Geschrieben am 28.09.2023 2023-09-28| Aktualisiert am
16.10.2023
Besucht am 12.03.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 136 EUR
Bereits im April 2022 eröffneten Ulrike und Daniel Bößhar ihr Restaurant in Kusel.
GastroGuide-Kollege "Der Borgfelde"r trug das Restaurant bei Gastroguide ein.
Und ich wusste von nix, erfuhr erst im März 2023 zufällig von diesem Restaurant!
Feuer und Flamme war ich nach der Sichtung der Online-Speisekarte.
Sofort rief ich an. Frau Bößhar bedauerte am Telefon: An diesem Sonntag war kein Platz mehr frei.
Eigentlich hatte ich es so erwartet.
5 Minuten später klingelte unser Telefon. Frau Bößhar fragte, ob wir noch Lust auf den Besuch hätten!
Ein 6er-Tisch hatte abgesagt und wir konnten so den Verlust gerne ein wenig ausgleichen.
Herr und Frau Bößhar hatten vorher ihre Wirkungsstätte am Tegernsee. Nachdem sie aber von dem Leerstand in Kusel erfuhren, beschloss das gastronomieerfahrene Paar in Daniel Bößhars Heimat ein eigene Restaurant zu eröffnen. Vor der Eröffnung wurde umfassend renoviert. Im kleinen und feinen Restaurant finden knapp 30 Gäste Platz.
Am frühen Abend trafen wir in Kusel ein. Vor gut über 20 Jahren verbrachte ich oft und gerne Zeit im Café am Markt. Nun ist es das Daniels! .
Restauranteigene Parkplätze gibt es hier nicht. Aber sie sind durchaus in der Nähe kostenfrei zu finden.
Frau Bößhar begrüßte uns herzlich und wir durften unter den noch freien Tischen wählen, die Speisekarte wurde gereicht. .
Sehr ansprechend wurde hier renoviert. Wir fühlten uns sofort wohl. .
Unser Durstlöscher, 1 Flasche Mineralwasser, 0,75 l zu erfreulichen € 5,90 (inzwischen € 6,20) war schnell bestellt und serviert.
Als Aperitif vertrauten wir Frau Bößhars Empfehlung: Crèmant, 0,1 l - € 8,00. .
Unterstützt wurde Frau Bößhar von einer jungen Mitarbeiterin, eventuell die Tochter.
Den gesamten Abend wurden wir hier bestens versorgt, nein: umsorgt!
Die übersichtliche Speisekarte machte uns zu schaffen. Denn es hörte sich wirklich alles so verlockend an.
Ulrike Bößhar stand uns mit Rat und Tat zur Seite.
Aus den wechselnden Menüs können sich die Gäste ihre 3 – 7 Gänge zusammenstellen.
Bei unserem sehr spontanen ersten Besuch waren wir nicht so hungrig.
Daher entschieden wir uns nur für 2 Gänge, frei aus den Menüs gewählt.
Vorab grüßte die Küche mit luftigem Luxemburger Weißbrot und einem cremig-würzigen Spundekäs. Baguette + Spundekäs
Damit nicht genug. Es folgte eine feine Frischkäsemousse auf Kimchi, mild geräuchertem Forellenfillet mit Yuzoperlen. Küchengruß
Immer wieder schön, wenn die Erwartungen nicht erfüllt, sondern mehr als übertroffen werden! Und das sollte auch so weiter gehen!
Unsere Vorspeisen:
Für meinen Mann: Getauchte Jakobsmuschel, Belugalinsen, Yuzo-Sake Beurre blanc - € 22,00. Jakobsmuschel, Belugalinsen, Yuzo-Sake Beurre blanc
Nach dem ersten Happen ging der Daumen hoch. Die Jakobsmuscheln waren auf den Punkt glasig gegart. Trotz der aromatischen Begleiter wurde das nussige Eigenaroma der Muscheln nicht überlagert. Sehr passend wurde noch mit frischer Brunnenkresse dekoriert.
Meine Wahl: Zitronencarpaccio, Rucola, Parmesan, Pinienkerne - € 13,00. Zitronencarpaccio, Rucola, Parmesan, Pinienkerne
Ein Gericht, das ich noch auf keiner Speisekarte fand. Und dafür bin ich immer zu haben. Als Zitrusliebhaberin sowieso. Hier kam die sizilianische Cedrozitrone zum Einsatz. Die besticht durch tollen Duft und dem Aroma der dicken Schale. Fruchtfleisch hat sie weniger zu bieten.
Die hauchzart aufgeschnitte Zitrone in Kombination mit würzigem Rucola, dem Parmesan und gerösteten Pinienkerne. War dies eine außergewöhnliche und außergewöhnlich gute Vorspeise.
Zu unseren Hauptgängen bestellten wir den 2021er Pinot Blanc, trocken, Weingut Koenen, Mosel. 0,25 l - € 7,50.
Skreifilet, Belugalinsen, Blumenkohl - € 34,00. Die Wahl meines Mannes. Skreifilet, Belugalinsen, Blumenkohl
Kabeljau liebt mein Mann. Der norwegische große Bruder Skrei darf in der Saison nicht fehlen.
So gab es nach der Vorspeise zum zweiten Mal Linsen. Dies fiel uns erst beim Servieren des Hauptganges auf. Störte aber überhaupt nicht, denn sowohl Linsen als auch Blumenkohl mag mein Mann sehr.
Daniel Bößhar scheut die Würze nicht. Das Schaumsößchen war erstklassig und passend. Auch hier war die Brunnenkresse wieder eine passende Bereicherung des Gerichtes.
Eine für mich ungewöhnliche Wahl: Bauch und Zunge vom Salzwiesenlamm, Artischocken, Ravioli - € 34,00. Bauch und Zunge vom Salzwiesenlamm, Artischocken, Ravioli
Lamm mag ich gerne. Aber Bauch und Zunge?
Nach den Küchengrüßen und Vorspeisen hatte mich Daniel Bößhar bereits in seinen Bann gezogen.
Letztlich dachte ich: Wenn er mich damit überzeugt, hat er’s wirklich drauf!
Und was sage ich: Er hat es drauf, dieses Gericht war ein intensiver Gaumasmus!
Kein Gericht, bei dem die Fleischherkunft nur dezent erschmeckbar ist. Nein! Das war intensives und trotzdem feinstes Lammaroma. Der gerollte Bauch butterzart geschmort und dann in Scheiben kross angebraten. Unglaublich zart und schmelzig. Die stundenlang reduzierte Jus hatte Geschmackstiefe wie sie nur mit ordentlichem Küchenhandwerk entsteht.
Die Lammzunge wurde in kleinen Portionen mit den Ravioli gereicht.
Und Artischocken sind einfach wunderbar und zu selten erhältlich.
Baulich nicht anders möglich, befinden sich die Toiletten noch immer im Untergeschoß.
Auch hier wurde komplett renoviert, das war auch nötig. Unten angekommen musste ich umdrehen um mein Handy zu holen.
Die Wände mit kreativen Sprüchen verziert.
Einer brachte mich zum Tränenlachen: .
Dazu fiel mir auch noch ein Spruch ein: "Genieße das Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig!"
Nach diesem ersten Besuch erzählte ich einer Kollegin von unserem Besuch am Vorabend. Kommentar: „Da waren unsere Freunde vorgestern und waren begeistert!“
Nachmittags war ich bei meiner Zahnärztin und sie sagte zu mir: „Sie gehen doch gerne gut essen. Waren sie schon im Daniels in Kusel. Da waren wir letzte Woche und es war klasse!“
Ist es nicht unglaublich? Monate erfuhr ich nichts über diese Eröffnung, aber dann gebündelt!
Nachdem unser erster Besuch so toll war, reservierten wir für unseren zweiten Besuch am 30.04.2023.
Und dieser stand unserem ersten Besuch überhaupt nicht nach.
Im Gegenteil! Dieser Abend war nicht spontan geplant und wir trafen vorfreudig und mit gutem Appetit ein!
Diesmal sollte es das Menü sein. Und vorweg wurden sterneverdächtige Grüße gereicht.
Ich lasse einfach mal die Bilder sprechen! Auch an diesem Abend gab es keinen einzigen Kritikpunkt!
Wir sind gespannt, wie es am Kuseler Markt weiter geht und freuen uns sehr über diese kulinarische Bereicherung!
Wir wünschen Familie Bößhar viel Erfolg! Aber den haben sie bereits. Nicht nur Genießer berichten positiv, auch die Presse!
Es wird unbedingt Zeit für den nächsten Besuch.
@DerBorgfelder = Der Gastro-Eintrager: Wann kommt ihr?
Bereits im April 2022 eröffneten Ulrike und Daniel Bößhar ihr Restaurant in Kusel.
GastroGuide-Kollege "Der Borgfelde"r trug das Restaurant bei Gastroguide ein.
Und ich wusste von nix, erfuhr erst im März 2023 zufällig von diesem Restaurant!
Feuer und Flamme war ich nach der Sichtung der Online-Speisekarte.
Sofort rief ich an. Frau Bößhar bedauerte am Telefon: An diesem Sonntag war kein Platz mehr frei.
Eigentlich hatte ich es so erwartet.
5 Minuten später klingelte unser Telefon. Frau Bößhar fragte, ob wir noch Lust auf den... mehr lesen
Restaurant Daniels am Markt
Restaurant Daniels am Markt€-€€€Restaurant063814252998Marktplatz 6, 66869 Kusel
5.0 stars -
"Sterneverdächtig!" PetraIOBereits im April 2022 eröffneten Ulrike und Daniel Bößhar ihr Restaurant in Kusel.
GastroGuide-Kollege "Der Borgfelde"r trug das Restaurant bei Gastroguide ein.
Und ich wusste von nix, erfuhr erst im März 2023 zufällig von diesem Restaurant!
Feuer und Flamme war ich nach der Sichtung der Online-Speisekarte.
Sofort rief ich an. Frau Bößhar bedauerte am Telefon: An diesem Sonntag war kein Platz mehr frei.
Eigentlich hatte ich es so erwartet.
5 Minuten später klingelte unser Telefon. Frau Bößhar fragte, ob wir noch Lust auf den
Geschrieben am 28.09.2023 2023-09-28| Aktualisiert am
29.09.2023
Besucht am 21.09.2023Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 117 EUR
Cédric Schwitzer ist in der Kurstadt Waldbronn gut verankert. In seinem Hotel am Park ist das Gourmet-Restaurant dieses Jahr mitsamt seinem Stern in die kleine Bar umgezogen und hat nur noch für maximal 15 Gäste Platz, die jetzt den Köchen bei der Arbeit zuschauen können. Wir kennen es noch aus der Zeit vor dem Umzug und stehen jetzt vor dem Problem, dass wegen der offenen Küche unser Hund nicht mehr mitdarf. Aaargh…
Im weiträumigen Bereich des ehemaligen Gourmet-Restaurants befindet sich jetzt das Pur, das sich der mediterranen Küche verschrieben hat. Dort waren wir (noch) nicht, ebenso wenig wie in Schwitzer’s Bistro & Beach in der Albtherme, ungefähr einen Kilometer entfernt vom Hotel gelegen. Zur Zeit ist der Weg wegen einer einjährigen Straßengroßbaustelle um ein mehrfaches länger, wie wir jetzt feststellen mussten.
Unser Navi hatte uns etwa 4 Kilometer durch die Eingeweide der Stadt geschleust, als wir von einem Termin in der Nähe der Albtherme in Richtung Hotel fuhren. Dort nebenan liegt nämlich das Kurhaus, in welchem man Schwitzer’s Brasserie & Lounge findet, die wir auch noch nicht kannten. Das galt es jetzt mal zu ändern, und damit bin ich auch beim Thema.
Von der Straße aus geht es eine breite Treppe herunter, man erreicht die Brasserie aber auch ebenerdig (siehe ganz unten). Eine junge Dame, die, wie wir später erfuhren, noch relativ neu war, empfing uns am Eingang zum Gastraum. Wir hatten nicht reserviert, Platz nach Wahl war trotzdem, auch für Calvin. Wir suchten nicht lange rum und setzten uns an einen Zweiertisch am Fenster, gleich hinter dem Eingang.
Versuch's mal mit Gemütlichkeit!
Drinnen dominiert massiv aussehendes Holz. Wer will, kann auch auf ähnlich gebauten Bänken sitzen, muss dann allerdings auf eine Lehne verzichten. Das geht schon in Richtung Bierbank, was die Bequemlichkeit angeht, zu einem Essen auf diesem (Preis)niveau passt das nicht. Zum Glück gibt es aber vor allem an den Zweiertischen ausgesprochen bequeme Sessel, von denen man ungern wieder aufsteht.
Die Decke ist relativ niedrig mit Glas abgehängt, das erhöht den Lärmpegel beträchtlich, vor allem wenn, wie bei unserem Besuch, eine gut gelaunte Gruppe zugegen ist.
Auf der Terrasse sitzt man ausschließlich auf Holzbänken.
Die internationale Karte hat mediterrane und asiatische Schwerpunkte, von Bistroküche bis relatively fine dining ist alles vertreten. (Preislich kann man das „relatively“ dann streichen.)
Wir entschieden uns gegen das wöchentlich wechselnde, dreigängige „Azubi-Menü“ für 39 Euro und stellten uns selbst was zusammen. Meine Liebste blieb beim Fisch: Zur Vorspeise Drei im Panko-Tempura gebackene Riesengarnelen mit Safranmayonnaise, Paprika-Tomaten-Salsa und Salzzitrone (16,90 €), danach Gegrilltes Thunfischsteak „bleu“ mit asiatischem Gemüse, Wasabi, Ingwer & Soja (29,90 €). Über das Für und Wider eines Desserts wollten wir später nachdenken.
So konsistent sollte es bei mir nicht zugehen: Mich reizte Cédric Schwitzer’s Bouillabaisse mit Safran und gebratenen Edelfischen (15,90 €), gefolgt vom „Kulinariker“ Burger vom Nordschwarzwälder Weiderind im Brioche Bun, mit Cheddarkäse, Tomaten, Bacon, roten Schmorzwiebeln, Trüffelmayonnaise, gebackenem Kartoffelrösti, und jungem Blattspinat, Trüffelöl-Parmesan-Pommes Frites (19,90 € für 160 Pattygramm, 25,90 € für 320). Nackte Gier ließ mich Variante 2 wählen.
Zu trinken gab es eine zitronige Tonic-Essenz mit Chinarinde für meine liebe Frau (5,20 €) und ein großes alkfreies Hoepfner-Weizen für mich (5,50 €). Wasser für Calvin hatten wir dabei; angeboten wurde ihm keines.
Auch wenn wir schon riesigere Riesengarnelen gesehen haben, waren die drei Vertreterchen ihrer Gattung äußerst schmackhaft. Die Pankonade leicht, knusprig und würzig, die Garnelen auf den Punkt gegart und keine Sekunde drüber. Für die Salzzitronen konnte sich meine Frau nicht recht begeistern, für die fruchtig-süße Salsa dafür umso mehr.
Bouilla...was?
Schwitzer’s Bouillabaisse hingegen war, um es vorsichtig auszudrücken, etwas ungewöhnlich. Ich kenne diese Suppe eigentlich als buntes Spektakel, bei der saftige Fischstücke aus einer kräftig safranfarbenen Brühe herausschauen.
Beige is the new orange
Die Brühe war hier ziemlich blass, und den Fisch musste ich unter einer dicken Schaumschicht suchen. Dort fand ich dann Stücke von Seeteufel und Thunfisch sowie eine ganze Riesengarnele, die alle viel zu groß waren, um sie auf einmal in den Mund zu befördern. Wenn das schon so beabsichtigt ist, dann sollten sich die Brocken wenigstens mit dem Löffel zerteilen lassen. Das ging aber nicht, weil Seeteufel und Garnele ziemlich durch und deswegen hart geworden waren, und mit Messer und Gabel in der undurchsichtigen Brühe zu operieren, war keine einfache Aufgabe. Nur der Thunfisch, den man wegen seines Hangs zum Bröseln in einer Bouillabaisse eher selten findet, war so durch, dass er dem Löffel nichts entgegenzusetzen hatte.
Die Brühe schmeckte ok mit einer leichten Tendenz zur Fischigkeit. Das Safranaroma war recht dezent, was angesichts der Farbe nicht überrascht. Die Rouille, die auf eine hauchdünne, getoastete Scheibe deutschen Graubrots gesetzt war, hinterließ aber einen schönen, knofligen Akzent. Trotzdem insgesamt beaucoup de l‘air vers le haut, wie man in Marseille sagt, und Werbung für die Restaurants im Haupthaus macht man hiermit nicht.
Bevor ich’s vergesse, es gab auch Brot dazu, was aber so schmeckte, wie es aussah, und deshalb weitgehend übrigblieb.
Calvin war unterdessen etwas aufmüpfig geworden und interessierte sich sehr für das, was auf dem Tisch so ablief. Auch wenn er sich vergeblich bemühte, beschlich uns doch das Gefühl, dass wir seine Erziehung in der letzten Zeit etwas hatten schleifen lassen.
Dem Thunfisch im Hauptgericht meiner Frau war es bedeutend besser ergangen als dem in der Suppe. Wir finden beide, dass man ihn sowieso am besten roh essen sollte, oder allenfalls, wie hier, als Tataki („bleu“ musste ich – Asche auf mein gräuliches Haupt – erst mal googeln). Ein wahrhaft schönes, großzügiges Stück ruhte auf einem Bett, das auf den ersten Blick nach Ratatouille aussah, sich aber als Paprikagemüse herausstellte, das in Teriyakisauce geschmort war. Stand ja auch sinngemäß so in der Speisekarte.
Als Beigabe die Dreifaltigkeit aus Sojasauce, Ingwer und Wasabi, die der Sashimiliebhaber kennt und schätzt, und die auch hier gut passte, denn wie jeder weiß, ist das Tataki dem Sashimi sein Cousin, und das Wasabi war ein echter Stirnhöhlenputzer.
And now for something completely different. Very different, indeed. Der Burger, eigens kreiert für den Kulinariker, lachte mich von der Speisekarte derart unverschämt an, dass jeglicher Widerstand zwecklos war. Das Arrangement, das mir auf einem Holzbrett kredenzt wurde, hatte es aber auch in sich.
Allem voran natürlich der Hauptdarsteller selbst – sieht der nicht einfach zum Reinbeißen aus? Das versuchte ich allerdings gar nicht erst, sondern griff gleich zu Messer und Gabel. Das ist bei Burgern nie ein einfaches Unterfangen und wurde hier durch die tiefe und, wie ich finde, überflüssige Riffelung des Holzbretts noch erschwert. Doch der Mühe ward Lohn: Allein das grob gewolfte Fleisch von Nordschwarzwälder Weiden, auf Wunsch medium, hob dieses lukullisch belegte Brötchen auf das erhoffte Niveau. Und ein Bett aus Babyspinat statt Eisbergsalat hat auch nicht jeder Burger. Über den Röstitaler kann ich nichts mehr sagen, der fiel irgendwie nicht auf. Umso mehr dafür die Trüffelmayonnaise, die man oben unter dem Deckel hervorlugen sieht.
Die Parmesanpommes waren perfekt, allerdings einzeln nicht leicht zu essen, dank der adhäsiven Kraft des Käses. Und einzeln musste man sie zu fassen kriegen, um sie in die von mir zusätzlich georderte Trüffelmayo (0,90 €) zu stippen. Trüffelölmayo, um genau zu sein, aber alles andere wäre bei dem Preis auch zu viel verlangt gewesen.
Um der Fleischlastigkeit entgegenzuwirken, hatte ich mir noch einen Krautsalat dazugewünscht (erstaunliche 0,70 €), der allerdings so cremig war, dass er den Gesundheitsaspekt beinahe konterkarierte. Aber trotzdem verdammt lecker…
Mittlerweile waren Chinarinden-Tonic und Bier ausgetrunken, aber Durst war noch reichlich vorhanden. Eine große Flasche stillen Teinachers (6,50 €) wurde geordert und alsbald geliefert. Öffnen und Eingießen wurde zu unserem Erstaunen allerdings uns überlassen; vor allem das Öffnen war mit Käsepommesfingern keine leichte Aufgabe, denn der Schraubverschluss saß ganz schön fest. Ich denke, auch in einer Brasserie sollte man das nicht selber müssen. Ansonsten hatte die junge Kellnerin ihren Job aber sehr aufmerksam und schnell gemacht.
Jeder wird verstehen, dass ich nach dieser Gourmandise die Frage nach einem Dessert energisch verneinte.
Meine Frau dagegen, die mit ihrer vergleichsweise leichten Speisefolge noch einen freien Regalplatz in ihrem Kalorienlager hatte, verspürte Lust auf Crêpes apricot mit marinierten Aprikosen und Schwitzer’s Vanilleeis (9,90 €). Bewaffnet mit einem zweiten Löffel eilte ich ihr heroisch zu Hilfe; allein die aromatischen, leicht angedünsteten Aprikosen waren den Einsatz wert.
Das sehr reichlich bemessene Vanilleeis schmeckte ebenfalls hervorragend, allerdings wurde es so kalt serviert, dass man mit dem Löffel erst mal nicht reinkam. Aber wir hatten ja Zeit.
Irgendwann war auch der Nachtisch geschafft und wir verließen die Brasserie in Richtung der talwärts gelegenen Terrasse, um in der heimischen Lounge dieses am Ende ziemlich gewaltige Mittagsmahl mit einer längeren Siesta angemessen ausklingen zu lassen.
Cédric Schwitzer ist in der Kurstadt Waldbronn gut verankert. In seinem Hotel am Park ist das Gourmet-Restaurant dieses Jahr mitsamt seinem Stern in die kleine Bar umgezogen und hat nur noch für maximal 15 Gäste Platz, die jetzt den Köchen bei der Arbeit zuschauen können. Wir kennen es noch aus der Zeit vor dem Umzug und stehen jetzt vor dem Problem, dass wegen der offenen Küche unser Hund nicht mehr mitdarf. Aaargh…
Im weiträumigen Bereich des ehemaligen Gourmet-Restaurants befindet sich jetzt das Pur, das... mehr lesen
Schwitzer's Brasserie & Lounge
Schwitzer's Brasserie & Lounge€-€€€Restaurant, Brasserie07243354850Etzenroter Straße 4, 76337 Waldbronn
3.5 stars -
"Vier Höhen, eine Tiefe, aber insgesamt keine Werbung für das Gourmet-Restaurant" OparazzoCédric Schwitzer ist in der Kurstadt Waldbronn gut verankert. In seinem Hotel am Park ist das Gourmet-Restaurant dieses Jahr mitsamt seinem Stern in die kleine Bar umgezogen und hat nur noch für maximal 15 Gäste Platz, die jetzt den Köchen bei der Arbeit zuschauen können. Wir kennen es noch aus der Zeit vor dem Umzug und stehen jetzt vor dem Problem, dass wegen der offenen Küche unser Hund nicht mehr mitdarf. Aaargh…
Im weiträumigen Bereich des ehemaligen Gourmet-Restaurants befindet sich jetzt das Pur, das
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GastroGuide-Kollege "Der Borgfelde"r trug das Restaurant bei Gastroguide ein.
Und ich wusste von nix, erfuhr erst im März 2023 zufällig von diesem Restaurant!
Feuer und Flamme war ich nach der Sichtung der Online-Speisekarte.
Sofort rief ich an. Frau Bößhar bedauerte am Telefon: An diesem Sonntag war kein Platz mehr frei.
Eigentlich hatte ich es so erwartet.
5 Minuten später klingelte unser Telefon. Frau Bößhar fragte, ob wir noch Lust auf den Besuch hätten!
Ein 6er-Tisch hatte abgesagt und wir konnten so den Verlust gerne ein wenig ausgleichen.
Herr und Frau Bößhar hatten vorher ihre Wirkungsstätte am Tegernsee. Nachdem sie aber von dem Leerstand in Kusel erfuhren, beschloss das gastronomieerfahrene Paar in Daniel Bößhars Heimat ein eigene Restaurant zu eröffnen. Vor der Eröffnung wurde umfassend renoviert. Im kleinen und feinen Restaurant finden knapp 30 Gäste Platz.
Am frühen Abend trafen wir in Kusel ein. Vor gut über 20 Jahren verbrachte ich oft und gerne Zeit im Café am Markt. Nun ist es das Daniels!
Restauranteigene Parkplätze gibt es hier nicht. Aber sie sind durchaus in der Nähe kostenfrei zu finden.
Frau Bößhar begrüßte uns herzlich und wir durften unter den noch freien Tischen wählen, die Speisekarte wurde gereicht.
Sehr ansprechend wurde hier renoviert. Wir fühlten uns sofort wohl.
Unser Durstlöscher, 1 Flasche Mineralwasser, 0,75 l zu erfreulichen € 5,90 (inzwischen € 6,20) war schnell bestellt und serviert.
Als Aperitif vertrauten wir Frau Bößhars Empfehlung: Crèmant, 0,1 l - € 8,00.
Unterstützt wurde Frau Bößhar von einer jungen Mitarbeiterin, eventuell die Tochter.
Den gesamten Abend wurden wir hier bestens versorgt, nein: umsorgt!
Die übersichtliche Speisekarte machte uns zu schaffen. Denn es hörte sich wirklich alles so verlockend an.
Ulrike Bößhar stand uns mit Rat und Tat zur Seite.
Aus den wechselnden Menüs können sich die Gäste ihre 3 – 7 Gänge zusammenstellen.
Bei unserem sehr spontanen ersten Besuch waren wir nicht so hungrig.
Daher entschieden wir uns nur für 2 Gänge, frei aus den Menüs gewählt.
Vorab grüßte die Küche mit luftigem Luxemburger Weißbrot und einem cremig-würzigen Spundekäs.
Damit nicht genug. Es folgte eine feine Frischkäsemousse auf Kimchi, mild geräuchertem Forellenfillet mit Yuzoperlen.
Immer wieder schön, wenn die Erwartungen nicht erfüllt, sondern mehr als übertroffen werden! Und das sollte auch so weiter gehen!
Unsere Vorspeisen:
Für meinen Mann: Getauchte Jakobsmuschel, Belugalinsen, Yuzo-Sake Beurre blanc - € 22,00.
Nach dem ersten Happen ging der Daumen hoch. Die Jakobsmuscheln waren auf den Punkt glasig gegart. Trotz der aromatischen Begleiter wurde das nussige Eigenaroma der Muscheln nicht überlagert. Sehr passend wurde noch mit frischer Brunnenkresse dekoriert.
Meine Wahl: Zitronencarpaccio, Rucola, Parmesan, Pinienkerne - € 13,00.
Ein Gericht, das ich noch auf keiner Speisekarte fand. Und dafür bin ich immer zu haben. Als Zitrusliebhaberin sowieso. Hier kam die sizilianische Cedrozitrone zum Einsatz. Die besticht durch tollen Duft und dem Aroma der dicken Schale. Fruchtfleisch hat sie weniger zu bieten.
Die hauchzart aufgeschnitte Zitrone in Kombination mit würzigem Rucola, dem Parmesan und gerösteten Pinienkerne. War dies eine außergewöhnliche und außergewöhnlich gute Vorspeise.
Zu unseren Hauptgängen bestellten wir den 2021er Pinot Blanc, trocken, Weingut Koenen, Mosel. 0,25 l - € 7,50.
Skreifilet, Belugalinsen, Blumenkohl - € 34,00. Die Wahl meines Mannes.
Kabeljau liebt mein Mann. Der norwegische große Bruder Skrei darf in der Saison nicht fehlen.
So gab es nach der Vorspeise zum zweiten Mal Linsen. Dies fiel uns erst beim Servieren des Hauptganges auf. Störte aber überhaupt nicht, denn sowohl Linsen als auch Blumenkohl mag mein Mann sehr.
Daniel Bößhar scheut die Würze nicht. Das Schaumsößchen war erstklassig und passend. Auch hier war die Brunnenkresse wieder eine passende Bereicherung des Gerichtes.
Eine für mich ungewöhnliche Wahl: Bauch und Zunge vom Salzwiesenlamm, Artischocken, Ravioli - € 34,00.
Lamm mag ich gerne. Aber Bauch und Zunge?
Nach den Küchengrüßen und Vorspeisen hatte mich Daniel Bößhar bereits in seinen Bann gezogen.
Letztlich dachte ich: Wenn er mich damit überzeugt, hat er’s wirklich drauf!
Und was sage ich: Er hat es drauf, dieses Gericht war ein intensiver Gaumasmus!
Kein Gericht, bei dem die Fleischherkunft nur dezent erschmeckbar ist. Nein! Das war intensives und trotzdem feinstes Lammaroma. Der gerollte Bauch butterzart geschmort und dann in Scheiben kross angebraten. Unglaublich zart und schmelzig. Die stundenlang reduzierte Jus hatte Geschmackstiefe wie sie nur mit ordentlichem Küchenhandwerk entsteht.
Die Lammzunge wurde in kleinen Portionen mit den Ravioli gereicht.
Und Artischocken sind einfach wunderbar und zu selten erhältlich.
Baulich nicht anders möglich, befinden sich die Toiletten noch immer im Untergeschoß.
Auch hier wurde komplett renoviert, das war auch nötig. Unten angekommen musste ich umdrehen um mein Handy zu holen.
Die Wände mit kreativen Sprüchen verziert.
Einer brachte mich zum Tränenlachen:
Dazu fiel mir auch noch ein Spruch ein:
"Genieße das Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig!"
Nach diesem ersten Besuch erzählte ich einer Kollegin von unserem Besuch am Vorabend. Kommentar: „Da waren unsere Freunde vorgestern und waren begeistert!“
Nachmittags war ich bei meiner Zahnärztin und sie sagte zu mir: „Sie gehen doch gerne gut essen. Waren sie schon im Daniels in Kusel. Da waren wir letzte Woche und es war klasse!“
Ist es nicht unglaublich? Monate erfuhr ich nichts über diese Eröffnung, aber dann gebündelt!
Nachdem unser erster Besuch so toll war, reservierten wir für unseren zweiten Besuch am 30.04.2023.
Und dieser stand unserem ersten Besuch überhaupt nicht nach.
Im Gegenteil! Dieser Abend war nicht spontan geplant und wir trafen vorfreudig und mit gutem Appetit ein!
Diesmal sollte es das Menü sein. Und vorweg wurden sterneverdächtige Grüße gereicht.
Ich lasse einfach mal die Bilder sprechen! Auch an diesem Abend gab es keinen einzigen Kritikpunkt!
Wir sind gespannt, wie es am Kuseler Markt weiter geht und freuen uns sehr über diese kulinarische Bereicherung!
Wir wünschen Familie Bößhar viel Erfolg! Aber den haben sie bereits. Nicht nur Genießer berichten positiv, auch die Presse!
Es wird unbedingt Zeit für den nächsten Besuch.
@DerBorgfelder = Der Gastro-Eintrager: Wann kommt ihr?