Deutschland

Auf meinem Arbeitsweg hat als Ableger einer kleinen Kette aus Hannover ein türkisches Cafe eröffnet. Der Schwerpunkt liegt neben den üblichen Angeboten klar auf Baklava und den anderen Spezialitäten aus Gaziantep, die teilweise als Showcooking auf einem (modernen) Verkaufskarren mit elektrischen Kochplatten in oder vor dem Cafe gefertigt werden.
Zur Mittagsstunde stand mir der Sinn nach Herzhafteren und da mich die Reste des Frühstücksbuffets wenig ansprachen, wählte ich den Klassiker Menemen, der auf einem Aufsteller für 6.99€ angeboten wurde. Ein älterer Herr fragte noch schnell, ob ich auch Brot wünschte, was ich zusammen mit der Bitte nach einen schwarzen Tee bejahte.

Da es im großen, nüchternen Innenraum recht drückend war, verzog ich mich an einen der beiden kleinen Zweiertische, die vor dem Cafe stehen. Eigentlich eine schöne Location, denn mit großen länglichen Pflanzenkübeln in der Mitte der Fußgängerzone hat vermutlich die Cityinitiative zwei schmale Gassen geschaffen, in denen ein steter Strom von Passanten auf ihrem Weg aus oder in Richtung Innenstadt zu beobachten ist. 
Wären da nur nicht einige verstrahlte Fahrrad- oder gar E-Roller-Fahrer, die die enge und stark frequentierte Stelle scheinbar als Slalom-Herausforderung begreifen. Seitdem ich ein paar Monate lang nicht sehr sicher auf den Beinen war, kotzt mich so asoziales Verkehrsverhalten noch mehr an, Entschuldigung.

Zurück zum Metall-Pfännchen, das mir inzwischen serviert worden war. 

Die Wartezeit spricht ebenso für eine frische Zubereitung, wie auch das lockere, "saftige" durchgerührte Ei. Die kleinen Gemüsestücke hatten noch Biss und die tomatige Sauce durchaus Gewürz-Wumms. Lecker. Ganz im Gegenteil zum begleitenden Brot: Ein Aufbackbrötchen in Supermarkt-"Qualität" sowie zwei Stücke schon leicht trockenes Simit. 

Zum Tunken und Aufwischen hats gereicht, aber ansonsten... Na, Schwamm drüber.
Für die nicht eben große Portion aus sehr preisgünstigen Zutaten wären 7 Euro wohl noch angemessen. Tatsächlich wurden am Ende 10,4€ aufgerufen, wovon 1,5€ für das kleine Gläschen Tee schon überraschend viel waren. Blieb noch eine Differenz von 1,91€. Wofür? Etwa für die armselige Brotbegleitung?
Meine Nachfrage scheiterte an (plötzlich eingetretenen) Sprachproblemen.
Auf solche Diskussionen habe ich keine Lust mehr. Bezahlen, gehen, nicht wiederkommen. Schade eigentlich, denn geschmeckt hat es.

Durch den Schlemmerblock kamen wir hier her. Vorher etwas im Netz geschaut und entschlossen, probieren wir. Besser gesagt Spotzl suchte aus und da ich auch Experimentierfreudig bin ging es hier hin und wir haben durch den Schlemmerblock lecker gegessen und werden wieder kommen. Es ist nicht weit von der Altstadt entfernt. Die U-Bahn Station Rothenburger Str. zum Ausstieg genommen und von dort aus an der Villa Leon vorbei geht es dann rechts in eine Nebenstraße rein. Am Straßenrand gibt es Parkmöglichkeiten. Diese waren bei unserem Besuch gut belegt und zum Teil sind sie Abends für Anwohner mit Ausweis. Zum Biergarten vorm Haus kommt man durch eine Stufe , ins innere dann durch nochmal drei Stufen und hier erreicht man die Toiletten durch nochmal eine Stufe.
 
Service
Wir suchten uns einen Platz im Außenbereich und nach etwas Wartezeit kam dann ein Herr in Alltagskleidung zu uns , begrüßte uns freundlich und legte uns die Karten hin. Hierbei meinte er , so, schon mal was zu lesen und fragte ob er uns schon mal was zu trinken bringen dürfte. Auf die Frage nach dunklen Weizen meinte er leider nein aber gab uns alternative Empfehlungen. Wir teilten ihm mit dass wir einen Schlemmerblock haben was kein Problem war und er wünschte uns eine schöne Zeit. Die Getränke kamen rasch mit einem bitte schön zum wohl. Er meinte dann , was darf ich ihnen den gutes bringen. Auf unsere Bestellung gab es ein aber sehr gerne und die Frage ob es bei einem Gericht ein zusätzlicher Salat sein darf. Das Besteck in einem Körbchen erreichte uns mit einem bitte schön. Dazu gab es blaue Servietten.
 
Das Essen dauerte etwas , aber das klopfen von Fleisch aus der Küche lies gutes hoffen. Die Teller wurden gleichzeitig gebracht und er meinte wir sollen es uns schmecken lassen. Unterm essen gab es keine Nachfrage ob alles passen würde . Es trafen dann nach und nach mehr Gäste ein und man merkte das er etwas überfordert wirkte. Unsere Teller waren leer, er meinte – darf ich sie befreien, hat es ihnen geschmeckt-. Dann war er schnell weg, fragte nicht nach ob es noch was sein darf und er war zu schnell dass wir noch was bestellen konnten. Ein paar Versuche zwecks einer Bestellung scheiterten, es gab zwar Blickkontakt, er nickte auch zu zurück, war aber wieder weg. Auf ein lauteres Hallo reagierte er dann doch und kam zu uns. Etwas verdutzt meinte er ja und bedankte sich für die Bestellung. Die Manowar Nachspeise kam dann rasch mit der Ansage was welcher ist und er meinte wir sollen sie uns schmecken lassen. Wir teilten bei der Ablieferung auch gleich mit dass wir zahlen würden. Es gab ein komme gleich . Wir mussten ihn aber nochmal daran erinnern. Dann kam er mit dem Gerätle an den Tisch , nannte den Betrag und wir bekamen die Worte – mein Team bedankt sich-, hatten wir so auch noch nie. Er erkundigte sich ob wir eine Rechnung bräuchten und auf unser ja meinte er , bringe ich gleich. Hier mussten wir ihn dann auch nochmal daran aufmerksam machen. Er wünschte uns noch einen schönen Abend und verabschiedete uns freundlich. Sehr nett und freundlich , am Anfang passte alles, als dann mehr Gäste eintrafen war er dann doch ein wenig überfordert und durcheinander. Es dauerte dann zum Schluss raus doch etwas lang, 3,5 Sterne
 
Essen
Es gibt hier eine Ledereinbandkarte in braun mit einer mal anderen Form. Im inneren befinden sich auch die üblichen Klarsichthüllen. Die Auswahl ist nicht zu groß und etwas gemischt gehalten. Von allem etwas würden wir sagen, auch vegan wird angeboten.
 
Wir hatten zwei Kapuziner Kellerweizen zu je 4,90 € , eine Schlehe und einen Himbeergeist zu je 3,80 € , das fränkische Schweineschäufele serviert mit Kartoffelkloß und Soß für 17,50 € und unser Cordon Bleu mit Basilikum, getrockneten Tomaten, Edamerkäse und Schinken, dazu gibt’s Rosmarinkartoffeln ( hätte ohne Schlemmerblock 15,80 € gekostet).
 
Dass Kellerweizen wurde uns als naturtrübes Weizen erklärt. Noch nie getrunken, war aber gar nicht schlecht. Es wurde in einem Weizenglas mit Henkel serviert.
 
Die Schnäpse schmeckten auch und wurden in verschiedenen einfachen Schnapsgläsern serviert.
 
Das Cordon bleu war schön raus gebraten worden und nicht fettig. Es war noch saftig und gut gefüllt. Ungewöhnlich fanden wir dass es bereits durchgeschnitten auf dem Teller lag. Der Käse war schön zerlaufen und mit gutem Geschmack. Der Schinken war ein Kochschinken würden wir sagen, schmeckte nicht schlecht. Die getrockneten Tomaten waren schön verteilt im inneren was wir uns beim Basilikum auch lieber gewünscht hätten. Das Cordon bleu war einwandfrei gewürzt worden und die Zusammenstellung hat uns sehr gut geschmeckt. Die Rosmarinkartoffeln waren mit etwas gehackten Rosmarin bestreut worden und mit Schale gereicht worden in einem extra Schüsselchen . Sie waren auf den Punkt gegart und mit einem wunderbaren Kartoffelgeschmack. Es fehlte uns auch kein Salz. Dazu gab es ein Schälchen mit einem Dip. Wir gehen mal von einer Art Remoulade aus, cremig auf Majonaise Basis würden wir sagen und würzig abgeschmeckt, schmeckte dazu. Die Deko , sagen wir mal , bestand aus einem Stück Tomate, Paprika, Gelberübe , roter Zwiebel, Radischen und Lollo Rosso. War halt einfach Natur pur. Etwas krause frische Petersilie gab es noch auf dem Teller mit dazu.
 
Das Schäufele war super zart und saftig und das Fleisch viel schon fast alleine vom Knochen. Die Haut war richtig schön resch und krachte beim essen. Geschmacklich einwandfrei lecker.
 
Die Soße nicht zu dünn und hier gab es vom würzen her auch nichts zu meckern, klasse Bratensoße. Der Kloß war mit Brotkern gefüllt und von etwas festerer Konsistenz wie wir ihn mögen. Kartoffeliger Geschmack kam wunderbar durch und an Salz fehlte es auch nicht. Hier wurde das Gericht auch noch mit der Petersilie bestreut.
 
Durch den Schlemmerblock gefunden und sehr lecker gegessen. Das Gasthaus wird sich gemerkt. Sehr gerne 5 Sterne.
 
Ambiente
Es gibt hier vorm Haus einen Außenbereich der zur Straße hin schön abgegrenzt ist durch viel Efeu . Man kann hier auch so von außen nicht rein schauen.
 
An den Wänden / Efeuhecken gibt es zum Teil Bänke mit Kissen
 
Beim restlichen Bereich gibt es Tische und Art Rattanstühle mit Armlehnen. Es gibt Sitzkissen in verschiedenen Farben. Zwischen den Stühlen wird auch durch Blumen alles ein wenig abgegrenzt. Auf den Tischen gibt es Vasen mit frischen Blumen.
 
Uns hat es hier gefallen, klein, fein, gemütlich. 4 ,5 Sterne

Sauberkeit

Im Außenbereich war alles sauber. Auf den Herrentoiletten die üblichen Staubspuren. Damentoiletten wurden nicht besucht. 4,5 Sterne