Hessen

Wo können wir denn mit unserem Bremer Besuch zum Essen hin? Denk dir doch mal was nettes aus, am besten was mit Wasser... und wo man schön draußen sitzen kann... und den Hund mitnehmen kann...


Nun, Kassel ist eine Stadt am Fluss, da gibt es mehrere gute Möglichkeiten! Ich entschied mich jedoch mit den Schwiegertigers, dem Hund und der alte Schulfreundin ins Riverside zu gehen; ein nettes Bootshaus vom CSK 98, dem Casseler Schwimmverein Kurhessen von 1898 (e.V.)
Direkt an der Fulda, mit einer schönen Biergarten-Terrasse, nettem Blick aufs Wasser und anschließendem Spaziergang an der Fuldapromenade.


Perfekt, die äußerlichen Gegebenheiten kamen schon mal sehr gut an. Einen halb-und-halb Schattenplatz (ich sitze lieber in der Sonne), der Hund erhielt einen Trinknapf und wir wurden bei den sommerlichen Temperaturen gleich mit unseren bestellten Flüssigkeiten versorgt. Auch auf die Speisen mussten wir nicht lange warten. 2 x Hähnchen mit Reis, 1 x nordhessisches Schmandschnitzel und 2 x Haxenteller, meine ohne Soße! >Ohne Soße?< - fragte die Bedienung erstaunt nach. Ob das nicht zu trocken sei. >Bestimmt< sagt ich. >Aber das nehme ich in Kauf, denn ich gehe davon aus, dass der Koch die Soße mit normalem Mehl bindet und das darf ich leider nicht. Aber ich würde gern Senf dazu essen und den Salat ohne Schmanddressing, nur Essig/Öl<. (in Nordhessen wird der Salat gern mit einem Schmanddressing angerichtet)


Ob die ganzen Infos in der Küche ankommen?
Gesagt - getan! Trotz der sehr gut besuchten Terrasse, hatte die Bedienung alles im Griff! Und meine Sonderbestellungen haben bestens geklappt! Kein vorbereitetes Fertigessen, hier wird alles frisch zubereitet! Super Service - freundlich, witzig und charmant – das kam beim Besuch aus Bremen auch gut an! Geschmeckt hat es obendrein und auch mein soßenfreier Haxenteller war köstlich! 5 Speisen plus insgesamt 10 Getränke = 83,60€ - ein unschlagbarer Preis!


Unsere Empfehlung!

Schon mal eritreisch /äthiopisch gespeist? Köstlich - lecker – würzig... Wer sich den fremdländisch klingenden Speisen mal nähern möchte, dem ich empfehle das Abessina in Kassel. Keine Ahnung wie oft ich in der Zwischenzeit schon dort war, es war immer grandios! Scheint anderen Gästen auch so gehen, denn ohne Reservierung wurden wir an einem Sonntagabend schon mal weggeschickt. Hier wird Fleisch ebenso wie vegetarische und vegane Kost zubereitet, ganz nach Landessitte! Mit meiner Freundin teilte ich mir einmal eine vegane gemischte Platte für 2 Personen – 20,-€ und so was von lecker! Zu empfehlen ist der Humus; bestehend aus Kichererbsen, Sesampaste, Auberginen, Erdnussbutter, Tomaten, Gurke und Petersilie. Zu allen Gerichten wird Reis, Couscous und immer etwas Salat gereicht, ebenso wie das gerollte Injera. Das ist ein weiches gesäuertes Fladenbrot, was zu 50% aus Teffmehl besteht. Teffmehl ist eine Art Zwerghirse und gehört mit zu den ältesten Getreidearten. In Äthiopien wird es nicht nur zum Backen, sondern auch für die Bierherstellung verarbeitet. Die Platten für mehrere Personen werden in schönen bunten Schalen angereicht, jede Soße einzeln. Es sieht immer alles sehr appetitlich aus. Köstlich ist auch die besondere Verarbeitung des Grünkohls und der roten Linsen. Letzten hatte ich einen Eintopf mit Lamm, das Gericht nennt sich “Begie Bedinisch“ - mein absoluter Favorit, mit Kartoffeln und grünen Bohnen! Das Gericht kostet 12,-€ und ist extrem sättigend! Ich werde demnächst mal an einer eritreischen Kaffeezeremonie für 6,-€ teilnehmen – ich bin sehr gespannt!



Das Lokal ist landestypisch eingerichtet; nette kleine Sitzecken, aber auch normale Esstische mit Sitzbänken. Die Herrentoiletten sind behindertengerecht /ebenerdig, zu den Damentoiletten geht es ein paar Stufen hoch! Alles sauber und das Abessina bietet einen sehr freundlichen aufmerksamen Service.


Meine absolute Empfehlung!


Das Kaiserreich Abessinien, oder einfach nur Abessinien, war eine Monarchie in Ostafrika auf dem Gebiet der heutigen Staaten Äthiopien und Eritrea und bestand von etwa 980 vor Christus bis 1974.
Quelle: Wikipedia

(Mittagessen, 2 Personen, 31,50 €)

Gut, "beste Pizza" ist wie immer subjektiv, aber wir haben ja nun schon einiges kennengelernt - und bis heute  nur eine Pizzaverköstigung ausgelassen (von Bringdiensten einmal abgesehen) . Aber das wird nachgeholt.

Pizzeria Pinocchio liegt an einem "Knotenpunkt" in Alsfeld, dort wo die B49 endet und auf die B62 trifft.  Nur wenige Meter von der Fußgängerzone entfernt. Parkplätze gibt es, wie wir heute auf einem Schild gesehen haben für Kunden auch "im Hof". Ansonsten gibt es einige Parkmöglichkeiten rundherum - man muss vielleicht nur ein wenig suchen.

Das Pinocchio ist uns vor Monaten zum ersten Male aufgefallen, als wir vor der Türe standen und die etlichen Seiten mit  Unmengen von Gerichten im Aushang gelesen haben. Die scheinbar lückenlosen Nummern gehen bis Gericht 267 - und dazu kommen dann noch diverse andere "Sondernummern".

Wieder einmal wurden wir sehr (positiv) überrascht, von dem, was wir nach dem Eintreten erblickten. Ein gemütlicher warmer Gastraum mit viel Holz und diversen Nischen.
Wieder einmal wurden wir freundlich begrüßt, und da man uns anmerkte, dass wir uns bei der Sitzplatzwahl nicht entscheiden konnten, sagte man uns, dass es "oben" auch noch Fenster gäbe - weil wir gerne am Fenster sitzen wollten. "Oben" ist ein separater "Wintergarten", der früher vielleicht einmal als Raucherraum benutzt wurde - der heute aber rauchfrei ist und dem man die Vorgeschichte nicht an"riecht".
Überhaupt wurde hier wohl kürzlich erst  renoviert, d.h. eine Fensterfront mit Schiebefenstern eingebaut. So erklärte sich auch  die Entschuldigung "noch nicht fertig - noch keine Blumen auf der Fensterbank" - was uns doch auch wirklich aufgefallen war.Das also die Erklärung für die fehlenden Blumen. Aber toll! Im Sommer muss das genial sein, wenn die gesamte Fensterfront beiseite geschoben wird. Fast wie Terrasse. Insgesamt war dieser Wintergarten-Nebenraum um einiges kühler temperiert als der restliche Gastraum, aber hier fühlten wir uns ungestörter, und es war auch viel heller.

Und so nahmen wir (wie wir später erfuhren) unter dem Wandgemälde der kalabrischen Stadt Melissa Platz.
Die einzige Dekoration auf den Tischen war ein Holzkörbchen mit Salz- und Pfefferstreuer, sowie einem Teelichtchen, welches auch für uns angezündet wurde. Das Ganze auf einem Deckchen drapiert - also alles recht schlicht, aber nicht unpassend.

Schön hier, dachten wir. Die Speisekarten wurden gereicht ,und wir bestellten Bitter Lemon und Weißwein. Und wir entschieden uns für Pizza und Fleisch. Heute war meine Liebste für die Pizzaverköstigung zuständig - nein, falsch ausgedrückt, sie hatte ja auch Lust darauf! Wir legen es nicht darauf an, und so kann es auch schon einmal passieren, dass die Pizza leider "unprobiert" bleibt, und wir allein deswegen noch einmal wiederkommen müssen. Hat ja auch sein Gutes!

 Aber, heute passte es. Die Mittagskarte gilt Dienstags bis Samstags und bietet Gerichte von 5 Euro wie z.B. alle mittleren Pizzen über 6 Euro für Pangasiusfilet mit Reis und Salat bis maximal 7,00 Euro für Schweinelendchen mit Rahmsoße, Pommes Frites und Salat.

Eine Pizza für meinen Schatz war schon gebongt.

Ich hielt Ausschau nach den Lendengerichten von der normalen Karte und entschied mich für Schweinelendchen mit rohem Schinken, Salbei und Weißwein. Vorab bat ich um eine Zwiebelsuppe (nein, NOCH bin ich sie NICHT leid, aber es wird wieder einmal Zeit für eine gescheite Kartoffelsuppe!)  und meine Frau bestellte einen kleinen Insalata Italia.

Dann eröffnete man uns, dass es zu jedem Mittagsgericht eine andere Suppe als Gruß des Hauses gäbe. Heute wäre dies eine Tomatensuppe. Mein Liebste sagte zu, ich blieb jedoch bei meiner Extra-Zwiebelsuppe.

Die Wartezeit war ok. Wir waren nicht die einzigen Gäste, aber die einzigen im frischen Wintergarten.

Die Tomatensuppe mit Sahnehäubchen war keine Tütensuppe und hat meiner Frau recht gut geschmeckt. Meine Zwiebelsuppe war geschmacklich ok, aber an sich war kaum Suppe vorhanden, da fast alles von dem Toast aufgesogen worden war und nicht mehr viel an freier Flüssigkeit übrig blieb. Zu den Suppen wurden noch drei kleine warme Brötchen gereicht, die komplett den Weg in unsere Mägen fanden.

Insalata Italia und Beilagensalat waren beide frisch und schmackhaft mit Joghurtdressing angemacht.

Die Pizza meiner Holden war wohl die schmackhafteste in der Alsfelder Kernstadt bisher. Insgesamt ein dünner Teig dünn, außen schön kross, nach innen in der Krossheit kaum nachlassend und gut durchgebacken, ausreichend mit frischen (das frisch stand NICHT in der Karte) Champignons und Schinken belegt und allein vom Teig her schon genussvoll aromatisch. Durch Salat und Vorsuppe landete aber die Hälfte im Doggy-Bag und wurde zu Hause als willkommenes Nachtmahl verspeist.

Und auch meine Schweinemedaillons ließen nichts zu wünschen übrig. Der Kern noch zart rosa und saftig. Alles sehr schmackhaft und die Pommes ohne Tadel. Das hatte geschmeckt!

Da sieht man einmal wieder, dass man sich von dem äußerlich eher unscheinbaren Eindruck des Gebäudes und auch von den teils negativen im Netz kursierenden sog. "Kritiken" nicht beeindrucken lassen darf. Oft heißt es: selbst ausprobieren - oder bei GastroGuide informieren ;-) !

Und das Pinocchio können wir zudem nur empfehlen! Gerne wieder!

Das Verzehrte - so wie es in der Speisekarte steht:

Insalata "Italia" - Grüner Salat, Tomaten, Eier; Zwiebeln, Käse, gekochter Schinken und Gurken - 4,50 € (klein)

Zuppa di Cipolla - Französische Zwiebelsuppe mit Toast und Käse überbacken- 4,00 €

Pizza "Calabrese"" - Pizza mit Schinken und Champignons - normal 6,00 €, als Mittagstisch alle mittleren Pizze für nur 5,00 €)

Scaloppina alla Romana mit Pommes Frites und Salat - Schweinelendchen mit rohem Schinken, Salbei und Weißwein- 12,00 €

Bitter Lemon 0,2 l - 2,00 €

Frascati  0,25 l - 4,00 €


PS: Barrierefrei ist das Pinocchio durch diverse Stufen meines Erachtens nicht.

Grund der Aktualisierung: Fehlender Buchstabe im Titel.

Nun werden einige denken, da ist die Hofnärrin von der Tastatur gerutscht – die meint bestimmt
Döner. Irrtum! Nix Döner!

Beim “Glücklichen Bergschweinchen“ gibt’s nix vom Tier! Das “V“ steht für vegan. Burger, Suppen, Vöner , Pizza, Vleisch-Gemüse-Spieße und selbstgemachte Pommes aus frischen Kartoffeln – die Pommes sind mein Favorit! Natürlich sind sie nicht genormt und unterschiedlich dick. Selbstgemachte Pommes sehen nicht durchgestylt aus, dafür aber schmecken sie nach richtigen Kartoffeln. Hausgemachte Mayonnaise (ohne Ei!) und die schmeckt sogar! Das komplette Gemüse stammt vom Bauern Ullrich aus Fuldatal/Ihringshausen. Frischer geht’s nichts. Natürlich gibt's auch veganen Kuchen und manchmal Torte! Das Angebot wechselt ständig. Ideal für Andersesser, Tierfreunde und Leute mit Unverträglichkeiten. Von Außen eher unscheinbar, von innen Studentenimbiss-Charme. Aber das Konzept scheint aufzugehen! Leckere und gesunde Speisen, zu zivilen Preisen. Ich komme öfters her und habe schon den ein oder anderen Fleischliebhaber mitgebracht.... ;-) Für Stammesser gibt’s eine Stempelkärtchen. Achtung, das Bergschweinchen ist nicht besonders groß! Es ist eher ein Imbiss mit begrenzter Sitzmöglichkeit. Für mehrere Personen oder Gruppen die vegan speisen möchten, hat Anne (die Betreiberin) noch ein zweites Lokal, ca. 100m weiter, Ecke Henkelstraße – das “Anne Ecke“.


Mein Empfehlung und guten Appetit !