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In einem der äussersten Winkel ist das Lokal „Quindi“ zu finden, so geschickt versteckt hinter dem architektonischen Koloss des Kinderbespassungstempels und Eventparks „Sensapolis“, dass man hier quasi nie die Sonne sieht. Das Restaurant trägt sehr schick in Kleinbuchstaben „pizza.pasta.asia“ im Untertitel. Doch wofür der Name „Quindi“ steht, mag sich einem erst mal nicht erschliessen. Das Pons Wörterbuch schlägt vor: dann, darauf, daher, also. Mässig originell, aber von Kindermund vielleicht ganz niedlich auszusprechen. Mag das der Grund gewesen sein?
Mehrere Anläufe zu einem Besuch in diesem Sommer sind schon gescheitert an der etwas unwirtlichen Umgebung (Anmutung eines schmucklosen Industriegebietes) und des schattigen, leicht düsteren Standorts. Doch heute will man eine lockere Besprechung im Kollegenkreis in ein externes Lokal verlegen – da scheint das „Quindi“ gerade passend zu sein. Parkplätze gibt es en masse und dazu auch noch gratis direkt vor der Haustüre. Das gesamte Lokal ist dazu noch barrierefrei ausgelegt, mit Ausnahme einer kleinen Empore. Sogar die Toiletten sind sehr bequem ebenerdig zu erreichen.
Zudem lockt derzeit so was wie eine „Schwäbische Woche“. Die Mittagsempfehlung hat im Programm: Flädlesuppe (4,50 Euro), Linsen mit Spätzle und Saitenwürstchen (8,50 Euro) als „Fleisch der Woche“ (hä?), gebratenes Forellenfilet mit Petersilienkartoffeln (9,50 Euro) als „Fisch der Woche“, Käsespätzle (6,90 Euro) als „Pasta der Woche“ und, jetzt kommt der Hammer, eine sehr skurrile „Pizza der Woche“ mit dem Titel „Pizza Schwabenland“ und einem Belag aus Landjäger, Zwiebeln und Schmand (9,00 Euro). Alles in allem ein lustiger Gag für Reingschmeckte – für echte Schwaben eher eine diffuse Schmach. Ob das gut geht?
Die erste Überraschung schon beim Betreten des Restaurants: das Lokal wird nicht von aufgekratzten, spaghettischlürfenden Kindern nach einem Sensapolis-Besuch frequentiert, sondern zu 90% von Herren im besten Mannesalter und Mittagspausenlaune. Zweite Überraschung: trotz des schattigen Standorts hat der Innenarchitekt den Gastraum in ein sonnig anmutendes, heiter-gepflegtes Ambiente verwandelt: helles Laminat in Holzoptik, weiss getünchte Tische, einfache weisse Holzstühle mit Sitzauflagen in Altrosa und Gelb, bequeme Schalensessel. Für grössere Gruppen gibt es etliche lange Tafeln. Dritte Überraschung: ein einziger Ober bespielt souverän, höchst professionell und dabei ganz entspannt den gesamten Saal. Hier sitzt jeder Handgriff und jeder Schritt, wie in einer einstudierten Choreographie. Nach den Service-Desastern der letzten Wochen eine wirklich wohltuende Erfahrung.
Nun zum Essen: die hiesige Holzofenpizza ist der Renner des Hauses. Sie wird in länglicher Form auf einem rustikalen, rechteckigen Holzbrett serviert und überzeugt durch einen recht dünnen, herrlich krossen Teig. Die Schwabenpizza hat jedoch eher die Anmutung eines Flammkuchens. Muss nicht sein. Grossartig präsentiert wird die Forelle, knusprig angebraten und von kleinen Kartöffelchen begleitet. Viel ist allerdings nicht dran, an so ner Forelle… Auch eher enttäuschend sind die Spätzle, die stark nach Convenience aussehen und auch so schmecken. Der anbiedernde Ausflug der sonst italienisch ausgerichteten Küche in schwäbische Regionen ist in meinen Augen also eher ein Fehlgriff. Vielleicht sollte man beim nächsten Besuch lieber aus der Hauptkarte wählen. Die Pasta-Schüsseln am Nebentisch sehen recht üppig aus, auch die verschiedenen Pizzavariationen machen mächtig was her.
Alles in allem glänzt das „Quindi“ durch hochwertige Gedecke, anspruchsvoll angerichtete Speisen und einen hervorragenden Service. Für eine ausgedehnte Mittagspause oder eine Arbeitsbesprechung scheint mir das Lokal gut geeignet zu sein. Kulinarisch hat es mich heute zwar nicht überzeugt, aber das Speisenangebot entspricht bestimmt den meisten Kundenwünschen und kommt dem Mainstream recht nahe – auch wenn es meinen Geschmack nicht ganz getroffen hat.