Als leidenschaftlicher Hobbykoch und Liebhaber guter Weine gehe ich gerne gut essen, und möchte dies dann auch hier erläutern und bewerten. Dabei achte ich nicht nur auf das Essen an sich, sondern auch die Art der Zubereitung, sowie das handwerkliche Geschick und die Raffinesse die im Gericht steckt.
Auch ist mir wichtig welche Produkte verarbeitet werden. Frische Produkte ziehe ich immer vor, Fertiggerichte gehen bei mir garnicht, dann kann ich auch zu Hause schnell was in die Mikro schieben (sofern ich es wollte).
Lokale die regionale und somit saisonale Ware verarbeiten, werden von mir höher bewertet als solche, die aus dem Großhandel gekauftes "Rindfleisch aus Argentinien" anbieten oder mit Garnelen um sich werfen. Sicher kann das alles schmecken, aber gute Küche hat auch was Kreatives!
Fünf Punkte gebe ich daher äußerst selten und auch nur dann wenn alles perfekt ist und im Verhältnis zum Aufwand steht.
Als leidenschaftlicher Hobbykoch und Liebhaber guter Weine gehe ich gerne gut essen, und möchte dies dann auch hier erläutern und bewerten. Dabei achte ich nicht nur auf das Essen an sich, sondern auch die Art der Zubereitung, sowie das handwerkliche Geschick und die Raffinesse die im Gericht steckt.
Auch ist mir... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 101 Bewertungen 134368x gelesen 2332x "Hilfreich" 2300x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 24.04.2016 2016-04-24| Aktualisiert am
24.04.2016
Besucht am 17.04.2016
WARNUNG!
Diese Bewertung zu lesen stiehlt Ihnen eine Menge Zeit. Hierfür bitte ich vorab für Entschuldigung. Am besten zu ertragen mit einem guten Glas Wein....
Laurenz
In Mainz gibt es zahlreiche Weinstuben. Ein Großteil dieser Lokale hat Eines gemeinsam. Es gibt sie schon ewig, das kulinarische Angebot ist gleich, die Weine gab es so auch schon vor dreißig Jahren, das Publikum ist auch noch das Selbe und ganz wichtig: Junge weinbegeisterte Menschen werden dort nicht wirklich glücklich, da es diesen Institutionen der Mainzer Gastlichkeit schwer fällt Neues zu wagen und dem Konzept einen modernen Anstrich zu verpassen.
Keine Frage, die alteingesessenen Mainzer Weinstuben gehören hier her wie der Dom und ihr Kardinal, und es nach wie vor schwer am Wochenende dort einen Platz zu bekommen, ABER! Die rheinhessische Weinlandschaft befindet sich seit gut zehn Jahren im Umbruch. Junge, neugierige, studierte und vor Allem äußerst talentierte Winzer/innen sind auf dem Vormarsch und geben dem rheinhessischen (und auch dem deutschen) Wein ein neues modernes Gesicht. Da sollte auch Mainz, als eine der „Great Wine Capital“ nicht wegsehen und stillstehen… Doch zum Glück gibt es ja jetzt das
LAURENZ! Weinbar – Restaurant – Vinothek
Diese Location hat in Mainz wirklich gefehlt. Und es ärgert mich umso mehr, dass ich nur noch eine Woche in unserer Landeshauptstadt wohne. Ich war von unserem Besuch an diesem Sonntag wirklich sehr angetan! Natürlich bekommt man als weinaffiner Mensch wie ich das mit, wenn sich so ein Ort in der Stadt bemerkbar macht. Nur gute Kritiken hörte ich, das Weinangebot sei überragend und die Küche jung und kreativ. Da war klar, das bleibt nicht lange ein Geheimtipp. Kein Handkäs mit Mussig, oder Schnitzel mit trocken Brot oder Winzersteaks mit Instantbrühe… nein, die Karte ist Ausrufzeichen und Weckruf zugleich! Doch dazu später…
Ins Laurenz wollten Ich (Fräulein erst mal weniger…) schon zuvor, richtig konkret wurde es, als sich Kritikerfreundin PetraIO mit Mann für einen Besuch in Mainz angekündigt hatten. Der Besuch im Laurenz scheiterte damals an der Speisekarte. Sehr klein, sehr speziell und wenig bis nix für Fräuleins Gaumen. Aber wenn selbst die vegetarischen Fischliebhaber aus der Edelsteinstadt die Karte toll finden, sollte es meiner besseren Hälfte doch auch nicht schwer fallen dort fündig zu werden. Um es kurz zu machen. Sie war hinterher begeistert! Alles richtig gemacht :-)
Die Reservierung hatte ich zwei Wochen vorher per Email gemacht, der Kontakt sehr freundlich, man ist gleich per Du und man wird auch gleich gefragt wie lange man bleiben möchte. Sollte ich mich jetzt schon gehetzt fühlen? „Gerne auch bis zum Schluss“ wird noch angemerkt. Letztendlich trug man uns ein von 18:30 bis 21:00. Sollte auf jeden Fall reichen. Aber wir werden sehen… ;-)
Es war Sonntag, Fräulein hatte morgens einen „geschäftlichen Termin“, ich vergnügte mich (oder versuchte es) bei „Best of Mainzer Wein, böse Zungen nennen es auch „Worst of Mainzer Wein“… 75 Weine von 22 Mainzer Winzern, frei zu verkosten. Da die Qualität in diesem Jahr mal wieder nicht berühmt war (bis auf eine Hand voll Ausnahmen) war ich am Ende auch noch recht gut in der Verfassung. Die halbe Stunde zu Fuß zum Lokal tat ihr Übriges. Auf halben Weg mein Fräulein an der Straßenbahn abgeholt standen wir fast pünktlich in der Mainzer Neustadt vor dem Laurenz. Ein kleines Ecklokal, knappe zehn Gehminuten vom Mainzer Hauptbahnhof entfernt. Draußen waren schon Sitzgelegenheiten aufgebaut, eine Weinkarte auf einem Holztresen ließ meine Vorfreude weiter steigen. Wir spazierten also durch die offene Tür in die Weinbar. Es ist schon gut was los. Der vordere, untere Teil gleicht schon einer Bar, ein Tresen mit Barhockern, alles aus rustikalem Holz. Ein paar Stufen hoch in den eigentlichen Gastraum und Richtung Toiletten. Dort dürfen wir nach freundlicher Begrüßung und Blick ins Reservierungsbuch am reservierten Tisch Platz nehmen. Die Jacken werden uns abgenommen und man ist auch hier gleich wieder per Du. Bis dahin sorgte sich der junge Herr um uns, der meine Email Reservierung kommunizierte. Dann trat fast nur noch eine junge, gutaussehende Bedienung auf den Plan. Charmant, freundlich, fix und vor allem auch wissend, was sie verkauft. Die Karten liegen schon auf dem Tisch, wir werden aber schon nach einem ersten Wunsch gefragt. Da wir die Karte aber noch nicht wirklich gesichtet haben, bestellen wir erst mal eine Flasche Wasser medium (0,75 / 4,80€). Dann nehme ich mir die Karte zur Brust. Die hatte ich natürlich vorab im Netz studiert.
Physisch ist die Karte gestaltet aus Weinkartons der dargebotenen Winzer. Sehr einfallsreich und pfiffig. Das Speisenangebot (siehe auch die Fotos) ist ausgefallen, raffiniert und liest sich lecker und spannend. Es wird regelmäßig ergänzt, abgewandelt, erweitert. Zu meiner Überraschung wurde auch ein Menü angeboten, doch ganz so viel Appetit hatte ich doch nicht. Also wählten wir etwas Kleines für Vorneweg und dann einen Hauptgang. Preislich ist es nicht ganz einfach zu erkennen, ob es nun eine Vorspeise, ein Zwischengericht oder doch ein Hauptgang ist. Das teuerste kostete gerade mal 16€. Ob die Portionen klein zu erwarten sind??? Abwarten und Wein trinken. Und da ist sie wieder. Die Unentschlossenheit. An dieser Karte können sich die alten Mainzer Weinstubenbesitzer eine dicke Scheibe abschneiden. Hier trifft sich Rheinhessens junge Weinelite. Große Namen wie Wittmann, Wagner-Stempel, Gunderloch, Battenfeld-Spanier und Raumland stehen auf den gleichen Seiten wie Schätzel, Seehof, Wechsler, Knewitz, Mattern, Manz und Thörle. Und alles zu äußerst fairen Preisen. Alle 180 Weine mitnehmbar zu Winzerpreisen, im Lokal selbst wird je Flasche ein Korkgeld von nur 10 (in Worten zehn) Euro aufgeschlagen. Respekt!!! Nur mal ein Beispiel für unsere Schaumweinfreunde hier: Raumland, Deutschlands bester Sekterzeuger ist mit fünf Sekten vertreten. Sein Triumvirat, 2008, Grande Cuvée Brut kostet hier lachhafte 46€.
Neben den rheinhessischen Gewächsen noch ein paar französische Flaschen. Die braucht es für mich aber nicht wirklich. Ich entscheide mich dann erst mal für einen trockenen Riesling aus dem Hause Wagner-Stempel / Siefersheim. (0,2/5,60€) Fräulein folgt meiner Empfehlung und vergnügt sich mit einem Rhabarber Spritz vom jungen Daniel Mattern (5,80€) Das Getränk hat jetzt schon eine Art Kultstatus in Rheinhessen. Dabei macht der junge Kerl erst seit fast 5 Jahren selbst Wein.
Serviert werden die beiden Weine in schönen Gläsern und sind perfekt temperiert. Man wünscht uns viel Spaß damit und wir geben auch zugleich unsere Bestellung auf.
Mein Riesling ist ein schöner, typischer Siefersheimer Riesling. Eine prägnante Säure, saftig, angenehm trocken und schön mineralisch. Saulecker. Fräulein ist sehr zufrieden mit ihrem herb fruchtigen Getränk.
Mittlerweile wird es voll um uns herum, auch direkt neben uns (ebenfalls reserviert) setzen sich ein Mann mit seiner jungen Tochter. Natürlich kommen wir ins Gespräch und merken dass wir mehr geneinsam haben als zunächst ersichtlich. So erfahren wir auch, was es mit den stilvollen Tischen, Stühlen und der Einrichtung generell hier auf sich hat. Der junge Mann neben mir hat diese in Handarbeit selbst gebaut. Dafür wurde größtenteils Holz von alten Weinkisten eines Ingelheimer Winzers verwendet. Alles Unikate. So wundert es auch nicht, dass der Schöpfer der Werke Stammgast im Laurenz ist.
Die Tische also aus Holz, hier und da noch mit Brandzeichen des Winzers, dunkel gestrichen, an den Kanten eiserne Winkel, befestigt mit ordinären Senk-Schlitzschrauben. Die Stühle eine Spur moderner, aber bequem. Die Wände sind weiß, es wirkt hell und freundlich. Auf dem Tisch eine Vase mit einem Zweig drin, der mich an Oliven erinnert. Besteck gibt es erst nach Bestellung. Nach kurzer Zeit gibt es dann auch endlich etwas zwischen die Kiemen. Einen Gruß aus der Küche gibt es erwartungsgemäß nicht, also orderten wir:
Portion Bauernbrot (1,50€), 1x Oliven (3,50€) und eine Portion Chorizo Estragon Butter (1,50€)
Alles serviert in je einer weißen Porzellanschale. Und das Brot war soooo gut. Im Konvektomat noch mal angewärmt war es eines besten Brote, die ich bisher gegessen habe. Wirklich! Ich weiß leider nur noch, dass es von einem Mainzer Bäcker ist. Ich muss nochmal nachfragen… Die Butter hatte leider wenig von der Chorizo, dafür aber gut schmeckbar der Estragon. Die Oliven waren groß, grün und schwarz, die schwarzen noch mit Stein. Die waren okay, aber nichts Besonderes. Für vornweg, zum Wein aber passend und stimmig. 4* (Das Brot hat 5* verdient)
Während wir noch gemütlich schmausten fragte unsere Bedienung ob sie mit dem Abrufen der Hauptspeisen noch warten solle. Ich meinte dann, „Danke, gib uns noch zehn Minuten, wir haben es nicht eilig“. Schön, wenn man sich so um die Gäste sorgt und dabei natürlich, freundlich und ehrlich bleibt. Ganz groß für eine „Weinstube“.
Doch dann. Das Unvermeidliche traf ein; mein Wein wurde alle. Und auch Fräuleins Rhabarber Spritz schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Also musste Nachschub her. Meinem Fräulein empfahl ich eine trockenen Riesling vom jungen Winzer Tobias Knewitz aus Appenheim (0,2/5,40€), ich versuchte mit Blick auf mein Hauptgericht einen trockenen Spätburgunder vom Weingut Battenfeld Spanier aus Hohen-Sülzen (0,2/6,10€). Beide Weine wieder schöne serviert, der Riesling nicht ganz so knackig wie der von Wagner-Stempel, eine Spur eleganter, etwas cremiger aber dennoch eine schöne Mineralität. Da merkt man die Unterschiede der jeweiligen Böden, auf denen die Weine gewachsen sind. Herrscht in Siefersheim vulkanisch durchsetzter Boden vor, sind es in Appenheim die Kalkriffs und tiefgründige Lehmböden. (so, jetzt aber genug mit dem Klugschei..erei und Fachchinesisch ;-)) Aber noch ein Wort zum Spätburgunder; Klassisch, nach Kirsche schmeckend, gutes Gerüst, feine Tannine. Lang und gut.
Die Hauptgänge:
Pulpo (14€)
In der Karte wird weiter genannt: Fregola, Radicchio in Tomatenessig geschmort, junge Belper Knolle. Was zu Geier ist junge Belper Knolle? Ich dachte erst an Bamberger Hörnchen. Als der Teller dann vor Fräulein stand war von Kartoffeln nix zu sehen. Und was ist Fregola? Fragole sind Erdbeeren. Keine zu sehen. Also auch kein Schreibfehler. Den Radicchio haben wir gleich erkannt. Der war echt gut angemacht. Noch mit Biss, die Struktur erhalten und ein fein säuerliches Aroma. Und was ist das weiße krümelige Zeug drum herum? Ziegenkäse? Nein. Das ist die Belper Knolle.
(„Wie schon vor 20 Jahren wird die Belper Knolle immer noch von Hand geformt. Die Milch und der Knoblauch kommen aus Belp (so auch der Name), der Pfeffer aus dem Oberland und das Salz aus dem Himalaja. Mittelbrüchiger Teig, Zart Schmelzend im Mund, lang anhaltendes reiches Aroma an Knoblauch und Pfeffer angenehm prickelnd im Mund. Wissenswertes: Eignet sich ausgezeichnet zum Hobeln über Nudelgerichte oder andere Speisen“ / von www.belper-knolle.de)
Eine völlig neue Erfahrung für uns. Der Pulpo dagegen nicht. Reichlich marinierter Kraken mit ein paar Pinienkernen und Kräutern. Sehr zart und schmackhaft. Platziert auf einem Bett von Rucola und ganz unten, ach ja. Die Fregola. Eine Sardische Nudelspezialität. Zu Kugeln geformte Nudelbällchen die schön al dente waren und wohl in einer Art Pesto geschwenkt wurden. Feines Gericht, passend zum Riesling und nachahmungswert. Chapeau! 4,5*
Kalbsrücken (16€)
In der Karte weiter genannt: Karotten-Macadamianuss-Püree, Rucolapesto, Spitzkohlriegel und Morcheljus. Das klingt doch schon geil, oder? Und ehrlich war ich auch froh, dass es drei Scheibchen von dem Kälbchen waren. Sehr saftig gebraten, schön rosa und würzig. Dazu das Püree von Karotte und Macadamia. Welche geniale Verbindung. Cremig, nussig, leicht süß und vor allem warm. Der Koch hat‘s drauf! Leider fiel die Jus etwas ab, schmeckte ich nichts von Morcheln. Lecker war sie allemal! Und dann noch der Spitzkohlriegel. Was sollte ich mir darunter vorstellen? Es kam eine Art Lasagne von blanchierten Spitzkohlblättern die wirklich gut abgeschmeckt waren. Mir ist nur nicht in den Sinn gekommen, was da so lecker war. Ich kenne den Geschmack… Die bei Sträußchen Kerbel als Deko waren die einzigen Kräuter die ich fand. Vom Rucolapesto keine Spur. Das Gericht in sich trotzdem stimmig und rund und vor allem sehr gut und lecker! 4,5*
Auf Nachfrage beim Abräumen der Teller wurde mir dann erklärt, dass der Kalbsrücken mit dem Pesto eingerieben wurde. Gut. Ich habe das so nicht bemerkt.
Wir bestellten dann noch eine Runde Getränke und unterhielten uns weiter mit unseren netten Tischnachbarn. Die hatten dann auch ihr Essen bekommen. Lammkarree zu Beispiel, mit Taboule, Ziegenfrischkäse, Schalottenconfit und Trauben. Liest sich gut, sah gut aus, roch gut. Wir bekamen Gelüste. Ein Dessert muss her. Fräulein steht auf Süß, ich wollte Käse…
Alle Süßmäuler müssen nun stark sein. Auch so etwas hatte ich selten im Mund. Kennt ihr die halbfeste Schokoladen Konsistenz aus den sündhaft teuren belgischen Pralinen? Mit einem leicht kühlenden Effekt auf der Zunge? Und dabei endlos schokoladig, und cremig? Das verpackt in eine hauchdünne Schokoladenhülle die so schön knackt beim Durchstechen? Ja? Das war besser! Und dann noch das sehr aromatische Cassis Eis (eher Sorbet). Da war bestimmt wieder der Paco-Jet im Spiel. So cremig wie das war. Einfach nur gut! Der Zitrusschmand brachte etwas frische in das superbe Gericht. Und die zerbröselten Kekse den nötigen Crunch. Das war Sünde pur!!! 5*
Schweizer Käsevariationen, Quittenkompott, Bauernbrot (9€)
Schon lange kein Käse mehr gehabt zum Dessert. Ich krieg auch nicht mehr alle zusammen. Es waren zumindest zwei Sorten Edamer, ein Blauschimmelkäse, ein milder Ziegenkäse. Dazu das Quittenkompott und das geile Brot vom Beginn. Ich war sehr zufrieden mit dem Gebotenen. Die Käse hatten alle die richtige Temperatur und danach war ich dann auch endlich satt. 4*
Auf meine Frage hin bei unserer Bedienung nach den Käsesorten, kam kurz darauf der junge Küchenchef zu mir an den Tisch, dabei ein schlaues Büchlein in der Hand und er erklärte mir kurz die Herkunft der Käse. Man kenne die Käserei persönlich und probiert immer neu. Wir kamen noch weiter ins Gespräch, ein wenig Austausch von Küchenlatein und natürlich durfte das dicke Lob meinerseits nicht fehlen. Ich war wirklich sehr zufrieden mit dem Essen und dem Drumherum und dem ganzen Abend. Noch zu erwähnen zwei Dinge. Mein Tischnachbar wollte auch ein „Dessert“. Also bestellt man sich einmal das „Geröstete Knochenmark vom Rind“ mit Petersilie, Parmesan, Kapern, Jus und Brot. Also sowas hab ich echt noch nicht gesehen. Der Knochen der Länge nach halbiert und dann das Mark (wohl durch übergießen mit heißem Fett) geröstet. Roch etwas streng aber die Beiden waren begeistert.
Da ich nach dem Käse keinen Wein mehr hatte, Fräulein aber zwischenzeitlich noch mal nachbestellte wollt ich auch noch ein Piffchen. (rheinhessisch für eine halbe Portion, sprich 0,1) Gerne vorab Probieren war möglich. Nach zwei Pröbchen gab ich aber auf und beließ es bei dem was ich bis dato hatte. Ich half meiner Gegenüber beim Riesling. Um kurz nach neun, zwischendurch wurden wir gefragt ob wir noch bleiben, verlangte ich dann die Rechnung. Knapp 100 € waren fällig. Klingt erst mal viel, doch wenn man so säuft (45€ an Getränken) kein Wunder. Ich habe gern das Geld dort gelassen. Hier war mir es jeder Cent wert!
Fazit:
Diese Überraschungen sind mir die Liebsten. Eine Weinstube wie sie Mainz gebraucht hat. Das Essen ist vielseitig, spannend und nicht von der Stange. Da wird sich Gedanken gemacht, ist kreativ und dazu noch äußerst lecker und auch günstig! 4,5* Der Service ist freundlich, kompetent und immer da wenn er gebraucht wird. Auf Fragen geht man ein und der Küchenchef ist sich nicht zu schade an den Tisch zu kommen! Besser geht es kaum 4,5* Das Ambiente ist modern gestaltet, an der einen Wand noch Hinweise auf bevorstehende Weinabende und Veranstaltungen, sowie spezielle Weine und Angebote. Ich fühlte mich dort wohl, passt! 5* Sauber war es auch in allen Bereichen. Die Toiletten teilweise modern, der Boden sollte mal ausgewechselt werden, dann passt das auch zu der halb hohen Wandvertäfelung. 4* Das Preis-Leistungs-Verhältnis kann nur eine Note bekommen. Was hier abgeliefert wurde ist große Klasse und verdient ganz klar 5*
Wir kommen ganz sicher wieder!!!
P.S. Sorry, dass es so lang geworden ist und ich auch etwas zu euphorisch war. Ich meine es leider wirklich ernst, denn was hier präsentiert wird ist genau nach meinem Gusto!!!
5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
WARNUNG!
Diese Bewertung zu lesen stiehlt Ihnen eine Menge Zeit. Hierfür bitte ich vorab für Entschuldigung. Am besten zu ertragen mit einem guten Glas Wein....
Laurenz
In Mainz gibt es zahlreiche Weinstuben. Ein Großteil dieser Lokale hat Eines gemeinsam. Es gibt sie schon ewig, das kulinarische Angebot ist gleich, die Weine gab es so auch schon vor dreißig Jahren, das Publikum ist auch noch das Selbe und ganz wichtig: Junge weinbegeisterte Menschen werden dort nicht wirklich glücklich, da es diesen Institutionen der... mehr lesen
5.0 stars -
"So eine „Weinstube“ hat in Mainz noch gefehlt!" NoluxWARNUNG!
Diese Bewertung zu lesen stiehlt Ihnen eine Menge Zeit. Hierfür bitte ich vorab für Entschuldigung. Am besten zu ertragen mit einem guten Glas Wein....
Laurenz
In Mainz gibt es zahlreiche Weinstuben. Ein Großteil dieser Lokale hat Eines gemeinsam. Es gibt sie schon ewig, das kulinarische Angebot ist gleich, die Weine gab es so auch schon vor dreißig Jahren, das Publikum ist auch noch das Selbe und ganz wichtig: Junge weinbegeisterte Menschen werden dort nicht wirklich glücklich, da es diesen Institutionen der
Geschrieben am 22.04.2016 2016-04-22| Aktualisiert am
22.04.2016
Kelly's Irish Pub Mainz
Wir waren gestern eher spontan bei dem schönen Wetter im Kelly's Pub.
Gerade weil das Wetter so schön war, haben wir uns draußen hingesetzt. Fräulein hat sich zudem mit einer Freundin dort verabredet, die dort im Service aushilft. Sie hatte eine gute halbe Stunde Zeit bis hier ihr Dienst anfing.
Bis dahin wurden wir schnell und freundlich von einer zweiten Kraft, die wohl dauerhaft dort arbeitet, bedient.
Draußen die Tische gehörten mal gereinigt, auch muss man Glück haben, nicht von Tauben, Krähen oder Elstern in den Bäumen über einem „beschossen" zu werden. Die drei kleinen Karten unterscheiden sich im Angebot. Eine Karte mit Cocktails, die zweite mit alkoholfreiem, ein paar nicht näher genannten Rot- und Weißweinen plus Schorlen, dann ein paar Biere (Guinness, Kilkenny, Radeberger und Schöfferhofer), Cider und eine Reihe schottischer Whiskys, irischer und amerikanischer Whiskeys. Alles zu fairen Preisen von 3,50 - 5,50€ je 2cl. Für 4cl wird dann aber auch mal bis zu 10,50€ fällig. Dazu die "Menu"-Karte. Burger, Fingerfood, Flammkuchen, Pizza und Baguettes. Nix besonderes aber für einen Pub durchaus vertretbar.
Wir bestellten eine Planter‘s Punch für Fräulein (ca. 6,80€) und ein Kilkenny (0,5 / 4,40€) für den Herren. Ein zweites und ein kleines (0,3 / 3,20€) sollten folgten. Das lief aber auch den Rachen runter…
Die Getränke sind kalt und ordentlich eingeschenkt. Leider haben die Gläser hässliche Wasserflecken.
Bezahlt wird immer sofort bei Lieferung ohne Beleg.
Fräulein überkam dann der Appetit und bestellte ein Diavolo Baguette. Das wurde serviert in einem Brotkörbchen, ausgelegt mit einer grünen Serviette. Das Baguette selbst hatte ca. 25 cm Länge, quer halbiert und war warm, knusprig und mit Sesam bestreut. Innen belegt mit scharfer Salami, Zwiebeln, geschmolzenem Käse und Blattsalat, der hier und da etwas braunen Stellen hatte, die wir dann entfernten. Dazu eine scharf würzige Sauce, ähnlich einer Majonäse welche wohl ein Produkt aus dem Glas war, was ich in einem Pub aber akzeptieren kann. Um die 4,50€ kostete das Teil, was absolut in Ordnung war. Geschmacklich in Ordnung , wie erwartet aber kein gastronomisches Highlight!
Der Innenraum ist typisch für einen Pub dieser Art gestaltet, Dunkles Mobiliar, dezentes Licht, eine strahlende Theke und eine Ecke für Live-Musik. (Montags, Donnertags und Freitags) Mehrere Bildschirme zeigen aktuelle Sportereignisse. (Bundesliga, Championsleaguea, Rugby...)
Das Publikum deutlich zwischen 20 und 30 mit ein paar Ausreisern nach oben.
Die Sauberkeit auf den Toiletten akzeptabel, draußen Verbesserungswürdig.
Für ein Feierabendbier durchaus zu empfehlen schon auf Grund der stimmigen Atmosphäre. Essen muss ich da nicht unbedingt. Aber mich gerne mal durch die Whiskys kämpfen ;-)))
Kelly's Irish Pub Mainz
Wir waren gestern eher spontan bei dem schönen Wetter im Kelly's Pub.
Gerade weil das Wetter so schön war, haben wir uns draußen hingesetzt. Fräulein hat sich zudem mit einer Freundin dort verabredet, die dort im Service aushilft. Sie hatte eine gute halbe Stunde Zeit bis hier ihr Dienst anfing.
Bis dahin wurden wir schnell und freundlich von einer zweiten Kraft, die wohl dauerhaft dort arbeitet, bedient.
Draußen die Tische gehörten mal gereinigt, auch muss man Glück haben, nicht von... mehr lesen
4.0 stars -
"Ein Irish Pub direkt am Bahnhof mit schönem Whisk(e)y-Angebot und sympathischem Service" NoluxKelly's Irish Pub Mainz
Wir waren gestern eher spontan bei dem schönen Wetter im Kelly's Pub.
Gerade weil das Wetter so schön war, haben wir uns draußen hingesetzt. Fräulein hat sich zudem mit einer Freundin dort verabredet, die dort im Service aushilft. Sie hatte eine gute halbe Stunde Zeit bis hier ihr Dienst anfing.
Bis dahin wurden wir schnell und freundlich von einer zweiten Kraft, die wohl dauerhaft dort arbeitet, bedient.
Draußen die Tische gehörten mal gereinigt, auch muss man Glück haben, nicht von
Geschrieben am 18.04.2016 2016-04-18| Aktualisiert am
18.04.2016
Besucht am 10.04.2016
Taverne Naxos
Mein Schwiegervater steht auf griechische Lokale. Und so verwundert es auch nicht, dass er immer noch auf der Suche nach einem ordentlichen Vertreter in Deutschland auf der Suche ist, nachdem der von der Familie angehimmelte Hellene in Bad Sobernheim schon vor Jahren dicht gemacht hat.
Auf mich will man nicht hören, aber die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.
Dennoch nahmen Fräulein und meine Wenigkeit gerne die Einladung ihrer Eltern an und trafen uns zusammen mit Schwager und seiner Freundin kurz vor halb sieben vor dem Restaurant in der Mainzer Altstadt, fünf Gehminuten vom Rheinufer entfernt. Vor dem Lokal laden unbequem aussehende Gartenstühle zum Sitzen ein. Im Schaukasten ein Auszug aus der üppig gestalteten Karte. Die Gastgeber hatten etwas Verspätung, somit wurde vor dem Lokal von den beiden Jungspunden noch eine gequalmt.
Mit Parkplätzen ist es auch hier wie in ganz Mainz. Wenn man Glück hat, bekommt man einen freien auf der Straße, wenn nicht bleibt nur die Fahrt ins Parkhaus.
Um 18:30 Uhr sind wir schon mal rein um nach dem reservierten Tisch zu fragen, wir hatten Durst. Doch wussten wir nicht wirklich auf welchen Namen der Schwiegervater diesmal wieder reserviert hatte, zudem waren wir jetzt eine Person mehr als reserviert. Und dann kam auch noch dazu, wie sich dann rausstellte, dass er erst für 19 Uhr reserviert hatte. Ja kein Wunder, dass die Reservierung nicht gefunden wurde. Wir wollten schon wieder raus gehen, da trafen sie endlich ein und der Abend war erst mal gerettet… Oder?
Es war noch nicht viel los. Zwei Pärchen waren kurz vor uns eingetroffen, im Laufe des Abends war der Schuppen bis zum letzten Platz voll. Ein gutes Zeichen? Abwarten…
Schaut man sich das Innere etwas genauer an, könnte man meine, dass dies hier früher eine Weinstube war. Die Decke drückt mit dunklen Holzbalken schwer, die Theke ebenfalls sehr rustikal. Allein die Wände sind strahlend weiß, nur ein paar Gemälde deuten auf griechische Kultur, weit weg von Göttern oder sonstigen Skulpturen. Fischer, Markttreiben, Landschaftsbilder. Ansonsten nix das weiter mediterran oder maritim wirkt. Und auch die Fenster, in Gitter eingefasst und mit diversen Stadtwappen geschmückt, wären besser in einer Weinstube anno 1969 aufgehoben. Allein die dezente griechische Hintergrundmusik erinnert an ein Lokal alla Hellas!
Wir bekommen nach etwa fünf Minuten die Karten gereicht. Unsere Bedienung, wahrscheinlich die Chefin des Ladens, machte ihre Sache anfangs gut, aufmerksam und freundlich. Später gesellte sich noch ein junges Mädel als Hilfe dazu, welche auch wirklich notwendig war.
Die Karte ist auch so im Internet einzusehen. Reichlich Auswahl an kalten und warmen Vorspeisen, diverse Grillteller und Ofengerichte von Schwein, Rind, Lamm und Huhn dazu Fisch. Man hat die Wahl der Qual…
Bei den Getränken gestaltet sich das zum Glück etwas übersichtlicher. Benediktiner Weißbier lachte mich an, also gerne so eins. Der Schwiegervater erst mal ein Pils, der junge Schwager wollte ein Cola Weizen. Die Damen begnügten sich mit Wasser und anderem alkoholfreiem. Einen Ouzo vorweg gab es leider nicht. Es kamen die Getränke wie bestellt, bis auf das Cola Weizen. Das kam ohne Cola. Um keine Umstände zu machen wollte man es dann so trinken, doch die Bedienung wahrte ihre Ehre und nahm das Glas wieder mit. Zurück kam sie dann mit demselben Glas, mit etwas Cola darin, den Rest in einem Kännchen zum selber nachgießen… Auf die Idee muss man erst mal kommen…
Wir diskutierten dann über die Speisen. Die Hauptspeisen bestellte jeder individuell, als Vorspeise entschieden wir uns gemeinsam für die gemischte Vorspeisenplatte. Auffällig in der Karte, es gibt öfter Positionen, die den gleichen Namen haben. So zum Beispiel gibt es viermal Saganaki, unterschieden nur in der Art der Zubereitung. Oder neunmal Juwetsi. Wobei es einmal griechische Nudeln sind, dann Balkangemüse oder eben Riesenbohnen. Da soll einer Schlau werden… Aber völlig überrascht hatte mich die Nr. 64. Wachteln! (zwei Stück mit Beilage für 14,50€) Sowas hab ich erst einmal gesehen. Aber schon gar nicht beim Griechen. Getraut habe ich mich es aber nicht zu bestellen…
Nachdem ich dann nach einer kleinen Weltreise die Toiletten gefunden und auch besucht hatte, dauerte es auch nicht mehr lange, da wurde uns die Vorspeise serviert:
Große Naxosplatte (Vorspeisenplatte für 4 bis 6 Personen) (20,50€ laut Internetkarte)
Zusätzlich wurden uns sechs kleine Teller gereicht. Besteck lag ja schon auf dem Tisch. Da aber auf Nachfrage keine gegrillten Peperoni an Bord waren, wurden diese separat bestellt.
Die Naxosplatte präsentierte sich optisch schon mal nicht schlecht. Der große ovale Teller wurde zunächst mit Blattsalaten ausgelegt und dann mit griechischen „Köstlichkeiten“ belegt. Als da wären:
Fischrogencreme; die war erstaunlich lecker und gar nicht so fischig wie befürchtet. Sehr cremig und mild im Geschmack aber dennoch gut gewürzt. Ich war überrascht.
Schafskäsecreme; die konnte ebenfalls durch ihre Milde überzeugen. Etwas bröckelig-stückig aber sonst ganz okay.
Zaziki; darf natürlich nicht fehlen. Schön fetter Joghurt, ordentlich Knoblauch und dezent aber schmeck- und spürbar geraspelte Gurken. Dazu ein Hauch Olivenöl und ein paar Kräuter. Definitiv selbst gemacht. Sehr gut.
Lauwarmes Kartoffel-Knoblauch-Püree; das war auch überraschend lecker. Kannte ich so nicht und würde ich auch gerne wieder bestellen. Das Püree nicht ganz zu fein, eher Stampf. Gut abgeschmeckt.
Marinierter Feta; muss ja auf so einer Platte sein. War nicht schlecht aber auch nix Besonderes.
Krautsalat;, der versteckte sich unten drin, war teilweise etwas zu grob geschnitten, aber auch hier eine gute Würze und eine feine Säure. Hat mir gefallen.
Gegrillte Baby Kalmare; die waren sehr zart, schmackhaft und leider auch sehr schnell vom Teller verschwunden…
Dann gab es noch ein paar wohlschmeckende dunkle Oliven mit Stein, geschälte Gurkenscheiben,Tomaten und Peperoni. Die zwei oder drei gefüllten Weinblätter habe ich nicht probiert.
Als extra die gegrillten Peperoni; diese wurden geleichmäßig gegrillt serviert, keine schwarzen Stellen und auch nicht mit geriebenem Knoblauch misshandelt. Allein das viele Olivenöl störte ein wenig. Doch hierfür gab es ja das trockene Weißbrot.
Im Schnitt gesehen eine anständige Vorspeisenplatte, die schon Spaß machte, vor allem wenn die ganze Familie mit den Händen reinlangt und sich genüsslich labt. Kann man essen! Ob jetzt wirklich alles selbst gemacht war kann ich nicht wirklich beurteilen, geschmeckt hat es aber allemal! 4*
Mittlerweile war der Raum fast komplett gefüllt, so dass ca. 40 Gäste anwesend waren. Leider viel das der Serviceleistung zu Lasten. Man kam kaum noch nach leeres Geschirr abzuräumen, um Getränke musste man förmlich betteln. So dauerte es dann auch gut 20 Minuten, bis die leeren Teller vor uns verschwanden. Immerhin wurde freundlich und auch ernsthaft nach unserer Zufriedenheit gefragt. Zwischendurch hatten wir dann Zeit etwas zu quatschen und sich umzuschauen.
Die Tische waren alle mit rot-weiß-blauen und reinweißen Tischdecken eingedeckt, bunte Glasvasen mit Teelicht und ein paar Tulpen brachten etwas Farbe in den Raum. Die Stühle recht bequem.
Dann wurde es etwas durcheinander. Man versuchte die Hauptgänge zu servieren. Ist man es doch gewohnt, dass man die Beilagensalate vorweg bekommt, wurde es hier unterschiedlich gehandhabt. Erst kamen drei, dann wurden die eigentlichen Hauptgänge serviert (bis auf einen) dann auf Nachfrage kam auch mein Beilagensalat und etwas später das letzte Hauptgericht. Hier kam der Service richtig ins Straucheln, und wohl auch die Küche, die es augenscheinlich nicht schaffte die Gerichte alle annähernd gleichzeitig rauszuhauen. Als wir dann endlich alle alles hatten, gab es auch noch mal eine neue Runde Getränke.
Die Beilagensalate
entpuppten sich als richtig gut. Fernab von dem Eimerfood das man so oft serviert bekommt. Noch nicht mal Eisbergsalat. Ich war erstaunt! Richtig knackig grüner und frischer Blattsalat und etwas Rucola bildeten die Basis. Dazu frisch geraspelte Möhren die kein Säurebad hinter sich zu haben schienen , ein bisschen Radicchio und Krautsalat, den wir schon von der Vorspeisenplatte kannten. Und das Dressing war auch mal nicht das altbekannte Standartdressing aus der Flasche. Das schien mir auch selbst angerührt worden zu sein. Der Salat war aber dann schon fast das Beste am Hauptgang…
102. Kalamaretti (13,80€ laut Internetkarte)
Wer hat‘s gegessen? Das Fräulein. Meist schmecken die Dinger aber auch selbst beim Griechen recht gut. Hier dann auch. Wirklich zart, perfekt gegrillt und sehr lecker gewürzt. Und auch reichlich. Ca. 10 kleine Tuben plus Tentakel. Da kommt Urlaubsfeeling auf. Das Zaziki genau wie bei der Vorspeise, wurde serviert im Salatblatt mit einer Olive obendrauf. Als weitere Garnitur ein Sträußchen krause Petersilie. Und wenn man böse sein will, waren die Kartoffelchips auch nicht mehr als Dekoration. Essen konnte man die meisten nicht. Außer man hat ein Gebiss wie Richard Kiel in den 007-Filmen… Knüppelhart. Dabei waren die rein optisch gar nicht lange im Fett gebadet. Was ist da passiert? Man weiß es nicht. Auf Grund der wirklich guten Kopffüßler noch 3*
67. Grillteller (15,80€ laut Internetkarte)
Mal wieder ein Gemischtwarenladen, da ich mich nicht entscheiden konnte. Die Lammgerichte hatten mich diesmal nicht gefordert, also eben ein Teller mit Schweinespieß, Schweinekotelett, einem Lammkotelett, Gyros und Kartoffelscheiben. Die waren bei meinem Teller zumindest besser als bei Fräulein. War aber auch keine Kunst. Lagen die doch unter dem Fleischberg im Saft desselben und wurden somit etwas durchgeweicht. Und durch den Saft bekamen sie auch noch etwas Geschmack mit. Nur fehlte der Fleischsaft natürlich ganz woanders… Das Gyros war noch nicht mal so schlecht. Teilweise knusprig und auch saftig, schmeckte das noch am besten. Das Schweinekotelett hätte eigentlich schon alleine satt gemacht. Locker 200 Gramm hingen da am Knochen. Und leider soooo trocken. Völlig tot gebraten. Mit reichlich gutem Zaziki konnte ich einige Bissen runter kriegen. Weil, an sich war das schon einigermaßen lecker, nur völlig saftlos, schwammen ja die Kartoffeln darin… Und dann der Spieß. Auch nicht besser. Der glänzte zwar schön, aber auch hier keinen Tropfen Fleischsaft mehr. Dagegen das Lammkotelett wieder besser, nur schmeckte das Lamm schon arg vor. Das war kein junges Lamm mehr bevor es für immer schweigen musste. Wenigstens hatten die rohen Zwiebeln und das Stück Zitrone Saft. Das war leider ein Reinfall… 2*
Der Hunger trieb‘s enunner… Zum Glück gab es, nachdem es wieder Ewigkeiten dauerte bis die Teller abgeräumt wurden, noch einen Ouzo aufs Haus. Und zur Überraschung kamen mit der Rechnung auch noch sechs „Teilchen“. Süße Kalorienbomben. Keine Ahnung was das war, oder wie die heißen. Auf Nachfrage konnte man mir keine gescheite Übersetzung geben. Aber lecker war das schon. Außen der Teig wohl mit viel Grieß, und war sehr saftig. Das innere bestand zum Großteil aus gemahlenen Nüssen, Kokos und Zimt. War somit noch ein einigermaßen versöhnlicher Abschluss. Eine Verabschiedung gab es nicht wirklich. Dafür hatten die beiden Frauen im Service zu viel zu tun.
Fazit:
So schnell nicht wieder. Wie auch? In zwei Wochen sind wir eh weg. Nur noch auf Einladung und unter Zwang ;-)
Das Essen konnte nur zu Beginn gefallen. Mein Hauptgang war so ziemlich komplett daneben, abgesehen vom Gyros. Alles andere tot gebraten. Die Vorspeisenvariation war mehr als in Ordnung. In Summe komme ich trotzdem nicht über 2,5* hinaus. Der Service fand nur zu Beginn statt, als das Lokal noch leer war. Dann kamen die beiden „Hellenas“ ins Schwimmen und waren nur noch ab und zu an unserem Tisch. Immerhin wurde dann vorbildlich agiert. Aber auch hier nicht mehr als 2,5* Das Ambiente passt meiner Meinung nach nicht ganz zu einem Griechen. Ich brauche jetzt nicht die ganzen Figuren und Säulen und weiß der Geier, aber ein wenig authentischer sollte es schon sein. Aber ehrlich. Ich war auch noch nie in einer griechischen Taverne. Vielleicht soll es ja so? 3* An der Sauberkeit gibt es nicht viel zu mäkeln. Es gab keine Auffälligkeiten. Nur auf den Toiletten roch es sehr unangenehm. Hier war wohl kurz zuvor jemand zu „Besuch“ 3,5*
Anhand der Preise in der Karte und dem gebotenen kann ich für das PLV auch nur 3* geben. Auch wenn nicht alles wunderbar war, zu den Preisen noch angemessen. Trotzdem Schade ums Geld. Auch wenn es das des Schwiegervaters war. Und der war mit seinem Fischteller einigermaßen zufrieden.
2 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Taverne Naxos
Mein Schwiegervater steht auf griechische Lokale. Und so verwundert es auch nicht, dass er immer noch auf der Suche nach einem ordentlichen Vertreter in Deutschland auf der Suche ist, nachdem der von der Familie angehimmelte Hellene in Bad Sobernheim schon vor Jahren dicht gemacht hat.
Auf mich will man nicht hören, aber die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.
Dennoch nahmen Fräulein und meine Wenigkeit gerne die Einladung ihrer Eltern an und trafen uns zusammen mit Schwager und seiner... mehr lesen
2.0 stars -
"„und wieder ein Grieche bei dem weniger mehr wäre…“" NoluxTaverne Naxos
Mein Schwiegervater steht auf griechische Lokale. Und so verwundert es auch nicht, dass er immer noch auf der Suche nach einem ordentlichen Vertreter in Deutschland auf der Suche ist, nachdem der von der Familie angehimmelte Hellene in Bad Sobernheim schon vor Jahren dicht gemacht hat.
Auf mich will man nicht hören, aber die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.
Dennoch nahmen Fräulein und meine Wenigkeit gerne die Einladung ihrer Eltern an und trafen uns zusammen mit Schwager und seiner
Ein musikalisches Großereignis (in meinen Augen) einer meiner allerliebsten Musikbands fand an diesem sonnigen, herrlichen Frühlingssonntag in der saarländischen Landeshauptstadt ein. Obwohl das Wetter und die strahlende Sonne so gar nicht zum abendlichen Musikprogramm passen sollten… Das nennt man wohl Ironie.
Nix desto trotz hatten wir schon bei Zeiten auf den Weg gemacht um über A63 und A6 und kleineren Umwegen in Richtung Saarbrücker Schloss gemacht um dort unterhalb nahe zur Saar kostenfrei zu parken. Ein paar Meter über die Brücke und vorbei am Staatstheater schon ist man auf dem St. Johanner Markt, dem Lebensmittelpunkt der Stadt. Bis unser ausgewähltes Speiseziel öffnen würde, blieb noch genügend Zeit nach der Konzert Location zu suchen und ein wenig durch die Stadt und an der Saar zu schlendern.
Pünktlich um 17:30 standen wir zwei vor dem Eingang des Stiefelbräu. Rechts und links davon standen kurze Biertischgarnituren. Wie wir drinnen mitbekamen wurde an diesem Sonntag dort aber nicht bedient. Bier holen und sich raussetzen war aber möglich… Das Stiefelbräu gehört wie das Gasthaus zum Stiefel zu Der Stiefel Gastronomie GmbH. Das Gasthaus ist mehr ein Restaruant im eigentlichen Sinne, das Stiefelbräu ein typisches Brauhaus mit regional-bodenständig geprägter Küche. Genau das Richtige für den bevorstehenden Abend.
Wir betreten also das Wirtshaus über eine Stufe und stehen erst mal vor einem schweren schwarzen Vorhang. Den zur Seite bewegt, orientierten wir uns erst mal nach rechts zur Schanktheke. Niemand zu sehen. Nach rechts geguckt - auch niemand. Nur ein paar Gäste die kurz vor uns rein sind und ebenfalls nach einem freien Platz suchen. Also warten und umgucken. Hell ist es hier. Die Wände und Decken weiß gestrichen, im linken Teil, indem auch zwei Sudkessel stehen, tauchen an den Wänden auch ein paar Bruchsteine auf, was aber wohl nichts mit dem Namen des hier gebrauten und im Ausschank befindlichen Bier der Brauerei Bruch zu tun hat ;-)
Die Tische sind einfach gehalten, blanke, helle Holzplatten, je Tisch nicht mehr Platz wie für zwei Personen, an denen dennoch gerne mal vier Stühle gestellt werden. Die sind ebenfalls sehr rustikal, aber aus dunklem Holz ohne Polster. Dennoch bequem. Im Sudhaus gibt es auch noch Hochtische mit Barhockern. Von hier hat man einen guten Blick in die offene Küche. Im oberen Teil, erreichbar über eine Treppe (wo es auch zu den Toiletten geht) finden auch noch etwa zwanzig Leute Platz. Dort war alles reserviert. Unten nur ein Paar, zu erkennen daran, dass bereits mit roten Papierservietten, Besteck und Gläsern eingedeckt ist.
Da kommt auch endlich eine Dame (wohl kurz vorm Rentenalter) zum Vorschein. Sie wünscht uns erst mal einen schönen Sonntag. Auf meine Frage hin ob wir uns hier setzen dürfen, musste eine Handbewegung als Erlaubnis genügen. Wir setzen uns also. Innerhalb kürzester Zeit füllt sich der Gastraum zusehends. Viele Gäste müssen wieder weggeschickt werden. Ebenso Pärchen wie große Touristengruppen die auf Englisch nach einem Platz für zehn suchen. Auch Franzosen verirrten sich herein. Mussten aber auch wieder gehen. Ganz dreist fand ich den Herren, der für den Abend einen Tisch reservieren wollte und abgewiesen wurde. Und ich glaube, eine halbe Stunde später stand derselbe Mann wieder an der Theke um bei der zweiten Bedienung nach einem Tisch zu fragen… Leute gibt’s…
Nun gut. Wir sitzen und schauen in die Karten, die bereits auf dem Tisch standen. Doch nur in einer (meiner) waren auch die Empfehlungen vorhanden. Ich hatte vorab im Internet schon mal nachgeguckt ob es die Karte so noch gibt, wie ich sie aus vorherigen Besuchen in Erinnerung hatte. Und zum größten Teil war dem auch so. Allein Fräulein vermisste den von ihr gerne gegessenen Brauhaussalat. Dieser ist wohl dem Vitalsalat gewichen?
Die Karte an sich ist pfiffig aufgemacht. Angeboten wird typische saarländische Küche, welche teils sehr deftig ist. Allein den Dibbelappes habe ich vermisst. Ansonsten alles was das Herz des „Saarfranzos“ begehrt. Diverse Salate (grüne, aber auch Schnitzelsalat und Wurstsalat, zwei Suppen, und natürlich die typischen Kartoffelgerichte wie Hoorische, Gefillde oder Brat- und Ofenkartoffeln. Unter typischer Brauhausküche finden sich dann auch Fleischgerichte wie Schnitzel, Rumpsteak, Sauerbratenroulade oder Haxe. Fehlen darf aber nicht des Saarländers liebste die Wurst, der Lyoner Ring. Angeboten als „Saarschleife“. Fisch gibt es nur in Form einer gegrillten Lachsscheibe mit Salat. Auch ein vegetarisches Chili sin Carne habe ich gesehen. Süßes gibt es zum Nachtisch natürlich auch.
Ein Wort zum Bier. Zwei Sorten sind ständig im Ausschank. Ein Helles, ein Dunkles. Dazu diverse Flaschenbiere wie Radler (auch alkoholfrei) und Weizenbier. Weine sind auch wenige zu kriegen, mir nicht näher bekannt, einige Elsässer Gewächse, von der Mosel und wohl auch aus der Pfalz. Dann bestellen wir mal Getränke. Für mich erst mal ein Helles (0,4/ 3,60€) und für Fräulein eine Cola light (0,2 / 2,10€). Beides kommt schnell an den Tisch, das Cola Fläschchen wird am Tisch geöffnet und zur Hälfte in das Glas geschenkt.
Zumindest zu Beginn ist unsere Kellnerin noch fix. Später, als es mehr wurde mit den Gästen, hatte sie doch einiges zu tun. Unterstützt wurde sie von einem großen, kräftigen Herren, der die Getränke nach oben servierte und einer jungen Dame, die dem Anschein nach nur Aushilfe oder Neu war. Es gab wohl auch eine größere Gesellschaft im oben befindlichen Stiefelsaal. Dort hatte vor etwas mehr als zehn Jahren mein Schwiegervater seinen 50sten gefeiert. Jedenfalls gingen einige Tabletts voll Bier nach oben.
Jedenfalls machte die Chefin im Service ihre Arbeit so gut es ging, blieb dabei immer freundlich, aber auch direkt, beherzt und schlagfertig. So kam sie dann auch um die Speisewünsche aufzunehmen. Es dauerte auch nicht lange, da stand das erste Essen vor mir.
Grüner Löwenzahn (klein, 6,80€)
mit Crôutons und Ei garniert, im lauwarmen Kartoffel-Speck-Dressing
Den gab es so auf der Seite mit den Empfehlungen. Wollte ich immer schon mal essen. Hier auch liebevoll „Bettsaicher“ genannt. (Mal sehen, wer hier eine Assoziation findet ;-)) Traditionell ein typisches Frühlingsgericht in ebenso klassischer Anrichte. Der Salat war reichlich vorhanden, gut geputzt und mundgerecht zerteilt. Geschmacklich etwas intensiver wie Endiviensalat, aber noch nicht so stark wie Rauke. Das lauwarme Kartoffel-Speck-Dressing war hervorragend. Sehr lecker. Gut abgeschmeckt. Das gekochte Ei war nicht mehr und nicht weniger. Ist auch keine große Kunst. Nur die Croutons fanden nicht meine Zustimmung. Das waren keine in Fett ausgebratenen Brotwürfel. Mehr hatte ich den Verdacht, dass hier einfach altes, getrocknetes Brot verwendet wurde. Ach ja, zwei halbe Kirschtomaten lagen da auch noch (was macht eigentlich Peter3?)
Ich gebe dem Gericht gerne 4*, war es eine leckere neue Erfahrung und bis auf die Croutons auch gut umgesetzt!
Fräulein musste mir zugucken, ebenso die Frau am Nachbartisch, die eh die ganze Zeit neidisch rüber blickte. Und erst als ich ein Foto von den Gerichten machte… Zum Glück bekam sie auch bald zu essen. Wir dann auch, zuvor bestellten wir noch Getränke nach. Diesmal ein kleines Dunkles (0,2/1,90€), Fräulein noch eine Cola light und einen Elsässer Riesling trocken (0,2 / 2,90€). Der war gar nicht mal so schlecht, mir nur zu säurearm. Ansonsten Sortentypisch im Geschmack.
Die Biere naturgemäß völlig unterschiedlich. Das Helle süffig, spritzig, leicht herb, lief runter wie Öl. Das Dunkle etwas kräftiger, malzig und auch etwas schwerer. Mein Favorit hier das Helle. Doch nun zum Essen.
Saarbrücker Wurstsalat mit Bratkartoffeln (10,50€)
Ein Berg von fein geschnittener Lyonerwurst, angemacht mit roten Zwiebeln und einem Essig-Öl-Gemisch, ein paar Gürkchen. Etwas Salz und Pfeffer hätte es für meinen Geschmack mehr haben können. Ebenso bei den Bratkartoffeln. Rein optisch durchaus akzeptabel. Etwas ausgelassener Speck peppte die doch etwas faden Kartoffeln auf. Also noch Luft nach oben. 3*
Ein Gefillder (8,50€) „das saarländische Nationalgericht: Kartoffelklöße mit einer würzigen Hackfleisch-Leberwurstfüllung,
dazu reichen wir Specksauce und Sauerkraut“
Zur Info, zwei hätten 10,80€ gekostet. Hab ich mich darauf gefreut. Und enttäuscht wurde ich nicht. So einen fluffigen Klos hatte ich lange nicht mehr. Zubereitet werden die zum größten Teil aus rohen, geriebenen Kartoffeln, ein Teil besteht aus gekochten. Gefüllt mit diversen Leckereien, hier eben die Variante mit Hackfleisch-Leberwurstfüllung. Ganz kloßes Kino. Ich sag mal; einfache leckere Küche, obwohl es gar nicht einfach ist, so einen Klos so hinzubekommen. Richtig gut gegart, schön durch, saftig und kartoffelig! Die Specksauce auch sehr würzig, etwas zu dick abgebunden für meine Geschmack. Und zum Glück kein Maggie zu schmecken ;-) Und dann noch das Sauerkraut. Das wurde wohl lange gekocht, war sämig und äußerst wohlschmeckend. Immer wieder musste ich mich durch feindliche Gabelattacken meiner Gegenüber erwehren. Gelang mir nicht immer…. Gerne gebe ich hier 4,5* Das war Regionalküche wie man sie sich wünscht!
Danach war ich gut gesättigt. Musste ich meinem Fräulein noch den Teller leer essen, nach einem Schnaps war mir trotzdem nicht. Während sich aber mein Fräulein einen Espresso (2€) genehmigte. Es dauerte dann eine gewisse Zeit, bis man uns die leeren Teller abräumte und wir die Rechnung ordern konnten. Das Bezahlen ging problemlos von Statten. Kurz bevor wir dann gingen stand noch ein Besuch auf den Örtlichkeiten auf dem Plan. Und die sind so das Einzige was ich kritisieren muss. In die Jahre gekommen, roch es nicht wirklich angenehm. Eher wie nach einem Abend mit tausend Gästen in einer Konzerthalle. Oder entfernt auch wie auf einem Bahnhofsklo. Ich hatte das hier etwas anders in Erinnerung. Aber Hauptsache der Gummiautomat hängt nach wie vor dort…
Fazit:
Wir gehen gerne in den Stiefel! Und gerne auch wieder öfter. Vor Jahren sind wir immer am ersten Adventsamstag dort eingekehrt, mittlerweile dürfen/müssen wir zum Italiener. Daher waren wir froh mal wieder hier zu sein. Das Ambiente kann man als rustikal bezeichnen, typisch für ein Brauhaus möchte ich sagen. Sehr authentisch, an der Theke, an der man auch Platz nehmen kann, und die aus roten Ziegeln gemauert ist gibt es sogar noch je Stuhl einen Haken unter der Platte um den Schirm oder die Handtasche aufzuhängen. Witzige Idee. Runterherum selbst hängen viele Bilder die den Alltag im Brauereileben zeigen, zum Teil aus Vorkriegszeiten. Die Beleuchtung von den Wänden ist indirekt, die großen Fenster lassen genug Licht hinein. 4,5*
Der Service bei unserem Besuch hatte gut zu tun. Aber hier macht man seinen Job mit Spaß an der Arbeit und das spürt man auch als Gast. Gern e mehr als 3,5*, nur waren die Wartezeiten hinten raus einfach zu lang. Da sollte man Sonntagsabends mehr Servicekräfte einstellen. An der Sauberkeit gab es nicht viel zu bemängeln, abgesehen vom Zustand der Toiletten. Es war zwar nicht dreckig oder in irgendeiner Art klebrig, aber der Geruch war schon nicht besonders. Mit aller liebe nur 3* Das Essen: Ich fand es durchweg sehr lecker und ansprechend. Hier und da etwas mehr Mut beim Würzen. Schön, dass hier den regionalen Wünschen entsprochen wird. Jederzeit so wieder! 4* Das PLV ist daher auch mehr als ordentlich, dass die Bierpreise hier etwas über dem Durchschnitt liegen, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass in kleinen Mengen für den Eigenbedarf produziert wird…4,5*
Wir kommen auf jeden Fall sehr gerne wieder. Klare Empfehlung!
4,5 – wenn es sich ergibt, unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Kuechenreise")
Stiefelbräu
Ein musikalisches Großereignis (in meinen Augen) einer meiner allerliebsten Musikbands fand an diesem sonnigen, herrlichen Frühlingssonntag in der saarländischen Landeshauptstadt ein. Obwohl das Wetter und die strahlende Sonne so gar nicht zum abendlichen Musikprogramm passen sollten… Das nennt man wohl Ironie.
Nix desto trotz hatten wir schon bei Zeiten auf den Weg gemacht um über A63 und A6 und kleineren Umwegen in Richtung Saarbrücker Schloss gemacht um dort unterhalb nahe zur Saar kostenfrei zu parken. Ein paar Meter über die Brücke... mehr lesen
4.5 stars -
"Authentisch regionale Küche im Herzen Saarbrückens mit lecker Bier im gemütlichen Ambiente" NoluxStiefelbräu
Ein musikalisches Großereignis (in meinen Augen) einer meiner allerliebsten Musikbands fand an diesem sonnigen, herrlichen Frühlingssonntag in der saarländischen Landeshauptstadt ein. Obwohl das Wetter und die strahlende Sonne so gar nicht zum abendlichen Musikprogramm passen sollten… Das nennt man wohl Ironie.
Nix desto trotz hatten wir schon bei Zeiten auf den Weg gemacht um über A63 und A6 und kleineren Umwegen in Richtung Saarbrücker Schloss gemacht um dort unterhalb nahe zur Saar kostenfrei zu parken. Ein paar Meter über die Brücke
Und dann war es wieder soweit. Dank einer Einladung meines Vaters trafen wir uns zu viert seit langer Zeit mal wieder im Odysseus Bad Kreuznach. Es gibt noch ein paar andere Griechen in der Stadt, aber dieser ist unserer Meinung nach der mit dem besten Essen. Ich habe vor gut anderthalb Jahren schon einmal eine Kritik hier hochgeladen, war diese aber noch eine Übernahme von einem anderen Bewertungsportal. Also Zeit für ein Update, Teile der ersten Bewertung habe ich (ohne sie zu zitieren) hier einfach mitreingenommen, ich muss das Rad ja nicht neu erfinden… ;-)
Das Odysseus befindet sich in einer großen Gaststätte, die parallel immer noch den Namen „Zur Pfeffermiehl“ trägt. Das war zuvor ein Lokal mit gut bürgerlicher Küche. Dem Griechen wurde der Platz im ehemaligen Restaurant zu klein, auch war man in der ehemaligen Lage schwer zu erreichen. Man kann also sagen, der Chef des Hauses hat einen guten Fang gemacht mit diesem Objekt. Parken kann man in 150 Metern Nähe auf einem öffentlichen Parkplatz, der in der Regel schon voll ist, nur an diesem Abend, 18:00 Uhr gerade mal zu einem Viertel. Auch muss man nach 18 Uhr nicht mehr dafür zahlen.
Wir liefen also die paar Meter, und am Eingang, erreichbar über eine schon große Treppe (ca. 16 Stufen) standen schon erwartungsvoll zwei weibliche Servicekräfte und dahinter der Juniorchef. Wir hatten uns etwas verspätet, da das Möbelkaufen für unser neu erworbenes Eigenheim etwas länger dauerte. Wir wussten aber wo unsere Gastgeber saßen, da sie uns schon zuwinkten als man uns durch das Fenster nach draußen sah. Also ohne große Worte vorbei am Service um herzlich von meinem Vater und seiner Frau in Empfang genommen zu werden. Beide hatten schon etwas zu trinken…. Wir setzen uns dann dazu und bekamen alsbald die Speisekarte gereicht. Unser Tisch hatte keine Tischdecke, nur ein dunkler Läufer zierte die blanke Tischplatte. Eine Kerze war schon entzündet worden. Bestecke und Papierservietten mit Griechisch Kurs lagen ebenfalls schon bereit. Ebenso eine kleine Menage mit Salz und irgendeinem grauen Pulver und daneben Zahnstocher. Natürlich sehr wichtig in griechischen Fleischtempeln…
Das Innere des Lokals ist mit hellem Holz versehen, die Tische und Stühle etwas dunkler. Die Decke ebenso mit Holz verkleidet. An den Wänden hängen Bilder mit griechischen Motiven die entweder Landschaften oder Sagen zeigen. Hier und da ein paar Skulpturen der hellenischen Mythologie. Fensterbänke sind staubfrei, die Fenster selbst hätten aber mal eine Reinigung nötig. Ebenso finden sich noch Spuren von Spider-Man in den Ecken der Decken. Wie leider auch beim letzten Mahl…
Während wir uns noch durch die riesige Speisekarten kämpften (obwohl die meisten schon wussten was sie bestellen werden), kam unsere hübsche Bedienung und fragte uns nach Getränken. Fünf Minuten später standen dann auch für den ersten Durst mein kleines Pils und Fräuleins leichte Cola vor uns. Später zum Essen wünschte ich eine trockenen, kräftigen Rotwein, worauf hin mir ein Naoussa empfohlen wurde. Ich sag mal so. Der woar net schlecht…
Die Karte so, wie man sie erwartet. Zig kalte und warme Vorspeisen, zwei Seiten mit Grillplatten, Ofen- und Pfannengerichte vom Huhn/Pute, Schwein, Rind und Lamm. Dazu ein paar Fischgerichte und Süßkram. An Weinen gibt es nur griechische, „wofür das Land ja berühmt ist“ (steht so auf der Serviette…) Vorweg gibt es hier immer einen Ouzo, diesmal nicht so kalt wie gerne gewünscht. Während sich das Lokal etwas füllte gaben wir unsere Bestellung bei unserer Kellnerin auf. Die Vorspeisen ließen dann etwas auf sich warten, dann ging es aber recht flott… Fräulein wählte zum hundertsten Mal…
Champignons überbacken
Gefüllt mit Zwiebeln, Peperoni und Tomaten wurden die vier großen Pilze in einer Auflaufform mit reichlich(Mozarella?)-Käse überbacken und recht heiß serviert. Ich finde das Gericht ganz okay, meine bessere Hälfte liebt es. Die Pilze ordentlich, der Käse würzig, die Füllung gut abgeschmeckt. Womöglich wurde noch etwas Weißwein angegossen. Die Brühe hatte eine gewisse Säure. Es hat geschmeckt. (3,5*) (ist der exakte Wortlaut meiner vorherigen Bewertung, aber sie trifft auch 18 Monate später genauso zu!)
Gegrillte Peperoni
Wählte ich mir aus. Mal wieder. Ich finde gerade bei den riesigen Portionen der Griechen und Balkanesen ist das eine Vorspeise die nicht allzu weh tut und nicht pappsatt macht. Es waren etwa 15 unterschiedlich große grüne Peperonies mit einer gesunden Schärfe. Grillspuren waren zu erkennen, ein paar rohe Zwiebeln und geriebener Knoblauch brachten noch mehr Pepp in das Gericht. Das Öl, indem alles schwamm hätte man sich eigentlich sparen können, mit dem gereichten angerösteten Brot war es aber doch ganz lecker… Außerdem milderte es die hinten raus immer stärker werdende Schärfe der kleinen Schoten. 3,5*
Unsere Begleiter wählten eine Portion Zaziki. Es wurde mal wieder über den grünen Klee gelobt. Ich kann es diesmal nicht beurteilen.
Nach einer kurzen Wartezeit wurden die leeren Teller abgeräumt, um direkt darauf die Beilagensalate zu servieren. Die bestanden wie hier gewohnt aus Eisbergsalat, Krautsalat, eine Peperoni, etwas Tomate und Gurke.Das Dressing wie bei fast jedem Griechen, belanglos aber auch nicht ungenießbar.
Es dauerte auch nicht lange dann kamen die Hauptgänge. Und was orderte mein geliebtes Fräulein???
Frittierte Kalamares
Irgendwie hat sie einen Narren daran gefressen. Ist ja auch nicht schlimm. Ist ja auch was Feines, vorausgesetzt, es ist anständig zubereitet… Hier diese Ringe waren okay. Den Einen den ich probierte war geschmacklich völlig in Ordnung, hatte aber etwas zu viel Biss. Also entweder zu kurz oder einen Moment zu lange im heißen Fett gebadet… Der Reis dazu wurde wohl in einer Gemüsebrühe gegart, versehen mit Karottenstücken und diversen Kräutern. Auch hier gab es nix zu meckern. Aber bei der zu den Ringen servierten „Remoulade“. Sorry. Aber die war nix. Erst mal nicht selbst gemacht, sondern ein zugekauftes Fertigprodukt. Dazu ein säuerliches und stumpf wirkendes. Pahh. So nur 3* für das Gesamtpacket…
Geschmortes Lammfleisch mit dicken Bohnen
Endlich habe ich mir mal geschmortes Lamm beim Griechen bestellt. Dass es eine geschmorte Stelze sein wird konnte ich nicht ahnen, war auch so nicht vermerkt. Machte aber nix. Ich war zufrieden mit dem mir Gebotenem. In einer sehr heißen Auflaufform lag links die Lammstelze, die anderen zwei Drittel machten die dicken Bohnen in Tomatensoße aus. Das Lamm war mürbe aber nicht trocken. Geschmacklich gut, wenn mir auch ein wenig die Röstaromen fehlten. Ich vermute, dass das Beinchen nur mit etwas Würze in die Form kam um im Ofen zu garen. Die Bohnen waren reichlich und typisch im Geschmack. Etwas mehlig aber dennoch mit festem Biss. Die Tomatensoße hatte eine kräftige Würze und harmonierte wunderbar zum Rest. Auch der Rotwein ging nicht unter. Gute 3,5*
Weiterhin gab es an unserem Tisch Pfännchen mit Gyros in Metaxarahm und „Bratkartoffeln“ (Chips), und ein Rumpsteak mit Zwiebeln. Sah alles gut aus, leer gegessen wurde auch, ebenso gelobt.
Für ein Dessert war freilich kein Platz mehr, zwei bestellten noch einen Espresso. Mit der Rechnung gibt es dann noch maleinen hausgemachten Fruchtlikör ohne Alkohol. Leider stimmte der ordentliche Beleg nicht ganz, verirrten sich doch drei Getränke darauf, die nicht an unserer Tisch fanden. Das Missverständnis konnte aber schnell geklärt werden und der zu viel gezahlte Betrag wurde zurück erstattet. (Ich hatte den Fehler erst nach der Bezahlung bemerkt, nachdem ich meinem zahlenden Vater den Beleg mopste…)
Die Verabschiedung erfolgte wie immer äußerst freundlich – man kennt sich mittlerweile…
Fazit:
Hier geht man nicht hin um genüsslich im romantischen Ambiente zu Speisen. Hier geht man aus einem einzigen Zweck hin, um reichlich zu essen. Man wird gut satt, in der Regel schmeckt es auch ordentlich, mehr als 3,5* mag ich für das Essen aber nicht vergeben. Hier wird keine hohe Kochkunst geboten. Das Ambiente möchte ich als rustikal bezeichnen, an griechische Tavernen oder Urlaub erinnert hier wenig. Der sommerlich geöffnete Hof könnte auch liebevoller gestaltet sein. 3* Abgesehen von den „stumpfen“ Fenstern und den paar Spinnweben ist es ordentlich. Der Boden der Toiletten klebt etwas, ist aber nicht dreckig, schlecht riechen tut es auch nicht. Ist aber schon etwas in die Jahre gekommen. Sauberkeit 3,5*
Der Service… freundlich sind sie. Keine Frage. Überaus nett und zuvorkommend und eigentlich auch fix, doch hin und wieder etwas durcheinander. (siehe die falsch gebuchten Getränke)Der Junior-Chef meint es oft zu gut. Im jugendlichen Leichtsinn albert er hier und da mit den Gästen rum, und ist scheinbar mit jedem per Du. Das muss man tolerieren können. Auch nicht jedermanns Sache, beim Servieren werden einem schon mal das Essen oder die Getränke über den Tisch in die Hand gedrückt. Mehr als 3* sind nicht drin.
Bleibt noch PLV. Angesicht der Portionen und den aufgerufenen Preisen sind 4* gerechtfertigt. Bei etwa mehr Qualität der Speisen und Produkte wären auch 5* drin.
Wir werden trotzdem wieder kommen, da es genügend Lokale dieser Art gibt, in denen das Essen nur halb so gut ist.
Odysseus
Und dann war es wieder soweit. Dank einer Einladung meines Vaters trafen wir uns zu viert seit langer Zeit mal wieder im Odysseus Bad Kreuznach. Es gibt noch ein paar andere Griechen in der Stadt, aber dieser ist unserer Meinung nach der mit dem besten Essen. Ich habe vor gut anderthalb Jahren schon einmal eine Kritik hier hochgeladen, war diese aber noch eine Übernahme von einem anderen Bewertungsportal. Also Zeit für ein Update, Teile der ersten Bewertung habe ich (ohne... mehr lesen
Odysseus
Odysseus€-€€€Restaurant0671 / 27771Hochstr. 25, 55545 Bad Kreuznach
3.0 stars -
"Wie gewohnt. Deutsch-griechische Gerichte die mehr als sättigen." NoluxOdysseus
Und dann war es wieder soweit. Dank einer Einladung meines Vaters trafen wir uns zu viert seit langer Zeit mal wieder im Odysseus Bad Kreuznach. Es gibt noch ein paar andere Griechen in der Stadt, aber dieser ist unserer Meinung nach der mit dem besten Essen. Ich habe vor gut anderthalb Jahren schon einmal eine Kritik hier hochgeladen, war diese aber noch eine Übernahme von einem anderen Bewertungsportal. Also Zeit für ein Update, Teile der ersten Bewertung habe ich (ohne
Gusto Ristorante
Es war mal wieder soweit. PetraIO und Nolux trafen sich samt Anhang um speisend die Zeit zusammen zu verbringen. Diesmal war Mainz der kulinarische Tatort. Ich suchte aus, entschied mich für das Gusto im Foyer des Mainzer „Frankfurter Hof“. Das kleine Ristorante stand schon lange auf meiner Liste, leider ist gerade der Sonntag der Ruhetag. Die Reservierung lief problemlos per Email ab.
Um Punkt 19:30 Uhr standen wir vier in der Mainzer Augustinerstr. im Herzen der Meenzer Altstadt. Zum Parken verweise ich auf die hiesigen Parkhäuser. Der Frankfurter Hof ist eine kulturelle Einrichtung mit dem Schwerpunkt Kabarett, Kleinkunst und Konzerte. Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich eben jene Gusto Winebar, welche ursprünglich auch nur eine solche war. Erst in den letzten Jahren wurde das kulinarische Angebot auf das heutige Ausmaß erweitert.
Bevor man das Ristorante durch die Glastür betritt, hängen links an der Wand drei Tafeln mit der Speisekarte. In erster Linie in italienischer Sprache mit der deutschen Übersetzung jeweils darunter. Hier merkt man schon gleich, spätestens aber beim Eintreten in das Lokal, hier werkeln reinrassige Italiener mit Herzblut!
Ich ging also voran, der erstbeste der vier Kellner sah mich an und ich schilderte ihm unser Begehr. Nach kurzem Blick ins Reservierungsbuch wies er uns einen Vierertisch direkt gegenüber der Essensausgabe. Nun denn. Wir nehmen Platz, nachdem uns der freundliche Herr all unsere Jacken abnahm und zur Garderobe brachte. Er bestand sogar darauf! Der jüngste der vier Kellner reichte uns jedem eine aufgeklappte Karte, kurz darauf erfragte der Erste, ob er schon mal eine Flasche Wasser bringen dürfe. Ja. Es dauert auch nicht lange, da wurde das Wasser (0,75/6€ und kein San Pellegrino!!) in die bereits auf dem Tisch stehenden Gläser gegossen.
Auf dem Tisch waren zwei Schälchen mit grünen Oliven. Die waren in Ordnung aber auch nicht wirklich erwähnenswert. Kurze Zeit später brachte man uns noch knuspriges Weißbrot dazu, welches um einiges besser war als die Oliven. Das war es dann auch. Eingedeckt war der Tisch mit einer weißen Tischdecke, gut gestärkten weißen Servietten und je Platz einen Satz Messer und Gabel.
Unser Kellner stand dann schon alsbald wieder am Tisch und frage ob es denn ein Aperitif sein darf. Er zählte ein paar Angebote auf, letztendlich blieb es bei den üblichen Verdächtigen. Für die Damen je einen Aperol Sprizz (5,80€) die Herren genehmigten sich einen Prosecco (4,50€) Der war recht ordentlich.
Nun widmeten wir uns aber ernsthaft der Speisekarte, welche klein und fein ist. Wir hatten Mühe eine Auswahl zu treffen, da vieles verlockend klang und verspeist werden wollte…
Die erste Seite bietet „Empfehlungen des Tages“ (siehe Foto), die mir eigentlich schon zur Auswahl gereicht hätten. Dann folgen je eine Seite (DIN A5) Vorspeisen, Pasta und Fleisch- und Fischgerichte. Pizza sucht man (zum Glück) vergebens! (die Karte kann auch online eingesehen werden, nur variieren die Preise hier und da). Der Getränkeauswahl wird, gemäß einer Wein Bar, mehr Platz eingeräumt. Neben den obligatorischen italienischen Gewächsen wird auch einiger namhaften rheinhessischen Winzern Platz eingeräumt (Dreissigacker und Wittmann z.B.). Ein besonderes Angebot ist, die Flaschen acht Euro unter Restaurantpreis für die Mitnahme zu erstehen. Wobei ich aber nicht glaube, dass es dann dem Weingutspreis entspricht. Aber dennoch ein lobenswertes Angebot.
Unser Kellner hatte es wohl etwas eilig, oder ihm war langweilig, denn er kam öfter vorbei um zu sehen ob wir uns schon entschieden hätten. Zwischendurch hatten wir ja immer die Möglichkeit auf den Pass zu schauen um zu sehen, was da leckeres aus der Küche kommt. Hier noch ein Spritzer Olivenöl, da noch mal frischen Pfeffer drüber und ab zum Gast. Sah alles schon mal lecker aus.
Der Innenraum an sich nicht ganz. In der Mitte eine lange Theke mit Barhockern, einer Wein Bar gerecht, hauptsächlich Vierertische mit Platz für insgesamt etwas mehr als 40 Gästen. Ein Regal an der Stirnwand präsentiert einige italienische Weinflaschen. Opulent! Obwohl die Wände weiß gestrichen sind ist es eher dunkel im Raum, Lampen hängen nur an den Wänden. Unter der Decke ein industriell wirkendes Abluftsystem. Genützt hat es nicht viel. Im Laufe des Abends musste einmal das Fenster an unserem Tisch geöffnet werden, da die Rauchentwicklung in der Küche seinen Weg in den Gastraum fand.
Ich blätterte nach der Bestellung noch ein bisschen in der Weinkarte, zum einen aus Interesse, aber auch, da ich für das Essen noch den passenden Wein suchte. Unser Kellner machte sich dabei einen Spaß und schlich sich ein- zweimal hinter mich, um mich wohl zu einer Entscheidung zu drängen, aber immer mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. Geschafft hat er es aber nicht! Generell kann man sagen, dass der Service sehr lebhaft agierte, ich will nicht sagen, dass es eine unangenehme Unruhe war, es war mehr ein authentisches italienisches Treiben wie ich es von den einschlägigen Trattorien am Gardasee her kenne. Ich konnte gut damit leben! (Die Damen attestierten unserem Kellner etwas schleimiges, was ich aber nicht teilen möchte! Das soll PetraIO selber erklären ;-) )
Die Toiletten zu besuchen erfordern einen kleinen Fußmarsch in den Keller über ein paar Stufen und um ein paar Ecken. Nach zwei Flaschen Wein verläuft man sich auch schon mal…. Dort angekommen findet man aber gepflegte Örtlichkeiten vor.
Am Tisch oben konnten wir ja beobachten welche Essen raus gehen, und so bekamen wir dann auch mit als unsere Gerichte servierfähig gemacht wurden. Die Oliven, wir hatten sie noch nicht alle verputzt, wurden dann abgeräumt.
PetraIO’s Mann entschied sich für Thunfischtatar mit Zwiebeln und Pesto, welches ich mir zuerst auch nehmen wollte. 100% zufrieden schien er zumindest nicht zu sein. PetraIO mit ihrem Rucolasalat und Birnenspalten schon eher. Fräulein wählte
Bruschetta (5€)
Drei große, schön geröstete Scheiben Baguette mit reichlich Tomatenwürfeln belegt. Diese waren schön aromatisiert mitKnoblauch, feinstem Olivenöl und Kräutern. Auch der Salz- und Pfeffergehalt passte. Fein zubereitet, lecker, passte. Gerne weiter so. 4*
Avocado e Bietola rossa (13€)
Entpuppte sich als eine Art Carpaccio von Roter Beete und Avocado, nappiert mit sehr, sehr gutem Olivenöl und reichlich Flusskrebsfleisch. Das Öl war wirklich lecker. Die gegarte Beete und die Avocado fein/dünn geschnitten (wahrscheinlich mit der Aufschnittmaschine) und sehr aromatisch. Die Flusskrebse waren zwar nur Standartware aus der Packung, waren okay und viel. Das gereichte Brot half mir zudem das Öl bis zum letzten Tropfen aufzutupfen. Feine Vorspeise! 4,5*
Zwischendurch wurde immer wieder Wasser nachgefüllt, eine weitere Flasche im Laufe des Abends gebracht und dann in einem Holzrahmen an der Wand geparkt. Beim Abräumen die obligatorische Frage und wir hatten schon Angst, ob des lebhaften Treibens des Service, dass die Hauptspeisen schon bald kommen sollten. Doch die Sorge war unbegründet.
Zur Vorspeise bestellte ich mir außerdem ein Glas Riesling trocken vom Weingut Dreissigacker aus Bechtheim/Rheinhessen. Dieser war fruchtig lecker, sehr lebendig und typisch für diese Region Rheinhessens. Für 7€ je 0,2l aber schon ordentlich im Preis… Einen zweiten genehmigte ich mir dennoch ;-) Fräulein entschied sich für ihren Hauptgang für einen Bardolino vom Gardasee (5,30€/0,2), der in einem schönen Glas serviert wurde. Mir persönlich schmeckte er ein wenig „alt“, sprich, die Flasche war wohl schon länger auf und der Wein oxidiert. Es hielt sich aber im Rahmen. Die primären Fruchtaromen waren noch vorhanden. Dann kamen die Hauptspeisen.
Calamari e Seppia alla Griglia (24,50€)
Gegrillter Tintenfisch dazu Rosmarinkartoffeln als Beilage. Diese war frei wählbar neben Salat oder Gemüse. Das Gemüse an diesem Abend war (typisch italienisch) Wirsing und Brokkoli, wie wir bei PetraIO’s Mann sehen durften, und dieser war sichtlich begeistert ;-) Die Kartoffeln jedenfalls waren schön geröstet, hatten ein feines Rosmarinaroma aber etwas wenig Salz gesehen. Leider waren sie (typisch italienisch) noch recht fettig. Der gegrillte Tintenfisch war vorzüglich. Butterzart, fein im Geschmack und gut gewürzt. Fräulein war sehr zufrieden und auch ich kam mal in den Genuss. Gute 4*
Linguine alle Vongole (14€)
Dünne Bandnudeln mit Venusmuscheln. Roch schon mal fein, nach Meer und etwas Wein. Die Nudeln waren zwar nur industrielle Standartware aber perfekt gegart mit feinem Biss. Die Muscheln waren vielleicht etwas wenig aber die waren sehr gut. Allein der Sud war mir eine Spur zu salzig. Die reichlich eingesetzte Petersilie brachte zusätzlich Farbe auf den Teller. Ein typisches Gericht der italienischen Küche solide umgesetzt, was aber nicht viel abverlangt. Es war lecker aber auch nicht mehr als 4* wert.
Ich war eigentlich satt, unser Kellner fragte nach Süßem, sollte er doch zuerst drei Espressi bringen (je 2,30€) Dann entschieden sich unsere Freunde doch noch dazu einen gemischten Dessertteller zu bestellen, und wir durften dann netterweise „mitlöffeln“ (Hierfür noch mal DANKE!) Das Tiramisu war eines der besseren, welches ich je essen durfte, zubereitet mit richtigen Biskuit, feiner Mascarponecreme (laut Karte ohne Ei) und nur wenig Kaffeegeschmack, was mir besonders gefiel. Als zweites gab es eine Pistazien Panna Cotta, welche mir auch wunderbar schmeckte, besonders da der Pistaziengeschmack fein rausgearbeitet wurde. Gekrönt wurde das mit einer Birnensoße. Das dritte war eine Mousse von Nuss oder Schokolade (oder beidem) auf einem Schoko-Nuss-Törtchen. Wusste auch zu gefallen. Die Bewertung überlasse ich aber gerne PetraIO.
Zur Überraschung kam unser Freund an den Tisch, nachdem abgeräumt wurde, und klaute PetraIO und mir die leeren Weingläser. Machte aber gleich auf dem Absatz kehrt um uns zwei neue Gläser zu bringen und mit einem italienischen Sauvignon Blanc zu füllen. Die Flasche hatten unsere Tischnachbarn stehen lassen, und so kamen wir in den Genuss. Nochmal vielen Dank für diese feine Geste! Die Rechnung hatte ich dann verlangt, gefragt ob wir getrennt zahlen wollten wurde nicht. So kam der Beleg als Ganzes an den Tisch und wir machten dann Halbe Halbe. Die Verabschiedung war herzlich, die richtigen Jacken wurden gekonnt von der Garderobe geholt und jedem gereicht, meinem Fräulein wurde sogar hineingeholfen.
Fazit:
Eventuell wäre ich gerne noch geblieben um das ein oder andere Glas Wein zu trinken. Mir gefiel es ausgesprochen gut im Gusto, ich fühlte mich wie in Italien! Obwohl das Ambiente etwas hektisch rustikal wirkt und auch der Lärmpegel etwas hoch, fand ich es dennoch passend und authentisch. Alleine die Aktion mit dem Küchendunst war etwas doof. Aber gerne 4* für’s Ambiente. Der Service hat mir in seiner Art auch äußerst gut gefallen. Man könnte es einerseits etwas aufdringlich nennen, ich empfand es aber einfach nur echt italienisch. Ich nenne es lebhaft aufmerksamohne aufdringlich zu sein! Wasser wurde immer nachgeschenkt, freundlich waren sie alle gar und immer einen Schalk im Nacken (ich sage nur Zuckerstreuer…) 4,5* Das Essen war, ich spreche hier für meine und Fräuleins Gerichte, gut bis sehr gut. Keine großen Hexenwerke, aber einfach (und) gut. So wie ich es mir in Italien auch vorstelle. 4*
An der Sauberkeit hatte ich nichts auszusetzen, unsere Tischdecke war erst hinterher eingesaut ;-)
Auch die Toiletten waren anstandslos 4,5* Die Preise sind naturgemäß der exklusiven Mainzer Lage etwas angehoben. In Anbetracht des Gebotenen hier und da 1 – 2 € zu teuer aber immer noch verkraftbar. 4* für das PLV Gerne würden wir dort wieder hin gehen. Wann das sein wird steht in den Sternen, da wir uns nur noch acht Wochen Meenzer nennen dürfen…
4,5 – wenn es sich ergibt, unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Kuechenreise")
Gusto Ristorante
Es war mal wieder soweit. PetraIO und Nolux trafen sich samt Anhang um speisend die Zeit zusammen zu verbringen. Diesmal war Mainz der kulinarische Tatort. Ich suchte aus, entschied mich für das Gusto im Foyer des Mainzer „Frankfurter Hof“. Das kleine Ristorante stand schon lange auf meiner Liste, leider ist gerade der Sonntag der Ruhetag. Die Reservierung lief problemlos per Email ab.
Um Punkt 19:30 Uhr standen wir vier in der Mainzer Augustinerstr. im Herzen der Meenzer Altstadt. Zum... mehr lesen
4.5 stars -
"Lebhaftes Ristorante und echt italienisch! Empfehlenswert!" NoluxGusto Ristorante
Es war mal wieder soweit. PetraIO und Nolux trafen sich samt Anhang um speisend die Zeit zusammen zu verbringen. Diesmal war Mainz der kulinarische Tatort. Ich suchte aus, entschied mich für das Gusto im Foyer des Mainzer „Frankfurter Hof“. Das kleine Ristorante stand schon lange auf meiner Liste, leider ist gerade der Sonntag der Ruhetag. Die Reservierung lief problemlos per Email ab.
Um Punkt 19:30 Uhr standen wir vier in der Mainzer Augustinerstr. im Herzen der Meenzer Altstadt. Zum
Geschrieben am 27.02.2016 2016-02-27| Aktualisiert am
28.02.2016
Besucht am 20.02.2016
Humberto Mainz
Das Humberto liegt am Rande der Altstadt nahe dem Kino. Von außen wirkt es eher wie eine Eckkneipe und auf den ersten Blick auch nicht gerade sehr einladend. Da ich schon öfter dort vorbei gelaufen bin, riskierte ich hin und wieder mal einen Blick durch die Fenster und die im Aushang befindliche Speisekarte. Die Karte ließ mich schon lange mit dem Gedanken spielen dort aufzuschlagen, musste nur mein Fräulein erst überzeugen, da es dort hauptsächlich um Fleisch geht, und das meist äußerst pur und, ich sag mal, „männlich“ ;-) Optisch konnte ich mich nicht für die Innenraumgestaltung begeistern. Sofern ich das von außen eben beurteilen konnte. Wirkt es doch sehr wild und durcheinander.
Dieser Eindruck bestätigte sich dann auch an diesem Samstag. Gemeinsam mit Schwesterchen und meinem Schwager hatten wir einen Tisch reserviert. Die beiden kamen mit dem Auto vom Land in die Stadt und parkten gegenüber im Parkhaus. Auch saßen sie schon am Tisch als wir über die zwei oder drei Stufen in die „Restobar“ traten. Und hier bestätigte sich mein erster Eindruck vom Inneren.
Wirkt erstmal so, als verfolge man kein Konzept aber die Einrichtung ist wohl bewusst so gestaltet…
Die Wände in knalligem Türkis gestrichen, die letzten 50 cm zur Decke hin dann wie die Decke auch in Gold bemalt.Das muss man erst mal verdauen. Rundherum viel Nippes, wie etwa die Kunstrasenteppiche auf den Fensterbänken, oder die wirren Lichtgirlanden an Fenster und Wänden. Dazu eine spartanische Beleuchtung an der Decke, bestehend aus diesen sauteuren Lichtschienensystemen von Erco. Immerhin gibt es eine Hängelampe hinten rechts, die aber auch äußerst unwirklich daher kommt. Vereinzelt gibt es in den Ecken noch Tischlampen… Insgesamt ein düsteres Ambiente, was es meinem Smartphone auch erschwerte anständige Bilder zu produzieren…
Vom ersten Schock mal erholt wurde dann schnell unsere nette Abendbegleitung begrüßt. Die zwei Damen im Service grüßten kurz, machten aber keine Anstalten und die Jacken abzunehmen. Platz genommen haben wir dann an eigentlich bequemen Stühlen mit Lederbezug. Lustiger Weise sind die Tische ebenfalls mit Leder bespannt. Sachen gibt’s… Auf dem Tisch gab es neben einer brennenden Kerze im Glas eine kleine Salzmühle und ein Schälchen mit gesalzenem Popcorn, wovon ich aber Abstand hielt. In einem weißen Blecheimerchen steckten Besteck und (billigste) Papierservietten, die schon bei der ersten Benutzung zerbröselten…
Man brachte uns dann schnell die Karten (die ich natürlich schon zuvor ausgiebig im www studiert hatte). Diese sind mal echt witzig und originell. Uralte LP-Hüllen dienen als Einband für die paar Seiten. Mir wurde eine Nitzer Ebb Platte gereicht (wer kennt sie noch, waren das Zeiten :-) ) Sehr befremdlich fand ich das rosa Stück mit dem fein rausgeputzten Soulsänger. Die Getränkekarte ist dann separat und konventionell gestaltet. Die paar wenigen Weine sind alle gut ausgewählt und neben den rheinhessischen vor Allem Weine aus Argentinien. Die Weine werden kurz aber vernünftig in der Karte beschrieben, so dass man eine gute Vorstellung bekommt was einen erwartet. Das gefällt mir sehr gut.
Wie schon erwähnt wählte ich mein Essen schon am PC. Im Humberto wird ganz und gar der Fleischeslust gefrönt. Daher ein kurzer Auszug von der HP des Humberto:
„Finest Grass-fed Beef
Fleisch ist das edelste Grundprodukt überhaupt! Deshalb ist der Respekt vor der Natur und dem Tier ein wesentlicher Grundpfeiler unserer Philosophie.
Unser Premiumbeef kommt per Direktimport aus Uruguay. Bei unseren Besuchen sind wir immer wieder überwältigt, wie glücklich die Kühe hier sind. Jedes der Rinder genießt einen Freiraum von einem Hektar Weideland und die Gauchos kümmern sich nach alter Tradition liebevoll um das Vieh. Man möchte sofort tauschen....!
Das Fleisch von weidegängigen Tieren schmeckt intensiver und aromatischer. Und es ist auch noch gesünder!( ……) Außerdem sind keine Futterzusatzstoffe, Hormone oder Antibiotika wie bei Getreidefütterung nötig.
Fest steht: Die Tiere haben ein gutes Leben geführt, hatten Platz und Auslauf und durften frisches Gras und wilde Kräuter in freier Natur fressen. Das schmeckt man und es ist gesünder – Viva la vaca!“
Wenn man da keinen Appetit bekommt… Weiter zitiere ich:
„Unser kulinarisches Prinzip kann man zu einer knappen Aussage zusammenfassen. Wir lieben die Einfachheit und konzentrieren uns am Liebsten auf den einen, ultimativen Gang: Fleisch. Für den perfekten Burger oder das perfekte Steak ist die Fleischqualität eine wichtige Voraussetzung. Die wirkliche Grillkunst besteht aber darin, mit wenigen Zutaten die göttlichen Fleisch- und Röstaromen herauszuarbeiten. Dazu muss man ein Auge für Marmorierung und Reifegrad haben und viel Sensibilität für das gute Stück mitbringen."
Des Weiteren sei erwähnt, dass Marcel Speidel, der Besitzer des Humberto, neben einem Steakhaus in Klein Winternheim (das Assador) auch noch eine Fleischboutique in der Mainzer Altstadt betreibt. Ja, das Ding nennt sich wirklich Fleischboutique! Das „Edelbeef“ - ein Eldorado für Karnivoren. (http://www.edel-beef.de/) Hier gibt es edelstes Fleisch aus der ganzen Welt. Hauptsächlich aus Uruguay, aber auch von ausgewählten Bioerzeugern aus Meck-Pom oder auch ganz regional aus Mainz (die Meenzer Muh) Auch wird von Fleischpäpsten wie Otto, Der Ludwig oder Lucki Maurer Fleisch bezogen und in Events dort „Beeftastings“ und Zerlegeaktionen angeboten. (Ein Beeftasting durfte ich schon mitmachen und es war seine 25€ mehr als wert). Das Highlight im Edelbeef ist der Reifeschrank oder besser gesagt die Reifekammer die mitten im Laden steht und dank der großen Fensterscheibe einen Blick auf mehrere Rinderrücken preisgibt. Diese hängen dann meist vier bis sechs Wochen ab. Natürlich könnte ich noch mehr über diesen Laden schreiben (auch gibt es dort geile Weine…), eigentlich wollte ich das nur erwähnen, da das Humberto von hier sein Fleisch bezieht, und eben auch das Dry Aged, welches an diesem Abend für mich sein sollte…
Die Karte. Wie gesagt. FLEISCH! In Form von Burgern (14 Varianten, das Fleisch wird hier frisch gewolft und nie eingefroren), Grass-Fed Beef (daher wohl auch die Rasenteppiche auf den Fensterbänken) und seit kurzem auch die dry aged Variante. Steaks gibt es als Roastbeef, Ribeye und Filet. Dazu ein paar Vorspeisen und Salate. Die Beilagen werden zu den Gerichten extra bestellt.
Wir bestellten dann bei dem freundlichen Mädel und ließen uns schnell noch erklären, was es mit den Pintxos auf sich hat. Das sind Häppchenspieße nach Art des Chefs. Das Stück zu 2€. Davon bestellten wir insgesamt sieben Stück in drei verschiedenen Varianten. Nach der Bestellung gab es kurz darauf die gewünschten Getränke. Meinem Durst geschuldet gab es vorweg ein Rothaus Pils (0,3 / 2,80€) welches ich irgendwie besser und nicht so dünn in Erinnerung hatte (mögen es mir die Schwaben hier verzeihen). Fräulein wählte auf meinen Ratschlag hin einen superben rheinhessichen Spätburgunder „alte Reben“ vom VDP-Weingut J. Neus aus Ingelheim (0,2/7,50€) Ein Spitzengewächs, vollmundig, weich und kraftvoll. Und ab Hof gerade mal für 13,90€ zu haben. Von dem Weingut ist in naher Zukunft noch einiges zu erwarten, nachdem es seit zwei Jahren unter neuer Leitung agiert. (Deren Ziel – in die Top Ten der deutschen Spätburgundererzeuger aufzusteigen). Dazu eine Flasche Rhodius Medium Mineralwasser (0,75/5,50€) mit einem Glas. Doch nun endlich zum Essen.
Pintxos (sprich pinschos) (je 2€)
Ich genehmigte mir drei Stück. Von jeder Art eine. Fräulein lehnte dankend ab. Laut Karte sollen es ja „Häppchen-Spieße“ sein. Gut. Auslegungssache. Es wurde serviert je eine Scheibe geröstetes Baguette unterschiedlich belegt. Und das Ganze mit einem Zahnstocher aufgespießt. Aber lecker war’s. Einmal belegt mit gebratener Chorizo, welche, dank des Fettes, vorzüglich schmeckte. Die Variante mit den kalten Shrimps (darf ich das so schreiben?) auf dem dünnen Kräuterquark hätte es nicht gebraucht, waren die Schalentiere kein besonders erlesenes Produkt. Dafür war die dritte Variante wieder der Brüller. Ein Mini-Rumpsteak auf pikanter soße mit einem Wachtelspiegelei on Top. Das war erste Sahne. Und das Fleisch innen sogar noch Rosa und saftig. Großes Kino! Allein die getrockneten Kräuter als Deko hätte es nicht gebraucht. 4*
Das Bier war alle, jetzt genehmigte ich mir auch einen Spätburgunder und orderte gleich noch ein Glas für das Wasser dazu. Dann ging es erst mal auf die Toilette. Diese haben schon einige Jahre auf dem Buckel, lediglich die Wandfliesen wurden erneuert. Die auf dem Boden sind von anno Tubak. Und geklebt hat der Boden auch. Ich tippe aber eher auf den übermäßigen Einsatz von Reinigungsmittel. Es war sauber, wirkte auf Grund des Alters aber nicht einladend, sofern eine Toilette einladend sein kann.
Zurück am Tisch konnte ich mir die Gäste mal betrachten, die bunter gemischt nicht sein könnten. Alle Altersklassen waren vertreten, da ein Männertisch, hier die junge Familie. An der Theke Barhocker mit drei Kerlen, denen die rosa Plattenhülle gefallen hätte. Insgesamt bestimmt 40 Gäste. Dann kamen die Hauptgänge. Zuvor wurde den Steakessern noch ein original Laguiole Messer an den Tisch gebracht, serviert in einer edlen Holzbox.
Mädelsburger (8€)
150 Gramm Burger mit Salat, Cocktailtomate und Gurke. Fräulein wollte hier die Diabolo-Variante,zusätzlich mit Peperoni und Chimichurrie. Gab es ohne Aufpreis. Und der Burger hatte es in sich. Das Pattie war eigentlich eine Frikadelle, gut drei Zentimeter dick und saftig. Wenn auch nicht rosa. Aber äußerst schmackhaft. Und die Peperonis und die Soße hatten ordentlich Bums und brennten ordentlich. Leckerer Burger zu einem fairen Preis. Die weiteren Zutaten waren ohne Zweifel und frisch. 4,5*. Dazu wählte mein Fräulein handgeschnitzte Pommes die ich erst unten eingehen werde.
Dry Aged Ribeye 300 gr (36,60€)
Welch ein geiles Stück Kuh! Bestellt hatte ich es medium-rare. So kam es auch an den Tisch. Und es roch schon so speicheltreibend. Hier wird das Fleisch über offener Flamme gegrillt, was man auch schon mal sieht, wenn man in die Küche blickt und dort die Flammen gen Himmel schlagen. Dann riechst du das brennende Fett. Und so roch es auch am Tisch. Die Gerüche, die sich in meine Nase brannten, waren allerliebst. Das Fleisch war butterzart, saftig und so würzig im Geschmack, ich kam aus dem sabbern nicht mehr raus (apropos – wer sabbert hier gerade mit?? ;-)) Die dazu gereichte Chimichurrie hätte es nicht wirklich gebraucht, war aber auch nicht schlecht dazu. Brachte eine fruchtige Komponente ins Spiel. Aber das Fleisch! War mein erstes „ganzes DA Steak“. Sicher sind 36,60€ viel Geld, aber mir in dem Moment wirklich wert. Kein besseres Stück Rind je gegessen. Perfekt! Die Röstaromen, das Fettauge, einfach alles. 5*
Leider konnten die Fritten (3,60€) da nicht mithalten. Werden diese zwar nach belgischem Vorbild von Hand geschnitten und doppelt frittiert, konnten sie mich aber nicht wirklich begeistern. Zu fettig, und wohl auch etwas zu lange im Öl gebadet, daher etwas zu dunkel. Und schnell lapprig, was mir aber so auch immer passiert. Immerhin es war ordentliches Fett, waren gut gesalzen und bitter war auch nix. Das nächste Mal bitte besser! 3* Dazu wurden drei verschieden Soßen serviert, von denen ich aber nur die Ketchup-Variante versuchte.
Ich war satt, den drei anderen war noch nach Süßem. Für mich durfte es dann noch ein kleines Glas Rotwein sein. Fräulein bestellte sich ein Ben & Jerry’s Eiskübel Fairly Nuts (3,50€), Karamell-Eiscreme durchzogen von einem Karamellstrudel und Crispies mit Mandeln. Ob man sowas im Restaurant servieren muss? Immerhin in einer passenden Porzellanschale und richtigem Löffel. Lecker war es auch, aber wie ich bei meiner Schwester sehen konnte, können die hier auch Dessert selbst und gut machen. Daher sehe ich von einer Bewertung ab.
Die Bezahlung ging problemlos über die Bühne, mittels Tab wurden die einzelnen Gerichte den Parteien zugeordnet und wir bekamen jeder einen eigenen Bon. Wir wurden noch freundlich verabschiedet und von draußen sah ich dass unser Platz auch schon gleich wieder besetzt wurde. Ohne Reservieren hat man hier (zumindest am Wochenende) kaum ne Chance auf einen Tisch.
Fazit:
Hier muss ich wieder hin. Auch wenn ich dann wohl zu 10€ günstigeren Gras-fed-Variante greifen werde. Die wäre nämlich auch sehr ordentlich laut meinem Schwager. Immerhin haben wir für je zwei Personen über 90€ hingelegt. Das machst du nicht alle Tage!
Das Essen (besonders das Fleisch) ist qualitativ super und ordentlich zubereitet. Allein die Fritten haben mich enttäuscht. Dennoch 4,5* für das Essen. Der Service hat hier allerhand zu tun, macht aber nicht mehr als nötig und eine Beziehung zum Gast baut sich auch nie auf. Nicht schlecht aber auch nicht überragend. Daher 3,5* Das Ambiente habe ich oben ja ausführlich beschrieben. Mir gefällt es jetzt nicht wirklich, muss man mögen. 3*
Für die Sauberkeit auch nicht mehr als 3*, die Toiletten gehörten mal von Grund auf saniert. Im Innenraum akzeptabel, hier und da ein paar Spinnweben, aber auch nicht wirklich aufregendes. PLV ist hier so ne Sache. Der Burger war sicher sein Geld wert, 36,60 für ein Stück Fleisch tut erst mal weh. Aber einmal so ein Stück im Mund…. 4* Ich komme wieder!
4,5 – wenn es sich ergibt, unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Kuechenreise")
Humberto Mainz
Das Humberto liegt am Rande der Altstadt nahe dem Kino. Von außen wirkt es eher wie eine Eckkneipe und auf den ersten Blick auch nicht gerade sehr einladend. Da ich schon öfter dort vorbei gelaufen bin, riskierte ich hin und wieder mal einen Blick durch die Fenster und die im Aushang befindliche Speisekarte. Die Karte ließ mich schon lange mit dem Gedanken spielen dort aufzuschlagen, musste nur mein Fräulein erst überzeugen, da es dort hauptsächlich um Fleisch geht, und... mehr lesen
4.5 stars -
"Hier schlägt das Herz von Fleischfressern höher!!!" NoluxHumberto Mainz
Das Humberto liegt am Rande der Altstadt nahe dem Kino. Von außen wirkt es eher wie eine Eckkneipe und auf den ersten Blick auch nicht gerade sehr einladend. Da ich schon öfter dort vorbei gelaufen bin, riskierte ich hin und wieder mal einen Blick durch die Fenster und die im Aushang befindliche Speisekarte. Die Karte ließ mich schon lange mit dem Gedanken spielen dort aufzuschlagen, musste nur mein Fräulein erst überzeugen, da es dort hauptsächlich um Fleisch geht, und
Geschrieben am 01.02.2016 2016-02-01| Aktualisiert am
01.02.2016
Besucht am 31.01.2016
Aposto Mainz
Geh mal Sonntagsmittags in Mainz, so gegen 14 Uhr was essen. Gar nicht so einfach. Viele haben gerade ihr Mittagsgeschäft hinter sich und bereiten sich dann auf den Abend vor. Oder machen grundsätzlich erst gegen 17 oder 18 Uhr auf… Terminlich bedingt konnten wir aber nicht früher und schon gar nicht später. Bleiben also Fastfood-Ketten oder die wenigen Ausnahmen, die aber keine wirkliche Alternative bilden, da unser Anspruch mittlerweile einen gewissen Level erreicht hat. Eine knappe Woche haben wir dann zu viert überlegt wo es an diesem Sonntag vor der „Mombacher Bohnebeitel“ Fassenachtssitzung hingehen sollte. Schließlich fiel die Wahl auf das Aposto am Gutenbergplatz. Ich kannte es nicht, wusste nur dass es sich um eine Art Kette handelt mit mehreren Filialen in Deutschland und ähnlich dem Vapiano (welches ich auch noch nicht besucht habe). Parkplätze hat das Aposto sicher keine eigenen, so geht es aber allen Betrieben in der Innen- und Altstadt. Also muss man auf gut Glück einen finden oder in den Parkhäusern unterkommen.
Wir hatten aber Glück und liefen auch nur ein paar hundert Meter.
In den schönen Jahreszeiten ist vor dem Restaurant eine großzügige Außenbestuhlung, heuer gab es nur ein paar Sitzgelegenheiten für die Harten, bzw. für die Raucher.
Wir sind dann mal rein, und am liebsten gleich wieder rückwärts raus. Der Geruch und die Luft luden nicht wirklich zum Bleiben ein. Sehr stickig und verbraucht. Leider gewöhnt man sich schnell daran.
Der große Raum war gut zur Hälfte besetzt. Ich schätze mal dass hier oben bestimmt 100 Leute Platz finden.
Als wir nun so da stehen, und uns nach dem Service umsehen,
kommt mit rotgefärbtem Haar, die Bedienung uns sehr nah.
„Wir sind zu viert und woll’n nen Tisch, trauen uns nur wirklich nich‘,
dürfen wir denn sitzen wo wir wollen?“ „Ja bitte“ – und geht schnell die Karten holen
Also nehmen wir Platz in der Mitte des Raumes, an Bistrotischen und Sesseln in Rattan Optik. Alle Möbel sind aus hellem Holz gefertigt, aber auch in unterschiedlicher Art und Weise.
So sitzt man an der Bar erhöht, damit Mann auch die Frau erspäht,
Stuhl und Tisch im Hintergrund, sind dann für das Kreuz gesund.
Im Keller unten, auch viel Platz, findet dort schon mal ne Party statt,
hundert Leute oder mehr, kommen hier zur Happy Hour her.
Die Karten werden uns wortlos von unserer Bedienung (laut Beleg Maggie) im Vorbeigehen auf den blanken Tisch gelegt. Diesen musste ich kurz zuvor von einigen Krümeln erst noch befreien. Ansonsten war es im Lokal selbst angenehm sauber. Die Karte ist ein Standartwerk. Ergänzt wird das Angebot mit einer Wochenkarte. Das Aposto bietet italienische / mediterrane Küche mit Schwerpunkt auf Pasta (aus eigener Manufaktur) und Pizza. Dazu ein paar Fleisch- und Fischgerichte, ein paar Vorspeisen und Salate und Desserts. Hier findet jeder was. Ich finde die Karte jetzt auch nicht übertrieben groß sondern vernünftig gestaltet.
Die Getränkewahl dann doch nicht leicht, zur Auswahl mir die Zeit kaum reicht.
Denn schon steht Maggie neben mir, und ich war ja erst beim Bier.
Doch die Freundin gegenüber mahnt, „ich weiß es nicht, es dauert noch“,
der Service geht, es geht ja doch.
Doch dann dauert’s bis sie wieder hier, entschieden hab ich mich für Bier,
Fräulein für Spritz mit Aperol, die beiden andern ohne Alkohol.
Das Essen wird auch gleich mit aufgenommen, bei der Frage ob die gewünschte Bruschetta vorweg serviert oder zusammen mit den Hauptgerichten serviert werden soll, muss ich kurz überlegen was die Frage eigentlich soll. Es ist ja nett einerseits, aber…. Wo hätte sie das alles zusammen hingestellt. Auf dem kleinen Tisch war ja gerade genug Platz für die Hauptspeisen, wie sich später rausstellen sollte. Wir einigten uns auf VOR. Der Hinweis, dass diese dann 15 Minuten vor dem Hauptgang kämen fand ich sehr informativ und hätte ich hier nicht erwartet. Leider sollte es dann doch etwas anders kommen…
Die Getränke kamen schnell alsbald, wenn auch hier und da sehr kalt.
Das Radeberger nullfünf Liter voll, war okay aber nicht wirklich toll.
Der Aperol mit ganz viel Eis, ist mir zu bitter, ich find das blöd…
Das Modegesöff aus schön Italien, kann man sich doch wirklich sparen.
Was mir dann an den beiden Saftschorlen unserer Begleiter auffiel, die waren exakt bis zum 0,4er Eichstrich gefüllt. Inklusive vier schönen Eiswürfeln mit einer Kantenlänge von knapp 2 Zentimetern. Wollen wir doch mal rechnen:
Ein Eiswürfel mit einer Kantenlänge von 2 cm hat ein Volumen von 8cm³. Entspricht ungefähr 8 Milliliter Wasser. Eher weniger, aber die Verdrängung an Wasser ist höher. Bei vier Eiswürfeln sprechen wir von 4x8 Milliliter Wasser was gleich 32 Milliliter sind. Bleiben an Schorle noch 0,368 Liter im Glas, die aber als 0,4 Liter berechnet werden. Ich will da jetzt nicht drauf rumreiten und weiter rechnen. Aber ich denke jeder weiß worauf ich hinaus will…
Da kommt doch schnell und unbedacht, der Vorwurf auf, ja der Verdacht,
da wird gespart, Gewinn gemacht, und am Ende ist‘s Chef der lacht.
Betrug ist das wenn auch gering, gehen dennoch viele Menschen hin.
Rechne hoch, bei hundert Tassen, drei Liter kannst du so verprassen.
Wir wollen aber nicht kleinlich sein, sondern etwas essen. Ich persönlich mag es eh nicht, wenn die Getränke mit zusätzlichen Eiswürfeln kommen. Kühlschrankkalt langt mir allemal. Leider vergesse ich das aber auch immer zu erwähnen, wenn ich mal kein Bier oder Wein trinke… Und im Winter brauch ich das schon mal gar nicht!
Maggie brachte uns dann einen Teller mit Besteck und Papierservietten. Dreimal Steak-/ Pizzabesteck, einmal mit Löffel für die Pastafraktion. Nur hatten wir zweimal Pasta und zweimal Pizza… hmmmmm???
Um uns herum wurden in der Zwischenzeit allerhand an Speisen serviert, die alle lecker aussahen und auch verführerisch dufteten. Es dauerte auch nicht mehr lange, da kamen unser beiden Bruschetta, Fräulein und ich wählten die klassische einfache Variante, unsere Freunde die mit Rucola, Parmesan und Schinken.
Bruschetta popolare (4,90€)
Maggie servierte die gerösteten Brotscheiben mit Tomatentopping auf einem rechteckigen Teller und drückte ihn mir in die Hand. Geht auch anders. Den anderen Teller stellte sie zuvor selbst ab. Drei große, nur leicht angeröstete Baguettescheiben waren unter recht grob geschnittenen Tomatenwürfel begraben. Leicht mariniert mit Öl und Knoblauch, als Garnitur Späne von Parmesan und ein paar Blättchen Basilikum. Ich musste mit etwas Salz und Pfeffer nachhelfen, dann war es okay. Das die Tomaten aber wenig Geschmack hatten, war nicht wirklich überraschend. 3*
Es sollten ja zwischen Vor- und Hauptspeise 15 Minuten Zeit sein. Doch es waren gerade mal zehn Minuten, da stand eine zweite Bedienung mit drei Tellern hinter uns und wollte servieren. Mein Kumpel war noch mit seinem Brot beschäftigt
Mein Kumpel noch am Brot am Kauen, musste ich gleich zweimal schauen.
Die Teller riesengroß und warm, hielt sie die auf ihrem Arm.
Den leeren schnell mal abgeräumt, hat sie das zuvor versäumt.
Die Pizzen schauen recht gut aus, und übern Tellerrand hinaus,
die Pasta kann optisch erst mal nicht entzücken, doch hoffentlich oral begeistern.
Pizza Diavolo (10,60€)
Fräulein wollte was Scharfes. Da es noch früh am Tage, musste die Pizza herhalten. So die Idee. Pizza Diavolo steht im Allgemeinen für pikante und / oder scharfe Pizza. War sie aber nicht. Optisch war sie schon mal okay. Vor allem bunt. Groß und rund. Gebacken im offenen Steinofen in dem die Flammen loderten. (konnte ich in der offenen Küche von meinem Platz aus sehen) Der Teig geschmacklich in Ordnung, aber leider nicht allzu knusprig wie ich es gerne mag. Und zur Mitte hin auch sehr labil. Das Tomatensugo war ebenfalls anständig und gut gewürzt. Die Salami hätte aber gerne etwas mehr Pep haben können. Und die dreifarbigen Paprikastreifen waren auch nicht pikant. Peperonies wären hier die besser Wahl oder Ergänzung gewesen. Für den Preis darf man schon etwas mehr erwarten. 3*
Linguini Napoletane (12,50€)
Ich wählte das Gericht von der Wochenkarte. Mir war nach Fisch. Hörte sich auch nicht schlecht an. Hausgemachte Nudeln mit Meeresfrüchten, Sardellen, Kapern und Cocktailtomaten und pikanter Tomatensoße versprach es ein Aromen reiches Mittagessen zu sein. Doch erst mal den Zweig Rosmarin aus dem Weg räumen. Was soll das bringen. Der wurde nicht mal mitgekocht sondern nachträglich oben platziert. Kost Geld, kann man so nicht essen, bringt nix!
Wenn es schon unbedingt was Grünes sein muss dann streut halt frische Petersilie drüber oder nehmt Basilikum…
Die Nudeln waren noch fast al dente, was mir aber beim durchmischen auffiel, dass diese stellenweise zusammenklumpte und sich schwer trenne ließ. Daraus schließe ich, dass die Pasta vorgegart und warm gehalten wurde. Zum Schluss wandert die dann portionsweise in den Teller um mit der Soße begossen zu werden. Dafür war sie aber noch echt gut. Genauso wie die Tomatensoße mit ihren Einlagen. An Meeresgetier befanden sich nur kleine Tintenfische und Garnelen im Teller, (die vorgegarte, kleine TK-Ware). Die Sardellen hab ich etwas vermisst. Nur einmal verspürte ich einen Hauch des eigenständigen, salzigen Geschmacks im Mund. Dafür waren mir die Kapern beinahe zu viel im Teller. Trotzdem ein Gericht, das ich so gerne wieder essen würde. 3,5*
Nachdem ich dann das letzte Viertel von Fräuleins Pizza essen durfte, ging‘s erstmal die Treppen runter um die Toiletten zu besuchen. Komischerweise sind dort auch die für Behinderte, wobei ich aber keinen Aufzug oder Treppenlift gesehen habe. Was aber nicht heißen muss, dass es so etwas nicht gibt… Jedenfalls kann man sich dort verlaufen, ist schon recht groß dort unten.
Oben zurück hatte sich Fräulein noch einen Espresso (2,20€) bestellt. Der kam dann mit einem Gläschen Wasser. Die Rechnung wurde dann getrennt bezahlt, was auch kein Problem darstellte. Mit dem Beleg bekamen wir dann auch noch vier Kaubonbons serviert.
Fazit:
Hier kann man essen, ohne Frage, doch bitte nicht an jedem Tage.
Gerne mal am Abend sein, mit Freunden trinken ein, zwei Wein.
Flaschen sei dazu gesagt, doch die Auswahl hier ist etwas karg.
Auch Hefebierchen kriegt man hier, doch vertrage ich nicht mehr als vier.
Cocktails gibt es hier „en masse“, vor allem Frauen haben damit Spass.
Für Pasta, wenn es ungezwungen, würd ich wieder vor-bei-kommen.
Die Pizza war jetzt nicht der Kracher, da gibt’s in Mainz viel bessre Macher!
Das Essen kann durchaus gefallen, wenn es auch hier und da der letzte Pfiff fehlt. Erwarte ich aber auch nicht ernsthaft in einem Restaurant dieser Art. 3* Der Service war an diesem Sonntag präsent, nett und flott unterwegs. Nur die Wartezeit zwischen Vor- und Hauptspeise zu kurz, obwohl noch großspurig angekündigt. Auch mag ich es nicht die Teller vom Service in die Hand gedrückt zu bekommen oder selbst abräumen muss wenn die Hauptgänge kommen. 3* Das Ambiente gefällt mir so nicht wirklich. Nicht nur dass es unangenehm roch als wir eintraten, auch steht mir alles zu eng beisammen. Der Service läuft im Slalom zwischen den Tischen umher. Da rappelt‘s bestimmt auch mal wenn man zu nah an den Tischen vorbeiläuft. Dazu ist es mir zu laut gewesen, und die Musik, die unsere Ohren hier und da mal stückweise erreichte war nervig. 2* Zur Sauberkeit nur so viel, dass es oben in Ordnung war, abgesehen von den Krümeln auf dem Tisch, Teller, Besteck und Gläser aber okay. Die Toiletten auch sauber, es gibt sogar warmes Wasser, nur geruchstechnisch ein Mix aus Bahnhofstoilette und Reinigungsmitteln. 3,5* Das PLV sehe ich zwiegespalten. Das Essen zu dem Preis und dargebotenen durchaus angemessen, bei den Getränken muss ich doch mal näher Hinschauen. Die Fassbiere kosten 0,3 / 2,90€, 0,5 /3,90€ Egal ob Pils oder Weizen. Für Mainzer Verhältnisse sogar noch akzeptabel. Nur bei einem Preis von 2,80€ für ein viertel Liter Wasser, dazu auch noch San Pellegrino, dafür hab ich kein Verständnis. Hochgerechnet teurer als das Bier! Und geöffnet kam es auch schon an den Tisch! Also bleib ich beim Bier hier…
Die Weine, die mir vom Namen her nach nix sagten (immerhin zwei aus Rheinhessen, der Rest Italien) auch am oberen Limit. 2,5*
3 – wenn es sich ergibt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Kuechenreise")
Aposto Mainz
Geh mal Sonntagsmittags in Mainz, so gegen 14 Uhr was essen. Gar nicht so einfach. Viele haben gerade ihr Mittagsgeschäft hinter sich und bereiten sich dann auf den Abend vor. Oder machen grundsätzlich erst gegen 17 oder 18 Uhr auf… Terminlich bedingt konnten wir aber nicht früher und schon gar nicht später. Bleiben also Fastfood-Ketten oder die wenigen Ausnahmen, die aber keine wirkliche Alternative bilden, da unser Anspruch mittlerweile einen gewissen Level erreicht hat. Eine knappe Woche haben wir... mehr lesen
3.0 stars -
"Hier kann man essen, ohne Frage, doch bitte nicht an jedem Tage." NoluxAposto Mainz
Geh mal Sonntagsmittags in Mainz, so gegen 14 Uhr was essen. Gar nicht so einfach. Viele haben gerade ihr Mittagsgeschäft hinter sich und bereiten sich dann auf den Abend vor. Oder machen grundsätzlich erst gegen 17 oder 18 Uhr auf… Terminlich bedingt konnten wir aber nicht früher und schon gar nicht später. Bleiben also Fastfood-Ketten oder die wenigen Ausnahmen, die aber keine wirkliche Alternative bilden, da unser Anspruch mittlerweile einen gewissen Level erreicht hat. Eine knappe Woche haben wir
Geschrieben am 24.01.2016 2016-01-24| Aktualisiert am
26.01.2016
Besucht am 23.01.2016
Gasthaus Böhler
Oberheimbach muss man erst mal finden. Das kleine Dorf mit ca. 650 Einwohnern liegt in einem linksrheinischen Seitental (dem Heimbachtal) zwischen Bingen und Bacharach im „Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal“. Einige Weingüter, die hauptsächlich in Steillagen Weine produzieren, bieten in eigenen Weinstuben auch Essen und Trinken an. Dazu gehört auch Willi Böhler. Und da Wein und Gastronomie nicht ausreichend sind, betreibt er nebenbei auch noch eine Bäckerei mit anhängendem Café. So wundert es auch nicht wirklich, dass das Lokal nur Samstag und Sonntag geöffnet hat. Auch sollte dann reserviert werden.
So tat es auch meine Mutter, die mal wieder eingeladen hatte. Dem Ruf folgten Nolux mit Fräulein, sein Schwesterchen mit Mann und Sohn.
Ich holte unsere Mutter zu Hause ab und wir fuhren schon mal vor. Die drei anderen sollten kurz darauf zu uns stoßen. In Oberheimbach sind erwartungsgemäß die Parkplätze knapp. Nach kurzem Suchen unseres Ziels, (nicht leicht zu finden, nur ein Schild in sechs Metern Höhe weist darauf hin) finden wir dann auch einen Parkplatz nahe der Dorfkirche. Mein Schwager erzählt mir später, dass es Parkplätze zum Lokal gibt, ein paar Meter unterhalb in einer unbeleuchteten Seitengasse. Wen Mann’s weiß…
Nun denn. Wir drei gehen schon mal voraus. Vor der Tür stehen zwei Mädels, qualmend und Rotwein trinkend. Über zwei Stufen geht’s rein. Links zur Bäckerei, rechts in die Gaststube. Die wirkt erst mal hell, gemütlich, sehr urig-rustikal. Die Möbel, alles handgeschnitzte Unikate aus ungarischem Ahorn. (die Frau des Chefs ist eine Ungarin) Sieht toll aus. Auf der rechten Seite drei Tische, dazu Sitzbänke die Rücken an Rücken längsseitig der Tische stehen, auf der Stirnseite im Gang je ein Stuhl. Links dann drei Tische längs gestellt, hinten eine durchgängige Eckbank, vorne fünf Stühle. Insgesamt knapp 30 Plätze. Rechts der Theke wurde gerade ein Durchbruch zu einem neuen Gastraum geschaffen, notdürftig mit Stoffen und Plastikfolie zugedeckt. Zumindest zieht es nicht. Und die Heizung unter der großen Fensterscheibe brummt auch ordentlich.
Ein Tisch mit fünf Personen ist besetzt, drei weitere Gäste folgten uns kurz später. Hinter der teilweise gemauerten Theke steht eine Dame, die den Service schmeißt, bzw. Essen und Trinken serviert. Die Begrüßung ist herzlich, freundlich, wir dürfen uns frei entscheiden wo wir speisen möchten. Die lange Tafel soll es sein, dann kann der kleine Springinsfeld sich frei entfalten und mit „Lightning McQueen“ Kilometer machen…
Wir setzen uns also an den schönen Tisch und auf die erstaunlich bequemen Stühle. Auf dem Tisch liegt eine ausgebreitete Papierserviette als Tischdecke, eine Stumpenkerze sorgt für Behaglichkeit, ein Blumengesteck sorgt für Leben.
Wir bekommen die Karten und bestellen schon mal Getränke. Kurz darauf kommt auch das Schwesterchen mit Anhang. Die Karte ist klein und übersichtlich. Den Anfang machen ein paar Weine aus eigenem Anbau gefolgt von den anderen Getränken. Erfreulich. Weizenbiere (Flaschenbiere) für freundliche 2,50€. Dass ich das noch erleben darf. Da wird man bestimmt auch im tiefsten Bayern neidisch… Und in Mannheim könnte man sich ohne Reue das ein oder andere Hefebierchen extra gönnen… :-)
Doch zurück zur Karte…
Für den kleinen Hunger gibt es etwa Bratwurst, Wildsülze oder diverse Salate. Den Hauptteil machen Schnitzel- und Rumpsteakgerichte aus. Extra zu Ordern bei diesen Hauptgerichten gibt es eine Garnitur aus Beilagensalat und Bratkartoffeln für 5€. Der eigentliche Grund des Besuches sind dann auch die Rumpsteaks. Mama sagt, sie hätte noch kein besseres gegessen als dort, mein Schwager schwärmt auch dafür. Also war die Entscheidung auch nicht schwer zu treffen. Viermal Rumpsteak nach Art des Hauses komplett mit Beilage, Fräulein entschied sich für das Jägerschnitzel ebenfalls komplett. Unser kleiner Rennfahrer bekam eine Riesenbratwurst und extra Bartkartoffeln, die dezenter gewürzt wurden.
Doch zuerst kamen die Getränke. Ich entschied mich dann für das Weizenbier (Franziskaner 0,5 / 2,50€), Fräulein wählte wie meine Mutter den trockenen Spätburgunder (0,2 / 3€). Der war angenehm zu trinken, klassisch geprägt mit Kirsch- und Erdbeeraromen, etwas Mandel und cremig, samtig und rund am Gaumen.
Da an diesem Abend auch eine Geburtstagsgesellschaft in einem Nebenraum verköstigt wurde, waren die Wartezeiten etwas länger. So dauerte es schon gut zwanzig Minuten, bis die Beilagensalate serviert wurden. Die Dame im Service (Maria) machte ihre Sache aber gut und war immer darauf bedacht freundlich und auch schnell zu agieren.
Der Salat…
Eine große Portion, und laut Karte auch nur 2,50€ günstig. Verschiedene Blattsalate bildeten die Grundlage (Lolo Rosso, roter Eichblatt und Kopfsalat), dazu frisch geraspelte Möhren, drei Scheiben Gurke und drei halbe Kirschtomaten waren abwechselnd um den Blattsalat verteilt. Alles soweit frisch und in Ordnung, die Blätter vielleicht etwas zu grob zerpflückt. Dazwischen noch ein paar Scheiben Radieschen verteilt. Nur das Dressing war nicht ganz nach meinem Gusto. Da wurde sicherlich auf ein Fertigprodukt zurückgegriffen und mit Pfeffer und Knoblauch verschlimmbessert. Mir war das im Endeffekt für eine Salatsoße zu scharf. Der Knoblauch wirkte dann auch nach… Erfreulich wiederum die frischen Kräuter, die über die Kreation gestreut wurden, wenn auch nur dezent. 3* für den Salat.
Beim Abräumen fragte Maria nach der Zufriedenheit, wir Männer bestellten je ein Weizenbier nach, wobei ich jetzt eines ohne Alkohol wählte. Kurz darauf brachte Maria zwei Flaschen zum selbst einschenken an den Tisch. Ich hab da jetzt kein Problem mit, beim ersten war auch nicht wirklich die Hefe aufgeschüttelt worden. Das hier ist nun mal eine „Dorfkneipe“, mehr oder weniger ne One-Man-Show, aber beim Service muss ich dann trotzdem Abstriche machen.
Dann kamen die Steaks…
Rumpsteak „nach Art des Hauses“ (14,50€) plus Beilagen (5€)
Auf einem vorgewärmten Teller kam mittig ein schönes Stück Fleisch unter einem Berg von frisch geschmorten Zwiebeln und frisch gebratenen Champignons. Das Fleisch drei Zentimeter dick und knappe 300 Gramm schwer und perfekt in der Zubereitung. Vorher wurde zwar nicht der gewünschte Gargrad erfragt, aber bei dem Ergebnis auch eher rhetorisch. Perfekt angebraten, lang genug ruhen gelassen, schöne Röstaromen und durch und durch saftig und rosa. Kein bisschen eines grauen Randes. Hätte ich nicht so eine schwache Smartphone Kamera hätte ich das gerne festgehalten. Aber seid euch sicher. Es war saulecker. Mit den Zwiebeln und Pilzen ein eine gute Kombi. Keine Ahnung wo das Stück Fleisch herkam, aber es hatte eine Top Qualität! Für das Steak volle 5*!!! Die Bratkartoffeln kamen auf einer großen ovalen Platte von der sich ein jeder selbst bedienen durfte. Genug davon, dass am Ende noch einige zurückgingen. Zwar ohne Zwiebeln und Speck, waren die Erdäpfel aber auch sehr gut in der Zubereitung und mutig gewürzt worden. Was mich etwas stutzig machte, war das helle Pulver, welches sporadisch auf den Kartoffeln lag und ein wenig an Fondor erinnerte aber nicht wirklich danach schmeckte… Mmmmm…. Salz hatte ich an diesem Abend jedenfalls genug. 4*
Jägerschnitzel (7,50€) plus Beilagen (5€)
Fräulein mag kein Fleisch welches sich noch wehrt. Und da für die Vegetarier außer Salat nix geboten wird gab es halt ein Jägerschnitzel. Oder besser gesagt zwei. So groß wie ne Hand und einen Zentimeter dick. Eigentlich viel zu dick. Zu Hause mache ich da drei draus. Dennoch war das Fleisch zart und durchgebraten aber immer noch weit genug entfernt von trocken. Und auch die Panierung war nicht zu dunkel, schlug auch ein paar Wellen. Die Pilze in Ordnung, nur die Soße war leider ein Industrieprodukt. Die zieht den Gesamteindruck etwas nach unten. 3*
Der Kleine hatte keine Mühe mit der Riesenbratwurst (nächste Woche wird er drei) und verlangte noch während er die halbe Wurst samt extra Bartkartoffeln auf dem Teller liegen hatte, einen Nachtisch. Laut Karte gibt es so etwas hier nicht, aber zum Glück wegen des Geburtstages bekam er noch sein Vanilleeis mit Erdbeersoße und Waffelröhrchen serviert in dieser uralten Edelstahl-Eisschale. Der Kleine war zufrieden. Und ist der Neffe zufrieden, freut sich auch der Onkel…
Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen „Verdauer“, vier Williams wurden serviert. Leider kein heimisches Produkt, sondern die billige Ausführung von Schladerer. Kratzte ein bisschen im Hals… Egal. Zu Hause musste noch ein 12-jähriger Macallan herhalten (der aus dem Sherryfass…) Ich war aber auch satt, musste ich das zweite Schnitzel meiner Fr…, meines Fräuleins verputzen.
Wir waren dann auch schon die Letzten, als wir das Lokal verließen. Hinter uns wurde abgeschlossen und das Licht teilweise gelöscht. Es war 21:30 Uhr…
Fazit:
Also Steaks backen kann der Winzer / Bäcker/ Hobbykoch! Auch das Schnitzel war in Ordnung ebenso die Bratkartoffeln. Dafür würde ich gerne wieder kommen. Im Nachhinein auch nicht anders zu erwarten, dass so „schnödes Beiwerk“ wie Soßen und Dressing zugekauft wird. Trotzdem fällt es mir schwer 4* für das Essen zu geben. Aber das Steak war zu perfekt und von bester Qualität, da kann ich nicht anders.
Der Service besteht hier aus einer netten, älteren Dame die Spaß am Job hat, sich es aber auch etwas einfach macht. Das Besteck wird auf einen Haufen vor den Gast gelegt, das Bier muss selbst nachgeschenkt werden. Hier hat es mich jetzt nicht wirklich gestört, da es auch irgendwie zum Ambiente passte… Wie auch immer… Gerade noch 3*
Da wir gerade das Ambiente ansprechen; Urig, rustikal trifft es sicher. Fehlt nur noch die Kuckucksuhr. Und auch schön, dass hier nicht geraucht werden darf. 4,5* Bleibt zu hoffen, dass der neue Anbau mit ähnlich viel Leidenschaft und Geschick gestaltet wird.
Zur Sauberkeit bleibt zu sagen, hier gibt es nix zu bemängeln. Der Gastraum wirkt gepflegt, allein die Servietten als Tischdecke gehörten überdacht. Tische, Wände, Decke und Böden frei von Staub oder gar Spinnweben. Die Toiletten (upstairs im Keller) sind ebenfalls anstandslos, nur Lüften wäre mal ratsam. 4*
Zum PLV kann ich nur sagen, sehr, sehr Ordentlich. Zwar ist ein Rumpsteak mit Beilagen zu 19,50 kein Schnäppchen aber die Qualität und Zubereitung waren es allemal wert. Und auch der Rest lässt den Geldbeutel nicht bluten! 4,5*
3,5 – wenn es sich ergibt, gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Gasthaus Böhler
Oberheimbach muss man erst mal finden. Das kleine Dorf mit ca. 650 Einwohnern liegt in einem linksrheinischen Seitental (dem Heimbachtal) zwischen Bingen und Bacharach im „Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal“. Einige Weingüter, die hauptsächlich in Steillagen Weine produzieren, bieten in eigenen Weinstuben auch Essen und Trinken an. Dazu gehört auch Willi Böhler. Und da Wein und Gastronomie nicht ausreichend sind, betreibt er nebenbei auch noch eine Bäckerei mit anhängendem Café. So wundert es auch nicht wirklich, dass das Lokal nur Samstag... mehr lesen
3.5 stars -
"Perfekte Rumpsteaks im Bergdorf" NoluxGasthaus Böhler
Oberheimbach muss man erst mal finden. Das kleine Dorf mit ca. 650 Einwohnern liegt in einem linksrheinischen Seitental (dem Heimbachtal) zwischen Bingen und Bacharach im „Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal“. Einige Weingüter, die hauptsächlich in Steillagen Weine produzieren, bieten in eigenen Weinstuben auch Essen und Trinken an. Dazu gehört auch Willi Böhler. Und da Wein und Gastronomie nicht ausreichend sind, betreibt er nebenbei auch noch eine Bäckerei mit anhängendem Café. So wundert es auch nicht wirklich, dass das Lokal nur Samstag
Landhaus Stempel
In Ahrweiler hatten wir den Weihnachtsmarkt besucht, und der Plan sah auch vor, dort etwas Gutes zu Essen, gerne deutsche Küche, am liebsten was mit Wild. Leider waren alle Lokalitäten, die mir Würdig erschienen komplett ausgebucht. Nix zu machen. War aber auch zu erwarten. Reservieren wollte ich aber bewusst nicht, da wir uns keinen Termindruck setzen wollten. Also Plan B musste her. Kurz überlegt, was liegt auf dem Heimweg, fiel mir das Landhaus Stempel im beschaulichen Windesheim am unteren Rand des Hunsrücks ein. Unter Weinkennern macht das Dorf an der Nahe seit ein paar Jahren immer wieder mit großartigen Burgundern Furore. Das Landhaus Stempel lag schon länger in meinem Fokus, ergab sich bisher aber nie eine Gelegenheit. Also kurze Rücksprache mit meinem Fräulein, Genehmigt!
Runter von der A61, dann nach gut drei Minuten konnten wir den Autowagen fast vor der Haustür an der Straße parken. Von außen wirkt die Gaststätte sehr rustikal, das Alter macht sich bemerkbar. Gegenüber hat man vor Jahren ein Gästehaus errichtet mit Kegelbahnen im Keller. Wirkt deutlich moderner. Wir also kurz auf die im Aushang befindliche Karte geguckt, Soonwaldhirsch gelesen und über die drei Stufen rein in gute Stube… Die wirkt auch rustikal, helles Holz dominiert an Wänden und Decke, ebenso die Tische, Stühle und Bänke. Der Tresen auch aus demselben Holz geschnitzt. So richtig gefallen tut’s aber nicht. Wirkt es wie eine Kneipe, nur der Stammtisch fehlte…
Wir werden von einer jungen Dame hinter dem Tresen bemerkt und mit einem kurzen Hallo begrüßt. „Ob wir was essen könnten?“ Man erwidert mir positiv, „aber wir müssten hier oben Platz nehmen, unten wäre alles belegt und reserviert.“ Nicht schlimm. Viel schöner war es unten auch nicht, zwar sehr viel heller, weiß dominierte, aber der Raum recht groß und auch recht lieblos eingerichtet. Das Publikum sah nach Stammkundschaft aus und wohl schon zu Zeiten hier als der Vater des heutigen jungen Küchenchefs hier noch kochte.
Wir setzten uns dann an einen Ecktisch, der auch Platz für fünf Personen bot. Auf dem Tisch eine Schiefertafel auf der eine kleine Laterne stand, ein Glas dessen Inhalt ich nicht mehr weiß und zwei Streuer mit Salz und einem anderen grauen Pulver…
Es dauerte dann nicht lange, da wurden uns die Karten gereicht und gleichzeitig das Teelicht entzündet, was aber bald wieder ausging, da eigentlich schon runtergebrannt. Und schon der erste Dämpfer. Da steht nix von Hirsch. Sollte man mal die Karte außen austauschen. Nun denn. Das Menü (4 Gänge für 37€) konnte eigentlich schon gefallen, aber so gut war es mit dem Hunger jetzt auch nicht bestellt. Die Karte ist klein und gut durchdacht. Regionale Produkte und Küche werden hier angeboten. Und immer was die Saison zu bieten hat. Dazu beste Weine vor allem aus Windesheim und ein paar aus umliegenden Ortschaften, ausschließlich von der Nahe. Ich persönlich hätte mir etwas mehr Auswahl gewünscht (gut, Riesling gibt es ausreichend, sogar ein Großes Gewächs vom Weingut Schäfer / Burg Layen, aber die Roten kommen mir zu kurz…), sowohl bei den Weinen im offenen Ausschank aber vor allem bei den Flaschenweinen. Bietet unsere Region so viel gute Weine, gerade in Windesheim was weiße und rote Burgunder angeht…
Vorweg dufte es für mich aber ein alkoholfreies Kirner Weizen sein (0,5/ 3,50€) - Gegen den Durst. Fräulein wählte einen trockenen Spätburgunder (0,2/4,50€) vom Weingut Lindenhof / Windesheim. Dazu ein kleines Wasser (0,2/1,90€) welches am Tisch von der Kellnerin eingegossen wurde. Nachdem wir auch die Speisenbestellung aufgaben, stellte uns eine weitere, etwas ältere (Aushilfs-?) Servicekraft ein Öl und ein paar Scheiben Baguette auf den Tisch. Danach brachte sie uns zwei eiskalte Teller für Brot und Öl. Das Olivenöl, aromatisiert mit Rosmarinzweigen in der Flasche, konnte überzeugen. Auf das durchschnittliche Weißbrot geträufelt und ein paar Körner Salz aus dem Streuer war das ein leckerer Auftakt. Das Besteck, welches uns dann an den Tisch gebracht wurde wird wohl neben den Tellern im Kühlschrank gelagert. Sehr, sehr kalt! Dann kamen die Vorspeisen…
Rinderkraftbrühe (4,50€)
Fräulein hatte Lust auf warme Suppe, dazu gab es in der weißen Suppenterrine Markklößchen und Gemüseeinlagen. Die Klößchen waren akzeptabel, mir hatte die Suppe aber zu wenig Wumms. Mehr eine kräftigere Gemüsebrühe denn Rind. Salz fehlte auch. Aber dem Fräulein war’s Recht. Dann will ich mal nicht so sein. Ich hatte ja auch nur einen Löffel zum Probieren. 3*
Lachstatar (9,50€)
Optisch schön angerichtet. Ein Türmchen geräuchertes Lachstatar, daneben Berglinsensalat und ein Klecks Cremé Fraiche, garniert mit Gartenkresse. Ein bisschen Olivenöl und Balsamicopunkte die weitere Tellerdeko. Hätte man den Balsamico unter die Linsen gegeben, wären die perfekt gewesen. So waren sie etwas langweilig aber sonst gut im Biss und schmackhaft. Der Lachs war lecker, wenn auch nicht selbst geräuchert, reichlich was die Portion anging. Untergemischt waren Radieschen Stücke, was eine gewisse Schärfe ins Spiel brachte. Einzig dieser verunglückte Kartoffelchip der oben im Turm steckte blieb nach einem Bissen auf dem Teller liegen. Der gefiel gar nicht. Zu lange im Fett gebadet… Und die Cremé Fraiche kam leider direkt aus der Packung auf den Teller. Da wäre etwas mehr Raffinesse gut gewesen. Nur etwas Salz und Pfeffer, gut wär es gewesen. So gerade 3,5*
Die Vorspeisen waren okay, mit etwas mehr Liebe und Feingefühl wäre mehr drin gewesen. Zeit um die Toiletten aufzusuchen. Die gehörten mal gründlich überholt. Wenn ich mich nicht irre, könnten die so noch aus den Achtzigern stammen. Funktioniert hat alles, sauber war es auch.
Zurück dann am Tisch bestellte ich mir dann auch noch einen Spätburgunder und tat es somit meinem Fräulein gleich. Ebenfalls folgte auch ein kleines Wasser. Und das war auch so eiskalt. Brrrr……
Naja, warm wird’s ja von alleine… Mittlerweile füllte sich auch der kleine Gastraum in dem wir saßen, mansche mussten sogar wieder weggeschickt werden, da kein Platz mehr war…
Zeitgleich serviert, die Hauptgänge:
Käsespäzle (9,50€)
Vorweg bekam meine Begleiterin einen Beilagensalat, der bestand aus Kopfsalat und rotem Eichblatt. Unten versteckte sich auch weißer Krautsalat. Ein Stückchen Tomate und das Radieschen brachten Farbe auf den Teller. Das Dressing war sein fein, gutes Öl-Essig-Gemisch. Guter Salat!
Die „Allgäuer Käs‘ Spätzle“ waren dem Anschein nach selbst gemacht. Wahrscheinlich sogar geschabt. Hatten genug Salz gesehen und waren sehr fluffig. Der Käse zum Glück nicht zu mächtig, und geschmacklich präsent genug aber nicht dominierend. Ich fand es schon fast ein leichtes Gericht. Und die Röstzwiebeln wurden ihrem Namen gerecht und waren ausgezeichnet. Gutes, rundes Gericht. Sehr gerne wieder! 4,5*
Bretzenheimer Damhirschrücken (23€)
Der Preis erst mal ne Ansage. Und laut Karte mit Spätburgunderjus, Rosenkohl und Rosmarinkartoffeln. Gleich vorweg. Ich fand’s mehr als gut. Um mit dem schlechten zu beginnen – die Jus. Selbst angesetzt, keine Frage, aber hier war mir das Gemüse zu dominant. Wenig von Wild, geschweige denn Spätburgunder. Dafür das Fleisch einfach perfekt. Allein schon die tolle Anrichteweise. Mittig auf dem Soßenspiegel lachten mich zwei Stücke rosa Wild an (eigentlich ist es ja kein „Wild“. Wird es auf Weiden gehalten, zugefüttert. Hier ist es ein Hobby des Seniorchefs, und er hält sich das Vieh selbst im 15 km entfernten Bretzenheim).
Geschmacklich aber ohne Kritik. Da stimmte alles. Der Rosenkohl war blanchiert und dann in Butter geschwenkt, hatte noch einen schönen Biss und angenehme Würze. Ebenso die Rosmarinkartoffeln, die Abwechselnd mit dem Kohl rund um das Fleisch lagen. Schöne Kartoffelsorte, mit Rosmarinsalz gewürzt. Dazu der feine, kraftvolle Spätburgunder (den ich in der Soße vermisste..) Ein feines Gericht. Etwas teuer, aber gut. Wenn jetzt noch die Soße stimmt gibt’s volle Punktzahl. 4,5*
Wir waren beide satt, beim Abräumen wurde noch mal nachgefragt ob alles recht war und ob es noch etwas sein darf. Ich verlangte dann die Rechnung. Die kam auch bald, ein ordentlicher Beleg, bezahlt hatte ich dann bar plus Trinkgeld.
Fazit:
Der junge Koch versteht sein Handwerk, kann kochen. Die Ideen sind da, die Produkte stimmen. Wenn er seine Vorstellungen noch besser umsetzen kann wird das was Großes dort in Windesheim. Die wenigen Punkte, die ich ansprach trüben etwas den Gesamteindruck, das Essen aber immer noch mit 4* als sehr gut zu bezeichnen. Ich bin fest überzeugt, der Junge kann noch mehr!
Was ich vom Service auch behaupten muss! Das war etwas herzlos. Die kalte Begrüßung, die Teller, Bestecke und das Wasser noch kälter. Am Gast zu schnell. Hier wird erst gar nicht versucht irgendeine Beziehung aufzubauen. Servieren, abräumen, rausschmeißen. (vielleicht nicht ganz so arg, aber dem Sinn nach..) Schade eigentlich. 2,5* Das Ambiente lässt auch zu wünschen übrig. Eigentlich mag ich das rustikale, aber hier das hat für mich mehr Kneipencharakter. Nicht schmuddelig oder negativ in irgendeiner Art, aber es kommt einfach kein Wohlgefühl auf… Das bisschen Deko passend zu Jahreszeit rettet da nix. Hier und da ein Geweih, oder Bilder aus dem Soonwald und von der Nahe würden das alles aufpeppen. Und der Raum unten wirkt eher wie eine Turnhalle, in der Tische stehen. 2,5* An der Sauberkeit gibt es eigentlich nichts zu bemängeln, außer am Alter der sanitären Einrichtung. Ansonsten alles in Ordnung. 4* PLV ist mir auch 4* wert, kleiner Dämpfer durch das (im Gegensatz zu den anderen Preisen) etwas teure Damwild.
Trotz allem werde ich bestimmt wieder hier einkehren. Das Essen hat mich überzeugt, da kann ich auf jeden Fall das Ambiente verkraften, und der Service hat vielleicht ja auch nur einen schwachen Tag gehabt.
3,5 – wenn es sich ergibt, gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Landhaus Stempel
In Ahrweiler hatten wir den Weihnachtsmarkt besucht, und der Plan sah auch vor, dort etwas Gutes zu Essen, gerne deutsche Küche, am liebsten was mit Wild. Leider waren alle Lokalitäten, die mir Würdig erschienen komplett ausgebucht. Nix zu machen. War aber auch zu erwarten. Reservieren wollte ich aber bewusst nicht, da wir uns keinen Termindruck setzen wollten. Also Plan B musste her. Kurz überlegt, was liegt auf dem Heimweg, fiel mir das Landhaus Stempel im beschaulichen Windesheim am unteren... mehr lesen
3.5 stars -
"Gute Regionale Küche die mit Sicherheit noch mehr kann. Die Einrichtung gehört überdacht..." NoluxLandhaus Stempel
In Ahrweiler hatten wir den Weihnachtsmarkt besucht, und der Plan sah auch vor, dort etwas Gutes zu Essen, gerne deutsche Küche, am liebsten was mit Wild. Leider waren alle Lokalitäten, die mir Würdig erschienen komplett ausgebucht. Nix zu machen. War aber auch zu erwarten. Reservieren wollte ich aber bewusst nicht, da wir uns keinen Termindruck setzen wollten. Also Plan B musste her. Kurz überlegt, was liegt auf dem Heimweg, fiel mir das Landhaus Stempel im beschaulichen Windesheim am unteren
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Diese Bewertung zu lesen stiehlt Ihnen eine Menge Zeit. Hierfür bitte ich vorab für Entschuldigung. Am besten zu ertragen mit einem guten Glas Wein....
Laurenz
In Mainz gibt es zahlreiche Weinstuben. Ein Großteil dieser Lokale hat Eines gemeinsam. Es gibt sie schon ewig, das kulinarische Angebot ist gleich, die Weine gab es so auch schon vor dreißig Jahren, das Publikum ist auch noch das Selbe und ganz wichtig: Junge weinbegeisterte Menschen werden dort nicht wirklich glücklich, da es diesen Institutionen der Mainzer Gastlichkeit schwer fällt Neues zu wagen und dem Konzept einen modernen Anstrich zu verpassen.
Keine Frage, die alteingesessenen Mainzer Weinstuben gehören hier her wie der Dom und ihr Kardinal, und es nach wie vor schwer am Wochenende dort einen Platz zu bekommen, ABER!
Die rheinhessische Weinlandschaft befindet sich seit gut zehn Jahren im Umbruch. Junge, neugierige, studierte und vor Allem äußerst talentierte Winzer/innen sind auf dem Vormarsch und geben dem rheinhessischen (und auch dem deutschen) Wein ein neues modernes Gesicht. Da sollte auch Mainz, als eine der „Great Wine Capital“ nicht wegsehen und stillstehen… Doch zum Glück gibt es ja jetzt das
Diese Location hat in Mainz wirklich gefehlt. Und es ärgert mich umso mehr, dass ich nur noch eine Woche in unserer Landeshauptstadt wohne. Ich war von unserem Besuch an diesem Sonntag wirklich sehr angetan! Natürlich bekommt man als weinaffiner Mensch wie ich das mit, wenn sich so ein Ort in der Stadt bemerkbar macht. Nur gute Kritiken hörte ich, das Weinangebot sei überragend und die Küche jung und kreativ. Da war klar, das bleibt nicht lange ein Geheimtipp. Kein Handkäs mit Mussig, oder Schnitzel mit trocken Brot oder Winzersteaks mit Instantbrühe… nein, die Karte ist Ausrufzeichen und Weckruf zugleich! Doch dazu später…
Ins Laurenz wollten Ich (Fräulein erst mal weniger…) schon zuvor, richtig konkret wurde es, als sich Kritikerfreundin PetraIO mit Mann für einen Besuch in Mainz angekündigt hatten. Der Besuch im Laurenz scheiterte damals an der Speisekarte. Sehr klein, sehr speziell und wenig bis nix für Fräuleins Gaumen. Aber wenn selbst die vegetarischen Fischliebhaber aus der Edelsteinstadt die Karte toll finden, sollte es meiner besseren Hälfte doch auch nicht schwer fallen dort fündig zu werden. Um es kurz zu machen. Sie war hinterher begeistert! Alles richtig gemacht :-)
Die Reservierung hatte ich zwei Wochen vorher per Email gemacht, der Kontakt sehr freundlich, man ist gleich per Du und man wird auch gleich gefragt wie lange man bleiben möchte. Sollte ich mich jetzt schon gehetzt fühlen? „Gerne auch bis zum Schluss“ wird noch angemerkt. Letztendlich trug man uns ein von 18:30 bis 21:00. Sollte auf jeden Fall reichen. Aber wir werden sehen… ;-)
Es war Sonntag, Fräulein hatte morgens einen „geschäftlichen Termin“, ich vergnügte mich (oder versuchte es) bei „Best of Mainzer Wein, böse Zungen nennen es auch „Worst of Mainzer Wein“… 75 Weine von 22 Mainzer Winzern, frei zu verkosten. Da die Qualität in diesem Jahr mal wieder nicht berühmt war (bis auf eine Hand voll Ausnahmen) war ich am Ende auch noch recht gut in der Verfassung. Die halbe Stunde zu Fuß zum Lokal tat ihr Übriges. Auf halben Weg mein Fräulein an der Straßenbahn abgeholt standen wir fast pünktlich in der Mainzer Neustadt vor dem Laurenz. Ein kleines Ecklokal, knappe zehn Gehminuten vom Mainzer Hauptbahnhof entfernt. Draußen waren schon Sitzgelegenheiten aufgebaut, eine Weinkarte auf einem Holztresen ließ meine Vorfreude weiter steigen. Wir spazierten also durch die offene Tür in die Weinbar. Es ist schon gut was los. Der vordere, untere Teil gleicht schon einer Bar, ein Tresen mit Barhockern, alles aus rustikalem Holz. Ein paar Stufen hoch in den eigentlichen Gastraum und Richtung Toiletten. Dort dürfen wir nach freundlicher Begrüßung und Blick ins Reservierungsbuch am reservierten Tisch Platz nehmen. Die Jacken werden uns abgenommen und man ist auch hier gleich wieder per Du. Bis dahin sorgte sich der junge Herr um uns, der meine Email Reservierung kommunizierte. Dann trat fast nur noch eine junge, gutaussehende Bedienung auf den Plan. Charmant, freundlich, fix und vor allem auch wissend, was sie verkauft. Die Karten liegen schon auf dem Tisch, wir werden aber schon nach einem ersten Wunsch gefragt. Da wir die Karte aber noch nicht wirklich gesichtet haben, bestellen wir erst mal eine Flasche Wasser medium (0,75 / 4,80€). Dann nehme ich mir die Karte zur Brust. Die hatte ich natürlich vorab im Netz studiert.
Physisch ist die Karte gestaltet aus Weinkartons der dargebotenen Winzer. Sehr einfallsreich und pfiffig. Das Speisenangebot (siehe auch die Fotos) ist ausgefallen, raffiniert und liest sich lecker und spannend. Es wird regelmäßig ergänzt, abgewandelt, erweitert. Zu meiner Überraschung wurde auch ein Menü angeboten, doch ganz so viel Appetit hatte ich doch nicht. Also wählten wir etwas Kleines für Vorneweg und dann einen Hauptgang. Preislich ist es nicht ganz einfach zu erkennen, ob es nun eine Vorspeise, ein Zwischengericht oder doch ein Hauptgang ist. Das teuerste kostete gerade mal 16€. Ob die Portionen klein zu erwarten sind??? Abwarten und Wein trinken. Und da ist sie wieder. Die Unentschlossenheit. An dieser Karte können sich die alten Mainzer Weinstubenbesitzer eine dicke Scheibe abschneiden. Hier trifft sich Rheinhessens junge Weinelite. Große Namen wie Wittmann, Wagner-Stempel, Gunderloch, Battenfeld-Spanier und Raumland stehen auf den gleichen Seiten wie Schätzel, Seehof, Wechsler, Knewitz, Mattern, Manz und Thörle. Und alles zu äußerst fairen Preisen. Alle 180 Weine mitnehmbar zu Winzerpreisen, im Lokal selbst wird je Flasche ein Korkgeld von nur 10 (in Worten zehn) Euro aufgeschlagen. Respekt!!! Nur mal ein Beispiel für unsere Schaumweinfreunde hier: Raumland, Deutschlands bester Sekterzeuger ist mit fünf Sekten vertreten. Sein Triumvirat, 2008, Grande Cuvée Brut kostet hier lachhafte 46€.
Neben den rheinhessischen Gewächsen noch ein paar französische Flaschen. Die braucht es für mich aber nicht wirklich. Ich entscheide mich dann erst mal für einen trockenen Riesling aus dem Hause Wagner-Stempel / Siefersheim. (0,2/5,60€) Fräulein folgt meiner Empfehlung und vergnügt sich mit einem Rhabarber Spritz vom jungen Daniel Mattern (5,80€) Das Getränk hat jetzt schon eine Art Kultstatus in Rheinhessen. Dabei macht der junge Kerl erst seit fast 5 Jahren selbst Wein.
Serviert werden die beiden Weine in schönen Gläsern und sind perfekt temperiert. Man wünscht uns viel Spaß damit und wir geben auch zugleich unsere Bestellung auf.
Mein Riesling ist ein schöner, typischer Siefersheimer Riesling. Eine prägnante Säure, saftig, angenehm trocken und schön mineralisch. Saulecker. Fräulein ist sehr zufrieden mit ihrem herb fruchtigen Getränk.
Mittlerweile wird es voll um uns herum, auch direkt neben uns (ebenfalls reserviert) setzen sich ein Mann mit seiner jungen Tochter. Natürlich kommen wir ins Gespräch und merken dass wir mehr geneinsam haben als zunächst ersichtlich. So erfahren wir auch, was es mit den stilvollen Tischen, Stühlen und der Einrichtung generell hier auf sich hat. Der junge Mann neben mir hat diese in Handarbeit selbst gebaut. Dafür wurde größtenteils Holz von alten Weinkisten eines Ingelheimer Winzers verwendet. Alles Unikate. So wundert es auch nicht, dass der Schöpfer der Werke Stammgast im Laurenz ist.
Die Tische also aus Holz, hier und da noch mit Brandzeichen des Winzers, dunkel gestrichen, an den Kanten eiserne Winkel, befestigt mit ordinären Senk-Schlitzschrauben. Die Stühle eine Spur moderner, aber bequem. Die Wände sind weiß, es wirkt hell und freundlich. Auf dem Tisch eine Vase mit einem Zweig drin, der mich an Oliven erinnert. Besteck gibt es erst nach Bestellung. Nach kurzer Zeit gibt es dann auch endlich etwas zwischen die Kiemen. Einen Gruß aus der Küche gibt es erwartungsgemäß nicht, also orderten wir:
Portion Bauernbrot (1,50€), 1x Oliven (3,50€) und eine Portion Chorizo Estragon Butter (1,50€)
Alles serviert in je einer weißen Porzellanschale. Und das Brot war soooo gut. Im Konvektomat noch mal angewärmt war es eines besten Brote, die ich bisher gegessen habe. Wirklich! Ich weiß leider nur noch, dass es von einem Mainzer Bäcker ist. Ich muss nochmal nachfragen… Die Butter hatte leider wenig von der Chorizo, dafür aber gut schmeckbar der Estragon. Die Oliven waren groß, grün und schwarz, die schwarzen noch mit Stein. Die waren okay, aber nichts Besonderes. Für vornweg, zum Wein aber passend und stimmig. 4* (Das Brot hat 5* verdient)
Während wir noch gemütlich schmausten fragte unsere Bedienung ob sie mit dem Abrufen der Hauptspeisen noch warten solle. Ich meinte dann, „Danke, gib uns noch zehn Minuten, wir haben es nicht eilig“. Schön, wenn man sich so um die Gäste sorgt und dabei natürlich, freundlich und ehrlich bleibt. Ganz groß für eine „Weinstube“.
Doch dann. Das Unvermeidliche traf ein; mein Wein wurde alle. Und auch Fräuleins Rhabarber Spritz schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Also musste Nachschub her. Meinem Fräulein empfahl ich eine trockenen Riesling vom jungen Winzer Tobias Knewitz aus Appenheim (0,2/5,40€), ich versuchte mit Blick auf mein Hauptgericht einen trockenen Spätburgunder vom Weingut Battenfeld Spanier aus Hohen-Sülzen (0,2/6,10€). Beide Weine wieder schöne serviert, der Riesling nicht ganz so knackig wie der von Wagner-Stempel, eine Spur eleganter, etwas cremiger aber dennoch eine schöne Mineralität. Da merkt man die Unterschiede der jeweiligen Böden, auf denen die Weine gewachsen sind. Herrscht in Siefersheim vulkanisch durchsetzter Boden vor, sind es in Appenheim die Kalkriffs und tiefgründige Lehmböden. (so, jetzt aber genug mit dem Klugschei..erei und Fachchinesisch ;-)) Aber noch ein Wort zum Spätburgunder; Klassisch, nach Kirsche schmeckend, gutes Gerüst, feine Tannine. Lang und gut.
Die Hauptgänge:
Pulpo (14€)
In der Karte wird weiter genannt: Fregola, Radicchio in Tomatenessig geschmort, junge Belper Knolle. Was zu Geier ist junge Belper Knolle? Ich dachte erst an Bamberger Hörnchen. Als der Teller dann vor Fräulein stand war von Kartoffeln nix zu sehen. Und was ist Fregola? Fragole sind Erdbeeren. Keine zu sehen. Also auch kein Schreibfehler. Den Radicchio haben wir gleich erkannt. Der war echt gut angemacht. Noch mit Biss, die Struktur erhalten und ein fein säuerliches Aroma. Und was ist das weiße krümelige Zeug drum herum? Ziegenkäse? Nein. Das ist die Belper Knolle.
(„Wie schon vor 20 Jahren wird die Belper Knolle immer noch von Hand geformt. Die Milch und der Knoblauch kommen aus Belp (so auch der Name), der Pfeffer aus dem Oberland und das Salz aus dem Himalaja. Mittelbrüchiger Teig, Zart Schmelzend im Mund, lang anhaltendes reiches Aroma an Knoblauch und Pfeffer angenehm prickelnd im Mund. Wissenswertes: Eignet sich ausgezeichnet zum Hobeln über Nudelgerichte oder andere Speisen“ / von www.belper-knolle.de)
Eine völlig neue Erfahrung für uns. Der Pulpo dagegen nicht. Reichlich marinierter Kraken mit ein paar Pinienkernen und Kräutern. Sehr zart und schmackhaft. Platziert auf einem Bett von Rucola und ganz unten, ach ja. Die Fregola. Eine Sardische Nudelspezialität. Zu Kugeln geformte Nudelbällchen die schön al dente waren und wohl in einer Art Pesto geschwenkt wurden. Feines Gericht, passend zum Riesling und nachahmungswert. Chapeau! 4,5*
Kalbsrücken (16€)
In der Karte weiter genannt: Karotten-Macadamianuss-Püree, Rucolapesto, Spitzkohlriegel und Morcheljus. Das klingt doch schon geil, oder? Und ehrlich war ich auch froh, dass es drei Scheibchen von dem Kälbchen waren. Sehr saftig gebraten, schön rosa und würzig. Dazu das Püree von Karotte und Macadamia. Welche geniale Verbindung. Cremig, nussig, leicht süß und vor allem warm. Der Koch hat‘s drauf! Leider fiel die Jus etwas ab, schmeckte ich nichts von Morcheln. Lecker war sie allemal! Und dann noch der Spitzkohlriegel. Was sollte ich mir darunter vorstellen? Es kam eine Art Lasagne von blanchierten Spitzkohlblättern die wirklich gut abgeschmeckt waren. Mir ist nur nicht in den Sinn gekommen, was da so lecker war. Ich kenne den Geschmack… Die bei Sträußchen Kerbel als Deko waren die einzigen Kräuter die ich fand. Vom Rucolapesto keine Spur. Das Gericht in sich trotzdem stimmig und rund und vor allem sehr gut und lecker! 4,5*
Auf Nachfrage beim Abräumen der Teller wurde mir dann erklärt, dass der Kalbsrücken mit dem Pesto eingerieben wurde. Gut. Ich habe das so nicht bemerkt.
Wir bestellten dann noch eine Runde Getränke und unterhielten uns weiter mit unseren netten Tischnachbarn. Die hatten dann auch ihr Essen bekommen. Lammkarree zu Beispiel, mit Taboule, Ziegenfrischkäse, Schalottenconfit und Trauben. Liest sich gut, sah gut aus, roch gut. Wir bekamen Gelüste. Ein Dessert muss her. Fräulein steht auf Süß, ich wollte Käse…
Schokoladenganache, Keks, Cassis-Eis, Zitrusschmand (8€)
Alle Süßmäuler müssen nun stark sein. Auch so etwas hatte ich selten im Mund. Kennt ihr die halbfeste Schokoladen Konsistenz aus den sündhaft teuren belgischen Pralinen? Mit einem leicht kühlenden Effekt auf der Zunge? Und dabei endlos schokoladig, und cremig? Das verpackt in eine hauchdünne Schokoladenhülle die so schön knackt beim Durchstechen? Ja? Das war besser! Und dann noch das sehr aromatische Cassis Eis (eher Sorbet). Da war bestimmt wieder der Paco-Jet im Spiel. So cremig wie das war. Einfach nur gut! Der Zitrusschmand brachte etwas frische in das superbe Gericht. Und die zerbröselten Kekse den nötigen Crunch. Das war Sünde pur!!! 5*
Schweizer Käsevariationen, Quittenkompott, Bauernbrot (9€)
Schon lange kein Käse mehr gehabt zum Dessert. Ich krieg auch nicht mehr alle zusammen. Es waren zumindest zwei Sorten Edamer, ein Blauschimmelkäse, ein milder Ziegenkäse. Dazu das Quittenkompott und das geile Brot vom Beginn. Ich war sehr zufrieden mit dem Gebotenen. Die Käse hatten alle die richtige Temperatur und danach war ich dann auch endlich satt. 4*
Auf meine Frage hin bei unserer Bedienung nach den Käsesorten, kam kurz darauf der junge Küchenchef zu mir an den Tisch, dabei ein schlaues Büchlein in der Hand und er erklärte mir kurz die Herkunft der Käse. Man kenne die Käserei persönlich und probiert immer neu. Wir kamen noch weiter ins Gespräch, ein wenig Austausch von Küchenlatein und natürlich durfte das dicke Lob meinerseits nicht fehlen. Ich war wirklich sehr zufrieden mit dem Essen und dem Drumherum und dem ganzen Abend.
Noch zu erwähnen zwei Dinge. Mein Tischnachbar wollte auch ein „Dessert“. Also bestellt man sich einmal das „Geröstete Knochenmark vom Rind“ mit Petersilie, Parmesan, Kapern, Jus und Brot. Also sowas hab ich echt noch nicht gesehen. Der Knochen der Länge nach halbiert und dann das Mark (wohl durch übergießen mit heißem Fett) geröstet. Roch etwas streng aber die Beiden waren begeistert.
Da ich nach dem Käse keinen Wein mehr hatte, Fräulein aber zwischenzeitlich noch mal nachbestellte wollt ich auch noch ein Piffchen. (rheinhessisch für eine halbe Portion, sprich 0,1) Gerne vorab Probieren war möglich. Nach zwei Pröbchen gab ich aber auf und beließ es bei dem was ich bis dato hatte. Ich half meiner Gegenüber beim Riesling. Um kurz nach neun, zwischendurch wurden wir gefragt ob wir noch bleiben, verlangte ich dann die Rechnung. Knapp 100 € waren fällig. Klingt erst mal viel, doch wenn man so säuft (45€ an Getränken) kein Wunder. Ich habe gern das Geld dort gelassen. Hier war mir es jeder Cent wert!
Fazit:
Diese Überraschungen sind mir die Liebsten. Eine Weinstube wie sie Mainz gebraucht hat.
Das Essen ist vielseitig, spannend und nicht von der Stange. Da wird sich Gedanken gemacht, ist kreativ und dazu noch äußerst lecker und auch günstig! 4,5*
Der Service ist freundlich, kompetent und immer da wenn er gebraucht wird. Auf Fragen geht man ein und der Küchenchef ist sich nicht zu schade an den Tisch zu kommen! Besser geht es kaum 4,5*
Das Ambiente ist modern gestaltet, an der einen Wand noch Hinweise auf bevorstehende Weinabende und Veranstaltungen, sowie spezielle Weine und Angebote. Ich fühlte mich dort wohl, passt! 5*
Sauber war es auch in allen Bereichen. Die Toiletten teilweise modern, der Boden sollte mal ausgewechselt werden, dann passt das auch zu der halb hohen Wandvertäfelung. 4*
Das Preis-Leistungs-Verhältnis kann nur eine Note bekommen. Was hier abgeliefert wurde ist große Klasse und verdient ganz klar 5*
Wir kommen ganz sicher wieder!!!
P.S. Sorry, dass es so lang geworden ist und ich auch etwas zu euphorisch war. Ich meine es leider wirklich ernst, denn was hier präsentiert wird ist genau nach meinem Gusto!!!
5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")