Deutschland

Im Kurviertel von Bad Neuenahr-Ahweiler wollte die 22jährige Konditormeisterin Johanna ihr eigenes Café eröffnen.

Doch Johanna verlor am 15. Juli 2021 in der Ahrflut ihr Leben.

Den Traum von Johannas Cafés verwirklichten nun Johannas Eltern. Bewusst nicht im Ahrtal.
In Hamburg fanden sie die gesuchte "besondere Location".
Für die Eltern ist die vergangenen Freitag eröffnete Pâtisserie eine besondere Form der Trauerbewältigung.

Hier ist ein Beitrag zur Eröffnung nachzulesen:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/patisserie-johanna-eltern-verwirklichen-traum-von-flutopfer-100.html

Durch Tante Google sind wir auf den Thorbräu aufmerksam geworden. Privatbrauerei mit Bräustübel zieht bei uns immer und die Karte auf der HP hat uns auch gefallen. Mit der Tram erreichbar , durchgehend warme Küche passt. Vom Königsplatz aus kommt man mit der Tram 2 hier her. Senkelbach aussteigen und dann sind es nur noch ein paar Schritte. Auf Parkplätze haben wir jetzt nicht geachtet. Es befindet sich in der Nähe vom Curt-Frenzl-Stadion. Am Eingang gibt es 2 Stufen, die Toiletten befinden sich aber dann im Keller. Sie haben auch einen Laden mit dabei wo man alles mögliche von Ihnen kaufen kann wo sich das Logo darauf befindet wie z.B. T-Shirts, Stofftaschen …. und natürlich auch die Biere die sie herstellen. Es füllte sich rasch und um sicher zu gehen ist eine Reservierung sinnvoll.
 
Service
Als wir rein kamen standen wir in einem Bereich mit Theke und Barhockern der sehr gut Besucht war. Der Lärmpegel war sehr hoch und als dann eine Dame mal kam haben wir sie nicht so richtig verstanden. Sie meinte – haben sie reserviert?- Auf unser nein meinte sie dann , einfach einen Tisch ohne Schild nehmen. Wir denken mal das war die Frau hinterm Tresen die mit dem Gastraum nichts zu tun hat.
 
Platz genommen und schon kam eine Frau und erfragte die Getränkewünsche. Wir wissen ja noch gar nicht was es gibt und fragten nach dunklem Weizen. Sie verneinte dies und meinte wir haben nur dunkles Bier. Gut dann probieren wir das. Auf dem Tisch befand sich eine Speisekarte und bei der raschen Bierlieferung hatten wir noch eine Frage zwecks dem Schweinebraten. Hier steht dabei nur solange Vorrat reicht. Sie meinte dann , der geht so schnell nicht aus, gibt es noch. Nun wollte sie die Bestellung wissen, aber wir wollten doch noch schauen was es sonst noch gibt. Es gab hier verschiedene Damen im Service die hier alle die Thorbräu T-Shirts trugen. Nun dauerte es bis wieder eine kam und meinte – wissen sie es jetzt-. Es wurden dann Salz-Pfefferstreuer an den Tisch gestellt und die Kerze angezündet. Die Essen ließen nicht auf sich warten und sie wünschte uns einen guten Appetit. Unterm Essen wurde sich erkundigt ob alles passen würde. Vor den leeren Tellern saßen wir dann eine Zeitlang bis man diese bemerkte. Es wurde gefragt ob es uns geschmeckt hat und wir noch was möchten. Wir teilten mit – zwei Himbeergeist- Sie meinte – haben wir nicht ,nur Kirschgeist-. Karte genommen, diese bleibt ja hier am Tisch , ach die Himbi meinten sie und sagte kein Problem. ( Kirschgeist konnten wir aber nicht in der Karte finden ) . Die Himbi kamen dann rasch mit einem bitte schön. Wir legten dann als sie leer waren den Geldbeutel an den Tisch und eine der Damen fragte uns dann ob wir zahlen möchten. Das Gerätle wurde gezückt und es gab eine Kontroll Nachfrage ob alles stimmt. Sie bedankte sich und brachte dann auch auf unsere Nachfrage einen Beleg. Sie wünschte uns noch einen schönen Abend und verabschiedete uns. Sie machen hier alles zusammen und manchmal dauert es aber doch bis dann jemand kommt. Bei den Getränken sollte man sich doch auch auskennen. Sie waren aber alle freundlich . Schön wäre auch wenn man bei mehreren Gästen am Tisch auch noch Karten bekommen würde. 4 Sterne
 
Essen
Es gibt hier eine bräunliche Ledereinbandkarte in der sich beschichtete bedruckte Blätter darin befanden. Sie haben auch wechselnde Monatsgerichte. Die Karte ist auch auf der HP einsehbar. Es gibt hier Suppen, Brotzeiten, Salate, Fleischhaltige Hauptgerichte wie Schnitzel und Braten, Vegetarisch und was darf heute nirgends fehlen Burger ( ? warum fragen wir uns immer wieder braucht man die überall)
 
Wir hatten zwei dunkle Bier zu je 4,60 € , zwei Himbi zu je 3,80 € , Schweinebraten – ofenfrisch mit Kartoffelknödel, Dunkelbiersoße und Blaukraut für 14,90 € und Schwabenteller – Schweinelende mit hausgemachten Spätzle und Champignon-Rahmsoße für 16,90 €
 
Die beiden Biere wurden in einem Steinkrug serviert. Unser Geschmack war es jetzt nicht so.
 
Die beiden Himbi waren sehr gut eingeschenkt und das war jetzt eher unser Geschmack, waren lecker.
 
Beim Schweinebraten gab es ordentlich Fleisch auf dem Teller. Es war nicht zu fettig und super zart und saftig gegart, auch der Geschmack passte. Die Soße dazu schön kräftig abgeschmeckt mit Klasse Bratengeschmack. Es gab dazu 3 Kartoffelknödel , die eine schöne festere Konsistenz hatten , wie wir sie mögen. Kartoffelgeschmack kam klasse durch und an Salz fehlte es ihnen auch nicht. Oben drauf gab es noch etwas frische Schnittlauchröllchen. Das Blaukraut lag auf dem Teller, was wir immer schade finden da es oft die Soße verändert, ein extra Schälchen wäre uns da lieber. Geschmacklich war es jetzt schön abgeschmeckt mit winterlichen Gewürzen , dezent weich gekocht. Den Geschmack konnte man aber gar nicht so genießen denn es war kalt.
 
Beim anderen Gericht gab es die Spätzlichen-Knöpfle die wir auch hausgemacht vermuten. Schöne Konsistenz, alle nicht so einheitlich groß, geschmacklich sehr gut und auch mit reichlich Salz versorgt worden. Sie wurden vermutlich nochmal in Butter etwas angebraten. Die Soße dazu schön rahmig-cremig mit frischen Champignons . Hier auch wieder passend abgeschmeckt und nicht zu sahnig schmeckend. Dann gab es drei Stück Schweinelendchen auf dem Teller. Das Fleisch super zart und saftig gebraten und auch noch leicht rosa, so mögen wir es. Vom würzen her gab es nichts zum meckern.
 
Ordentliche Portionen die schmecken und lecker sind. Schade nur bei dem Blaukraut , 4,5 Sterne
 
Ambiente
Es ist ein altes Gasthaus. Wenn man rein kommt gibt es den Tresen mit Barhockern der bei unserem Besuch sehr gut besucht war. Im vorderen Bereich würden wir sagen gibt es auch noch viele Stammgäste und die Kartenspieler. Durch eine Schiebetüre durch kommt man in den Hinteren Bereich
Hier gibt es zum Teil Bänke und Tische und eine komplette Holzverkleidung. An einer Ecke hängen alte Bilder , so Art Karten wie man es von früher in der Schule noch vom Erdkundeunterricht kennt, die man so aufrollen kann. Hier sind die Brauvorgänge hinterlegt. Es gibt helle Tischplatten und dunkel Stühle und Sitzkissen in rot sind auch vorhanden.
 
Auf einer Seite gibt es einen großen Schriftzug vom Haus und die Türe zum Nebenraum. Es war auch alles sehr schön hell beleuchtet.
 
Hier geht es auch zu den Toiletten und nur das Foto dazu das auf dem Weg gemacht wurde.
 
Auf dem Tisch gibt es ein rot-weiß-kariertes Stoffdeckchen, eine Speisekarte, einen Krug mit roten Servietten und Besteck, ein Glas mit Kerze und einen Papieraufsteller mit einem Hinweis drauf.
 
Uns gefallen solche Gasthäuser , 4,5 Sterne
 
Sauberkeit
Im Gastraum war alles sauber. Auf den Toiletten minimal Staubspuren, da musste man schon danach suchen, also 5 Sterne
 
 
 

 

Meinen ersten Kontakt mit dem Safi hatte ich noch am alten Standort (siehe auch die entsprechende Bewertung https://www.gastroguide.de/restaurant/258981/safi-restaurant-und-suesswaren/passau/bewertung/37825/). Dort befand sich das Restaurant in einem ehemaligen (deutschen) Imbiss einer großen Metzgerei-Kette (die es inzwischen nicht mehr gibt). Die Karte entsprach damals schon in großen Teilen der heutigen, das Ambiente war aber eine Mischung und deutschen Imbiss und Dönerladen (sorry, aber so sah es DAMALS dort wirklich aus) und wurde überhaupt nicht dem Essen und dem Anspruch der Familie Safi gerecht. So viel zur Geschichte....

Inzwischen ist das SAFI in Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe vom Passauer Dom gezogen, wo das Konzept und die Ansprüche verwirklicht werden können.  Kleiner Nachteil ist, dass es keine eigenen Parkplätze gibt, man ist auf die öffentlichen Parkplätze angewiesen. Leider ist das Safi auch nicht barrierefrei (mehrere Stufen am Eingang, Toiletten eine Etage tiefer) , aber letztlich ist das eigentlich die gesamte Passauer Altstadt nicht wirklich.

SERVICE:
Man kommt rein und wartet am Eingang, bis einem ein Tisch zugewiesen wird. Wir haben online reserviert, was zumindest am Wochenende wohl auch zu empfehlen ist. Wir wurde freundlich begrüßt und bekamen unsere Karten und Zeit, unsere Getränke und später auch das Essen auszusuchen. Man hat über den ganzen Zeitraum eine freundliche Stimmung, man hat wirklich das Gefühl "Gast und nicht Kunde zu sein" (wie es auch in der Speisekarte steht). Während dem Essen erfolgen auch Rückfragen, ob alles passt und ob man fragen hat. Es wird ausdrücklich Hilfe angeboten, wenn man zum Beispiel sich nicht auskennt, wie man bestimmte Dinge am besten isst, weil man sich doch ein Stück weit vom "deutschen Wirtshaus" entfernt befindet. Oder wenn man Fragen zu bestimmten Speisen hat. Weil es doch total anders ist, was sich der unwissende Durchschnittseuropäer unter arabischer Küche versteht (die meisten sind in der Regel nicht über Döner und Co hinausgekommen). 
Besonders nett fand ich folgendes: Es kam heraus, dass am Nebentisch ein "Geburtstagskind" saß. Spontan wurde vom Restaurantteam ein Teller mit süßen Teilchen und einer Kerze serviert. Dazu wurde ein arabisches Geburtstagslied gespielt (sehr sehenswert... ein Handy wurde in eine Halterung gesteckt, die mich an das Lautsprecherrohr von einem alten Grammophon erinnert hat) Leider kein Bild, weil das ohne Personen auf dem Bild nicht möglich war. 

Eigentlich 5 Sterne, ich ziehe aber hier einen halben Stern ab, da ich den nicht beim Essen abziehen will (er war ja auch nicht das Essen, sondern die Speisekarte an sich, näheres dort) Und einen Beleg hätte ich ausdrücklich anfordern müssen, was ich aber vergaß. 

ESSEN:
Das Angebot ist syrisch. Man muss sich dann im klaren sein, dass es keine alkoholischen Getränke und kein Schweinefleisch gibt. Die Speisekarte kann online eingesehen werden. Schade finde ich, dass diese nur aus bedruckten Karton bestand, das Essen ist auf jeden  Fall edler als die Ausführung der Speisekarte. Zwei Gerichte waren nicht verfügbar, die man in der Karte mit einem Edding durchgestrichen.  Das ist wirklich der einzige Minuspunkt und ich ziehe dafür wie gesagt einen halben Stern beim Service ab, da das Essen wirklich perfekt war. 

In der arabischen Küche ist es ja (wie auch oft bei der asiatischen Küche) üblich, dass man Speisen in die Mitte vom Tisch stellt und sich alle daran bedienen. Diese Option wird auch ausdrücklich in der Karte so angeboten, es gibt auch Menus für 2, 4 und 6 Personen, wahlweise mit oder ohne Fleisch. 

Wir haben uns einen Vorspeisenteller "Gemischter Mazza-Teller" zu 13,90 entschieden, der eine Kombination der 3 anderen angebotenen Vorspeisen bildet (Kichererbsenpaste, Paste aus pürierter Aubergine in zwei Varianten, jeweils mit Sesamsoße). Dazu Fladenbrot. Man hat gemerkt, dass wirklich alles frisch ist, alles ein sehr guter Geschmack.
Gemischte Mazza
Für mich gab es "Lachme Hauase" (18,90 Euro) (Streifen vom Hackbraten vom Rind mit Gemüse gebraten, mit Zitronensaft verfeinert.

Meine Frau aß "gemischter Teller" (17,90 Euro) (je ein Grillspieß vom Rind, Kalb und Hähnchen mit Hummus und Karotten-Kohl-Salat) ... man kann die Spieße auch quasi einzeln als Dreierpack bestellen). Dazu Fladenbrot.

Mein Essen war appetitlich angerichtet und wesentlich mehr, als es der erste Anschein auf dem Teller erweckt. Das Fleisch schön saftig, gut gewürzt, ebenso das Gemüse. Dazu bekam ich noch mal Fladenbrot nachgereicht, weil von dem von der Vorspeise nichts mehr übrig war. Dazu ein kleiner Topf mit Jogurtsoße. Es war mal etwas völlig anderes, in dieser Form habe ich so etwas bisher noch nicht gehabt. 
Lachme M´Hauase
Meine Frau war ebenso begeistert von ihrem Essen, das Fleisch saftig und die Spieße wurden in der Küche vor dem Servieren bereits wieder entfernt, was eine nette Geste ist, man tut sich am Tisch etwas leichter.  Viel mehr hat sie sich nicht geäußert.
Gemischter Teller
Das Getränkeangebot ist wie oben schon gesagt, etwas eingeschränkt und wer unbedingt will, bekommt zumindest alkoholfreies Bier bzw. die übliche Softdrink-Palette angeboten. Das wäre aber in diesem Fall eher ein Frevel gewesen und so bestellte ich ein selbstgemachtes  Ayran und meine Frau ein Rosenwasser. Beides sehr lecker
Selbstgemachtes Ayran
Rosenwasser
Nach dem Essen gab es noch Tee für uns, der auch sehr appetitlich dar gereicht wurde.
Tee

Alles in allem absolut rund und es macht Lust auf mehr und einen erneuten Besuch. 

5 verdiente Sterne 

AMBIENTE:
Es ist natürlich immer schwer, ein adäquates Ambiente zu schaffen, wenn man Räumlichkeiten übernimmt, die vorher anderen Gastrokonzepten (in diesem Fall mutmaßlich gutbürgerlich) dienten. Ein paar Reste sind auch noch zu erkennen am Mobiliar. Ansonsten wird ein Hauch Orient vermittelt, wobei man dann doch auf abendländische Gewohnheiten Rücksicht nimmt (Klassische Tische und Stühle, dass niedrige Kissen/Sofas etc). Der Raum wirkt ein bisschen eng und verwinkelt, was aber den baulichen Gegebenheiten geschuldet ist. 
Besonders interessant fand ich den Nebenraum, der quasi eine Lounge ist, der tatsächlich wie Orient aussieht (Sofas, Teppiche an den Wänden etc.) Leider kein Bild, da der Raum belegt war. Auf der Homepage kann man einen leichten Eindruck gewinnen.  Es gab eine dezente Musikberieselung, die aber nicht nervig war. 

4.5 Sterne

SAUBERKEIT:
Nichts zu kritisieren, keine Besonderheiten.

Preis-Leistungsverhältnis:
Für das Gebotene sind die Preise absolut in Ordnung, vor allem, wenn man die aktuellen Kosten in der Gastronomie und die Lage berücksichtigt.  

FAZIT:
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, dort hin zu gehen. Es war eine neue Erfahrung und etwas ganz anderes, als was man bisher landläufig hat diesen Teil der Welt zu kennen meint. Das Safi ist auf jeden Fall eine Bereicherung der Passauer Gastroszene und ein Wiederbesuch ist geplant, schon alleine, um weitere Gerichte auszuprobieren.