegs, es gibt gutes Essen an Bord und es war etwas besonderes. Heute ist man immer noch den ganzen... mehr lesen
Restaurant Balutschistan
Restaurant Balutschistan€-€€€Restaurant0403902229Bahrenfelder Straße 169, 22765 Hamburg
4.5 stars -
"Grillmasters of the Universe" Ehemalige UserAllgemein
Ich fliege eher selten, aber neulich war es wieder soweit. Als Erinnerung blieb mir vor allem eines: Reisen ist nicht mehr das, was es mal war. Früher war einfach mehr Lametta. Mit dem Flugzeug reisen war früher ein Event: Es herrschte eine angespannte Stimmung, man klatschte, wenn der Flieger heil auf der Erde aufsetzte. Man wusste, man ist den ganzen Tag unterwegs, es gibt gutes Essen an Bord und es war etwas besonderes. Heute ist man immer noch den ganzen
Steht man am Eingang, sieht das Gebäude aus wie eine Möwe im Sturzflug. Von der Terrasse her in abendlicher Beleuchtung wirkt es wie eine leicht geöffnete Auster.
Ist das Coast by East nun eine Perle?
Im abendlichen Bummel bei untergehender Sonne verschwimmt die Hafencity zu einer gezackten Linie. Man schlendert so herum und steht irgendwann vor dem beeindruckenden Häuserkomplex Unilever-Haus, Marco-Polo-Tower und Coast by East. Einen größeren Gegensatz in punkto Essen kann man sich kaum vorstellen. Dort der Werksshop des Unileverkonzerns, hier ein lebhaftes Restaurant mit - soviel sei schon gesagt - frischer interessanter Küche.
Weniger um zu essen, mehr mit Lust auf einen Cocktail erwogen wir mangels anderer Angebote in dieser Gegend zu dieser Zeit mal ins Coast by East zu schauen, um dann nächtens weiter zu ziehen.
Am Eingang gibt es eine frauliche Doppelbesetzung an Garderobe und Reservierungsbuch - die wir abwechselnd kontaktierten. Ein kurzer Blick in die brechend vollen Gasträume machte mich etwas unsicher, aber rechterhand vom Eingang gibt es eine Art Barbereich, in dem noch zwei Plätze waren. Wenn man lehnenlose Hocker und Nähe zum Nachbarn vertragen kann und manipulatorische Feinmotorik auf engen Raum beherrscht, ist man hier auch bestens aufgehoben.
Ambiente
Im Gastraum mit den grünen Wänden – sozusagen vertikal bepflanzten Grünpflanzenbeeten – und mit variabel - heute lang aufgestellten - Tischen war es auch sehr eng. Viele Plätze sind unterzubringen, viele mit Vorbestellungen.
Eine kneipenhafte Enge in modernem Ambiente. Nicht zu vergessen die lauschigen Außenterrassen mit Blick zur Elbphilharmonie nebst Baukran. Im Schein untergehender Sonne sieht alles gut aus.
Zu späterer Stunde wird das Licht runter gedimmt, der Lautstärkeregler wird Strich für Strich aufgedreht.
Witziges Detail auf der Toilette: Das Damen- und Herren-Waschbecken ist aus einem Stück durch die Wand hindurch gebaut und man sieht die Hände des Gegenüber(in). Lustiges Hände- oder Fingerraten möglich.
Service
Die Bedienung wuselt gekonnt in der Enge herum und erreicht auch jeden Gast, egal wie klein die Lücke dort ist. Mit Geduld und freundlicher Professionalität, aber auch mal einem verbindlichen Kurzgespräch agierte der Service immer angenehm.
Kleines Manko. Auf der Rechnung erschien ein Cocktail mit einem höheren Preis als in der Karte ausgedruckt. Naja. Habe ich erst zuhause gesehen und trübte nachträglich den Eindruck. (Punktabzug)
Essen
Einige interessant aussehende Gerichte auf Nachbartischen ließen uns schwach werden und wir bestellten noch etwas.
Anfangs kamen hausgemachte krachende Cracker mit einem würzig-wohligen Currydip.
Wir nahmen die Flying Tuna Nigiri (Geröstetes Kokosnussfleisch Flusskrebs / Seeigel / ohne Reis) 6,50 EUR und Yellow Tail Nigiri (Chili-Sesam-Marinade) 6,50 EUR, die optisch stark präsentiert werden. Das Coast by East firmiert nicht als Sushi-Restaurant, aber der Schwerpunkt liegt schon auf den Tieren und Früchten des Meeres und alles in asiatischer Ausrichtung. Ein Fleisch- und kleines Käseangebot ist mehr Alibi.
Beim Tuna Nigiri wurde der Reis durch eine feingehackte Masse aus Krebs, Kokos und Gewürzen ersetzt. War total klasse.
Der Yellow Tail Nigiri kam eher wie ein allseits bekanntes Nigiri, die Marinade brachte Pfiff.
Neugierig geworden bestellten wir noch Crispy Squid & Wasabi (Tintenfisch / Kashmir-Curry Zitronenmyrte / Gurke / Joghurt) 15,50 EUR. War optisch nicht so der erwartete Knüller.
Die Raffinesse lag im Detail. Die Tintenfischstücke vor dem Frittieren fein gewürzt. Die Panierung schön kross. Beim Joghurt verließ den Koch aber die Fantasie. Schön mit Gurke angerührt, fertig, das war doch nicht so doll. Insgesamt war es super. Aber es war auch nicht mehr, als man an den guten Orten an der Mittelmeerküste bekommt.
Die Getränkekarte ist vielversprechend, das interessante Weinflaschenregal an der Wand macht auch großen Appetit – in der Keller-Enoteca gibt es davon noch viel mehr.
Allerdings muss man für die Getränke schon tief ins Portemonnaie greifen. Wir tranken Gin Cocktails zwischen 10,50 und 15,50 EUR, die für den aufgerufenen Preis auch schon etwas perfekter hätten sein dürfen.
Fazit: Für Fisch- und Sushi-Liebhaber ein Muss. Das Ambiente ist toll.
Steht man am Eingang, sieht das Gebäude aus wie eine Möwe im Sturzflug. Von der Terrasse her in abendlicher Beleuchtung wirkt es wie eine leicht geöffnete Auster.
Ist das Coast by East nun eine Perle?
Im abendlichen Bummel bei untergehender Sonne verschwimmt die Hafencity zu einer gezackten Linie. Man schlendert so herum und steht irgendwann vor dem beeindruckenden Häuserkomplex Unilever-Haus, Marco-Polo-Tower und Coast by East. Einen größeren Gegensatz in punkto Essen kann man sich kaum vorstellen. Dort der Werksshop des Unileverkonzerns,... mehr lesen
COAST by east
COAST by east€-€€€Restaurant, Bar04030993230Grosser Grassbrook 14, 20457 Hamburg
4.5 stars -
"Ein Muss für Fisch- und Sushi-Liebhaber.. und auch sonst gut." KupfertopfSteht man am Eingang, sieht das Gebäude aus wie eine Möwe im Sturzflug. Von der Terrasse her in abendlicher Beleuchtung wirkt es wie eine leicht geöffnete Auster.
Ist das Coast by East nun eine Perle?
Im abendlichen Bummel bei untergehender Sonne verschwimmt die Hafencity zu einer gezackten Linie. Man schlendert so herum und steht irgendwann vor dem beeindruckenden Häuserkomplex Unilever-Haus, Marco-Polo-Tower und Coast by East. Einen größeren Gegensatz in punkto Essen kann man sich kaum vorstellen. Dort der Werksshop des Unileverkonzerns,
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Ich fliege eher selten, aber neulich war es wieder soweit. Als Erinnerung blieb mir vor allem eines: Reisen ist nicht mehr das, was es mal war. Früher war einfach mehr Lametta. Mit dem Flugzeug reisen war früher ein Event: Es herrschte eine angespannte Stimmung, man klatschte, wenn der Flieger heil auf der Erde aufsetzte. Man wusste, man ist den ganzen Tag unterwegs, es gibt gutes Essen an Bord und es war etwas besonderes. Heute ist man immer noch den ganzen Tag unterwegs, wirklich billig ist es nicht, man fliegt von Mall zu Mall, das Essen ist grauenhaft, man checkt sich selbst ein und muss durch hanebüchene Sicherheitskontrollen. Und wenn man irgendwo angekommen ist, ist dort meistens der übliche Unsinn aus Starbucks, Mc Donalds und anderen Kinderaufbewahrungsanstalten. Wobei nicht die Globalisierung das Problem ist, sondern die Technisierung und die Überwachung, die alles berechenbar machen, was berechenbar zu machen geht. Das erstickt jegliche Authentizität und jegliche Originalität.
Deshalb ist natürlich immer die Frage bei einem Restaurant mit Küche aus einem anderen Land: Wie authentisch ist das ganze? Und ist das eine Reise wert?
Das „Balutschistan“ liegt im Hamburger Stadtteil Ottensen, unweit vom Bahnhof Altona. Eine große Anzahl kleiner Cafés, Geschäfte und Bars liegen hier dicht beieinander. Die Leute sind entspannt und sitzen plaudernd in der Sonne. Das Balutschistan winkt von weitem mit seiner blauen Farbe.
Essen
Die Speisekarte gibt alles her, was die pakistanische Küche zu bieten hat und was man als Europäer so kennt. Ich bin vor allem erstaunt, als ich Shakanbin entdecke, ein Minz-Eis-Wasser, das ich zum ersten Mal vor der Zitadelle in Aleppo, die es heute nicht mehr gibt, getrunken habe. Es besteht aus Minzblättern, Eis, eiskaltem Wasser und Rohrzucker und ist herrlich erfrischend. Dazu bestelle ich den Tandoori Mix mit Huhn und Lamm. Der Shakanbin ist leider etwas enttäuschend, da er zu warm ist, zu wenig Rohrzucker enthält und die Minzblätter leider keinen Geschmack entfalten. Keine Ahnung, warum ich mich trotzdem freue, aber bei drei von vier Zutaten daneben zu greifen passiert wohl auch mal. Der Tandoori-Mix macht dafür alles wieder weg. Das Fleisch incl. Gemüse ist großartig, das Brot incl. Dipps ist großartig, der Reis ist großartig und es gibt Extra Sauce (auch großartig).
Service
Ich bin relativ früh am Abend und der einzige Gast. Deshalb kann man sich gut um mich kümmern. Die erste Bedienung sieht noch ein wenig müde aus und nach und nach kommt jeder aus der Besatzung mal an meinen Tisch. Der eine nimmt die Bestellung auf, der nächste bringt die Getränke, ein anderer das Essen und auch um die Rechnung kümmert sich jemand anderes. Alle sind höflich, zuvorkommend und professionell.
Und sonst?
Wie authentisch das ganze ist, kann ich als Nicht-Pakistan-Reisender nicht wirklich beurteilen. Für mich war es das aber auf jeden Fall, denn hier war mehr Reiseerlebnis drin als in meinem Einleitungstext beschrieben, nicht nur in Bezug auf das tatsächlich gegessene, sondern auch in Bezug auf meine Reiseerinnerungen. Also: Auf nach Ottensen!