Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 482 Bewertungen 694029x gelesen 14418x "Hilfreich" 13683x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 05.11.2023 2023-11-05| Aktualisiert am
06.11.2023
Besucht am 03.11.2023Besuchszeit: Abendessen 25 Personen
Aber auch mit viel Genuss und Vorfreude auf Neues! So kann man meine Gefühle am Freitagabend beschreiben, als ich zu einem meiner letzten Besuche durch die Tür der Vinothek von Sabine Kocks trat!
Seit der Eröffnung 2018 haben Sabine und Uli Kocks an der Lingener Straße 24 einen Treffpunkt für Genießer geschaffen, der Gäste aus weiter bis weitester Entfernung angelockt hat. Einige Community Kollegen hier von GG durfte ich schon zu diesem wunderbaren Ort begleiten.
Aber ich hatte mich in stillen Momenten schon seit längerem gefragt, was wird, wenn die beiden ihren verdienten Ruhrstand antreten wollen? Das würde für mich und viele andere Menschen in Rheine und dem Münsterland bedeuten, wir müssen uns einen neuen Platz suchen für genussvolle Momente und Stunden.
Zu Beginn des Jahres kam sie dann, diese befürchtete Nachricht. Die Beiden teilten mir mit, dass sie zum Jahresende den Betrieb der Vinothek einstellen werden. Das Verständnis für die Entscheidung der Beiden teilte sich mit viel Trauer. Wieder verlieren wir in Rheine einen Ort für Genießer. So reich sind wir damit nicht gesegnet, außerhalb von Osnabrück und Münster schon mal gar nicht. Und gefühlt sind es gerade diese mit Herzblut betriebenen Genussorte, die vermehrt ihre Türen schließen. Im Angesicht dieser Neuigkeiten genoss ich noch mal einen Sommer bei Sabine und Uli, immer nach meinem Marktbesuch am Freitagnachmittag kehrte ich auf ein Viertel ein, traf mich mit Menschen, die sich dort über die Jahre kennen gelernt hatten und die einem ans Herz gewachsen waren.
Natürlich sollten nicht einfach die Türen geschlossen werden, die Beiden hatten beschlossen, kurz vor dem Ende noch einmal eine finale abendliche Weinreise mit ihren besten und liebsten Kunden zu organisieren, eine Reise durch die (sozusagen) Grand Crus dieser Welt und des Kellers der Vinothek. Ein gewisser dieser langjährigen und guten Kunden meinte dann, dass an einem solchen Abend ein gewöhnlicher Vesperteller völlig falsch sei und zu solchen Weinen ein entsprechendes Menü serviert werden muss. Er fand die Zustimmung von Sabine und Uli, und erklärte in einem Anfall von völliger Selbstüberschätzung, ein solches Menü für 25 Gäste kochen zu wollen.
Da stand er nun, der Carsten1972 und fing an zu überlegen, was er denn servieren könnte zu den Weinen, die Sabine für diesen besonderen Abend aus ihrem Schatzkeller zu holen gedachte. Viel Brainstorming später, und inzwischen dazu geholter Expertise und Unterstützung stand ein Menü, mit dem sowohl das nun dreiköpfige Köche-Team als auch das finanzierende Veranstalterpaar glücklich waren.
Der Abend rückte näher und die Vorbereitungen schlossen wir am Freitag ab, Sabine hatte die Gaststube für den Event vorbereitet, während das Küchenteam seine Vorbereitungen in der heimischen Küche beendete und alle Zutaten und vorbereiteten Gerichte in die Vinothek transportierte.
Ein paar Kollegen hier wissen, wie stimmungsvoll es in diesem Raum sein kann, wenn sich dort gut gelaunte Menschen zum essen und trinken treffen. Zur Begrüßung hatte Sabine einen Sekt vorgesehen, traditionell hergestellt, aber nicht aus der Champagne, auch nicht aus Europa, sondern aus Südafrika. Von der Winery Graham Beck, Kapregion, ein 2017 Cape classic vintage rosé brut. Ein Foto aller Flaschen findet sich am Ende des Berichts. Was serviert man zu einem Schaumwein? Austern natürlich. Und so gab es irische Felsenauster.
Gratiniert nach Kilpatrick Art für diejenigen unter den Gästen, die rohe Austern nicht unbedingt goutieren.
Zu einem Chablis 1er Cru Vau de Very der Domaine de la Cote de Fasse servierte das Küchenteam ein vegetarisches Gericht, fermentierte Rote Beete, als Carpaccio mit Schafskäse und einer Vinaigrette ergänzt.
Dieses Carpaccio leitete über zu einem GG Riesling des WG Wittmann, Rheinhessen, aus der Lage Auelerde von 2018. Nun wurde der Fischgang serviert, Lachs, Dorade, eine Gamba, Herz- und Miesmuscheln wurden gedünstet serviert, begleitet von mediterranen Kräutern und Olivenöl. Der Gast durfte sich Gedanken machen, welcher Wein besser passte, der Riesling oder der darauf folgende Weißburgunder vom Volkacher Karthäuser Berg des WG Juliusspital aus 2012.
Bis hierhin ging die Reise durch hochwertige Weißweine, und erleichtert nahm das Küchenteam zur Kenntnis, dass man mit der Speisenwahl nicht völlig daneben gelegen hatte. Drei wirklich besondere Rotweine hatte Sabine Kocks zur Verkostung ausgesucht.
Südafrika, Tokara Winery, Stellenbosch, Cabernet Sauvignon Reserve Collection von 2017
Italien, Brunello di Montalcino, DOCG, Col d'Orcia, aus der Toscana von 2015
Frankreich, Aloxe Corton, Les Caillettes, Domaine Henri Delagrange, von 2018 (mit ganz besonderer Vorfreude vom Autor dieser Zeilen erwartet).
Dazu ein Klassiker der burgundischen Küche, ein Boeuf Bourgignon, leider nicht fotografiert. Ewige Schande über den Rezensenten, er war zu beschäftigt den Aloxe in allen seinen Aspekten zu genießen.
Dessert musste auch sein, es gab eine Riesling Auslese zum Abschluss einer wunderbaren Reise durch die Weine dieser Welt. Aus Trittenheim an der Mosel kam dieser restsüße Wein, Jahrgang 2019 von der Winzerin Eva Clüsserath. Das Küchenteam hatte sich dazu einen New York Style Cheese Cake ausgedacht, gekrönt von einem Salzkaramell. Dann waren wir durch mit der Weinreise und dem zugehörigen Menü. Die letzte Flasche gesellte sich zur exklusiven Parade.
Wie immer in den letzten 5 Jahren waren die Stunden in der Vinothek von Sabine Kock extrem genussvoll und bereichernd. Sommelière und Küchenteam waren froh, dass der Abend gut verlaufen war und freuten sich über den Applaus der Gäste.
Fazit des Abends und vieler weiterer. Rheine verliert einen Ort des Genusses und der Lebensfreude, die ihm zwei Menschen mit Leidenschaft für Wein und Lebensart beschert hatten. Das ist der Grund für eingangs beschriebenen Genuss und Wehmut. Aber ich habe auch von Vorfreude gesprochen. Und die hat einen Grund, denn Sabine und Uli haben Nachfolger für ihr Geschäft gefunden. Die Beiden, auch ein Paar, waren Kopf zwei und drei des Küchenteams an diesem Abend und sie werden die Vinothek mit geänderten Konzept fortführen. Alle Indizien deuten darauf hin, dass in nicht allzu ferner Zeit neues Leben aufblüht in der Lingener Straße 24. Es wird berichtet, wenn es so weit ist.
PS dies ist ein etwas ungewöhnlicher Bericht, ich bitte um Verzeihung, sollten Stil und Inhalt Stein des Anstoßes sein!
Aber auch mit viel Genuss und Vorfreude auf Neues! So kann man meine Gefühle am Freitagabend beschreiben, als ich zu einem meiner letzten Besuche durch die Tür der Vinothek von Sabine Kocks trat!
Seit der Eröffnung 2018 haben Sabine und Uli Kocks an der Lingener Straße 24 einen Treffpunkt für Genießer geschaffen, der Gäste aus weiter bis weitester Entfernung angelockt hat. Einige Community Kollegen hier von GG durfte ich schon zu diesem wunderbaren Ort begleiten.
Aber ich hatte mich in stillen Momenten... mehr lesen
5.0 stars -
"Ein Abend mit viel Wehmut!" Carsten1972Aber auch mit viel Genuss und Vorfreude auf Neues! So kann man meine Gefühle am Freitagabend beschreiben, als ich zu einem meiner letzten Besuche durch die Tür der Vinothek von Sabine Kocks trat!
Seit der Eröffnung 2018 haben Sabine und Uli Kocks an der Lingener Straße 24 einen Treffpunkt für Genießer geschaffen, der Gäste aus weiter bis weitester Entfernung angelockt hat. Einige Community Kollegen hier von GG durfte ich schon zu diesem wunderbaren Ort begleiten.
Aber ich hatte mich in stillen Momenten
Geschrieben am 22.10.2023 2023-10-22| Aktualisiert am
22.10.2023
Besucht am 16.10.2023Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 48 EUR
Nach einigen Jahren, in denen ich auf meinen Touren nach Ostrava nur noch in Görlitz übernachtet habe, bin ich nun wieder einmal eine Nacht in Cottbus gewesen. Der Grund ist der Abschluss der jahrelangen Baustelle auf dem polnischen Teilstück der alten Reichsautobahn 1 zwischen Berlin und Breslau, nun die polnische A4 und deutsche A15. Jetzt kann man auf auf dem Hinweg wieder den etwas kürzeren Weg über Cottbus wählen, frei nach dem Motto, wer fährt schon über Sachsen, wenn er durch Brandenburg fahren kann.
Ich hatte mich wieder im Lindner Hotel Cottbus einquartiert, auch weil ich weiß, wenn ich keine Lust auf einen Gang in ein externes Restaurant mehr haben würde, dann erwartet mich mit dem Primo eine gute Möglichkeit ordentlich zu Abend zu essen. Ein Stau verursachte eine so späte Ankunft, dass ich mit viel Hunger direkt von meinem Zimmer den Weg in Primo im Erdgeschoss einschlug.
Ich fragte einen jungen Mann aus dem Service nach einem Tisch für mich, der vordere Teil des Restaurant war fast komplett mit einer Busladung von Senioren belegt. Aber im hinteren und ruhigeren Teil gab es noch ein paar freie Tische, von denen ich mir einen aussuchen durfte. Die Küche bietet Speisen bis 21 Uhr an, es war schon halb acht, als ich mich setzte. Erstmal ein Landskron Pilsener und die Karte bitte.
Die Karte bietet eine relativ kleine Karte an, die einen Spagat zwischen internationaler Hotel Küche und Spreewaldspezialitäten bietet. In früheren Zeiten, als noch Vattenfall die Tagebaue und Kraftwerke um Cottbus betrieb, waren viele Schweden regemäßig zu Gast hier. Jetzt ist Braunkohle nicht mehr sexy für die Skandinavier, die sind weg, und die Region sucht nach Alternativen zur Braunkohleverstromung. Es ist ruhiger geworden hier in Cottbus.
Beim Bier und einem Küchengruß ging ich in mich und nach einiger Zeit teilte ich dem Service eine etwas ungewöhnliche Speisenfolge mit. Der nahm die auf, sah darin kein Problem und führte die Bestellung in meinem Sinn aus. Vorweg eine Terrine serviert im Suppentopf, mit ein bisschen Gebäck.
Das nannte sich auf der Karte "Große Lausitzer Fischterrine" und beinhaltete einheimische Spree-Fischarten wie Wels, Saibling, Lachsforelle, Hecht und Flusskrebsschwänze, dass Gebäck bestand aus einem Vollkorn-Zopf. In einer gut abgeschmeckten Fisch-Bouillon fand sich noch Gemüse wie Karotte, Fenchel, Kartoffel, Zwiebel, Dill, Lauch, Petersilie, sehr klassisch das Ganze. Und ganz nach eigenem Gusto schöpfte man sich davon was in den Teller. Extrem gut gelungen der Hechtkloss, sehr selten inzwischen in der Gastronomie und immer wieder ein Genuss!
Ein guter Start in mein Abendessen und weil ich mich zwischen zwei regionalen Suppen nicht hatte entscheiden können, noch eine Suppe als Zwischengang. Die Karte nannte meinen Zwischengang "Spreewälder Bauernglas" und so wurde serviert.
Oben drauf ein Brot Chip als Crunch zur Ergänzung der Suppe. Als ich den Deckel vom Weckglas nahm, schlug mir der Duft von Senf und seinen ätherischen Ölen entgegen.
Sahne war ohne Zweifel drin, Senf ließ sich nicht verleugnen, und beim ersten Löffel fand sich auch die Gurke präsent auf der Zunge. Bautzen als Senfstadt ist nicht so weit weg, Gurken kann der Spreewälder, besonders die klassisch sauer eingelegten Gurken essen ich auch immer morgens beim Frühstück des Lindner (im übrigen eines der besseren Frühstücksbuffets die ich kenne). Vermutlich war ein Teil des Suds mit in die Suppe gekommen und gab dem ganzen eine kräftige Säure, die ich sehr genoss. Auch der Zwischengang ein gutes Gericht. Zum Schluss noch mal Fisch.
Filet vom Oberlausitzer Bachsaibling mit gebratenem Gemüse, Limonen, Pinienkernen und geröstetem Brot mit Kräuterbutter. Das war eine Gratwanderung zwischen mediterraner und deutscher Küche und dabei wieder schmackhaft. Kräftig mediterran gewürztes Gemüse war auf dem Teller, schön kross gebraten, bestehend aus Zucchini, Paprika, Tomate, Pilzen und Bohnen. Ergänzt durch zwei Tranchen vom Filet, krosse Haut, ein ganz bisschen übergartes Fleisch (nicht mehr glasig). Dazu geröstetes Brot, war auch das ein schmackhaftes Gericht. Die Küche hatte eine gute Leistung serviert bei allen drei Gerichten.
Der Service wurde von zwei jungen Männern ausgeführt. Und im Verlauf meines Essens entwickelte sich eine entspannte Diskussion über Gastronomie, die damit endete, dass ich wieder einmal die Frage gestellt bekam, ob ich ein Kollege aus der Gastronomie wäre. Ist es inzwischen so selten, dass sich Menschen dafür interessieren was sie serviert bekommen und aufessen? Egal, der junge Mann hatte Spaß an seinem Job und berichtete von der handwerklichen Küche in seinem Restaurant. Ich habe mich wohl gefühlt an diesem Abend.
Es bleibt dabei, im Lindner in Cottbus kann man sehr ordentlich essen bei seinem Besuch. Für nicht einmal 50 EUR inklusive 2 Bier und einem Espresso war ich sehr zufrieden mit der Leistung von Küche und Service im Restaurant Primo.
Nach einigen Jahren, in denen ich auf meinen Touren nach Ostrava nur noch in Görlitz übernachtet habe, bin ich nun wieder einmal eine Nacht in Cottbus gewesen. Der Grund ist der Abschluss der jahrelangen Baustelle auf dem polnischen Teilstück der alten Reichsautobahn 1 zwischen Berlin und Breslau, nun die polnische A4 und deutsche A15. Jetzt kann man auf auf dem Hinweg wieder den etwas kürzeren Weg über Cottbus wählen, frei nach dem Motto, wer fährt schon über Sachsen, wenn er... mehr lesen
Restaurant Primo im Lindner Congress Hotel
Restaurant Primo im Lindner Congress Hotel€-€€€Restaurant0355 366 700Berliner Platz, 03046 Cottbus
4.0 stars -
"Immer noch ein sehr empfehlenswertes Hotel-Restaurant!" Carsten1972Nach einigen Jahren, in denen ich auf meinen Touren nach Ostrava nur noch in Görlitz übernachtet habe, bin ich nun wieder einmal eine Nacht in Cottbus gewesen. Der Grund ist der Abschluss der jahrelangen Baustelle auf dem polnischen Teilstück der alten Reichsautobahn 1 zwischen Berlin und Breslau, nun die polnische A4 und deutsche A15. Jetzt kann man auf auf dem Hinweg wieder den etwas kürzeren Weg über Cottbus wählen, frei nach dem Motto, wer fährt schon über Sachsen, wenn er
Geschrieben am 22.10.2023 2023-10-22| Aktualisiert am
22.10.2023
Besucht am 07.10.2023Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Münster-Sarmsheim, Rheinstraße 47, dass VDP Weingut Kruger Rumpf hat hier seinen beeindruckend schönen Sitz.
Das erste Mal standen meine Frau und ich vor diesem Gebäude und seiner Weinstube im Jahr 2016, auf der letzten Etappe des Nahe Weinwanderwegs. Leider war an jenem Mittag das Restaurant, Strauße konnte man es damals schon nicht mehr nennen, geschlossen und wir mussten uns eine andere Einkehr suchen, siehe Bericht. Trotzdem blieb der Wunsch nach einer Einkehr stets akut. Nicht zuletzt durch Berichte unseres Nahewein-Gurus Nolux sowie durch mehrere Berichte des SWR, die ich gesehen hatte. Aber viele Male scheiterten spontane Besuche an einem ausgebuchtem Gastraum. Nicht nur wir Beide waren neugierig, auch viele andere Menschen wissen diese Weinstube sehr zu schätzen.
Am letzten Tag unseres Bad Bertrich Aufenthaltes in der Eifel, einem Freitag, ging es nicht zurück in den Norden ins heimische Münsterland, sondern wir machten rüber, über die Mosel in den Hunsrück. Auch südlich der Mosel ist es schön und Grund der Reise war unser erster Besuch bei Kollegin PetraIO und ihrem Mann in Idar Oberstein. Schon lange hatte es auf dem Zettel gestanden, dass wir dort einen Gegenbesuch machen, nachdem Petra und ihr Mann uns ein Jahr zuvor in Rheine besucht hatten. Den ersten Abend ließ es sich Petra nicht nehmen, uns Sternwürdig mit einem Menü zu bekochen. Neben uns hatten sich auch noch Nolux und Partnerin eingefunden und wie nicht anders zu erwarten, war es ein schönes Wiedersehen der Genießer Truppe. Wir hatten unterwegs noch bei Nik Weis in Leiwen ein wenig einkauft und sorgten für ordentliche Wein Begleitung. Ansonsten breite ich den Mantel des Schweigens über einen wunderschönen Abend.
Der zweite Abend war sehr rechtzeitig koordiniert worden. Mit einer Reservierung in der Weinstube Kruger Rumpf hatte Petra dafür gesorgt, dass wir sechs uns am folgenden Abend wiedersehen würden und ich endlich die Weinstube kennen lernen würde. Im Tagesverlauf erkundeten wir Idar Oberstein noch über Bergpfade und hatten nach der Kraxelei anständig Hunger, als es gen Münster-Sarmsheim ging. Petras Liebster hatte sich "geopfert" und den Fahrdienst übernommen, man hätte freilich auch mit der Bahn fahren können........
Also standen wir kurz vor 18 Uhr vor oben gezeigtem Haus und voller Neugier ging es hinein. Unsere Reservierung war schnell gefunden und in der vom Eingang aus gesehen rechten Gaststube fand sich unser Tisch.
Schon auf der ersten Blick war klar, dass Weingut gibt sich nicht mit dem Betrieb einer Strauße zufrieden. Eine Zeitlang betrieb man ja in Bingen noch einen zweite Weinstube, die ich schon kennen gelernt hatte. Ambiente und Tischkultur gingen klar in Richtung ambitioniertes Restaurant.
Nolux und Gefährtin waren noch nicht eingetroffen, deswegen konnten wir uns in Ruhe dem Angebot widmen und sahen Karten und Tagesangebot ein.
Als die Tischrunde dann vollständig war, mussten natürlich erst mal die prickelnden Bestandteile des Kruger Rumpf'schen Weinangebotes getestet werden. Also wurde unser Nahewein-Fachmann tätig und bestellte eine Runde des nach klassischer Methode erzeugtem Sekt.
In beiden Ausprägungen ein feiner Tropfen, Brut, aber nicht brutal Brut (nature), und somit ein schmeichelnder Aperitif. Sitzen sechs Anhänger gehobener Genusskultur zusammen kann es nur so los gehen mit einem gemeinsamen Essen und entsprechend dauerte es etwas, bis wir dem aufmerksamen Service (herzliche Grüße an den Niederrhein) unsere Speisen-Wünsche aufsagen konnten (kein Notizblock, ich hätte es nicht (mehr) geschafft, dass alles im Bregen zu behalten).
Nach der Order ein Gruß der Küche mit sehr ordentlichem Brot (hell und dunkel) und einem Dip auf Kräuter-Quark-Basis im Weckglas. Im Folgenden die Speisen von meiner Frau und mir, ich hoffe, unsere Tischgenossen ergänzen diesen Bericht noch um eine Rezension ihrer Speisen. Für meine Frau vorweg Käse.
Gratinierter Ziegenfrischkäse an Blattsalat mit Pfifferlingen, in der Karte stehen inzwischen Kräutersaitlinge, mea culpa, ich muss zur Zeit viel arbeiten und habe wenig Zeit für vergnügliches Schreiben von Rezensionen über Besuche mit Freunden in Restaurants. Die Dame meines Herzens war mit ihrem Teller auf Nachfrage zufrieden. Ich habe nicht probiert, weil ich etwas Disziplin aufbringen musste in Sachen Verzehrmenge. Gegen den Rat des Service (eher guter Mittagstisch, mein Herr) hatte ich ein Gericht von der Tages-Schiefer-Karte bestellt.
Sah echt geil aus! War aber ein ziemlicher Klotz, als ich das Gericht zu Gesicht bekam. Ich befürchtete schon leicht ironische Kommentare der Tischgenossen ob meiner Maßlosigkeit, aber das änderte sich mit dem Riechen und Schmecken dieser Sünde! Die Karte nannte es Schafskäseküchlein mit Tomaten. In Wahrheit war das aber ein sündhaft gutes Soufflé mit Schafskäse und Tomaten drin! Großartig und so gut, dass ich viel neidische Blicke am Tisch bemerkte.
Für meine Frau ging es leicht dekadent weiter, Tagliatelle mit frischem Herbst Trüffel sorgte für olfaktorische Benebelung der Tischrunde! Es ist, wie es ist, Italiener wissen wie es geht. Pasta al dente kochen, eine gute Buttersauce dazu, und Trüffel drüber reiben, mehr braucht es nicht für einen himmlischen Herbstgenuss! Jetzt war es an mir, neidisch zu blicken. Aber keinesfalls, weil ich ein schlechteres Hauptgericht bestellt hatte, dass war nur Produkte-Neid!
Mir hatte auf der Karte gebratenes Filet vom Saibling mit Pasta als Hauptgericht am besten gefallen. Auch hier eine schmackhaft abgeschmeckte Buttersauce als Grundlage für Fisch und Pasta, das Filet einwandfrei gebraten, knusprige Haut, glasiges Inneres. Geht nicht besser und sorgte auch für großen Genuss. Für uns Beide gehörte zu den Hauptgerichten ein Salat dazu.
Und erstaunlicherweise hatten sowohl Frau als auch Mann Carsten1972 noch Verlangen und Kapazität für ein Dessert. Somit gab es noch zwei Teller für uns. Für meine Frau Pannacotta.
Zu beiden Desserts ein saisonal passendes Zwetschgen Ragout, dass auch meine Crème Brûlée begleitete.
Dann waren wir durch mit einem geschmacklich und handwerklich sehr überzeugenden Abendessen. Großes Lob an die Küche, die in Auswahl und Zubereitung der Speisen auf der Karte viel Professionalität verriet! Chapeau!
Der Service stand dem in Nichts nach. Eine junge Dame, mit Herkunft quasi aus unserer Heimat (der Niederrhein grenzt im Norden an Münsterland) und ihre Kolleginnen machten einen guten Job, waren immer aufmerksam und verloren trotz eines vollen Gastraums (2 an der Zahl) niemals ihre freundliche Zugewandtheit. Auch hier Chapeau!
Wein haben wir auch getrunken, in diesem Aspekt konnten wir getrost die Auswahl unserem Naheweinprofi Nolux überlassen, seine Auswahl endete mit diesen Flaschen.
Alles gehobene Trinkkultur, vielleicht mag Nolux ja noch die Flaschen im Einzelnen bewerten, ansonsten empfehle ich jedem, der die Nahe besucht, Nolux um Rat zu fragen.
Fazit, dass war ein schöner Abend! Tolle Stunden im Kreise guter Freunde, genussvolle Speisen und feine Weine, mehr braucht es nicht im Leben, um glücklich zu sein! Ich war es an jenem Abend ganz gewiss und freue mich jetzt schon auf den nächsten gemeinsamen Abend!
Münster-Sarmsheim, Rheinstraße 47, dass VDP Weingut Kruger Rumpf hat hier seinen beeindruckend schönen Sitz.
Das erste Mal standen meine Frau und ich vor diesem Gebäude und seiner Weinstube im Jahr 2016, auf der letzten Etappe des Nahe Weinwanderwegs. Leider war an jenem Mittag das Restaurant, Strauße konnte man es damals schon nicht mehr nennen, geschlossen und wir mussten uns eine andere Einkehr suchen, siehe Bericht. Trotzdem blieb der Wunsch nach einer Einkehr stets akut. Nicht zuletzt durch Berichte unseres Nahewein-Gurus Nolux... mehr lesen
Weinstube im Weingut Kruger-Rumpf
Weinstube im Weingut Kruger-Rumpf€-€€€Weinstube0672143859Rheinstr. 47, 55424 Münster-Sarmsheim
4.0 stars -
"Man kann Nolux nur zustimmen: es lohnt sich, hier einzukehren........." Carsten1972Münster-Sarmsheim, Rheinstraße 47, dass VDP Weingut Kruger Rumpf hat hier seinen beeindruckend schönen Sitz.
Das erste Mal standen meine Frau und ich vor diesem Gebäude und seiner Weinstube im Jahr 2016, auf der letzten Etappe des Nahe Weinwanderwegs. Leider war an jenem Mittag das Restaurant, Strauße konnte man es damals schon nicht mehr nennen, geschlossen und wir mussten uns eine andere Einkehr suchen, siehe Bericht. Trotzdem blieb der Wunsch nach einer Einkehr stets akut. Nicht zuletzt durch Berichte unseres Nahewein-Gurus Nolux
Geschrieben am 13.10.2023 2023-10-13| Aktualisiert am
13.10.2023
Besucht am 01.10.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
In einem sehr schlichtem Rahmen. In unserer Urlaubswoche in Bad Bertrich im Oktober 2023 waren meine Frau und ich in zwei örtlichen Restaurants. Das eine habe ich beschrieben, die alte Mühle. Im anderen Restaurant hatten wir einen so erfreulichen Abend, dass wir noch ein zweites Mail einkehrten. Dieses Restaurant war der Bertricher Hof der Familie Sabine und Bernhard Pellio. Und das Haus ist ein wahrer Familienbetrieb! Geöffnet ist an sieben Tagen die Woche von Mittag bis 19 Uhr. Nur im Winter schließt man komplett und nimmt sich den nötigen Ausgleich zum sicherlich enorm stressigen Sommer.
Am ersten Besuchsabend, dem 1. Oktober 2023, waren wir eingekehrt und hatten nach einem Tisch gefragt, weil auf der Tageskarte zwei verlockende Vorspeisen angeboten wurden. Wir traten ein und mussten bei einem gut gefüllten Gastraum und Terrasse etwas warten, bis wir Frau Pellio antrafen. Die wuppte den Service komplett alleine und hatte gefühlt in der ganzen Zeit unserer zwei Besuche fast keine Zeit zum Luft holen. Aber mit einem Lächeln wurde uns ein Tisch angewiesen.
Die Karten kamen, genauso schlicht wie der Gastraum! Hausmannskost und Wild wurden offeriert und eben zwei Vorspeisen in der Tageskarte, die uns sehr gefielen. Zu trinken gab es einige vernünftige (auch preislich gesehen) Moselweine. Aber wir bestellten uns beide ein Tegernseeer Helles. Bier würde gut zu unserer Auswahl passen. Für meine Frau eine meiner absoluten Lieblings Suppen.
Graupensuppe! Hoffentlich durfte ich kosten! Und ja ich durfte von der sehr dicken, so genau richtigen Suppe kosten. Das konnte gefallen, wird Zeit das auch zu Hause mal wieder zu kochen. Muss mal wieder einen guten Schinkenknochen vom Schlachter organisieren für die Brühe. Frau war schon mal glücklich. Für mich etwas, dass es inzwischen viel zu selten gibt!
Pastete Richelieu! Ich liebe Pâté en croûte in jeder Ausführung. Hier war es die klassische nach Richelieu Art! Ente gehört da rein, confiert und Entenleber. Drum rum der Teig, gebacken. Französische Landküche at it's best! Glücklich und auch sattmachendes Kochwerk! Vielleicht etwas zu kalt serviert, aber ich genoss trotzdem. Danach für meine Frau Fisch.
Lachsforellenfielt aus regionaler Zucht ganz schlicht mit Kartoffeln und grüner Sauce. Und auch hier wieder ein überraschend gutes Handwerk im sehr schlichten Mantel. Frau war sehr angetan von der Zubereitung des Filets. Ich durfte kosten und konnte dem nur zustimmen. Für mich passend zum beginnenden Herbst ein Wild Gericht.
Eifeler Hirschrollbraten mit frischen Pfifferlingen gefüllt von der Tageskarte. Begleitet von einer wohlgeratenen Jus mit viel Pilz Umami. Der Braten war äußerst zart aus dem Ofen gekommen und der Wildgeschmack hielt sich in Grenzen. Begleitet wurde das Ganze von Kroketten und Preiselbeeren, wie es sich gehört.
Verzeihlich, dass diese nicht selbst zubereitet waren. Auch ein Salat gehörte zu beiden Hauptspeisen, frisch, mit einer Zitrone-Sahne-Sauce (Papa wäre sehr sehr glücklich) angemacht, konnte auch der sehr gefallen.
Von der Qualität der angebotenen Speisen waren wir doch sehr angenehm überrascht und weil der Gastraum inzwischen etwas leerer war, hatte Frau Pellio etwas Zeit sich dem kulinarisch neugierigen Pärchen zu widmen. Wir erfuhren, dass die beiden den Betrieb quasi alleine führen (Fachkräfte gibt es nicht mehr genug) und nur ein paar Helferinnen sie unterstützten. Herr Pellio als ausgebildeter Koch kocht ein im Umfang reduziertes Speisen Angebot, in dem er nach Möglichkeit vermeidet, zu Helferlein zu greifen (Pommes, Krokette und Co. verlangt auch keiner als selbstgemacht). Zum Beispiel wurde der Hirsch an nächsten Tag durch Wildschwein abgelöst, dann durch Kalb, immer wieder ein neues Schmorgericht auf der Tageskarte! Und auch ein Vegetarisches nicht zu vergessen. Das alles zu hören machte so viel Freude, dass wir am Dienstag, dem Feiertag am 3. Oktober, noch mal einkehrten und die Küche der Familie Pellio genossen. Am zweiten Abend vorweg zum Teilen ein klassischer Flammkuchen.
Frau nahm im Hauptgang das schon oben angesprochene Kalbsgericht. Die Beilage war an Schlichtheit nicht zu überbieten. Geröstete Kartoffelspalten begleiteten die Hauptspeise.
Aber das passte sehr gut zum Kalbstafelspitz in einem ungewöhnlichen Tomaten- und Gemüsesud. Wieder war das geschmorte Fleisch ein Genuss in Konsistenz und Genuss.
Wer kann, der kann (alle Schmorgerichte)! Meine Hauptspeise hatte ich erwählt, weil ich eines Tellers im Gastraum ansichtig wurde, der mir gefiel. Zumal ich von Frau Pellio die Info bekam, dass die Schnitzel aus Kalb und Schwein natürlich selbst geschnitten, geklopft und paniert werden. Also ein seit längerer Zeit nicht mehr gegessenes Gericht.
Cordon Bleu, im Anschnitt sah das so aus, auch selbst gefüllt.
Dazu gehört natürlich Pommes mit Mayo, sonst nichts, außer dem obligatorischen Salat.
Und weil wir noch ein ganz kleines bisschen Hunger hatten, gab es ein warmes (hausgemachtes) Mohnküchlein als Abschluss.
Tja, feines Essen! Wie entdeckt man so versteckte gastronomische Kleinode? Ohren offenhalten, Neugierig sein, einfach mal reingehen und schnuppern. Ab und Zu entdeckt man dann erfreuliche Orte mit Gastronomen, die ihrem Handwerk Ehre machen und dabei kein großes Bohei darum machen.
Absolute Empfehlung für alle, die mal in Bad Bertrich sein sollten und grundgute Hausmannskost zu würdigen wissen.
In einem sehr schlichtem Rahmen. In unserer Urlaubswoche in Bad Bertrich im Oktober 2023 waren meine Frau und ich in zwei örtlichen Restaurants. Das eine habe ich beschrieben, die alte Mühle. Im anderen Restaurant hatten wir einen so erfreulichen Abend, dass wir noch ein zweites Mail einkehrten. Dieses Restaurant war der Bertricher Hof der Familie Sabine und Bernhard Pellio. Und das Haus ist ein wahrer Familienbetrieb! Geöffnet ist an sieben Tagen die Woche von Mittag bis 19 Uhr. Nur im Winter... mehr lesen
Restaurant im Hotel Bertricher Hof
Restaurant im Hotel Bertricher Hof€-€€€Restaurant, Biergarten0267493620Am Schwanenteich 7, 56864 Bad Bertrich
4.0 stars -
"Grundgutes Handwerk" Carsten1972In einem sehr schlichtem Rahmen. In unserer Urlaubswoche in Bad Bertrich im Oktober 2023 waren meine Frau und ich in zwei örtlichen Restaurants. Das eine habe ich beschrieben, die alte Mühle. Im anderen Restaurant hatten wir einen so erfreulichen Abend, dass wir noch ein zweites Mail einkehrten. Dieses Restaurant war der Bertricher Hof der Familie Sabine und Bernhard Pellio. Und das Haus ist ein wahrer Familienbetrieb! Geöffnet ist an sieben Tagen die Woche von Mittag bis 19 Uhr. Nur im Winter
Geschrieben am 11.10.2023 2023-10-11| Aktualisiert am
11.10.2023
Besucht am 04.10.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
In der Woche über den Feiertag am 3. Oktober des Jahres 2023 waren Frau und Herr Carsten1972 in Bad Bertrich. Eine durch die Schwester gebuchte Unterkunft für eine Familien-Urlaubs-Woche führte uns in den für uns bisher unbekannten Eifelort. Am samstäglichen Anreisetag erkundeten wir zu Zweit den Kurort mit etwas morbiden Charme. Reizvoll gelegen hat man doch ein ziemliches Problem mit den für die heutige Zeit etwas überdimensionierten Kureinrichtungen und leerstehenden Gästehäusern aller Art. Ziel der Erkundung war natürlich die Inaugenscheinnahme der hiesigen Gastronomie zwecks Festlegung von ein paar Besuchszielen für das Abendessen, insbesondere der 4. Oktober, unser Hochzeitstag, sollte mit einem möglichst guten Abendessen enden. Der Rundgang führte uns zum Kurpark im Römerkessel, direkt an diesem Kleinod liegt das Hotel Alte Mühle.
Ein Schild hatte uns gelockt, auf dem Vinothek stand, wir wollten noch ein wenig Wein für unser Ferienhaus besorgen und folgten dem Hinweis zu diesem Haus.
Draußen eine sehr attraktive Terrasse zum Kurpark, machte das Ensemble einen netten Eindruck. Auch drinnen empfing einen eine geschmackvolles Ambiente. Der Service bot uns ein paar Weine im Gastraum des Restaurants zum Außerhaus Verkauf an.
Bei diesem Anblick und nach dem Studium der Abendkarte legten wir uns fest, hier verbringen wir den Abend unseres Hochzeitstages. Der Tisch wurde reserviert und wir verließen mit drei Flaschen Moselwein das Haus. Vier Tage später am Abend waren wir wieder zurück. Unser Tisch war reserviert und schnell gefunden.
Die Karte lässt sich auf der HP einsehen, das reduzierte und geschmackvolle Angebot hatte uns ja verlockt, den Tisch zu reservieren. Am 4. Oktober ein kleiner Dämpfer für die Vorfreude war dann, dass einiges auf der Karte nicht vorhanden war. Nach dem Feiertag war noch kein Nachschub eingetroffen. Bedeutet aber auch, dass man frisch kocht und nicht zu viel ins Convienience Regal greift. Des einen leid, des anderen Freud, aber wir würden schon was finden. Zu trinken natürlich ein Riesling von der Mosel.
Feinherb, auf Wunsch meiner Frau geordert, es wurden zwei Flaschen. Dazu Wasser und ein erster Gruß der Küche. Na ja, es geht kreativer, auch wenn man das Fertigbaguette kreativ präsentiert, es bleibt Fertigbaguette. Das war keine so große Freude.
Das durfte sich gerne etwas steigern zu den Vorspeisen. Für meine Frau Jakobsmuscheln, serviert mit Mango-Püree und kleinem Salat. Dieser Anblick machte uns dann freudiger.
Frau bezeichnete Qualität, Gargrad und Kombination mit süß-saurem Obst als gelungen. Ich ließ mir Fisch servieren, kalt.
Räucherlachstartar mit frischem Gemüse, Zwiebeln, Meerrettich und Dill bekam ich serviert. Oben drauf das ungewöhnliche, aber kreative Tartar aus Räucherlachs. Der frisch geriebene Meerrettich daneben passte perfekt, hatte aber mächtig Bumms! Drunter unter dem Fisch eine Mischung aus Tomaten und Erbsen (yeah!) als Fundament. Auch meine Vorspeise gefiel mir. Beim Hauptgericht machten wir es der Küche einfach. Für uns beide Geflügel.
Gegrillte Hühnerbrust mit Erbsenpüree, Aubergine und Käse Chips beschrieb es die Karte. Die Küche musste auf Grund der ausgebliebenen Lieferung nach dem Feiertag etwas umändern, was uns aber zusagte. So wurde es ein Auberginenpüree, fein angerösteter Rosenkohl und gebackene Kartoffeln. Die Brust im Supremecut war saftig zubereitet, wichtigste Hürde also schon mal genommen. Im Zusammenspiel mit den Zutaten ein schmackhafter Hauptgang.
Als Dessert zum Teilen Pavlova Alte Mühle Style! Hatte jetzt nichts mit dem Original zu tun, war aber ebenso süß und somit sündhaft genug als Abschluss unseres Feiertagsessens. Insgesamt waren wir zufrieden mit den Speisen.
Der Service in Form eines jungen Mannes mit (ich vermute) osteuropäischer Herkunft (manchmal etwas schwer zu verstehen) war gut eingespannt im halb gefüllten Gastraum. Das konnte er so noch gerade eben schaffen, aber wenn es voll wird, braucht er definitiv Unterstützung.
Kann ich zum Fazit kommen. Geschmackvolles Ambiente, in dem die Crew der alten Mühle eine Küche abseits von SchniPoSa anzubieten versucht. Das gelingt mit leichten Abstrichen bei der Ausführung. Irgendwo zwischen okay und gut würde mein Fazit lauten. Wir würden wieder einkehren, aber nicht zum Hochzeitstag.
In der Woche über den Feiertag am 3. Oktober des Jahres 2023 waren Frau und Herr Carsten1972 in Bad Bertrich. Eine durch die Schwester gebuchte Unterkunft für eine Familien-Urlaubs-Woche führte uns in den für uns bisher unbekannten Eifelort. Am samstäglichen Anreisetag erkundeten wir zu Zweit den Kurort mit etwas morbiden Charme. Reizvoll gelegen hat man doch ein ziemliches Problem mit den für die heutige Zeit etwas überdimensionierten Kureinrichtungen und leerstehenden Gästehäusern aller Art. Ziel der Erkundung war natürlich die Inaugenscheinnahme... mehr lesen
Alte Mühle
Alte Mühle€-€€€Restaurant, Weinstube, Hotel, Pension026741880Bäderstr. 46, 56864 Bad Bertrich
3.5 stars -
"Insgesamt akzeptabel!" Carsten1972In der Woche über den Feiertag am 3. Oktober des Jahres 2023 waren Frau und Herr Carsten1972 in Bad Bertrich. Eine durch die Schwester gebuchte Unterkunft für eine Familien-Urlaubs-Woche führte uns in den für uns bisher unbekannten Eifelort. Am samstäglichen Anreisetag erkundeten wir zu Zweit den Kurort mit etwas morbiden Charme. Reizvoll gelegen hat man doch ein ziemliches Problem mit den für die heutige Zeit etwas überdimensionierten Kureinrichtungen und leerstehenden Gästehäusern aller Art. Ziel der Erkundung war natürlich die Inaugenscheinnahme
Geschrieben am 11.10.2023 2023-10-11| Aktualisiert am
11.10.2023
Besucht am 24.09.2023Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Vor kurzem kam das Thema hier bei GG mal wieder auf. Jeder Mensch braucht es, dass unkomplizierte italienische Restaurant für die unkomplizierte Einkehr um die Ecke. Es gibt auf der Welt keine bessere Küche für diese Art von ausgehen. Der Franzose macht aus Essen eine Art Kunst, der deutsche will mit Essen die Welt retten, aber die Küche aus Italien, dass ist die für die Seele.
Auch ich brauche das manchmal! Einfach essen gehen, eine gute Pizza, hochwertige Pasta, die Klassiker der Küche von der Nonna. Das schmeckt immer und macht einfach glücklich. In Rheine gibt es ein paar Italiener, die diesem Leitspruch entsprechen und ihn mit Leben füllen. Die meisten habe ich beschrieben und bin regelmäßig Kunde bei denen. Aber tatsächlich gab es ein Restaurant, in das war ich bisher nicht eingekehrt. Su Nuraghe da Toni ist sein Name. Die italienische Gastronomie im Kreis Steinfurt, so habe ich den Eindruck, ist fest in sardischer Hand. Irgendwie sind die alle miteinander verwandt. Und so bietet auch Toni italienische Küche mit einigen Besonderheiten der sardischen Küche.
Am Sonntag, den 24. September 2023, war ich nun also zu Gast bei "Toni" und seinem Team. Mitten im Dorenkamp findet sich das Restaurant, an der Breite Straße. Dass ist auf der anderen Seite vom Bahnhof, schaut man von Rheine City dahin. Der Außenbereich schlicht, die Bestuhlung quasi auf dem Bürgersteig verlockt nicht unbedingt draußen zu sitzen.
Freunde hatten uns gefragt, ob wir mitkommen wollten und nach der positiven Antwort von meiner Frau und mir, einen Tisch reserviert im Inneren. Auch an einem Sonntagabend war es voll! Alle, dicht gestellten, Tische waren besetzt. Viele spontan einkehrende Gäste mussten wieder gehen. Unser Tisch war schnell gefunden.
Die Weinkarte, wie bei allen unseren Italienern in Rheine, ist eher mittelprächtig und verlockt nicht unbedingt einen Wein zu ordern. Aber bei einem Craft Beer aus Cagliari griff ich zu und bereute es nicht. Die Karte lässt sich im Internet auf der HP einsehen und bietet ein großes Potpourri der italienischen Küche mit Schwerpunkt Pizza und Pasta. Das ist es aber auch, was die meisten Gäste wollen. Ich vermisste etwas die Klassiker abseits von Teigfladen und Nudeln, kein Ossobuco und Co. Aber meine Frau und ich wurden fündig. Und weil wir inzwischen blind füreinander bestellen könnten, war glasklar, dass dieses Vorspeisenangebot von beiden geordert wurde.
Antipasto di mare nennt sich das, ist eine Mischung aus Antipasti und Salat. Bestehend, laut Karte, aus gemischten Meeresfrüchten mariniert mit fruchtigem Olivenöl und frischer Zitrone konnte das als Auftakt gut gefallen. Pulpo Arm, Garnelen, Miesmuscheln und Tube waren mariniert in Olivenöl und Zitrone, ergänzt durch ein wenig frischen Salat und Gemüse. Passte so, gutes Sommergericht, ordentlich serviert. Dann für meine Frau Pasta mit einer für einen Italiener selten gesehenen Zutat.
In der Tages/ Wochenkarte wurden Paccheri angeboten. Paccheri ist eine Nudelsorte in Form einer sehr großen Röhre, die ursprünglich aus Kampanien stammt. Sie sind im Allgemeinen glatt, es gibt aber auch eine gerippte Version, Paccheri Millerighe (siehe Foto). So weit, so gut, dass war bekannt im Pasta-Affinen Haushalt von Carsten. Zu den Paccheri gab es Seeteufel in einer Tomaten, Knoblauch und Olivenöl Sauce. Da oben drauf die seltene Zutat, ein Kaisergranat, sehr kleine Sortierung, aber doch ein frischer Scampo! Fein, da freute sich die Frau mir gegenüber. Auch ich blieb beim Hauptgericht bei den Meeresbewohnern.
Calamaretti alla griglia gab es für mich. Dazu nicht fotografierte ordentliche Rosmarin-Kartoffeln. Tja, dieser Teller ist eine Essenz von dem was ich oben zu beschreiben versucht habe. Koche einen Tintenfisch schön zart, zerteile ihn, röste ihn scharf an, würze ihn mit wenigen Zutaten, aber ordentlich und es wird schmecken. Lecker! Und ich war ebenso glücklich.
Der Service hatte im proppenvollen Gastraum sehr gut zu tun und musste dann auch noch ein Missgeschick von Carsten1972 beheben. Mea culpa, nächstes Mal fragt der Ingenieur, wie die Pfeffermühle funktioniert und veranstaltet keine Pfefferkörnerlawine auf dem Tisch. Ansonsten waren wir immer Blick und man fühlte sich gut und freundlich betreut, auch dass passte sehr gut.
Also zum Fazit, auch hier ein italienisches Restaurant für Soul Food! Gute Pizza oder Pasta, auch ein paar Ergänzungen, die unkompliziert glücklich machen. Das geht voll in Ordnung! Wir kommen gerne mal wieder.
Vor kurzem kam das Thema hier bei GG mal wieder auf. Jeder Mensch braucht es, dass unkomplizierte italienische Restaurant für die unkomplizierte Einkehr um die Ecke. Es gibt auf der Welt keine bessere Küche für diese Art von ausgehen. Der Franzose macht aus Essen eine Art Kunst, der deutsche will mit Essen die Welt retten, aber die Küche aus Italien, dass ist die für die Seele.
Auch ich brauche das manchmal! Einfach essen gehen, eine gute Pizza, hochwertige Pasta, die Klassiker... mehr lesen
Su Nuraghe da Toni
Su Nuraghe da Toni€-€€€Restaurant, Catering, Pizzeria0597114159Breite Straße 14, 48431 Rheine
4.0 stars -
"Der Italiener für jeden Tag und das kulinarische Seelenheil" Carsten1972Vor kurzem kam das Thema hier bei GG mal wieder auf. Jeder Mensch braucht es, dass unkomplizierte italienische Restaurant für die unkomplizierte Einkehr um die Ecke. Es gibt auf der Welt keine bessere Küche für diese Art von ausgehen. Der Franzose macht aus Essen eine Art Kunst, der deutsche will mit Essen die Welt retten, aber die Küche aus Italien, dass ist die für die Seele.
Auch ich brauche das manchmal! Einfach essen gehen, eine gute Pizza, hochwertige Pasta, die Klassiker
Geschrieben am 21.09.2023 2023-09-21| Aktualisiert am
22.09.2023
Besucht am 08.09.2023Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 50 EUR
Nun fahre ich schon so lange nach Mecklenburg Vorpommern in die Feldberger Seen Landschaft und ich dachte, so langsam kenne ich alle schönen Orte dort. Aber Pustekuchen, durch Zufall zeigte uns das Schicksal einen weiteren wunderschönen Ort an den Seen in diesem Gebiet. Dieser Ort befindet sich in Feldberg, auf der Halbinsel Amtswerder im Feldberger Haussee.
Meine Frau und ich waren von Carwitz herüber gewandert, mit dem Plan um die Mittagszeit etwas im Ort zu essen. Unser Weg führte uns auf den Amtswerder und wie schon befürchtet war die erste Fischerstube an der Straße komplett belegt. Aber etwas weiter den Weg zum Feldberger Seebad fand sich ein Hinweis auf die Fischerhütte der Fischerei Feldberg der Familie Frankiw.
Es war offen und wir beschlossen mal nach einem Tisch zu fragen. Was wir dann entdeckten, war schon ein wunderbarer Platz. Direkt am Seeufer liegt der Betriebsplatz der Fischerei, vorne am Tor ein Räucher- und Verkaufshaus für den Fisch aus dem See, dahinter versteckt ein Holzhaus vor dem Seeufer.
Das ans ich war schon ein schöner Platz und sehr einladend, um dort zu speisen.
Zum See eine überdachte Terrasse.
und
Aber das wunderschönste in dieser einfachen Fischerhütte sind die Tische zwischen Holzhaus und Seeufer unter alten Erlen.
Wunderschön bei Sonnenschein!
Weil es uns so gefallen hat, blieben wir an besagten Mittag zum essen da, dies war unser Tisch.
Und weil wir so begeistert über unsere Entdeckung waren, haben wir gleich für einen weiteren Mittag reserviert. Wir ließen unseren Charme spielen und bekamen den Lands End Tisch zum See!
Gegessen wurde auch was. Die Küche verarbeitet die Fische, den Fang aus dem See, sowie zugekaufte Meeresfische. Das wird geräuchert und gebraten und mariniert a la Matjes, Fermentation ist ja en vogue! Dazu gibt es einfache Beilagen, Pommes, Bratkartoffeln, etc. Es gibt Wein und Longdrinks, aber Mittags schmeckt ein kaltes Pils am besten zum Fisch.
Gegessen haben wir an beiden Besuchstagen Barsch, Flussbarsch! Gebraten! Leser, merke dir, bist du an einem großen See und der Fischer bietet in seiner Fischerhütte frisch gebratenen selbst gefangenen Flussbarsch an, der so groß ist, dass man ihn filetieren kann, dann bestell den! Es gibt keinen besseren einheimischen Fisch als Flussbarsch!
und
Fazit, hingehen und genießen! Den Ort und den frischen Fisch! Beim nächsten Besuch sind wir abends da und dann werden wir einen schönen Riesling genießen beim Sonnenuntergang und frischem Fisch! Großartiger Ort!
Nun fahre ich schon so lange nach Mecklenburg Vorpommern in die Feldberger Seen Landschaft und ich dachte, so langsam kenne ich alle schönen Orte dort. Aber Pustekuchen, durch Zufall zeigte uns das Schicksal einen weiteren wunderschönen Ort an den Seen in diesem Gebiet. Dieser Ort befindet sich in Feldberg, auf der Halbinsel Amtswerder im Feldberger Haussee.
Meine Frau und ich waren von Carwitz herüber gewandert, mit dem Plan um die Mittagszeit etwas im Ort zu essen. Unser Weg führte uns auf... mehr lesen
Fischerhütte der Fischerei Feldberg.
Fischerhütte der Fischerei Feldberg.€-€€€Gaststätte039831 20205Fischereihof 2, 17258 Feldberger Seenlandschaft
4.0 stars -
"Neuentdeckung (für mich) in Feldberg" Carsten1972Nun fahre ich schon so lange nach Mecklenburg Vorpommern in die Feldberger Seen Landschaft und ich dachte, so langsam kenne ich alle schönen Orte dort. Aber Pustekuchen, durch Zufall zeigte uns das Schicksal einen weiteren wunderschönen Ort an den Seen in diesem Gebiet. Dieser Ort befindet sich in Feldberg, auf der Halbinsel Amtswerder im Feldberger Haussee.
Meine Frau und ich waren von Carwitz herüber gewandert, mit dem Plan um die Mittagszeit etwas im Ort zu essen. Unser Weg führte uns auf
Geschrieben am 18.09.2023 2023-09-18| Aktualisiert am
18.09.2023
Am 7. September waren meine Frau und ich wieder in der alten Schule und hatten uns mit einem befreundeten Pärchen aus Berlin einen Tisch reserviert. Fotos vom Abend in der Galerie, einen neuen Bericht muss ich nicht erstellen. Borgis Bericht von 2020 ist noch immer absolut auf der Höhe der Zeit. Ein Detail muss aber noch der interessierten Genuss-Gemeinde vorgestellt werden.
Das Foto zeigt das Dessert aus dem Menü! Und Daniel Schmidtthaler hat daraus eine atemberaubende Überraschung kreiert!
Erst einmal wirkt das wie ein saisonal passendes Gericht mit roten Beeren in verschiedenen Konsistenzen, so weit so gut. Aber die Süße und die Säure dieser Zutaten trafen auf darüber geriebenen frischen Kren mit seiner ätherischen Schärfe und, was mich hat mich unglaublich beeindruckt hat, einigen Streifen Lardo, selbst hergestellt aus dem Speck des hausgeschlachteten Schweins. Der Lardo brachte eine unglaubliche, umamihafte Tiefe in das Gericht!
Fazit, eine Essenz des Küchenstils von Daniel Schmidthaler! Großartig!
Die Freunde aus Berlin zogen schon vorher ihr Fazit: "wir kommen definitiv noch mal wieder!"
Am 7. September waren meine Frau und ich wieder in der alten Schule und hatten uns mit einem befreundeten Pärchen aus Berlin einen Tisch reserviert. Fotos vom Abend in der Galerie, einen neuen Bericht muss ich nicht erstellen. Borgis Bericht von 2020 ist noch immer absolut auf der Höhe der Zeit. Ein Detail muss aber noch der interessierten Genuss-Gemeinde vorgestellt werden.
Das Foto zeigt das Dessert aus dem Menü! Und Daniel Schmidtthaler hat daraus eine atemberaubende Überraschung kreiert!
Erst einmal wirkt das... mehr lesen
Hotel & Restaurant Alte Schule Fürstenhagen
Hotel & Restaurant Alte Schule Fürstenhagen€-€€€Restaurant, Hotel, Sternerestaurant03983122023Zur Alten Schule 5, 17258 Feldberger Seenlandschaft
stars -
"Großartig!" Carsten1972Am 7. September waren meine Frau und ich wieder in der alten Schule und hatten uns mit einem befreundeten Pärchen aus Berlin einen Tisch reserviert. Fotos vom Abend in der Galerie, einen neuen Bericht muss ich nicht erstellen. Borgis Bericht von 2020 ist noch immer absolut auf der Höhe der Zeit. Ein Detail muss aber noch der interessierten Genuss-Gemeinde vorgestellt werden.
Das Foto zeigt das Dessert aus dem Menü! Und Daniel Schmidtthaler hat daraus eine atemberaubende Überraschung kreiert!
Erst einmal wirkt das
Geschrieben am 14.09.2023 2023-09-14| Aktualisiert am
14.09.2023
In der ersten Septemberwoche 2023 waren meine Frau und ich mal wieder in der Feldberger Seenlandschaft zu Gast. Und wenn wir an diesem wunderbaren Ort zum Wandern, Radfahren und Wasserwandern sind, dann haben wir ein paar Restaurants, in die wir immer gerne wieder einkehren. Eines davon ist die Weinschänke im Apfelweingut Kraatz, gerade über die Landesgrenze in der brandenburgischen Uckermark gelegen.
Einsam ist es da, von Carwitz, unserem Urlaubsort, fährt man eine Dreiviertelstunde, bis man dann im kleinen Weiler Kraatz ankommt. Gleich für den ersten Urlaubsabend am zweiten September hatten wir einen Tisch reserviert. Und freuten uns auf das samstägliche Gastkochmenü, dass dort dann immer angeboten wird. Leider hatte der Gast-Koch aber kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen und wir wurden dementsprechend informiert. Nicht so schlimm, die kleine feine Karte bietet immer wieder verlockende Speisen an. Das Wetter war noch sommerlich und so konnten wir vor der Gaststube draußen Platz nehmen.
Unter Weinreben ist ein schöner Platz entstanden.
Die Gaststube ist auch ein schöner Ort zum verweilen, aber heute ging es nicht hinein. Das Angebot steht auf einer Schiefertafel am Eingang.
Es gibt zwar auch Traubenwein und Biere in ansprechender Qualität, aber wir trinken natürlich Apfelweine, die Karte bietet Sortenreine Apfelweine und gemischte Sätze in verschiedenen Jahrgängen an. Hochformat, anklicken
Es macht Spaß, sich durch die verschiedenen Sorten zu probieren. Alle Produkte werden im offenen Ausschank angeboten, Frau liebt den Quittensecco.
Gegessen haben wir auch wieder hervorragend. Beide orderten wir zur Vorspeise gegrillte Wassermelone mit einem fruchtigen Salat.
Wassermelone finde ich persönlich nur genießbar, wenn sie gegrillt wird. Und hier hätte sie ruhig noch mehr Röstaromen bekommen dürfen. Trotzdem eine gut gemachte Vorspeise. Einen Zwischengang teilten wir uns, in der Weinschänke gibt es immer Piroggi im Angebot.
Für jeden je eine mit Fleisch und eine mit Kartoffelfüllung. Bekommt man bei uns im Münsterland nie zu Gesicht und wenn ich die bekommen kann, dann werden die auch bestellt! Lecker! Der Salat war reichlich und wieder gut angemacht. Zum finalen Hauptgang für meine Frau Wildbratwürstchen, die eine im Dorf ansässige Jägerin für die Weinschänke herstellt.
Frau hatte vorher natürlich gecheckt, wie der K-Salat serviert wird, und so wie er sich auf dem Teller darbot, mag sie den. Äußerst gut abgeschmeckte Würstchen durfte sie genießen. Für mich auch Wild, aber in anderer Darreichungsform.
Burger, served open mit Wild-Buletten. Drauf waren außer den Buletten eine Linsencreme und ein Auberginen-Mus. Und mit den Zutaten bekam das Ganze einen levantinischen Touch. Auch sehr schmackhaft!
Kurzer Bestätigungsbericht zu meinem letztmaligen (2019) verfassten ausführlichen Bericht. Es bleibt dabei, wunderbarer Ort für eine entspannte Einkehr mit viel Genuss!
In der ersten Septemberwoche 2023 waren meine Frau und ich mal wieder in der Feldberger Seenlandschaft zu Gast. Und wenn wir an diesem wunderbaren Ort zum Wandern, Radfahren und Wasserwandern sind, dann haben wir ein paar Restaurants, in die wir immer gerne wieder einkehren. Eines davon ist die Weinschänke im Apfelweingut Kraatz, gerade über die Landesgrenze in der brandenburgischen Uckermark gelegen.
Einsam ist es da, von Carwitz, unserem Urlaubsort, fährt man eine Dreiviertelstunde, bis man dann im kleinen Weiler Kraatz ankommt.... mehr lesen
4.0 stars -
"Bleibt ein wunderbarer Ort für Genuss" Carsten1972In der ersten Septemberwoche 2023 waren meine Frau und ich mal wieder in der Feldberger Seenlandschaft zu Gast. Und wenn wir an diesem wunderbaren Ort zum Wandern, Radfahren und Wasserwandern sind, dann haben wir ein paar Restaurants, in die wir immer gerne wieder einkehren. Eines davon ist die Weinschänke im Apfelweingut Kraatz, gerade über die Landesgrenze in der brandenburgischen Uckermark gelegen.
Einsam ist es da, von Carwitz, unserem Urlaubsort, fährt man eine Dreiviertelstunde, bis man dann im kleinen Weiler Kraatz ankommt.
Geschrieben am 13.09.2023 2023-09-13| Aktualisiert am
14.09.2023
Besucht am 28.08.2023Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Carsten musste in die Nähe von Karlsruhe. Im Süden von Karlsruhe, direkt an der A5 baut terranets (Gasversorger von BW) eine neue Verdichterstation im Zuge eines Projektes für die Umstellung auf Wasserstoff als Energieträger, und andrerseits sitzt in Ettlingen ein Lieferant für Armaturenantriebe. Also reiste ich am Montag nach Ettlingen an, und weil der Besuch recht spontan geplant worden war, ließ ich mir das Hotel Erbprinz in Ettlingen als Übernachtungsort empfehlen. Ein großer Parkplatz an einem noch größeren Gebäudeensemble mitten in Ettlingen empfing mich. Nach dem einchecken ging es auf mein Zimmer, wo ich folgende kulinarische Begrüßung vorfandt.
Feines Betthupferl, aber erst mal hatte ich Hunger und ging runter zu den Restaurants, es gibt derer Drei im Haus. Ein besterntes Restaurant, siehe Borgis Bericht (da war wohl alles in Buttter?), mit Namen Erbprinz, am Montagabend leider geschlossen, eine Café sowie die Weinstube Sibylla. Dort fand sich dann ein Platz für mich. Das Ambiente war schon sehr gediegen klassisch.
Für einen Montagabend war recht viel los, der Service bot mir zwei Tische zur Auswahl, ich entschied mich für einen Tisch im vorderen Bereich der Gaststube. Der Tisch selber tadellos eingedeckt.
Reichlich Servicekräfte kümmerten sich unter der Ägide einer resoluten jungen Frau um die Gäste. Recht fix bekam ich die Karten gereicht und wurde nach einem ersten Wunsch befragt. Ich bestellte mir eine Flasche Wasser und widmete mich der umfassenden Wein Auswahl gespeichert auf einem Tablet. Insbesondere regionale Winzer waren mit großer Jahrgangstiefe vertreten. Na, ich kann nicht anders, ein Wein aus der Region. In Bruchsal erzeugt Familie Klumpp Weine, deren Qualität sich bis ins Münsterland herum gesprochen hat.
Der 2020 Orts-Riesling trocken würde mich hervorragend durch meine Speisenauswahl begleiten. Recht schnell hatte ich auch eine Entscheidung in Sachen Speisen getroffen. Die Karte bietet verlockende Gasthausküche mit gehobenen Anspruch und entsprechenden Preisen. Mich verlockte am meisten das an meinem Besuchsabend angebotene 3 Gang Menü für 52 Euro, dass sich aber problemlos um eine Verlockung aus dem a la Carte Angebot ergänzen und noch pimpen ließ! So begann ich mein Menü mit gebackenem Saint Maure Käse.
Begleitet von Mango Dill Salat, der Frisée oben auf hatte keinerlei kulinarische Auswirkung. Der Ziegenrohmilch Käse kommt aus der Region Touraine an der Loire. Käse ist ja meins, in jeder Zubereitung, hier war der im krossen Mantel gebacken und warm, sehr lecker und ergänzt vom süß-sauren Salat. Hierzu gab es noch Brot von hervorragender Qualität.
Ich habe nach den Bäckern gefragt, die Antwort hatte der Service auf der Stelle parat. Die Back-Brüder in Freiburg backen dieses äußerst geschmackvolle Sauerteig Brot mit sehr hohem Roggen-Anteil. Ich bat noch später um etwas Nachschub, mit dem Brot Olivenöl, ein Senf, sowie Butter.
Feiner Start ins Menü, es folgte mein kulinarisches add-on. In der festen Karte ein feines Sommergericht, eine kalte Suppe und deren Zutaten veranlassten mich zur Bestellung. Gurkenkaltschale aus Mandelmilch, Chia-Samen und Leinsaatsandwich, so wurde es in der Karte beschrieben. So kam es an den Tisch.
Im Sandwich eine Art Obstsalat, dass passte gut zu der Suppe mit ihren zurückhaltenden Aromen. Für die cremigen Anteile sorgten Avocado Stücke und eine Art Guacamole. Ein sehr intelligenter Teller, bei der ich nur bei der Suppe selber eine etwas nachdrücklichere Schärfe erwünscht hätte. Dass passt immer sehr gut gerade zu kalten Suppen, finde ich. Nun also zum Hauptgang, es gab Fisch.
Gebratener Seeteufel, begleitet von Ratatouille, Parmesanschaum und Gnocchi. Zum Hauptgang ein italienisch, mediterran inspiriertes Gericht. Saftig gebraten, mit der typisch festen Konsistenz fand sich ein Stück Seeteufel-Filet auf dem Teller. Dazu gut abgeschmecktes Pfannengemüse und Gnocchi, die in einer passenden Sauce badeten. Drei von vier Gängen serviert und ich war zufrieden, also zum Dessert. Kaltgesetzte Pfirsichtorte mit Zitronen Thymian Eis war eine Ankündigung unter der ich mir nun gar nichts vorstellen konnte.
Weite Inspiration des Begriffs Torte würde ich dem Koch mal unterstellen, aber mit dem Eis und den geschmorten Pfirsichen war auch das ein guter Abschluss. Die Küche des Sibylla unter ihrem Chef Jonathan Kirchgässner konnte an diesem Abend gefallen und hatte ein geschmackvolles Menü serviert.
Ebenso Freude bereitete der Service, die Damen und Herren waren immer Aufmerksam, kundig bei Nachfragen und ließen keinen Grund aufkommen, Kritik an ihrem Handeln üben zu können. So unaufgeregt und leise perfekt wünscht man sich klassischen Service.
Also mal zum Fazit, das Hotel Erbprinz ist schon ein sehr gediegener Ort zum übernachten und einkehren. Man hält althergebrachte Küchen-, Beherbergungs- und Servicequalität hoch. Höflich, etwas distanziert, aber dabei stets freundlich zugewandt fühlt man sich sofort wohl, besonders im Hinblick auf das, was einem sonst in neuerer Zeit in Sachen Gastronomiequalität so unterkommt. Das kostet dann allerdings auch ein bisschen mehr als im Imbiss um die Ecke. Ich bezahle den Unterschied aber gerne und komme wieder, wenn ich wieder in Ettlingen bin.
Carsten musste in die Nähe von Karlsruhe. Im Süden von Karlsruhe, direkt an der A5 baut terranets (Gasversorger von BW) eine neue Verdichterstation im Zuge eines Projektes für die Umstellung auf Wasserstoff als Energieträger, und andrerseits sitzt in Ettlingen ein Lieferant für Armaturenantriebe. Also reiste ich am Montag nach Ettlingen an, und weil der Besuch recht spontan geplant worden war, ließ ich mir das Hotel Erbprinz in Ettlingen als Übernachtungsort empfehlen. Ein großer Parkplatz an einem noch größeren Gebäudeensemble mitten... mehr lesen
Weinstube Sibylla im Hotel Erbprinz
Weinstube Sibylla im Hotel Erbprinz€-€€€Restaurant, Weinstube072433220Rheinstraße 1, 76275 Ettlingen
4.0 stars -
"Altbewährte Qualität!" Carsten1972Carsten musste in die Nähe von Karlsruhe. Im Süden von Karlsruhe, direkt an der A5 baut terranets (Gasversorger von BW) eine neue Verdichterstation im Zuge eines Projektes für die Umstellung auf Wasserstoff als Energieträger, und andrerseits sitzt in Ettlingen ein Lieferant für Armaturenantriebe. Also reiste ich am Montag nach Ettlingen an, und weil der Besuch recht spontan geplant worden war, ließ ich mir das Hotel Erbprinz in Ettlingen als Übernachtungsort empfehlen. Ein großer Parkplatz an einem noch größeren Gebäudeensemble mitten
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Seit der Eröffnung 2018 haben Sabine und Uli Kocks an der Lingener Straße 24 einen Treffpunkt für Genießer geschaffen, der Gäste aus weiter bis weitester Entfernung angelockt hat. Einige Community Kollegen hier von GG durfte ich schon zu diesem wunderbaren Ort begleiten.
Aber ich hatte mich in stillen Momenten schon seit längerem gefragt, was wird, wenn die beiden ihren verdienten Ruhrstand antreten wollen? Das würde für mich und viele andere Menschen in Rheine und dem Münsterland bedeuten, wir müssen uns einen neuen Platz suchen für genussvolle Momente und Stunden.
Zu Beginn des Jahres kam sie dann, diese befürchtete Nachricht. Die Beiden teilten mir mit, dass sie zum Jahresende den Betrieb der Vinothek einstellen werden. Das Verständnis für die Entscheidung der Beiden teilte sich mit viel Trauer. Wieder verlieren wir in Rheine einen Ort für Genießer. So reich sind wir damit nicht gesegnet, außerhalb von Osnabrück und Münster schon mal gar nicht. Und gefühlt sind es gerade diese mit Herzblut betriebenen Genussorte, die vermehrt ihre Türen schließen. Im Angesicht dieser Neuigkeiten genoss ich noch mal einen Sommer bei Sabine und Uli, immer nach meinem Marktbesuch am Freitagnachmittag kehrte ich auf ein Viertel ein, traf mich mit Menschen, die sich dort über die Jahre kennen gelernt hatten und die einem ans Herz gewachsen waren.
Natürlich sollten nicht einfach die Türen geschlossen werden, die Beiden hatten beschlossen, kurz vor dem Ende noch einmal eine finale abendliche Weinreise mit ihren besten und liebsten Kunden zu organisieren, eine Reise durch die (sozusagen) Grand Crus dieser Welt und des Kellers der Vinothek. Ein gewisser dieser langjährigen und guten Kunden meinte dann, dass an einem solchen Abend ein gewöhnlicher Vesperteller völlig falsch sei und zu solchen Weinen ein entsprechendes Menü serviert werden muss. Er fand die Zustimmung von Sabine und Uli, und erklärte in einem Anfall von völliger Selbstüberschätzung, ein solches Menü für 25 Gäste kochen zu wollen.
Da stand er nun, der Carsten1972 und fing an zu überlegen, was er denn servieren könnte zu den Weinen, die Sabine für diesen besonderen Abend aus ihrem Schatzkeller zu holen gedachte. Viel Brainstorming später, und inzwischen dazu geholter Expertise und Unterstützung stand ein Menü, mit dem sowohl das nun dreiköpfige Köche-Team als auch das finanzierende Veranstalterpaar glücklich waren.
Der Abend rückte näher und die Vorbereitungen schlossen wir am Freitag ab, Sabine hatte die Gaststube für den Event vorbereitet, während das Küchenteam seine Vorbereitungen in der heimischen Küche beendete und alle Zutaten und vorbereiteten Gerichte in die Vinothek transportierte.
Ein paar Kollegen hier wissen, wie stimmungsvoll es in diesem Raum sein kann, wenn sich dort gut gelaunte Menschen zum essen und trinken treffen. Zur Begrüßung hatte Sabine einen Sekt vorgesehen, traditionell hergestellt, aber nicht aus der Champagne, auch nicht aus Europa, sondern aus Südafrika. Von der Winery Graham Beck, Kapregion, ein 2017 Cape classic vintage rosé brut. Ein Foto aller Flaschen findet sich am Ende des Berichts. Was serviert man zu einem Schaumwein? Austern natürlich. Und so gab es irische Felsenauster.
Gratiniert nach Kilpatrick Art für diejenigen unter den Gästen, die rohe Austern nicht unbedingt goutieren.
Zu einem Chablis 1er Cru Vau de Very der Domaine de la Cote de Fasse servierte das Küchenteam ein vegetarisches Gericht, fermentierte Rote Beete, als Carpaccio mit Schafskäse und einer Vinaigrette ergänzt.
Dieses Carpaccio leitete über zu einem GG Riesling des WG Wittmann, Rheinhessen, aus der Lage Auelerde von 2018. Nun wurde der Fischgang serviert, Lachs, Dorade, eine Gamba, Herz- und Miesmuscheln wurden gedünstet serviert, begleitet von mediterranen Kräutern und Olivenöl. Der Gast durfte sich Gedanken machen, welcher Wein besser passte, der Riesling oder der darauf folgende Weißburgunder vom Volkacher Karthäuser Berg des WG Juliusspital aus 2012.
Bis hierhin ging die Reise durch hochwertige Weißweine, und erleichtert nahm das Küchenteam zur Kenntnis, dass man mit der Speisenwahl nicht völlig daneben gelegen hatte. Drei wirklich besondere Rotweine hatte Sabine Kocks zur Verkostung ausgesucht.
Südafrika, Tokara Winery, Stellenbosch, Cabernet Sauvignon Reserve Collection von 2017
Italien, Brunello di Montalcino, DOCG, Col d'Orcia, aus der Toscana von 2015
Frankreich, Aloxe Corton, Les Caillettes, Domaine Henri Delagrange, von 2018 (mit ganz besonderer Vorfreude vom Autor dieser Zeilen erwartet).
Dazu ein Klassiker der burgundischen Küche, ein Boeuf Bourgignon, leider nicht fotografiert. Ewige Schande über den Rezensenten, er war zu beschäftigt den Aloxe in allen seinen Aspekten zu genießen.
Dessert musste auch sein, es gab eine Riesling Auslese zum Abschluss einer wunderbaren Reise durch die Weine dieser Welt. Aus Trittenheim an der Mosel kam dieser restsüße Wein, Jahrgang 2019 von der Winzerin Eva Clüsserath. Das Küchenteam hatte sich dazu einen New York Style Cheese Cake ausgedacht, gekrönt von einem Salzkaramell. Dann waren wir durch mit der Weinreise und dem zugehörigen Menü. Die letzte Flasche gesellte sich zur exklusiven Parade.
Wie immer in den letzten 5 Jahren waren die Stunden in der Vinothek von Sabine Kock extrem genussvoll und bereichernd. Sommelière und Küchenteam waren froh, dass der Abend gut verlaufen war und freuten sich über den Applaus der Gäste.
Fazit des Abends und vieler weiterer. Rheine verliert einen Ort des Genusses und der Lebensfreude, die ihm zwei Menschen mit Leidenschaft für Wein und Lebensart beschert hatten. Das ist der Grund für eingangs beschriebenen Genuss und Wehmut. Aber ich habe auch von Vorfreude gesprochen. Und die hat einen Grund, denn Sabine und Uli haben Nachfolger für ihr Geschäft gefunden. Die Beiden, auch ein Paar, waren Kopf zwei und drei des Küchenteams an diesem Abend und sie werden die Vinothek mit geänderten Konzept fortführen. Alle Indizien deuten darauf hin, dass in nicht allzu ferner Zeit neues Leben aufblüht in der Lingener Straße 24. Es wird berichtet, wenn es so weit ist.
PS dies ist ein etwas ungewöhnlicher Bericht, ich bitte um Verzeihung, sollten Stil und Inhalt Stein des Anstoßes sein!