"Guter Grieche mit Rheinblick"
Geschrieben am 04.03.2018 2018-03-04

"Großes kroatisches Lokal mit diversen Höhen und Tiefen"
Geschrieben am 03.03.2018 2018-03-03 | Aktualisiert am 03.03.2018

"Immer wieder gerne."
Geschrieben am 03.03.2018 2018-03-03

"Guter Inder in Zentrumsnähe"
Geschrieben am 03.03.2018 2018-03-03

"Karlsruher Mittagstisch – Teil 3: Ambitionslos aufgetischte Fleischkost im Dunst der Mittagsstunde"
Geschrieben am 03.03.2018 2018-03-03

"Sympathisch"
Geschrieben am 02.03.2018 2018-03-02

"Von Stil her eher für Ü50 geeignet, super leckeres Essen"
Geschrieben am 02.03.2018 2018-03-02

"Öffnungszeiten 2018 für die Gutsschänke - Weingut Brückmer"
Geschrieben am 01.03.2018 2018-03-01 | Aktualisiert am 01.03.2018

"Sehr gut bürgerliche Küche"
Geschrieben am 01.03.2018 2018-03-01

"Feines in wunderbarer Lage am Bodensee"
Geschrieben am 01.03.2018 2018-03-01 | Aktualisiert am 01.03.2018

"Beste Pizza der Stadt,"
Geschrieben am 28.02.2018 2018-02-28

"netter Italiener"
Geschrieben am 28.02.2018 2018-02-28

"tolles Wanderziel"
Geschrieben am 28.02.2018 2018-02-28

"Lieblings Inder"
Geschrieben am 28.02.2018 2018-02-28

"Unseriös und enttäuschend"
Geschrieben am 28.02.2018 2018-02-28

"Burger ....hoch gestapelt!"
Geschrieben am 28.02.2018 2018-02-28

"Das Aus für Sarrasanis Theaterkneipe"
Geschrieben am 28.02.2018 2018-02-28

"Imbiss wie man ihn sich wünscht!"
Geschrieben am 27.02.2018 2018-02-27

"Wenn‘s gut und günstig sein soll"
Geschrieben am 27.02.2018 2018-02-27

"Klasse Currywurst, aber lecker ist da eigentlich alles"
Geschrieben am 27.02.2018 2018-02-27

"Best Burger"
Geschrieben am 27.02.2018 2018-02-27

"Lecker Indisch"
Geschrieben am 27.02.2018 2018-02-27

"Gastfreundlichkeit? 1 Scheibe Brot = 50 Cents (s. Foto)"
Geschrieben am 27.02.2018 2018-02-27

"Der Pachtvertrag wird wohl nicht verlängert ?"
Geschrieben am 27.02.2018 2018-02-27

"Weiterhin sehr gutes PLV zum Mittagstisch und deshalb klare Empfehlung!"
Geschrieben am 27.02.2018 2018-02-27

Aufgrund recht später Ankunft in der Domstadt musste eine Lokalität gefunden werden, die auch um 21 Uhr noch Essensgäste annimmt, über angemessene Weinauswahl verfügt und in Hotelnähe am Rhein gelegen ist. Also auf zum Griechen der etwas schickeren Art im Rheinauhafen, unweit der berühmten Kranhäuser.
Schon das Ambiente im „Limani“ verzichtet auf jeglichen folkloristischen Kitsch. Die Karte verzeichnet keine endlose Auflistung von Hellas- bis Odysseus-Platten, sondern weist eine große Auswahl an Mezedes auf, also tapas-ähnlichen Gerichten in mal mehr, mal weniger großen Portionsgrößen, dazu einige Hauptgerichte und auf einer separaten Tafel noch etliche Tagesempehlungen.
Geriet die Reservierung am Telefon noch eher spröde, werden wir bei Ankunft ausgesprochen freundlich und charmant begrüßt und den Abend über begleitet.
Da uns heute nur nach Kleinigkeiten ist, wählen wir aus den Mezedes und von der Tageskarte eine Vorspeise. Wir sind entdeckungsfreudig und starten mit einem griechischen Sekt, der mich entfernt an einen Muskateller-Sekt erinnert. Zwar als brut deklariert, mir aber trotzdem ein wenig zu süß. Aromatisch aber erstaunlich lecker.
Auch mit dem Weißwein bleiben wir in Hellas, wenngleich die für ein griechisches Restaurant durchaus beachtliche Karte auch einiges bemerkenswertes aus Deutschland listet. Aber die Wahl fällt auf einen Viognier „Eclectique“ von der Domaine Skouras, kräftig und in französischer Eiche ausgebaut, aber nicht übermäßig fett. Hätte ich nicht erwartet, so etwas gutes aus Griechenland im Glas zu haben.
Die Küche bringt die Gerichte wie aufgetragen in zwei Gängen. In der ersten Partie erreicht uns ein sehr gutes Erbsenpüree, das seinen Pep vor allem durch gutes Olivenöl und eine reichhaltige Beigabe von Kapern und roten Zwiebeln erhält. Das Brot dazu ist leider ziemlich trocken, wird aber nach Reklamation anstandslos gegen frischeres ausgetauscht.
Erstaunlich gut gebraten die Jakobsmuscheln, die innen noch leicht glasig sind und eine schöne knusprige Panade haben. Dazu gibt es eine sehr gut abgeschmeckte Currysauce mit Belugalinsen. Entbehrlich – vor allem für den Bremer Freund - sind die halbierten Cocktailkirschtomatenhälften und für uns beide die überflüsssige Balsamicomalerei. Aber das ändert nichts daran, dass die Produktqualität und Zubereitung der Muscheln ausgezeichnet sind.
Von der Tageskarte wählen wir eine reguläre Vorspeise und sollen damit wirklich belohnt werden, denn das Carpaccio vom getrockneten und geräucherten Txogitxu ist wirklich von fabelhafter Qualität. Satt in der Farbe, würzig und hocharomatisch im Geschmack. Ein paar Tropfen Olivenöl reichen hier eigentlich völlig. Aber die paar Späne Hartkäse und der Rucolasalat tun auch nicht weh.
Die dazu bestellten Pommes Frites, obwohl mit Oregano und Paprikagewürz angekündigt, bleiben nicht nur farblich ziemlich blass, sondern sind auch insgesamt etwas laff.
Das war in der ersten Runde bis auf Kleinigkeiten schon mal sehr erfreulich, so dass wir uns auf die zweite Rutsche freuen. Wirklich positiv hervorheben muss man an dieser Stelle den reibungslosen Ablauf. Das Essen kommt genau so wie besprochen, Wartezeiten werden abgefragt, Wein nachgeschenkt. Gerade bei Tapas & Co. wird ja gerne der Tisch auch mal gleich voll gestellt oder so gebracht, wie die Küche es halt gerade fertig hat. Hier läuft das sehr rund.
In der zweiten Halbzeit dann ein erster Dämpfer. Der gegrillte Oktopus ist von bemerkenswerter Zähheit. Das haben die beiden Nordlichter schon deutlich zarter auf dem Teller gehabt.
Überraschend schmackhaft hingegen die Zucchini-Fenchelbällchen, die mit einer weichen und fluffigen Konsistenz und sehr aromatischer Füllung punkten. Die warme Schafskäsesauce ist zurückhaltender, als man es erwarten möchte, passt aber vielleicht gerade deshalb gut zu den kleinen Gemüsefrikadellen. Sehr schön.
Die halbierten Cocktailtomaten werden zur Verhinderung schwererer Traumata schnell aus dem Blickfeld des Bremers entfernt.
Da Hannover in der Beziehung nicht so wählerisch ist, werden sie auch auf dem nächsten Teller gleich entsorgt, der ansonsten einen Souvlaki-Spieß vom Lamm mit recht milder Ingwer-Korianderwürze bietet, einen recht trockenen und geschmacksarmen Pita-Teigfladen sowie einen wiederum sehr schönen Salat aus marinierten Zwiebeln und – wie wir uns eigentlich sicher sind – Radicchio statt des ausgewiesenen Fenchels.
Beim ersten Anschnitt des Fleisches sind wir erneut sehr angetan, denn es ist wunderbar rosa geraten. Trotzdem bleibt es leider ziemlich zäh, was nicht dem Koch, wohl aber der Fleischqualität zugeschrieben werden muss. Passiert manchmal, kann man wohl nur schwer erkennen.
Mit dem abschließenden Stifado vom Kaninchen sind wir hingegen wieder völlig versöhnt. Auch wenn die beiden Fleischstücke durchaus unterschiedlichen Zartheitsgrad aufweisen, ist hier geschmacklich mal gar nichts auszusetzen. Eine leichte Zimtnote umweht den kleinen Hoppler in seiner leichten Rotweinsauce mit den Perlzwiebeln. Hier wurde mit viel Feingefühl abgeschmeckt.
Gut gesättigt und auch angesichts der fortgeschrittenen Zeit verzichten wir auf ein Dessert. Das war ein sehr erfreulicher Abend – nicht nur wegen des spontanen Nordlichtertreffens in der Domstadt, sondern auch, weil das „Limani“ eine durchweg gute Leistung abgeliefert hat. Hier wird griechische Küche ohne den üblichen Fleischberg-Charakter praktiziert. Fisch- und Gemüsegerichte haben hier einen sehr gleichberechtigten Platz und werden abwechslungsreich kombiniert und weitestgehend gut zubereitet. Dass das ein oder andere Teil mal etwas zu trocken oder zu zäh geriet, ist sicher verbesserungswürdig, kann den insgesamt aber positiven Eindruck nicht schmälern.
Im Sommer verfügt das „Limani“ über eine schöne – und stets gut besuchte – Terrasse, auf der man quasi auf Tuchfühlung zum Rhein sitzt.
Auch wenn wir an diesem Abend nur aus der Mezedes-Karte gewählt haben, habe ich keinen Zweifel, dass auch die regulären Hauptgerichte, die den ein oder anderen Schlenker am Mittelmeer außerhalb Griechenlands zulassen, ebenso empfehlenswert sind.
Vor nicht zu langer Zeit war ich einige Meter weiter im Rheinauhafen in einem Restaurant, das gerne Geschichten schreiben wollte von mediterraner Küche. Dort geriet das für mein Empfinden lieblos und uninspieriert. Vielleicht sollte man sich mal beim „Limani“ anschauen, wie das auch authentischer funktioniert.