Deutschland

Allgemein:

Der jährliche Weihnachtsmarktbesuch soll immer mit einem zünftigen Essen abschließen. Nach vielen Jahren fiel heuer meine Wahl auf das Edelweiss, dessen Karte sich gut liest und bayerisch war jahrelang ohnehin unsere favorisierte Einkehr; leider sind uns einige Adressen in Bremen abhandengekommen (Hofbräuhaus, Andechser, Erdinger).

Wie zu erwarten, war das Edelweiss proppenvoll, aber ich hatte ja bereits vor Monaten mit der Online-Funktion auf der Homepage gebucht und man wies uns einen gut gelegenen Vierertisch zu. Aber in der Nische am Nachbartisch eine Vierermännerbande, die bierenthemmt ordentlich lautstark war. Nach der Erfahrung im Roma mit einer großen Horde, bat ich um einen Tisch mit mehr Distanz und dem Wunsch wurde stattgegeben. Ansonsten verhielt sich das gemischte Publikum zivilisiert.

An dem Adventssamstag wird das Edelweiss sicherlich jeden Tisch dreimal verkauft haben. Uns wurde mit der Reservierungsbestätigung auch ein Zeitfenster von 18 bis 20 Uhr vorgegeben, was für uns auskömmlich war und wenn es angekündigt wird, auch akzeptabel ist.

Insgesamt war der Besuch im Edelweiss angenehm, auch wenn man an die Speisen nicht den Maßstab guter Einkehren in München mit richtig reschem Schweinsbraten anlegen darf (mein Favorit ist der Hofbräukeller am Wiener Platz). Aber mit dieser Einschränkung kann man das Edelweiss gut aufsuchen, wenn es zünftig sein soll.

Das Preis-Leistungsverhältnis möchte ich getrennt bewerten: Die Biere und der Marillenschnaps waren für die Innenstadt moderat bepreist (4 Sterne), die Speisen sind strammer kalkuliert (3 Sterne).

Service:

Die 3er-Damencrew im Service kommt im Dirndl daher. Unsere Kellnerin im besten Frauenalter fragte mich gleich, ob ich mit einem „M.M.“ verwandt sei, der bei ihr in der Nachbarschaft wohne (sie hatte meinen seltenen Nachnamen auf der Reservierungsliste gelesen). Ich konnte das bejahen und ab da war ich quasi – derivativ – ein Bekannter und wir wurden sehr freundlich und aufmerksam von ihr bedient. Aber auch anderen Gästen gegenüber war sie gut gelaunt, was angesichts des Volllastbetriebs bemerkenswert ist.
Die Getränke kamen flott auf den Tisch und die Speisenfolge passte auch.

Zum Schluss bekamen wir von ihr noch eine Runde kalten Obstler ausgegeben, vielleicht wegen der „Bekanntschaft“.
Da spendiere ich doch glatt gute vier Sterne.

Wie es sich für ein bayerisches Restaurant gehört, werden im Edelweiss mehrere Biere vom Fass angeboten. Laut Karte sechs, darunter Weißbier hell und dunkel und Andechser Doppelbock; die übrigen (Pils, Helles und ein dunkles Landbier) wohl von der Bayreuther Bierbrauerei wie das Aktien Zwickl aus der Bügelflasche. Für 0,3l werden 3,70 Euro fällig, gut rabattiert ist die Maß mit 9,50 Euro. Wasser 0,75l liegt bei 6,50 Euro und die offenen, klassifizierten Weine kommen auf 7,10 bis 7,90 Euro für 0,2l. Empfehlenswert der milde Marillenschnaps für 2,90 Euro. Auch die sonstigen Standardschnäpse sind moderat bepreist.
 
Essen:
Die vollständige Karte ist auf der Homepage verfügbar (https://edelweiss-bremen.de/wp-content/uploads/2024/12/Speisekarte-Stand-01.12.2024.pdf).

Zum Start gab es ein Körbchen mit Zwiebelbaguette und einem Knoblauchdip. Beides löste kein Oha aus, aber genießbar.

Besser meine Leberknödelsuppe (7,90 Euro): Heiße Rinderbrühe und ein Knödel mit kräftigem Lebergeschmack. Die Frauen am Tisch teilten sich den Obazda für 15,50 Euro mit Brot und Brezelbeigabe und Salatbegleitung. Die Brezel warm und etwas weich, aber besser als kalt und alt und keksig. Der Obazda gefiel mir nicht, weil eine wesentliche und geschmacksbildende typische Zutat fehlte, nämlich reifer Camembert, auch Fehlanzeige für Kümmelwürzung; beides steht hingegen auf der Karte. Den Frauen hat es gleichwohl oder wohl deswegen geschmeckt.

Die Hauptspeisen vielfältig. Mein Schweinenackenbraten Tante Wally für 23,50 Euro wurde mit Rotkohl, einem Semmelkloß und Soße serviert. Der Rotkohl gut, leicht weihnachtlich gewürzt und auch die Soße schmeckte mir. Die zwei ordentlich dimensionierten Bratenscheiben recht trocken.
Der zweite Mann am Tisch hatte Straubinger Hax`npfeffer mit Spätzle und einer Soße mit grünem Pfeffer für 22,90 Euro. Er bemerkte gute Pfefferschärfe, die Reichhaltigkeit der Portion und geschmeckt hat es ihm sichtlich auch. Auch seine Begleiterin war mit ihren fleischlosen Rosenheimer Kartoffeln, Salat und zwei Dips für stramme 18,90 Euro zufrieden. Ich fand die Dips (Knobi wie zum Brotkorb) und Kräuterquark etwas flau. Meine Begleiterin begnügte sich mit zwei Weißwürsten und Brezel für 9,90 Euro. Zum Haxenfleisch und den Kartoffeln durften sich die beiden an der Salatbar mit guter Auswahl und Frische bedienen.

Eine Pfeffermühle wurde auf Wunsch gebracht.

Alles in allem für die Küche im Edelweiss knappe vier Sterne.

Ambiente:

Das Edelweiss ist klein und es geht einige Stufen hinab. Es gibt drei Sitzbereiche, von denen einer wieder Stufen hinauf auf Straßenniveau mit Blick durch große Fenster hinaus gelegen ist, wobei der Ausblick wenig erfreulich ist angesichts des „Publikums“ im Bahnhofsvorfeld.
Unten kriegt man davon nichts mit und man taucht ein in eine „Dekoschwemme“ mit vielerlei Krimskrams an den Wänden bis hin zu Plastikwurstringen; freie Stellen waren mit Weihnachtsdeko belegt. Die Tische stehen gut abgegrenzt durch halbhohe Raumteiler oder auf einem Podestbereich links, so dass zusammen mit dem Wandschmuck Gemütlichkeit entsteht. Ein mächtiger Kunstbaum teilt weiter auf. Man sitzt auf dunkelbraunen gepolsterten Stühlen oder Bänken. Die Tische waren blank und unser Vierertisch von den Abmessungen her mittelgroß. Die Laufwege lassen Begegnungsverkehr zu. Zur Toilette hin löblich viele Garderobenhaken an der Wand.

Sauberkeit:

Die Toiletten ausreichend dimensioniert und mit lustiger Kachelbeschriftung über den Urinalen (siehe Foto). Der Papierhandtuchbehälter quoll über, ansonsten nichts zu bemäkeln.

Öffnungszeiten vom 24.12.24 - 01.01.2025:
 
24.12.24  -  geschlossen,
25.12.24 - 14.00 - 18:00 Uhr,
26.12.24 - 09.00 - 18.00 Uhr,
31.12.24 - 09.00 - 14.00 Uhr,
01.01.25 -  geschlossen.

Niesel – trüb - ungemütlich – sozusagen scheiß Wetter. Eine wärmende Suppe wäre nicht schlecht. Wir kamen hier vorbei , Bier haben sie und freie Plätze also rein . Am Eingang gibt es zwei Stufen. Zu den Toiletten muss man rechts am Haus vorbei ( wenn man außen davor steht) durch ein Tor in den Hinterhof. Hier gibt es dann eine zwischen dem Treppenhaus und dem Aufzug eine grüne Tür wo sich eine Toilette für Männer und Frauen befindet. Hier gibt es auch eine Stufe. Es gibt vorm Haus eine Tram Haltestelle. Vom Königsplatz aus Richtung Augsburg West P+R geht die Tram 2 hin. Die Haltestelle heißt hier Dom / Stadtwerke. Am Straßenrand gibt es einige Parkplätze , wie diese verfügbar sind können wir nicht sagen. Das Lokal füllte sich rasch während unserem Besuch und es gab auch einige Abholer.
 
Service
Wir wurden freundlich von einer Dame hinter dem Tresen begrüßt und sie meinte dass wir Platz nehmen könnten wo wir wollen und bei ihr am Tresen sollen wir dann bestellen. Wir bestellten , es gab ein ja gerne und die Getränke mit Gläsern. Sie kassierte , ein Bon wurde uns gereicht und es gab einen Hinweis dass sie das essen dann bringen. Die Suppen ließen nicht lange auf sich warten, es gab eine Ansage vom Gericht und die Frage wer welche bekommt. Es wurde uns ein guter Appetit gewünscht. Was wir mitbekommen haben ist auch das man auf Sonderwünsche sehr freundlich drauf eingeht. Wir brachten das Geschirr zurück, die Dame bedankte sich hierfür und beim verlasen wurden wir noch freundlich verabschiedet. Es ist hier Selbstbedienung daher keine Sterne , aber die beiden Damen in Alltagskleidung waren sehr nett und freundlich.
 
Essen
Die Gerichte stehen über dem Tresen zur Auswahl auf bedruckten Tafeln. Es liegen auch Flyer aus , so kann man sich einen mit an den Tisch nehmen und auswählen. Es gibt hier asiatische , vietnamesische Gerichte und Sushi. Schön finden wir hier , es gibt nicht die viele Anzahl von Gerichten sondern es gibt ein Gericht als Überbegriff und dann kann man dazu die Fleisch / Fischsorten wählen oder vegetarisch und Tofu
 
Getränke stehen als Flaschen bereit dass man sehen kann was es im Angebot gibt. Vor dieser Glaswand liegen auch einige Zeitungen aus um vor Ort dort drinnen zu lesen.
 
Wir hatten zwei „Gustl „ ( Augustiner helles ) zu je 3.- € , Tom Kha Gai mit Hühnerfleisch und Kokosmilch thailändischer Art für 4.-  € und Wan Tan Suppe für 4.- €
 
Die Gustl ( so nennt man bei uns das Augustiner ) waren schön gekühlt und wir bekamen zwei Gläser zum selber einschenken dazu . Die waren allerdings von Paulaner. Kommen wenigstens beide aus München.
 
Die Suppen kamen sehr schön heiß an den Tisch . Bei der Tom Kha Gai gab es als Gemüse Einlage Blumenkohl, Bohnen, Zucchini, Gelberüben, Paprika, Zwiebeln ,Sojasprossen, Brokkoli und Champignon mit dabei. Das Gemüse war schön in mundgerechte Stücke geschnitten und noch mit leichten Biss gegart worden. Es war eine klasse schärfe vorhanden aber nicht zu dominant. Wir denken hier war eine Currypaste mit im Spiel. Vom würzen her gab es nichts zu bemängeln, super Geschmack mit einer dezenten Zitrusnote in sich. Das Hühnchenfleisch schön zart und saftig vertreten und es war auch nicht zu wenig mit drinnen.
 
Bei der anderen Suppe gab es das gleiche Gemüse mit dabei und zusätzlich noch Frühlingszwiebel Röllchen und Porree Streifen. Die Brühe würden wir sagen ist auf Hühnersuppe aufgebaut. Sie hatte einen schönen Geschmack und ein paar Fettaugen konnte man auch noch drauf sehen. Sie war lecker, hätte wegen uns noch etwas würze vertragen können.
 
Es gab zwei Wan Tan in der Suppe und wir vermuten dass diese selber gemacht sind. Der Nudelteig auf den Punkt gegart und nicht zu weich. Es war reichlich Farce im inneren vorhanden, etwas fein und einwandfrei abgeschmeckt. Wir gehen hier auch von Hühnchenfleisch aus.
 
Schöne heiße Suppen , auch was drinnen für den Preis und geschmacklich Klasse. Wir kommen wieder um die Hauptgerichte auch mal zu probieren. Für die beiden Suppen geben wir 4,5 Sterne
 
Ambiente
Es ist ein heller Raum. Man kann hier an der Fensterfront auf Hockern sitzen und zum Fenster raus schauen. Die Fensterbänke sind zum Teil mit Blumenstöcken geschmückt. Ein paar asiatische Deko Elemente sind vorhanden. Es gibt dunkle Tische und teils Stühle in schwarzer Lederoptik und teils in Art Rattan Form dazu.
 
Auf den Tischen gibt es eine Holzbox mit Besteck, Stäbchen in Tüten verpackt und Servietten. Dazu gesellt sich noch ein Ständer mit Chilipulver, Salz und Sojasoße.
 
Für einen Imbiss hat es uns hier gefallen, 4,5 Sterne
 
Sauberkeit
Im Lokal war alles sauber. Tische wurden auch gleich abgewischt . Hier würden wir 5 Sterne sagen, aber wir hatten auch die Toilette besucht. Nicht dass es jetzt richtig schmutzig wäre, eher etwas schmuddelig. Es steht und liegt auch einiges rum. Sie haben zumindest eine, aber bisschen aufräumen und sauber machen wäre schon schöner. So kommen wir leider nur auf 3,5 Sterne