Als leidenschaftlicher Hobbykoch und Liebhaber guter Weine gehe ich gerne gut essen, und möchte dies dann auch hier erläutern und bewerten. Dabei achte ich nicht nur auf das Essen an sich, sondern auch die Art der Zubereitung, sowie das handwerkliche Geschick und die Raffinesse die im Gericht steckt.
Auch ist mir wichtig welche Produkte verarbeitet werden. Frische Produkte ziehe ich immer vor, Fertiggerichte gehen bei mir garnicht, dann kann ich auch zu Hause schnell was in die Mikro schieben (sofern ich es wollte).
Lokale die regionale und somit saisonale Ware verarbeiten, werden von mir höher bewertet als solche, die aus dem Großhandel gekauftes "Rindfleisch aus Argentinien" anbieten oder mit Garnelen um sich werfen. Sicher kann das alles schmecken, aber gute Küche hat auch was Kreatives!
Fünf Punkte gebe ich daher äußerst selten und auch nur dann wenn alles perfekt ist und im Verhältnis zum Aufwand steht.
Als leidenschaftlicher Hobbykoch und Liebhaber guter Weine gehe ich gerne gut essen, und möchte dies dann auch hier erläutern und bewerten. Dabei achte ich nicht nur auf das Essen an sich, sondern auch die Art der Zubereitung, sowie das handwerkliche Geschick und die Raffinesse die im Gericht steckt.
Auch ist mir... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 106 Bewertungen 146990x gelesen 2411x "Hilfreich" 2379x "Gut geschrieben"
Da Vito
Warum waren wir hier nicht schon früher. Jetzt wo es abzusehen ist, dass wir Mainz verlassen entdecke ich ein solches Schätzchen. Wirklich, hand- und hausgemachte Pasta und so lecker…
Daran vorbei gelaufen bin ich schon öfter. Am Ende der Augustinergasse in der Altstadt, wo sowieso ein Italiener nach dem anderen kommt. Eis, ja, das haben wir dort schon gegessen, am zugehörigen Straßenverkauf und wird dort auch selbst produziert. Durch Zufall kam ich zuletzt auf die Homepage des Da Vito und dort wird natürlich groß mit der Pasta-Herstellung geworben. Zudem kann man diese Pasta auch für zu Hause kaufen. (den Flyer habe ich mal fotografiert und angehängt).
Der Internet-Auftritt hat mich soweit überzeugt, dass ich schon drei Wochen zuvor einen ersten Besuch wagte, damals mit meiner Mutter. Ich war so angetan von der Pasta, dass ich natürlich mit meinem Fräulein da unbedingt noch mal hinmusste. (daher bewerte ich auch hier die Gerichte vom ersten Besuch inkl. Bildern)
An diesem Dienstagabend, öfter mal zum Kinobesuch genutzt – wie auch diesmal - sollte es vorher also lecker Nudel bei Da Vito geben. Vito heißt der Chef, der mit seiner Familie fast 30 Jahre die Mainzer Gastronomie bereichert. Laut eigener Aussage in der Speisekarte – „Egal ob Kuchen, Brot, Eis oder Pasta, schon mit dem ersten Bissen lässt sich die hochwertige wie traditionelle Herstellung im eigenen Hause erschmecken.“
Dem kann ich jetzt schon zustimmen. Doch der Reihe nach. Es war Dienstagabend, kurz nach halb sieben als wir durch die Glastür das Ristorante betreten. Wie auch beim ersten Besuch fast volles Haus. Gut 60 Gäste hätten Platz, ein Tisch für uns war noch frei, andere besetzt oder reserviert. Leider an diesem Abend wohl auch eine Weihnachtsfeier im hinteren Teil des Gastraumes. Der ist hell gestaltet, nach außen hin Fensterfronten, farblich rot und weiß im Wechsel. An der großen Rückwand hängt ein großer Spiegel. Der vordere Teil erinnert eher an ein Bistro, sowohl was die Möblierung angeht als auch die Tatsache, dass am Eingang die schöne Vitrine mit Kuchen und Süßspeisen bzw. mit Antipasti ausgelegt ist, je nach Tageszeit. Der hintere Teil des Raumes wirkt da eher vornehm, „romantischer“ durch dunkel gepolsterte Lederstühle und Sessel. Auch direkt vorn über der Kasse hängt eine große Tafel mit monatlich wechselnden Angeboten (siehe Foto). Weitere, durchaus kleinere finden sich an der Wand im hinteren Teil des Gastraumes, bzw. außen am Eingang. Leider wird auf diese Angebote gar nicht, bzw. nur auf Nachfrage eingegangen.
Wir werden beim Betreten gleich freundlich begrüßt und bekommen einen noch freien Tisch zugwiesen. Gleichzeitig wird die lange rote Stabkerze angezündet. Eingedeckt sind die vorderen Tisch mit einer Art abwaschbaren Tischdecke, einem kleinen Weihnachtsstern und ein Satz Besteck je Sitzplatz mit roten Papierservietten. Unser Tisch hatte nur zwei Stühle, in anderen Lokalen dieser Ausrichtung in Mainz sitzen dann auch mal vier Gäste…
Die Karten brauchen auch nicht lange bis sie den Weg zu uns finden. Ein im Querformat gestaltetes Kartonagewerk mit einer schönen Auswahl an italienischen Gerichten. Hier zu erwähnen, dass neben der italienischen Bezeichnung der Gerichte die obligatorische deutsche Übersetzung steht, aber auch die englische Bezeichnung ist zu lesen.
Die Primi sind klassisch gehalten, eine Auswahl an Antipasti kann auf Wunsch vom Serviceteam getroffen werden, wenn man nicht gerade Lust hat selbst in die Vitrine zu krabbeln. Den Großteil der Secondi macht natürlich die Pasta aus. Alle frisch, gefüllt und ungefüllt, auch überbacken. An Fleisch gibt es nur Lammkotellets oder Salt‘imboca alla Romana. Und ein Fischgericht, gegrillter Tintenfisch. Mehr Auswahl gibt es wieder bei der Pizza, die hier aus demholzbefeuerten Steinofen kommt. Und die schaut auch gut aus, was ich so an Nachbars Tisch sehen konnte!
Eine kleine, feine Weinauswahl gibt es auch, sowohl an offenen wie an Flaschenweinen. Besondere Aufmerksamkeit wird hier dem Grappa gegeben. Genau, oder besser gesagt noch mehr wird jeder Tropfen vorgestellt und beschrieben. Sehr löblich! Der Rest ist wieder guter Standard.
Nach angenehmer Zeit kommt dann der erste der drei bis vier Servicemitarbeiter um die Bestellung aufzunehmen. Kurz darauf bringt man auch schon die Getränke. Beim ersten Besuch durfte es eine Flasche San Pellegrino sein (0,75/5,10€), für mich zwei Pinot Grigio (0,2/4,70€) und für meine Mum einen Montepulciano d’Abruzzo (0,2/4,50€). Beide typische Vertreter ihre Art und Herkunft. Nicht spektakulär aber deutlich besser als der übliche Durchschnitt.
Beim zweiten Besuch sparten wir uns das Wasser, Fräulein wählte ebenfalls den Montepulciano d’Abruzzo, ich wählte diesmal den Chianti (0,2/4,70€) Der konnte schon einiges für sein kleines Geld und gefiel mir so gut, dass es auch hier ein zweiter sein durfte!
Beim ersten Besuch wählten wir Speisetechnisch beide von der Tafel am Eingang. Der genaue Wortlaut ist mir entfallen, aber ich weiß noch was es gab… Zuvor aber einmal
Antipasti della Casa (11,50€ / große Portion)
Kalte und warme Vorspeisen aus der Vitrine. Die ließen wir den Service auswählen. Der weiß eher was weg muss ;-) Nein, war alles wunderbar und frisch. Wir hatten zur Auswahl eine etwas fade Salami, aber auch sehr leckere und würzige Mortadella. Dünn aufgeschnittenes Kalbfleisch gab es auch noch. Grobe Späne vom Parmesan war der Vertreter der Käseabteilung. Gemüse war reichlich vertreten, meist gegrillt und mariniert (Aubergine, Paprika, Zucchini) oder auch nur gedünstet (Blumenkohl) dazu serviert wurde in einem kleinen Tässchen eine würzige Tomatensoße. Auch sehr fein schmeckte der kleine warme Gemüseauflauf alla Ratatouille. Das Schälchen verschiedener Oliven rundete den ansehnlichen Teller ab. Dazu wurde hausgebackenes Focaccia geliefert. Eine gute Vorspeise und in dieser Größe auch ausreichend für zwei Personen. Schmeckte nach Urlaub… 4*
Dann kam nach angenehmer Wartezeit unsere Pasta. Am Nachbartisch trieb mir schon das Essen der beiden neben uns Wasser in den Mund, Spaghetti mit Meeresfrüchten. Optisch sehr lecker. Das ist schon meine Wahl für den nächsten Besuch! Aber nun zum vergangenen…
Pappardelle mit Steinpilzen, Salsiccia, Parmaschinken und Parmesan (13,80???)
Sah auch lecker aus und roch verdammt gut. Und nicht übertrieben nach Steinpilzen. Zuvor wurde auf Empfehlung des Kellners noch mit der großen Pfeffermühle nachgewürzt. Der Pasta merkte man schon am Biss an, dass die selbst gemacht war. Die Pilze waren wohl TK-Ware aber gut gewürzt und noch nicht gänzlich verwässert und leider war auch die Salsiccia sehr hart. Meine Mutter konnte diese nicht kauen. Dafür war der Schinken sehr fein im Aroma und Geschmack, und die cremige Sahnesoße schmiegte sich förmlich und die guten Nudeln. Gerade noch 4*, die Salsiccia verhinderte mehr. Aber das Essen machte schon irgendwie glücklich…
Am zweiten Abend hatten wir schon ein bisschen Bedenken, dass es länger dauern könnte mit dem Essen, da der Laden so voll war, unter anderem mit der Weihnachtsfeier im Hintergrund. Die bekamen aber schon kurz nachdem wir bestellt hatten ihre Vorspeisen. Und auch der Tisch neben uns mit der kleinen vierköpfigen Familie bekam alsbald ihre Vorspeisen. Die beiden kleinen Mädels hatten aber besseres zu tun, liefen um die Tische um sich dann mal kurz neben uns abzulegen. Da war erst mal das Geschrei da und in Mamas Armen auch groß! Generell war es an diesem Abend recht laut in dem Lokal. Aber so ist das mit großen Gesellschaften unter Einfluss von ungezügeltem Alkoholkonsum. (Immer dieser Aperol Spritz…)
Auch diesmal kein Gruß aus der Küche, nur ein Körbchen mit Baguette wurde wortlos auf unseren Tisch gestellt. Kurz darauf kamen dann doch schon die heiß ersehnte Pasta…
Lasagne da Vito (10,50€)
Fräulein ließ mich erst gar nicht probieren, so gut war die Lasagne. Ohne Zweifel kann ich sagen, die Beste die ich je in einem Restaurant gegessen habe. Vielleicht sogar die Beste überhaupt! Die Nudeln an sich kamen zwar nicht so zur Geltung, aber vor allem wurde nicht mit dem zwischen den Platten gespart. Ausreichend Hackfleisch, welches auch danach schmeckte und schön lange mit Möhren, Zwiebeln und Rotwein geschmort wurde. Als weiteren Geschmackskick war gegrilltes Gemüse mit eingeschichtet und die Bechamél-Soße on Top war auch tadellos. Und drum herum eine sehr würzige aber dennoch tomatige Soße, die war der Knaller. Also echt, besser geht’s nicht! 5* für eine Lasagne!! Die getrockneten Spaghetti als Dekoelement nett anzusehen, mehr aber nicht.
Pappardelle con ragu di cervo (13,50€)
War nix anderes als die klassische Art der Bolognese (so wie man sie wirklich in der Emilia-Romagna kocht) allerdings mitHirschfleisch. Und die war auch echt lecker. Kein Hackfleisch, sondern klein gewürfeltes und mürbe geschmortes Wildfleisch. War sehr würzig und nur noch leicht an Wild erinnernd. Auch wenn mir das Ragout der Lasagne besser schmeckte, die hier war auch nicht von schlechten Eltern. Auch hier schön mir Möhrchen und Sellerie gearbeitet und obendrein eine gute Rotweinnote. Die Nudeln waren wunderbar vom Garpunkt und Salz war auch genug im Spiel. Auch hier ließ es der Juniorchef Pfeffer aus der Mühle auf meinen Teller regnen. Ein sehr stimmiges Gericht, welches ich auch so gerne wieder essen würde. 4,5*
Am Nachbartisch wurden derweil deren Hauptgerichte serviert, eine sehr gut aussehende Pizza, Pasta für die Kleinen als Kinderportion, hier bot der Juniorchef frisch geriebenen Parmesan an und kam auch mit der Käsemühle und war nicht geizig. Toll so etwas. Sonst bekommt man immer nur das Döschen mit geriebenem Käse was eigentlich nach anderem ausschaut…
Meine Gegenüber hatte noch Appetit, hätte sie doch Tiramisu in der Karte entdeckt. Na sowas. Und das beim Italiener. Nun denn. Ich ließ sie gewähren und ich gönnte mir den zweiten Chianti :-) Da sie aber so großzügig war mit zwei Löffeln zu bestellen, kam ich auch noch mal hier in den Genuss…
Tiramisu (5,90€)
Portionstechnisch ausbaubar, keine Frage, geschmacklich aber Bombe. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich kein Tiramisu mag? Die konnte mich aber überzeugen. Feine Mascarponecreme mit dezentem Vanillegeschmack und feinem Marsalaaroma. Auch waren die Löffelbiskuite gut und nicht zu trocken getränkt. Obendrauf wurde reichlich mit Kakao gepudert. Das eigentliche Highlight lag aber daneben. Nein, nicht die beiden Gabeln. Das kleine Bällchen Marsalaeis. Dat war juut!!! Sehr lecker. Feines Dessert! 4*
Ausnahmsweise nahm Fräulein mal keinen Espresso, wird der hier doch stilvoll mit einem kleinen Gläschen stillem Wasser serviert. So blieb es an mir die Rechnung zu ordern und mit einem guten Trinkgeld aufzustocken. Unsere Verabschiedung ging beinahe etwas unter, aber die hatten gerade genug zu tun, die hungrige Meute hinter uns mit Essen zu beliefern.
Fazit:
Das Essen hier ist einfach nur saulecker und macht glücklich. Besser geht es kaum. Hausgemachte Pasta ist einfach ein Brett! Und dann auch noch so gut zubereitet! 4,5* Vielleicht ist noch zu erwähnen, dass es hier auch einen ansprechenden Mittagstisch gibt! (guckst du www)
Der Service ist hier und da mal etwas lahm, aber trotzdem freundlich und nicht zu aufdringlich, wie man das oft in italienischen Ristorante erlebt, gerade den Frauen gegenüber. Hier ist alles etwas zurückhaltender aber nicht im negativen Sinne. Vielleicht sollte aber dem Gast auch die Speisen neben der Karte angesagt werden. Gerade wenn diese auch noch in Italienisch an die Wand geschrieben werden. 3,5* Ambiente könnte besser sein. Erinnert mehr an ein Bistro als an ein Ristorante oder gar eine Trattoria. Vielleicht hatten wir auch nur Pech bei unseren Besuchen. 3,5* An der Sauberkeit gibt’s nix zu mäklen. Selbst die Toiletten sauber, wenn auch schon etwas abgenutzt wirkend. Trotzdem mehr als gut. 4* PLV ist meiner Meinung nach in Angesicht des Gebotenen Spitze. Frische, hausgemachte Pasta kostet etwas mehr, aber bei dem Ergebnis mir das Geld auch wert. 4,5* Auf jedem Fall kommen wir wieder. Bessere Pasta habe ich bisher nur in Italien gehabt. (und bei mir zu Hause ;-))
5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Da Vito
Warum waren wir hier nicht schon früher. Jetzt wo es abzusehen ist, dass wir Mainz verlassen entdecke ich ein solches Schätzchen. Wirklich, hand- und hausgemachte Pasta und so lecker…
Daran vorbei gelaufen bin ich schon öfter. Am Ende der Augustinergasse in der Altstadt, wo sowieso ein Italiener nach dem anderen kommt. Eis, ja, das haben wir dort schon gegessen, am zugehörigen Straßenverkauf und wird dort auch selbst produziert. Durch Zufall kam ich zuletzt auf die Homepage des Da Vito und... mehr lesen
Da Vito
Da Vito€-€€€Restaurant06131229103Holzstr. 1, 55116 Mainz
5.0 stars -
"Die wohl beste Pasta der Stadt. Jederzeit gerne wieder!!!" NoluxDa Vito
Warum waren wir hier nicht schon früher. Jetzt wo es abzusehen ist, dass wir Mainz verlassen entdecke ich ein solches Schätzchen. Wirklich, hand- und hausgemachte Pasta und so lecker…
Daran vorbei gelaufen bin ich schon öfter. Am Ende der Augustinergasse in der Altstadt, wo sowieso ein Italiener nach dem anderen kommt. Eis, ja, das haben wir dort schon gegessen, am zugehörigen Straßenverkauf und wird dort auch selbst produziert. Durch Zufall kam ich zuletzt auf die Homepage des Da Vito und
Geschrieben am 09.12.2015 2015-12-09| Aktualisiert am
09.12.2015
Besucht am 28.11.2015
Ristorante Michelangelo
Alle Jahre wieder, das trifft es ziemlich genau. Immer am ersten Advents-Samstag fahren Fräulein, meine Schwiegereltern und ich in die saarländische Landeshauptstadt. Gerade an diesem Samstag gibt es neben dem Christkindlmarkt den noch den interessanteren Adventsmarkt auf der anderen Seite der Saar, der sich zum Schloss hochzieht. Immer gut besucht und gerne von meinem Fräulein mitgenommen.
Früher fuhren wir als schon um acht mit der Bahn los um ausgiebig zu bummeln, gegessen wurde dann meist im Stiefel Brauhaus. Seit ein paar Jahren fahren wir nun mit dem Auto, bummeln nicht mehr so viel und gehen dafür zum Abschluss ins italienische Ristorante Michelangelo. Mein Schwiegervater schwört auf das Lokal und freut sich immer wie ein kleiner Bub, wenn er dort ist. Auch wenn er immer das gleiche Menü isst…
Natürlich hatte er für diesen Tag schon Wochen vorher reserviert. War zwar auch diesmal nicht nötig, bei den paar Mal, die ich nun dort war, war das Restaurant nie wirklich voll. Selten mehr als acht bis zehn Personen.
Eine viertel Stunde vor der Zeit traf ich mit den beiden Damen vor dem Lokal ein. Es ist nicht weit weg von der Fußgängerzone, direkt gegenüber von dem schönen Rathaus, welches eher an eine gotische Kirche erinnert inklusive Turm. Ein schönes Bauwerk. Da wirkt das Gebäude in dem das Michelangelo untergebracht ist eher nüchtern. Ein auch schon erhabenes Eckhaus, aber eher unscheinbar, genauso der Hinweis auf das Lokal selbst. Gerade im Dunkeln ist man schnell mal vorbeigelaufen, nur ein kleiner Schaukasten mit Speisekarte weist auf ein Restaurant hin. Gut, dass wir es schon kannten….
Der Schwiegervater saß schon drin, hatte sich in der Stadt noch Ringelnatz gekauft und bei einem Glas Wein gelesen. Er hat es nicht so mit ausgiebiger Weihnachtsmarktbummelei. Ich auch nicht, aber was tut man nicht alles als frisch Angetrauter…
Wir gehen also in das Lokal und können erst nach ein paar Stufen im Innern den Gastraum betreten. Da muss man beim ersten Besuch erst mal ordentlich schlucken und den Raum optisch sacken lassen. Hier wird versucht auf edel zu machen, viel Geschnörkel, Stuck, Gold und Prunk, man könnte meinen Harald Glööckler wäre Innenarchitekt gewesen. Alleine mit den Stühlen könnte man sich eine Stunde befassen um alles zu erfassen und zu bestaunen. Und so unbequem wie sie ausschauen sind sie nicht mal… Die Wände klassisch weiß bis auf die eine Stirnwand an der wir saßen, dort ziert ein Auszug des berühmten Deckenfreskos der sixtischen Kapelle – Die Erschaffung Adams detailgetreu (sogar mit Rissen) die Wand. Schon imposant…
Die Tische sind mit großen Decken behangen, weihnachtliche Deko „schmückt“ den Raum, ebenso wie die Kerzen, silberne Platzteller und schön gefaltete Stoffservietten. Dazu liegt schon schweres Silberbesteck für drei Gänge parat. Wasser- und Weinglas nicht zu vergessen, ebenso die Stabkerze.
Wie gesagt, der Schwiegervater saß schon, wir wurden trotzdem freundlich von einem italienischen Kellner, so um die sechzig, begrüßt und empfangen. Nach ein paar kurzen Sprüchen nahm er uns die Garderobe ab und wir gingen zu unserem Tisch. Die Karten wurden uns gleich gereicht und wir durften erst mal sehen.
Die Karte bietet fast alles was auch der durchschnittliche deutsche Italiener anbietet, absetzen will man sich aber wohl mitAngeboten wie Hummer und Austern.
Diverse Salate, typische Vorspeisen (aber kein Carpaccio), drei Suppen (Tomate, Hummer, Fisch) verschieden Pasta und auch ein paar Pizzen. Dazu verschiede Fleischgerichte (Steaks, Schweine- und Putenschnitzel, Lamm) und Fisch. Und natürlich Desserts. Und preislich alles recht human, was die Frage nach „wirklich frischer“ Küche aufwirft. So viel Auswahl kann nur über TK vorgehalten werden. Gerade wenn der Laden so selten voll ist…
Neben dem á la carte gibt es noch ein paar Menüs, eines unter anderem zum selbst zusammenstellen für um die 35€. Im Nachhinein ein wirkliches Schnäppchen! Was mir an der Karte aber nicht gefällt die mangelhafte Auswahl an offenen Weinen. Je einen Weißen, Roten, Rosé. Immerhin gibt es eine recht ansehnliche Weinkarte, doch heute war diese keine Alternative nach schon zwei Glühweinen, einem Fahrer und einer „Wenigtrinkerin“, ohnehin gab es für die Damen vorweg schon einen Prosecco… ich entschied mich dann für den offenen Weißen, einen Chardonnay ohne weitere Bezeichnung, und das auch nur auf Nachfrage erwähnt. Der wusste aber durchaus zu gefallen, ein leichter, gut trockener Weißwein mit frischen Zitrusnoten und keiner Spur von schwerem Holz. Ein zweiter sollte an dem Abend folgen. Fräulein blieb beim Prosecco, der Schwiegervater genehmigte sich zum Ende noch einen vollen, samtigen Nero D’Avola von den Hängen des Ätna, quasi auch ein Glühwein ;-) Das begleitende Wasser war jenes von San Pellegrino, was auch sonst. Preise für all das kann nicht leider nicht nennen, da ich eingeladen wurde, und mir die Preise auch nicht merken wollte / konnte.
Ein Gruß aus der Küche gibt es hier nicht, wäre bei den günstigen Menüpreisen auch noch schöner. Nur ein Korb mit Brot wurde gereicht, welcher im Laufe des Abends auch nochmal erneuert wurde. Da ich an dem Abend wenig bis Garnichts von den anderen Gerichten probiert habe, gehe ich nur ganz kurz auf die Wahl meiner Lieben ein.
Die Schwiegereltern wählten (wie immer) das Menü Michelangelo (68€???), fünf Gänge, als da wären:
Sechs verschiedene kleine Vorspeisen auf einem Teller
Fräulein wählte (mal wieder…) das vegetarische Menü (25€???), vier Gänge:
Römischer Salat
Fettuccine mit Steinpilzen
Gegrilltes Gemüse
Dessert nach Art des Hauses
Ich stellte mir mein Menü aus verschiedenen Möglichkeiten selbst zusammen, insgesamt vier Gänge für um die 35€. Es sollte aber noch etwas dauern, bis es losging, da eine Gesellschaft von zehn Personen erst mit der Bestellung dran war, und der lustige Kellner mit jedem seine Späßchen machen musste. Der zweite, etwas jüngere Herr, erbarmte sich dann und brachte uns die Vorspeisen.
Salat mit Frutti di Mare
Für den Anfang schon mal eine ordentliche Portion. Ein großer viereckiger Teller (natürlich mit Goldrand) in dessen Mitte gemischter grüner Salat lag, übrigens gut angemacht, darauf lagen dann verschiedenst marinierte Stücke vom Tintenfisch und Pulpo. Im Cocktailglas Flusskrebse (die aus der Packung) mit einem sehr guten, fruchtigen Olivenöl beträufelt. Auf einem Gourmetlöffel lagen noch zwei geschälte (juhu) Garnelenschwänze in einem Kräuterdip. Dazu gab es noch ein Stück mild geräucherter Lachs, der mir gut gefiel. Die Würze der einzelnen Komponenten war in Ordnung, geschmacklich auch nicht zu verachten, das Krebsfleisch brauche ich so auch nicht wieder. Was nicht so toll war, das eine Haar welches ich im Salat fand. Bin da zwar nicht so empfindlich, auch wenn es trotzdem nicht passieren darf! 3*
Es dauerte etwas bis die beiden ihre Vorspeisenplatte verputzt hatten, daher wurde auch in Etappen abgeräumt und nach der Zufriedenheit gefragt. Gleichzeitig kam der erste Rosenverkäufer des Abends an unseren Tisch, durfte aber ohne Umsatz wieder raus gehen. Der zweite Gang:
Spaghetti mit Meeresfrüchten
Auch hier wieder eine ordentliche Portion. Die Nudel vom Biss und der Salzung her akzeptabel, die Tomatensoße fruchtig würzig mit frischen Kräutern, dazu Meeresgetier wie Mies- und Venusmuscheln, Tintenfisch und Garnelen. Hier und da eine Cocktailtomate. Ein gutes Gericht, so gerne wieder. 4*
Fräulein hatte die Steinpilznudeln, für meinen Geschmack waren das auch gefrorene Pilze, dennoch akzeptabel, die Soße hatte mir eindeutig zu viel Steinpilzaroma, ich vermute den Einsatz von parfümiertem Steinpilz Öl. Dagegen sahen die offenen Ravioli des Zwei-Personen-Menüs richtig gut aus!
Eigentlich sollten wir danach erst mal aussetzen, da das Sorbet nur für das zwei-Gang-Menü vorgesehen ist, aber wie auch schon in der Vergangenheit bekamen auch ich und Fräulein das leckere Sorbet von der Williams Birne mit einem guten Schuss Williams-Birnen-Brand. Der hatte es echt in sich und das Eis schmeckte auch sehr gut. Lecker! 4*
Dann kam erst mal der zweite Rosenverkäufer. Ich dachte immer die sehen alle gleich aus, aber wenn an einem Abend innerhalb von vier Stunden drei solcher Gesellen neben einem am Tisch stehen, kann man die feinen Unterschiede ausmachen… Die Hauptgänge machten dann beim Anblick schon satt. Das Rinderfilet Chateaubriand wurde zum Beispiel in einer großen Panne serviert, in dem auch die Beilagen serviert wurden. Das Fleisch sah für meinen Geschmack zu weit gegart aus, nur in der Mitte war noch etwas rosa zu sehen. Der durchgebratene Rand war doch sehr breit. Geschmacklich aber okay.
Fräulein bekam diverses gebratenes Gemüse wie Fenchel, gefüllte Tomaten, Brokkoli, Auberginen und Zucchini, wobei man hier ja nicht viel falsch machen konnte, Salz und Pfeffer waren ausreichend vorhanden. Mein Hauptgang…
Edelfischvariationen
Habe mich erst gar nicht getraut zu fragen was Edelfische sind, hatte auch die Vermutung, dass hier TK-Fisch auf den Tisch kommt, aber mir war einfach nicht nach Fleisch. Und so schlimm kam es dann ja auch nicht. Gut. Saftig und zart gebraten war keiner, aber auch nicht staubig, totgebraten. Es war überall noch leben und auch Geschmack in dem zarten Fischfleisch. Um das Gemüseensemble von Blumenkohl, Brokkoli, Möhren und Kaiserschote (alles knackig arm und gut gewürzt) lagen dann verschiedene gebratene Fischfilets. Wolfsbarsch, auf der Haut gebraten, die aber dann nach unten gelegt :-(, Dorade, Seeteufel, der sogar noch etwas saftig war, dazu etwas Lachs und zwei Stück welche ich nicht wirklich definieren konnte. Geschmeckt hat es aber allemal… 4*
Wäre das Dessert nicht schon im Menü enthalten, ich glaube wir hätten keines mehr bestellt. So kam dann für jeden der gleiche Teller…
Dessert nach Art des Hauses
Eine sehr luftige Nocke eines schokoladigen Schokomousse, war schon sehr fein. Dazu ein Stück Tiramisu mit echtem Biskuitteig und nicht mit besoffenen Babyplätzchen zubereitet. Die Mascarponecreme seeehr cremig, der Kaffeeanteil für meinen Geschmack erstaunlich gering, dafür der Marsala gut schmeckbar. Des Weiteren ein Stück Panna Cotta, nicht zu süß, gerade recht, napiert mit roter Grütze, deren Herkunft ich nicht in dem Lokal vermute. Als frische Komponenten gefielen eine Scheibe Kiwi, eine halbe Erdbeere (ohne Geschmack, welch Wunder), Trauben, eine Scheibe Mango und nicht filetierte Mandarinenscheiben, die aber immerhin ohne Kern aber arg sauer. In Anbetracht dessen, dass wir ja satt waren, war es in Ordnung und dem Menü entsprechend. Mehr als 3,5* kann ich aber nicht geben. Das Tiramisu reist es raus!
Es wurden am Tisch zum Schluss noch zwei Espressi geordert, wobei ich mir dann noch den Cookie schnappte, den ich erst heute Morgen wieder in meiner Jackentasche fand. Zum Glück war der eingepackt. Und auch der dritte Rosenverkäufer ließ sich nochmal blicken. Auch er erfolglos…
Der Bezahlvorgang ging problemlos, die extra Sorbets natürlich nicht berechnet und der Abschied sehr persönlich und mit Handschlag. Da kommt man doch gerne wieder!
Fazit:
Irgendwie hab ich den Eindruck man will in einer anderen Liga spielen, scheitert aber am eigenen Anspruch. Was nicht heißen soll, dass es hier nicht schmeckt oder man nicht viel für sein Geld bekommt. Gerade letzteres ist deutlich widerlegt. Das Essen ist reichlich, schmeckt auch vernünftig und gerade die Menüs sind unverschämt billig gemessen an den Portionen! Ich schwanke zwischen 3,5 und 4 Sternen für das Essen, die Qualität der Produkte dann doch eher die einfache, sprich TK-Variante, der Einsatz von Duftölen und die Convenience-Krebse lassen mich nach unten tendieren. Mit frischen Produkten schmeckt‘s dann doch ne Spur besser!3,5* Der Service ist freundlich, schenkt auch mal Wasser nach, fragt zur rechten Zeit nach der Zufriedenheit und hier und da wird auch mal ein Späßchen gemacht. Das wirkt ehrlich und professionell zugleich. Gute 4* Das Ambiente habe ich oben ja schon ausführlich beschrieben. Man muss es mögen. Mich erschlägt das alles ein bisschen. Immerhin kann man in Ruhe auch mal einen schönen Abend zu zweit verbringen. 3,5* Die Sauberkeit ist auf den ersten Blick tadellos. Nur unter der hohen Decke sollte man mal die Spinnweben entfernen, dafür sind die ganzen verzierten Stühle und anderen Gegenstände größtenteils frei von Staub und Dreck. Selbst die Toiletten im Keller sind gut gepflegt. Auch wenn nur ein Wasserhahn läuft, gibt es warmes Wasser, Zahnstocher und Mundspülung. Und wenn’s unten länger dauert gibt’s sogar einen Stuhl (zum Sitzen) 4* Das PLV müsste ich eigentlich ganz oben ansetzen, selbst für den vielen TK-Fisch sind die Preise sehr human. Trotzdem kann und will ich nicht mehr als 4* geben. Wir kommen trotzdem, schon aus Tradition, alle Jahre wieder…
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Ristorante Michelangelo
Alle Jahre wieder, das trifft es ziemlich genau. Immer am ersten Advents-Samstag fahren Fräulein, meine Schwiegereltern und ich in die saarländische Landeshauptstadt. Gerade an diesem Samstag gibt es neben dem Christkindlmarkt den noch den interessanteren Adventsmarkt auf der anderen Seite der Saar, der sich zum Schloss hochzieht. Immer gut besucht und gerne von meinem Fräulein mitgenommen.
Früher fuhren wir als schon um acht mit der Bahn los um ausgiebig zu bummeln, gegessen wurde dann meist im Stiefel Brauhaus. Seit ein... mehr lesen
4.0 stars -
"Das Lokal empfehlenswert, doch will man dort wohl mehr als man selbst kann..." NoluxRistorante Michelangelo
Alle Jahre wieder, das trifft es ziemlich genau. Immer am ersten Advents-Samstag fahren Fräulein, meine Schwiegereltern und ich in die saarländische Landeshauptstadt. Gerade an diesem Samstag gibt es neben dem Christkindlmarkt den noch den interessanteren Adventsmarkt auf der anderen Seite der Saar, der sich zum Schloss hochzieht. Immer gut besucht und gerne von meinem Fräulein mitgenommen.
Früher fuhren wir als schon um acht mit der Bahn los um ausgiebig zu bummeln, gegessen wurde dann meist im Stiefel Brauhaus. Seit ein
Das Kubana in Siegburg ist zum einen ein Restaurant, aber auch ein Live-Club, den wir diesmal zum zweiten Mal besuchten. Hauptsächlich Heavy-, Rock- und Alternativ-Musik wird hier gespielt. Nachdem wir uns durch den Feierabendverkehr der A3 von Frankfurt kommend gekämpft hatten, stand Abendessen auf dem Plan. Mein Fräulein war vor Monaten schon mal ohne mich in Siegburg im Kubana und war begeistert von den Nudeln im Restaurant. Schlimmer als im Brauhaus bei unserem Besuch im Mai kann es ja nicht werden.
Also um kurz vor sechs das Auto auf dem Schotterparkplatz vor dem Kubana-Gebäude abgestellt und hinein ins Lokal. Vor der Tür wartete schon ein „Gleichgesinnter“, der mit uns den Abend rocken wollte.
Im Restaurant war noch nicht allzu viel los. Zwei Mädels, gekleidet in schönem Schwarz, kümmerten sich um ca. 10 Gäste. Der Raum ist recht dunkel gehalten. Zwar sorgt ein großer Kronleuchter inmitten des Raumes für kuschelige Atmosphäre, bis auf ein paar Wandleuchten war es das aber auch. Die Tische und Stühle wirken rustikal durch blankes, dunkles Holz, was aber zur Ausrichtung des Lokals passt. Über eine Treppe kommt man in eine zweite Ebene nach oben. Hier war während unseres Besuches aber nix los.
Wir wurden beim Betreten des Raumes nur zögerlich bemerkt, da nicht reserviert, wurde gefragt wie viele Personen. Wir erwarteten noch zwei, daher baten wir um einen Tisch für fünf bis sechs, was dann auch kein Problem war.
Wir bekamen dann auch gleich die Karten, welche zwischen zwei Holzdeckeln eingebunden ist, und bekamen Zeit in Ruhe zu wählen. Die Karte ist mittelamerikanisch geprägt mit mediterranem Touch. Tapas, Nachos, Gambas, aber auch Fleischgerichte und Salate. Spezielle Angebote unter der Woche wie „Spare-Rips All You Can Eat“ oder der Gamba-Tag laden zum Schlemmen ein.
Da Fräulein ja so von den Nudeln schwärmte, wählten wir auch solche. Dazu durfte es für mich erst mal ein König Ludwig Hefe-Bierchen sein (0,5 / 3,80€), Fräulein wählte eine Cola light (0,3 / 1,90€).
Da mittlerweile die restlichen zwei Tischgesellen kamen, warteten wir mit der Essensbestellung. Dafür war Zeit um den Toiletten im Keller einen Besuch abzustatten. Die sind ordentlich gepflegt und sauber.
Zurück am Tisch konnten wir, nach den Schminkorgien der Damen, endlich das Essen bestellen. Schließlich sollte das Konzert ja auch um zwanzig Uhr losgehen. Während des Essens sollte es für mich ein weiteres Hefe-Bierchen sein, diesmal die alkoholfreie Version zum gleichen Preis. Geschmacklich zur richtigen Version aber ne glatte Null… Nach gut zwanzig Minuten nach Bestellung kamen dann die Nudeln…
Veggie Ravioli (11,95€)
Die Ravioli kamen recht niedlich daher. Quadratische Teigtaschen, gefüllt mit Ricotta und Parmesan, leicht rot eingefärbt. Wohl die frische Variante von Hilcona, aber nicht wirklich schlecht. Gut im Biss, die Füllung recht würzig. Dazu kleine schwarze Minions, ähh Bohnen mit ordentlich biss und feinem nussigen Geschmack. Hatte ich bisher noch nie gehabt und auch noch nie zuvor gesehen. Feine Böhnchen… Der Babyspinat war roh und langweilig, da nicht mariniert oder sonst irgendwie behandelt. Spinat gewinnt erst durch Hitzezufuhr…die bunten Tomaten waren nur uni rot und größtenteils geschmacklos. Gesamt alles etwas trocken. Allein die roten Zwiebeln brachten etwas Pepp ins Gericht. Gut gemeinte 3* Fussili Chorizo (11,95€)
Fräuleins Wahl und der Grund des Wiederbesuches. Zu Recht, wie ich sagen muss. Die Fussili perfekt gegart mit feinem Biss, dazu eine sehr gute Chorizo, welche eine schöne Schärfe ins Gericht brachte. Die Soße leicht auf Tomatenbasis, dazu frittierter Rucola und Parmesanspäne. Das Gericht machte Spaß und ist es Wert wieder zu kommen. 4* Fazit:
Der Service macht hier Dienst nach Vorschrift. Zwar freundlich und nett, lächeln ist hier auch kein Fremdwort, Getränke nachbestellen ist aber schon mit Arbeit verbunden. Das getrennte Bezahlen war aber kein Problem, alles in Allem gute 3* Das Essen ist okay bis gut. Die Portionen ausreichend, dem Preis angemessen. 3,5* Das Ambiente ist gut. Die Theke deutet an, was hier wirklich gut geht. Cocktails und After-Show-Partys. Romantische Abende sind hier weniger zu empfehlen. 3,5*
An der Sauberkeit gab es an dem Tag nichts zu bemängeln. 4*
Das PLV ist dem gebotenen angemessen. 4*
Es ist abzusehen, dass wir hier öfter zu unserer neuen Lieblings-Kapelle zum abrocken fahren. Daher werden wir nach Möglichkeit auch wieder hier essen.
3 – wenn es sich ergibt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Kubana
Das Kubana in Siegburg ist zum einen ein Restaurant, aber auch ein Live-Club, den wir diesmal zum zweiten Mal besuchten. Hauptsächlich Heavy-, Rock- und Alternativ-Musik wird hier gespielt. Nachdem wir uns durch den Feierabendverkehr der A3 von Frankfurt kommend gekämpft hatten, stand Abendessen auf dem Plan. Mein Fräulein war vor Monaten schon mal ohne mich in Siegburg im Kubana und war begeistert von den Nudeln im Restaurant. Schlimmer als im Brauhaus bei unserem Besuch im Mai kann es ja nicht... mehr lesen
3.0 stars -
"Gut für Grundlagenbeschaffung für den anschließenden Rockabend!" NoluxKubana
Das Kubana in Siegburg ist zum einen ein Restaurant, aber auch ein Live-Club, den wir diesmal zum zweiten Mal besuchten. Hauptsächlich Heavy-, Rock- und Alternativ-Musik wird hier gespielt. Nachdem wir uns durch den Feierabendverkehr der A3 von Frankfurt kommend gekämpft hatten, stand Abendessen auf dem Plan. Mein Fräulein war vor Monaten schon mal ohne mich in Siegburg im Kubana und war begeistert von den Nudeln im Restaurant. Schlimmer als im Brauhaus bei unserem Besuch im Mai kann es ja nicht
Geschrieben am 13.11.2015 2015-11-13| Aktualisiert am
13.11.2015
Besucht am 11.11.2015
Am Bassenheimer Hof
Fräulein hatte geladen. Ursprünglich wollte Sie mal wieder zu ihrem Italiener, ich wollte mal was Neues und empfahl den Bassenheimer Hof. Sie stimmte zwar zu, motzte aber trotzdem…
Das Restaurant stand schon länger auf meiner Wunschliste, kannte ich die Küche von diversen „Tastetival-Rheinhessentouren“ (http://www.tastetival.de/programm/programm2015/rheinhessen_tour_2015.html)
Das Restaurant wird aktuell im Gault Millau mit 14 Punkten und einer Haube dekoriert, was schon mal eine gewisse Erwartung schürte. Der Anlass war angemessen, also reservierte ich vorab per Email, was auch wunderbar klappte.
Wir konnten bequem mit der Straßenbahn bis auf 150 m vor die Haustüre fahren, befindet sich das Restaurant in unmittelbarer Nähe zum Mainzer Schillerplatz. Spuren in Form von tausenden Glasscherben und anderem Müll zeugten noch gegen 18:45 vom offiziellen Beginn der Fastnachtskampagne 2016. Abgesehen von den vielen torkelnden, singenden und teilweise absurd verkleideten Gestalten. Wir treffen also fast pünktlich vor dem Lokal ein, der Schwager raucht noch schnell fertig, dann betrete ich als erstes das alte Gebäude und gehe links durch die Tür. In dem Raum sitzen zur linken Hand schon knapp zehn Gäste ist somit zu ¾ voll. Rechts ein Tresen, hinter dem ein Mann gerade Gläser abtrocknet. Ich schildere im mein Begehr und er meint, wir wären doch oben im Restaurant. Hier sei das Bistro. Diese Info wäre bei der Reservierung schon mal nicht schlecht gewesen… Also mit Sack und Pack die antike Treppe nach oben. Dort erwartet uns dann ein sehr gemütlich wirkender Gastraum, gehüllt in dezentem Licht. Vor uns direkt dir Theke mit einigem an Spirituosen aus heimischer und internationaler Brennereien. Ein junges, freundliches Lächeln tritt mir entgegen. Ich stelle mich vor, nenne die Reservierung und wir dürfen uns einen freien Platz aussuchen. Von den knapp 30 Plätzen ist noch keiner besetzt. Wir sind die einzigen. Noch. Im Laufe des Abends soll noch eine dreiköpfige junge Familie eintreffen. Bevor wir an den Tisch gehen, nimmt uns das freundliche Mädel (Mitte 20) noch die Jacken und Mäntel ab. Wir wählen dann den hintersten Tisch direkt an den einfach verglasten, uralten Fenstern. Auf jedem der schön eingedeckten Tische brennt schon ein Teelicht in einer schlichten silbernen flachen Vase. Besteck für drei Gänge, schöne Servietten liegen schon auf der weißen Tischdecke, ebenso ein einfaches Wasserglas, und sehr elegante Bordeaux-Kelche von Schott.
Wir setzen uns. Die Stühle erst mal recht unbequem, was sich im Laufe des Abends aber zum Guten wendet. Allgemein dominieren im Raum Weiß- und Brauntöne. Es wirkt schon recht edel. Die Erwartungen steigen weiter…
Kaum das wir sitzen kommt das Mädel und fragt ob sie uns schon einen Aperitif bringen darf und empfiehlt einen trockenen Rosé-Sekt und einen trockeneren Sauvignon-Sekt. Meinem Schwager steht der Sinn nach Weizenbier (Erdinger 0,5/4,50€), Fräulein, Fräuleins Mama und mir ist nach Rosé-Sekt (0,1 / 7€). Auf Nachfrage wird mir gesagt, dieser stamme von der Rheinhessen-Kellerei. Wahrscheinlich meinte sie die Winzersekt-Kellerei in Sprendlingen. Die Getränke kamen dann zügig. Kurz darauf brachte sie uns Speise und Wein-Karte. Der Sekt war als trocken deklariert. Heißt im Gegensatz zu den Stillweinen, dass ein erhöhter Restzuckergehalt vorhanden ist. Vergleichbar mit halbtrockenen Weinen. Mir dann doch eine Spur zu restsüß. Schnell runter damit bevor er warm wird und noch weniger schmeckt…. Gleichzeitig bestellt und serviert wurde ein Medium-prickelndes Wasser (Taunus Quelle 0,75/7,50€) Das wurde dann auch vom Service ein- und den ganzen Abend über auch nachgegossen. Eine zweite sollte im Verlauf noch folgen.
Wir studierten die Karte. Da gibt’s aber nicht viel zu studieren. Ganze drei Menüs á vier Gänge stehen zur Auswahl. Vorweg empfahl uns unsere Bedienung zwei Vorspeisen außer der Reihe und als Hauptgang ein australisches Roastbeef mit diversen Beilagen.
Aus dem Internet wusste ich von einer separaten Bistro-Karte und dass die Menü-Gerichte auch einzeln bestellt werden konnten. Hierzu aber kein Wort von der Hübschen. Erst nach unserer Bestellung, auf dem Weg zur Toilette sprach ich sie auf die Bistro-Karte an. Sie meinte, „ja, das ginge, möchte Sie noch mal schauen, es wäre noch nix gebont…“ Aber wir beließen es bei unserer Wahl.
Die Weinkarte ist toll in meinen Augen, auch wenn die Auswahl an offenen Weinen besser sein könnte. An Flaschenweinen aber gibt es eine schöne Auswahl an rheinhessischen und internationalen Weinen mit großen Namen darunter. Besonders spannend fand ich die Auswahl an verschiedensten Jahrgängen von Super-Tuskans wie Sassicaia und Tignanello zwischen 150 und 600€… Aber auch französische und spanische Große Gewächse sind dort zu finden. Wir (bzw. Ich ;-)) entschieden uns für etwas Heimisches, Bodenständiges und bezahlbares. Mir gefiel ein 2012er Saulheimer Frühburgunder trocken vom Weingut Thörle für schlappe 35€. Also den bestellt und für vornweg ein trockener Guts-Riesling vom Weingut Wittmann (0,1 / 3,90). Ich sagte zwar, dass ich diesen zur Vorspeise wollte, ich hatte ja noch Sekt, der kam dann aber schon kurze Zeit später vor dem Gruß aus der Küche… Bestecke wurden zuvor noch ergänzt bzw. ersetzt. Alles immer freundlich und rücksichtsvoll, musste sie doch aufgrund der Tischanordnung auch mal über den Tisch greifen.
Nürnberger Rostbratwurst auf Graupenrisotto
Lustig. So auch noch nicht gesehen. Das Würstchen war von guter Qualität mit schöner Würze und saftigem Biss. Das Graupenrisotto war mit Stückchen von Möhren und Staudensellerie gegart, sehr gut gewürzt und ordentlich im Biss. Dazu ein Klecks kräftiger Jus, die leicht ins säuerliche triftete…
Dennoch ein gelungener Start. 3,5* Dazu reichte sie uns zwei Sorten geschnitten Brot. Mehr aber auch nicht. Kein Öl, Butter oder Salz, geschweige einen Quark… Nun Gut.
Ich lobte beim Abräumen der leeren Teller die Küche, gerade wegen der ungewöhnlichen Kombi. Ich wollte schon um die Flasche Rotwein bitten, kam sie selbst auf die Idee und bot an schon jetzt die Flasche zu öffnen. Als dann die Dame mit der OFFENEN Flasche kam stand auf dem Etikett 2013. Wäre die Flasche jetzt noch zu gewesen hätte ich wahrscheinlich umbestellt. So gewährte ich ihr mir den Probeschluck einzugießen und ich befand ihn für okay. Brauchte halt noch ordentlich Luft. Bis zum Hauptgang sollten aber noch gut 40 Minuten vergehen.
Mein Riesling, den ich schon fast zur Hälfte genossen hatte war ein saftiger Vertreter seiner Art, schöne typische Aromen von Pfirsich und reifen Äpfeln mit einer guten Säure und feiner Mineralität. Preis ab Hof um die Zehn €. Der Einstiegswein…
Dann kamen die Vorspeisen. Fräuleins Mama wählte wie ihr Sohn den empfohlenen Feldsalat mit Cranberry-Dressing und gebratenen Kalbsleberstreifen (für sie) und gebratenen Garnelen (für ihn). Optisch schon mal eine mächtige Portion. Und für zehn Euro im Vergleich zu den anderen Preisen bisher echt günstig. Fräulein hatte Mit Ricotta & Spinat gefüllte Tortelloni mit Gorgonzola-Birnen-Zucchini-Sauce, (9€), von den drei Stücken, serviert in einem schönen tiefen Teller mit Pesto-Rand und Grünzeug das optisch an Möhrenkraut erinnerte, durfte ich einen Bissen probieren. Zu wenig um ein seriöses Urteil abzugeben. Geschmeckt habe ich von den beschriebenen Zutaten nicht viel. Außer Nudel und Ricotta… Aber nun meine Vorspeise…
Die Suppe ungewöhnlich Grün, braune Kleckse (ich vermute Sojasauce) sollten dekorativ wirken.
Geschmacklich aber sehr gut. Die Kartoffel kam gut durch, ebenso der Lauch, wenn auch nur dezent, was aber der Suppe eigentlich gut tat. Im Mund dieses typisch kartoffelig, mehlige Konsistenz, gefiel gut. Wenn auch die Brühe etwas vorschmeckte, war es doch eine runde Sache. Vom Riesling nicht viel zu schmecken, mein Wein dazu harmonierte aber prächtig. Feine Suppe, so gerne wieder! 4*
Zwischendurch wurde wieder Wasser nachgegossen, ein weiteres Weizenbier gebracht und nach der Zufriedenheit gefragt. Auf Wunsch kamen auch Salz- und Pfeffermühlen. Der Rotwein schmeckte von Minute zu Minute besser, pünktlich zu den Zwischengängen. Schwager wählte Carpaccio "Cipriani" vom Roast-Beef (10€), was gut aussah und dekoriert wurde mit einer rosa Creme und Kapern. Muss geschmeckt haben, war jedenfalls ruck-zuck leer der Teller…
Belugalinsen-Salat mit gebratener Barbarie-Entenbrust und Pflaumen-Chili-Portwein-Sauce (Menü 1 / 53€)
Optisch schon wieder ein Hingucker. Vier schön rosagegarte Scheiben der Entenbrust lagen auf einer guten Portion sehr leckeren Linsensalat. Die Ente war sehr zart, richtig lecker, leider war die Haut lapprig. Die Chili-Portwein-Sauce war mir solo zu säuerlich, erst mit den Linsen konnte ich Gefallen daran finden. Die Linsen waren aber auch perfekt in Garzustand und Geschmack. Fein gewürfeltes Wurzelgemüse und Linsen mit Biss waren zu meiner Zufriedenheit. Sehr, sehr gut. Gerade noch 4*
Die Damen setzten hier aus und durften zusehen. Aber die hatten so viel zu quatschen, ich glaube, die merkten gar nicht dass wir aßen… Jedenfalls musste noch eine zweite Flasche von dem günstigen Wasser her, Rotwein wurde auch schon mal nachgeschenkt.
Zwischendurch noch mal aufs Klo, vorbei ein der gut bestückten Bar und einigen Rotweinflaschen. Die Toiletten sind gut gepflegt, es gibt warmes Wasser, nur die Papierservietten passen nicht zum Rest. Der Hingucker auf dem schönen Waschbecken ganz klar der Fünf-Liter- Flacon „Allure Homme“ von Chanel. Die 50ml-Version zum wirklich Benutzen steht daneben. Bei den Damen steht No. 5, habe ich mir sagen lassen. Daher wohl auch die Getränkepreise…
Dann endlich die Hauptgänge.
Mein Schwager wählte Gebratener Hirsch-Rücken mit Berg-Pfeffer-Kirsch-Sauce, Kürbis-Honig-Flan & Gnocchi (32€) und ich war erstaunt ob der mächtigen Portion Fleisch, auch wenn das auf dem Foto nicht ganz so rüber kommt. Das Fleisch sehr zart und sehr aromatisch und wunderbar saftig. Die Beilagen gingen da ein bisschen unter. Der Kürbis-Honig-Flan habe ich probiert, löste bei mir aber keine Emotionen…
Die Damen hatten sich entschieden für » Fisch des Tages « mit Kohlrabi-Ragout in Dijon-Senf-Estragon-Sauce und Schloss-Kartoffeln (25€) Kabeljau war angesagt. Dieser war saftig und glasig gebraten, aber auch hier die Haut nicht knusprig. Das Gemüse war fein abgeschmeckt und die „Schlosskartoffeln“ waren einfach tournierte Salzkartoffeln, diese aber von guter Qualität. Die Soße schmeckte mehr nach Senf als nach Estragon…
Rosa gebratenes Lamm-Carré mit Caponata, Rotwein-Jus und gebratener Rosmarin-Polenta (Menü 1 / 53€)
Im Vergleich zum Hirsch optisch ein Rückschritt. Geschmacklich aber TOP. Das Fleisch meine ich. Eine gute Portion sehr gut gebratenes Rückenstück vom Lämmchen, saftig, zart, ich tippe mal auf irisches Lamm. Lange kein so schönes Lamm mehr gehabt. Die drei Polenta-Taler waren ausgezeichnet leider zu wenig und ohne wirklichen Rosmarin-Geschmack. Zwei mehr wären besser gewesen. Und die Caponata war mir zu kräftig. In Frankreich sagt man wohl Ratatouille. Zu stark eingekocht, sauer, überwürzt. Ich hatte Hunger, daher fand sie den vorbestimmten Weg. Wären es mal fünf, sechs Polenta-Taler mehr gewesen… Die Jus war mir hier auch schon wieder fast zu stark reduziert. So komme ich nur auf 3,5*, trotz des genialen Lammes…
Glücklicherweise harmonierte der Frühburgunder sehr gut mit dem Gericht und konnte erstaunlicherweise auch die übertriebene Säure gut ab. Aufgrund des jungen Alters waren natürlich die Holznoten noch dominant, eine gewisse Süße ob der 13,5 vol% war auch zu spüren, aber sonst ein runder, guter Wein mit Potential. Kirsch- und Pflaumenaromen, am Ende auch ein bißchen Schokolade und Marzipan. Ein ordentlicher Wein…. In drei Jahren.
Ein Dessert gab es dann auch noch. Nur nicht für Schwiegermama, sie wird wissen warum. (Nein, Scherz bei Seite, alles gut). Fräulein und ihr Bruder bekamen Lauwarmes französisches Schokoladen-Soufflé mit Zwetschgen-Kompott (8€). Auch hier schön anzusehen. Ein kleines Soufflé mit flüssigem Kern und wohl schmeckender Schokolade (ich liebe es…), das Zwetschgen-Kompott war als solches zu erschmecken, mehr aber nicht, dazu gab es ein schönes Eis, dessen Namen ich vergessen habe, probiert habe ich es auch nicht. Dazu eine geviertelte Kumquat, eine Physalis und ein Gitter aus künstlich anmutendem Zuckergebäck. Hatte was den diesen roten Kernen, die man früher für zehn Pfennig aus dem Automaten um die Ecke bekam.
Ich bekam gemäß dem gewählten Menü
Mousse von schwarzen Johannisbeeren mit Sorbet (Menü 1 / 53€)
Die Mousse kam als kleiner Zylinder auf den Teller, vielleicht ein ticken zu fest, geschmacklich aber 1a. In der Schale daneben ein Sorbet von Mandarine? Schmeckte zumindest sehr danach. Ich glaube es wurde auch angesagt, hab‘s aber nicht wahrgenommen. Auch hier die Kumquats, die gewohnt bitter schmeckten, dazu ein paar Erdbeeren, erstaunlicherweise mit Geschmack und langweilige Scheiben einer Sternfrucht. Und auch hier das komische Zuckergitter. Für mich aber ein guter Abschluss, der mir 4* wert ist.
Wir saßen jetzt gut 2 ½ Stunde, die nette Bedienung durfte abräumen und mir den letzten Schluck Rotwein eingießen, verlangten wir dann kurz darauf die Rechnung. Dabei erwähnte sie, es käme erst eine Zwischenrechnung, und nach unserer Prüfung gäbe es einen ordentlichen Bewirtungsbeleg. Kannte ich so nicht zuvor, finde ich aber lobenswert. Leider war es bei uns auch diesmal nötig. Denn alle Speisen waren einzeln ausgewiesen, so als hätte man sie unabhängig vom Menü bestellt. Ich aber hatte uneingeschränkt Menü 1 bestellt und somit waren gemäß Einzelbestellung 3€ mehr fällig gewesen. Da die anderen quer durch die Karte geordert hatten, konnte ich da nicht meckern. Auf meinen Einwand hin, kam sie mit korrigierter Rechnung zurück, die drei Euro wurden wie bei einem Gutschein rausgerechnet… Von mir aus. Irgendwie typisch für die gesamte Serviceleistung an dem Abend…
Fazit:
Ich hatte gewisse Erwartungen an dieses Restaurant. Diese wurden leider nur teilweise erfüllt.
Das Essen war größtenteils in Ordnung aber niemals 14 GM-Punkte würdig. Die Saucen zu stark konzentriert und teilweise sauer, die Caponata einfach überwürzt, die Pasta langweilig. Fleisch und Fisch waren in Ordnung, trotzdem komme ich nicht auf mehr als 3,5*… Schade!
Der Service hat mich ebenfalls enttäuscht. Schon die Tatsache, dass hier Bistro und Restaurant aus einer Küche bedient werden, das aber bei der Reservierung weder genannt, noch auf der Homepage für eine Reservierung darauf hingewiesen ist bei dieser Art Restaurant nicht akzeptabel. Auch bei der Speisenauswahl wird nicht auf die Möglichkeit hingewiesen auf die Bistrokarte zurückzugreifen, obwohl das auf eigener Nachfrage möglich ist. Und eine bestellte Flasche Wein geöffnet mir als Gast zu präsentieren geht schon mal gar nicht in so einem hoch dekorierten Haus. Eigentlich hätte ich die zurück gehen lassen. Und dann noch das Ding mit der falschen Rechnung… Aber das Mädel war sehr freundlich, immer lächelnd und das Nachgießen der Getränke bekomme ich auch nicht überall. Gerade so 3* Ambiente und Sauberkeit sind tadellos, jeweils 5* Beim PLV bin ich wieder Zwiegespalten. Sekt du Wasser einfach zu teuer, die Weine angemessen, das Weizenbier könnte auch 50 Cent weniger kosten. Die Menüs an sich den Preis wert. Der hohe Wasserpreis wiegt für mich aber schwer, daher nur 2,5* Immerhin kostete der Abend für vier Personen 273,90€. Gutes Trinkgeld bekam unsere Servicekraft aufgrund ihrer Bemühungen trotzdem. Sie ist jung und braucht wahrscheinlich das Geld. Ich gehe mal stark davon aus, dass an besucherstarken Wochenenden ein(e) Servicechef(in) für angemessenen Service sorgt.
Vorerst kommen wir mal nicht wieder. Für das Geld weiß ich besseres anzufangen. Mal schauen. Im Sommer vielleicht, es gibt im Bistro einen mediterranen Innenhof…
3 – wenn es sich ergibt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Am Bassenheimer Hof
Fräulein hatte geladen. Ursprünglich wollte Sie mal wieder zu ihrem Italiener, ich wollte mal was Neues und empfahl den Bassenheimer Hof. Sie stimmte zwar zu, motzte aber trotzdem…
Das Restaurant stand schon länger auf meiner Wunschliste, kannte ich die Küche von diversen „Tastetival-Rheinhessentouren“ (http://www.tastetival.de/programm/programm2015/rheinhessen_tour_2015.html)
Das Restaurant wird aktuell im Gault Millau mit 14 Punkten und einer Haube dekoriert, was schon mal eine gewisse Erwartung schürte. Der Anlass war angemessen, also reservierte ich vorab per Email, was auch wunderbar klappte.
Wir... mehr lesen
Am Bassenheimer Hof
Am Bassenheimer Hof€-€€€Restaurant06131237357Acker 10, 55116 Mainz
3.0 stars -
"Ambitioniert, kann es aber diesmal nicht erfüllen..." NoluxAm Bassenheimer Hof
Fräulein hatte geladen. Ursprünglich wollte Sie mal wieder zu ihrem Italiener, ich wollte mal was Neues und empfahl den Bassenheimer Hof. Sie stimmte zwar zu, motzte aber trotzdem…
Das Restaurant stand schon länger auf meiner Wunschliste, kannte ich die Küche von diversen „Tastetival-Rheinhessentouren“ (http://www.tastetival.de/programm/programm2015/rheinhessen_tour_2015.html)
Das Restaurant wird aktuell im Gault Millau mit 14 Punkten und einer Haube dekoriert, was schon mal eine gewisse Erwartung schürte. Der Anlass war angemessen, also reservierte ich vorab per Email, was auch wunderbar klappte.
Wir
An diesem Sonntag hatte ich mal keine Lust selbst zu kochen, war nur die Frage wo hin zum Essen.
Ursprünglich sollte es in die Stadt gehen, hatten wir aber beide keine Lust. Mir war nach herzhaftem. Also ab zu Griechen um die Ecke. Gut 15 Minuten laufen wir gemütlich dort hin.
Parkplätze gibt es für autoreisende reichlich.
Es war dann kurz vor 18 Uhr als wir die Lokalität durch den kleinen Vorgarten betreten. Draußen können bei schönem Wetter einige Leute sitzen. Heute war aber niemand draußen.
Drinnen war schon einiges los. Man muss erst an der langen Theke vorbei, hinter der ein Mann fleißig Bier am Zapfen ist und dabei kein Auge für uns Neuankömmlinge hat. Zwei weitere Angestellte flitzen auch wortlos an uns vorbei.
Ein dritter erbarmt sich und bietet uns zwei Tische zur Auswahl. Das Lokal zu diesem Zeitpunkt schon gut besucht. Altersmäßig war so ziemlich alles vertreten.
Kaum das wir saßen brachte uns eine junge Dame die Karten und zündete eine Kerze an, welche neben zwei Gewürzmühlen auf dem weiß eingedeckten Tisch stand. Dann ließ sie uns schauen. Ich schaute mich erst mal um. Große Fliesen am Boden, die Wände größtenteils als offenes Mauerwerk angelegt, auch ein Raumteiler hinter uns als Mauer. Ansonsten dunkles Holz und einiges an Grünzeug. Typisch griechischer Kitsch zum Glück weniger.
Dann in die Karte. Viel Auswahl, wie zu erwarten. Kalte & warme Vorspeisen und Friss-dich-zu-Tode-Platten. Dann noch die Grill- und Pfannenspezialitäten vom Schwein, Lamm, Rind und Pute. Ebenso ein bisschen Fisch. Auch einige Tagesempfehlungen und Mittagsgerichte waren in der typisch gestalteten Kunstledereinband-Karte. Mir war nach Lamm und die Vorspeisen aus dem Meer machten mir auch Appetit. Den hatte Fräulein heute nicht so, sie bestellte dann nur ein Hauptgericht.
Nach gut fünf Minuten kam die Dame wieder an den Tisch. Wie auch die Männer war sie mit schwarzer Hose und weißem Hemd bekleidet. Sie fragte nach der Bestellung. Auf meine Frage hin, was der Unterschied sei zwischen Octapus und Kalamarakia , meinte sie nur etwas verwirrt – „ Kalamarakia sind diese Tuben, das andere die Arme“- hatte ich mir aber denken können. Wer blöd fragt…
Die Bestellung wurde dann aufgenommen und keine zwei Minuten später stand ein junger Herr mit Getränken neben uns. Ein Benediktiner Hefeweizen (0,5 / 3,60€) für den Herren, eine Cola Light (0,4 / 3,50€) für die Dame. Beides gut gekühlt und sauber eingeschenkt. Es dauerte auch nicht sehr lange, keine fünf Minuten, da stand derselbe Kerl schon wieder neben uns, diesmal mit einem Teller in der Hand.
Octapus (7,90€)
In der anderen Hand zwei kleine Teller, die stellte er ein Jedem von uns auf den Tisch. In die Mitte dann die beiden gegrillten (? Laut Karte vom Grill) Oktopus-Tentakel. Roch fein, dekorativ aber eher antik. Auf einem Blatt Salat eine viertel Zitrone, welche ich auch gleich über einem der Tentakel ausquetschte. Dann etwas Salz und los geht’s. Gegrillt waren die nicht, eher in der Fritte heiß gemacht oder in der Pfanne mit viel Öl gebraten. Tat dem Ganzen geschmacklich kein Abbruch. Das Ding war super zart und hatte dieses verführerische mediterrane Kräuteraroma. So lecker. Aber auch recht teuer, wie ich finde. Das dazu gereichte Fladenbrot, war knusprig aufgebacken, diente um das aromatische Öl aufzuwischen. Lecker Vorspeise… 3,5*
Fräulein biss dreimal ab, was echt ungewöhnlich ist, normal steht sie voll auf Tintenfisch und Co.
Kurze Nachfrage beim Abräumen ob alles okay wäre, kam nach einem guten Schluck Weißbier der Beilagensalat auf den Tisch. Was für ein Tempo… Aber Verständlich. Im gleichen Takt kamen auch neue Gäste ins Restaurant, Platz haben hier mehr als 100.
Der Beilagensalat sah erst mal ordentlich aus. Oben zwei Röschen Feldsalat, darunter aber auch viel Eisbergsalat. Geschälte Gurken, Tomatenscheiben, Krautsalat. Alles frisch, lecker, auch das leicht rosafarbene Fertigdressing war akzeptabel. Alles im Allem, guter Durchschnitt. 3*
Dann mal schnell aufs Klo bevor die Hauptspeisen kommen. Die sind wie alles im Lokal ebenerdig zu erreichen und sind nahe der Eingangstür. Sauber und ohne Beanstandungen. Und wie sollte es anders sein, ich komme zurück an den Tisch, Fräulein grinst sich eins, das Essen ist da…
Putenbrustfilet mit Metaxasauce (kleine Portion / 10,50€)
Als Beilagen dienten neben dem Salat, Kartoffeln und Reis. Klein ist anders aber geschafft hat es das Fräulein trotzdem. Sie hatte ja diesmal auch keine Vorspeise. Das Fleisch war sehr zart und saftig, und diesmal auch frisch. Da hatten wir auch schon überlagerte TK-Ware bekommen… Die Metaxasauce war physikalisch vorhanden. Geschmacklich nicht. Sie war cremig, gut gewürzt, aber null Metaxa zu schmecken. Kein Weinbrandaroma. Nur Sahne und etwas Brühe. Wäre für mich auch die erste Metaxarahmsauce gewesen, die ihren Namen verdient. Kartoffel, hier als frittierte Chips und der Reis´lecker mit Tomaten, Erbsen und leider auch Mais, waren in Ordnung. Mehr aber nicht. 3*
Lammfilet mit frischen Champignons, Rahmsauce Kartoffeln und Salat (21,90€)
Ich wählte ein Gericht von der Empfehlungskarte. Fünf kleine Lammfilets lagen nebeneinander unter der sehr sahnigen Rahmsauce und einigen Pilzen auf den vorgewärmten Teller nebst ein paar gut frittierten Kartoffelscheiben. Die Lämmer waren etwas weit gebraten, das saftige, rosige fehlte, zart und gut gewürzt waren sie dennoch. Die Soße hatte einen schönen, sahnigen Geschmack auch die frischen Pilze steuerten hier Aroma bei. Ein anständiges Essen zu einem stolzen Preis. Gute 3,5*
Abgeräumt wurde wieder schnell, ebenso gab’s dann noch einen Ouzo aufs Haus. Der war gut, hatte zuletzt aber einen Besseren. Die Rechnung kam auf Verlangen sehr schnell, nach gut 50 Minuten waren wir dann auch schon wieder raus aus dem Haus.
Fazit:
Schnell satt werden, das geht hier gut. Hier geht es Schlag auf Schlag, gut dabei ist, dass die Qualität der Speisen nicht darunter leidet. Das Essen war mir an diesem Abend 3,5* wert. Keine Ausfälle, solides Handwerk aber ohne Pfiff.
Der Service, ist sehr darauf bedacht den Gast schnell wieder los zu werden. Viele Gäste machen viel Umsatz. Hier wird nicht viel geredet oder gar gelächelt, Dienst nach Vorschrift ist angesagt. 2,5* Ambiente könnte besser sein, aber auch viel schlechter. Immerhin sitzt man recht „luftig“ im Raum und nicht so eng aufeinander um evtl. mehr Gäste zu abzuspeisen. Die Idee mit den offenen Mauern gefällt mir gut. 3,5*
An der Sauberkeit gibt es eigentlich nichts auszusetzen. Daher gute 4*
Das PLV ist in meinen Augen okay, Pute war ihren Preis auf jeden Fall wert, Getränkepreise sind auf Mainzer Niveau, Oktopus und Lamm könnten auch ein, zwei Euro billiger sein können. 3*.
Ich muss nicht unbedingt wieder hin. Aber es ist unkompliziert und man bekommt das was man erwartet. Nicht mehr, nicht weniger. Und sowas muss man ja auch mal haben…
3 – wenn es sich ergibt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Restaurant Plaka
An diesem Sonntag hatte ich mal keine Lust selbst zu kochen, war nur die Frage wo hin zum Essen.
Ursprünglich sollte es in die Stadt gehen, hatten wir aber beide keine Lust. Mir war nach herzhaftem. Also ab zu Griechen um die Ecke. Gut 15 Minuten laufen wir gemütlich dort hin.
Parkplätze gibt es für autoreisende reichlich.
Es war dann kurz vor 18 Uhr als wir die Lokalität durch den kleinen Vorgarten betreten. Draußen können bei schönem Wetter einige Leute sitzen.... mehr lesen
3.0 stars -
"Fast Food auf Griechisch...." NoluxRestaurant Plaka
An diesem Sonntag hatte ich mal keine Lust selbst zu kochen, war nur die Frage wo hin zum Essen.
Ursprünglich sollte es in die Stadt gehen, hatten wir aber beide keine Lust. Mir war nach herzhaftem. Also ab zu Griechen um die Ecke. Gut 15 Minuten laufen wir gemütlich dort hin.
Parkplätze gibt es für autoreisende reichlich.
Es war dann kurz vor 18 Uhr als wir die Lokalität durch den kleinen Vorgarten betreten. Draußen können bei schönem Wetter einige Leute sitzen.
Dionysos
Wir waren zu viert an diesem Sonntag in Rüsselsheim, verkaufsoffener Sonntag. Es war zwar schönes Wetter aber auch sehr kalt. Ursprünglich wollten wir auch dort essen, nur machte der auserwählte Laden erst um 18 Uhr auf und bedingt durch die Kälte und den Hunger der nicht bis 18 Uhr warten wollte, wurde kurzer Hand umdisponiert. Zwei Möglichkeiten standen zur Auswahl, wir entscheiden uns für den Griechen.
Also mit dem Auto bis fast vor die Haustür gefahren, wenn man wie wir Glück hat, bekommt man auf dem Mainzer Kästrich (war mal ein römisches Lager vor Unzeiten, daher der Name) einen kostenfreien Parkplatz.
Die Außen Gastronomie steht noch, sitzen tut dort aber niemand. Am Eingang kurz auf die riesige Karte geschaut und dann rein in die warme Stube.
Dort stand schon der Juniorchef hinterm Tresen und wünschte uns einen guten Abend. Ein älterer Kollege nahm uns die Jacken ab und brachte uns zum Tisch. Dieser war rund und rundherum von einer Bank begleitet. Auf der waren bequeme Polster mit einem Muster das an Totenköpfe erinnert (aber nur bei schwachem Licht…). Mal was anderes. Auf dem blanken Tisch stand zu meiner Verwunderung ein Mühlenset für Salz und Pfeffer. Bestecke und die typischen griechischen Servietten lagen schon bereit. Eine Kerze wurde angezündet als uns die Speisekarte gereicht wurden.
Um uns herum Tonkrüge, antike Gemälde und ein paar Figuren. Nicht zu viel, aber dennoch unverkennbar. So stelle ich mir griechische Gaststätte vor.
Das Restaurant fasst im Innern gut 120 Gäste, draußen nochmals 80. Die Tische innen sind meist so angeordnet, dass man in Ruhe isst, ohne sich beobachtet zu fühlen. Aber auch größere Tische mit viel Platz sind vorhanden. Wir hatten aber ein schönes, ruhiges Eckchen erwischt, nur in einer Nische neben uns quatschte jemand lautstark, solange er kein Essen im Mund hatte.
Wir blätterten durch die reichhaltige Karte. Diese kann auch online eingesehen werden und bietet die erwartungsgemäße Auswahl eines deutschen Griechen. An die 40 Vorspeisen, elf Fischgerichte und diverse Grillgerichte von Lamm, Schwein , Rind und Huhn. Dazu knapp 20 Gemischtwaren-Platten, die Ofengerichte und vegetarisches, Nudeln und Desserts. Zum Weinen ist die Weinkarte nicht, aber nur (für mich) unbekannte griechische Gewächse. Daher bestellten wir vorab schon mal die Getränke. Für mich ein alkoholfreies Weizen von Schöfferhofer (3,40€ / 0,5) und für Fräulein ein Coke Zero (0,4 / 3,20€) Die Getränke wurden dann auch schnell von unserem freundlichen Griechen serviert und wir gaben sogleich die Bestellungen auf. Kurz darauf servierte man uns je einen Ouzo, genau richtig temperiert und einer der Besseren (Tsipouro, kannte ich bis dato nicht). Hab den gern getrunken. Dann noch mal kurz in den Keller und die Örtlichkeit aufgesucht, die Hände mit warmen Wasser gewaschen und wieder hoch. Dort standen schon die Vorspeisen auf dem Tisch…
Kolithokeftedes (5,90€)
Zucchinipuffer mit Zaziki. Die sahen etwas blass aus, knusprig waren sie leider auch nicht. Aber geschmeckt haben sie wohl dem Fräulein, gerade mit dem Zaziki, welches reichlich bemessen war konnte man das durchaus gut essen. Etwas Mühlenwürze war aber für meinen Geschmack nötig. Ein solides 3* Gericht.
Spanakoptia (5,50€)
Blätterteigtaschen mit Spinat und Schafskäse gefüllt, dazu Zaziki. Etwas puristisch angerichtet, etwas grünes hätte bestimmt nicht geschadet. Aber schmecken muss es. Und das hat’s. Schwer zu sagen ob selbst gemacht. Die Füllung aber schmackhaft und gut gewürzt. Der Spinat sehr lecker, eine feine Muskatnot war zu erahnen, der Feta cremig und mild genug um den Spinat nicht die Show zu stehlen. Der Blätterteigmantel gut ausfrittiert und zu keinem Zeitpunkt fettig oder lapprig. Gut gemacht. Und erst das Zaziki. Sehr, sehr cremig, da war auch Sahne mit im Spiel, wohl dosierter Knoblauch, ein paar Gurkenraspel. Gute Pfeffernote, Zitrone und etwas Minze sorgten für die nötige Frische. Stimmige Vorspeise, so gerne wieder. 4*
Da waren wir beinahe schon satt. Unsere Begleiter waren auch zufrieden, auf Nachfrage bei Abräumen der leeren Teller konnten wir dem Kellner dann auch ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Der Kerl war kaum weg, stand er auch schon wieder mit den Salaten am Tisch. Dann geht’s halt weiter…
Beilagensalat
Das war nix besonderes. Einfacher Eisberg, Krautsalat wohl aus dem Eimer, aber akzeptabel im Geschmack, die Möhren fein geraspelt aber fad. Das Dressing wohl auch eingekauft. Allein die dunkle Olive konnte wirklich punkten. 3*
Dann dauerte es auch nicht mehr lang und die Hauptspeisen wurden serviert.
Kalamaris vom Grill (12,90€)
Fünf kleine Sepien, die wohl eher in der Pfanne gebraten wurden, das typische Grillaroma und auch Muster fehlte. Geschmacklich aber ordentlich, hier du da vielleicht noch etwas zu viel Biss. Mariniert waren die Kopffüßler mit einem Öl mit mediterranen Kräutern, was auch gut passte. Als Beilage dienten griechische Bratkartoffeln, sprich frittierte Kartoffelscheiben. Die waren auch perfekt zubereitet und ausreichend gesalzen, nur was sollte der geriebene Knoblauch on Top? Für mich völlig unpassend, dazu auch noch sehr streng und mit einer unfeinen Schärfe. Wäre nix für mich. Das gute Zaziki passte da schon wesentlich besser. Ein anständiges Gericht, hat 3,5* verdient.
Dimitra-Teller (13,90€)
Für mich durfte es natürlich eine Grillplatte sein. Leider kein Bild, keine Ahnung wo es hin ist. Geknipst hatte ich den Teller… :-( Serviert wurde ein langer Teller mit je einem Steak und Filet vom Lamm, dazu Filets vom Schwein und der Hühnerbrust. Dazu Gemüsereis, die oben schon beschriebenen Kartoffeln und einem guten Klecks Zaziki. Das Fleisch war durchweg gut und saftig gebraten, selbst das Lammsteak (wohl aus der Hüfte) war super zart und sehr geschmackvoll. Hier dann auch optisch schon die Grillspuren. Dazu das typische Kräuteraroma mediterran gegrillter Speisen. Portionstechnisch eine kleine Herausforderung. Ich hab‘s gepackt, in Mannheim wird man über die Portiönchen wohl lachen… ;-) Vielleicht muss ich demnächst auch einfach mehr Weizen runterschütten :-))) 4* für das feine Lamm und den Rest.
Gut gesättigt sehnten wir uns nach vergorenem Obst. Das sollte aber erst zu Hause zum Einsatz kommen. Die Rechnung wurde separiert ausgedruckt, so dass jede Partei einen ordentlichen Belag mitbekam, mit knapp 45€ für zwei ein fast günstiges Intermezzo.
Fazit:
Das Essen konnte größtenteils überzeugen. Die Vorspeisen vielleicht etwas lieblos in Anrichte und Zubereitung aber der Hauptgang solide. Hier waren wir bestimmt nicht zum letzten Mal. Obwohl die Alternativen in Mainz vorhanden sind. Momentan für mich die beste Adresse für griechisches Essen in Mainz. 3,5* Der Service war nett, immer präsent und schnell. Gute 4* Ambiente wie oben schon erwähnt, findet meinen Zuspruch. Die Einrichtung gemütlich und nicht übertrieben kitschig.4*
Dazu die vorbildliche Sauberkeit in allen Bereichen. Selbst draußen war nur vereinzelt herabgefallenes Laub zu erblicken. 4,5*
Da kann ich beim PLV nur die 5*-Karte zücken.
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Dionysos
Wir waren zu viert an diesem Sonntag in Rüsselsheim, verkaufsoffener Sonntag. Es war zwar schönes Wetter aber auch sehr kalt. Ursprünglich wollten wir auch dort essen, nur machte der auserwählte Laden erst um 18 Uhr auf und bedingt durch die Kälte und den Hunger der nicht bis 18 Uhr warten wollte, wurde kurzer Hand umdisponiert. Zwei Möglichkeiten standen zur Auswahl, wir entscheiden uns für den Griechen.
Also mit dem Auto bis fast vor die Haustür gefahren, wenn man wie wir Glück... mehr lesen
4.0 stars -
"Solider Grieche auf antikem Boden, und das Gebotene hat überzeugt" NoluxDionysos
Wir waren zu viert an diesem Sonntag in Rüsselsheim, verkaufsoffener Sonntag. Es war zwar schönes Wetter aber auch sehr kalt. Ursprünglich wollten wir auch dort essen, nur machte der auserwählte Laden erst um 18 Uhr auf und bedingt durch die Kälte und den Hunger der nicht bis 18 Uhr warten wollte, wurde kurzer Hand umdisponiert. Zwei Möglichkeiten standen zur Auswahl, wir entscheiden uns für den Griechen.
Also mit dem Auto bis fast vor die Haustür gefahren, wenn man wie wir Glück
Como-Lario / Da Bruno
Schwesterchen war mit Schwager zu Besuch. Kultur stand auf dem Programm. Das Unterhaus lud ein und vorher wollten wir noch eine Kleinigkeit essen gehen. Fräulein sollte erst später, nach dem Essen zu uns stoßen. Also marschierten wir zu dritt vom Münsterplatz aus (dort aus der Straßenbahn ausgestiegen, da Parkplätze in Mainz rar und seit kurzen erheblich teurer sind) Richtung Neubrunnenplatz. Dauerte keine fünf Minuten.
Ich war vor etlichen Jahren mal bei diesem kleinen, alteingesessenen Italiener. Wer in Mainz wohnt, sollte einmal dort gewesen sein. Nicht weil es dort das beste Essen gibt. Nur kommt in keiner anderen italienischen Lokalität so viel echtes Flair auf wie in diesem kleinen Ristorante.
Von draußen macht es nicht allzu viel her. Bistromöbel laden bei schönem Wetter zum Draußen sitzen ein. Um ins Lokal zu gelangen betritt man erst mal einen Windfang, hinter dem schon einer der drei oder vier Servicemitarbeiter auf die kommenden Gäste wartet. Dann geht es ruck zuck.
„Ahh, drrei Persone – allora. Hier - nemme Platz“.
Die Speisekarten hat er schon gleich in der Hand und kaum das man sitzt bekommt man die Karten in die Hand und er zündet die Kerze an. Dann ist erst mal weg. Die nächsten Gäste kommen gerade durch die Tür. Gleiches Prozedere.
Wir gucken uns erst verwundert an, dann in die Karte. Recht groß. Eine Seite Pizzen, 25 Stück. Eine Größe, von 5,20 bis 10,50€. Alles dabei was man kennt. Als Anmerkung in der Karte steht geschrieben: „Die angegebenen Pizzen können nicht „Anstatt“ geändert werden.“ Aber zusätzliche Belege sind erlaubt. Ein Euro aufwärts. Bis 4,50 für Garnelen…
In der Karte folgen knapp zwanzig warme und kalte Vorspeisen, Suppen und Salate. Zwanzig Pasta-varianten, darauf folgen zehn Schweinegerichte und fünfzehn vom Rind. Ebenso ein paar Gemüse und Eiergerichte und Dolce dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Getränketechnisch alles vorhanden, aber auch nix besonderes. Weine aus der ganz großen Buddel.
Nach gut fünf Minuten und sechs weiteren Gästen geben wir die Bestellung auf. Die Getränke kamen dann auch recht flott. Zweimal Erdinger Weißbier (0,5 / 3,50€) und einmal eine Cola (0,2 / 2€) Zuvor wurden noch schnell die Untersetzer einer bekannten Eifler Brauerei auf die weiße Tischdecke gelegt.
Der Tisch an sich nicht sehr groß. Aber Platz genug um mit vier Personen je eine Pizza zu essen plus Platz für Getränke, einer Kerze in einer Korbflasche, den Streuern für Salz und Pfeffer und natürlich, der Jahreszeit geschuldet, den kleinen Pappaufstellern für frische Muscheln. Geliefert von „Deniz Fisch“. Da bekommt man doch Lust…
Der Raum sieht aus, wie er wohl schon seit Anfang der Sechziger Jahre war. Die Wände blass-gelb, ebenso die kleinen Fließen am Boden. Dunkle Fenster und Tür Rahmen, die Sitzmöbel etwas heller, bequem. An den Wänden hängen verschiedenste Bilder mit allerlei Prominenz, die schon bei Bruno gespeist haben. Unter anderem Helmut Kohl, Angela Merkel oder Luciano Pavarotti. (R.I.P.)
Die Fotos alle nicht mehr aktuell und auch vor dem digitalen Fotozeitalter geschossen, aber immerhin. Und von diesem Ruf zehrt Inhaber und Seniorchef Bruno heute noch. Der Laden ist immer voll. So auch heute. Gegen 19 Uhr waren alle der gut 50 Plätze belegt. Zwar meist ältere Semester und wohl auch Stammgäste aus den Anfangstagen, aber hey, hier kann man die Authentizität spüren. So stelle ich mir eine kleine Kneipe im tiefsten Italien vor, mit solider „Cucina alla Mamma“. Rustikal und bodenständig. Kein Chichi, keine extravaganten Kreationen!
Beim Bestellvorgang hatte unser Maestro etwas durcheinander gebracht, da ein Kollege von ihm nur zwei anstatt der bestellten drei Pizzen an den Tisch lieferte. Die Pasta sah zwar gut aus, war aber nicht für uns. Man entschuldigte sich gleich und meinte, es dauert nicht lange. Naja, gut fünf Minuten hat es doch gedauert und die können lange sein für ein Mädchen, wenn ihr gegenüber zwei Kerle schon am kauen sind…
Pizza Alla Giacomo (8,30€)
Meine Wahl, eine Pizza (normale Größe, laut Karte, ca. 30cm im Durchmesser) gebacken im Blech. Belegt war sie sehr reichlich mit frischen Champignons, Salami, Zwiebeln, Sardellen und Peperoniwurst. Der Teig hatte leider seine Schwächen. Der Rand war zwar schön knusprig, schmeckte dort auch recht gut, nur hatte ich das Gefühl, dass Blech wurde vorher gut eingeölt und dann mit dem Teig belegt. Der Boden kam ungewöhnlich feucht daher und hatte kleine Luftbläßchen geworfen. Er war also sehr lapprig. Dazu kam der üppige Belag. Die Tomatensoße als solche nur zu erahnen, dafür aber viel guter Käse unter dem Rest. Der war qualitativ gut bis sehr gut. Die Salami hatte Industriestandard, aber in Ordnung. Die Pilze dünn gehobelt und frisch, die Zwiebeln gaben eine gute Würze und hatten noch Biss. Die Peperoniwurst hatte es in sich. Schöne scharf aber dennoch nicht geschmackstötend. Die Sardellen gerade so viel, dass der Rest nicht unterging. Ergo, eine schmackhafte Pizza, leider war der Teig unter aller S…… Daher nur 3*
Bei meinen Begleitern verhielt es sich ähnlich. Allgemeiner Tenor – Gut aber nicht überragend. Das Ambiente hat was und ein Wiederholungsbesuch ist nicht auszuschließen.
Beim Abräumen wurde nach der Zufriedenheit gefragt, ein Digestif aber nicht angeboten. Hatten wir aber auch nicht erwartet. Die Rechnung kam auch zügig, die Verabschiedung kurz und schmerzlos.
Fazit:
Das Essen (hier die Pizza) ist gut, wenn auch mit ein paar Abstrichen gerade beim Pizzateig. Keine Ahnung aus welcher Ecke Italiens die Familie stammt, vielleicht macht man das dort so??? 3* ist mit das Essen noch wert. Was man an anderen Tischen sah, war ordentlich. Der Service ist perfekt eingespielt. Die Abläufe immer gleich, jeder macht alles und ist dabei freundlich und schnell. Da geht auch mal schief, okay. Verziehen. Gekleidet in klassisch weißem Jackett und schwarzer Hose. Typisch italienisch eben. 3,5* Das Ambiente könnte authentischer nicht sein. Selbst die vielen Fotos stören mich nicht, zeugen vom Stolz des Besitzers. 4,5* Sauber war es sehr, die Toiletten sogar astrein, dort ist alles so neu und hell, dass man meint in einem anderen Lokal zu sein. 4* PLV ist mehr als okay. Die Preise noch im Rahmen, das passt zum gebotenen. 4*
3,5 – wenn es sich ergibt, gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Como-Lario / Da Bruno
Schwesterchen war mit Schwager zu Besuch. Kultur stand auf dem Programm. Das Unterhaus lud ein und vorher wollten wir noch eine Kleinigkeit essen gehen. Fräulein sollte erst später, nach dem Essen zu uns stoßen. Also marschierten wir zu dritt vom Münsterplatz aus (dort aus der Straßenbahn ausgestiegen, da Parkplätze in Mainz rar und seit kurzen erheblich teurer sind) Richtung Neubrunnenplatz. Dauerte keine fünf Minuten.
Ich war vor etlichen Jahren mal bei diesem kleinen, alteingesessenen Italiener. Wer in... mehr lesen
Como Lario / Da Bruno
Como Lario / Da Bruno€-€€€Restaurant, Pizzeria06131/234028Neubrunnenstr. 7, 55116 Mainz
3.5 stars -
"Italienischer geht's nicht." NoluxComo-Lario / Da Bruno
Schwesterchen war mit Schwager zu Besuch. Kultur stand auf dem Programm. Das Unterhaus lud ein und vorher wollten wir noch eine Kleinigkeit essen gehen. Fräulein sollte erst später, nach dem Essen zu uns stoßen. Also marschierten wir zu dritt vom Münsterplatz aus (dort aus der Straßenbahn ausgestiegen, da Parkplätze in Mainz rar und seit kurzen erheblich teurer sind) Richtung Neubrunnenplatz. Dauerte keine fünf Minuten.
Ich war vor etlichen Jahren mal bei diesem kleinen, alteingesessenen Italiener. Wer in
Geschrieben am 27.09.2015 2015-09-27| Aktualisiert am
27.09.2015
Besucht am 20.09.2015
Besitos Mainz
An diesem Sonntag war in Mainz verkaufsoffen. Mit zwei Freunden war Shopping angesagt. Wobei die Mädels mehr Spaß dabei hatten und wir beiden Tütenträger nur hofften, dass es bald 18 Uhr ist. Für da hatte ich vor Wochenfrist online im Besitos reserviert, eine Bestätigung kam zügig.
Wir waren alle vier schon öfter dort, nur noch nie zusammen. Wir Männer gingen irgendwann schon mal vor, da die Damen noch nicht genug Tüten hatten und zum Abschluss noch mal im Karstadt stöbern mussten. Zu viel für uns. Das Besitos befindet sich direkt gegenüber vom Mainzer Hauptbahnhof. An Kundschaft mangelt es somit nie. Nur hatte ich gedacht, dass gerade an diesem Abend mehr los wäre. Im Nachhinein ein Glück für uns, dass es nicht so war. Es hätte wohl in einem Desaster geendet…
Ich ging voraus in das Lokal. Zwei Stufen müssen schon überwunden werden, innen ist es doch bis auf zwei Ausnahmen komplett ebenerdig und alles gut zu erreichen. Der Hauptraum ist ewig lang, aber schmal und hat über drei Viertel der Länge eine sehr lange Theke. Hier kann man an Stehtischen oder an der langen Theke sitzen. Ebenso gab es mal einen Raucherraum, im Sommer sitzt man vor der Tür, fast auf dem Bahnhofsplatz. Das Ambiente möchte ich mal als urig, gemütlich bezeichnen. Dunkle schwere Möbel, nicht zu eng gestellt, so dass man einigermaßen ruhig mit seiner Begleitung den Abend genießen kann. Ob das spanisch ist, keine Ahnung. Man fühlt sich aber wohl. Wir waren dieses Mal zum ersten Mal im linken Teil untergebracht, der mal ein Raucherraum war. Dort durfte ich mir einen Tisch aussuchen, bzw. zwei standen zur Wahl. Nur erschien mir der Runde mit vier Stühlen einfach zu klein, da nur mit einem Durchmesser von knapp einem Meter. Der Weinschrank direkt daneben war aber schon sehenswert. Also nach hinten oben an einen großen Tisch, genug Platz für uns und die vielen Tapas die wohl kommen sollten.
Auf dem Tisch stehen schon die Karten bereit, dazu ein Becher mit Besteck und die unsäglichen Salz- und Pfeffersteuer. Ein Windlicht sorgt für eine warme Atmosphäre, ebenso wie das indirekte, warme Licht, welches von unten gegen die tollen (teilweise offen gelegten) Wände leuchtet.
Beim Ankommen erwähnte ich, dass wir noch zwei Damen erwarten, das wohl auch der Grund, dass sich zunächst niemand um uns kümmerte. Die Damen ließen aber nicht lange auf sich warten. Wir stöberten dann gleich durch die Karte, die einen Querschnitt der spanischen Küche bietet. Natürlich viele Tapas in kalt und warm und die Paella darf auch nicht fehlen, angeboten mit Hühnchen, Fisch oder als Mix aus beiden. Dazu ein paar Fleischgerichte, Fisch kommt mir aber etwas zu kurz und beschränkt sich nur auf gebrateGambas und eine Fischplatte. Dazu gibt es noch vegane Speisen. Wir waren uns alsbald einig, vorweg ein paar Tapas, danach Paella, bzw. einen Salat. Als spezielles Angebot an diesem Abend gab es eine Paella für zwei zum Preis von 19,90€ gegenüber 12,90€ als Einzelportion. Die Doppelportion teilte ich mir dann mit unserem Freund. Fräulein wählte zum Hauptgang den Salat. Die Tapas sucht man sich aus und markiert diese auf eigens dafür bereitliegenden Zettel. Diese werden dann bei der Bestellung von der Bedienung in ein elektronisches Helferlein eingetippt. Der Sinn ergibt sich mir somit nicht, aber egal. Die weibliche Bedienung war an dem Abend auch nicht gerade ein Vorzeigebeispiel ihrer Innung. Freundlich nur bei der Begrüßung. Engagiert sieht auch anders aus und zu allem Überfluss wollte sie mir noch erzählen, das Rioja und Crianza zwei verschiedene Weine sind… Ich glaube sie ist immer noch der Meinung, auch wenn ich ihr erklärte, Crianza ist eine Qualitätsstufe und der Rioja ein Wein. Steht übrigens auch in der Getränkekarte des Lokals (siehe Foto…) Ihre Laune sollte sich an dem Abend nicht mehr bessern. Leider. Obwohl noch nicht mal viel los war. In unserem Raum saßen weitere 12 Gäste, der Rest war auch nur zur Hälfte besetzt.
Die Getränke kamen aber dennoch zügig. Mein Luis Cañas Rioja Crianza serviert in der 0,5l Karaffe und leider zu warm… (13,90€) ansonsten ein toller Wein, kräftig und vollmundig mit Aromen von dunklem Beeren und Vanille. Dazu eine Flasche Selters (0,75 / 4,90€). Die dazu servierten Gläser waren voll mit Eiswürfeln. Weder bestellt noch erwähnt. Mag ich gar nicht. Immerhin hatten wir für die Wasserflasche einen Kühler erhalten. Macht aber nur Sinn, wenn die Flasche kalt da rein kommt… Fräulein wählte einen Planters Punch (4,50€, da Happy Hour von 17 – 20 Uhr). Die Eiswürfel wanderten dann dort hinein.
Bis die Tapas kamen dauerte es etwas, aber sie kamen dann und wurden unter Ansage mal in die Hand gedrückt oder quer über den Tisch gereicht.
Ensaladilla pastor (kleiner Hirtensalat / 3,60€)
Ein spanischer Bauernsalat mit viel bunten Paprika, Schafskäsewürfel und schwarzen Oliven in einer fein säuerlichen Marinade. Mir waren das zu viele Paprikawürfel. Der Käse und die Oliven aber ordentlich. 3*
Albondingas (würzige Hackfleischbällchen in Tomatensoße / 4,60€)
Würzig waren die Hackbällchen mal nicht. Einfaches Schweinemett, kaum angebraten, hatte nicht wirklich irgendwelche Röstspuren. Dafür war die Tomatensoße sehr gut, auch hier mit Paprika versehen, diesmal aber gegart und somit für mich genießbar. 3*
Rebozados de chipirones (gebackene Jungtintenfische / 3,90€)
Sehr zart frittierte Tintenfische, wohlschmeckend und serviert mit einer Alioli die ich aber auch schon besser hatte. Die Zitrone dazu sorgte für den nötigen Frischekick. 3,5*
Patatas Besitos (pikante Kartoffelstücke mit Käse gratiniert / 3,50€)
Eine mächtige Portion, wenn auch nicht pikant aber durchaus lecker. Als Garnitur dienten mal wieder die rohen Paprikawürfel. 3*
Tortilla Espanola (spanische Kartoffeltortilla mit Zwiebeln / 3,50€)
Das wohl typischste spanische Gericht konnte durchweg überzeugen. Auf dem Tellerchen eine Stück „Torte“ würzig, warm, lecker!4*
Dann war warten angesagt. Zeit um auf die Toilette zu gehen. Dort sauber, das Waschbecken ein großes Steinbecken, sieht gut aus. Zurück am Tisch stehen immer noch die leeren Teller drauf. Das sollte auch noch gut 30 Minuten andauern. Selbst Getränke nachzubestellen war unmöglich. Zum Glück hatte ich ja zu Beginn nen halben Liter Vino Tinto geordert! Selbst eine zweite Bedienung die sich um die anderen Tische kümmerte, befand es nicht für nötig uns den leeren Kram abzuräumen. Generell waren die Wartezeiten auch bei den anderen Gästen lang. Genauso wie deren Gesichter.
Irgendwann kam unsere fröhliche Bedienung mit den Hauptspeisen um die Ecke. Serviert auf einem großen Tablett, welches sie dann erst mal auf den freien Tisch neben uns abstellte. Aber abräumen war nicht. Die heißen Teller wurden wieder quer über den Tisch gereicht. Auf den Hinweis, dass noch der Tisch voll mit leeren Tellern ist, brabbelte sie nur was in ihren imaginären Bart, was ich zum Glück nicht verstand. War wohl nicht ganz so nett, wie man mir später berichtete. Griesgrämig wurde dann erst der Tisch abgeräumt, nur ungern war ich behilflich. Dann gab es die Paella. Zuvor bestellte ich noch ein kleines Wasser, (0,2 / 2,60€) welches auch wieder etwas unfreundlich kommentiert wurde…
Paella para dos mixta (Paella für zwei, Hühnchen und Meeresfrüchte / 19,90€)
Eine Eisenpfanne mit zwei Griffen, mit viel Reis, ein paar Garnelen und Muscheln, Tintenfisch, Hähnchenflügeln und Bruststücken. Dazu Erbsen, Tomaten und Paprika. Der Reis hatte nur eine leichte Safrannot, die intensive Gelbfärbung stammte daher wohl vom Kurkuma. Oder man benutzte minderwertigen gemahlenen Safran. Das Gemüse in Ordnung, nicht verkocht. Dafür aber die Garnelen. Zwei Stück noch mit Kopf und Panzer und so trocken, das sie schon mehlig daherkamen. Kein Genuss. Die paar Miesmuscheln waren dagegen ohne Fehler. Der Tintenfisch zart und noch das Beste am Gericht. Das Hühnchen auch gut gegart, nur die Flügel waren sehr dunkel frittiert worden und gerade noch genießbar. Keine Chorizo, leider…
Die Paella war jetzt nicht schlecht, aber auch nix was ich in der Art nochmal haben muss… Nett gemeinte 3*
Ensalada con Pavo (Salat mit gebratenen Putenbruststreifen / 10,60€)
Ein Bild zu machen hatte ich versäumt. Ein Hingucker auf jeden Fall. In einem gebackenen Teigkörbchen wurde der Salat angerichtet, bunte Sorten, angenehmes Dressing. Die Putenstücke fein angebraten und gut gewürzt, dazu Grillgemüse auch Zucchini und (natürlich) Paprika. Eine ordentliche Portion, frisch und lecker. 4*
Natürlich dauerte auch hier wieder das abräumen. Unsere Bedienung ließ sich nicht mehr blicken. Die zweite in unserem Raum erbarmte sich dann nach Zuruf und wollte gleich abkassieren. Erst verlangten wir aber einen Bon, da wir getrennt zahlen wollten und erst mal gucken ob es Sinn macht die Zeche zu teilen. Mit einem Grinsen im Gesicht und einer Schale Bonbons brachte sie uns den Beleg und ließ uns etwas Zeit. Letze Endes teilten wir den Betrag und gaben dann doch einen Euro Trinkgeld, nur dem Mädchen am Schluss zu Liebe. Schade, dass sie uns nicht den ganzen Abend bedient hatte. Die Verabschiedung von ihr war sehr freundlich und höflich.
Fazit:
So nicht. Habe ich selten so erlebt. Entweder hatte das Mädchen im Service eine n schlechten Tag oder einfach keine Lust.
Leider ist es hier mit dem Service oft so, dass man Glück hat oder eben Pech. In letzter Zeit haben wir dort mehr Pech. Ich tippe da mal auf studierende Aushilfen. Essen und Trinken zum Gast bringen kann ja nicht so schwer ein… Heute nicht mehr als 1,5* (Der halbe für das nette Mädel am Schluss!) Das Essen ist okay. Nicht mehr, nicht wenger.3*. Das Besitos ist ein gemütlicher Ort um mit den besten Freunden einen unkomplizierten Abend zu verbringen, leckere Tapas zu essen, schönen Wein oder Cocktail zu trinken. Die Paella gibt es in Mainz sicher besser. Das Ambiente ist urig und gemütlich (4*). Die Laune der Bedienung trübte etwas die Stimmung. (Wie nennt man eigentlich eine Bedienung die nicht bedient?)
Die Sauberkeit ist akzeptabel und bietet keinen Anlass zur Kritik (4*) Das PLV leidet hier unter Berücksichtigung des Umgangs mit den Gästen. Daher nur 3*
Vorerst mal nicht wieder, aber auch nicht gar nicht wieder.
3 – wenn es sich ergibt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Besitos Mainz
An diesem Sonntag war in Mainz verkaufsoffen. Mit zwei Freunden war Shopping angesagt. Wobei die Mädels mehr Spaß dabei hatten und wir beiden Tütenträger nur hofften, dass es bald 18 Uhr ist. Für da hatte ich vor Wochenfrist online im Besitos reserviert, eine Bestätigung kam zügig.
Wir waren alle vier schon öfter dort, nur noch nie zusammen. Wir Männer gingen irgendwann schon mal vor, da die Damen noch nicht genug Tüten hatten und zum Abschluss noch mal im... mehr lesen
Besitos
Besitos€-€€€Tapasbar, Bar, Cocktailbar, Kneipe061315543834Bahnhofplatz 4, 55116 Mainz
3.0 stars -
"Tapas okay, den Service am Gast müssen wir noch mal üben!" NoluxBesitos Mainz
An diesem Sonntag war in Mainz verkaufsoffen. Mit zwei Freunden war Shopping angesagt. Wobei die Mädels mehr Spaß dabei hatten und wir beiden Tütenträger nur hofften, dass es bald 18 Uhr ist. Für da hatte ich vor Wochenfrist online im Besitos reserviert, eine Bestätigung kam zügig.
Wir waren alle vier schon öfter dort, nur noch nie zusammen. Wir Männer gingen irgendwann schon mal vor, da die Damen noch nicht genug Tüten hatten und zum Abschluss noch mal im
Geschrieben am 07.09.2015 2015-09-07| Aktualisiert am
08.09.2015
Besucht am 31.08.2015
Restaurant Kupferbergterrassen
Fazit (vorab ob der Länge der Rezension :-/)
Das erste Ma(h)l im Hause Eva Eppard und dann gleich so ein kulinarisches Erlebnis. In den letzten drei Jahren konnte ich schon bei den Rheinhessentouren (siehe www.tastetival.de) erahnen, welch Potential in der Küche des Restaurant Kupferbergterrassen liegt. Und der Besuch diesmal hat es mehr als bestätigt!
Das Essen hat volle 5* verdient. Kaum Schwächen, die Abzüge sind nur persönlicher Natur, sollen nicht die Küchenleistung schmälern.
Der Service (3,5*) wohl das einzig „schwache Glied“ der Kette, zwar freundlich aber die Wahl der Weine (für mich) nicht passend, das dreckige Sektglas zu Beginn darf in so einer Lokalität nicht passieren und muss erkannt werden. Auch die Abstände zwischen den Gängen mir zu kurz, die Weine zu den Gängen mal vor, mal nach den Speisen. Viel zu tun hatte die junge Dame an dem Abend auch nicht. Das geht besser!
Das Ambiente (4*) ist einmalig in Mainz. Gerade an so einer schönen Sommernacht draußen zu sitzen, bestes Essen genießen und feine Weine zu schlürfen bedürfen eigentlich 5*. Leider war es mir zum Schluss hin zu dunkel, das kleine Teelicht auf dem Tisch ist hübsch, aber beim Essen einfach zu wenig. Ich will schon sehen was ich esse!
Die Sauberkeit (5*) ist tadellos! Sowohl draußen wie auch im schön eingerichteten Innenraum. Hier sitzt man vornehm, und gemütlich. Auch die Toiletten ohne Tadel. Sauber, frisch riechend, warmes Wasser, Stoff-Handtücher.
Das PLV ist mir auch 5* wert, wenn auch der Espresso etwas aus der Reihe fällt. Das bestellte Menü kostete 59€, die Weinreise (4 x 0,1) kostete 16€. Das Gebotene war Qualitativ ohne Mängel, mengenmäßig gut. Nicht hungrig, nicht pappsatt. Wie es soll.
Wir kommen gerne wieder!
Der Grund für den lang ersehnten Besuch nenne ich mal „eine kleine Familienfeier“ am Samstag zuvor. Die Kupferbergterrassen sind wohl eher bekannt dadurch, dass dort der weltberühmte aber mäßige Kupferbergsekt zu Hause ist. Leider rühmt man sich heute nicht mehr mit den tollen Kompositionen wie damals, sondern macht einen Massensekt für meist unter vier Euro. Dass es auch besser geht, davon durften wir uns vor zwei Jahren auf einem Adventsmarkt dort überzeugen! Jahrgangssekte und perfekte Cuveés jenseits der zehn Euro! Und es ging / geht teurer! Leider nur noch in kleiner Menge und für spezielle Kunden. Aber ich kaufe meinen Sekt eh beim Winzer meines Vertrauens.
Nur vorne weg. Im Restaurant gibt es seit kurzer Zeit keinen Kupferbergsekt mehr, schon gar nicht vom guten…
Wie gesagt, es gab etwas zu feiern und ich suchte nach einem Restaurant, zu dem wir nicht mit dem Auto fahren mussten. Ursprünglich war auch ein Sonntag angedacht, doch erstens hatten die meisten Auserwählten sonntags zu und zweitens waren wir an diesem Sonntag kaum in der Lage demensprechend zu „dinieren“! So hatte ich also zwei Wochen zuvor per Internet reserviert, was auch problemlos klappte und zeitig bestätigt wurde. Dass mein Fräulein an diesem Montagabend spät heim kam konnte Mann nicht ahnen, so mussten wir doch mit dem Auto fahren… Haha…
Im Endeffekt egal, haben wir doch einen guten Parkplatz zweihundert Meter vor der Lokalität gefunden, sogar hauseigene und kostenfreie Parkplätze gibt es rund um den Kupferberg! Und fahren musste ich auch nicht :-)
Es war ordentlich warm an diesem letzten lauen Sommerabend, als wir kurz vor 20:30 im Restaurant ankamen. Durch einen kleinen Innenhof und eine Stufe, dann steht man im Vorraum zum Lokal. Links steht eine vertikale Karte, heißt, die Menüfolge wird seitenweise von oben nach unten präsentiert. Doof nur, dass das Dessert auf Fußbodenhöhe zu finden ist. Wer bitte soll sich denn soweit runter bücken? Und Brillenträger und (sorry) Halbblinde haben hier noch mehr Probleme. Zum Glück kann man die tolle Karte auch vorab im Internet lesen.
Also während wir uns noch auf dem Boden nach der Karte bemühen werden wir auch schon von einer weiblichen Servicekraft begrüßt. Wir folgen dann dem Lockruf und ich nenne meinen Namen unter dem ich reserviert habe. Da es ja so wunderbares Wetter war die Frage nach einem Terrassenplatz eigentlich mehr als rhetorisch. Im Inneren war sowieso niemand zu sehen, außer einem Kellner hinter dem imposanten Tresen, bestückt mit den allerfeinsten Spirituosen!
Über ein paar Stufen nach unten gelangt man nun auf die große Terrasse. Drei Gesellschaften ließen dort schon den ersten Wochentag ausklingen, mansche davon noch speisend. Man sitzt hier schön im Grünen, unter großen Schirmen, hat Blick in einen kleinen Park mit alten, stämmigen Bäumen!
Wir dürfen uns einen Tisch aussuchen, kurz nachdem wir sitzen bringt uns der Herr die Karten. Da ich mir im WWW schon mein Menü aussuchte, galt mein ganzes Interesse der Weinkarte. Und die ließ mich den ganzen Abend nicht mehr los. Hauptsächlich rheinhessische Gewächse mit fast allem was Rang und Namen hat. (siehe Foto mit den Großen Gewächsen und Lagenweinen) . Und alles zu mehr als fairen Preisen. Da wird nicht der Flaschenpreis verdreifacht… hier werden 10 – 15 Euro auf den Weingutspreis draufgelegt. Im Endeffekt keine Flasche Wein über 40€ (abgesehen von italienischen Supertuskans, Amarone oder französischen Bordeaux und Chateau Neuf du Pape). Und das treibt einem Weinfreund wie mir die Augen in die Tränen!
Die Hausherrin Eva Eppard ist sowieso eine Vollblut-Rheinhessin wie man sie sich vorstellt. Regionalität über alles, so wundert es auch nicht das ein Drittel der angebotenen Weine aus ihrem Heimatort Appenheim kommen (wo sie mittlerweile auch ein zweites kulinarisches Standbein mit der „100-Gulden-Mühle“ besitzt, welches demnächst auch von mir unter die Lupe kommt). Auch die meisten anderen Produkte kommen aus unmittelbarer Umgebung von heimischen Erzeugern. Und genau das Lob ich mir.
Doch zurück zur Speisekarte. Es gibt die Abendkarte, welches ein Menü, ganz normal mit allem Gesunden und ungesunden enthält (drei- bis fünfgängig) und ein veganes Menü, für solche, die meinen vegan ist gesünder und politisch korrekt! Obwohl mich das vegane Menü durchaus gereizt hätte:
Nur das „normale“ Menü hatte noch mehr Reiz für mich. Alle fünf Gänge sollten es sein, dazu passende Weinbegleitung. Fräulein hatte etwas zu kämpfen mit der Auswahl, auch hatte sie nicht so einen Appetit wie der frisch Angetraute und wählte nur Vorspeise und Hauptgang. Dabei hat die Karte wenig, aber leckere Auswahl, wie die Kupferbergklassiker (Flammkuchen, Handkäse-Fondue, Kupferburger und Veggieburger, Wiener Schnitzel und Filet vom Rind). Dazu alle Komponenten der Menüs. Dazu Salat mit verschiedenen Beilagen. Ebenso gibt es eine Karte speziell für das Mittagsgeschäft plus eine extra Mittagskarte, die wöchentlich wechselt.
Nachdem man uns die Flasche bestelltes Mineralwasser brachte und einschenkte (Gerolsteiner medium, 6,50€ / 0,75) gaben wir unsere Bestellung auf. Zeitgleich kam auch unser gewählter Aperitif, einen Winzersekt vom Wgt. Hofman / Appenheim, mit dem feinen Namen „Dicker Fritz“. (4,20€ / 0,1) Eine Cuvee (Müller Thurgau und 20% Riesling), Brut im Tank vergoren, die klassische Art „methode champenoise“ käme auf 8,40€ .Doch die Sparversion war auch nicht zu verachten. Leider hatte mein Glas Spuren von rotem Lippenstift, sodass ich dies zu reklamieren hatte, ein frisches Glas war aber kein Problem und wurde auch gerne erneut gebracht! Kurz darauf kamen dann drei Sorten Brot, dicken grüne Oliven und ein Zitronenolivenöl, leider ohne Ansage, Probieren geht über Studieren. Aber alles fein. Die drei Sorten Brot sehr frisch mit feiner Krume, die Oliven sehr aromatisch und auch noch mit Stein, nur das Öl etwas flach.
Nach etwa zehn Minuten dann unsere Vorspeisen, dabei waren wir immer noch mit Brot und Oliven beschäftigt, ebenso mit dem Sekt. Fräulein wählte:
Gonsenheimer Blattsalat mit Balsamico-Vinaigrette (8,00 EUR)
Gonsenheim ist ein Stadtteil von Mainz. Und dort hat sich Familie Stein darauf spezialisiert, alte und auch seltene Gemüse und Salate zu kultivieren, ebenso einen Haufen Kräuter. Viele Mainzer und rheinhessische Gastronomen schwören auf die einzigartigen, qualitativ hochwertigsten Produkte, die auch Hinz und Kunz im „Hofladen“ erwerben können.
Und der Gonsenheimer Blatt- oder auch Ackersalat findet sich auf einigen Mainzer Speisekarten. Da gibt es keinen Eisberg oder Kopfsalat.
Da findet man Blätter von Mangold und roter Bete, Frisee, Spinat, Rucola und diverse Kräuter. Dazu gesellen sich dann Streifen von jungen Möhren, Blüten und ein feines Dressing, süß-säuerlich mit blumigem Aroma (meinte das Fräulein). Aber sie hatte Recht. Dazu ein Brotchip für den gewissen Crunch. Feiner Salat mit bestem Dressing und alles absolut frisch! Für diesen Salat 4,5*
(Zur Info: 100 Gramm von Steins Mischsalat kostet je nach Saison und Witterung zwischen 1,60 und 1,90€)
Hört sich erst mal viel an. Optisch wie geschmacklich ein Genuss. Ohne Witz! Die (eine) Garnele war perfekt gebraten, im inneren noch glasig, leicht süß und schmeckte einfach nur fein. Natürlich sauber entdarmt und bis auf einen kleinen Rest am Schwanz sauber geschält. Dazu schöne Brunnenkresse für eine feine Schärfe, Streifen von grüner Paprika ein paar Zwiebeln und feine süße Kirschtomaten, einmal naturbelassen, einmal leicht getrocknet und somit noch aromatischer. Doch mein Highlight der/die/das cremige Humus. Sehr, sehr fein. Noch nie gegessen, weiß somit auch nicht ob es soll, aber es war unbeschreiblich gut! Als Soße auch hier eine süßliche Balsamico-Vinaigrette. Hier gibt’s nur eine Wertung: 5*
Als Wein wurde mir ein Grauburgunder serviert, vom Weingut Gaul, keine weitere Angaben. Beim Durchblätter der Weinkarte fand ich nur einen pfälzischen Gaul, aber keinen Grauburgunder. Der Wein aber war ordentlich. Kam klassisch daher, mit Aromen von reifen Birnen und etwas nussigen Tönen, dennoch fruchtig frisch. Nur fand ich den Wein nicht ganz so passend zum Gericht. Auch hätte ich mir etwas mehr Zeit gewünscht, um den Sekt zu trinken, der musste während der Vorspeise erst mal warten. Der durfte dann beim Zwischengang ran…
Zitronenverbenen-Schaumsuppe (Menü)
Fräulein musste zusehen wie ich meine Suppe auslöffelte. Ich weiß von Zitronenverbene nur dass es ein Kraut ist. Ich hatte somit keine Vorstellung was mich erwartet. Schaumig war sie schon mal. Und ein feines Aroma von Sellerie und Muskat, aber auch eine feines zitroniges Aroma. Das Süppchen konnte durchaus gefallen, jeder Löffel schmeckte mehr als der zuvor. Auch war sie bis zum Schluss heiß, was bei dem Wetter aber auch kein Problem war. 4,5*
Hierzu gab es keinen extra Wein, hatte ja auch noch Sekt. Für den folgenden Gang gab es dann einen neuenWein…
Erster Hauptgang. Und das Beste was ich in den letzten Monaten zwischen den Zähnen hatte. Die schwarzen Nudeln waren perfekt, wenn auch nicht sehr nach Tinte schmeckend, aber super im Biss und die Soße klebte reichlich daran. Überhaupt die Soße. Der Bouillabaissesud. Eine etwas reduzierte Fischsuppe, sehr kräftig und hocharomatisch war leider viel zu wenig. Für das Knackige sorgten feine Würfel von roter Paprika, Fenchel und Staudensellerie, und die drei angebratenen Tentakel des äußerst zarten Pulpo waren ein Gedicht. Jeden Bissen musste ich mit einem Seufzer kommentieren, Fräulein wurde zusehends neidischer. Aber sie konnte sich selbst trösten. Sie wählte dieses Gericht als Hauptgang (24€) und hatte mehr Nudeln und vier Tentakel. Aber genauso lecker. Leider gibt es nur 5*
Als Wein empfahl man mir einen Schloss Johannisberger Riesling „Gelblack“, der für sich wieder gut war, etwas rauchig und sehr mineralisch, ausgesprochen cremig und lang mit feiner Frucht. Nur hätte ich mir hier auch einen anderen Wein gewünscht. Und den Riesling zur Garnele….
Mittlerweile wurde es so dunkel, dass man uns die kleine Kerze anzündete. Sehr viel half die zwar nicht, aber es wurde immerhin romantischer. Auch der eine große Baum im Garten wurde großzügig angestrahlt. Es hatte schon was. Dann kamen endlich die Hauptspeisen. Fräulein hatte das Glück den Pulpo mit den schwarze Nudeln zu genießen, ich durfte mich laben an:
Soweit ich das im Dunkeln sehen konnte, sah das schon gut aus. Ein großes Stück Kalbsfilet, sehr saftig und butterzart, kein Stück sehnig oder sonst irgendwie störend. Ein perfekter Genuss! Dazu feinstes Erbspüree welches sattgrün vom Teller strahlte. Die kleinen Pfifferlinge auch sehr aromatisch, feiner Biss und wunderbar gebraten. Saulecker. Und die Jus setzte dem Allen noch eine Krone auf. Perfekt! 5*
Weintechnisch wurde mir hier ein trockener Rosé vom Wgt, Wagner-Stempel / Siefersheim serviert, auch hier wieder ein toller Wein, fruchtig, an Erd-und Himbeeren erinnernd, mit weicher Säure, dennoch leicht prickelnd und dann wieder cremig. Das wäre der richtige Wein für den Pulpo gewesen, und der Grauburgunder für das zarte Kälbchen. Vielleicht sollte man im Restaurant den Service dahingehend besser vorbereiten.
Fräulein strahlte beim Essen ihres Pulpo, ein absolutes Lieblingsgericht von Ihr. Wenn es da irgendwo gibt wird’s bestellt! Und hier war es absolut zu Recht! Als Wein empfahl ich ihr einen Blanc de Noir vom Weingut Guntrum /Nierstein, der nicht auf der Rechnung auftauchte, der laut Karte aber 7,30€ / 0,2 gekostet hätte. Sie war sehr zufrieden. Und ist es die Frau, dann auch der Mann :-)
Zum Dessert in der Finsternis war dem Fräulein nur nach einem Espresso. Der war verhältnismäßig teuer mit 3€. Er hat ihr aber geschmeckt. Ich bekam laut Menü…
Ein süßer Abschluss im Dunkeln. Ich musste wirklich mit der Taschenlampe meines Handys schauen was da vor mir stand. Ich konnte ahnen, dass es lecker ist. Das Sorbet war cremig, fruchtig, keine Spur von Eiskristallen. Die marinierten Beeren waren Him- und Bombeeren und ein paar Heidelbeeren. Die Mandeltarte war noch leicht warm, nur wurde ich nicht warm mit ihr. Ein leichter Mürbeteigboden, darauf Mandelsplitter und eine leichte Creme, die ich nicht weiter definieren kann. Es war lecker, auch nicht zu süß, aber leider nicht der krönende Abschluss. NUR 3,5*
Dazu gab es eine Trockenbeerenauslese vom Wgt Thörle au Saulheim (laut Karte 9€ / 0,1). Kam jetzt noch nicht mal so süß daher, gut zu trinken, hatte was von Honig und kandierten Äpfeln, dazu Karamell und etwas Zimt. Eine schöne Säure machte den Drinkfluss perfekt. Besser wie das Dessert!
Wie waren (besonders aber ich) sehr zufrieden mit dem schönen Abend im herrlicher Umgebung, guten Weinen und perfektem Essen. Die Rechnung kam ordentlich und flott, die Verabschiedung ehrlich freundlich.
4,5 – wenn es sich ergibt, unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Restaurant Kupferbergterrassen
Fazit (vorab ob der Länge der Rezension :-/)
Das erste Ma(h)l im Hause Eva Eppard und dann gleich so ein kulinarisches Erlebnis. In den letzten drei Jahren konnte ich schon bei den Rheinhessentouren (siehe www.tastetival.de) erahnen, welch Potential in der Küche des Restaurant Kupferbergterrassen liegt. Und der Besuch diesmal hat es mehr als bestätigt!
Das Essen hat volle 5* verdient. Kaum Schwächen, die Abzüge sind nur persönlicher Natur, sollen nicht die Küchenleistung schmälern.
Der Service (3,5*) wohl das einzig „schwache Glied“ der... mehr lesen
4.5 stars -
"Perfektes Essen in bester Mainzer Lage! Weinfreunde kommt her!" NoluxRestaurant Kupferbergterrassen
Fazit (vorab ob der Länge der Rezension :-/)
Das erste Ma(h)l im Hause Eva Eppard und dann gleich so ein kulinarisches Erlebnis. In den letzten drei Jahren konnte ich schon bei den Rheinhessentouren (siehe www.tastetival.de) erahnen, welch Potential in der Küche des Restaurant Kupferbergterrassen liegt. Und der Besuch diesmal hat es mehr als bestätigt!
Das Essen hat volle 5* verdient. Kaum Schwächen, die Abzüge sind nur persönlicher Natur, sollen nicht die Küchenleistung schmälern.
Der Service (3,5*) wohl das einzig „schwache Glied“ der
Das zweite Treffen mit PetraIO und ihrem Mann stand an. Ich wählte diesmal die Lokalität. Eigentlich war Mainz angedacht, gewisse Umstände ließen uns dann doch erst mal nach Bad Kreuznach schauen. Nächstes Mal dann aber in Mainz…
Das Bella Italia war für uns beide Parteien neu, ich bin schon öfter dran vorbei gelaufen und es war eigentlich immer gut besucht. Also vorsichtshalber vorab per Email für 20 Uhr reserviert, worauf auch innerhalb von 24 Stunden positiv reagiert wurde. Wir trafen uns mit PetraIO und Gatten gegen 19 Uhr in der VINOthek, (nicht zu verwechseln mit Videothek…) die vom Ristorante noch keine 3 Minuten entfernt liegt. Beide hatten schon kulinarisch vorgesorgt, Fräulein und ich wählten noch je ein Glas Wein bevor wir dann gegen 19:40 im Ristorante Bela Italia aufschlugen. Draußen war schon fast alles besetzt (ca. 20 Gäste). Ich schaute mich nach einem Kellner um und der erste war dann wohl auch gleich der Chef, nachdem ich Namen und Uhrzeit nannte erinnerte er sich auch an die Mail. Wir durften dann einem reservierten Vierertisch Platz nehmen. Platztechnisch ein großer Vierertisch aus Kunststoff, erinnerte optisch durch die aufgeklebte Folie an einen Holzboden mit dicken langen Fugen. Die Stühle hatten dicke Sitzkissen, mir war die Rückenlehne etwas zu steil. Es ging aber. Der Tisch war eingedeckt ohne irgendein Deckchen oder ähnlichem. In der Mitte ein kleiner Kübel mit nicht essbaren Pflanzen, daneben eine Salz- und eine Pfeffermühle. In einem roten Glas schimmerte ein Teelicht. Vier Gläser für Wasser standen Kopfüber auf Papieruntersetzern und warteten auf Ihre Bestimmung. Ein Satz Besteck lag ebenfalls auf Papierservietten bereit. Nun saßen wir also da. Wie gesagt, es war viel los.
Doch bevor sich überhaupt jemand unserer annahm, hatten wir ja genug zu quatschen und konnten auch das Umfeld in Augenschein nehmen. Da viel uns auf, dass Bad Kreuznach auch schöne Ecken hat. Mit Abstand ist der Salzmarkt hier am Ristorante das wohl urigste und romantischste Fleckchen in einer doch eher (für mich) hässlichen Stadt. Na ja. Nach zehn Minuten hatten wir immer noch keine Speisekarten, eine dunkelhaarige, etwas wortkarge weibliche Bedienung brachte uns aber schon mal ein paar Scheiben Weißbrot und ein Schälchen mit drei grünen und vier geschwärzten Oliven. Immerhin für vier Personen. Recht großzügig, wie ich meine. Zwei Gäste bekommen dann wohl drei Oliven? Dass wir immer noch auf dem Trockenen saßen und auch keine Karten studierten verwunderte die Servicekraft erst nachdem sie das dritte Mal an uns vorbei hüpfte. Die Tische stehen aber auch eng beisammen… Ein fragender Blick in meine Richtung, so nach dem Motto „Karte?“ und ich nickte nur, schon bekamen wir von ihr die ersehnten Karten. Jetzt saßen wir schon fast eine viertel Stunde.
Die Karte ist in dunklem Kunstleder eingebunden, jede Seite so gestaltet, als hätte jede Seite einen Reiter für die jeweilige Speisenkategorie. (Also Vorspeisen, Pasta, Pizza, Kalb, Rind, Fisch und Dolce).
Meine Karte hatte als einzige der vier an unserem Tisch eine erste Seite mit Tagesempfehlungen, die dann auch sehr verlockend klangen. (siehe Bild). Aber auch das normale Angebot hatte was für sich. Von allem etwas aber nicht zu viel. Auch hausgemachte Pasta ist im Angebot, auf Nachfrage sogar selbstgemacht im Bella Italia.
Es dauerte etwas bis wir wussten was jeder wollte, die Weinauswahl bedurfte der Hilfe des Chefkellners, der uns darauf hinwies, es gäbe auch regionale Weine, aus welchem Grund auch immer hatte ich die übersehen… Irgendwann bestellten wir dann, da war die erste Flasche San Pellegrino (0,75 / 5€) schon leer. Die zweite kam dann prompt nach. Bis die Getränke endlich kamen vergingen auch wieder knapp zehn Minuten. Die Weine waren aber sehr gut und wurden in schönen, großen Gläsern serviert. Fräulein entschied sich für einen Spätburgunder Weißherbst trocken, ich wählte den Weißburgunder. Beide Weine, wie auch die unserer Begleiter stammen vom Weingut Gälweiler aus St. Katharinen / Nahe und waren alle sehr gut. Der Weißherbst kam cremig und vollmundig mit fruchtigen Noten von Erd- und Himbeeren daher, der Weißburgunder etwas dezenter, fragiler, aber trotzdem ein angenehmer Weißwein mit leichten Zitrus- und Apfelaromen. Beide für 4,50 je 0,2 zu haben.
Irgendwann kamen dann die Vorspeisen. Dazu füllte man auch noch mal den Brotkorb auf.
Carpaccio di Polipo (14€)
Wenn Fräulein das auf der Karte sieht gibt’s kein Halten mehr. Pulpo ist ja auch was Feines. Und hier wurde es auch wunderbar zubereitet und serviert. Hauchdünne Scheiben vom Pulpo (ich denke mal hier wurde der gegarte Pulpo in eine Form gepresst, erkalten lassen und dann hauchdünn aufgeschnitten) Darüber ein Dressing aus Olivenöl und wohl auch Zitrone, passte aber hervorragend. Garniert wurde das Ganze mit Flusskrebsschwänzen und Rosa Pfeffer. Der Pfeffer dazu pfiffig, die Krebslein für meinen Geschmack fehl am Platz, und da Fräulein die kleinen nicht mag, durfte ich die Dinger verputzen. Auch wenn hier etwas Grünes wie Rucola oder ein anderes Kraut fehlte, der Kopffüßler war sehr zart und gut im Geschmack. Preislich an der oberen Kante, dennoch gute 4*!
Thunfisch-Carpaccio (12€)
Eigentlich meine zweite Wahl, da die Damen am Tisch aber auch schon den Pulpo wählten, wich ich zum Thunfisch aus. Und es war sehr gut. Absolut frischer Tuna, hauchdünn mit dem Messer aufgeschnitten (ich konnte das Schnittmuster sehen), sehr aromatisch, dazu das Olivenöl-Zitronendressing und auch hier die Flusskrebse. Ein bisschen Salz und Pfeffer hat es doch noch benötigt, dann aber ein rundum gelungener Auftakt. Auch hier gute 4*
Das Abräumen der leeren Teller hat zwar etwas gedauert, die Nachfrage nach der Zufriedenheit kam aber und wir konnten die Küche loben.
Es sollte eine weitere Flasche San Pellegrino sein (welche wie die dritte später nicht auf der Rechnung stehen sollte…) ebenfalls bestellte ich mir für den bevorstehenden Hauptgang einen kräftigeren Grauburgunder vom Weingut Gälweiler, welcher mir mit seiner nussigen, cremigen Art auch zu gefallen wusste. Auch hier faire 4,50€ für 0,2l! Leicht zeitversetzt kamen dann unsere Hauptgänge, wir mussten letztendlich aber warten, bis bei PetraIO der Trüffel noch reichlich gehobelt wurde, dann ging es los…
Tortelloni Porcini (12€)
Tortelloni (hausgemacht) mit Steinpilzen. Wie (leider) zu erwarten wurden TK-Pilze genommen, sind zwar von der Konsistenz her etwas zu weich und (mir) zu wässrig, geschmacklich und aromatechnisch aber akzeptabel. Die cremige Sahnesoße wurde wohl auch mit Steinpilzpulver aufgepeppt, die Duftwolke daraus übertrumpfte auch den Trüffel gegenüber. Die Füllung der Nudeln schmeckte eindeutig nach Steinpilz, von der Konsistenz aber nah am bröckeligen und beinah zu viel Parmesan untergemischt. In Gesamten etwas trocken, aber die Soße war dazu reichlich. Frühlingslauch, eine Kirschtomate und ein Blatt Basilikum rundeten optisch das Gericht ab! Frische Pilze, (gibt es mittlerweile schon) hätten eine höhere Bewertung gebracht, so nur 3,5*
Kalbskrone vom Grill mit Kräuterbutter, dazu Kartoffeln und Gemüse (28€)
Mir war ja zunächst nach Fisch (auf der Karte gegrillter Schwertfisch), doch als ich das las, war es um das Kalb geschehen. Und es war wohl die richtige Entscheidung. Wenn das Kotelett auch nicht vom Grill, sondern aus der Pfanne war, selten so ein gutes Kalbskotelett gegessen. Dabei gehöre ich zu den Vertretern der Meinung, Italiener können kein Fleisch…
Rundherum schöne Röstaromen (auf dem Bild wirkt es nur recht dunkel), perfekt gewürzt, sehr saftig (wenn auch nicht rosa) und wunderbar zart. Am liebsten hätte ich den Knochen abgenagt… Aber irgendwann gab es mal eine Stunde Anstand bei mir zu Hause und die war sehr einprägsam…
Die Kartoffeln kamen in Spaltenform und wurden in etwas Öl und Rosmarin angebraten, das Gemüse bestand aus frischen Bohnen, etwas Kohlrabi und einer Scheibe Möhren. Eine gute, eine große Portion, ich war rundum zufrieden. Dazu noch ein halbes Glas Grauburgunder (stand auch nicht auf der Rechnung) und ich war glücklich mit dem Moment! Gutes Essen, gerne 4,5*!
Zwischendurch kam der Chefkellner mal vorbei, fragte nach der Zufriedenheit, und wunderte sich, dass PetraIO den Teller ihres Mannes leeraß. Die Geschichte habe ich aber nicht zu erzählen… ;-)
Auf Dessert hatten wir wohl keine Lust, die Portionen waren aber auch ausreichend. Fräulein genehmigte sich noch einen Espresso, der ihr ausgezeichnet schmeckte (2,30€)
Nachdem jeder noch mal auf dem Klo war und sich positiv über das Innere des Restaurants und die pompööse Gestaltung der Damentoilette äußerte, verlangten wir die Rechnung. Man bat uns darauf hin einen Grappa aufs Haus an, was wir gerne annahmen und bekamen dann auch einen feinen, runden italienischen Tresterbrand, serviert in schönen Gläsern. Witziger Weise kam dann die komplette Rechnung als Eine an den Tisch, und PetraIOs Mann (zuvor noch als „Dottore“ angesprochen…) bekam diese präsentiert… Nach einem längeren Hin und Her hatten wir das Geld inkl. Trinkgeld zusammen und konnten dem Kellner das kleine Buch samt Bargeld überlassen.
Ich für meinen Teil wäre gerne noch geblieben, es war ein wirklich schöner Abend mit herzlicher Begleitung was auf jeden Fall nach Wiederholung schreit! Dank nach Idar-Oberstein!
Fazit:
Auch wenn es formell von einem Türken geleitet wird, hier agieren nur Italiener, und die machen ihren Job gut. Gut, das junge Mädel wohl noch in der Ausbildung und etwas schüchtern ihre Kollegin etwas forscher aber etwas lustlos wirkend. Lächeln wäre mal eine Maßnahme. Die drei Herren im Service waren kompetent. Im Allgemeinen fehlt es hier etwas an Koordination, da werden schon mal Tische verwechselt oder nicht gewusst wohin mit dem Getränk. Trotzdem gut gemeinte 3,5* für den Service.
Das Essen verdient hier auf Anhieb gute 4*. Alles wirkte frisch, roch gut, (die Pizza am Nachbartisch, oder den ganzen Abend über der Duft von Garnelen mit Knoblauch und Rosmarin) und sah auch gut aus.
Das Ambiente hatte was für sich, wir fühlten uns wohl, auch innen sehr gepflegt, durchaus für das romantische Candlelight-Dinnner zu empfehlen! 4,5*
Was die Sauberkeit angeht hab ich nix zu bemängeln. Auf den Toiletten riecht es nicht, zum Abtrocknen gibt es richtige Handtücher. Aussen auch alles in Ordnung 4,5*
Das PLV sehe ich knapp bei fünf, wenn die Abläufe jetzt noch besser stimmen und die Zeiten zwischen den Gängen nicht zu lange sind… so nur 4,5*
In Kreuznach haben wir nun eine neue interessante Anlaufstelle.
4,5 – gerne bis unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Bella Italia
Das zweite Treffen mit PetraIO und ihrem Mann stand an. Ich wählte diesmal die Lokalität. Eigentlich war Mainz angedacht, gewisse Umstände ließen uns dann doch erst mal nach Bad Kreuznach schauen. Nächstes Mal dann aber in Mainz…
Das Bella Italia war für uns beide Parteien neu, ich bin schon öfter dran vorbei gelaufen und es war eigentlich immer gut besucht. Also vorsichtshalber vorab per Email für 20 Uhr reserviert, worauf auch innerhalb von 24 Stunden positiv reagiert wurde. Wir trafen... mehr lesen
Ristorante Bella Italia am Salzmarkt
Ristorante Bella Italia am Salzmarkt€-€€€Restaurant, Biergarten06712987377Mannheimer Straße 28, 55545 Bad Kreuznach
4.5 stars -
"Sehr leckerer Italiener in stimmiger, gemütlicher Atmosphäre. Gerne wieder!" NoluxBella Italia
Das zweite Treffen mit PetraIO und ihrem Mann stand an. Ich wählte diesmal die Lokalität. Eigentlich war Mainz angedacht, gewisse Umstände ließen uns dann doch erst mal nach Bad Kreuznach schauen. Nächstes Mal dann aber in Mainz…
Das Bella Italia war für uns beide Parteien neu, ich bin schon öfter dran vorbei gelaufen und es war eigentlich immer gut besucht. Also vorsichtshalber vorab per Email für 20 Uhr reserviert, worauf auch innerhalb von 24 Stunden positiv reagiert wurde. Wir trafen
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Warum waren wir hier nicht schon früher. Jetzt wo es abzusehen ist, dass wir Mainz verlassen entdecke ich ein solches Schätzchen. Wirklich, hand- und hausgemachte Pasta und so lecker…
Daran vorbei gelaufen bin ich schon öfter. Am Ende der Augustinergasse in der Altstadt, wo sowieso ein Italiener nach dem anderen kommt. Eis, ja, das haben wir dort schon gegessen, am zugehörigen Straßenverkauf und wird dort auch selbst produziert. Durch Zufall kam ich zuletzt auf die Homepage des Da Vito und dort wird natürlich groß mit der Pasta-Herstellung geworben. Zudem kann man diese Pasta auch für zu Hause kaufen. (den Flyer habe ich mal fotografiert und angehängt).
Der Internet-Auftritt hat mich soweit überzeugt, dass ich schon drei Wochen zuvor einen ersten Besuch wagte, damals mit meiner Mutter. Ich war so angetan von der Pasta, dass ich natürlich mit meinem Fräulein da unbedingt noch mal hinmusste. (daher bewerte ich auch hier die Gerichte vom ersten Besuch inkl. Bildern)
An diesem Dienstagabend, öfter mal zum Kinobesuch genutzt – wie auch diesmal - sollte es vorher also lecker Nudel bei Da Vito geben. Vito heißt der Chef, der mit seiner Familie fast 30 Jahre die Mainzer Gastronomie bereichert. Laut eigener Aussage in der Speisekarte –
„Egal ob Kuchen, Brot, Eis oder Pasta, schon mit dem ersten Bissen lässt sich die hochwertige wie traditionelle Herstellung im eigenen Hause erschmecken.“
Dem kann ich jetzt schon zustimmen. Doch der Reihe nach. Es war Dienstagabend, kurz nach halb sieben als wir durch die Glastür das Ristorante betreten. Wie auch beim ersten Besuch fast volles Haus. Gut 60 Gäste hätten Platz, ein Tisch für uns war noch frei, andere besetzt oder reserviert. Leider an diesem Abend wohl auch eine Weihnachtsfeier im hinteren Teil des Gastraumes. Der ist hell gestaltet, nach außen hin Fensterfronten, farblich rot und weiß im Wechsel. An der großen Rückwand hängt ein großer Spiegel. Der vordere Teil erinnert eher an ein Bistro, sowohl was die Möblierung angeht als auch die Tatsache, dass am Eingang die schöne Vitrine mit Kuchen und Süßspeisen bzw. mit Antipasti ausgelegt ist, je nach Tageszeit. Der hintere Teil des Raumes wirkt da eher vornehm, „romantischer“ durch dunkel gepolsterte Lederstühle und Sessel. Auch direkt vorn über der Kasse hängt eine große Tafel mit monatlich wechselnden Angeboten (siehe Foto). Weitere, durchaus kleinere finden sich an der Wand im hinteren Teil des Gastraumes, bzw. außen am Eingang. Leider wird auf diese Angebote gar nicht, bzw. nur auf Nachfrage eingegangen.
Wir werden beim Betreten gleich freundlich begrüßt und bekommen einen noch freien Tisch zugwiesen. Gleichzeitig wird die lange rote Stabkerze angezündet. Eingedeckt sind die vorderen Tisch mit einer Art abwaschbaren Tischdecke, einem kleinen Weihnachtsstern und ein Satz Besteck je Sitzplatz mit roten Papierservietten. Unser Tisch hatte nur zwei Stühle, in anderen Lokalen dieser Ausrichtung in Mainz sitzen dann auch mal vier Gäste…
Die Karten brauchen auch nicht lange bis sie den Weg zu uns finden. Ein im Querformat gestaltetes Kartonagewerk mit einer schönen Auswahl an italienischen Gerichten. Hier zu erwähnen, dass neben der italienischen Bezeichnung der Gerichte die obligatorische deutsche Übersetzung steht, aber auch die englische Bezeichnung ist zu lesen.
Die Primi sind klassisch gehalten, eine Auswahl an Antipasti kann auf Wunsch vom Serviceteam getroffen werden, wenn man nicht gerade Lust hat selbst in die Vitrine zu krabbeln. Den Großteil der Secondi macht natürlich die Pasta aus. Alle frisch, gefüllt und ungefüllt, auch überbacken. An Fleisch gibt es nur Lammkotellets oder Salt‘imboca alla Romana. Und ein Fischgericht, gegrillter Tintenfisch. Mehr Auswahl gibt es wieder bei der Pizza, die hier aus dem holzbefeuerten Steinofen kommt. Und die schaut auch gut aus, was ich so an Nachbars Tisch sehen konnte!
Eine kleine, feine Weinauswahl gibt es auch, sowohl an offenen wie an Flaschenweinen. Besondere Aufmerksamkeit wird hier dem Grappa gegeben. Genau, oder besser gesagt noch mehr wird jeder Tropfen vorgestellt und beschrieben. Sehr löblich! Der Rest ist wieder guter Standard.
Nach angenehmer Zeit kommt dann der erste der drei bis vier Servicemitarbeiter um die Bestellung aufzunehmen. Kurz darauf bringt man auch schon die Getränke. Beim ersten Besuch durfte es eine Flasche San Pellegrino sein (0,75/5,10€), für mich zwei Pinot Grigio (0,2/4,70€) und für meine Mum einen Montepulciano d’Abruzzo (0,2/4,50€). Beide typische Vertreter ihre Art und Herkunft. Nicht spektakulär aber deutlich besser als der übliche Durchschnitt.
Beim zweiten Besuch sparten wir uns das Wasser, Fräulein wählte ebenfalls den Montepulciano d’Abruzzo, ich wählte diesmal den Chianti (0,2/4,70€) Der konnte schon einiges für sein kleines Geld und gefiel mir so gut, dass es auch hier ein zweiter sein durfte!
Beim ersten Besuch wählten wir Speisetechnisch beide von der Tafel am Eingang. Der genaue Wortlaut ist mir entfallen, aber ich weiß noch was es gab… Zuvor aber einmal
Antipasti della Casa (11,50€ / große Portion)
Kalte und warme Vorspeisen aus der Vitrine. Die ließen wir den Service auswählen. Der weiß eher was weg muss ;-) Nein, war alles wunderbar und frisch. Wir hatten zur Auswahl eine etwas fade Salami, aber auch sehr leckere und würzige Mortadella. Dünn aufgeschnittenes Kalbfleisch gab es auch noch. Grobe Späne vom Parmesan war der Vertreter der Käseabteilung. Gemüse war reichlich vertreten, meist gegrillt und mariniert (Aubergine, Paprika, Zucchini) oder auch nur gedünstet (Blumenkohl) dazu serviert wurde in einem kleinen Tässchen eine würzige Tomatensoße. Auch sehr fein schmeckte der kleine warme Gemüseauflauf alla Ratatouille. Das Schälchen verschiedener Oliven rundete den ansehnlichen Teller ab. Dazu wurde hausgebackenes Focaccia geliefert. Eine gute Vorspeise und in dieser Größe auch ausreichend für zwei Personen. Schmeckte nach Urlaub… 4*
Dann kam nach angenehmer Wartezeit unsere Pasta. Am Nachbartisch trieb mir schon das Essen der beiden neben uns Wasser in den Mund, Spaghetti mit Meeresfrüchten. Optisch sehr lecker. Das ist schon meine Wahl für den nächsten Besuch! Aber nun zum vergangenen…
Pappardelle mit Steinpilzen, Salsiccia, Parmaschinken und Parmesan (13,80???)
Sah auch lecker aus und roch verdammt gut. Und nicht übertrieben nach Steinpilzen. Zuvor wurde auf Empfehlung des Kellners noch mit der großen Pfeffermühle nachgewürzt. Der Pasta merkte man schon am Biss an, dass die selbst gemacht war. Die Pilze waren wohl TK-Ware aber gut gewürzt und noch nicht gänzlich verwässert und leider war auch die Salsiccia sehr hart. Meine Mutter konnte diese nicht kauen. Dafür war der Schinken sehr fein im Aroma und Geschmack, und die cremige Sahnesoße schmiegte sich förmlich und die guten Nudeln. Gerade noch 4*, die Salsiccia verhinderte mehr. Aber das Essen machte schon irgendwie glücklich…
Am zweiten Abend hatten wir schon ein bisschen Bedenken, dass es länger dauern könnte mit dem Essen, da der Laden so voll war, unter anderem mit der Weihnachtsfeier im Hintergrund. Die bekamen aber schon kurz nachdem wir bestellt hatten ihre Vorspeisen. Und auch der Tisch neben uns mit der kleinen vierköpfigen Familie bekam alsbald ihre Vorspeisen. Die beiden kleinen Mädels hatten aber besseres zu tun, liefen um die Tische um sich dann mal kurz neben uns abzulegen. Da war erst mal das Geschrei da und in Mamas Armen auch groß! Generell war es an diesem Abend recht laut in dem Lokal. Aber so ist das mit großen Gesellschaften unter Einfluss von ungezügeltem Alkoholkonsum. (Immer dieser Aperol Spritz…)
Auch diesmal kein Gruß aus der Küche, nur ein Körbchen mit Baguette wurde wortlos auf unseren Tisch gestellt. Kurz darauf kamen dann doch schon die heiß ersehnte Pasta…
Lasagne da Vito (10,50€)
Fräulein ließ mich erst gar nicht probieren, so gut war die Lasagne. Ohne Zweifel kann ich sagen, die Beste die ich je in einem Restaurant gegessen habe. Vielleicht sogar die Beste überhaupt! Die Nudeln an sich kamen zwar nicht so zur Geltung, aber vor allem wurde nicht mit dem zwischen den Platten gespart. Ausreichend Hackfleisch, welches auch danach schmeckte und schön lange mit Möhren, Zwiebeln und Rotwein geschmort wurde. Als weiteren Geschmackskick war gegrilltes Gemüse mit eingeschichtet und die Bechamél-Soße on Top war auch tadellos. Und drum herum eine sehr würzige aber dennoch tomatige Soße, die war der Knaller. Also echt, besser geht’s nicht! 5* für eine Lasagne!! Die getrockneten Spaghetti als Dekoelement nett anzusehen, mehr aber nicht.
Pappardelle con ragu di cervo (13,50€)
War nix anderes als die klassische Art der Bolognese (so wie man sie wirklich in der Emilia-Romagna kocht) allerdings mit Hirschfleisch. Und die war auch echt lecker. Kein Hackfleisch, sondern klein gewürfeltes und mürbe geschmortes Wildfleisch. War sehr würzig und nur noch leicht an Wild erinnernd. Auch wenn mir das Ragout der Lasagne besser schmeckte, die hier war auch nicht von schlechten Eltern. Auch hier schön mir Möhrchen und Sellerie gearbeitet und obendrein eine gute Rotweinnote. Die Nudeln waren wunderbar vom Garpunkt und Salz war auch genug im Spiel. Auch hier ließ es der Juniorchef Pfeffer aus der Mühle auf meinen Teller regnen. Ein sehr stimmiges Gericht, welches ich auch so gerne wieder essen würde. 4,5*
Am Nachbartisch wurden derweil deren Hauptgerichte serviert, eine sehr gut aussehende Pizza, Pasta für die Kleinen als Kinderportion, hier bot der Juniorchef frisch geriebenen Parmesan an und kam auch mit der Käsemühle und war nicht geizig. Toll so etwas. Sonst bekommt man immer nur das Döschen mit geriebenem Käse was eigentlich nach anderem ausschaut…
Meine Gegenüber hatte noch Appetit, hätte sie doch Tiramisu in der Karte entdeckt. Na sowas. Und das beim Italiener. Nun denn. Ich ließ sie gewähren und ich gönnte mir den zweiten Chianti :-) Da sie aber so großzügig war mit zwei Löffeln zu bestellen, kam ich auch noch mal hier in den Genuss…
Tiramisu (5,90€)
Portionstechnisch ausbaubar, keine Frage, geschmacklich aber Bombe. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich kein Tiramisu mag? Die konnte mich aber überzeugen. Feine Mascarponecreme mit dezentem Vanillegeschmack und feinem Marsalaaroma. Auch waren die Löffelbiskuite gut und nicht zu trocken getränkt. Obendrauf wurde reichlich mit Kakao gepudert. Das eigentliche Highlight lag aber daneben. Nein, nicht die beiden Gabeln. Das kleine Bällchen Marsalaeis. Dat war juut!!! Sehr lecker. Feines Dessert! 4*
Ausnahmsweise nahm Fräulein mal keinen Espresso, wird der hier doch stilvoll mit einem kleinen Gläschen stillem Wasser serviert. So blieb es an mir die Rechnung zu ordern und mit einem guten Trinkgeld aufzustocken. Unsere Verabschiedung ging beinahe etwas unter, aber die hatten gerade genug zu tun, die hungrige Meute hinter uns mit Essen zu beliefern.
Fazit:
Das Essen hier ist einfach nur saulecker und macht glücklich. Besser geht es kaum. Hausgemachte Pasta ist einfach ein Brett! Und dann auch noch so gut zubereitet! 4,5*
Vielleicht ist noch zu erwähnen, dass es hier auch einen ansprechenden Mittagstisch gibt! (guckst du www)
Der Service ist hier und da mal etwas lahm, aber trotzdem freundlich und nicht zu aufdringlich, wie man das oft in italienischen Ristorante erlebt, gerade den Frauen gegenüber. Hier ist alles etwas zurückhaltender aber nicht im negativen Sinne. Vielleicht sollte aber dem Gast auch die Speisen neben der Karte angesagt werden. Gerade wenn diese auch noch in Italienisch an die Wand geschrieben werden. 3,5*
Ambiente könnte besser sein. Erinnert mehr an ein Bistro als an ein Ristorante oder gar eine Trattoria. Vielleicht hatten wir auch nur Pech bei unseren Besuchen. 3,5*
An der Sauberkeit gibt’s nix zu mäklen. Selbst die Toiletten sauber, wenn auch schon etwas abgenutzt wirkend. Trotzdem mehr als gut. 4*
PLV ist meiner Meinung nach in Angesicht des Gebotenen Spitze. Frische, hausgemachte Pasta kostet etwas mehr, aber bei dem Ergebnis mir das Geld auch wert. 4,5*
Auf jedem Fall kommen wir wieder. Bessere Pasta habe ich bisher nur in Italien gehabt. (und bei mir zu Hause ;-))
5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")