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Wem beim Restaurantnamen die Ohren klingeln, der liegt nicht ganz falsch. „Mauritius, the beach restaurant“ verfügt als Franchise-Kette derzeit über gut zwei Dutzend Destinationen im süddeutschen Raum. Sehen vermutlich alle ähnlich aus und bieten dieselben Speisen an. Der Standort Stuttgart-Mitte liegt direkt neben dem Friedrichsbau und dem Börsenplatz, in fussläufiger Nähe zu Gerichten, der Börse, dem Haus der Wirtschaft, der Universität, der Liederhalle – und auch nicht weit von der Shoppingmeile Königstrasse entfernt. Also beste 1a-Lage, die reichlich Kundschaft heranspült.
Beim Eintreten erst mal leichte Irritation. Rechts eine loungeähnliche Sitzlandschaft, vor mir eine unbesetzte Theke, daneben eine schmale Treppe. Die ich dann doch erwartungsfroh hinaufsteige. Oben ein grosser Raum mit vorgesetztem Wintergarten, alles im gefühlten Kolonialstil: viel Holz und Pflanzen, Rattanstühle mit Korbgeflecht, wild gemusterte Tapeten, exotische Deko, Makremee-Blumenampeln. Eine junge Servicedame nimmt mich von einem Nebenraum aus sofort wahr.
Ich wähle einen Vierertisch im Wintergarten, was ich sofort bereue. Offenbar befindet sich direkt über mir ein Lautsprecher. Viel zu laute Beschallung, die möglicherweise verhindern soll, dass man den Gesprächen am Nachbartisch lauscht. Mich macht es mürbe. Sofort ist die jugendliche Servicedame mit begrüssenden Worten und den Speisekarten zur Stelle. Lunch (achja, wir befinden uns in einer ehemals britischen Kolonie) wird hier bis 15 Uhr angeboten. Reicht mir heute zeitlich vollkommen aus.
Auf der Lunch-Karte findet sich Mainstreamtaugliches wie Pizza, Pasta, Bowls. Die üblichen Verdächtigen. So wähle ich die einzige (vermeintlich) regionale Speise: Käsespätzle (11,80 Euro als Mittagstisch). Und da die Lunch-Karte nur kleine 0,2-Liter-Getränke offeriert, bestelle ich von der separaten Getränkekarte eher verzweiflungshalber ein alkoholfreies Bier mit etwas mehr Volumen. Serviert wird ein Corona cero (4,90 Euro) mit Limettenspalte. Oje, ob das der Sache dienlich ist? In Nullkommanichts landet auch das Mittagsgericht auf meinem Tisch. Optisch adrett, doch haptisch und geschmacklich leider nicht mein Ding. Sowohl das schlonzige Spätzlekonglomerat (meine zeitlebens spätzleschabende Mutter würde sich bei diesem Anblick im Grab umdrehen) als auch die Salatbeilage sind förmlich in Saucen ertränkt. Tapfer schlürfe ich alles in mich hinein. Um alles aufzutupfen, muss ich aus der Not heraus zu allen Servietten greifen, die an diesem Tisch ausliegen.
Die jugendliche Servicedame (vermutlich eine studentische Kraft von der nahen Uni) bespielt das ganze Stockwerk souverän und mit erstaunlicher Aufmerksamkeit. Sofort hat sie Augenkontakt hergestellt, Wünsche aufgenommen, Fragen beantwortet. Sehr konzentriert, sehr bei der Sache. Zwischendurch die routinierte Frage: „Passt noch alles?“ Das würde man sich andernorts auch oft wünschen. Die Klientel setzt sich wohl zur Hälfte aus Business People (Banker, Anwälte, Ökonome, Verwaltungsleute), die mal locker und ungezwungen extern essen wollen, und etwas betuchteren Studenten, die der örtlichen Mensa entwachsen sind, zusammen. Kleine mittägliche Fluchten in die inszenierte Exotik. Sauber und proper ist es hier in jedem Winkel, nur die Toilettentüren sind schon etwas angemackelt.
Auch der Bezahlvorgang, inklusive ausgedruckter Rechnung, flutscht hier einwandfrei. Unter 17 Euro für einen sättigenden Mittagstisch samt Getränk – und das in Stuttgart-Mitte – ist ein guter Schnitt. Geschmeckt hat es mir allerdings nicht: zu beliebig war das Allerweltsarrangement, zu wenig Biss. Aber vermutlich würde das ein Mauritianer ganz anders sehen.