Als begeisterter Hobbykoch habe ich einen gewissen Anspruch ans Kochen und geniessen.
Daher erwarte ich auch, dass ein "Profi" entsprechend seiner Restaurant-Klasse einen Anspruch an sich und sein Team in Küche und Service stellt. Das gilt von der Imbissbude bis zum Sterne-Restaurant - natürlich mit deutlichem Anstieg. Haute cuisine kann auch zu fairem Preis angeboten werden, Hochpreis allein gibt noch keine Haute Cuisine, Schnickschnack im Service auch noch kein Sternelokal. Ih halte nichts davon Steckrübensuppe mit Hochpreis zu zelebrieren, auch wenn ein handwerklich gut gemachtes und entsprechend preislich angebotenes Produkt durchaus seine Qualität haben kann.
Der Service - egal ob geschult oder in der Praxis erlernt muss ein zur Küche passendes Niveau haben und immer die Rolle des zu umsorgenden Gasts respektieren, so wie ich den Service auch nicht als Dienstboten, sondern als professionellen Dienstleister respektiere
- eine Begegnung auf Augenhöhe im Restaurantbetrieb.
Als begeisterter Hobbykoch habe ich einen gewissen Anspruch ans Kochen und geniessen.
Daher erwarte ich auch, dass ein "Profi" entsprechend seiner Restaurant-Klasse einen Anspruch an sich und sein Team in Küche und Service stellt. Das gilt von der Imbissbude bis zum Sterne-Restaurant - natürlich mit deutlichem Anstieg. Haute cuisine kann... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 89 Bewertungen 141492x gelesen 2121x "Hilfreich" 2065x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 17.04.2015 2015-04-17| Aktualisiert am
17.04.2015
Besucht am 14.04.2015
Die Angabe eines Treffpunkts „Restaurant Schwanen in Pfalzgrafenweiler“ wird vermutlich Probleme bei den Anreisenden verursachen, da es diese Restaurant-Bezeichnung auf Grund der Gemeindereform und Gebietszusammenfassung nun zwei mal gibt.
So wurde dem einen Schwanen der Familiennamen des Betreibers, Thome, dazu- gekoppelt, das sich im Pfalzgrafenweiler Ortteil Pfalzgrafenweiler, Marktplatz 1 befindet und das andere Restaurant erhielt die Identität mit dem Namen des Teilorts, in dem es zu finden ist. Schwanen-Kälberbronn in der Große Tannenstr. 10, Pfalzgrafenweiler, OT Kälberbronn.
Damit dürften alle Unklarheiten beseitig sein – hier geht es um den Schwanen in Kälberbronn.
„Right in the middle of no-where“ nach schlechter enger Straße (mit Outdoorcharakter für städtisch ungeübte SUV-Fahrer geeignet) ist die ehemalige Holzfällersiedlung, in deren bewaldeten Einzugsbereich sich die größten Tannen Deutschlands finden lassen sollen, ein schmucker kleiner Ort. In der „Große Tannenstraße“ steht das große Hotel „Zum Schwanen“, dessen relativ kleinen Gäste-Parkplätze bereits von einem gut situierten Publikum zeugt, das in entsprechend stilvoll aufgemachtem Ambiente eines 4-Sterne Hotels „Schwarzwaldatmosphäre“ samt Ruhe genießt.
Wie man in dieser Umgebung (und bei der Anzahl der entsprechenden Hotels und Restaurants im direkten Umfeld von Baiersbronn) in der Nebensaison erfolgreich einen gehobenen Restaurantbetrieb unterhalten kann, bleibt mir schleierhaft, aber erklärbar – fließt am Ende damit leider auch in meine Bewertung mit ein. (Was in der Hochsaison sicher überhaupt kein Problem sein dürfte).
Klar ist, dass die in der Speisenkarte angebotene Breite des kleinen Angebots vorratsmäßig auf TK-Ware basieren wird – von Wild bis Fisch gibt es jeweils wenig Auswahl, aber wie gesagt doch jeder Art, alles vertreten. Klar ist auch, dass man in dieser Kategorie die Speisenkarten auch auf englisch präsentieren muss und kann. Interessanter Weise aber finde ich die in der rein deutschen, offensichtlich aktuellen Speisenkarte bereits gleich zu Beginn angebotenen regional typischen „Saure Kutteln“ , aber nicht in der sehr ansprechend gemachten deutsch/englischen Version der Karte . An einer Übersetzung (Sour tripe with fried potatoes) kann es nicht gelegen haben – eher an mangelndem Interesse und marketingtechnischer „Einstimmung“ der Gäste. Die Preise sind – abgesehen davon, dass man in der scheinbaren Abgeschiedenheit versucht ist,“sehr günstig“ zu erwarten und vergisst in einem Hochtourismusgebiet zu sein - auf durchaus normalem Niveau. Die Schwäbische Maultaschensuppe (4,80) sieht sehr gut aus, ist eher mehr Maultaschen mit Brühe als Suppe, und wird vom Esser als sehr lecker beschrieben. Mich zieht es zum gebratenen Saiblingsfilet "grenobler Art" mit Petersilienkartoffeln (18,90) – in Butter gebraten, mit Zitronenwürfeln und Kapern und weiter werden auch das Lachsforellenfilet mit Champignons in Schnittlauchsoße mit Kartoffeln und Salatteller (18,90), Schwäbischer Zwiebelrostbraten mit hausgemachten Maultäschle, Schupfnudeln und Salatteller (19,50), Geschnetzeltes aus der Rehkeule in Wacholderrahm mit handgeschabten Spätzle und Salatteller (20,50), Gemischtes Filetgeschnetzeltes in Champignonrahmsoße mit handgeschabten Spätzle und Salat (17,50) und ein Rehrücken „Baden-Baden“, natürlich mit Birnen und Preiselbeeren und handgeschabten Spätzle (24,50) bestellt. Ein Interessant fand sich noch für „Ausgesuchte Blattsalate mit gebratenen Gambas und Jakobsmuscheln in Tomatendressing (17,80), die mich ebenfalls gereizt hätte.
Da wir erst am Nachmittag einen Tisch für acht Personen reserviert hatten, war offensichtlich, dass das Restaurant zunächst noch nicht auf den „Ansturrm“ der die Gästezahl im Restaurant beinahe verdoppelte, gerüstet war. Nach angenehmer Wartezeit wurden – zunächst nur von einer der beiden Servicekräfte im Restaurant, die bei den wenigen anwesenden Gästen bis dahin sicher mehr als ausgereicht hatten, zunächst die Getränke in mehreren Zügen und mit Unterstützung einer jungen Aushilfe nacheinander gebracht.
Der Service selbst war insgesamt aufmerksam und recht freundlich, fragte bei leeren Gläsern nach und scheute auch nicht davor zurück, mit einigen Brocken Englisch oder auf deutsch mit den amerikanischen Gästen freundlich zu kommunizieren.
Da bei allen Gerichten (außer der Salatplatte) Beilagensalat dabei war, zeigte die Bedienung mit der Bitte um Selbstbedienung auf das in einer Kühltheke platzierte Salatbuffet: Gemischte Paprika mit Mais, Rettich, Möhrensalat, Gurkensalat mit Saure-Sahne-dressing, Geraspelter Rettich, Tomaten, Sellerie Radieschen, vier verschiedene Blattsalate sowie Joghurt, Sahne und Vinaigrette standen als Dressings bereit. Jeder nahm sich den gewünschten Salat setzte sich und mümmelte den Teller leer. Ein Amuse war dann wohl nicht zu erwarten – weder bouche noch gueule.
Mit dem zweiten Bier kamen dann die Speisen – formell mit Cloche einzeln nacheinander mit Abstand serviert. Zunächst der Rostbraten, zu dem anschließend gesondert die Schupfnudeln direkt am Tisch aufgelegt wurden. Danach wurde das zweite Gericht geholt, die gemischten Geschnetzelten und das vom Reh gebracht. Auch hier nach dem Abheben und Abstellen der Cloche die Spätzle am TIsch aufgelegt – auf Grund der Tischaufstellung mit einer Wandbank ging dies natürlich nur quer über die Gäste, die nebeneinander saßen – (auch wenn es mit Beistelltisch auch anders ginge ) schlechte Tischzuordnung seitens des Restaurants, die eventuell wegen des FCB-Porto-Spiels nur mit „Trinkgästen“ gerechnet hatten? Denn mit dem Übertragungsbeginn hatten sich auch die bisher in der Bar wartenden Gäste sich vor den Fernseher begeben und mit einemal war eine weitere Servicekraft für unseren Tisch dabei.
Mein Saiblingfilets zwei recht große Filets, aber unterschiedliche Größe. Die genobler Art der Zubereitung mit Zitronenstücken und Kapern wurde nicht nur geschmacklich durch die „hervorschießenden“ großen Kapern zerstört, gegen den der gut buttrige Zitronengeschmack verlor, der seinerseits angenehm durch kleine Tomatenstückchen gemildert wurde. Doch auch durch verbliebene Zitronenkerne wurde die Verwendung der Früchte deutlich gemacht. Die Kerne hätten nicht sein müssen – einer falls überhaupt wäre ein Versehen. Doch so störten die schon mal rein mechanisch jeden Genuss. Aufgrund der recht großen Kapern schoß dann zudem beim Zerbeißen ein Schwall des Einlegeessigs auf die Zunge –ebenso nicht recht angenehm –(während die großen Kapern natürlich auch leicht auszusortieren gewesen wären – aber eben deshalb hatte ich ja grenobler Art gewählt). Zusammen mit den Tomaten und Kartoffeln dennoch eine interessante Konsistenz- und Geschmacksvielfalt. Während des Essens merkte ich an, der Saibling sei umsonst gestorben, man habe ihn zudem totgebraten – angesichts der zwei unterschiedlich großen Stücke relativ logisch nachvollziehbar: Beide TK auf der Haut in die Pfanne – dann fällt einem der Köche etwas spät ein, dass das kleinere Filet evtl. doch früher raus muss als das andere – also ist dies nun schon überbraten - well-done – und das andere Stück bleibt noch in der Pfanne, bis wieder einfällt, man habe nur ein Filet aus der Pfanne genommen (das dann wohl noch in der Sonne der Wärmelampe stand ) und da damit noch viel well-doner wurde als es bereits war, tot und trocken. Im Anschnittbild sieht es zwar noch wirklich gut aus, die Zunge wie Gaumen meinten aber, es anders als die Augen melden zu müssen. Beim Lachsfilet gab es Gräten (bei mir nur eine kleine), der Baden-Badener Rehrücken war, wie mir gesagt wurde zur Hälfte überbraten, zur anderen Hälfte zu roh (aber im Durchschnitt wäre das ja dann richtig gewesen?). Bei der Salatplatte fielen sofort die Abwesenheit der angekündigten Jakobsmuscheln auf, ab-gepilgert? Erst nach der Reklamation sagte entschuldigend die Servicekraft, ja, der Koch hätte ihr am Pass gesagt, dass er keine Jakobsmuscheln habe aber dafür Gamba s draufgelegt habe - sie hätte vergessen auszurichten. Das wars. Etwas knapp, meine ich, auch die vier Gambas, die ich auf dem Teller sah, wären dann ja noch weniger – (aber ich habe ja erst kürzlich andere Erfahrungen mit Riesengarnelen machen dürfen). Dafür war der Spätzlefreund, der gestern kaum eine halbe Portion gegessen hatte, heute ganz begeistert von Spätzle uns Soße – und die Servicekraft legte gerne Spätzle nach.
Porto hatte derweil schon einiges an Rundem im Netzquader hinter Neuer platziert, was an der Stille vor dem Fernseher zu bemerken war. Dass auch Bayern in den Hafen von Porto kickte, war dann deutlicher, aber doch zurückhaltend geräuschuntermalt.
So sieht auch mein Fazit aus: die Küche gab ihr Möglichstes, dennoch reichte es nicht, der Service agierte nach Kräften, musste aber unprofessionell wirken. Der von mir diesem Hause (siehe auch deren Webseite) aus dem äußeren Erscheinungsbild und Tun (Cloche, Beilagen gesondert und nachträglich - und dann nicht auf einem Beistelltisch, sondern querübertischundgäste , Zitronenkerne, Gräten, Kerntemperaturen ) zugeordnete Anspruch lässt mich daher maximal mit „okay“ punkten. Dennoch würde ich dem Haus eine Chance geben und damit nach Küchenreise die 3 – wenn es sich wieder ergibt.
Die Angabe eines Treffpunkts „Restaurant Schwanen in Pfalzgrafenweiler“ wird vermutlich Probleme bei den Anreisenden verursachen, da es diese Restaurant-Bezeichnung auf Grund der Gemeindereform und Gebietszusammenfassung nun zwei mal gibt.
So wurde dem einen Schwanen der Familiennamen des Betreibers, Thome, dazu- gekoppelt, das sich im Pfalzgrafenweiler Ortteil Pfalzgrafenweiler, Marktplatz 1 befindet und das andere Restaurant erhielt die Identität mit dem Namen des Teilorts, in dem es zu finden ist. Schwanen-Kälberbronn in der Große Tannenstr. 10, Pfalzgrafenweiler, OT Kälberbronn.
Damit dürften alle Unklarheiten... mehr lesen
Zum Schwanen
Zum Schwanen€-€€€Restaurant, Hotel07445-1880Große Tannenstr. 10, 72285 Pfalzgrafenweiler
3.0 stars -
"Die Schwäne von Pfalzgrafenweiler" Gast im HausDie Angabe eines Treffpunkts „Restaurant Schwanen in Pfalzgrafenweiler“ wird vermutlich Probleme bei den Anreisenden verursachen, da es diese Restaurant-Bezeichnung auf Grund der Gemeindereform und Gebietszusammenfassung nun zwei mal gibt.
So wurde dem einen Schwanen der Familiennamen des Betreibers, Thome, dazu- gekoppelt, das sich im Pfalzgrafenweiler Ortteil Pfalzgrafenweiler, Marktplatz 1 befindet und das andere Restaurant erhielt die Identität mit dem Namen des Teilorts, in dem es zu finden ist. Schwanen-Kälberbronn in der Große Tannenstr. 10, Pfalzgrafenweiler, OT Kälberbronn.
Damit dürften alle Unklarheiten
Das auf internationalen Tourismus ausgelegte Konzept des urigen Bierstadels mit massiven Mobiliar, rustikalem Erscheinungsbild einer Scheune und die optisch dazu angepasste Präsentation von Servicepersonal und gastronomischer Ausstattung bedient diese Zielgruppe mit einer bürgerlichen Küche ohne Höhepunkte, weder an Zubereitung noch Menge der Speisen sollte man beim Besuch hohe Erwartungshaltung haben – es schmeckt und man wird satt – sei es nun vom Essen oder den angebotenen Bieren der Turmbräu und anderer Getränke.
Wer jetzt nicht noch etwas über Freudenstadt lesen möchte, kann gleich weiter runter „Zum Restaurant“ scrollen.
Eine der touristisch bekanntesten Städte des nördlichen Schwarzwalds und ca. 60km südlich von Karlsruhe ist das kleine Freudenstadt (mit eingemeindeten Orten gerade rund 17.000 Einwohner) – Gegründet im März 1599 mit dem Abstecken der ersten Grundstücke und Gevierte für die ersten Häuser. Bis dahin gab es ansonsten in der Gegend zwar Hüttenwerke und einzelne kleinere Orte, doch eine „Festung“ gab es nicht. Wie später und unter anderen Herrschern Karlsruhe, wurde bereits zuvor Freudenstadt rein am Reißbrett geplant. Und das, weil ein Regent das eben so wollte -trotz Warnungen seines für die Voruntersuchungen zuständigen Haupt- Baumeisters, der den Boden des als Bauplatz vorgesehenen Geländes oberhalb des steilen Abbruchs zum Forbach als nicht geeignet für den Bau einer Siedlung beurteilte. (Siehe dazu auch: Freudenstadt-wiki)
Doch während man in Karlsruhe mit dem Bau des Schlosses begann, für den sich dann im sog. Dörfel die (international zugewanderten) Handwerker ansiedelten, sollten und mussten für Freudenstadt zuerst die Bewohner gefunden werden. Die hat man recht massiv angeworben u.a. mit mehreren Jahren Steuerfreiheit und mit kostenlosem Bauholz für die Häuser (das dort als Wald eh vorhanden war). Weitere Quellen für den Zuzug wurden die glaubensbedingten Vertreibungen aus den österreichischen Gebieten (Salzburger Land wie auch slowenische Gebiete). So wuchs die Siedlung doch sehr schnell auf 3000 Bewohner an. Auf grund der fremdsprachlichen Zuwanderer und deren Seelenheil wurden sogar entsprechende Pfarrer aus den Regionen angeworben . Erst nach der Ansiedlung der Bewohner, deren Häuser und Grundstücke in drei Blöcken quasi als Schutzwall rund um den geplanten Bauplatz für das Schloss angeordnet wurden (ein Entwurf entsprechend den Lehren zur Stadtplanungen von Albrecht Dürer), sollte dann der Bau des Schlosses erfolgen. Bereits kurz nach der Erstellung der ersten Häuserzeilen aber erlitten die neuen Bewohner Pest und Missernten wie auch andere zerstörerische Ereignisse –unter anderem Feuer . Dazu kam erschwerend oder beschleunigend, dass die jeweiligen Landesherren wechselnd kein Interesse mehr an der Stadt hatten oder diese wollten bzw. begannen die gesamte Stadt als wehrhafte Festung auszubauen, insgesamt bereits in den Gründungsjahren ein bewegtes Stadtschicksal – das auch zeigt, dass Zuwanderung aus dem Ausland keine Sache der Neuzeit ist.
Dass wir heute in Freudenstadt den größten bebauten Marktplatz Deutschlands besuchen können, ist wiederum einer neuen, geplanten Wiederaufbauleistung unter Berücksichtigung historischer Ursprünge nach dem zweiten Weltkrieg zu verdanken. Denn da für den Krieg und den sogenannten Westwall im Gemeindegebiet Baiersbronn ein Führerhauptquartier „Tannenwald“ eingerichtet worden war –das jener gerade mal an 10 Tagen besuchte, hielten die französischen Truppen Freudenstadt für einen wichtigen Stützpunkt, zerbombten und brannten Freudenstadt daraufhin in den letzten wenigen Kriegstagen komplett nieder. (Siehe Freudenstadt-wiki)
Zum Restaurant
In Freudenstadt wurde nie ein Schloss gebaut – aber auf dem Gelände dieses nun als Marktplatz bezeichneten riesigen Gevierts, direkt am Ausgang des unterirdischen Marktplatz-Parkhauses befindet sich das Brauereirestaurant „Turmbräu“. Ein verglaster Turmbau zeigt von außen zwei kleine Braukessel und die Ausstattung einer Brauerei und ist zugleich der Eingang in ein optisch wie ein altes Holzbauernhaus gebautes Restaurant. Das Restaurant wurde in das ehemalige Postamt Freudenstadt gebaut und bietet 160 Plätze. Es werden laut Web-Seite Brauereibesichtigung jeden 2. und 4. Montag im Monat ab 18.00 Uhr durchgeführt, in deren Rahmen bis zu 20 Personen der Brauvorgang gezeigt wird. ( http://www.turmbraeu.de/bier.html )
Bereits beim Eintreten sieht man - die Servicekräfte tragen einheitlich Lederseppelhosen, Karohemden und bereits an den freundlichen ( internationalen) Servicekräften erkennt man die touristische Prägung des Lokals. So sind auch an den aus groben Holz gefertigten Tischen sehr ortsferne Sprachen zu vernehmen, hier eine Speisekarte in englisch zu bekommen ist einfach. Die Speisekarte kommt in zwei Holzplatten eingefasst grobschlächtig daher, bietet relativ kleine Speisenauswahl für den Umfang der Karte, etwas regional Geprägtes und allgemein übliche Gerichte.
Die touristisch erfahrenen Einheimischen empfehlen die Spieße des Restaurants, die es in verschiedenen Ausführungen gibt und zu denen die Bedienung dann Beilagen abfragt. Ich bestelle den Spieß mit Hähnchenfleisch, dazu eine Folienkartoffel mit Sour Cream. Zu trinken ein alkoholfreies Weizen.
Recht schnell werden die Getränke gebracht – Alpirsbacher alk-frei Hefeweizen - trüb schmeckt ganz gut. Wenige Minuten später bringt unsere Servicekraft in jeder Hand eine schmiedeeiserne ca 40cm hohe Konstruktion, die irgendwie an einen Kerzenhalter erinnert. Unten steht in einem Eisenring der Teller mit Salat (Weißkraut, Rotkraut, Eisberg, Tomatenachtel und Gurkenstückchen) davor eine Reihe „Saucen“ (Ketchup, Senf, Remouladeartiges, noch was - vergessen) . Vom Basisring geht eine verschnörkelt- verdrehte Stange hoch über die Mitte des Tellers und an einem Haken hängt wie ein Damoklesschwert ein ca. 30cm langer Spieß, auf dem kleine Scheiben Hühnerbrust aufgespießt und beidseitig gebraten stecken. Zwischen den Hühnerbrustscheiben ist teilweise jeweils noch etwas anderes Fleisch/ Speck/Zwiebel? gesteckt. (Andere Spieße sind schaschlikartig mit Paprika abgeteilte größere Schweinefleischbrocken, deutlich größere Portion als bei der Hähnchenbrust).
Insgesamt – die „Salate“ (schlichter „Kraut“) schmecken, einfach mariniert, das Fleisch ist durch- aber nicht totgebraten, die Teile gehen leicht vom Spieß. Die Fertigsoßen machen sich überraschend gut dazu, sind aber keine gourmetmäßige Entdeckung – das Ganze ist schlicht nur optisch „beeindruckend“ und schwer für den Service. Dazu wird mir eine sehr große Folienkartoffel – durchgegart - eine geschmackvoll, festkochende Sorte, die Sour Cream dazu ist mit Kräutern angemacht und bestreut, schmackhaft und hinreichend, die Ofenkartoffel ist eindeutig der alleinige „Burner“ des Gerichts.
Wenn ich (mangels Brille und da eingeladen) in der Karte richtig gesehen habe, werden für den Hähnchenspieß sportliche 10,50 aufgerufen, für die Folienkartoffel 4,50 berechnet – ich kann aber nicht sagen, ob die Kartoffel nun im Spießpreis als Beilage enthalten war, oder ob die extra berechnet wurde, vermute es aber fast, da andere Zusammenstellungen mit Pommes oder auch mit Spätzle möglich waren, deren Wertigkeit doch recht unterschiedlich ist. Die Spätzle wurden“ trocken“ serviert – in Baden-Württemberg eine Totsünde, wird doch üblicherweise im Landstrich Soße mit Spätzle bestellt (für den US-Besucher nicht zu bemerken, wurde aber kaum zur Hälfte gegessen).
Nach Küchenreise würde ich 3 sagen oder sogar nur 2 -3, mir bietet es küchenleistungsmäßig zu wenig im PLV, schlicht zu touristisch („Octoberfestival-style for Jap. & US-Visitors)
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder,
5 – unbedingt wieder)
Das auf internationalen Tourismus ausgelegte Konzept des urigen Bierstadels mit massiven Mobiliar, rustikalem Erscheinungsbild einer Scheune und die optisch dazu angepasste Präsentation von Servicepersonal und gastronomischer Ausstattung bedient diese Zielgruppe mit einer bürgerlichen Küche ohne Höhepunkte, weder an Zubereitung noch Menge der Speisen sollte man beim Besuch hohe Erwartungshaltung haben – es schmeckt und man wird satt – sei es nun vom Essen oder den angebotenen Bieren der Turmbräu und anderer Getränke.
Wer jetzt nicht noch etwas über Freudenstadt lesen möchte,... mehr lesen
3.0 stars -
"Octoberfestival-style for Jap. & US-Visitors" Gast im HausDas auf internationalen Tourismus ausgelegte Konzept des urigen Bierstadels mit massiven Mobiliar, rustikalem Erscheinungsbild einer Scheune und die optisch dazu angepasste Präsentation von Servicepersonal und gastronomischer Ausstattung bedient diese Zielgruppe mit einer bürgerlichen Küche ohne Höhepunkte, weder an Zubereitung noch Menge der Speisen sollte man beim Besuch hohe Erwartungshaltung haben – es schmeckt und man wird satt – sei es nun vom Essen oder den angebotenen Bieren der Turmbräu und anderer Getränke.
Wer jetzt nicht noch etwas über Freudenstadt lesen möchte,
Finde Memo ist kein verhunzter Filmtitel, sondern eine Form der Sprachbarriere – ich suche ein gemeinsames wie richtiges Adjektiv für toll, preiswert, überraschend gut, begeisternd , vielleicht ist es fantastisch ?
Doch schwärmen meine Söhne unisono davon, in Hofheim gäbe es wirklich einen supertollen Döner.
Der Besuch lohne sich, noch ein paar Kilometer, noch eine Stunde zu warten und weiter zu fahren, beschwören sie uns, als die Beste meiner Ehefrauen beiläufig erwähnt, sie würde gerne ein trockenes Brötchen haben wollen – und wir baustellenbedingt und knapp 100km nördlicher am dort von mir angepeilten Zwischenstopp vorbeigeleitet werden.
Ich überlege und kann mich nicht an einen von außen erkennbaren Dönerladen in Hofheim erinnern . mein Ältester erklärt mir wo, und so allmählich dämmert mir, wo mein Jüngster uns jetzt hinfahren wird. Die Wirkung von Vorurteilen dürften jedem bekannt sein, aber dem lukullischen Urteil meiner Söhne vertraue ich.
Das Memo hatte ich bei der Fahrt aus Hofheim (Taunus) in der Zeilsheimer Str. 24 auf der Seite bereits mehrfach gesehen. Die äußere Aufmachung mit der kleinen Schilfrohr verblendeten Terrasse hat mich auf den ersten Blick nicht sehr, um nicht zu sagen überhaupt nicht angesprochen. Dazu noch die modernen Werbe-Gebetsfahnen und die Leuchtreklame mit dem Memo-Signet waren nicht im Stil der Restaurants, die ich gerne aufsuche. Alles wirkte nicht sehr vertrauenserweckend auf mich.
Mein Sohn parkt gegenüber an der Straße, auch wenn da ein Parkplatz (aber offensichtlich eines anderen Betriebes zu sein scheint. Von der A66 auf der L3018 kommend ist das Restaurant mit seiner Terrasse auf der linken Seite der Straße. Über ein paar Stufen kommt man auf die Terrasse vor dem Haus, auf dem moderne Tischkombinationen – in einem Bereich seitlich von Haus Lounge-möbel auf die hungrigen Gäste warten.
Auch wenn es heute ein warmer Frühlingstag ist und trotz beginnender Dämmerung immer noch 17° sind, setzen wir uns ins Restaurant – das von der langen großen querstehenden Theke beherrscht wird. Ale wir reinkommen, ist es gerade noch sehr ruhig, wir schauen uns um– alles sehr sauber und blitzend im gesamten Lokal, in dem ca 8 recht kleine Tische stehen und höchsten 30 Gäste Platz finden werden.
Bis wir uns entscheiden und uns einen Tisch nahe am weit geöffneten Eingang nehmen beginnt der Betrieb. Der Servicemann kommt genau noch in dem Moment und gibt uns den aufwendig gemachten Faltflyer als Karte in die Hand. Eine Seite mit Bildern, Nummern und Preis, innenseite eine Vielzahl von Gerichten – u.a. auch 22 Pizzen, Holzkphlegerichte und Salate – eine Menge, wie sie halt in der Vielfalt der südländischen Kombinationsküchen aus doch relativ wenigen Bestandteilen entstehen kann. Inzwischen stehen nun für die kommende viertel Stunde ständig rund fünf bis zehn Kunden an der Theke an – der Mitarbeiter, der den Service macht ist neben Getränken auch der Kassier, doch momentan ist wirklich kein Drankommen – zwei weitere Thekenkräfte arbeiten sehr schnell und flott, aus der Küche kommend unterstützt noch eine Kraft.
Meine Söhne stellen sich mit an und bestellen schon mal was wir uns ausgesucht haben – Cheffe hat sich nach Rat der Kinder den „Minidöner“ ausgesucht 2,50 lassen mich in der Erwartung eines kleinen Dönerkrümmels für Kinder etwas protestieren, aber meine Söhne beschwichtigen, das würde Mutter mehr als reichen, ein Sohn bestellt den Dürüm Döner Spezial zu 5,- Euro, der Andere einen „Lecker Spezial Salat“ mit Dönerfleisch (klein 4,50, groß 5,50) und für mich soll es der Dönerteller zu 7,50 sein - mit Salat und Pommes, dazu Wasser, Cola, Limo (0,33 2,- in und aus der Flasche / Dose) und ein griechischer Wein (0,2l Glas 2,50 (als Flasche kämen 8,- auf der Rechnung )) - Wie ihr seht – kaum ein Unterschied von hier zu HBmann’s geliebten Tesoro gg rofl – auch hier freundliche nette aufmerksame Begrüßung, nun aber zunächst nicht vorhandener Service.
Einer der anderen Gäste (die meisten mit offensichtlich lokal-adäquatem Migrationshintergrund und fließender Sprachmischung von anatolisch mit hessisch-germanischem Idiom – witzig in den Halbsätzen leider mit zu hören –holt sich seinen Döner-Teller – vermutlich der, den auch ich mir bestellt habe – 30 cm Durchmesser hochbeladen mit Salaten, Pommes und Dönerfleisch – wahnsinn pur. Als ich meinen Sohn darauf aufmerksam mache, sagt der mit Hinweis auf den von mir monierten „Minidöner“ – siehst Du, wart mal ab, was da kommen wird!
Doch zunächst bringen die Kinder die Getränke an den Tisch – es gibt noch kurz durch Rufen über die nun etwas freier gewordenen Theke den Hinweis, griechischer Wein sei aus – ob es türkischer sein könne, rot, weiß ,Flasche, Glas. Als auch das geklärt ist, kommt kurz drauf eine Frau in Straßenkleidung und bringt das gut eingeschenkte Weinglas – tiefrot, trocken, leicht fruchtig und sehr gut sagt meine Frau. Dann bringt ein weiterer junger Mann zunächst den „Minidöner“ – ca 15cm Fladenbrot –sehr weit gespreizt gefüllt – bei uns hier im Ort kostet der kleine Döner 4,50 – und der ist maximal gleich groß.
Den dünnen, riesigen Teigfladen für den Dürüm-Döner hatte ich bereits gesehen, als der sich im Holzofen über fußballgroß aufplusterte , dann nach dem Platzieren auf dem Arbeitstisch langsam wieder in sich flach zusammenfiel, um dann mit flinken Zangen in den Händen belegt zu werden – die Elektrohobel schrappten eh fast kontinuierlich die beiden Dönerspieße ab – ein Berg, der dann, halb von Alufolie zusammengehalten, gerollt zu einer dicken großen Dürüm-Rolle auf den Tisch kommt. Der „Lecker Spezial-Salat“ mit Dönerfleisch ist vor lauter Dönerfleisch auf dem im tiefen großen Teller servierten Gericht kaum zu sehen.
Letztlich kam dann eine Platte – die ich schon zuvor an der Theke beim ausstellen gesehen hatte und meinte, dass da eine Familienplatte gemacht wird – eine Portion Bulgursalat – sehr sehr lecker samtig saftig, nur sehr leicht scharf abgeschmeckt, ein Krautsalat - frisch gehobelt und gewürztes leichtes Dressing direkt am Kraut, ein anderer Salat unter massiven Joghurtdressing versteckt- werden wohl fein gehobelte weiße Gemüsezwiebeln gewesen sein ,dazu ein Schlag Pommes und sehr viel und sehr fein gehobeltes Dönerfleisch . Nicht so schön machte sich das offensichtlich als Deko gedachte Orangenachtel, das wohl schon länger auf Einsatz wartete und darob unter der Warmhaltelampe vertrocknet war.
Das Dönerfleisch war viel, sehr gut und nicht trocken – und sehr dünn gehobelt, wie ich es noch nirgends so dünn gesäbelt erhalten habe. –Auch der Grund, warum wohl kontinuierlich ohne Pausen rund um den Döner abgeschrappt wurde, ein Vorbeilauf an der Heißfront reicht zum Garen. Die Salate waren sehr schmackhaft und obwohl ich kein Pommes-fan bin, so exzellent zubereitete Pommes, für die sogar ich mich begeistern konnte. Ja, ich habe den Teller geschafft. Es war sehr gut sättigend aber kein Vollstopfen – es war ein Genuss!
Ich kann meinen Söhnen nur recht geben und muss neidlos anerkennen, dass das Memo tatsächlich einen der besten Döner macht, den ich kenne. Dabei bin ich u.A. mit dem Anatolia in Neuss nicht gerade „unverwöhnt“ was türkische gehobene Imbiss-Restaurants betrifft.
Fazit – Insgesamt 31 Euronen für 4 Personen – satt, zufrieden und Allen ganz besonders -es hat sehr gut geschmeckt, wir sind keine unfreiwilligen Auto-Duftspender mit Knoblauchnote.
Nach Küchenreise – 4 – 5 (1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder,
4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
Finde Memo ist kein verhunzter Filmtitel, sondern eine Form der Sprachbarriere – ich suche ein gemeinsames wie richtiges Adjektiv für toll, preiswert, überraschend gut, begeisternd , vielleicht ist es fantastisch ?
Doch schwärmen meine Söhne unisono davon, in Hofheim gäbe es wirklich einen supertollen Döner.
Der Besuch lohne sich, noch ein paar Kilometer, noch eine Stunde zu warten und weiter zu fahren, beschwören sie uns, als die Beste meiner Ehefrauen beiläufig erwähnt, sie würde gerne ein trockenes Brötchen haben wollen –... mehr lesen
Memo Grill
Memo Grill€-€€€Schnellrestaurant, Lieferdienst, Imbiss, Pizzeria06192 9562144Zeilsheimer Straße 24, 65719 Hofheim am Taunus
4.0 stars -
"Finde Memo" Gast im HausFinde Memo ist kein verhunzter Filmtitel, sondern eine Form der Sprachbarriere – ich suche ein gemeinsames wie richtiges Adjektiv für toll, preiswert, überraschend gut, begeisternd , vielleicht ist es fantastisch ?
Doch schwärmen meine Söhne unisono davon, in Hofheim gäbe es wirklich einen supertollen Döner.
Der Besuch lohne sich, noch ein paar Kilometer, noch eine Stunde zu warten und weiter zu fahren, beschwören sie uns, als die Beste meiner Ehefrauen beiläufig erwähnt, sie würde gerne ein trockenes Brötchen haben wollen –
Nachdem auch Eisdielen in die Bewertungen dieses Portals kommen, möchte ich nicht darauf verzichten eine recht kleine Eisdiele bei uns im Ort hier vorzustellen - deren Eis einfach fantastisch ist - Italien pur hier in der kleinen Kur-Gemeinde.
Fantastisch - "das beste Eis weit und breit" - dies wurde auch seitens aller Freunde und Bekannten bestätigt, die ich mit dem Eis von Mariotti "beköstigte" - Gerade diejenigen, die zunächst meiner Aussage heftig widersprachen, waren am Ende absolut begeistert.
Denn Mariottis Eis ist nicht zu süß abgeschmeckt, nicht zu herb, geschmacklich intensiv aber nicht so künstlich (es sei denn, es sind solche Geschmacksrichtungen, die natürlich speziell für die Kinder gerade in der Saison "in" sind).
Die Konsistenz ist cremig sahnig - ein Genuss - begeisternder und gern geschleckter Nachtisch.
Die Preise, die zwar mit den Jahren auch wuchsen sind mit 0,80 Cent einer ansprechend großen Kugel sehr im Rahmen. Die diversen Eisbecher, die angeboten werden sind traditionell, handwerklich sehr gut und lecker gemacht, kein Schickimicki.
Spaghetti-Eis 4,50;
In der kleinen Eisdiele sind 6 kleine Tische - ca 12 - 15 Plätze, alles "ebenerdig" auf Straßenniveau -
Vor der Eisdiele sind weitere Plätze und eine Bank direkt an der Straße-
In der Nähe einige wenige Parkplätze entlang der Friedrichstraße oder bei der kath.Kirche/Gemeindehaus,
Fahrräder BITTE nicht auf der Straßenseite gegenüber abstellen,
(der Nachbar ist wohl genervt vom doch sehr regen Betrieb im Sommer).
Unbedingt und immer wieder - nach Küchenreise glatte 5 - 6 - unbedingt wieder - dauernd dort mit dem Eislöffel in der Hand...
Nachdem auch Eisdielen in die Bewertungen dieses Portals kommen, möchte ich nicht darauf verzichten eine recht kleine Eisdiele bei uns im Ort hier vorzustellen - deren Eis einfach fantastisch ist - Italien pur hier in der kleinen Kur-Gemeinde.
Fantastisch - "das beste Eis weit und breit" - dies wurde auch seitens aller Freunde und Bekannten bestätigt, die ich mit dem Eis von Mariotti "beköstigte" - Gerade diejenigen, die zunächst meiner Aussage heftig widersprachen, waren am Ende absolut begeistert.
Denn Mariottis Eis ist... mehr lesen
Mariotti
Mariotti€-€€€Eiscafe072534579Friedrichstraße 97, 76669 Bad Schönborn
5.0 stars -
"Klein aber fein - das beste Eis weit und breit" Gast im HausNachdem auch Eisdielen in die Bewertungen dieses Portals kommen, möchte ich nicht darauf verzichten eine recht kleine Eisdiele bei uns im Ort hier vorzustellen - deren Eis einfach fantastisch ist - Italien pur hier in der kleinen Kur-Gemeinde.
Fantastisch - "das beste Eis weit und breit" - dies wurde auch seitens aller Freunde und Bekannten bestätigt, die ich mit dem Eis von Mariotti "beköstigte" - Gerade diejenigen, die zunächst meiner Aussage heftig widersprachen, waren am Ende absolut begeistert.
Denn Mariottis Eis ist
Geschrieben am 02.04.2015 2015-04-02| Aktualisiert am
02.04.2015
Besucht am 02.04.2015
Das Industriegebiet von St. Leon (der eine Ortsteil von St.Leon-Rot) liegt um den Bahnhof Rot-Malsch an der Haupt-Eisenbahnlinie durchs Rheintal und umfasste früher neben einem größeren Gießereibetrieb einige kleinere Kfz-Zulieferer und Kfz-Betriebe und auf der anderen Seite der Eisenbahnlinie lag das Industriegebiet Malsch in dem sich ein Hersteller einer bekannten Rollstuhlmarke niedergelasssen hat. In den Neunziger Jahren hat sich dieses recht kleine Gebiet plötzlich völlig verändert, als die SAP dort zunächst mit ihrer Drucksachenherstellung und –lager dort hinzog und dadurch in Folge das Gebiet in Richtung St. Leon gewaltig ausbaute. Dort finden sich neben dem immer mehr SAP-affinen -Umfeld weitere Automobilzulieferer und kleinere Dienstleistungsbetriebe, die dort Fuß fassten. Die Opel-straße ist zudem die Zufahrtstraße zum bekannten Golfclub St.Leon-Rot, den der SAP Mitgründer Dietmar Hopp ebenfalls damals bauen ließ.
In einem der modernen Zweck-Gebäude in dem kleinere Softwarefirmen und Dienstleister ihre Büros haben, hat im Erdgeschoss, über ein paar Treppen zu erreichen, das "Ruen Thai" Platz gefunden. D.h. der Zugang ist nicht barrierefrei. Aber Parkplätze gibt es an der Straße direkt davor hinreichend - wie auch im Sommer einige kleine Tischgruppen auf dem breiten Gehweg vor dem Restaurant gestellt werden - zumindest in den Vorjahren habe ich das gesehen.
Ein thailändisch-deutsches Paar, sie vorallem in der Küche aktiv, er überwiegend für den Service zuständig, bietet eine thailändisch inspirierte Küche in dem kleinen Restaurant mit ca 40 Plätzen. Die Karte ist gut sortiert- von Huhn (Gai), Ente (Bet), Schwein (Muh), Rind (Nüa), weiter gibt es Tintenfisch (Bla-Mück), Tilapia und auch noch etliche Garnelen (Gung)-Gerichte. Alles in diversen Zubereitungen mit einigen wenigen anderen Beigaben angeboten - klar strukturiert, ob 100% frisch kann ich nicht sagen, aber dass TK genutzt wird, ist anzunehmen - möchte ich nicht behaupten wäre aber gut so.
Preislich wirkt das Angebot der Karte zunächst relativ hoch kalkuliert, verblüfft - aber nicht unverschämt, sondern logisch – sicher eine Folge, dass dies Restaurant außer den Betrieben der Umgebung und damit das Mittagsgeschäft nicht mit Laufkundschaft rechnen kann.
Das Ambiente – muss man sagen ist schlicht – oder besser noch schlicht nicht vorhanden – außer einem größeren Aquarium mit hübschen, bunten Schleierschwänzen ist relativ wenig „asiatisch“ oder besonders thailändisch - oder vielleicht gerade daher recht typisch – jedoch, da ich außer im Fernsehen gesehene Dokumentationen - noch nie in Thailand war, kann ich mich nur auf die Berichte meines Sohns verlassen, der dort einige Wochen durch das Land fuhr.. Einfache Vierertischgruppen mit schlichten, zweckmäßigen Holz-Stühlen, bunte Tischdecken mit einer einfachen Tischdeko. Es ist sauber – vermutlich nicht klinisch rein. Die Einfachheit ist aber nicht ungemütlich. Mit der Bestellung wird ein sehr einfaches Besteck und Papierserviette mit aufgedeckt.
Service – dafür gilt im wesentlichen beinahe das Gleiche – einfach, schmucklos werden die Karten präsentiert – sauber eingebunden, nicht ganz neu, aber bei Weitem nicht so wie es im Nachfolger des Verblichenen wie-hieß-es-nochmal-Portal für dieses Restaurant zu lesen ist – die Bewertungen dort grenzen gefühlt schon bald an Geschäftsschädigung.
Das Ruen Thai ist sicher kein Genußtempel, will es auch nicht sein. Es ist kein Super-Thai , von denen ich auch ein zwei kenne – auch das will es nicht sein. Aber es ist ein Restaurant mit einem beachtlichen Speisenangebot (das typisch asiatisch - von einer immerwährend anderen Kombination einiger relativ weniger Bausteine lebt) – und eine frische Mittagsküche für die umliegenden Betriebe bietet. Mehr sollte man nicht erwarten – aber auch nicht weniger.
Mein Sohn hat das Ruen Thai heute vorgeschlagen, und so treffen wir uns zu Viert Mittags dort.
Tatsächlich bietet das Ruen Thai nicht nur die auch im Internet zu findende Karte: http: slash slash www.lokalmatador.de slash Paper slash EPaperProfile.aspx?id=885d83ec-201c-4283-8442-97a7bdfbec02 weiter eine Mittagskarte mit sehr angenehmen Preisen – diese Woche alles preislich um die 6,50€ (gegenüber der Karte um fast 2 Euro günstiger).
Heute gibt es laut der auf dem Tisch stehenden handgeschriebenen Mittagskarte der Woche „Hähnchen mit Basilikum 6,50“ Das hört sich (anders als der Preis) so einfach beschrieben überhaupt nicht so toll an – aber mein Sohn kennt das Gericht und spricht den Wirt darauf an, ob es das Gericht mit der feinen Chilischärfe wäre. Ja – und damit ist es klar, was wir auswählen: das Tagesgericht – Hähnchen mit Basilikum.
Nach kurzer Zeit bringt der Wirt die Teller – darauf eine aus einer Schüssel gestürzte große Reis-Halbkugel, an die schmiegt sich ein guter Schöpflöffel voll des aus Hähnchenbruststücken, buntem kleingeschnittenen Paprikamix, Zwiebelringen zubereiteten Hauptgerichts und zwischen den appetitlichen Stücken ist mitgebraten/gekochter frischer Basilikum (sieht fast wie Spinat aus), der Namensgeber des Gerichts. Der Chili fällt dagegen optisch nicht groß auf, lässt sich aber schon beim ersten Bissen nicht verleugnen . Eine sehr angenehme, kräftige aber nicht aufdringliche Schärfe füllt die Mundhöhle – scharf aber ohne schmerz, ein Gaumenkitzel im wahren Wortsinne, den der Reis (der asientypische Rundkorn-Klebreis) sehr schön weich, aber nicht breiig gekocht - mildert – gute, schmackhafte Küche, deren wesentliche Raffinesse eben in der Einfachheit liegt – nichts Gekünsteltes, kein Schickimicki, klar strukturiert, der Pfiff ist der leichte Schärfekick – ein sinnvoller Akzent.
Mein Fazit für vier Personen, mit drei Tagesgerichten, einmal a la carte, Wasser, Apfelsaftschorle, Fanta, Spezi jeweils 0,33 zum Gesamtpreis von total 36,50€ (zzgl. Tipp), Das ergibt im Ergebnis nach Küchenreise : 4 – gerne wieder.
Das Industriegebiet von St. Leon (der eine Ortsteil von St.Leon-Rot) liegt um den Bahnhof Rot-Malsch an der Haupt-Eisenbahnlinie durchs Rheintal und umfasste früher neben einem größeren Gießereibetrieb einige kleinere Kfz-Zulieferer und Kfz-Betriebe und auf der anderen Seite der Eisenbahnlinie lag das Industriegebiet Malsch in dem sich ein Hersteller einer bekannten Rollstuhlmarke niedergelasssen hat. In den Neunziger Jahren hat sich dieses recht kleine Gebiet plötzlich völlig verändert, als die SAP dort zunächst mit ihrer Drucksachenherstellung und –lager dort hinzog und dadurch... mehr lesen
Restaurant Ruen Thai
Restaurant Ruen Thai€-€€€Restaurant06227548989Opelstraße 8, 68789 Sankt Leon-Rot
3.5 stars -
"Ungekünstelte Thai-deutsch-Küche bietet ein gutes, einfaches Essen im schlichten Rahmen." Gast im HausDas Industriegebiet von St. Leon (der eine Ortsteil von St.Leon-Rot) liegt um den Bahnhof Rot-Malsch an der Haupt-Eisenbahnlinie durchs Rheintal und umfasste früher neben einem größeren Gießereibetrieb einige kleinere Kfz-Zulieferer und Kfz-Betriebe und auf der anderen Seite der Eisenbahnlinie lag das Industriegebiet Malsch in dem sich ein Hersteller einer bekannten Rollstuhlmarke niedergelasssen hat. In den Neunziger Jahren hat sich dieses recht kleine Gebiet plötzlich völlig verändert, als die SAP dort zunächst mit ihrer Drucksachenherstellung und –lager dort hinzog und dadurch
Aus gegebenem Anlass und vorliegender Einladung machten wir uns auf in die Ferne. Dorthin, wo man vor zwei Jahren in höchster Not reales Schiffeversenken hoffnungsfroh wirklich werden ließ.
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Es ist – gerade bei Sonnenschein – ein wunderschöner alter Ort – die Kaiser- und Binnenhansestadt Tangermünde, die sich da mit backsteinbewährter Mauer über die Elbe erhebt. Fünf Jahre von Kaiser Karl IV. (1373-1378 war Tangermünde seine Nebenresidenz des Hradschin in Prag) haben genügt, aus der alten Handelsstadt an einer Elbefurt einen Ort zu machen, den man nach einem Großbrand im siebzehnten Jahrhundert wieder errichtete, die riesige St.Stefanskirche und die Burganlage verblüffen angesichts einer Einwohnerzahl, die gerade den untersten fünfstelligen Zahlenbereich tangiert.
Dass man dann nach dem zerstörenden Feuer eine zierliche kleine Frau nach hinreichender Folter auch noch für den Brand der Stadt schuldig befand und bei lebendigem Leibe verbrannte, hat man vermutlich als weitere Folter späterer Schülergenerationen und deren Deutschlektüre lehrplanbedingt machen müssen … (Erstausgabe: Theodor Fontane, Grete Minde Nach einer altmärkischen Chronik. Wilhelm Hertz, Berlin 1880). Man sieht, der Terror hat schon früh die Bürger bedroht und zu überzeugenden juristischen Leistungen und Ergebnissen geführt.
Direkt am Eulentor, dem verbliebenen Teil des nördlichen Stadttors befindet sich die Alte Brauerei, die zwar kein Bier mehr braut (aber solches plant, Gebäude errichtet und Brauanlage wird wohl montiert) sondern Gäste in Hotelbetrieb und Restaurant bewirtet. Wir hatten hier das als Programm 1 auf der Homepage beschriebene Arrangement „Drei Tage Tangermünde“.
Das Restaurant ist und wirkt gepflegt, im Stile einer gutbürgerlichen Wirtsstätte des 19ten Jahrhunderts. Das Servicepersonal ist überwiegend jung, die Mädels im praktischen Dirndl, zwei junge Männer, einer davon sehr beflissen und offensichtlich mir sehr guter Ausbildung zum Restaurantfachmann, dessen Auftreten (in Normal-Kleidung) durchaus gehobener Restaurant-Klassen angemessen war, der Andere geschätzt noch Lernend. Service wird daher von mir mit 3 bzw. 4 besternt. Am ersten Abend bediente uns eine fortgeschritten- junge weibliche Kraft und der junge Restaurantfachmann, am zweiten Tag bediente er uns und eine weitere Kollegin kümmerte sich um Nachschenken und abräumen.
Das 2-Gang Menu des ersten Abends beginnt obligatorisch mit einer Altmärker Hochzeitssuppe – eine Hühnerbrühe mit Spargelstücken, Eierstich, kleinen Fleischklößchen und frischer Petersilie bestreut dazu zwei Scheiben gewärmtes Baguette. Den Hauptgang konnten wir uns aus der Karte wählen, wobei für die mit Stern gekennzeichneten Gerichte Zuzahlung verlangt wird ( d.h. über 13,90 bzw. 14,50) Am ersten Abend wählte ich das 230g argentinische Rumpsteak (Gargrad medium, bitte eher medium rare als medium) mit Rosmarinkartoffeln, Pfefferrahmsoße, Pfannengemüse (18,90 = 5 € Zuzahlung), meine Frau wählt gebratene Riesengarnelen mit Beilagen-Salat, Aivar und Baguette (13,50). Als Getränke bestellen wir, da meine Frau friert ein Glas Grünen Tee (1,80) Maisel alkfrei Weizen (0,5l 3,50) später noch Rhabarbermost (0,33l 2,90) Jever vom Fass (0,3 2,40). Neben den Getränken werden sofort elektrische Salz- und Pfeffermühle auf den Tisch gestellt.
Die traditionelle Altmärker Hochzeitssuppe sei frisch mit „ein, zwei Hühnern“ gekocht, erklärt mir der junge Restaurantfachmann beim Abräumen später auf meine Nachfrage. Da die Brühe mir für „echt“ aber zu huhnkräftig schmeckt und Suppenhühner abgesehen vom Seltenheitswert am Markt auch keine weitere Verwendung im Restaurant finden können, denk ich aber, dass die Hühner feingekörnt aus einer Pappschachtel mit rotem Deckel kommen, evtl. sogar die Suppe komplett Convenience ist. Da ich die Suppe früher schon mal als Glaskonserve geschenkt bekommen hatte und die ähnlich brühkräftig und auch der Eierstich ähnlich und ähnlich fest war . Dennoch – die Suppe schmeckt (und Wärme tut nach dem an sich sonnigen aber kalten Tag gut).
Das 230g Rumpsteak kommt zunächst „recht klein“ rüber, ist im Gargrad gerade noch so wie ich es mag.In Begleitung von kleinen, halbierten ungeschälten Kartoffeln in der Pfanne gebraten – ein frischer Rosmarinzwei liegt dabei –und das Pfannengemüse ist feingehobelter Paprikamix rot, gelb grün mit Zwiebeln, kräftig als Gemüse gebraten. Als Zierde sind eine große halbe Erdbeere und Physalis auf dem Teller. Ich liebe es, wenn der Wirt vorsichtig mit dem Salzfass umgeht, gerade beim Steak – auch wenn das heutzutage nicht mehr so gehandhabt wird. Hier ist das Steak gott sei dank noch komplett ungewürzt – das mag ich – doch leider sind neben dem Steak auch die Kartoffeln und das Pfannengemüse weitest gehend ungewürzt, der Rosmarin wirkt auch erst zu Ende der Bratzeit zugelegt worden. So würze ich mehrfach nach - und mit den Elektromühlen geht das leicht, aber nicht geräuschlos.
Die „Riesengarnelen“ - bei dieser Bezeichnung gingen wir beide bei der Speisekartenlektüre zumindest von „Prawns“ aus – waren normal-große Shrimps – okay, im Großhandel werden die auch so unter der Bezeichnung geführt – für uns etwas überraschend. Aber die sind gut gewürzt, leicht mehliert gebraten und in angenehmer Menge. Der dazu gereichte Salat erinnert mich frappierend an die bei Jahrmärkten und Hausmessen oft vorgeführten Zerkleinerungsgeräte, bei denen der Verkäufer unter lauten Erklärungen kiloweise Gemüse im Handstreich kleinschrappt und raspelt – hier sind es Frisee, Eisberg, bunte Paprika, rote Zwiebel Tomate (auch in Scheiben) frische Gurke teilgeschält in Scheiben, mit einem leichten Dressing dazu als Deko Salatblätter drunter, zwei süßsauere Gurkeen Stücke geschlitzt und eingelegtes kleines Maiskölbchen mit zwei drei Stängel der Frühlingszwiebeln mit etwas Balsamico drauf – gute Portion vom Salat. Das genannte Aivar ist hellrosa – m.E. eine Mischung aus Frischkäse mit Tomatenketchup – aber nicht nachgefragt, kein Paprikaaivar, in dem kleinen Schälchen steckt noch eine milde Pepperoni – leider noch voll mit dem Einlegeessig –und ein Zitronenschnitz - dazu gibt es Baguette.
Am zweiten Tag ist das Restaurant abends komplett eingedeckt und Tische sind zu größeren Gruppen zusammengestellt. Der junge Restaurantfachmann, der uns heute bedient, erklärt, dass es heute zum Zweigang Menu keine Vorspeise gibt, sondern einen Nachtisch, eine Überraschung. Und wir schauen in die Weinkarte. Wenn ich schon mal irgendwann Wein trinke, dann möglichst regional – so diskutiere ich nur noch ob Weiß oder rot – und damit kommt weiter in die Diskussion, was wir denn heute zu Essen wählen. Meine Frau reflektiert heute auf die speckumwickelten Schweinemedaillons mit Kroketten Semmelbutter und Romanescoröschen – und mir liegt das Zanderfilet mit Honigmandelkruste, Brokkoliröschen und Wildreis bereits vorstellungsmäßig auf der Zunge. Da weiß ich gar nicht, warum oder wie meine Frau auf Rotwein kommt – noch dazu da hier Saale-Unstrut ein leichter Naumburger blauer Zweigelt auf der Karte seht, den ich liebend gerne bestellen würde doch nur nicht heute, heute nicht, nein – denn ich habe die Entscheidung bereits für den Silvaner getroffen - ein Saale Unstrut- Grüner Silvaner 2013. Weiter eine Flasche stilles Wasser zum Wein -
Der junge selbstsichere Kellner bringt die Flasche Wasser im Kühler und einen Kühler für den Wein und vier Gläser –Weinhaus Porta Landeskellerei steht auf dem Etikett, der Kellner öffnet die Flasche, gießt den Probeschluck ein – aber das Glas ist handwarm – der kleine Weinschluck zwar noch ideal temperiert – doch wenn der auch nur zehn Minuten auf dem Tisch steht, wird der zu warm. Er ist wunderbar leicht, angenehm fruchtige Traube mit etwas Körper, so wie ich Wein zum Essen mag. Also nicke ich die Flasche ab, aber reklamiere die Temperatur, bitte noch zwei Grad kühler – damit ist der junge Mann fast geschockt – war der Wein doch vermutlich lange im Weinkühlschrank – er füllt auch nimmt ihn gekonnt wieder, mit mit dem Versprechen, ihn kalt zu stellen – aber so ganz einverstanden ist er wohl nicht. Es ging alles bisher recht flott – doch nun warten wir – Wein wird zeitweise durch die andere Servicekraft nachgeschenkt – und ich bitte die Flasche am Tisch zu lassen – der Wein ist in der Zeit sicher nicht wesentlich kälter geworden – jedoch mein Glas. Evtl. als Reaktion auf meine Temperatur-Beschwerde für einen Weinbanausen wird nun viel zu viel ins Glas eingegossen? Die Flaschen sind nicht mehr halb voll, mehr als halb leer, wir fragen nach Brot, das schnell gebracht wird – aber heute mussten wirklich alle Gäste lange warten. Da muss irgend was Größeres den Ablauf blockieren, Personalausfall – ich weiß es nicht, aber die Gesellschaft und Gästeanzahl allein kann es nicht sein. Auch wenn später nach recht langem Warten aller Gäste an einem Tisch mit Feuerwerk die Ente für vier Personen serviert wird (und dort am Tisch von einer Köchin tranchiert wird – anders als die Gans in einer meiner anderen Rezensionen eines anderen Restaurants – aber auch die Ente hier ist bei aller Perfektion nicht so zart wie meine 3h Low Temp Ente) auch an der Ente kann es nicht gelegen haben. Doch endlich kommt (wie auch an den anderen Tischen) unser Essen.
Der erste große ovale Teller mit drei Schweinemedaillons, Kroketten und den Romanescoröschen und Gorgonzola Käsesoße steht vor meiner Frau, und meine Frau freut sich schon.
Mir stellt der junge Kellner den ovalen Teller mit dem Zanderfilet, einem schräg geformten Wildreisblock und Brokkoliröschen auf den Tisch. Die Honig-Mandelsplitterkruste ist etwas dunkel geraten, und liegt in Teilen, teilweise locker teilweise fest auf der Haut des Zanders. Der Reis ist eine Wildreis-Lankornreis-Mischung. So wie serviert, werde ich allerdings nicht an den Fisch kommen. Also nimm ich die Kruste ab und dreh den Fisch um, - der zart gebräunt aber hell weiß im Fleisch vor mir liegt - Die Mandelhonigmasse ist in sich fest, zu„knackig“ und schmeckt recht honiglastig. Zusammen aber mit dem mild gewürzten Fisch wirklich lecker. Dazu der Reis – weich gekocht, etwas weicher, als ich ihn selbst kochen würde, aber dadurch im Zusammenspiel ist die weiche Konsistenz durchaus altersgerecht, da der Biss ja bereits bei der Mandel-Honig-Kruste liegt. Ich bin sehr zu frieden, auch der Brokkoli ist schmackhaft gewürzt.
Am Gesicht meiner Frau sehe ich jedoch, dass Ihr Gericht heute nicht so gefällt, wie es das tun sollte – der frühe frohe Blick hat sich zu einem kritischen gewandelt. Mit dem Messer zeigt sie mir – das durchgeschnittene Medaillon strahlt mich trocken, weißfleischig tot, aber noch nicht nicht völlig totgebraten an. „Durcher“ ginge noch aber nur in schwarzer Kruste. Wir rufen kurz die ausgebildete Servicekraft, die das auch sieht, bedauert, bittet, doch noch ein weiteres Medillon zu schneiden – gleiches Bild. Entschuldigung –und ja es würde nun etwas dauern, wenn er das jetzt mitnimmt – logisch. Gut- zum Wegwerfen ist es zu schade –Und da meine Frau hungrig ist, sagt sie, okay ich ess das jetzt so – ist ja auch Schweine- kein Rindfleisch. Die Servicekraft atmet auf, sagt Danke. Das war aber dann auch schon die gesamte Reklamationsbearbeitung. Es war dann doch essbar - wegwerfen geht bei uns nicht. (Als am Nebentisch dann „ganz durch“ bestellt wurde……)
Nun aber dauert es noch etwas – die Überraschung! Was wird es sein ? Eis? Die Standardgerichte heute lassen uns nichts besonders Raffiniertes erwarten – Dann kommt die Bedienung mit zwei weißen großen viereckigen Tellern – ich sehe das „Eck“ einer herzförmigen Eiswaffel die wohl in Sahne steckt – weiter noch nichts – dann seh ich – wow – optisch vielleicht nicht so überraschend, aber es wird ein noch warmes Schokotörtchen mit leicht flüssigem Kern angekündigt – und wow, das ist wirklich sehr gut gemacht – das Törtchen hat Niveau –egal ob Sprühsahne –oder die Kiwi ungeschält auf dem Teller ist – das ist egal.
Fazit: gutbürgerliche Küche bodenständig „hausfraulich“ gemachte Speisen, PLV stimmt in sich auch. Also gerne wieder.
Aus gegebenem Anlass und vorliegender Einladung machten wir uns auf in die Ferne. Dorthin, wo man vor zwei Jahren in höchster Not reales Schiffeversenken hoffnungsfroh wirklich werden ließ.
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Es ist – gerade bei Sonnenschein – ein wunderschöner alter Ort – die Kaiser- und Binnenhansestadt Tangermünde, die sich da mit backsteinbewährter Mauer über die Elbe erhebt. Fünf Jahre von Kaiser Karl IV. (1373-1378 war Tangermünde seine Nebenresidenz des Hradschin in Prag) haben genügt, aus der alten Handelsstadt an einer Elbefurt einen Ort... mehr lesen
Alte Brauerei
Alte Brauerei€-€€€Restaurant, Biergarten, Partyservice03932244195Lange Straße 34, 39590 Tangermünde
3.5 stars -
"Zweigang-Menü und drei Tage" Gast im HausAus gegebenem Anlass und vorliegender Einladung machten wir uns auf in die Ferne. Dorthin, wo man vor zwei Jahren in höchster Not reales Schiffeversenken hoffnungsfroh wirklich werden ließ.
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Es ist – gerade bei Sonnenschein – ein wunderschöner alter Ort – die Kaiser- und Binnenhansestadt Tangermünde, die sich da mit backsteinbewährter Mauer über die Elbe erhebt. Fünf Jahre von Kaiser Karl IV. (1373-1378 war Tangermünde seine Nebenresidenz des Hradschin in Prag) haben genügt, aus der alten Handelsstadt an einer Elbefurt einen Ort
Vorab: Montags bis Freitags für 7.90€ mittags qualitativ wirklich gut essen hier ist man sicher gut aufgehoben!
Wer die Geschichte der Umgehungsstraße Bruchsal erlebt hat, der kennt noch den großen Aral-Autohof an der BAB-Abfahrt Bruchsal/Karlsdorf-Neuthard. Die Diskussionen um den Straßenverlauf gingen wohl hoch her und niemand rechnete mehr mit einer „neuen“ B35 samt einer komplett verlegten Autobahnausfahrt nahe der Autobahnraststatte Bruchsal.
Es gab so viele Argumente gegen und eben so viele für die Verlegung, so dass spätestens, als der Eigner des Autohofs eine Großsanierung mit Neubau von Tankstelle und Raststätte hinstellte, die Fraktion der Umgehungsbefürworter geschockt war. So ein Bauvorhaben macht niemand, der die Anlage nicht mindestens zwei Jahrzehnte betreiben wird. Doch offensichtlich war der Betreiber politisch nicht so gut vernetzt – denn (um die Geschwindigkeit von Behörden zu adaptieren) sofort nach der Eröffnung – also keine zwei oder drei Jahre danach begannen die Bauarbeiten an der Umgehung. Damit stand die Anlage quasi ohne direkten BAB- Anschluss mitten in der Landschaft. LKW Fahrer sind treue Kundschaft – so kamen zunächst immer noch die Trucker – doch ließ auch das schnell nach. Was würde nun mit der Neuen Anlage geschehen? Die Tankstelle wurde abgebaut und auf der anderen Straßenseite der Kammerforststraße eröffnete eine Tankanlage der OMV.
Im Dezember 2006 eröffnete das Chinarestaurant „Kaiserpalast“ in dem komplett umgestalteten Rasthofgebäude.
Trotz vieler Anläufe haben wir es tatsächlich in den gut acht Jahren noch nicht geschafft, den Kaiserpalast zu besuchen, ein kleiner China-Imbiss im Ort und Chinarestaurants in Östringen oder Ho‘s Garden an der BAB Ausfahrt deckten unseren China-bedarf mehr als ab. Zumal erste Informationen von einem Großbetrieb sprachen, zwar positiv, aber mit viel Trubel.
Eigentlich wollten wir in Gondelsheim den Mittagstisch vom Loewenthor eine Chance geben – doch den wird es laut Herrn Müller erst nach Ostern wieder geben, derzeit ist zwar der Shop ( belgische Biere -inzwischen auch per online-shop bestellbar) ab 11:00 geöffnet, dass Restaurant erst ab 17:00. Also bot sich in Bruchsal als Alternative das „Da Gianni“ ein „Edel“-Italiener an – andererseits hatten wir italien erst gehabt – da kam mir der Kaiserpalast in den Sinn und „China in my hand“ war angesagt.
Der Parkplatz der Anlage hat noch den Charme der Raststätte, es stehen einige Fahrzeuge da, doch vor dem Gebäude ist ein kleiner Pavillon und ein Teich mit Koi-Besatz und kleiner Brücke angelegt – verbreitet wie auch die opulente Fassadengestaltung chinesisches Flair en masse. Wohltuend dezent kommt man nach dem Eingangsbereich in die beiden Flügel des Restaurants, in denen sehr ansprechend viele Tischgruppen mit Hussenbezogenen Stühlen inangenehmen Abstand zueinander stehen. Es dürften geschätzt und passend zur Fahrzeuganzahl ca 60 bis 80 Gäste anwesend sein, die sich aber bei dem Raum- und Platzangebot verlaufen. Wir werden zunächst nicht beachtet, als wir uns suchend umsehen, kommt eine Servicekraft und führt uns dann zu einem netten Tisch am Fenster.
Die Tische haben eine Glasplatte, unter der sich ein chinesisches wirkendes Kunststoff- Flachrelief (eines Drachens (?) befindet - schlecht sichtbar unter den Tischsets, Servietten, der Menagerie mit Salz, Sambalpaste, Sojasoßenkännchen und Aufsteller für die Getränkekarte. Auf dem Aufsteller und auf der Karte steht der Hinweis an die Gäste, sich doch bitte beim Buffet kleine Portionen aufzulegen und dafür lieber öfters zuzugreifen. Man möchte dadurch die Menge, die sonst ungegessen vom Teller weggeschmissen werden muss - reduzieren – gute Idee - traurig, dass so was extra erwähnt werden muss.
Offensichtlich haben die Betreiber Erfahrungen, denn auch auf der Karte sind ungewöhnlich viele Hinweise vorhanden.
Montag bis Freitag wird Mittags von 11:00-14:00 ein AYCE –Buffet zu 7,90 angeboten. Abends von 18:00 – 22:00 für 15,90, am Wochenende und Feiertags kostet das Buffet bei gleichen Zeiten immer 15,90€. Wer keine Getränke bestellt zahlt 1€ mehr. Wer sich wiederholt „zuviel“ auflegt und viel zurückgehen lässt, dem wird angekündigt dafür 5€ möglicher Weise extra zahlen zu müssen – auch wenn mit a la Carte Essern ausgetauscht wird. Letzteres wirkt auf mich komisch – diese und die anderen Regelungen zeigen, dass man wohl schlechte Erfahrung gemacht hat, was sich Gäste so alles rausnehmen.
Wir werden gefragt, ob Buffet 7,90€ oder a la Carte – da wir das erste mal da sind, bitten wir um die Karten. Die im Querformat auf weichem Karton farbig gedruckte Karte entspricht der im Internet veröffentlichten. Getränkepreise Tonic 0,4l 3,20€ , Tafelwasser 0,4l 3,-€. Wir haben das Buffet ja beim Vorbeigehen kurz gesehen und das in recht kleinen Bain Marie-Behältern Gebotene machte einen sehr guten Eindruck. Deshalb entscheiden wir uns für das Buffet.
Das System wird ständig mit neuen Behältern aufgefüllt - die Ware liegt demnach nicht allzulange aus. Alle Speisen, die es auch in der Karte gäbe, Komplettgerichte wie “Acht-Schätze“, „Hähnchenleber “ (sehr lecker zubereitet und abgeschmeckt) „Schweinefleisch scharf“ (dafür recht mild), vegetarisch „Gemüse“ (kartoffellastig), „Gemüse gebacken“, Banane gebacken“ „gebratene Nudeln“, „Rindfleisch“ etc. sind gut zubereitet, scharf ist nicht „sehr scharf“ – sehr traditionell deutsche Zungen würden es als scharf empfinden –Gemüse, Ente, Huhn, in meist gebackener/fritierter Zubereitung, Fisch (nur Tintenfisch) werden geboten – Dim sum (China Dumpling) im Flechtkorb dazwischen sind leicht zu übersehen sehr gut gemacht – während die angebotenen Curryecken mich nicht überzeugen. Dazu gibt es Reis, übliche frische Salate, wenig Obst, Soßen für die Speisen und Salate. Erfreulich ist, da das sonst nicht so oft im Angebot ist: Kimchi – sehr lecker gemacht, zwar deutsch-angepasst, aber wirklich gut (und folgenfrei für die direkte Kommunikation). Es werden wohl noch Suppen angeboten – sehe nur die Töpfe und Schalen - und ein gesonderter, mehrteiliger Kühltresenbereich für den Nachtisch –an diesem Montag teilbestückt mit diversen Arten von Götterspeise, Pudding, Dosenobst, u.a. Litschi und Obstsalat sowie diverse Eissorten (einfach Eis) .
Fazit : Nicht nur bezogen auf den Preis und das sonst oft in Chinabuffets Gebotene muss das Angebot in Breite und Qualität als „gut“ bis „sehr gut“ bewertet werden. Die Speisen wirken alle frisch, hier sind in den Behältern keine verbruzzelten Teile zu finden. Es findet sich aber auch Resteverwertung (Gebackener Reis), bei dem erkennbar panierte Sushis mit im Behälter liegen – nicht so schön.
Der Service ist recht aufmerksam, nicht aufdringlich, aber leere Teller werden schnell abgeräumt.
Dennoch gibt es Punktabzug: Um die Buffettheken stehen neben den in Tellerwärmern gestapelten schönen, ganz schlichten Tellern die Teller in Massen und in Stapeln (20iger?) unterhalb und etwas vorgestellt. So wischt man ungewollt beim Besuch am Buffet mit dem Sakko über diese Stapel – nicht sehr hygienisch. Dann habe ich insgesamt drei Teller aus dem Wärmer nicht genommen: bei einem klebte noch Reis auf dem Teller, zwei weitere hatten deutliche Abplatzungen (Wie übrigens an unserem Tisch das Sojasoßenkännchen mit gebrochenem, geklebten und etwas verschmutzen Deckel da stand – nicht so appetitlich). Angesichts der möglichen Gastanzahl
Für mich ist ein wesentliches Kennzeichen lokaler Küchen, dass Speisen passend zum „Arbeitsgerät“ des Essers zubereitet sind- Konsistenzen und Geschmackseindrücke sind z.B. beim Chinesen mit Stäbchen anders wahr zu nehmen als beim Essen mit Messer und Gabel bei uns oder in anderen Kulturen mit Löffel . Hier scheint das Publikum die auch offerierten Stäbchen weitgehend zu meiden. Denn die Zubereitung passt eher zu unserem Essgerät denn zu Stäbchen.
Doch trotz einiger kleiner Mängel - wer Montags bis Freitags für 7.90€ mittags qualitativ wirklich gut essen möchte, der ist hier sicher sehr gut aufgehoben. Ob das Angebot zu 15,90€ mehr umfasst, kann ich so nicht sagen, muss ich, wie auch das a la Carte Angebot noch „erkunden“.
Nach Küchenreise - Mittagsbuffet: 3 -4 wenn es sich ergibt gerne wieder.
1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder,
5 – unbedingt wieder)
Vorab: Montags bis Freitags für 7.90€ mittags qualitativ wirklich gut essen hier ist man sicher gut aufgehoben!
Wer die Geschichte der Umgehungsstraße Bruchsal erlebt hat, der kennt noch den großen Aral-Autohof an der BAB-Abfahrt Bruchsal/Karlsdorf-Neuthard. Die Diskussionen um den Straßenverlauf gingen wohl hoch her und niemand rechnete mehr mit einer „neuen“ B35 samt einer komplett verlegten Autobahnausfahrt nahe der Autobahnraststatte Bruchsal.
Es gab so viele Argumente gegen und eben so viele für die Verlegung, so dass spätestens, als der Eigner des Autohofs... mehr lesen
3.5 stars -
"China in my hand (und natürlich auch "in your hand")" Gast im HausVorab: Montags bis Freitags für 7.90€ mittags qualitativ wirklich gut essen hier ist man sicher gut aufgehoben!
Wer die Geschichte der Umgehungsstraße Bruchsal erlebt hat, der kennt noch den großen Aral-Autohof an der BAB-Abfahrt Bruchsal/Karlsdorf-Neuthard. Die Diskussionen um den Straßenverlauf gingen wohl hoch her und niemand rechnete mehr mit einer „neuen“ B35 samt einer komplett verlegten Autobahnausfahrt nahe der Autobahnraststatte Bruchsal.
Es gab so viele Argumente gegen und eben so viele für die Verlegung, so dass spätestens, als der Eigner des Autohofs
Geschrieben am 07.03.2015 2015-03-07| Aktualisiert am
07.03.2015
Besucht am 07.03.2015
Der siebte März ist der Tag der kleinen Sünden. Kleine Sünden werden sofort bestraft, so heißt es. Was muss ich da heute zu nachtschlafender Zeit auch Marcs Rezension über den spanisch-lukullischen- Himmel in Germersheim, also quasi um die Ecke – lesen. Selbst schuld. Warum nur hab ich das gemacht?
Der hat mir so Lust, aber auch so sehr - darauf gemacht – da muss ich unbedingt hin. So bald wie möglich!
Und Ja - den Anlass dafür gibt es heute doch! Hab ich nicht heute vor einigen etlich vielen Jahren in einer Einbahnstraße den Rückwärtsgang eingelegt und bin dann 10m rückwärts gefahren? Und das nur, weil ich dort eine junge Dame sah, die mir von einer beiderseitigen Anstandswauwaurolle einige Jahre davor noch gut bekannt war und sich schau damals an, vom propperen Teenager zu einem echt heißen Feger gemausert hatte, dass ich spontan auf die Bremse trat und den Rückwärtsgang einlegte. Gut, ich war damals noch nicht volljährig und fuhr mit dem Auto meines Vaters auf der Suche nach Bekannten und Freunden durch unsere kleine Stadt – falls das mildernde Umstände sind. Das Hotelrestaurant, vor dem das zufälliger Weise geschah, existiert heute noch in der Stadt. Aber kleine Sünden bestraft der Herr sofort, so bin ich froh, dass diese junge Dame von damals mich heute noch tagtäglich begleitet. Danke dafür!
Anlass genug, den Nano-Kurz-Urlaubs-Ausflug ins Spanien jenseits des “großen Stroms“ zu machen. Leider ist das Restaurant erst kurz vor siebzehn Uhr telefonisch erreichbar, Siebzehn Uhr ist auch die tägliche Öffnungszeit des Las Tapas, und so ich kann einen Tisch für zwei Personen in ca einer dreiviertel Stunde reservieren. Die Dame vom Navi kennt diesmal den Weg gut, ohne Fiesematenten oder schnippische Bemerkungen wie „bitte Wenden“ wenn man auf der Autobahn ist und führt uns diesmal wirklich auf dem schnellsten Wege auf den Kirchplatz von Germersheim – wo wir direkt vor dem Restaurant unseren Parkplatz finden.
Hinter einem Weinstock-überdachten Freisitz mit einer Menge eng gestellter Tische und Stühle, der im Sommer sicher wunderbare Abende garantiert, findet sich fast versteckt die kleine Tür zum Lokal. Auf der Tür die Markierungen der Jahr 2001, 02 und 03 vom Gault Millau –, wenn das auch nicht aktuell ist, lässt es trotzdem etwas erwarten. Drinnen stehen kleine Tische mit kleinen, spanischen Flechtstühlen, eine kleine Bodega in Nordspanien würde nicht anders aussehen. Die Wände Rot, im hohen Mauerbogen hängen Serrano-Schinken – am Ende des Raumes die Theke mit den Schankeinrichtungen – etwas leicht französisches Flair- Nordspanien eben.
Ein junger Mann begrüßt uns freundlich, ist überrascht, dass wir schon da sind – weist uns einen kleinen Zweiertisch zu, in einer Nische mit den bekannten Tusche-Drucken des Stierkampf Zyklus von Picasso. Er informiert uns, dass ab acht Uhr das Restaurant übervoll wäre – aber jetzt, halb sechs, das lässt genügend Zeit für einen genüsslichen Erstbesuch, wie ich ihn nach der Beschreibung aus der heute früh gelesenen Rezension einfach als gegeben erwarte.
Der Ober bringt die Karten, fragt nach Getränken – oder ob wir noch schauen wollen – meine Frau möchte die deutschtypisch-spanischen Klischees bedienen – Sangria und Paella hatte sie schon unterwegs während der Herfahrt erwähnt. Meine Beschwörungen doch mal was anderes zu probieren, schlagen fehl. Die Erwähnung unserer Tapas Erfahrungen, die die grausamen Schilderungen Marcs über diese Szene bestätigen, machen uns erwartungsfroh. Aber es bleibt für meine Frau bei Sangria.
Mich reizen die Miesmuscheln in Sherry- Knoblauch, Mejillones en jerez de ajo steht da leider nicht auf der kleinen Schiefertafel – aber der deutsche Begriff – Tapas 4,80, Portion 8,90. Und die gibt es, anders als noch im Telefonat erklärt, heute doch, die wurden gerade frisch geliefert! Von der Karte möchte ich die Hähnchenleber in Sherry Higado de pollo al jerez oder der gegrillte Tintenfisch Pulpoino a la plancha oder oder. Die Chefin möchte Paella, da hatte ich schon unterwegs drauf geantwortet – warum . und darauf hingewiesen, dass so was vermutlich nur geht wenn zwei Personen identisch bestellen. Klar – sagte meine Frau da noch.
Auf der Karte befinden sich Paella Vallenciana und der spanische Hähnchen-Eintopf Pollo al chilindron. Auf die Frage meiner Frau, wie das schmeckt, antworte ich wahrheitsgetreu – weiß ich nicht – aber nehme es mit der Zuordnung des Eintopf-Hähnchens zu den Paellas nicht so genau, so dass dann zwangsläufig die Beschreibung des gegrillten Fisch Parrillada de pescado 19,70/Person als bestellbar erscheinen muss.
Wir diskutieren beide noch kurz ob nur das – oder… ich hätte ja noch gerne die Muscheln – Tapas-Version 4,80 (Volle Portion 8,90) – und meine Frau als bewährte Serrano-Vertilgerin hat Interesse am Brothappen mitSerrano- Schinken Jamon Serrano 2,40.
Das wird unsere Bestellung: Sangria (0,5l 6,50) , Wasser (Bellaris 0,25l, 1,80) später noch ein San Miguel (0,33 Flasche 2,40), Brothappen mit Serrano- Schinken Jamon Serrano 2,40, Die Tapas-Portion Muscheln in Sherry- Knoblauch 4,80 und die Parrillada de pescado 19,70/Person. Der junge Mann betont ausdrücklich, dass der in der Karte genannte Preis für den Parrillada pro Person gemeint ist - halte ich für sehr fair – seine Erfahrung mit diesbezüglichen Gäste-Reklamationen habe ihn dazu gebracht, wie er uns erklärt.
Die Getränke kommen – Sangria enttäuscht meine Frau, da die Früchteeinlage sich bereits komplett (trocken) im Glas befindet, apfellastig, meine ich, im Krug nur der „Aufguss“ ist. Aber geschmacklich wohl okay, da keine weitere Reklamation von der Chefin dazu kommt.
Es dauert nicht lange, da bringt uns der junge Mann einen Teller mit einer Baguettescheibe mit handgeschnittenen nicht gerade dünn abgesäbelten Serranoschinken drauf – das ist etwas enttäuschend in Präsentation und Portionsgröße. Die Tapasportion Muscheln jedoch glänzt in Menge, Qualität der Muscheln, Zubereitung und Geschmack. Leicht nach Knoblauch getönt kommt im Abgang dann die herb-süsse Note des Sherrys in die Papillen – sehr gut! Und die Portionsgröße ist wirklich gut – größer als in manchen anderen Restaurants die Normalportion angeboten wird. Ein Gedicht! Auch dass die gewählte Sortierung wunderbar fleischige Muschel-Exemplare sind, muss erwähnt werden. Dazu wird ein Korb mit vier, fünf schmackhaften lauwarm frisch aufgebackenen Baguettescheiben gereicht.
Unsere männliche Bedienung erhält zwischenzeitlich Verstärkung durch eine hübsche weibliche Kollegin, schätze türkischer Abstammung (was sie später bestätigt), beide diskutieren wohl über Lokal-themen – interessante Mischung (wie auch am Nebentisch eine junge Dame feststellt, dass Sie als Spanierin da mit einer Russin in einem spanischen Restaurant deutsch spricht, dazu die Bedienung deutscher und türkischer Abstammung – wie international ist doch die Pfalz!
Nach Blickkontakt kommt die junge Service-Dame und ich bitte um Löffel und Nachschub für den Brotkorb. Diesmal bekommen wir weit mehr Brotscheiben im Korb. Der Muschelsud ist fein, hat etwas Olivenöl und ein paar Kräuter, die allerdings durch den Knoblauch überdeckt werden.
Als unsere Muscheln vertilgt sind, räumt der junge Mann ab, fragt, wie es geschmeckt hat, alles in Ordnung sei. Ja – wunderbar. Das Lokal füllt sich – keine halbe Stunde ist seit unserer Ankunft vergangen.
Nun bringt die Servicekollegin wortlos zwei große Teller, eine Holzplatte als Untersatz und vier kleine Schälchen , je zwei für meine Frau und für mich – eines mit Aioli, eines mit Mocho rosso, gute Paprikacreme. Meine Frage, was das sei, wird allerdings nicht beantwortet. Ebenso wortlos bringt sie dann eine große Gusspfanne mit dem gegrillten Fisch und Gemüsen: pro Person je zwei oder drei große Crevetten, eine halbe filetierte Dorade auf Haut, ein Stück Schwertfischfilet, eine Scheibe von der Lachsforelle auf Haut, einige Calamaresringe, und dazu grüne Muscheln ich denke mit einer leichten Hartkäse- Kräuter-kruste übergrillt, dazu jeweils gegrillt eine rote Paprika, eine halbe Zucchini wie auch eine kleine halbe Aubergine in Scheiben. Die jeweiligen Fischstücke sind nicht klein – würden auch als Einzelgericht durchgehen, außenrum sind noch halbe Zitronenscheiben drapiert, alles mit einem leichtem Olivenölhauch. Die Dorade ist himmlisch, derart saftig auf dem Punkt. Der Schwertfisch ist fest, aber zart, nicht hart, und selbst der Lachs schmeckt mir. Die Crevetten lassen sich mit dem Olivenölüberzug etwas unschön pellen – mit Messer und Gabel etwas zu weich, erfordert also flinke begnadete Finger, wie ich sie dafür nun mal habe. Und für meine Frau tu ich ja fast alles – Als die Bedienung nochmals an den Tisch kommt, frage ich nochmal nach, welche Fischsorten und wie die spansiche Bezeichnung für die rote Paprikapaste sei (da mir ständig nur Ajvar im Kopf rumspukt. –Sie benennt die Fischsorten und bei der Paprikapaste sagt Sie klar, „weiß ich nicht“ und bestätig auf Nachfrage ihre türkische Herkunft – kommt aber sofort zurück und sagt „die Paprikapaste ist Mocho“, das ist Mocho – na klar!
Offen gesagt – diese Parrillada de pescado, die wir da für zwei Personen bestellt haben – und ich bin als Zwilling wirklich ein dazu adequat sehr guter Esser – die hätte durchaus für vier gereicht – wir haben sie nicht geschafft, auch wenn ich wirklich vollen Einsatz bot. Ich bestellte mir noch einen Espresso – es ist kurz vor Sieben – also eineinhalb Stunden harter Gourmand-Einsatz.
Ein kurzer Wink zum Ober – die Frage, ob der Erstbesuch eventuell aufs Haus ginge wird freundlich gekontert, dass dies nicht in seiner Verfügung wäre – aber einen ? Hierbas ? - mallorquinischen Kräuterschnaps würde er gerne bringen – dreht sich um und schon kommen zwei Grappagläser mit dem Stoff. Sehr freundlich. Der Bon, den er mir dazu auf den Tisch legt passt – keine Sechzig Euro für einen Kurzurlaub von eineinhalb Stunden in Spanien –voller Bauch – tja, kleine Sünden werden eben sofort bestraft. Aber das war es wirklich wert. Und wer hat das Schuld dran: Marc – nur Du.
Und frei nach Küchenreise: eine klare 5!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder,
5 – unbedingt wieder)
Der siebte März ist der Tag der kleinen Sünden. Kleine Sünden werden sofort bestraft, so heißt es. Was muss ich da heute zu nachtschlafender Zeit auch Marcs Rezension über den spanisch-lukullischen- Himmel in Germersheim, also quasi um die Ecke – lesen. Selbst schuld. Warum nur hab ich das gemacht?
Der hat mir so Lust, aber auch so sehr - darauf gemacht – da muss ich unbedingt hin. So bald wie möglich!
Und Ja - den Anlass dafür gibt es heute doch!... mehr lesen
Las Tapas
Las Tapas€-€€€Restaurant07274770112Mittelstraße 2, 76726 Germersheim
4.5 stars -
"Der Himmel voll Serrano-Schinken" Gast im HausDer siebte März ist der Tag der kleinen Sünden. Kleine Sünden werden sofort bestraft, so heißt es. Was muss ich da heute zu nachtschlafender Zeit auch Marcs Rezension über den spanisch-lukullischen- Himmel in Germersheim, also quasi um die Ecke – lesen. Selbst schuld. Warum nur hab ich das gemacht?
Der hat mir so Lust, aber auch so sehr - darauf gemacht – da muss ich unbedingt hin. So bald wie möglich!
Und Ja - den Anlass dafür gibt es heute doch!
Eigentlich wollten wir in Heidelberg noch kurz was zu Mittag essen. Einzige Bedingung um kurz vor eins - entweder für wenig Bares oder aber mit Karte. Sushi in der Bergheimer Str. war nach wenigen Diskussionen und 500m aus dem Neuenheimer Feld kommend die erste Idee. Leider nahm uns ein Mercedesfahrer gewohnheitsrechtlich die Vorfahrt und ein anderes Auto unsere und zugleich die letzte Parklücke in Fahrtrichtung. Zweite spontane Idee –Hugo’s, doch das, sehen wir hat mittags nur bis 13:00 offene Türen für seinen Mittagstisch – vorbei, und die Idee – ein Döner wär schöner Richtung Heimat. Unterwegs noch die Idee, dass, wenn schon Hakim’s Angebot nicht in Frage kommt, soll 50m weiter im Rewe ein netter kleiner Restaurantbetrieb sein. Klar, der wird natürlich gerade umgebaut – zu. Ade Heidelberg, Du hast es heute mit uns verschi….edentlich verpielt.
Auf auf - wir wollen natürlich gleich beim Döner vorbei – kommen zum Markt und müssen dort wieder wegen eines Mercedesfahrers stoppen – „ich könnte gleich Geld bei der Sparkasse holen“, meint meine Frau und ist auch schon am aussteigen – der Vorteil des vor Jahrzehnten großstadtgelernten Ein- Aussteigens in einem kleinen fast dörflichen Rahmen wäre gegeben – doch dann sagt sie die entscheidenden Worte: „Ja, ich will –wir könnten doch hier, waren schon lange nicht mehr..“: Das Glashaus und mehr als ein freier Parkplatz davor wird unsere neue Wahl. Frau ab zum Geldautomaten, ich parke ein. Nach dem Aussteigen will mich ein Ortsfremder Autofahrer netter Weise über die Straße lassen, über die ich überhaupt nicht will und muss, sondern nur weil ich vor dem Auto stehe und auf meine Frau warte. Sehr nett – das es das heute noch gibt.
Vor dem Glashaus steht ein Aufsteller – Krusten-Rollbraten vom Spanferkel mit Pommes 6,90. Dahinter im Eingangsbereich der Kuchentresen mit Apfelstreusel, Käsekuchen und vergessen – das wäre was für Peters Linse und nicht nur die denke ich bei mir. Waren wir tatsächlich schon so lange nicht mehr hier?
Das Glashaus in Bad Schönborn (Mingolsheim) ist ein beliebter Treffpunkt von jung und alt,ob aus privatem Anlass oder zum Casual- Business- Meeting, lokal wie international. Als Cafe, Bar, Bistro- Restaurant ist es immer eine gute Wahl. Die Webseite www.cafe-glashaus.com verspricht "leichte provenzialischer Küche, " - und präsentiert als Motto : "Essen, trinken, Freunde treffen, ... ... einfach mal entspannen! "
Wir setzen uns an einen der freien Tische – neue Stühle und neue Tische im rustikalen Look – an der Wand auf diversen Schiefertafeln eine Reihe der Angebote – auf dem Tisch die doch recht umfangreiche Speisekarte mir etlichen Salaten, anderen Gerichten u.a. auch Rumpsteak, von dem mich die 300g zu 17,80 anlacht – und genehmigt bekomme, Chefin möchte wie immer Gourmet-Salat 8,90 (auch wenn sie die Portion aus diversen Blattsalaten, Eisberg, Gurkenscheiben, Krautsalat, Tomatenachtel, Artischockenherz, Ei, usw samt Streifen von Putenfilet noch nie geschafft hat). Zu Trinken denken wir an Schorle- Apfel- und O-saftchorle – 0,5l 3,50. Am Nebentisch wird das Tagesgericht serviert. Drei schöne Scheiben Spanferkelrollbraten mit Spätzle sehen sehr gut aus.
Der Wirt persönlich hat’s gebracht, kommt zu uns an den Tisch und fragt, ob wir bereits bedient werden, schickt uns dann die junge Dame die heute Alleinbedienung mit Chef-unterstützung zu sein scheint. Ich habe mich inzwischen für das Tagesgericht umentschieden. Nachträglich, so habe ich mich im Internet auf der WEbseite umgeschaut, da bietet das Glashaus in feste Reihenfolge einen Mittagstisch- Montag bis Freitag von 11:45h bis 14:30h ab 6,90€
Montags immer: Paniertes Schweineschnitzel dazu Pommes und Salat-verschiedene Soßen zur Wahl. Dienstag: Bauernpfanne ´´Mallorca´´mit gebratener Paprikawurst, Kartoffeln, Champignons, Tomaten, grüne Bohnen, Paprika, Knoblauch, Zwiebeln und Ei dazu SalatMittwoch: Paprika-Rahmgulasch vom Schwein dazu Nudeln und Salat Donnerstag: Spanferkelkrusten-Rollbraten an Dunkelbiersoße an Spätzle
Freitag: Thaicurry mit Gemüse und Calamares an Basmatireis
Bei Bestellung eines Mittagstischmenü bieten wir Ihnen Espresso oder Kaffee zu 1,- €
Wir behalten uns vor das Angebot kurzfristig zu ändern
Das Glashaus ist gut besucht, Nebendran geht’s am Tisch businessmäßig in englisch quer über den Tisch, daneben sitzen ein paar fortgeschrittene, jugendlich gebliebene Damen offensichtlich nach der Gymnastikgruppe beim Plausch, ein Geschäftsmann am anderen Tisch, ein junger Kreis von Freundinnen, eine Familie usw. geht das Spektrum quer durch alle Altersklassen und Anlässe.
Da bringt die Bedienung nach wenigen Minuten die Getränke, gut eingeschenkt, zieht mit einer Runde Espresso an den Nebentisch und dann wieder ab zum Pass. Und ich seh nicht recht, schon wird auch der Gourmetsalat zusammen mit einem Körbchen mit Pane Fillone und das Tagesgericht gebracht. Schnell werden noch Salzsteuer und Pfeffermühle auf den Tisch gestellt und und guter Appetit gewünscht.
Der Gourmetsalat ist wie immer eine große Portion, auch mit recht viel Pute drauf. Mein Spanferkelrollbraten in drei fingerdicken Scheiben an einer Seite eine schön gebräunte Kruste , ist vom Metzger wohl fest´wickelt, weil er noch so unzerfallen daherkommt. Der erste Bissen ist geschmacklich in der mit Zwiebeln, Möhre, Lauch braunen Soße (eher Sahne als Bier) gut leicht fest. Der nächste Bissen, weich, dann lässt sich der andere Teil der Scheibe nur schlecht schneiden, weil sehr festes Fleisch gegen das Messer siegt. Deshalb ist der Rollbraten so optisch appetitlich – der kleine Teil, den der Koch wohl kurz getestet hat ist zart, der Rest ist hart – ich schätze 10 Minuten mehr oder besser bei geringerer Temperatur eine Stunde mehr in der Röhre hätten das perfekt gebracht. So ist es an der Grenze zu einer Reklamation. Aber er schmeckt, auch die Schwarte ist essbar und die Spätzle (Fertigware) ind überreichlich, die Soße hausfraulich gut – und da ich gut gelaunt bin, weise ich später den Wirt nur auf das Missgeschick des Kochs hin, der sich mit einer kurzen Wiederholung des gehörten und freundlichem Kopfnicken wohl entschuldigt.
Bis wir allerdings zahlen können, dauert es etwas – die Bedienung ist mit den anderen Gästen aussgelastet, macht dann auch die Türe des Windfangs zu – es war zwar recht kalt im Restaurant, aber dass die Tür offen stand, konnten wir von unserem Platz her nicht erkennen. Der Wirt selbst kassiert nicht, arbeitet am Tresen und kümmert sich jetzt in der Küche evtl. um den Rollbraten.
„Macht 22,80 – möchten Sie einen Beleg“ – meine Frau zahlt mit Tipp, wir gehen, Mittagszeit beendet.
Wäre es etwas wärmer im Restaurant gewesen (Außentemperatur heute überraschend 11°) und hätte ich vorher gewusst, dass zum Mittagstisch auch der 1€-Espresso bestellt werden kann, und wäre der Rollbraten länger in der Röhre mit Wärme verwöhnt worden, wär es richtig schön gewesen. Doch wie sagte schon ein bekannter Politiker: Hätte hätte Fahrradkette -
Eigentlich wollten wir in Heidelberg noch kurz was zu Mittag essen. Einzige Bedingung um kurz vor eins - entweder für wenig Bares oder aber mit Karte. Sushi in der Bergheimer Str. war nach wenigen Diskussionen und 500m aus dem Neuenheimer Feld kommend die erste Idee. Leider nahm uns ein Mercedesfahrer gewohnheitsrechtlich die Vorfahrt und ein anderes Auto unsere und zugleich die letzte Parklücke in Fahrtrichtung. Zweite spontane Idee –Hugo’s, doch das, sehen wir hat mittags nur bis 13:00 offene Türen... mehr lesen
Cafe Glashaus
Cafe Glashaus€-€€€Restaurant, Bistro, Bar, Cafe07253935930Monestraße 2, 76669 Bad Schönborn
3.5 stars -
"Mittagstisch im Glashaus" Gast im HausEigentlich wollten wir in Heidelberg noch kurz was zu Mittag essen. Einzige Bedingung um kurz vor eins - entweder für wenig Bares oder aber mit Karte. Sushi in der Bergheimer Str. war nach wenigen Diskussionen und 500m aus dem Neuenheimer Feld kommend die erste Idee. Leider nahm uns ein Mercedesfahrer gewohnheitsrechtlich die Vorfahrt und ein anderes Auto unsere und zugleich die letzte Parklücke in Fahrtrichtung. Zweite spontane Idee –Hugo’s, doch das, sehen wir hat mittags nur bis 13:00 offene Türen
Geschrieben am 18.02.2015 2015-02-18| Aktualisiert am
18.02.2015
Besucht am 17.02.2015
Der Faschingsdienstag ist zumindest in Süddeutschland ein wunderbarer Reisetag- der hermetische rheinländische Feier-Gürtel schneidet den Süden von Holländischen Touris, Ex- und Importlieferungen in den Norden und sonstigem Verkehr ab und somit ist der vorletzte Tag vor der religiös verwurzelten Fastenzeit in guter Tradition meist stiller Feiertag oder aspiriner-Höhepunkt nach einem überzogenen Montag. Für uns ein Reisetag in die alte Heimat, die mich allerdings schon bei Ankunft enttäuscht – die langersehnten Bratwürste am Holzmarkt gibt es nur in normalen Brötchen, die Würste sind kürzer, dünner kleiner als gewohnt, am Marktplatz sind die Stände sogar geschlossen – und gegen Mittag wirkt die Stadt mit geschlossenen Geschäften - wie der Untergang des Abendlandes.
Ungewohnt dann dieser Nachmittag im Seniorenpark, wohin wir an diesem Tag besuchsweise gehen, dass dort überhaupt nichts von Fasching zu verspüren ist – keinerlei Deko, keine einzige Luftschlange – normaler, betriebsloser Alltagsbetrieb nach und vor den Nahrungsaufnahmezeiten. Wenn ich da noch an die Faschingstage meiner vormaligen Freundin zurückdenke, die in der Prinzengarde tanzte, die ich quasi als Roadie an der „Soundanlage“, dem Cassettengerät unterstützte – damals war ab Altweiberfastnacht bis Faschingsdienstag nachmittäglich zumindest ein eher zwei der Altenheime oder Kindergärten der Gegend im Bespaßungsmodus Pflichttermine, Luftschlangen, Helau und Konfettialarm inbegriffen.
Aber auch ein stiller Nachmittag geht vorbei – als Ausgleich für die schwache Leistung in KU bei der Ankunft wird hoffentlich die Kommunbräu dienen und anders als sonst werde ich mir nicht Bratwürste, sondern diesmal eine Kulmbacher Pfefferhaxe gönnen.
Wer kennt dies unwiderstehliche Gefühl, das einem allein der Gedanke und die Erinnerung an ein Gericht auf Zunge und in sämtliche Papillen und Sensoren des Mundraums zaubert und der Geschmack einen gedanklich völlig darauf fixiert? Kulmbacher Pfefferhaxe – die muss es sein.
Die Wirtschaft hat gottseidank offen, am frühen Abend noch freie Plätze. Eigentlich brauchen wir die Karte nicht, doch die ist anders, Plastikhüllen an Holzklemmer – das war früher etwas appetitlicher – wir schauen daher rein, es gibt dazu eine Tageskarte mit allem, überhaupt nicht mehr Kulmbach-typischen Schicki. Das ist modern aber - aber weiter werden auf der Rückseite ab Mittwoch die Kulmbacher Kloßtage angepriesen, in deren Kontext ich schon lese –Samstags Pfefferhaxe.
Mein flehentliches „Gibt’s Pfefferhaxe“ zur freundlichen jungen Bedienung, die bereits am Tisch steht, wird heute tagestypisch mit bedauerndem Blick und „Na, leidä nedd“ – beantwortet - das geht ja gut los! Die Kommunbräu wird inzwischen durch den Sohn von Peter Stübinger, Frank Stübinger bewirtschaftet , die Web-Seite wurde schön überarbeitet und präsentiert sich modern – hat sich da was geändert und eines meiner Lieblingslokale in Kulmbach würde doch nicht etwa….
– „oba mir hoam die normoala, geggochda Haxn midd Graudd odä Kren“ unterbricht im gleichen Moment die Bedienung gekonnt im sanftklingenden Kulmbacher fränkisch schnellen Dialekt meine Gedanken. Na ja, ein kleiner Lichtblick – denn die gekochte gepökelte Haxn ist Basis der dann panierten, dazu kräftig gepfeffert gebackenen/gegrillten Pfefferhaxn,. Bereits die normale Haxe schmeckt in Kulmbach anders als sonst wo, einfach besser. Also bestell ich die Haxn mit Kraut (8,90) und für die Chefin ein Paar Bratwürste (4,90) auf Kraut, ein Bernstein (0,5 2,80) und ein Wasser (1,70) . Wenige Minuten danach – kommen die gut gekühlten Getränke, die bernsteindunkle Bierspezialität gut eingeschenkt mit schöner Krone in neuem, glatten Glaskrug, das Wasser im Glas. Wir haben gerade den ersten Schluck auf den Tag genommen, da bringt die Bedienung auch schon den Brotkorb mit einem Kaiserweck, dunklem Landbrot, Pfefferstreuer und den Siebenstern Senftütchen. Sie balanciert gekonnt den Teller mit der Haxe auf Kraut und den Teller mit den Bratwürsten und stellt uns alles mit einem netten „Guten Appetit“ auf den Tisch. Fertig – Servietten und das Besteck standen bereits im Krug auf dem Tisch und wir hatten uns die schon erwartungsfroh bereitgelegt.
Das Kraut fällt uns beiden gleichermaßen als gut auf. besonders gut, sehr positiv – besser denn je zuvor gekocht – wahnsinnig zart, fast cremig, mild in der Säure, mit angenehmer Anisnote, saftig, aber nicht matschig oder breiig verkocht wie es fränkisches Kraut stärkebelastet oft wird – hier ist es ideal – ein Genuß, zu dem man fast nichts Andres mehr bräuchte . Fränkisches Sauerkraut par excellence!
Meine Haxe auf einem stabilen Knochen braucht sich nicht zu verstecken – zwar nicht mehr so riesig wie noch vor ein paar Jahren noch, als man von der Portionsgröße fast erschlagen wurde, sondern eine angenehme Größe, schaffbar appetitlich. Die Schwarte ist zart, gut im Geschmack, überhaupt nicht fettig, nicht sabbrig, dennoch butterweich, mit dem Senf ein himmlicher Genuß. Das viele magere Muskelfleisch darunter weich und saftig, da lass ich glatt jede (Schweine-) Lende für stehen, exzellent – und das Kraut dazu – hör jetzt auch zu schwärmen – die Haxe hast Du gestern Abend verputzt und satt bist Du auch geworden, auch wenn es dazu nur das Wasser gab, schließlich hieß es ja noch ein paar Stunden und einige hundert Kilometer nach Hause fahren – aber diese Haxe! Hmmmmaxe!
Und nächstes mal gibt es ganz bestimmt die Pfefferhaxe!
Der Faschingsdienstag ist zumindest in Süddeutschland ein wunderbarer Reisetag- der hermetische rheinländische Feier-Gürtel schneidet den Süden von Holländischen Touris, Ex- und Importlieferungen in den Norden und sonstigem Verkehr ab und somit ist der vorletzte Tag vor der religiös verwurzelten Fastenzeit in guter Tradition meist stiller Feiertag oder aspiriner-Höhepunkt nach einem überzogenen Montag. Für uns ein Reisetag in die alte Heimat, die mich allerdings schon bei Ankunft enttäuscht – die langersehnten Bratwürste am Holzmarkt gibt es nur in normalen Brötchen, die... mehr lesen
4.0 stars -
"EIn Muss bei einem Besuch in der Kulmbacher Region!" Gast im HausDer Faschingsdienstag ist zumindest in Süddeutschland ein wunderbarer Reisetag- der hermetische rheinländische Feier-Gürtel schneidet den Süden von Holländischen Touris, Ex- und Importlieferungen in den Norden und sonstigem Verkehr ab und somit ist der vorletzte Tag vor der religiös verwurzelten Fastenzeit in guter Tradition meist stiller Feiertag oder aspiriner-Höhepunkt nach einem überzogenen Montag. Für uns ein Reisetag in die alte Heimat, die mich allerdings schon bei Ankunft enttäuscht – die langersehnten Bratwürste am Holzmarkt gibt es nur in normalen Brötchen, die
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So wurde dem einen Schwanen der Familiennamen des Betreibers, Thome, dazu- gekoppelt, das sich im Pfalzgrafenweiler Ortteil Pfalzgrafenweiler, Marktplatz 1 befindet und das andere Restaurant erhielt die Identität mit dem Namen des Teilorts, in dem es zu finden ist. Schwanen-Kälberbronn in der Große Tannenstr. 10, Pfalzgrafenweiler, OT Kälberbronn.
Damit dürften alle Unklarheiten beseitig sein – hier geht es um den Schwanen in Kälberbronn.
„Right in the middle of no-where“ nach schlechter enger Straße (mit Outdoorcharakter für städtisch ungeübte SUV-Fahrer geeignet) ist die ehemalige Holzfällersiedlung, in deren bewaldeten Einzugsbereich sich die größten Tannen Deutschlands finden lassen sollen, ein schmucker kleiner Ort. In der „Große Tannenstraße“ steht das große Hotel „Zum Schwanen“, dessen relativ kleinen Gäste-Parkplätze bereits von einem gut situierten Publikum zeugt, das in entsprechend stilvoll aufgemachtem Ambiente eines 4-Sterne Hotels „Schwarzwaldatmosphäre“ samt Ruhe genießt.
Wie man in dieser Umgebung (und bei der Anzahl der entsprechenden Hotels und Restaurants im direkten Umfeld von Baiersbronn) in der Nebensaison erfolgreich einen gehobenen Restaurantbetrieb unterhalten kann, bleibt mir schleierhaft, aber erklärbar – fließt am Ende damit leider auch in meine Bewertung mit ein. (Was in der Hochsaison sicher überhaupt kein Problem sein dürfte).
Klar ist, dass die in der Speisenkarte angebotene Breite des kleinen Angebots vorratsmäßig auf TK-Ware basieren wird – von Wild bis Fisch gibt es jeweils wenig Auswahl, aber wie gesagt doch jeder Art, alles vertreten. Klar ist auch, dass man in dieser Kategorie die Speisenkarten auch auf englisch präsentieren muss und kann. Interessanter Weise aber finde ich die in der rein deutschen, offensichtlich aktuellen Speisenkarte bereits gleich zu Beginn angebotenen regional typischen „Saure Kutteln“ , aber nicht in der sehr ansprechend gemachten deutsch/englischen Version der Karte . An einer Übersetzung (Sour tripe with fried potatoes) kann es nicht gelegen haben – eher an mangelndem Interesse und marketingtechnischer „Einstimmung“ der Gäste. Die Preise sind – abgesehen davon, dass man in der scheinbaren Abgeschiedenheit versucht ist,“sehr günstig“ zu erwarten und vergisst in einem Hochtourismusgebiet zu sein - auf durchaus normalem Niveau. Die Schwäbische Maultaschensuppe (4,80) sieht sehr gut aus, ist eher mehr Maultaschen mit Brühe als Suppe, und wird vom Esser als sehr lecker beschrieben. Mich zieht es zum gebratenen Saiblingsfilet "grenobler Art" mit Petersilienkartoffeln (18,90) – in Butter gebraten, mit Zitronenwürfeln und Kapern und weiter werden auch das Lachsforellenfilet mit Champignons in Schnittlauchsoße mit Kartoffeln und Salatteller (18,90), Schwäbischer Zwiebelrostbraten mit hausgemachten Maultäschle, Schupfnudeln und Salatteller (19,50), Geschnetzeltes aus der Rehkeule in Wacholderrahm mit handgeschabten Spätzle und Salatteller (20,50), Gemischtes Filetgeschnetzeltes in Champignonrahmsoße mit handgeschabten Spätzle und Salat (17,50) und ein Rehrücken „Baden-Baden“, natürlich mit Birnen und Preiselbeeren und handgeschabten Spätzle (24,50) bestellt. Ein Interessant fand sich noch für „Ausgesuchte Blattsalate mit gebratenen Gambas und Jakobsmuscheln in Tomatendressing (17,80), die mich ebenfalls gereizt hätte.
Da wir erst am Nachmittag einen Tisch für acht Personen reserviert hatten, war offensichtlich, dass das Restaurant zunächst noch nicht auf den „Ansturrm“ der die Gästezahl im Restaurant beinahe verdoppelte, gerüstet war. Nach angenehmer Wartezeit wurden – zunächst nur von einer der beiden Servicekräfte im Restaurant, die bei den wenigen anwesenden Gästen bis dahin sicher mehr als ausgereicht hatten, zunächst die Getränke in mehreren Zügen und mit Unterstützung einer jungen Aushilfe nacheinander gebracht.
Der Service selbst war insgesamt aufmerksam und recht freundlich, fragte bei leeren Gläsern nach und scheute auch nicht davor zurück, mit einigen Brocken Englisch oder auf deutsch mit den amerikanischen Gästen freundlich zu kommunizieren.
Da bei allen Gerichten (außer der Salatplatte) Beilagensalat dabei war, zeigte die Bedienung mit der Bitte um Selbstbedienung auf das in einer Kühltheke platzierte Salatbuffet: Gemischte Paprika mit Mais, Rettich, Möhrensalat, Gurkensalat mit Saure-Sahne-dressing, Geraspelter Rettich, Tomaten, Sellerie Radieschen, vier verschiedene Blattsalate sowie Joghurt, Sahne und Vinaigrette standen als Dressings bereit. Jeder nahm sich den gewünschten Salat setzte sich und mümmelte den Teller leer. Ein Amuse war dann wohl nicht zu erwarten – weder bouche noch gueule.
Mit dem zweiten Bier kamen dann die Speisen – formell mit Cloche einzeln nacheinander mit Abstand serviert. Zunächst der Rostbraten, zu dem anschließend gesondert die Schupfnudeln direkt am Tisch aufgelegt wurden. Danach wurde das zweite Gericht geholt, die gemischten Geschnetzelten und das vom Reh gebracht. Auch hier nach dem Abheben und Abstellen der Cloche die Spätzle am TIsch aufgelegt – auf Grund der Tischaufstellung mit einer Wandbank ging dies natürlich nur quer über die Gäste, die nebeneinander saßen – (auch wenn es mit Beistelltisch auch anders ginge ) schlechte Tischzuordnung seitens des Restaurants, die eventuell wegen des FCB-Porto-Spiels nur mit „Trinkgästen“ gerechnet hatten? Denn mit dem Übertragungsbeginn hatten sich auch die bisher in der Bar wartenden Gäste sich vor den Fernseher begeben und mit einemal war eine weitere Servicekraft für unseren Tisch dabei.
Mein Saiblingfilets zwei recht große Filets, aber unterschiedliche Größe. Die genobler Art der Zubereitung mit Zitronenstücken und Kapern wurde nicht nur geschmacklich durch die „hervorschießenden“ großen Kapern zerstört, gegen den der gut buttrige Zitronengeschmack verlor, der seinerseits angenehm durch kleine Tomatenstückchen gemildert wurde. Doch auch durch verbliebene Zitronenkerne wurde die Verwendung der Früchte deutlich gemacht. Die Kerne hätten nicht sein müssen – einer falls überhaupt wäre ein Versehen. Doch so störten die schon mal rein mechanisch jeden Genuss. Aufgrund der recht großen Kapern schoß dann zudem beim Zerbeißen ein Schwall des Einlegeessigs auf die Zunge –ebenso nicht recht angenehm –(während die großen Kapern natürlich auch leicht auszusortieren gewesen wären – aber eben deshalb hatte ich ja grenobler Art gewählt). Zusammen mit den Tomaten und Kartoffeln dennoch eine interessante Konsistenz- und Geschmacksvielfalt. Während des Essens merkte ich an, der Saibling sei umsonst gestorben, man habe ihn zudem totgebraten – angesichts der zwei unterschiedlich großen Stücke relativ logisch nachvollziehbar: Beide TK auf der Haut in die Pfanne – dann fällt einem der Köche etwas spät ein, dass das kleinere Filet evtl. doch früher raus muss als das andere – also ist dies nun schon überbraten - well-done – und das andere Stück bleibt noch in der Pfanne, bis wieder einfällt, man habe nur ein Filet aus der Pfanne genommen (das dann wohl noch in der Sonne der Wärmelampe stand ) und da damit noch viel well-doner wurde als es bereits war, tot und trocken. Im Anschnittbild sieht es zwar noch wirklich gut aus, die Zunge wie Gaumen meinten aber, es anders als die Augen melden zu müssen. Beim Lachsfilet gab es Gräten (bei mir nur eine kleine), der Baden-Badener Rehrücken war, wie mir gesagt wurde zur Hälfte überbraten, zur anderen Hälfte zu roh (aber im Durchschnitt wäre das ja dann richtig gewesen?). Bei der Salatplatte fielen sofort die Abwesenheit der angekündigten Jakobsmuscheln auf, ab-gepilgert? Erst nach der Reklamation sagte entschuldigend die Servicekraft, ja, der Koch hätte ihr am Pass gesagt, dass er keine Jakobsmuscheln habe aber dafür Gamba s draufgelegt habe - sie hätte vergessen auszurichten. Das wars. Etwas knapp, meine ich, auch die vier Gambas, die ich auf dem Teller sah, wären dann ja noch weniger – (aber ich habe ja erst kürzlich andere Erfahrungen mit Riesengarnelen machen dürfen). Dafür war der Spätzlefreund, der gestern kaum eine halbe Portion gegessen hatte, heute ganz begeistert von Spätzle uns Soße – und die Servicekraft legte gerne Spätzle nach.
Porto hatte derweil schon einiges an Rundem im Netzquader hinter Neuer platziert, was an der Stille vor dem Fernseher zu bemerken war. Dass auch Bayern in den Hafen von Porto kickte, war dann deutlicher, aber doch zurückhaltend geräuschuntermalt.
So sieht auch mein Fazit aus: die Küche gab ihr Möglichstes, dennoch reichte es nicht, der Service agierte nach Kräften, musste aber unprofessionell wirken. Der von mir diesem Hause (siehe auch deren Webseite) aus dem äußeren Erscheinungsbild und Tun (Cloche, Beilagen gesondert und nachträglich - und dann nicht auf einem Beistelltisch, sondern querübertischundgäste , Zitronenkerne, Gräten, Kerntemperaturen ) zugeordnete Anspruch lässt mich daher maximal mit „okay“ punkten. Dennoch würde ich dem Haus eine Chance geben und damit nach Küchenreise die 3 – wenn es sich wieder ergibt.