Besucht am 30.10.2020Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 111 EUR
Wollten eigentlich nur einen schönen Abend verbringen.
Die Bedienung ist einfach nur nervig, man soll ganz schnell die Bestellung aufgeben und schnell essen damit der Tisch schnell für andere Gäste frei wird.
Ich war heute am 30.10.2020 mit meiner Familie essen und uns ist dies so geschehen. Man hat uns nach ca. 1,5 Stunden einfach die Rechnung serviert und gesagt das wir innerhalb von 5 min den Tisch räumen müssen für andere Besucher ,obwohl wir eigentlich noch was bestellen wollten .Der Rausschmiss zeigte uns das hier nur das Geld zählt und nicht der Gast . Auch das Angebot das wir noch ein Ouzo bekommen sollten auf Rechnung vom Restaurant stimmte uns nicht mehr gut. Meine Familie und ich sind dermaßen enttäuscht von Metaxa Eisleben. Auch auf Schutz vor Corona wurde nicht geachtet .Masken tragen musste man nicht ,Handdesinfektionsmittel war überhaupt nicht vorhanden war alles leer sowie Abstand zu anderen Tischeinheiten war nicht gegeben .# SCHÄMD EUCH
Wollten eigentlich nur einen schönen Abend verbringen.
Die Bedienung ist einfach nur nervig, man soll ganz schnell die Bestellung aufgeben und schnell essen damit der Tisch schnell für andere Gäste frei wird.
Ich war heute am 30.10.2020 mit meiner Familie essen und uns ist dies so geschehen. Man hat uns nach ca. 1,5 Stunden einfach die Rechnung serviert und gesagt das wir innerhalb von 5 min den Tisch räumen müssen für andere Besucher ,obwohl wir eigentlich noch was bestellen wollten .Der Rausschmiss... mehr lesen
Geschrieben am 16.10.2020 2020-10-16| Aktualisiert am
16.10.2020
Besucht am 09.06.2020Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 103 EUR
Was ist denn in Magdeburg los?
Während im Alten Umspannwerk in Halle leider die Gourmet-Lichter verloschen sind (immerhin nun ein anscheinend gehobener Italiener) konnte in Sachsen-Anhalts Hauptstadt schon Denny Mette im High Kitchen eine (zugängliche) Gourmet-Küche etablieren. Nun hat auch Sebastian Hadrys seiner (schon bisher qualitativ überzeugenden) Landhausküche einen Kreativ-Boost verpasst.
So das sehr zufriedene Fazit bei meinem Besuch nach Aufhebung des (ersten?) Lockdowns.
Die Temperaturen Anfang Juni waren angenehm, so dass ich zu Beginn des Menüs noch auf der Terrasse mit Blick in den gepflegten Garten saß.
Nach Sonnenuntergang wurde es kühler und ich wechselte in den eleganten Gastraum.
Den Fotos tat es nicht sehr gut.
An mir vorbei mussten Restaurantleiterin Frau Ebeling und eine auch schon länger im Haus beschäftigte Kollegin ordentlich flitzen, denn nach der Wiedereröffnung hatten die Magdeburger ordentlich Lust auf gutes Essen. Knapp 40 Couverts am Dienstagabend belegten dies, zum Teil durch eine Familiengesellschaft, bei deren Versorgung die Küche ab und an mithelfen musste.
Auch das Amuse wurde von einem jungen Koch(-Azubi?) eingesetzt und sehr engagiert erläutert.
Die Küche hatte einen Grillteller ironisiert: Im Glas wurde auf einer Süßkartoffelcrème Pulled Pork und ein BBQ-Schaum auf der Basis einer Sauce Hollandaise geschichtet. Röstzwiebeln sorgten für Crunch.
Das kam unspektakulär daher, bot aber ein durch und durch süffiges Vergnügen, das sich von süß über würzig zu pikant entwickelte. Yee-haw!
Ein feiner Aufschlag für das (fast) einzige Menü, das nunmehr 3 bis 8 Gänge (von 37€ - der Bib Gourmand lässt grüßen - bis zu kaum glaublichen 62€!) umfasst. Welch ein Labsal für Küche und entscheidungsschwachen Gast, der früher zwischen drei, manchmal vier verschiedenen umfangreichen Menüs wählen „musste“. Nur das bodenständige, dreigängige Küchenmenü (35€) hat überlebt und bietet eben auch denjenigen Gästen einen Zugang zum Hadrys, die sich eher über Altbewährtes, aber auf perfektem Niveau freuen.
Da mich der Appetitanreger neugierig gemacht hatte, entschied ich mich für 6 Gänge, ohne Dessert und den Sattmacher Spargelrisotto mit Garnele. Zusätzlich aber den außer Konkurrenz angebotenen Käsereigen. In großer Ausführung. Natürlich.
Bei der Weinauswahl wurde es dagegen schwieriger, viel schwieriger. Zum einen, weil ich noch keine QR-Code-App installiert hatte und mich dabei so blöd anstellte, dass Frau Ebeling schließlich ein Einsehen hatte und die doch recht umfangreiche Karte auf ihrem Knie balancierend Seite um Seite für mich durchblätterte. Die Blicke der anderen Gäste fand ich etwas demütigend. Zum anderen, weil scheinbar auch bei der Preisgestaltung ein Umbruch stattfindet. Ein Teil der Flaschen noch mit dem gewohnten Faktor 2 bis 3 (gemessen am Internet-VK-Preis) bepreist. Allerdings auch ein Fläschchen Alsace blanc von Marcel Deiss, das auch beim dritten googeln mit dem acht- bis neunfachen stehen blieb. Meine Service-Fee zuckte mit den Schultern; ich stieg auf einen Gutswein von Nic Weis um,
der auch (über)teuer, aber eben doch bezahlbar in der Mitte dieser Extreme lag.
Die aufgewühlten Nerven mit einem wie stets mustergültig gekühlten weißen Port (Rozes, 5€) beruhigt, freute ich mich über die Brotauswahl und besonders darüber, dass immer noch das wunderbare, sehr dünne Knäckebrot dabei war.
An den Körnern scheiden sich hier die Geister, über den wunderbaren Knusper kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben. Das im Haus gebackene Ciabatta hatte eher Luft noch oben, bildete aber eine gute Grundlage für einen cremig-leichten Hummus in Kurkumagelb und mit feiner, aber klarer Ingwerschärfe.
Der nächste Spaßmacher des Abends.
Das wie auch immer veredelte „Landhauswasser“ wird mit 3,8€ berechnet.
Der Menüstart nahm das Amuse-Thema auf und kombinierte optisch sehr routiniert superzartes Roastbeef mit BBQ-Sauce, Wasabi-Frischkäse, eingelegten Schalotten, angebratenem Spargel und Gurke.
Das sah klasse aus und bot natürlich ein Potpourri von Geschmäckern. Mir war das allerdings zu unentschieden zwischen Texas und Spreewald. Zumal der Käse den als TNT angekündigten Asia-Meerrettich weitgehend entschärfte. Und was war die Idee hinter dem Spargel? Trotzdem ein Teller, der einen neuen Anspruch formulierte.
Im folgenden Gang regierte erstmals Erbse, in Form einer aufgeschäumten, optisch wie geschmacklich gefallenden Zuckerschotensuppe.
Zuvor war die Einlage mit einem würzigen Kräuter- und Blütenbukett, einer kräftig angebratenen, untadeligen Jakobsmuschel und einer Sahnerose im Teller präsentiert worden.
Ein schöner, konzentrierter Frühsommer-Gruß!
Noch klarer die folgende Nordische Kombination: Statt Skisprung und Langlauf Eismeerforelle, Erbsen und Kohlrabi.
Der Fisch war in Gewürzbutter confiert worden und etwas weicher im Fleisch als erwartet. Dafür lieferten dünne Kohlrabi- und Radieschen-Scheiben einen schönen Knack, ebenso die nur kurz gekochten Erbsen.
Das Ensemble wurde durch einen Buttermilchsud mit etwas Zitronenabrieb wunderbar säuerlich frisch ergänzt. Roten Knusper konnte ich geschmacklich nicht bestimmen; vielleicht Hibiskus?
Egal: Das war frisch, kühl, auf den Punkt - begeisternd!
Einzige kleine Schwäche: Die Kohlrabi-Röllchen waren zu lang, um sie auf dem Löffel sicher und würdevoll in den Mund zu bekommen. Und in der hohen Schale mit rundem Boden schlecht zu schneiden. Aber irgendwas ist ja immer...;-)
Der nächste farblich tolle Teller brachte eine vegetarische Liaison von Karotten in verschiedenen Texturen, Pilzen, crispy Quinoa und Liebstöckel (Nicht zu viel - bevor gleich wieder ein Mimimi der Münsteraner Gang kommt...).
Später wurde noch ein süffiger Pilzsud angegossen. Hier ging die Küche schon kräftiger an die Aromen heran. Süße, Umami und zuletzt sogar etwas Schärfe wechselten ebenso am Gaumen wie die Festigkeit der Komponenten. Ein fleischloser Gang zum Wohlfühlen.
Erfreulich, dass nicht alles im Landhaus auf links gedreht wurde: Die gute alte Sitte der Sorbet-Erfrischung wurde beibehalten. Und ebenso, dass Sebastian Hadrys sich dabei von Cocktails inspirieren lässt. Das kräftige Rhabarbersorbet mit eindeutigem Gin-Tonic-Schaum brachte die Papillen in Wallung.
Auch das Eis selbst old-school: Statt Pacojet-Cremigkeit noch leichtes Knirschen, aber natürlich keine unangenehm spitzen Eiskristalle. Passte schon.
Eigentlich als Pre-Dessert gedacht, war ein Vorziehen vor dem Fleischgang kein Problem.
Der als Surf‘n‘turf angekündigt war und mich deshalb etwas rätseln ließ: Nun gut, die zwei prächtigen Tranchen Rehrücken waren nicht zu übersehen. Und nicht zu überschmecken, deutlich „wild“, war das sous vide gegarte und nachgebratene Fleisch mit seiner Jus.
Aber wo war die Meereskomponente? Erst beim Anschneiden bemerkte ich, dass der scharf gewürzte Bulgur nicht in einer aufgeschnittenen Nudeltasche steckte, sondern in zartem Tintenfisch!
Gelungene Überraschung. Auch schön, dass die orientalische Weizenspezialität noch etwas körnig geblieben war, denn für die Cremigkeit war eine himmlische Kartoffelmousseline zuständig, zusammen mit einer schmackigen Bèarnaise. Dritter im annoncierten Bunde war der wilde Brokkoli, der aber für mich den Beilagenwettkampf gegen die Paprikavariationen (Intensiver Schaum vom süßen gelben, Crumble und Schwamm in rot) verlor. Und zum Knabbern noch ein Kräuter-Biskuit. Handwerklich und am Gaumen alles erste Sahne, höchstens wieder ein wenig viel Leistungsschau. ABER: Wenn man sein Konzept umstellt, muss Ausprobieren erlaubt sein! Und auf diesem Niveau sehr, sehr gerne!
Höchst zufrieden durfte ich mich an der abschließenden Käseauswahl (19€) laben,
die auf meine fast schon flehentliche Bitte tatsächlich rechtzeitig aus der Kühlung kam.
Was der Chaource deutlich bewies.
Von den Kompagnons konnte ein endlich mal gereifter St. Maure gefallen, während der Comté noch recht jung war. Reblochon und ein durch Ingwer aromatisierter Kuhmilch-Hartkäse vervollständigten den Reigen. Feigensenf, Kapernäpfel und Brot an der Seitenlinie.
Den Termin am Folgetag fest im Blick entsagte ich weiterem Alkohol und tröstete mich mit einer roten Cuvée von Jörg Geiger (5,5€).
Was für ein Fest, und noch dazu so unerwartet!
Beim Warten aufs Taxi noch schnell ein Lob für das Team, wie mustergültig hier die Hygienevorschriften umgesetzt waren. Und etwas Kopfschütteln, wie lax die meisten Gäste ihrerseits mit den Regeln umgingen.
Warum das erwähnenswert ist? Gern wäre ich bei meinem nächsten Besuch in Sachsen-Anhalt wieder im Landhaus eingekehrt, aber ein großes Banner auf der Homepage war unmissverständlich:
„FÜR UNS IST DAS KEIN QUATSCH MIT DEM CORONA
Aufgrund der aktuellen Situation und aus Verantwortung gegenüber meinen Mitarbeitern und Gästen bleibt das Restaurant zunächst bis zum 14.9.2020 geschlossen.“
Inzwischen ist wieder geöffnet, es gibt ein Belüftungskonzept mit getrennter Zu- und Abluft. Zudem wurde ein Messgerät für die Luftqualität angeschafft.
RESPEKT FÜR SEBASTIAN HADRYS UND ALLE GASTRONOMEN, DIE UNSERE GESUNDHEIT UND REGELN ERNST NEHMEN!
Was ist denn in Magdeburg los?
Während im Alten Umspannwerk in Halle leider die Gourmet-Lichter verloschen sind (immerhin nun ein anscheinend gehobener Italiener) konnte in Sachsen-Anhalts Hauptstadt schon Denny Mette im High Kitchen eine (zugängliche) Gourmet-Küche etablieren. Nun hat auch Sebastian Hadrys seiner (schon bisher qualitativ überzeugenden) Landhausküche einen Kreativ-Boost verpasst.
So das sehr zufriedene Fazit bei meinem Besuch nach Aufhebung des (ersten?) Lockdowns.
Die Temperaturen Anfang Juni waren angenehm, so dass ich zu Beginn des Menüs noch auf der Terrasse mit Blick... mehr lesen
Das Sakura im Herzen von Magdeburg bietet hauptsächlich Sushi und andere japanische Speisen an. Daneben gibt es auch vereinzelte Gerichte aus anderen ostasiatischen Ländern.
Bei meinem ersten Besuch, kurz vor der Corona-Pandemie, ging es los mit drei Gyoza. Da ich das erste Mal seit langer Zeit vegetarische Gyoza im Restaurant gefunden hatte, war ich von Vornerein begeistert; geschmacklich absolut zufriedenstellend. Meine Hauptspeise stellte ich mir aus mehreren Sorten Sushi zusammen. Das Preisniveau ist dabei durchschnittlich und die Auswahl immens. Die große Portion Eis mit Grüner-Tee-Geschmack durfte natürlich auch nicht fehlen.
Vielleicht ist das Sakura nicht das außergewöhnlichste oder originellste Restaurant, jedoch bietet es gerade für Sushi-Liebhaber alles, was das Herz begehrt. Preislich kann man nicht meckern, und die Bedienung war freundlich und schnell. Als großer Freund der japanischen Küche würde ich dort jederzeit wieder essen.
Das Sakura im Herzen von Magdeburg bietet hauptsächlich Sushi und andere japanische Speisen an. Daneben gibt es auch vereinzelte Gerichte aus anderen ostasiatischen Ländern.
Bei meinem ersten Besuch, kurz vor der Corona-Pandemie, ging es los mit drei Gyoza. Da ich das erste Mal seit langer Zeit vegetarische Gyoza im Restaurant gefunden hatte, war ich von Vornerein begeistert; geschmacklich absolut zufriedenstellend. Meine Hauptspeise stellte ich mir aus mehreren Sorten Sushi zusammen. Das Preisniveau ist dabei durchschnittlich und die Auswahl immens. Die große... mehr lesen
Besucht am 29.09.20205 Personen
Rechnungsbetrag: 94 EUR
Wir haben am 29.09 für eine Geburtstagsfeier eine Großbestellung beim "Asia Cuisine Sushi" abgegeben. Das Essen kam pünktlich zur angegebenen Zeit, gegen 18:00 Uhr an. Trotz der großen Menge an bestelltem Sushi, diverse Reis & Nudelgerichte sowie Vorspeisen war das Essen warm, frisch zubereitet und sehr köstlich. Die Vietnam-Frühlingsrollen sind unserer Meinung nach die besten der Stadt Dessau. Die Füllung besteht aus einer guten Portion Nudeln, Gemüse und Fleisch und ist saftig und dennoch ist die Außenhülle knusprig und lecker. Auch die Misosuppe, die ich bisher nur bei meinem Japaner in Leipzig bestellte hatte und etwas skeptisch war, schmeckte lecker, hatte eine angemessene Portion Algen und Tofu in sich und war nicht wie die Suppen manch anderer Asiaten "zu lasch oder zu versalzen". Überrascht haben uns die leckeren Ebi Tempura und große Wan-Tan. Für einen kleinen Preis von 2,50 Euro bekommt man eine ziemlich große Portion von 6 fast Hand-großen Wan-Tan's. Auch bei den Hauptgerichten kann man nur schwärmen. Der Duftreis war frisch und lecker zubereitet, die Soße sowie das darin enthaltene Tofu waren leicht scharf, aber köstlich und genauso wie wir es lieben. Eine gelungene Mischung zwischen Scharf - Curry und Kokosnussmilch. Das Nudelgericht konnte ebenfalls überzeugen. Besonders zu erwähnen ist, dass dort die Soße einzeln in einem Behälter gebracht wurde, somit konnte man sich selbst dafür entscheiden, wie viel von der Soße man auf die angegebenen Nudeln oder den Reis geben wollte. Zum Schluss gab es aufgrund der Großbestellung noch eine kleine, leckere Überraschung frei Haus.
Um uns vor der Großbestellung ein Bild über das Essen und den Asiaten machen zu können, haben wir schon 1-Woche im Voraus eine kleine Kostprobe veranstaltet.
Alles in allem ein sehr gelungenes, leckeres und freundliches Restaurant. Auch der Lieferant war in beiden Fällen sehr freundlich und zuvorkommend. Wir würden jederzeit wieder hier bestellen.
Wir haben am 29.09 für eine Geburtstagsfeier eine Großbestellung beim "Asia Cuisine Sushi" abgegeben. Das Essen kam pünktlich zur angegebenen Zeit, gegen 18:00 Uhr an. Trotz der großen Menge an bestelltem Sushi, diverse Reis & Nudelgerichte sowie Vorspeisen war das Essen warm, frisch zubereitet und sehr köstlich. Die Vietnam-Frühlingsrollen sind unserer Meinung nach die besten der Stadt Dessau. Die Füllung besteht aus einer guten Portion Nudeln, Gemüse und Fleisch und ist saftig und dennoch ist die Außenhülle knusprig und lecker. Auch die Misosuppe, die... mehr lesen
Besucht am 13.08.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
Auch an diesem Tag hatten wir es wegen unserer Ausflüge in die Umgebung nicht geschafft, bei den etablierten gastronomischen Betrieben eine Reservierung zu platzieren, wobei der „Bär“ am Markt derzeit gar nur Reservierungen von Hotelgästen entgegennimmt.
So wandten wir uns der Neustadt zu, wo wir noch einige weitere gastronomische Betriebe wussten. Doch der eine an der Ecke hatte seinen Ruhetag, beim nächsten fanden wir die aufgerufenen Preise doch etwas übertrieben. Schließlich kamen wir zum Pantheon, das zahlreiche Tische auf der Straße vor dem Haus platziert hatte. Und tatsächlich war einer dieser Tische frei, und nach kurzer rein optischer Verständigung mit einem der Kellner nahmen wir dort Platz.
Ein Kellner kam an den Tisch, begrüßte uns und reichte uns die Speisekarten, doch bevor wir etwas sagen konnten, eilte er schon weiter. Als dann eine weibliche Bedienung an den Tisch kam, um die Bestellung aufzunehmen, baten wir sie, zunächst den Tisch zu säubern, auf dem wir deutliche Schmierspuren gesehen hatten. Sie kam dieser Aufforderung sofort nach und wischte den Tisch ab, eine Desinfektion, wie sie eigentlich auch in diesem Bundesland vorgeschrieben ist, fand jedoch nicht statt.
Madame bestellte dann den „Christos-Teller mit Gyros und Schweinefilet, dazu Tomatenreis, Pommes, Salat und Zaziki“ (14,90 €), dazu ein Wasser (0,4l für 2,80 €). Ich gönnte mir die „Aris-Platte, 1 Steak, 1 Rinderleber, 1 Souzouki, Gyros, dazu Tomatenreis, Pommes, Salat und Zaziki“ (14,90 €), dazu bestellte ich ein Hefeweißbier (0,5l für 3,80 €).
Die Getränke wurden umgehend serviert und waren gut gekühlt, genau richtig, um die Hitze des Tages etwas herunterzubringen. Nur wenig später wurden die Teller mit den bestellten Gerichten gebracht. Und damit begann das Drama: Das sogenannte Schweinefilet konnte aufgrund der Größe und Schnittform kein Filet sein, von der Struktur her eher ein Kotelett ohne Knochen, und es war zäh. Die Pommes frites auf beiden Tellern waren nur lauwarm und keine Spur von knusprig, der Tomatenreis war wässrig aber dafür stellenweise noch nicht wirklich gar. Die Fleischstücke des Gyros ließen bis auf wenige Ausnahmen die geschmacksbestimmende knusprige Kruste vermissen. Das Hacksteak war gut gewürzt und dabei so locker, dass es bei der kleinsten Berührung in Stücke zerbrach, was ja grundsätzlich nicht schlimm ist. Das Schweinesteak war nicht etwa zart und saftig wie erwartet, sondern sehr fest und musste deutlich gekaut werden. Anzuerkennen ist, dass das Zaziki wirklich aus Joghurt gerührt war.
Wir haben beide unsere Teller halb geleert weggeschoben. Als die Bedienung an den Tisch kam, um abzuräumen, fragte sie natürlich, ob es geschmeckt habe, und wir zählten die Mängelpunkte auf. Sie versprach, es in der Küche zu melden, und kam dann kurz darauf mit dem Angebot einer Kompensation durch ein weiteres Getränk zurück.
Wir lehnten beide dankend ab. Kurz darauf kam dann der Wirt an unseren Tisch und fragte, was denn an dem Essen falsch gewesen sei. Unsere erneut vorgebrachten Beschwerdepunkte wurden dann abgebügelt mit der Bemerkung, allen anderen hier habe es geschmeckt und das Stück Schweinefleisch sei auf jeden Fall ein Filet gewesen, er habe es selbst kontrolliert. Da gab es also keinerlei Einsicht, nur die Bedienung brachte uns zwei zusätzliche Ouzo bevor wir gingen.
Offensichtlich leben mindestens zwei der insgesamt vier Griechen in der Stadt von den Gästen, die in der Altstadt nicht unterkommen (das Restaurant Artemis liegt schräg gegenüber). Mein Fazit, das ich in Rothenburg ob der Tauber schreibe: Quedlinburg brauche ich nicht noch einmal, Wernigerode kann gastronomisch locker mithalten, aber gegen das Frankenland können beide um Längen nicht anstinken.
Auch an diesem Tag hatten wir es wegen unserer Ausflüge in die Umgebung nicht geschafft, bei den etablierten gastronomischen Betrieben eine Reservierung zu platzieren, wobei der „Bär“ am Markt derzeit gar nur Reservierungen von Hotelgästen entgegennimmt.
So wandten wir uns der Neustadt zu, wo wir noch einige weitere gastronomische Betriebe wussten. Doch der eine an der Ecke hatte seinen Ruhetag, beim nächsten fanden wir die aufgerufenen Preise doch etwas übertrieben. Schließlich kamen wir zum Pantheon, das zahlreiche Tische auf der Straße... mehr lesen
Besucht am 12.08.2020Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 43 EUR
Die Altstadt von Wernigerode zeigte sich bei unserem Besuch ein wenig spröde, zahlreiche Baustellen erzwangen gewisse Umwege. Auch zwei prinzipiell interessante Restaurants hatten größere Baustellen direkt vor der Tür, und die Bedienung konnte nicht garantieren, dass der Baustellenlärm nicht noch wiederbeginnen würde.
Etwas weiter schien das „Brauhaus“ eine Option zu sein, doch beim Näherkommen zeigte es sich als türkisches Restaurant, auf das wir keine Lust hatten. Doch einige Schritte weiter fanden wir direkt an der Ecke des Nicolaiplatzes das Restaurant und Pension am Nicolaiplatz, wo es noch genau einen freien Tisch im Außenbereich gab. Wir nahmen an diesem Tisch Platz und fanden die zwei einlaminierten Blätter der Speisekarte halb unter einem Deckchen. Deutsche Küche mit Ostanteil, das unvermeidliche Würzfleisch war auch hier zugegen, aber wir hatten beim Näherkommen ein Tagesangebot auf einem Aufsteller gesehen, das uns wesentlich mehr reizte: „Schnitzel mit Pfifferlingen und Bratkartoffeln“ für 15,90 €.
Wenig später kam eine Bedienung an den Tisch, begrüßte uns und nahm dann die Bestellung auf: Eine große Cola light für Madame (0,4l für 3,70 €) und ein alkoholfreies Hefeweißbier für mich (0,5l für 4,20 €). Und dazu für uns beide das Schnitzel aus dem Tagesangebot.
Die Bedienung bedankte sich und verschwand um die Ecke herum im Haus, kam dann nach kurzer Zeit durch die Tür einige Meter neben unserem Tisch wieder heraus und servierte die Getränke. Die coronabedingte Einbahnstraßenregelung verlangte dem Personal etliche zusätzliche Meter ab, aber das Auftreten war dennoch freundlich und stets präsent.
Angesichts der Tagestemperaturen von etwa 32 °C verdunsteten die Getränke zum Teil, bevor sie richtig im Magen angekommen waren. Dementsprechend war mein Weißbierglas auch fast leer, als die Bedienung die Teller mit unseren Schnitzeln brachte. Bevor ich mich noch melden konnte, fragte sie gleich, ob es denn noch ein Bier sein dürfe, was ich sofort bestätigte.
Und dann das Essen: Frische Pfifferlinge in einer leichten Sahnesauce mit etlichen ganz kleinen Speckwürfelchen darin. Bratkartoffeln, die diesen Namen auch verdienten, mit Röststellen an jedem Stück, gut gewürzt und auch mit Speck versehen. Und dann die Schnitzel: Zart und saftig, nicht zu dick, mit einer goldbraunen Panierung in unterschiedlich dunklen Tönen, die sich leicht vom Fleisch abhob. Ich habe schon lange kein so gut gemachtes Schnitzel gegessen, zwischen diesem und den heutzutage leider weit verbreiteten Exemplaren aus der Fritteuse lagen Welten!
Wir sind beide gut satt geworden und haben uns dort sehr wohl gefühlt.
Die Altstadt von Wernigerode zeigte sich bei unserem Besuch ein wenig spröde, zahlreiche Baustellen erzwangen gewisse Umwege. Auch zwei prinzipiell interessante Restaurants hatten größere Baustellen direkt vor der Tür, und die Bedienung konnte nicht garantieren, dass der Baustellenlärm nicht noch wiederbeginnen würde.
Etwas weiter schien das „Brauhaus“ eine Option zu sein, doch beim Näherkommen zeigte es sich als türkisches Restaurant, auf das wir keine Lust hatten. Doch einige Schritte weiter fanden wir direkt an der Ecke des Nicolaiplatzes das Restaurant und... mehr lesen
Besucht am 11.08.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Deutschland im Corona-Sommer 2020, sowohl Bayern als auch Schleswig-Holstein stöhnen unter dem Ansturm der Urlauber, die sich sonst rund um das Mittelmeer und in anderen Gegenden der Welt verteilt hätten. An den Stränden der Ostsee liegen die Gäste gestapelt, wir Einheimischen sind als „Tagestouristen“ unerwünscht. Da lag es nahe, einmal antizyklisch zu verreisen und die Orte zu besuchen, die man sonst vor Dutzenden Reisegruppen aus USA und Japan eher nicht aufsucht.
Gedacht, getan, es sollte die Welterbe Stadt Quedlinburg und auch ihre Nachbarn sein sowie später dann auch noch andere. Am Ankunftstag kamen wir jedenfalls nicht dazu, der auch auf dieser Plattform wiederholt ausgesprochenen Empfehlung einer Tischreservierung zu folgen. Das Hotel hatte bei der Zimmerreservierung einen Fehler gemacht, und es dauerte nahezu zwei Stunden, bis wir ein Zimmer bekamen so wie bestellt.
Gegen 18:00 Uhr konnten wir uns dann auf die Suche nach einem freien Tisch in einem Restaurant in der Altstadt machen, was sich trotz mehrfacher Versuche bei den empfohlenen einheimischen Restaurants als unmöglich erwies. Einzig ein kleines asiatisches Restaurant mitten in der Altstadt hatte noch einen freien Tisch im Außenbereich, den wir sofort besetzten.
Kurz darauf kam ein junger Asiate an den Tisch, sprühte ihn mit Hygienespray ein und wischte ihn sorgfältig ab, verschwand dann im Haus und reichte uns wenige Augenblicke später die Speisekarten. Das Angebot war schon deutlich gemischt, es gab typische Vertreter aus China (Acht Kostbarkeiten), Thailand (rotes Curry) und Vietnam (Pho Hanoi). Weiter hinten in der Karte gab es noch eine Seite mit den „Empfehlungen des Chefs“ und mit Hot Pot-Gerichten. Aus diesem Bereich schienen uns vier Angebote interessant, und als der junge Kellner wieder an den Tisch kam, bestellte Madame die „Pak-Bo-Platte, bestehend aus Hummerkrabben, Ente, Rindfleisch, Hühnerfleisch, Mais, Paprika, Karottenscheiben und Champignons“ (12,50 €), dazu eine Cola light (0,4l für 3,50 €). Ich orderte aus den Empfehlungen des Chefs „Feuertopf a la Sai-Gon, mit Hummerkrabben, Rindfleisch, Entenfleisch, Schweinefleisch, Strohpilzen, Erbsen und Gemüse“ (12,50 €), dazu ein Hefeweißbier (0,5l für 3,20 €).
Der Kellner bedankte sich, sammelte die Speisekarten wieder ein und verschwand im Haus. Nur wenig später kam er wieder und brachte die Getränke. Dabei stellten wir fest, dass sein Deutsch durchaus verbesserungswürdig war, sein Auftraten aber war freundlich und aufmerksam und er war flott unterwegs.
Etwas später stellte er zunächst eine Schüssel mit untergebautem Rechaud an meinen Platz, die eine bunte Mischung aus Fleisch und Gemüse enthielt, außerdem stellte er uns je einen Teller hin.
Dann tat sich für knapp zwei Minuten nichts, doch dann kam er mit einer laut zischenden Eisenpfanne auf einem Holzbrett und stellte beides vor Madame hin. Die Pfanne enthielt eine ähnlich bunte Mischung wie bei meinem Gericht, und als uns dann schließlich auch der Reis gebracht wurde, begannen wir zu essen.
Die Gemüse frisch und knackig, die verschiedenen Fleischsorten geschmacklich durchaus unterscheidbar und lecker, die Hummerkrabben gut auf den Punkt gebraten – wir waren mit dieser Notlösung beim kleinen Asiaten sehr zufrieden.
Deutschland im Corona-Sommer 2020, sowohl Bayern als auch Schleswig-Holstein stöhnen unter dem Ansturm der Urlauber, die sich sonst rund um das Mittelmeer und in anderen Gegenden der Welt verteilt hätten. An den Stränden der Ostsee liegen die Gäste gestapelt, wir Einheimischen sind als „Tagestouristen“ unerwünscht. Da lag es nahe, einmal antizyklisch zu verreisen und die Orte zu besuchen, die man sonst vor Dutzenden Reisegruppen aus USA und Japan eher nicht aufsucht.
Gedacht, getan, es sollte die Welterbe Stadt Quedlinburg und auch... mehr lesen
Wir standen heute dort vor verschlossenen Türen, ein Aufsteller informierte, dass wegen der Corona-Situation das Restaurant "bis auf Weiteres" geschlossen sei. Eine gleichlautende Information findet sich auch auf der Homepage.
Wir standen heute dort vor verschlossenen Türen, ein Aufsteller informierte, dass wegen der Corona-Situation das Restaurant "bis auf Weiteres" geschlossen sei. Eine gleichlautende Information findet sich auch auf der Homepage.
Geschrieben am 12.07.2020 2020-07-12| Aktualisiert am
12.07.2020
Besucht am 11.07.2020Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Dieses Mal zum Mittagessen getroffen und etwas Neues probiert - KartoffelCordonBleu mit RuccolaMinzSalat, danach noch leckerste Kuchen/Torte genossen - QuarkKuchen mit Mango und „Editha“ . Danke für den freundlichen Service und die wohltuende Atmosphäre im Café. Leider diesmal ohne Fotos, aber sicher beim nächsten Besuch. Es lohnt sich jedesmal.
Dieses Mal zum Mittagessen getroffen und etwas Neues probiert - KartoffelCordonBleu mit RuccolaMinzSalat, danach noch leckerste Kuchen/Torte genossen - QuarkKuchen mit Mango und „Editha“ . Danke für den freundlichen Service und die wohltuende Atmosphäre im Café. Leider diesmal ohne Fotos, aber sicher beim nächsten Besuch. Es lohnt sich jedesmal.
Geschrieben am 21.05.2020 2020-05-21| Aktualisiert am
21.05.2020
Besucht am 03.03.2020Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 93 EUR
Gut, alle Wortspiele mit „Hoch“ und „High“ sind gemacht, also ganz direkt: Die Küche von Denny Mette überzeugte auch bei diesem Besuch durch gute Produkte, durchdachte Kombinationen und gekonntes Handwerk. Da ist es kein Wunder, dass es natürlich auch sehr gut schmeckt.
Was fiel auf? Die Küche wagte etwas mehr. Der Chef ist erkennbar noch nicht am Ende seines kreativen Weges angelangt. Dabei muss das Publikum natürlich immer mitgenommen werden, und dies scheint (vor Corona) gelungen zu sein. Am Dienstagabend genossen wohl 20 Gäste das Essen genauso, wie den Ausblick über die Lichter der Stadt.
Im Service neue Gesichter. Die junge Frau hat erkennbar Erfahrung in der Gastro, ihr Kollege kam über die Aushilfe in einem Weinhandel dazu und berät nun auch bei der Auswahl. Der empfohlene sortenreine, alkoholfreie Trauben-Secco traf meinen Geschmack so gar nicht, viel zu süß. Aber das ist ja kein Mangel in der Beratung und immerhin hab ich so mal roten Muscat getrunken. Für die engagierte Leistung motivierende 4 Sterne.
Was hat mir über den Dächern von Magdeburg an diesem Abend wieder so gut geschmeckt?
Wie stets der fluffige Muffin, der mit Olivenöl und dem über Nacht abgetropften Quark kam, der schön mit Kürbiskern-Öl und -Crumble aufgepeppt war.
Als Amuse schickte Chef Mette einen sogar leicht knusprigen Tortilla-Würfel mit fruchtiger Tomatenfüllung, Aioli-Schaum und frittierte Kapernblüte. Ein neues Niveau.
Der erste Gang mal wieder (und mal wieder gut!) Saibling. Das Tatar fein geschnitten und im Ring angerichtet, darüber knackige Gurke und eine Nocke Wasabi-Eis mit ordentlich Wumms!
Ganz stark diesmal der Pumpernickel-Crunch, mit hohem Wiedererkennungseffekt: Malzig-süß, knusprig und durch kandierten Ingwer fruchtig-scharf!
So muss ein frischer Menü-Auftakt schmecken!
Der nächste Gang schien mir ein Versuch, das Magdeburger Publikum weiter in eine „moderne“ Richtung mitzunehmen. Modern im Sinne einer Durchbrechung von Geschmacksgewohnheiten. Rote Bete, Granny Smith, Joghurt und Walnüsse waren die Protagonisten, deren kleinteilige Präsentation zwar nicht zum Sattessen war, aber viele Kombinationen, auch in den Texturen ermöglichte.
Nicht alles funktionierte aus meiner Sicht perfekt: Der Apfel blieb hinter der Milchsäure des Joghurts unauffällig. Die Walnuss war mir im Biss zu ähnlich mit der Knolle. Vielleicht wäre eine weichere und süße Frucht aus beiden Gründen noch stärker gewesen. So oder so hatten wir gleich ein Gesprächsthema, als sich der wie immer sympathische Inhaber nach getaner Arbeit zu mir setzte.
Auf den folgenden, vegetarischen Teller war ich besonders gespannt, denn Pom Pom blanc hatte ich bisher noch nicht bewusst gegessen.
Der große, helle Pilz hat eine eigentümliche Struktur; ich fand sie blättrig, fast fedrig. Er war in Scheibe angebraten und hatte einen überraschend starken umami-Geschmack. Leicht bittere Blumenkohlcrème und ein Stundeneigelb waren die erwarteten süffigen Mitspieler. Trüffelraspel hätte ich nicht gebraucht. Gute neue Erfahrung.
Ich blieb vegetarisch und freute mich über eine farbenfrohe Kombination aus leicht-lockerer angebratener Polenta, mit Tomatenconcassée gefüllten Zucchini und viel würzigem Parmesan.
Da changierten Süße, Säure und Salzigkeit und durch die berühmten Röstaromen fiel der Gang kräftiger aus als gedacht. Auch die roten Paradiesäpfel machten am Gaumen schon erstaunlich viel her; besonders gefiel mir das angenehm fruchtig-säuerliche Gel. Die Käse-Chips verloren in der Feuchtigkeit leider schnell ihren Crunch und wurden zäh. Dadurch vermisste ich mit der Zeit etwas die „Bissigkeit“. Auch etwas Schärfe hätte sicher nicht geschadet, aber das ist ein Dauerthema und auch immer ein Wagnis.
Als Hauptgang „schwamm“ eine saftige Tranche Red Snapper vorbei, deren kräftig braune Röstung wunderbar von einem Butterschaum umschmeichelt wurde.
Hier sorgten knackige Kerne der Jerusalem-Bohne für den gerade noch vermissten Biss. Auf den vorgesehenen Serrano, der dem Gericht den sprichwörtlichen „Kick“ gegeben hätte, verzichtete ich - wie alle Jahre wieder.
Leichter fiel da der Ausfall des Desserts, denn drei schöne Käse von Kober wurden nicht nur von eingelegten Feigen und einem sehr guten, selbst gemachten Feigen-Senf begleitet, sondern von Brioche in Muffin-Form.
Wie gesagt, es geht weiter und zwar nach vorn: High-level, eben! (Einer muss sein...)
Für 6 Gänge bezahlte ich die weiterhin sehr günstigen 74€. Die sprudelnden Fruchtsäfte kosteten zwischen 6€ und 7€, das Clausthaler 2,6€.
Es ist eine wahre Freude, die Entwicklung hier zu verfolgen und ich hoffe sehr, dass Familie Mette die Zwangsschließung einigermaßen unbeschadet überstanden hat.
Gut, alle Wortspiele mit „Hoch“ und „High“ sind gemacht, also ganz direkt: Die Küche von Denny Mette überzeugte auch bei diesem Besuch durch gute Produkte, durchdachte Kombinationen und gekonntes Handwerk. Da ist es kein Wunder, dass es natürlich auch sehr gut schmeckt.
Was fiel auf? Die Küche wagte etwas mehr. Der Chef ist erkennbar noch nicht am Ende seines kreativen Weges angelangt. Dabei muss das Publikum natürlich immer mitgenommen werden, und dies scheint (vor Corona) gelungen zu sein. Am Dienstagabend genossen... mehr lesen
Geschrieben am 13.03.2020 2020-03-13| Aktualisiert am
14.03.2020
Besucht am 02.01.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 137 EUR
Am 02.Januar hatten wir zusammen mit ungefähr 6000 anderen Gipfelstürmern und Schönwetterwanderern die Idee, den Nanga Parbat des Harzes, der unter dem geradezu mächtig daherkommenden Namen „Brocken“ firmiert, zu erklimmen. Die äußeren Umstände hätten nicht besser sein können. Die Sonne schien den ganzen Tag und lediglich der eisige Wind verschob die Gipfelregion gefühlt in Richtung Polarkreis.
Das hielt die träge Masse an Aspiranten nicht davon ab, mit der Brockenbahn den langen, aber harmlosen Aufstieg zu umgehen. Wir machten uns selbstverständlich „by fair means“ von Schierke aus auf den Weg zum Schicksalsberg der Anhalter-Sachsen. Der Volksfeststimmung auf der Eiskuppe konnten wir jedoch nur mit einem schnellen Abstieg entgehen. Trotzdem war es ein eindrucksvolles Erlebnis, das von der Freude auf das geplante Abendessen in der Weinstube am Brühl zusätzlich befeuert wurde.
Nach diversen Besuchen in Etablissements mit eher gutbürgerlicher Kulinarik sollte es am letzten Abend in das gastronomische Aushängeschild der Welterbestadt Quedlinburg gehen. Die Weinstube am Brühl ist das einzige Restaurant, das im heiligen Guide-Rouge eine Erwähnung in Form einer „Assiette“ findet. Auch die Flachzangen aus dem Hause G&M haben die im Romantik Hotel „Am Brühl“ untergebrachte Genießeradresse mit einer ordentlichen Punktzahl ausgestattet.
Ausgezeichnete Vorzeichen also, um mit einer gewissen Erwartungshaltung in der von Küchenchef Sebastian Lorenz und Restaurantleiterin Peggy Wölfer betriebenen „schönsten Stallung Quedlinburgs“ in der Billungstraße aufzuschlagen. Auf dem hoteleigenen Parkplatz wurde des Volkes Wagen ordentlich verwahrt. Ein freundliches „Guten Abend“ erreichte uns beim Passieren der Hotellobby, von der aus wir über einen stimmungsvoll beleuchteten Innenhof die in einem separaten Gebäude untergebrachte Weinstube erreichten.
Beim Eintritt: „Wow!“. Wir tauchten ein in die gediegene Atmosphäre eines stimmig ausgeleuchteten Gastraums, der mit preußischer Kappendecke und gusseisernen Säulen den Charme der damaligen Architektur selbstbewusst zur Schau stellte. Trotz modernem Mobiliar und gehobener Landhausoptik kann man sich noch gut vorstellen, wie es wohl früher hier zuging, als sich in der ehemaligen Stallung noch sieben Kühe gegenüberstanden.
Eine gut geschulte, in klassisch weißem Hemd agierende männliche Servicekraft, die frappierende Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Edward Norton hatte, nahm uns freundlich in Empfang. Von seinem entspannten Humor profitierte an diesem Abend nicht nur unser Tisch. Er trug deshalb in sehr positivem Sinne zur lockeren Atmosphäre in der Weinstube bei. Apropos Weinstube. Natürlich versteht man in meiner Heimat unter diesem Begriff etwas völlig anderes.
Hier erinnerten lediglich der mit reichlich Flaschenware gefüllte, in die Wand eingelassene Weinschrank sowie eine aus diversen, mit entsprechenden Brandings versehenen Weinkistenfronten zusammengepuzzelte Wandcollage an den namensgebenden Rebsaft – wenn auch auf eher auf elegant-subtile Art und Weise.
Rustikal wirkte hier nur die bereits erwähnte Backsteindecke, die schmiedeeiserne Deckenleuchte und der mit Terrakottafliesen ausgelegte Boden. Auf den in weißes Leinen gehüllten Tischen herrschte dagegen auf Hochglanz polierte Eleganz. Gefaltete Stoffservietten in Form von Bischofsmützen und vornehm wirkende Teelichthalter aus Glas inklusive. Vereinzelte, auf die Tische ausgerichtete Spots ließen die weiße Tischkultur erstrahlen. Die ausgesparten, weniger illuminierten Zwischenräume trugen zur äußerst gemütlich wirkenden Genussumgebung bei. Intime Tischverhältnisse also, und das nicht nur für „GastRomantiker“.
Fast alle Tische waren an diesem Donnerstagabend belegt. Der Altersschwerpunkt des Publikums lag zwischen 30 und 50 Jahren. Ich fühlte mich also in bester Gesellschaft. Keine grau melierten Einzelesser, die nichts Besseres zu tun haben, als ihr Handy mit Beobachtungen bezüglich des Interieurs und des Publikums zu füttern. Kurzum: ein wunderbarer Rahmen für einen genussvollen Abschluss unseres Harz-Trips.
Optimal gepolstert saß es sich auf komfortablen Wandbänken und nicht minder bequemen Stühlen. Speisen- und Weinkarte ließen auch nicht lange auf sich warten und so genossen wir die Einlesezeit in das klassisch-regional anmutende Kochrepertoire von Sebastian Lorenz.
Zwei Suppen – Kerbelknolle und Wildconsommé – bildeten zusammen mit der Wild-Rotwurst und der Königskrabbe die kulinarische Vorhut, ehe es mit Entenbrust, Hirschrücken und dem „Besten vom Aubrac-Rind“ zu den fleischlichen Genüssen überging. Ikejime Bachsaibling und Filet vom weißen Heilbutt warteten hingegen auf potenzielle Fischvertilger. Zusätzlich zum À-la-Carte-Angebot wurde nach ein aus fünf Gängen bestehendes „Weinstuben Menü“ offeriert (Komplettpreis 70 Euro, mit Weinbegleitung 90 Euro). Aus diesem ließen sich auch einzelne Gerichte ordern.
Bei der reich bestückten Flaschenweinkarte war man meines Erachtens etwas zu oberflächlich aufgestellt. Da versuchte man jeder deutschen Weißweinregion mit ein paar Flaschen gerecht zu werden, anstatt sich schwerpunktmäßig auf wenige signifikante Gegenden zu konzentrieren. Nicht anders bei den roten Kreszenzen. Tedeschi (Venetien) und Fontanafredda (Piemont) für den italien-affinen Etikettensäufer versprachen da noch den meisten Spaß im Glas.
Warum man seine kostbaren Kellerkapazitäten mit spanischer, südafrikanischer, südfranzösischer und sizilianischer Durchschnittsware vergeudet, war mir allerdings schleierhaft. Die drei Vertreter aus Pfälzer Landen, darunter die Ursprung-Cuvée vom Blockbuster Schneider aus Ellerstadt und der Mainstream Spätburgunder vom Weingut Knipser aus Laumersheim, standen sinnbildlich für den fehlenden Tiefgang der Weinkarte.
Da lobte ich mir doch eher das Angebot an offen ausgeschenkten Weinen. Zwischen 14 verschiedenen Rebsäften (siebenmal weiß, sechsmal rot und einmal rosé) konnte man da glas- oder karaffenweise wählen. Das jedoch zu durchaus stolzen Preisen. Natürlich waren es keine Spitzengewächse, die da der durstigen Kundschaft ins Glas gegossen wurden, aber in dem solide wirkenden Querschnitt würde sich bestimmt die ein oder andere Entdeckung machen lassen, so meine zugegeben etwas naive Herangehensweise in Sachen Weinbegleitung.
Ich wollte auf Nummer sicher gehen und ließ einen halben Liter Condado de la Vega aus dem Rioja (Avelino Vegas) für gerade noch erträgliche 15 Euro kommen. Ein klassisch trockener 3,50-Euro-Tempranillo (die Flasche), der zwar keine besonders eindrucksvollen Gaumeninformationen bereithielt, aber eben auch nicht komplett versagte. Positiv formuliert, war das ein samtig runder Essensbegleiter, der den Preziosen auf dem Teller keinesfalls die Schau stehlen sollte. Dazu fiel der „Condado de harmlos“ einfach zu glattgebügelt aus.
Mit ein paar Scheiben Brot (Weiß/Roggen/Körner) und einem geschmacklich unauffälligen Kräuterschmand richtete der Service einen ersten Gruß aus der Küche bei uns aus. Als „echtes“ Amuse schickte sie ein schaumig geschlagenes Süßkartoffelsüppchen im Kleinformat, das prima mit der geräucherten Makrele an Romanasalat und Gurken-Brunoise harmonierte. Die Süße der Kartoffel band die säuerlichen Noten vom Salat gut ein. Der salzigen Würze der Makrele begegnete man mit subtiler Gurkenfrische. Ein gelungener Auftakt, der unsere Freude auf die Vorspeisensuppen noch anheizte.
Meine Frau hatte sich für die Crèmesuppe aus der Kerbelknolle (7 Euro) entschieden, die mit ihrem hübsch verzierten Tellerrand zunächst für Aufsehen sorgte. Auf einem halbkreisförmigen Band aus Walnusskrokant hatten es sich ein paar Tupfer Kerbelknollenpüree bequem gemacht. Dazwischen sorgte Pomelo-Fruchtfleisch häufchenweise für angenehmen Säureschub. Mit ein paar Blättern von der Zorri-Kresse wurde dem Arrangement auf dem Tellerrand noch ein wenig Würze verliehen.
Die ging dem eigentlichen Protagonisten im Souterrain des Porzellans leider völlig ab. Ein Probierlöffel von dem gustatorisch recht blassen Knollensüppchen brachte zwar den typisch nussig-süßlichen Geschmack des gesunden, aber eher seltenen Wurzelgemüses zu Tage, aber irgendwie fehlte mir der „Knefler’sche Würz-Wumms“ (Weinstube Brand, Frankweiler, Anm.), den ich bei solch cremigen Winterterrinen besonders schätze. Wer schon einmal eine geschmacksneutrale Kastaniensuppe ausgelöffelt hat, kann sich dieses Kerbelknollenerlebnis ganz gut vorstellen. Meine Frau konnte sich schon am Tag darauf nicht mehr an den Geschmack ihrer Suppe erinnern. Sie hatte wohl keinen bleibenden Eindruck bei ihr hinterlassen.
Ganz anders sah es bei mir aus. Ich hatte die aus pürierter Steckrübe, Dashi, Jakobsmuschel und Waldpilzen bestehende, am Tisch angegossene Suppe aus dem Weinstuben Menü geordert. Die 10 Euro waren gut investiert. Ein erdig-sämiges Umami-Erlebnis, dessen profunde Dashi-Basis am Gaumen ordentlich Eindruck machte. Die kurz angebratene Jakobsmuschel bestach durch eine hervorragende Qualität. Noch glasig beim Anschnitt zog sie in der heißen Brühe perfekt gar. Zusammen mit den Pilzen und dem pürierten Wintergemüse war das eine aromatisch duftende, stimmig ausbalancierte Liaison von Wald, Erde und Meer. Ich war begeistert.
Mein Zwischengang, der in der Karte mit den schlichten, aber appetitanregenden Wörtern Wild-Rotwurst / Kartoffelbrot / Schalotte / Nashi (14 Euro) bewusst spärlich umschrieben wurde, entpuppte sich als eigenwillige, gefällig arrangierte Interpretation des Klassikers „Himmel un Ääd“. Anstelle von Apfel fungierte kleingehäckselte Nashi-Birne, die mit Röstzwiebeln etwas aufgepeppt wurde, als süßliches Pendant zur erdig-würzigen Blutwurst. Diese lag als saftiges, von einer knusprigen Kartoffel-Panko-Hülle eingefasstes Blunzkissen vor mir. Der Zusatz „Wild“ spiegelte sich einerseits in der etwas diffusen Optik des Gerichts wider, erklärte jedoch primär die wildschweinische Herkunft der verwendeten Blutwurst.
Und wo war die Erde? Die steckte natürlich im sogenannten „Kartoffelbrot“, das als recht trockene, geschmacklich eher unscheinbare Kartoffel-Blutwurst-Schnitte den Mittelpunkt des Gerichts ausmachte. Ein paar Tupfer Nashi-Gel und einige ganz dezent nach Meerrettich schmeckende Saucenkleckse rundeten diese harmonische Kreation angemessen ab. Die Blunzpraline stahl der etwas langweiligen Schnitte in geschmacklicher Hinsicht eindeutig die Schau. Und doch fehlte mir bei diesem Teller das gewisse Etwas. Der letzte Kick am Gaumen blieb leider aus.
Wir hatten uns im Hauptprogramm auf Fisch und Fleisch festgelegt. Meiner Frau kam der nach Ikejime-Methode zur Strecke gebrachte Bachsaibling mit Fregola, Pecorino und Rettich (25 Euro) gerade recht. Dem Besten vom Aubrac-Rind (38 Euro) konnte ich nicht widerstehen.
Natürlich war meine Gattin als treue Sardinien-Verehrerin gespannt, was der mit Kugelpasta und dem Lieblingskäse der Sarden veredelte Saibling so konnte. Auch der optische Eindruck, des mit reichlich Schaum auf der Mütze servierten Lachsfisches aus dem Süßwasser war durchaus anständig. Jedoch, der geneigte Leser wird es ahnen, auch hier fehlte ein wenig die klare Geschmackskante. Das war hübsch anzusehen und durchaus auch angenehm zu essen. Nur das Aha-Erlebnis auf der Zunge blieb ihr auch diesmal verwehrt. Zu „brav“ abgeschmeckt und deshalb latent langweilig, so fiel ihr etwas enttäuscht klingendes Fazit aus.
Mich hatte da schon die heilige Dreifleischigkeit gepackt. Herrlich mürbes Rindergulasch bedeckte zwei saftige Tranchen von der sous-vide gegarten Rinderschulter. Um diese zwei Fleischpreziosen schloss sich ein Kranz aus wunderbar seidigem Pastinakenpüree, perfekt auf Biss gegartem Wild-Brokkoli (=Stängelkohl), butterweichen Scheiben vom Tafelspitz sowie ein paar Pastinakenchips fürs krachende Mundgefühl.
Den Job als Saucenspiegel erledigte eine zum Tellerablecken feine Portwein-Reduktion. Für Fleischfreunde war das ein Winterteller par excellence. Die Qualität des Rindfleisches war hier der große Pluspunkt. Durch seine unterschiedlichen Zubereitungsarten ließ das Dreierlei vom Aubrac-Rind keine texturelle Langeweile zu. Ach, wie sehr wünschte ich mir dazu einen leckeren Tropfen aus der Chateauneuf-Abteilung meines Weinkellers.
Die Pâti-Abteilung zeigte sich beim süßen Finale auf der Höhe der Zeit. „Ruby“ nennt sich die rosarote Schokolade, welche seit ca. zwei Jahren die aus drei Sorten (weiß, dunkel, Vollmilch) bestehende „Tafelrunde“ um eine fruchtig-beerig schmeckende Variante erweitert hat. Beim Dessert vom Weinstuben Menü – schlicht mit „Ruby Schokolade“ (10 Euro) betitelt – kam die Schoko-Innovation aus dem Hause Barry Callebaut als Überzug einer mit Tonkabohnen-Mousse und Bergamotte-Gel gefüllten Süßspeise, die etwas die Größe eines handelsüblichen Eclairs aufwies.
Eine Knusperschicht aus Amaranth verlieh dem fluffigen Schokoriegel etwas mehr Biss. Begleitet von einer Nocke zitrisch-saurem Bergamotte-Sorbet, einer Tonkabohnen-Crème aus der Spritztüte sowie ein paar Tupfern Yuzu-Gel war das ein süß-saurer Schlussakt ganz nach meinem Gusto. Nicht zu süß, dafür aber umso spritzig-herber.
Ein von meiner Frau initiierter Käseteller (13 Euro) soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Drei Sorten des mit Trauben, Johannisbeeren, Walnusshälften sowie ein paar Balsamicotupfen garnierten Ensembles waren aus Kuhmilch erzeugt. Einer stammte von der Ziege. Das Quartett bestand aus drei mehr oder minder würzigen Sorten Hartkäse, die mich zwar nicht vom Polster hauten, aber auch keine unaffinierten Rohrkrepierer in Sachen Geschmack darstellten. Der etwas weichere Vertreter kam im aromatisch duftenden Kräutermantel daher. Er war mein Favorit. Wir teilten uns diese üppige Portion, die sich als „kleine Käsespezialität“ auf der Rechnung wiederfand.
Mit gutem Bauchgefühl verließen wir Quedlinburgs erstes Haus am Platz. Der humorvoll-kompetent vorgetragene Service, das behagliche Ambiente und die mit Ambition zu Porzellan gebrachte Frischeküche von Sebastian Lorenz haben uns überzeugt. Ein wenig mehr Mut zu überraschenden Geschmacksbildern hätten wir uns dennoch gewünscht. Denn die hervorragende Qualität der hier verwendeten Produkte wäre mit dem ein oder anderen Aromaakzent sicher noch spannender am Gaumen. Aber das ist Kritik auf richtig hohem Niveau. In der Summe war es ein durchaus gelungenes „Fressfinale“ unseres Harztrips. Und herzlich war er definitiv…der Harz.
Den Rest der Bilder findet ihr bei den User-Fotos. Beim Editieren ist mir GG leider abgeschmiert...
Am 02.Januar hatten wir zusammen mit ungefähr 6000 anderen Gipfelstürmern und Schönwetterwanderern die Idee, den Nanga Parbat des Harzes, der unter dem geradezu mächtig daherkommenden Namen „Brocken“ firmiert, zu erklimmen. Die äußeren Umstände hätten nicht besser sein können. Die Sonne schien den ganzen Tag und lediglich der eisige Wind verschob die Gipfelregion gefühlt in Richtung Polarkreis.
Das hielt die träge Masse an Aspiranten nicht davon ab, mit der Brockenbahn den langen, aber harmlosen Aufstieg zu umgehen. Wir machten uns selbstverständlich... mehr lesen
Geschrieben am 07.03.2020 2020-03-07| Aktualisiert am
07.03.2020
Besucht am 01.01.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 55 EUR
Am ersten Tag des Jahres führte uns eine Winterwanderung bei strahlendem Sonnenschein und eisigen Temperaturen durch das idyllische Selketal zur gut erhaltenen Burg Falkenstein, einer hochmittelalterlichen Höhenburg mit genialem Blick bis zum Brocken. Die Burggaststätte „Krummes Tor“ war nicht so ganz unser Ding und das historische „Gartenhaus“, was früher zur Gärtnerei der Burg Falkenstein gehörte und heute eine Einkehrmöglichkeit bietet, hatte am Neujahrstag geschlossen.
Auf dem Rückweg nach Quedlinburg legten wir nach kurzer Recherche bei TA einen Zwischenstopp in der ca. 3500 Einwohner zählenden Kleinstadt Gernrode ein. Dieser Ortsteil von Quedlinburg liegt am Nordrand des Ostharzes, knapp 6,5 km südlich der Welterbestadt an der Bode.
Die Bückemühle, die als eine von vielen an den Wasserläufen des Vorharzes vorkommenden Schrot- und Mehlmühlen bis 1930 betrieben wurde, ist heute ein reizvoll gelegenes Ausflugslokal mit Teichanlage und ganz viel Historie im Gebälk. Zum Anwesen gehört auch ein hübsch angelegter Garten, in dem antike Geräte aus dem Bereich Landwirtschaft zu bestaunen sind. Auch verfügt das Haus über mehrere Zimmer, Apartments sowie eine Ferienwohnung für Gäste, die übernachten wollen.
Die im Jahre 1700 erbaute Mühle war zu DDR-Zeiten ein HO-Kreisbetrieb. Im November 1997 erwarb Rüdiger Karger zusammen mit seiner Frau Kornelia das historische Kleinod am Fuße des Bückebergs. Der gelernte Instandhaltungsmechaniker, der mit 23 Jahren zum Koch umschulte, bietet mit seinem Mühlenteam eine gutbürgerlich geprägte Küche, die ihr Augenmerk speziell auf die Zubereitung von Fischgerichten legt. So wird beispielsweise der hier angebotene Räucherfisch im eigenen Räucherofen veredelt. Wir waren gespannt, was man uns in diesem rustikalen Grätentempel so auftischen würde.
Grobes Mauerwerk zierte im Parterre den verklinkerten, wuchtig wirkenden Fachwerkbau. Durch eine mit nostalgischer Butzenscheibe verglaste, leicht knorrige Holztür ging es ins Innere der ehemaligen Mühle. Wir bewegten uns auf gewollt betagtem, schon recht abgewetztem Dielenboden und dachten zuerst wir wären in einem charmant angegammelten Heimatmuseum gelandet. Ein solch kulissiges Ambiente hätten wir dann doch nicht erwartet.
Niedrige, von groben Holzbalken durchzogene Decken – für großgewachsene Gäste ist der Name der Lokalität tatsächlich Programm – und jede Menge kerniges Holzmobiliar vermittelten neben der etwas zu dick aufgetragenen, allgegenwärtigen Mühlenfolklore dennoch genügend Wohlfühlatmosphäre.
Schade, denn einige wirklich sehenswerte Schmuckstücke, wie beispielsweise der alte Kachelofen, waren von inflationär viel Deko-Plunder umzingelt. Einrichtungsideen gut und schön, aber den Nachbau eines Mühlrads samt rührseliger Wandbemalung braucht es nun wirklich nicht, um auf die frühere Nutzung des Gebäudes hinzuweisen.
Egal, vielleicht kommen ja viele Gäste genau wegen dieses Folklore-Overkills in die Bückemühle und erfreuen sich an den antiken Fischerei- und Agrardevotionalien, die hier an den Wänden hängen. Wir saßen mittlerweile auf spärlich gepolsterten Holzstühlen und ließen das nicht unbehagliche, aber doch etwas gewöhnungsbedürftige Ambiente auf uns wirken.
Es war noch recht früh am Abend. In einem einsehbaren Nebenraum hatte es sich eine Gesellschaft bei Kaffee und Kuchen bequem gemacht. Die flinken und sehr freundlichen Servicemädels hatten uns da schon mit den Speisenkarten versorgt.
Auch auf der ersten Seite des Karger’schen Köchelkompendiums wurde auf die Historie der Örtlichkeit eingegangen. Die Worte „Liebe“ und „Sorgfalt“ wurden im Zusammenhang mit der frischen Zubereitung der Speisen genannt. Dass so etwas eine gewisse Vorbereitungszeit in Anspruch nimmt, sollte auch dem gutbürgerlichsten Kostgänger klar sein. Aber man kann den Gast ja schon im Vorfeld auf etwas längere Wartezeiten hinweisen. Warum nicht.
Maitre Karger fischt scheinbar gerne im Frischen, denn der Schwerpunkt seines Speisenangebots lag eindeutig auf regionaler Flossenware, die laut Karte aus Harzer Gewässern stammte. Allein sechs verschiedene Forellenvariationen waren gelistet. Aber auch ein paar „Zand-er-scheinungen“ – Zanderfilet au four (mit Würzfleisch und Käse überbacken) – waren darin auszumachen. Für Fischenthusiasten wurde eine Platte für zwei Personen als Spezialität des Hauses angepriesen. Für 52,50 Euro war das ein aus diversen Bratfischvarianten und Beilagen bestehendes Überraschungspaket, das wohl eher für die ganz Hungrigen gedacht war.
Die Fraktion der „Eingefleischten“ musste sich indes mit einer kleineren Auswahl begnügen. Man bewegte sich nämlich fernab von saucengeschwängerten Rind-Kalb-Schmurgeleien und fuhr in karnivorischer Zurückhaltung ein dreigliedriges Schnitzelsystem, das in den Ausstattungen „Au Four“, „Thüringer Art“ und „an Steinpilzrahm“ erhältlich war. Für Veggies hatte man immerhin ein paar Tagliatelle mit Rahmspinat in der Hinterhand. Aber uns war ja sowieso nach Fisch zumute.
Da es besonders nach anstrengenden Wanderungen gerne etwas deftiger zugehen darf, fiel uns die Entscheidung nicht allzu schwer. Vorneweg teilten wir uns eine Portion Würzfleisch (6,80 Euro), um dann aus dem Fischangebot das Forellenfilet an Senfsoße mit gebutterten Möhrchen und hausgemachtem Kartoffelpüree (18,90 Euro) sowie das Rotbarschfilet „Holzfäller Art“ (17,50 Euro) von der Wochenkarte zu ordern. Eine Flasche Mineralwasser für recht sportliche 5,50 Euro und eine Himbeerbrause vom Fass (0,4l für 3,80 Euro) komplettierten unseren Bestellvorgang.
Das Würzfleisch wurde ohne Blätterteigpastete in einem kleinen Schälchen serviert. Ein Schnitz Zitrone im Presswerkzeug, etwas Toastbrot und ein Fläschchen Worcestersauce (Lea & Perrins) gabs als Beigaben gratis dazu. Eine nette Geste, denn „sauer“ macht ja bekanntlich „lustsch“. Wäre jedoch aus meiner Sicht nicht unbedingt notwendig gewesen.
Das mit Käse überbackene und mit einem famos abgeschmeckten Champignon-Rahmsößchen verfeinerte Jungschwein-Ragout konnte man guten Gewissens als herzhaftes Bekenntnis zur hausmannsköstlichen Landhausküche betrachten. Es hat mir hier sogar noch besser gemundet, als ein paar Tage zuvor im Gasthaus Forelle. Ein wirklich feiner Einstieg, der dem ersten Hunger deftig die Stirn bot. So konnte es weitergehen.
Und es ging auch so weiter, denn unsere beiden recht üppig beladenen Fischteller kamen wie gerufen. Mein Rotbarschwagnis, das den Holzfäller in mir zu sättigen vermochte, kam ganz undogmatisch in ansprechender Panade und einer fast schon verwegen wirkenden Champignon-Zwiebel-Sauce daher. Aber Schmorzwiebeln gehören nun mal zur Waldarbeitergarnitur. Das war keine Überraschung. Die zweite Tellerhälfte wurde von einem stattlichen Hügel Kartoffelpüree eingenommen. Für den gemeinen Flachland-Weseraner wäre das schon ein schwer zu bezwingender Kalorien-3000er gewesen (Mount „KaPü“, 3149 Kalorien über dem Saucenspiegel).
Aber wer ist schon immer um leichtfüßige Sättigung bemüht. Manchmal braucht es diese herzerwärmenden Deftspeisen, die ohne viel Tralala auskommen und nach ehrlichem Küchenhandwerk schmecken. So auch die Senfsauce, die man großzügig über die beiden der Bratpfanne enthobenen Forellenfilets meiner Gattin gegossen hatte. Sie war begeistert. Und zwar sowohl vom saftig gebratenen Teichgezücht, dem herzhaften, mit ordentlich Senfkörnern ausgestatteten Beiguss, als auch vom elegisch gebutterten Püree.
Dass sie danach noch einen Schierker Feuerstein (2,60 Euro) zur Prä-Verdauung hinterherschickte, war nicht nur ihrem opulenten Fischmahl geschuldet. Für sie gehört dieser vor über 100 Jahren vom Apotheker Willy Drube kreierte Kräuterlikör einfach zum Harz wie die Gelbschmiere an den Roller.
Nach einem kleinen Plausch über einen Harzer Brotaufstrich namens „Pottsuse“ – einer aus Schweinefleisch, Schmalz und Gewürzen hergestellten „Zonen-Rillettes“, die man in der Bückemühle selbst herstellt – verließen wir die historische Schänke. Sollten wir mal wieder in der Nähe sein, hier würden wir sofort wieder einkehren. Und dann natürlich auch den legendären „Müller-Schluck“, einen regionalen Kräuterlikör aus Bad Lauterberg, genießen.
Am ersten Tag des Jahres führte uns eine Winterwanderung bei strahlendem Sonnenschein und eisigen Temperaturen durch das idyllische Selketal zur gut erhaltenen Burg Falkenstein, einer hochmittelalterlichen Höhenburg mit genialem Blick bis zum Brocken. Die Burggaststätte „Krummes Tor“ war nicht so ganz unser Ding und das historische „Gartenhaus“, was früher zur Gärtnerei der Burg Falkenstein gehörte und heute eine Einkehrmöglichkeit bietet, hatte am Neujahrstag geschlossen.
Auf dem Rückweg nach Quedlinburg legten wir nach kurzer Recherche bei TA einen Zwischenstopp in der... mehr lesen
Besucht am 29.12.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 42 EUR
Nach der panierten Ernüchterung in Thale beim Mittagessen sollte es am ersten Abend in Quedlinburg kulinarisch wieder etwas aufwärts gehen. Ein Spaziergang durch die pittoreske, mittelalterlich geprägte Altstadt führte uns zu Mom’s Burger. Ein Laden, der angeblich seine Buns selber backt und auf regionales Fleisch von einem Landgut aus der Umgebung setzt. Obwohl wir noch gut innerhalb der Öffnungszeiten lagen, hatten wir kein Glück. Aufgrund des ruhigen Abends hatte man in dem Burger-Bistro schon vorzeitig den Grill ausgeschaltet. Shit happens! Die Einburgerung musste verschoben werden.
Dann eben ein paar Schritte weiter zum Brauhaus Lüdde, das bei TA sogar noch einen Rang höher gelistet stand. Doch dort tanzte der Bär. Nachdem uns sämtliche, schwer beschäftigten Bedienungen geflissentlich ignorierten und uns die vom bierseligen Treiben geschwängerte Luft arg stickig vorkam, verließen wir auch diese Quedlinburger Einkehrmöglichkeit unverrichteter Dinge.
Schon auf dem Weg dorthin, wies uns ein Schild den Weg durch eine kleine Gasse zu einem Tapas-Lokal namens „Del Quixote“. Aller guten Dinge wären ja bekanntlich drei. Also starteten wir einen erneuten Versuch. Wir liefen die Wordgasse entlang und bogen in den Bunten Hof am Ständerbau, einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus, in dem das Fachwerkmuseum Quedlinburg untergebracht ist, ein.
Die auffällig illuminierte, vom Quedlinburger Figurenkünstler Jochen Müller gefertigte Skulptur des „Ritters von der traurigen Gestalt“ saß in Lebensgröße auf einem Radabweiser (Prellstein) vor dem Tor und deutete uns unmissverständlich an, wohin unsere kulinarische Reise an diesem Abend gehen sollte, nämlich in den Innenhof des schmucken Anwesens.
Dort befand sich auf der rechten Seite im Erdgeschoss des hübsch sanierten Hauses das andalusische Restaurant. Die Reste eines Weihnachtsausschanks waren samt Pavillon und Lichterketten noch vorhanden. Unter der Bezeichnung „Spanischer Hof Nr. 11“ wurden hier am ersten, zweiten und dritten Adventswochenende im Rahmen der Aktion „Advent in den Höfen“ heißer Sangria zu spanischen Köstlichkeiten ausgeschenkt.
Wir blickten von außen durch die Fenster in den heimelig wirkenden Gastraum und waren enttäuscht, denn es waren alle Plätze belegt. Nun, reingehen und fragen kostet ja bekanntlich nichts, also wagten wir einen letzten Anlauf. Just in dem Moment, als wir die Tür hinter uns schlossen, erhob sich ein älteres Ehepaar hinten im Eck, um das Lokal nach bereits vollzogenem Abendmahl zu verlassen. Da war schnelles Nachfragen und Hinsetzen angesagt.
Die Hausherrin und Servicechefin Ulrike Lavilla Muriel, deren sympathische Art uns gleich herzlich willkommen hieß, sorgte prompt für aufgeräumte Tischverhältnisse. Seit Mai 2016 führt sie nun schon zusammen mit ihrem Mann Manuel das kleine, etwas versteckt liegende Lokal in der Quedlinburger Altstadt. Der gelernte Hotelfachwirt Manuel kümmert sich in der Küche um die Zubereitung der Speisen. Seine Küche ist klar an seinen andalusischen Wurzeln orientiert. Laut Homepage waren es die traditionellen Gerichte seiner beiden Großmütter, die ihn an den Herd lockten.
Nun hat sich mein Verhältnis zu den spanischen Petitessen in den letzten Jahren etwas abgekühlt. Früher war ich deutlich öfter im Restaurant „Las Tapas“ in Germersheim zugange. Nach diversen Besuchen in Spanien und Mallorca, verloren die dort angebotenen, eingedeutschten Preziosen aus den kleinen Tonschälchen deutlich an Anziehungskraft. Wer sich einmal im „El Tapas de Flanigan“ in Palma de Mallorca ein paar Tapas oder Raciones geteilt hat, weiß wovon ich spreche.
Ich saß direkt vor dem üppig gefüllten Weinregal und blickte auf eine große Auswahl an Reservas und Gran Reservas verschiedener spanischer Anbaugebiete (Navarra, Valdepeñas, etc.). Der schätzungsweise um die dreißig Personen fassende Gastraum wirkte von der Einrichtung her etwas zusammengewürfelt, hatte aber durchaus seinen Charme. Helles Holz fand sich nicht nur bei den blanken Tischplatten, sondern auch an der Wandverkleidung, raumteilenden Balken und dem Boden wieder.
Über ein paar Stufen erreichte man an der Stirnseite einen etwas erhöhten Teil des Gastraumes, der teilweise von einer derben mit Holzplanken verkleideten Brüstung abgegrenzt war. Von der Decke baumelten improvisiert anmutende Hängeleuchten, die ihre Umgebung in recht angenehmes Licht rückten. Ich starrte hingegen auf ein großformatiges Wandplakat, das mir sie spanische Genusskultur in Wort und Bild näherbringen wollte.
Die kleine, mit hübschen Illustrationen von Jochen Müller, seines Zeichens Diplom-Metallgestalter und bekannter Quedlinburger Figuren- und Skulpturenkünstler, versehene Tapaskarte zum Aufklappen listete gerade einmal vier kalte und neun warme Kleingerichte andalusischer Provenienz. Eine gemischte Tapasplatte für zwei Personen (32,50 Euro) wurde auch in einer rein vegetarischen Variante angeboten. Zusätzlich wurden ein paar Klassiker aus dem südlichen Teil Spaniens offeriert. Alboronia, ein vegetarisches Eintopfgericht aus Andalusien, geschmorte Kaninchenkeule und im Ofen geschmorter Schweinenacken in PX-Sauce waren für knapp unter 20 Euro zu haben.
Ein überschaubares und deshalb umso sympathischer wirkendes Angebot an Leckereien, das uns trotzdem vor Entscheidungsnöte stellte. Ein frisch gezapftes San Miguel vom Fass (0,4 l für 3,90 Euro) und eine Flasche Mineralwasser (4,90 Euro) bereiteten dem abendlichen Durst ein jähes Ende.
Mir hatte es das Carne al Diablo (6,90 Euro), im Ofen gegarte Stücke vom Schweinenacken mit scharfer Sauce und Runzelkartoffeln angetan. Auch dem in Essig, Kümmel und Lorbeer marinierten Hähnchenbrustfilet (5,90 Euro), das in Olivenöl kross frittiert und mit roter Mojo Picón-Sauce serviert wurde, konnte ich nicht widerstehen.
Meine Frau dagegen entschied sich für die mit Sherry abgelöschten Schmor-Champignons (4,90 Euro) und die besagte Alboronia, allerdings in der Tapas-Version für 5,90 Euro. Ein halbes Ciabatta-Brot (1,90 Euro) zum Saucetunken wurde vorsorglich gleich mitbestellt.
Den in dunklen Schälchen gleichzeitig servierten Kleingerichten sah man den Verzicht auf Fertigware gleich an. Ein Umstand, der mich über die zuletzt gemachten Convenience-Erfahrungen im früheren Germersheimer Stamm-Tapa-Lokal etwas hinwegtröstete. Die Saucen schmeckten nach fachkundigem Handwerk, was sich besonders gut bei meinem herrlich mürben Schweinenacken bemerkbar machte. Zusammen mit den in Salzwasser gekochten Kartoffeln war das ein extrem schmackiges Gericht, das mediterrane Gefühle mitten im kalten Quedlinburger Winter zu wecken vermochte.
Meine Frau war ganz hin und weg von den Champignons, die sie als bekennende Sherrytante in vollen Zügen genoss. Kein Tröpfchen, des mit Knoblauch und Chili verfeinerten Pilz-Suds wurde – Ciabatta sei Dank – übriggelassen. Auch der aus Zucchini, Auberginen, Kürbis, Kichererbsen und Tomaten bestehende Veggie-Eintopf mundete hervorragend. Kein Wunder bei den Zutaten!
Das säuerliche, knusprig frittierte Hähnchenbrustfilet – eine Art andalusischer „Chicken Nuggets“ – passte ganz ausgezeichnet zur separat im Schälchen mitgelieferten, scharfen Mojo-Sauce. Vom Geschmack her ließen die saftigen Hühnerteile durchaus den Vergleich mit dem asiatischen Tamarinden-Aroma zu. In Kombi mit der Mojo Picón war das im Ergebnis eine pikant-säuerliche Gaumenaufgabe, der ich mich mit Inbrunst stellte.
Zum Dessert gönnten wir uns noch zwei Sherrys aus der Weißweinsorte Pedro Ximenez. Dass sich mit einem „Peter Siemens“ ein Tapas-Mahl zum würdigen Abschluss bringen lässt, weiß man eben nicht nur an der Weser. So hatte der anfangs in gastronomischer Hinsicht etwas holprig begonnene erste Abend in Quedlinburg ein durchaus köstliches Ende gefunden. Fortsetzung folgt…
Nach der panierten Ernüchterung in Thale beim Mittagessen sollte es am ersten Abend in Quedlinburg kulinarisch wieder etwas aufwärts gehen. Ein Spaziergang durch die pittoreske, mittelalterlich geprägte Altstadt führte uns zu Mom’s Burger. Ein Laden, der angeblich seine Buns selber backt und auf regionales Fleisch von einem Landgut aus der Umgebung setzt. Obwohl wir noch gut innerhalb der Öffnungszeiten lagen, hatten wir kein Glück. Aufgrund des ruhigen Abends hatte man in dem Burger-Bistro schon vorzeitig den Grill ausgeschaltet. Shit happens!... mehr lesen
Besucht am 29.12.2019Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 37 EUR
„Harz aber herzlich!“ – so unser Motto, als wir zum Jahresausklang ein paar Tage in Quedlinburg verbrachten. Bodetal, Hexentanzplatz, Teufelsmauer, Selketal und natürlich Sachsen-Anhalts Berg der Berge, der Brocken, waren in Reichweite und wollten von uns erkundet werden. Kurz vor unserem Ziel machten wir in der Kleinstadt Thale halt, einem staatlich anerkannten Erholungsort, der bekannt ist für seine beeindruckenden Naturdenkmäler.
Der Hunger und die strategisch günstige Randlage des Gasthauses Forelle – wir mussten nicht erst in den Ort hineinfahren – nahmen uns die Entscheidung bezüglich der Einnahme unseres Mittagessens ab. Gutbürgerlich sollte es hier zugehen und die Gerichte rund um die namensgebende Forelle wären auch nicht zu verachten, war gleich mehreren TA-Bewertungen zu entnehmen. Die Webseite des Lokals versprach gediegene Hausmannskost in rustikalem Ambiente.
Also wurde kurzerhand das Gefährt auf dem hauseigenen Parkplatz abgestellt und zielgerichtet die Eingangstür anvisiert. Drinnen war einiges los. Wir hatten Glück in dem herrlich anachronistisch wirkenden Gastraum noch einen freien Tisch zu bekommen. Der helle Linoleum-Boden und der etwas erhöhte, mit dunklem Holz verkleidete Tresen versprühten noch ehrliche „Ostalgie“. Das archaisch anmutende Flair früherer HO-Gaststätten suchte man jedoch vergeblich. Zwei ältere Damen führten auf freundliche Art und Weise das Servierregiment und statteten uns zeitnah mit der opulent bebilderten Speisenkarte aus.
Das Frische-Credo des Küchenchefs Frank Teller zierte dann auch gleich die erste Seite seines Köchelverzeichnisses. Kein Geringerer als die französische Kochlegende schlechthin, Paul Bocuse, wurde da zitiert. Für ein Gasthaus, das sich komplett den Deftigkeiten gutbürgerlicher, deutscher Hausmannskost verschrieben hatte, klang das zwar ein wenig unpassend, aber nun gut. Wir saßen ja bereits und gönnten uns mittlerweile einen halben Liter Selters für erträgliche 3,50 Euro. So schlimm wird das schon nicht werden, sagte mir mein Bauchgefühl.
Und es hatte recht. Das süffig-pikante Würzfleisch (5,50 Euro), welches wir uns als Vorspeise teilten, wurde klassisch in einer staubtrockenen Blätterteigpastete geliefert. Die schmackhafte Sauce hatte nicht nur ordentlich Bumms, sondern war auch von einer angenehmen, für dieses nostalgische Ostgericht typischen Säure geprägt. Ein Schelm, der „Worcester“ dabei denkt.
Wahrscheinlich hatte man der ostdeutschen Abwandlung des Ragout fin mit etwas Cayenne-Pfeffer auf die Sprünge äh Schärfe geholfen. Das kleingewürfelte, vermutlich aus der Schulter stammende Schweinefleisch war schön mürbe gegart und fiel erfreulicherweise nicht zu trocken aus. Aus kulinarischer Sicht war das ein durchaus gelungener, da authentischer Einstieg in den Urlaub im Ostharz.
Die Tatsache, dass man im Gasthaus Forelle kein überbordendes Speiseprogramm fährt, war mir von Anfang an sympathisch. Lediglich vier Vorspeisen (Tomaten-Paprika-Süppchen, Möhren-Kokos-Suppe, Würzfleisch und ein kleiner gemischter Salat) standen zur Wahl. Und auch bei den Hauptgerichten aus Topf und Pfanne zählte ich lediglich sechs Positionen. Harzer Rostbrätel, Schweinesteak „au four“ (mit Würzfleisch und Käse überbacken) und Hirschrückensteak an Kartoffelrösti (mit knapp 23 Euro das teuerste Gericht auf der Karte) standen für Fleischgesinnte gelistet.
Zu den drei gebratenen Forellen-Variationen, die sich nur marginal in ihrer Garnitur unterschieden und mit den Beinamen „Müllerin“, „Feinschmecker“ und „Gärtnerin“ das Bilderbuch zierten, gesellten sich noch Fisch-Curry, gebratenes Zanderfilet sowie eine „Troika“ aus Fluss und Meer, bei der sich Forelle, Zander und Lachs zusammen auf dem Teller versammelten. So weit, so fleisch- bzw. fischlastig. Kein Veggie-Gericht fand sich auf dem Speisezettel wieder. In der heutigen Zeit in so mancher Hinsicht bemerkenswert.
Für meine Frau war das nicht weiter tragisch, denn sie war ja schon aufgrund des Namens der Lokalität auf Schuppentierverzehr programmiert. Da kam ihr die „Müllerin“ (14,50 Euro) gerade recht. Meinereiner entpuppte sich ganz überraschend als gutbürgerlicher Redundanzesser und wählte das panierte Schweineschnitzel mit „frischen“ Rahmchampignons und Bratkartoffeln. So stand das jedenfalls für 13,90 Euro in der Speisefibel.
Die kulinarische Wirklichkeit sah dann auf meinem Teller etwas anders aus. Die Pilze waren aus dem Glas, was die Sauce nicht besser machte. Dann kann man sich auch den Frische-Vermerk auf der Karte sparen. Außerdem lagen anstelle der erhofften Bratkartoffeln vier frisch frittierte TK-Röstitaler neben dem schweinernen Panierstück, das wohl etwas zu lange den Kontakt zum Pfannenboden genossen hatte. Knusprig hin oder her, es „escalopierte“ an den Rändern doch stark in Richtung Trockenverzehr. Von gleichmäßig gebräunter Ummantelung keine Spur – das also war des Schnitzels (heller) Kern!
Insgesamt war das sicher keine Bravourleistung deutscher Hausmannskost, denn auch der Sauce fehlte es an Substanz. Von geschmacklicher Tiefe ganz zu schweigen. Neidisch musste ich anerkennen, dass Frau Müllerin, die mit Zitrone im Maul, Salzkartoffeln und Meerrettichcreme serviert wurde, deutlich mehr hermachte. Das Filetieren ging meiner Frau flott von der Hand und sie zeigte sich begeistert vom perfekten Gargrad ihres Fangs. Der von zerlassener Butter benetzten Forelle mangelte es auch nicht an Würze. Vielleicht hätten die Kartoffeln etwas mehr Biss haben können, aber der etwas älteren Klientel des Hauses dürfte die etwas weichere Konsistenz wohl eher zusagen.
So durften wir zwar gut gesättigt, aber nur teilweise zufrieden das Gasthaus zu Thale verlassen und die letzten Kilometer in Richtung Quedlinburg zurücklegen. Erfreulicherweise konnten wir uns dort noch am selben Abend kulinarisch etwas rehabilitieren. Dass dies ausgerechnet beim Spanier passierte, war dann eher Zufall. Fortsetzung folgt…
„Harz aber herzlich!“ – so unser Motto, als wir zum Jahresausklang ein paar Tage in Quedlinburg verbrachten. Bodetal, Hexentanzplatz, Teufelsmauer, Selketal und natürlich Sachsen-Anhalts Berg der Berge, der Brocken, waren in Reichweite und wollten von uns erkundet werden. Kurz vor unserem Ziel machten wir in der Kleinstadt Thale halt, einem staatlich anerkannten Erholungsort, der bekannt ist für seine beeindruckenden Naturdenkmäler.
Der Hunger und die strategisch günstige Randlage des Gasthauses Forelle – wir mussten nicht erst in den Ort hineinfahren – nahmen... mehr lesen
Besucht am 30.09.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 30 EUR
Nach der nicht so ganz überzeugenden Erfahrung beim Italiener am Vorabend sollte es diesmal das Brauhaus sein, das ich bei meinem letzten Besuch vor zwei Jahren schon kennengelernt hatte. Wir machten uns gegen 18:00 Uhr auf den Weg, es sollte auch an diesem Abend nicht zu spät werden, da am nächsten Morgen die Heimreise anstand.
Als wir dann vor dem Eingang den Aufsteller mit der Aufschrift „Montag = Haxentag“ lasen, kam die Befürchtung auf, dass wir ohne Reservierung womöglich keinen Platz bekommen würden. Und tatsächlich waren im Erdgeschoss alle Tische besetzt oder reserviert, ein Mitarbeiter rief nach oben, ob dort noch Platz sei. „Jo, lass kommen“, hieß es, und wir stiegen die Treppe hinauf. Dort wurden wir von einem jungen Kellner von asiatischem Phänotyp an den letzten freien Tisch gewiesen.
Während wir uns am Tisch arrangierten versorgte der Kellner schon andere Tische und brachte uns dann die Speisekarten. Doch das Angebot war nicht so wirklich überzeugend, erst recht nicht für Madame. Hier auf der Homepage zu finden:
So beschlossen wir, für uns beide das Angebot mit der Haxe zu bestellen. Als der Kellner an unseren Tisch kam, orderten wir also zweimal das Tagesangebot zu 12,90 €, dabei einmal Zwickelbier hell und einmal Zwickelbier dunkel. Da Madame überhaupt kein Bier trinkt, konnte ich auf diese Weise den Sortenvergleich machen. Stattdessen bestellte sie ein Mineralwasser (0,25l für 2,20 €).
Der Kellner bedankte sich und eilte weiter. Er war zusammen mit einem Kollegen, ebenfalls Asiate, für das gesamte obere Stockwerk zuständig, womit sie auch gut beschäftigt waren. Trotzdem schafften sie es, die Gäste zu versorgen, ohne dass es zu erkennbaren Verzögerungen kam, dabei blieben sie auch immer freundlich und zuvorkommend.
Die Einrichtung des Hauses habe ich schon in meiner vorigen Rezension kurz beschrieben, hier noch Bilder dazu:
Ausgerechnet als die Teller mit den Haxen serviert wurden, meldete meine Kamera Energienotstand und verweigerte die Arbeit. Ich kann also nur versichern, dass mir Haxen in diesem Format nur selten untergekommen sind, und ich habe schon einige gesehen. Eine schöne krosse Kruste, die Fettschicht darunter konnten wir problemlos zur Seite schieben, das Fleisch war zart und wohlschmeckend und fiel stellenweise fast vom Knochen.
Dazu gab es eine kleine aber ausreichende Menge delikater Biersauce, einen Klecks Sauerkraut, einen Kartoffelkloß und einen Treberkloß. Den letzteren haben wir beide nach einem kleinen Probestück zur Seite geschoben, das war deutlich nicht nach unserem Geschmack. Deutlich besser und erkennbar hausgemacht war der Kartoffelkloß mit seinem Brotstückchen in der Mitte, der als Sättigungsbeilage völlig ausreichend war.Ebenfalls gut war das Sauerkraut, das gut abgeschmeckt und nicht zu sauer daherkam.
Es war uns von vornherein völlig klar, dass Madame nicht gegen die Haxe ankommen würde, aber diesmal musste selbst ich vor dieser Portion kapitulieren. Wir ließen uns dann den Rest in der Menge einer halben normal großen Haxe einpacken, was problemlos möglich war. Und ich kann meinen Schlusssatz von 2017 wiederholen: Nachdem wir bezahlt hatten, verließen wir satt und zufrieden diese gastliche Stätte.
Nach der nicht so ganz überzeugenden Erfahrung beim Italiener am Vorabend sollte es diesmal das Brauhaus sein, das ich bei meinem letzten Besuch vor zwei Jahren schon kennengelernt hatte. Wir machten uns gegen 18:00 Uhr auf den Weg, es sollte auch an diesem Abend nicht zu spät werden, da am nächsten Morgen die Heimreise anstand.
Als wir dann vor dem Eingang den Aufsteller mit der Aufschrift „Montag = Haxentag“ lasen, kam die Befürchtung auf, dass wir ohne Reservierung womöglich keinen Platz... mehr lesen
Geschrieben am 08.10.2019 2019-10-08| Aktualisiert am
08.10.2019
Besucht am 29.09.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 38 EUR
Wir hatten geplant, die Welterbekarten, die wir bei unserem Besuch in Lutherstadt Wittenberg im Sommer erworben hatten, an ihrem dritten (und letzten) Gültigkeitstag für einen Besuch des Wörlitzer Gartenreiches und eventuell noch für das neue Bauhaus-Museum in Dessau-Roßlau einzusetzen. Also wurde ein Hotel in Dessau gebucht, doch das Wetter machte uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung, das Gartenreich wurde regelrecht vom Winde verweht.
Am Ankunftstag machten wir uns auf den Weg durch die Innenstadt von Dessau, geplant war das Abendessen im Brauhaus „Zum alten Dessauer“. Doch das Brauhaus spielte nicht mit, erklärte uns auf seiner Öffnungszeitentafel, dass am Sonntag nur mittags geöffnet sei.
So gingen wir dann weiter, fanden einige Burger- und Dönerschmieden, standen vor dem wegen Personalmangel längerfristig geschlossenen Ratskeller und dem aus dem gleichen Grunde (nur heute!) geschlossenen Ristorante Milano.
Letztlich fanden wir auf der Kavalierstraße das Restaurant Bella Italia, das durchgehend ab 11:00 Uhr geöffnet war. Beim Eintritt wurden wir von einem Mitarbeiter hinter dem Tresen begrüßt, auf meine diesbezügliche Frage erklärte er uns freie Platzwahl in dem nur wenig besetzten Gastraum. Wir suchten uns daraufhin einen freien Tisch am Fenster und nahmen dort Platz.
Wenige Augenblicke später kam der junge Mann an den Tisch, reichte uns die Speisekarten und fragte, ob es schon etwas zu trinken sein dürfe. Wir lehnten jedoch ab, da wir erst in die Karte schauen wollten. Das schien auch keine schlechte Entscheidung zu sein, denn Madame fand nach kurzer Durchsicht auch die Getränkeangebote mit einigen offenen und einigen Flaschenweinen zu sehr günstigen Preisen.
Nach kurzer Diskussion über das Angebot bedeuteten wir dem Kellner, dass wir jetzt mit unserer Auswahl fertig und bereit zum Bestellen seien. Sofort kam er an den Tisch, und wir bestellten „Pizza Frutti di Mare“ (10,50 €) für Madame, ich modifizierte die angebotene Calzone, indem ich den Spinat strich und dafür Peperoni orderte. Diese Änderung war problemlos möglich und schlug sich auch nicht auf der Rechnung nieder. Für diese geklappte Pizza wurden ebenfalls 10,50 € aufgerufen.
Dazu bestellten wir eine Flasche „Montepulciano de Abbruzzo“, in den ich aufgrund des Preises von nur 12,70 € keine großen Erwartungen hatte. Außerdem orderten wir eine Flasche Mineralwasser, worauf der Kellner sofort fragte: „San Pellegrino?“ Wir winkten ab, da es auch in Deutschland gute Mineralwässer gibt und es eigentlich wenig Sinn macht, Wasser über die Alpen zu fahren. So wurde es denn eine Flasche aus der Region, die mit 4,90 € berechnet wurde.
Der Kellner bedankte sich und verschwand hinter dem Tresen, um die Getränke fertig zu machen. Das dauerte eine ganze Weile, während wir beobachten konnten, wie die Weinflasche und die Gläser immer wieder hin und her geschoben und anders arrangiert wurden. Schließlich brachte der Kellner die bestellten Getränke an den Tisch und schenkte mir einen Probeschluck des Weins ein.
O.K., es war ein einfacher Montepulciano, er war auch ein wenig warm, aber er hatte einen sehr langen Abgang und so gab ich ihn frei. Der Wein wurde auch für Madame eingeschenkt und auch Mineralwasser in beide Gläser gefüllt.
In der nun folgenden Wartezeit konnten wir beobachten, dass das Liefer- und Abholangebot des Hauses rege genutzt wurde. Es dauerte dann auch für eine simple Pizza relativ lange, bis der Kellner die Teller an unseren Tisch brachte.
Beide Pizzen waren von sehr ordentlicher Größe, die Calzone wies auf der Oberseite eine Öffnung zum Abdampfen auf. Madame bemerkte nach den ersten Bissen, dass man wohl die kleineren Exemplare an Meeresfrüchten verwendet habe. Die Pizza war ziemlich dicht belegt, die Höhe der Belagschicht war jedoch ziemlich gering. Herausragend waren lediglich einige Stücke Surimi, die man auf einer solchen Pizza eher nicht erwartet.
Beim Anschnitt meiner Calzone zeigte sich dann, dass der Teig für eine Pizza ungewöhnlich dick war, stellenweise mehr als 5 mm. Die Füllung war reichlich, es war bestimmt eine viertel Dose Tunfisch und auch reichlich Hackfleisch darin. Diese an sich gute und saftige Füllung kontrastierte mit dem dicken und daher trockenen Boden, das habe ich schon wesentlich besser bekommen.
Auch die Meeresfrüchte-Pizza, deren Reststück ich wie immer bekam, hatte diesen dicken und eher trockenen Boden und war zudem geschmacklich eher flach. Letztlich sind wir aber satt geworden und steuerten dann flugs unser Hotel an, um die schmerzenden Füße zu entlasten.
P.S.: Da ich den Barcode auf der Weinflasche gescannt hatte, konnten wir die Bezugsquelle leicht identifizieren und am nächsten Tag auch den Wein dort finden:
Schade, das Preisschild wird auf dem Foto abgeschnitten. Bei Edeka kostet diese Flasche 2,79 €.
Wir hatten geplant, die Welterbekarten, die wir bei unserem Besuch in Lutherstadt Wittenberg im Sommer erworben hatten, an ihrem dritten (und letzten) Gültigkeitstag für einen Besuch des Wörlitzer Gartenreiches und eventuell noch für das neue Bauhaus-Museum in Dessau-Roßlau einzusetzen. Also wurde ein Hotel in Dessau gebucht, doch das Wetter machte uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung, das Gartenreich wurde regelrecht vom Winde verweht.
Am Ankunftstag machten wir uns auf den Weg durch die Innenstadt von Dessau, geplant war das Abendessen... mehr lesen
Am 29.09.2019 haben wir vor der Tür des Ratskellers gestanden. Der Aushang informierte, dass das Restaurant "aus personaltechnischen Gründen" bis auf Weiteres geschlossen sei.
Am 29.09.2019 haben wir vor der Tür des Ratskellers gestanden. Der Aushang informierte, dass das Restaurant "aus personaltechnischen Gründen" bis auf Weiteres geschlossen sei.
Wir hatten den Nachmittag zu einem kurzen Ausflug in Wörlitzer Gartenland genutzt, was bei den herrschenden tropischen Temperaturen keine wirklich gute Idee war, denn es gab nur wenig Schatten. Kurz vor der Rückfahrt kehrten wir noch ins Gasthaus Grüner Baum ein, um unseren Flüssigkeitshaushalt wieder halbwegs in den Normalbereich zu bringen.
Direkt am Eingang wiesen uns Schilder nach hinten in den Biergarten, wo wir ein schattiges Plätzchen unter alten Bäumen fanden. Die Bedienung kam schnell an den Tisch, fragte, ob wir die Karten haben wollten. Wir winkten ab und bestellten ein Mineralwasser (0,5l für 3,90 €) und Alsterwasser für mich (0,5l für 4,60 €).
Die Getränke wurden am Tresen eingeschenkt und kamen gut gekühlt an unseren Tisch. Kurz darauf waren sie aber auch schon ausgetrunken und wir machten uns auf den Rückweg.
Wir hatten den Nachmittag zu einem kurzen Ausflug in Wörlitzer Gartenland genutzt, was bei den herrschenden tropischen Temperaturen keine wirklich gute Idee war, denn es gab nur wenig Schatten. Kurz vor der Rückfahrt kehrten wir noch ins Gasthaus Grüner Baum ein, um unseren Flüssigkeitshaushalt wieder halbwegs in den Normalbereich zu bringen.
Direkt am Eingang wiesen uns Schilder nach hinten in den Biergarten, wo wir ein schattiges Plätzchen unter alten Bäumen fanden. Die Bedienung kam schnell an den Tisch, fragte, ob wir die Karten haben wollten. Wir winkten ab und bestellten ein Mineralwasser (0,5l für 3,90 €) und Alsterwasser für mich (0,5l für 4,60 €).
Die Getränke wurden am Tresen eingeschenkt und kamen gut gekühlt an unseren Tisch. Kurz darauf waren sie aber auch schon ausgetrunken und wir machten uns auf den Rückweg.
Besucht am 24.07.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 35 EUR
Für unseren letzten Abend in Wittenberg musste es, nach den zwei vorangegangenen Reinfällen, wirklich etwas Gutes sein. Gar nicht so einfach in dieser Stadt, und letztendlich verließen wir uns auf eine Empfehlung aus unserem Hotel: Das Kartoffelhaus sei eine wirklich gute Adresse.
Wir machten uns etwas später auf den Weg als am Vorabend, in der Hoffnung, dass schon einige Gäste wieder gegangen seien. Doch als wir vor dem Haus standen, sahen wir uns getäuscht: Nur zwei Tische vor dem Haus waren nicht besetzt, und die beiden standen ohne Schutz so in der prallen Sonne, dass ein entspannter Aufenthalt dort kaum möglich war.
So betraten wir das Restaurant und fragten eine Tresenkraft nach einem freien Tisch. Nach kurzer Prüfung der Reservierungslage wies sie uns in eine Ecke ganz im Hintergrund des Gastraums, wo wir uns einen Tisch aussuchen konnten.
Die Speisekarten lagen in Form von Sets auf den Tischen aus, so konnten wir uns unmittelbar über das Angebot informieren. Wie kaum anders zu erwarten dreht sich hier alles um Kartoffeln, als Suppen, Salate, Aufläufe, als Backkartoffeln, gekocht, gepellt und gebraten. Leider hat das Restaurant keine Homepage, die auf dem Foto erkennbare URL steht zum Verkauf, so dass nur das Foto etwas mehr über das Angebot zeigt.
Wir hatten schnell unsere Favoriten gefunden, und kurz darauf kam eine Bedienung, begrüßte uns und fragte nach unseren Wünschen. Madame bestellte ein Bauernfrühstück (10,10 €) und ein Mineralwasser (0,25l für 2,30 €), ich orderte ein „Hamburger Schnitzel mit Bratkartoffeln“ (14,10 €), dazu ein „Edelweißbier“ (0,5l für 4,30 €).
Die Bedienung bedankte sich und verschwand zunächst in der Küche, die sich noch hinter unserem Platz befand, und eilte danach zum Tresen, um die bestellten Getränke zu beschaffen. Das dauerte auch nur die Zeit, die zum Einschenken des Weißbieres erforderlich war, dann kam sie wieder und servierte die Getränke.
Das Kartoffelhaus ist, passend zum rustikalen Charakter der angebotenen Speisen, rustikal und etwas altertümlich eingerichtet, zu den Details lasse ich die Bilder sprechen. Erfreulicherweise war es im hinteren Teil des Hauses nicht etwa stickig, sondern trotz der Hitze draußen angenehm temperiert.
Nach einer etwas längeren Wartezeit, die wohl der Zahl der anderen Gäste geschuldet war, brachte die Bedienung unsere Teller. Madame erschrak regelrecht, als sie die Masse ihrer Portion sah. Es war ihr von vornherein klar, dass sie diese Portion niemals würde bewältigen können, aber sie hoffte wie immer auf Unterstützung von meiner Seite. Die Salatbeilage war ebenfalls nicht von schlechten Eltern, es gab etwas Blattsalat, mehrere Gurkenscheiben, mehrere Paprikastreifen in Gelb und Rot und dazu ein Tomatenachtel, und es war alles frisch.
Auf meinem Teller befand sich ein Schnitzel von ordentlicher Größe, bei dem sich die Panierung leicht von der Oberfläche gelöst hatte, so wie es sein soll. Es kam auch eindeutig nicht aus der Fritteuse und war vor dem Braten gut geklopft worden. Darauf lag ein gut gebratenes Spiegelei, das mit reichlich Paprikapulver bestreut war. Im Kontrast dazu waren die freien Flächen des Tellers mit gehackter Petersilie bestreut, die Salatbeilage bestand hier aus verschiedenen Blattsalaten und einem Tomatenachtel, dazu ein Klecks Coctailsauce.
Wo aber waren die Bratkartoffeln? Die kamen, mit nur ganz leichter Verzögerung, aber dafür mit einer etwas größeren Portion, separat in einer Gußeisenpfanne. Mit Speck. Und mit Zwiebeln. So wie es sein soll. Geschmacklich waren sie ganz hervorragend, das können die Landgasthöfe in Schleswig-Holstein auch nicht besser.
Das Schnitzel war ebenfalls außerordentlich zart und geschmackvoll, ich war sehr zufrieden. Und Madame? Sie kämpfte, denn auch ihr Essen war sehr gut, aber letztlich hatte sie keine Chance gegen ihre Portion. Und ich konnte ihr ausnahmsweise nicht zur Seite stehen, denn ich war gerade noch mit meinem Schnitzel und den Bratkartoffeln fertig geworden.
Satt und zufrieden verließen wir schließlich das Restaurant und strebten unserem Hotel zu.
Für unseren letzten Abend in Wittenberg musste es, nach den zwei vorangegangenen Reinfällen, wirklich etwas Gutes sein. Gar nicht so einfach in dieser Stadt, und letztendlich verließen wir uns auf eine Empfehlung aus unserem Hotel: Das Kartoffelhaus sei eine wirklich gute Adresse.
Wir machten uns etwas später auf den Weg als am Vorabend, in der Hoffnung, dass schon einige Gäste wieder gegangen seien. Doch als wir vor dem Haus standen, sahen wir uns getäuscht: Nur zwei Tische vor dem Haus waren... mehr lesen
Besucht am 23.07.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 32 EUR
Es war etwa 19:30 Uhr, als wir uns auf den Weg machten, einen Platz zum Essen zu finden. Doch auf unserem Weg entlang der Hauptstraße durch die Wittenberger Innenstadt mussten wir feststellen, dass nicht nur die Geschäfte hier um achtzehn Uhr die Bürgersteige hochklappen, sondern auch zahlreiche gastronomische Einrichtungen nicht mehr geöffnet haben. Madame hatte aufgrund unserer Laufstrecken Probleme mit ihren Füßen bekommen, und so waren wir froh, als uns am „Durchbruch“ ein Schild auf die Altstadtklause hinwies.
Dieses Restaurant liegt direkt in der Parallelstraße und hatte vor dem Haus vier Tische unter großen Ampelschirmen aufgestellt. Glücklicherweise war genau noch einer dieser Tische frei und wir nahmen dort Platz. Die Bedienung war gerade noch damit beschäftigt, Gäste an einem der Nebentische zu verabschieden und kam danach zu uns. Sie begrüßte uns freundlich, reichte uns die Speisekarten und fragte nach Getränkewünschen. Wie üblich bestellte Madame ein Mineralwasser (0,25l für €), ich ein Hefeweißbier (0,5l für 4,20 €).
Beim Blick in die Speisekarte ahnten wir schon, was da auf uns zukommen würde, denn das Angebot las sich wie in den frühen 80er Jahren. Das konnte uns an diesem Abend aber auch nicht schrecken, dafür saßen wir aber gut beschirmt und beschattet draußen.
Die Bedienung servierte die Getränke und fragte, ob wir etwas gefunden hätten. Madame bestellte ein „Luthersteak mit Bärlauchschmand, dazu grüner Salat und Röstkartoffeln“ (11,80 €), ich ein „Schnitzel mit frischen Champignons, Kartoffelecken“ (10,90 €). Nach dem Erlebnis am Vortag im Soibelmanns war ich gespannt, wie die Interpretation des Begriffs „Kartoffelecken“ in diesem Haus ausfallen würde.
Die Bedienung bedankte sich und verschwand im Haus, für eine ganze Weile passierte nichts. Wir beobachteten die durchaus unterschiedlichen Fahrkünste verschiedener Fahrer, die ihre Gefährte durch diese nicht eben breite und zum Teil mit parkenden Fahrzeugen zugestellten Straße jonglierten.
Nach einer Wartezeit, die bei uns langsam die Hoffnung auf frische Zubereitung aufkeimen ließ, brachte die Bedienung unsere Teller. Und damit begann die schon leicht befürchtete Zeitreise, weit zurück in die 80er Jahre:
Ein Schnitzel aus der Fritteuse war halb von den Champignons bedeckt, die in einer undefinierbaren dunklen Sauce steckten. Die Kartoffelecken waren auf Neudeutsch „Country-Potatoes“ und nicht etwa die insgeheim erhofften Röstiecken. Gekrönt wurde das Ganze von einer Salatgarnitur aus Salatgurkenscheiben, einem Tomatenachtel sowie frischen Möhrenraspeln und eingelegten grünen Bohnen und Maiskörnern aus dem Glas.
Das Luthersteak bei Madame war halbwegs von einer weißen Pampe bedeckt, daneben gab es eine Portion Röstkartoffeln und exakt die gleiche Salatgarnitur.
Das Motto des Abends war dementsprechend „Der Hunger treibt es rein“, von Genuss konnte da nicht wirklich die Rede sein. Was hilft es, wenn man fußkrank ist, aber Hunger hat. Die Kartoffelecken waren gar nicht schlecht, das Schnitzel war immerhin essbar, genauso wie das Steak. Dessen Schmandauflage war aber weitgehend geschmacklos, von Bärlauch kaum etwas zu spüren. Ja ja, die 80er – das war nicht nur positiv….
Es war etwa 19:30 Uhr, als wir uns auf den Weg machten, einen Platz zum Essen zu finden. Doch auf unserem Weg entlang der Hauptstraße durch die Wittenberger Innenstadt mussten wir feststellen, dass nicht nur die Geschäfte hier um achtzehn Uhr die Bürgersteige hochklappen, sondern auch zahlreiche gastronomische Einrichtungen nicht mehr geöffnet haben. Madame hatte aufgrund unserer Laufstrecken Probleme mit ihren Füßen bekommen, und so waren wir froh, als uns am „Durchbruch“ ein Schild auf die Altstadtklause hinwies.
Dieses Restaurant liegt... mehr lesen
Besucht am 22.07.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 41 EUR
Kurzurlaub in Deutschlands Osten, diesmal in der Lutherstadt Wittenberg. Unser Hotel lag am Rande der Altstadt und wir hatten von der ersten Runde durch die Innenstadt schon qualmende Socken. Zum Essen versuchten wir zunächst, im direkt nebenan gelegenen Restaurant von Bora und danach im Haus des Handwerks einzukehren, aber die angesteuerten Etablissements hatten am Montag ihren Ruhetag.
In der anderen Richtung – Markt und Schlosskirche - hätten wir einen deutlich zu weiten Weg bis zum nächsten akzeptablen Restaurant gehabt, daher entschlossen wir uns, das Restaurant „Soibelmanns“ in unserem Hotel aufzusuchen.
Wir kamen durch den Hofdurchgang zur Terrasse, wo schon einige Tische besetzt waren. Vom Service war niemand zu sehen, daher nahmen wir an einem freien Tisch Platz. Wenig später kam eine Bedienung an unseren Tisch, begrüßte uns und reichte uns die Speisekarten.
Das Angebot des Hauses ist recht überschaubar, zwei Suppen, zwei Salate, vier Fleisch- zwei Fisch- und zwei vegetarische Gerichte. Hier war die Entscheidung mangels Alternativen recht schwer, und als die Bedienung nach kurzer Zeit wieder an den Tisch kam, bestellten wir zunächst die Getränke: Ein Mineralwasser für Madame (0,25l für 2,40 €) und ein Hefeweißbier für mich (0,5l für 4,20 €).
Die Bedienung bedankte sich und verschwand im Inneren des Hauses. Inzwischen hatten wir unsere Wahl getroffen, und als die Bedienung kurz darauf wiederkam und die Getränke servierte, bestellte Madame „Tranchen von der Maispoulardenbrust, mit geschwenkten Waldpilzen an Rotweinrisotto“ (17,90 €). Ich hatte mich für die „Medaillons vom Schweinefilet, dazu Kräutersauce, Romanesco mit gerösteten Mandeln und Kartoffelecken“ (15,50 €) entschieden.
Kurze Zeit später brachte sie uns einen Teller mit einigen Scheiben Weißbrot und Roggenbrot, dazu in einem Glasschälchen eine Kugel „Kräuterbutter“. Der Geschmack war aber deutlich nicht von Butter, sondern eher von Margarine. Eine entsprechende Reklamation bei der Bedienung wurde nach Rücksprache mit der Küche abgewiesen, obwohl die Bedienung auch meinte, dass der gekräuterte Fettklumpen nicht nach Butter schmeckte.
Nach einer Wartezeit, die durch die anderen Gäste kaum zu erklären war, brachte die Bedienung die Teller mit unseren Essen. Sofort fiel mir auf, dass die gerösteten Mandeln fehlten, und ich reklamierte das umgehend bei der Bedienung. Sie bestätigte die Reklamation und verschwand sofort im Haus, bevor ich meine Frage wegen der Kartoffelecken stellen konnte.
Kurz darauf kam die Bedienung wieder und reichte mir ein Schälchen mit gerösteten Mandelblättern. Ich nutzte die Gelegenheit und fragte nach den Kartoffelecken, die ich bisher als eine Art Rösti in dreieckiger Form kannte. Hier jedoch versteht man darunter Salzkartoffeln, die in Viertel geschnitten sind, so die Auskunft, die ich erhielt.
Dann begannen wir beide zu essen, kamen dabei aber nicht wirklich weit. Der Romanesco auf meinem Teller war so weich, dass man ihn durch einen Strohhalm hätte schlürfen können. Madame erkannte beim ersten Bissen, dass die Pilze völlig ungewürzt waren, und forderte von der vorbeieilenden Bedienung Salz und Pfeffer, was dann umgehend gebracht wurde.
Viel schlimmer war dann aber das sogenannte Risotto, das mit diesem italienischen Reisgericht schlichtweg überhaupt nichts zu tun hatte. Keinerlei Schalotten, keine Butter und kein Parmesan, keine cremige Schlotzigkeit mit festem Kern, das war nur trockener, in Rotwein gekochter Reis (ich habe probiert). Die Haut der Poulardenbrust war überhaupt nicht kross, sondern schlichtweg nur schwabbelig.
Die Bedienung nahm unsere Beschwerden entgegen und gab sie an die Küche weiter, aber von dort erfolgte keine Reaktion. So bot sie uns als Kompensation ein Getränk an, was wir aber dankend ablehnten.
Tja, hier stimmen der eigene Anspruch und die Leistung leider nicht überein. Das Hotel werden wir wahrscheinlich in Zukunft wieder aufsuchen, angesichts der desaströsen Küchenleistung und der deutlich zu knappen Karte das Restaurant jedoch mit Sicherheit nicht.
Kurzurlaub in Deutschlands Osten, diesmal in der Lutherstadt Wittenberg. Unser Hotel lag am Rande der Altstadt und wir hatten von der ersten Runde durch die Innenstadt schon qualmende Socken. Zum Essen versuchten wir zunächst, im direkt nebenan gelegenen Restaurant von Bora und danach im Haus des Handwerks einzukehren, aber die angesteuerten Etablissements hatten am Montag ihren Ruhetag.
In der anderen Richtung – Markt und Schlosskirche - hätten wir einen deutlich zu weiten Weg bis zum nächsten akzeptablen Restaurant gehabt, daher... mehr lesen
Das Galerie-Cafe ist ein „Anhängsel“ des Kunsthofs, ein Projekt, in dem acht KünstlerInnen dort vor Ort arbeiten und ausstellen. Man bekommt in diesem Cafe, das gewissermaßen in die Ausstellungsräume integriert ist, guten Kaffee, verschiedene Schorlen oder auch ein gutes Glas Wein. Kuchen gibt es nur, wenn eine(r) der anwesenden KünstlerInnen gebacken hat, und nicht jede(r) frönt dieser Kunst.
Wir waren an diesem sehr heißen Julitag in der Wittenberger Innenstadt unterwegs und entdeckten am Markt direkt neben einer Baustelle ein Hoftor mit dem Zugang zu einem der Cranach-Höfe, angenehm schattig und kühl, und am Ende des Hofes waren die Räume des Kunstprojekts zu sehen, zu dem auch das Galerie-Cafe gehört.
Wir nahmen draußen auf Gartenstühlen Platz, und eine der Künstlerinnen, die gerade vorher noch mit Pinsel und Holzöl einen Tisch bearbeitet hatte, kam an den Tisch und fragte nach unseren Wünschen.
„Etwas Kaltes zu trinken“, war unser Wunsch. Nach kurzer Diskussion über die Möglichkeiten konnte sie Madame mit einer Rhabarber-Schorle glücklich machen, mich mit einer Weinschorle.
Das Galerie-Cafe ist ein „Anhängsel“ des Kunsthofs, ein Projekt, in dem acht KünstlerInnen dort vor Ort arbeiten und ausstellen. Man bekommt in diesem Cafe, das gewissermaßen in die Ausstellungsräume integriert ist, guten Kaffee, verschiedene Schorlen oder auch ein gutes Glas Wein. Kuchen gibt es nur, wenn eine(r) der anwesenden KünstlerInnen gebacken hat, und nicht jede(r) frönt dieser Kunst.
Wir waren an diesem sehr heißen Julitag in der Wittenberger Innenstadt unterwegs und entdeckten am Markt direkt neben einer Baustelle ein Hoftor mit... mehr lesen
Geschrieben am 04.08.2019 2019-08-04| Aktualisiert am
05.08.2019
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu High Kitchen
Besucht am 06.12.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 126 EUR
...ist das High Kitchen nicht nur für die dreiseitig umlaufende Terrasse im 8. Stock, von der man einen schönen Blick auf Magdeburg im Allgemeinen und den Dom im Besonderen hat. Sondern auch der Mut und das Können des Betreiberpaares, das hier bewusst auf, nun ja, eben Hoch-Küche setzt. Dabei ist Denny Mette beileibe kein Unbekannter im leider recht überschaubaren kulinarischen Universum von Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt: Catering, Koch-Schule, Smørrebrod-Restaurant und die trendige „Sichtbar“ hoch über den Dächern in Bahnhofsnähe sind oder waren schon im Betrieb. Memo an mich selbst: Schnauzer steht Dir nicht, Junge.
Letztere musste im Frühling des vergangenen Jahres dann dem Casual-fine-dining in klarem, skandinavischem Design weichen. Helle Hölzer, bequeme Sessel, bis auf eine kleine Blume keine Deko auf den recht kleinen Tischen ohne Decke
die bei voller Belegung eng, aber nicht zu eng gestellt sind.
Die gepolsterten Stühle bleiben auch bei längeren Aufenthalte hinreichend bequem und in einer Ecke warten sogar schwarze Ledersofas auf kleinere Gruppen.
Ein Hingucker sind die Lampen, aber natürlich auch die jungen Damen im Service um Gastgeberin Eileen Mette, die mich mit einem für Magdeburger Verhältnisse schon fast reizenden Charme bei meinem Erstbesuch im Dezember an den letzten freien Tisch bugsierten. Aber auch am warmen April-Abend (Zack! Mega-aktuelle Rezi hier!) gab sich der Service zu betörenden Smooth-Jazz-Klängen keine Blöße - alles top, lessig war da nichts.
Schade für mich, dass die zwischenzeitliche Mittagsöffnung nicht gehalten werden konnte; sei es aus wirtschaftlichen oder personellen Gründen. So konnte ich nur einmal mit dem Nachwuchs auf der „Familienbank“ etwas einfachere, aber doch kreative und handwerklich tadellos gemachte Gerichte genießen. Das gibt es leider immer weniger!
Aber die Abendleistung ist Grund genug für regelmäßige Besuche im höchsten Restaurant der Stadt! Das mir übrigens zuerst von einem Mitbewerber empfohlen wurde. Gut so: Konkurrenz belebt das Geschäft und Gäste müssen auch durch Abwechslung auf den Geschmack kommen. Da ist es schon fast folgerichtig, dass vor der offiziellen Eröffnung an fünf Abenden Gastköche aus der Region im High Kitchen ihr Können zeigten und damit natürlich auch für ihr eigenes Restaurant warben.
Zurück in den kalten Dezember: Auf das Gläschen Cava für 3,6€ ließ ich einen ganz Jahreszeit-typischen Aperol Sprizz (5,60€) beim Stöbern in der übersichtlichen Karte folgen. Es gab drei sehr günstige 4-Gang-Menüs zu entdecken, aber ich hatte Hunger mitgebracht und entschied mich für 5 Gänge à la carte.
Das Amuse gefiel schon gleich:
Zwischen den neckischen Rosmarinbüschelchen lugte ein recht fester schwarzer Cornetto hervor, gefüllt mit Tatar vom Ahi. Mango und Avocado sorgten erst für kühle Frische, dann für Süffigkeit. Nur mit der Zeit führte der etwas zu dicke Teig zusammen mit dem sehr fein geschnittenen Fisch zu einem Mundgefühl, das mich zu sehr an Keks-Brei erinnerte. Aber das ist jetzt Kritik auf dem sprichwörtlichen hohen Niveau - ich war positiv überrascht und neugierig auf das Kommende.
Und wurde als eingeschworener Brotliebhaber gleich weiter begeistert. Mit dem selbst gebackenen Muffin (Glänzende Kruste, buttrige Krume, hmmmm!) wurde nicht nur ein erwartbares Olivenöl serviert, sondern karamellisierte Salzbutter mit Heublüten. Die Süße-Salz-Fett-Kombi: Nichts weniger als großartig! Bei der Wiederholung im April verdrückte ich fast ein Freudentränchen, als ich die Butter kommen sah. Als dritte Begleitung wurde ein vor Ort gut ausgehangener Quark mit Kürbis-Kernen und -Öl serviert. Sehr kompakt, leicht klebrig, bestimmt ein Qualitätszeichen. Trotzdem nicht mein Gusto, aber ich bin ja auch kein großer Quark-Fan.
Das Menü startete mit gebeizter Gelbschwanz-Makrele mit angenehm fester, fleischiger Struktur, die vom marinierten Fenchel nicht überdeckt wurde.
Weil schon das Gemüse krachende Frische mitbrachte, hätte ich sogar den Haut-Cracker gar nicht gebraucht. Und Thaibasilikum, süß-scharfer Ingwer-Crumble und eine Basilikumcrème sorgten schließlich für einen perfekten Teller. Wow! In Magdeburg. Ich war baff.
Optisch hielt auch die folgende Gänseleber als Schokopraline dieses Niveau locker. Ein Traum in Rosé und Braun.
Trotzdem überzeugte der Teller nicht wirklich. In der Konsistenz zu sehr an Leberwurst erinnernd, wurde die Leber von zu viel, zu bitterer Schokolade zugedeckt. Eigentlich passend der Cassis-Schaum, der aber auch nur zu ahnen war. Präsenter, aber die Bitternoten noch verstärkend die Texturen von Schwarzwurzel und der Pimiento de Padron. Die Erbsensprossen im Dezember sollten wohl nur dem Auge gefallen. Alles für sich gut, aber im Zusammenspiel blieb ich etwas ratlos zurück. Nur gut, dass ich beim Ruster Ausbruch (11€) und der à part gereichten Brioche
süße Tröster fand.
Die fehlende Saisonalität war auch der einzige kleine Kritikpunkt an der präsenten, pfefferscharfen Wildessenz mit verschiedenen Karotten (Wie wär es denn z.B. mit Knollenziest im Winter?) und einem deutlich gekräuterten Crêpe.
Ein Sherrygelee löste sich nach dem Angießen der Suppe auf und brachte eine herb-fruchtige Aromatik ein. Sehr gelungen und mit dem Gewürztraminer vom Vieil Armand (Gruß an den Elsassinator!) optimal begleitet (32€).
Optisch weniger gelungen der ausnahmsweise vegetarische „Hauptgang“.
Preislich eher als Vorspeise kalkuliert, konnte ich mich mengenmäßig schon mal gar nicht beklagen. Am geflämmten Chicorée fehlte mir etwas Salz, aber dem war ja leicht abzuhelfen. Gut gefiel mir der genau richtige Biss und eine Süße, die nur ganz leicht bitter unterlegt war. Sanddorn sollte das aufgreifen und zusammen mit Vogelbeere für fruchtige Säure sorgen. Die wäre von Maronen abgefedert worden. Insofern ein wirklich klug ausgedachter fleischloser Teller, der aber in der Umsetzung (im Hinblick auf das Publikum?) zu vorsichtig geriet. Der Chicorée dominierte doch recht stark.
Der als Pre-Dessert gereichte Mini-Schoko-Schaumkuss war solide Patisserie. What you see, is what you'll get.
Wie erfreulich, dass auch in diesem kleinen Hause ein Käsegang angeboten wurde.
Dolcelatte ist der Herstellername für eine Weiß- und Blauschimmel-Kombination, die einen cremigen Gorgonzola ergibt. Das Früchtebrot stammte gleichfalls aus dem Hause Mette und wurde zweimal gebacken. Überraschend knusprig und ebenso gut wie Bitterorangen-Senf, der von süßen Walnüssen austariert wurde. Starker Abschluss, zu dem ein weiteres Gläschen österreichischen Süßweins nicht fehlen durfte.
Als Rausschmeißer gab’s noch weiße Schoko-Pralinées mit herbem Kakao und einer fruchtigen Kalamansi-Füllung.
Dazu ein P.X. von Lustau (2€!) Yam! Das Rosmarinzweiglein schloss den Bogen zum Appetizer.
Mit dem verdienten Lob für Küche und Service wurde nicht gespart. Dafür war die Rechnung zuständig, die mit 126 Euro für fünf Gänge, eine Flasche Wein und (solang ich noch zählen konnte) 5 begleitenden Spirituosen sehr günstig ausfiel.
Zusammenfassung dieser so erfreulichen Premiere: Seine Stationen in der Sterne-Gastronomie sind Denny Mettes Küche noch deutlich anzumerken. Die Geschmacksbilder blieben aber noch vorsichtig und weitgehend in der Wohlfühlzone. Hier wird niemand verschreckt, der sich erstmals an und in die Hoch-Küche wagt und auch die Portionen widersprechen den üblichen Vorurteilen. Allein die Weinkarte darf noch weiter entwickelt werden, aber aller Anfang will kalkuliert werden. Bravo!
Ein böses Schicksal wollte es, dass meine häufigen Besuche an der Elbe immer auf die Schließtage des High Kitchen fielen. So konnte ich erst wieder Anfang April mit viel Vorfreude und dem kleinen Aufzug in den 8. Stock hinauf fahren. Im Erdgeschoss ist inzwischen der Zugang besser zu erkennen, den ich im Winter noch suchen musste.
Das Fazit der zweiten Abendveranstaltung vorab:
Der Chef hat noch eine Schippe drauf gelegt! Noch sicherer im Handwerk. Noch überlegter in der Komposition. Und einen Schritt mutiger in der Aromatik. Der Service agierte fehlerlos.
Ein Restaurant und ein Betreiberpaar, dem ich lang anhaltenden Erfolg wünsche. Schon im Eigeninteresse...
Was gibt es vom Frühjahrsbesuch zu ergänzen?
Weiterhin klare Verhältnisse auf dem Tisch
Der Verzicht auf Alkohol in der Fastenzeit war angesichts des übersichtlichen Weinangebots recht gut zu verschmerzen. Außerdem halfen da zwei Gläser herb-säuerlicher Passionsfrucht-Cocktail und eine Flasche Mineralwasser (je 5,9€).
Meine Lieblingsbutter
kam mit einem passablen Roggenbrot
Neben dem Olivenöl gab es eine Curry-Frischkäsecrème - auch diese für meinen Geschmack etwas schwer.
Für fünf Gänge und die Getränke fielen 89€ an, der Verzicht auf Wein tat Geldbörse und Leber gleichermaßen gut.
...ist das High Kitchen nicht nur für die dreiseitig umlaufende Terrasse im 8. Stock, von der man einen schönen Blick auf Magdeburg im Allgemeinen und den Dom im Besonderen hat. Sondern auch der Mut und das Können des Betreiberpaares, das hier bewusst auf, nun ja, eben Hoch-Küche setzt. Dabei ist Denny Mette beileibe kein Unbekannter im leider recht überschaubaren kulinarischen Universum von Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt: Catering, Koch-Schule, Smørrebrod-Restaurant und die trendige „Sichtbar“ hoch über den Dächern in Bahnhofsnähe sind oder waren... mehr lesen
Die Bedienung ist einfach nur nervig, man soll ganz schnell die Bestellung aufgeben und schnell essen damit der Tisch schnell für andere Gäste frei wird.
Ich war heute am 30.10.2020 mit meiner Familie essen und uns ist dies so geschehen. Man hat uns nach ca. 1,5 Stunden einfach die Rechnung serviert und gesagt das wir innerhalb von 5 min den Tisch räumen müssen für andere Besucher ,obwohl wir eigentlich noch was bestellen wollten .Der Rausschmiss zeigte uns das hier nur das Geld zählt und nicht der Gast . Auch das Angebot das wir noch ein Ouzo bekommen sollten auf Rechnung vom Restaurant stimmte uns nicht mehr gut. Meine Familie und ich sind dermaßen enttäuscht von Metaxa Eisleben. Auch auf Schutz vor Corona wurde nicht geachtet .Masken tragen musste man nicht ,Handdesinfektionsmittel war überhaupt nicht vorhanden war alles leer sowie Abstand zu anderen Tischeinheiten war nicht gegeben .# SCHÄMD EUCH