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Das "Oriento" war uns von unserer Tochter und einer Freundin meiner Frau empfohlen worden; beide Damen hatten schon mehrfach dessen Abhol- bzw. Bringedienst in Anspruch genommen und lobten die Qualität der Speisen. Wahrscheinlich hatten sie im Gegensatz zu mir bei ihrer Auswahl jedesmal Glück gehabt.
Das "Oriento" ist aus meiner Sicht kein Bistro, sondern ein Imbiss mit kleinem Innen- und ebenso kleinem Aussenbereich. Und mit Orient hat es so viel zu tun wie in Nilpferd mit Bergsteigen oder Flamencotanzen, nämlich absolut nichts.Von Montag bis Freitag hat der Laden durchgängig von 11 Uhr bis 23 Uhr und Samstag, Sonntag sowie an Feiertagen von 11:30 Uhr bis 23 Uhr geöffnet. Die auf dem hauseigenen Flyer aufgeführten Gerichte habe ich nicht gezählt; es sind jedenfalls sehr viele und zwar aus den Bereichen "Pizza", "Pasta" und "Kebab". Eine sogenannte Tageskarte bietet 10 weitere Gerichte und eine Schiefertafel mit 3 sogenannten "Tagesspezialitäten" (das muss dringend wech) gibt es auch noch. Dass hier in der Küche heftiglich TK-Angebote und Convenience Goods zum Einatz gelangen, kann man sich sicherlich ausmalen; ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Wir trafen gestern gegen 14 Uhr am "Oriento" ein; eine Parklücke, fast wie für uns gemacht, fanden wir fast direkt vor dem Gastro-Gebäude.Obwohl die Lebacher Landstrasse, an der das "Oriento" direkt liegt, eine stark befahrene Strasse mit eintsprechend hohem Verkehrsgeräusche-Aufkommen ist (zusätzlich rauscht in regelmässigern Abständen auch noch die Strassenbahn der Saarbahn vorbei), nahmen wir im Aussenbereich Platz. Irgendwo ganz in der Nähe muss es eine wie auch immer geartete Bildungsstätte geben; in der Zeit, die wir vor dem "Oriento" verbrachten, defilierten immer wieder einzeln oder in Grüppchen junge Leute, überwiegend mit dunkler Hautfarbe, an uns vorbei, entweder mit Rucksäcken auf dem Buckel oder mit Aktenordnern unterm Arm. Hätte mich schon interessiert, was die wohl lernen oder studieren; ich habe mich aber geniert, mal aufzustehen, hinzugehen und nachzufragen.
Viel los war in bzw. vor dem "Oriento" bei unserer Ankunft nicht gewesen; innen waren zwei Tische besetzt und draussen ein Tisch neben dem unseren. Einer der zwei Personen, die am Nebentisch sassen, entpupte sich im Lauf der Zeit als "Servicemensch A"; es gab auch noch einen "Servicemensch B", der aber wohl nur für das Abräumen zuständig ist. Servicemensch A brachte uns den hauseigenen Flyer und die Tageskarte; kamen die bstellten Getränke (ein Sprite zu EUR 3,50 für meine liebe Frau und ein helles Karlsberg-Weizen zu EUR 4,00 für mich) noch einigermassen flott, so liess das weitere Servicetempo doch ziemlich nach; wäre es mit der Temposkala klassischer Musik einordnen, würde es wohl bei "Adagio" oder "Rallentando" liegen.
Auf irgendwelche Vorspeisen verzichteten wir beide; Madame hatte von der Tageskarte das "Schnitzel Wiener Art mit Pommes Frites" für EUR 10,00 gewählt; mit dieser ihrer Wahl lag sie goldrichtig. Als das Gericht denn kam, machte es schon optisch einen sehr guten Eindruck. Die Pommes Frites waren knusprig und äussert schmackhaft; ein Probebissen überzeugte nicht nur meine liebe Frau sondern auch mich. "Schnitzel Wiener Art"ist normalerweise vom Schwein; hier war wohl eher eine plattierte Hühnerbrust an den Start gegangen. Sehr fein gebraten mit einer guten Panierung; insgesamt ein in sich wirklich stimmiges und ausgezeichnet schmeckendes Gericht, und das zu einem absolut unschlagbaren Preis.
Ganz anders sah es dagegen bei mir aus. Hatte ich zunächst mit dem "Großen Dönerteller (Hähnchen oder Kalb) mit wahlweise fünf verschiedenen Soßen" für EUR 11,00 geliebäugelt (seit unser "Ümüt" im vergangen Jahr seinen Laden dichtgremacht hatte habe ich kein gescheites Kebab oder Döner mehr bekommen) , entschied ich mich letztlich doch für ein Gericht von der Tageskartem nämlich für "Pasta mit Spinat und Scampi" (als Pasta wahlweise Rigatoni, Spaghetti oder Tortellini) zu EUR 10,00. Das Unglück wäre wohl nur halb so groß gewesen, hätte ich mich für Rigatoni oder Tortellini anstelle der Spaghetti entschieden; leider hatte ich das nicht getan. Völlig klar, dass man für EUR 10,00 keine Scampi erwarten kann; wie sich heraussstellte waren es White Tiger-Garnelen, die sich in ansehnlicher Zahl auf meinem Teller eingefunden hatten. Das war aber leider auch der einzige Lichtblick; meine Spaghetti waren nicht wie eigentlich rwartet al dente sondern geradezu zu Matsch zerkocht, genau wie der blättrige Spinat, und darüber hinaus waren sie von der Küche vorgeschnitten (Aber hallo, die Waldfee! Sind wir hier etwa beim Kindergeburtstag ?); für mich ein Ding der Unmöglichkeit. Die Sahnesoße, mit der das Machwerk übergossen war, war weitestgehend geschmacksfrei. Geradezu rührend, dass sich die Küche bemüht hatte, mein Gericht optisch ein wenig aufzuhübschen: mitten aus meinem Pastaberg reckte sich trotzig ein kleiner Lachstengel, der im oberen Bereich steifig aufgrschnitten war und somit aussah wie eine Trauerweide. Und auf einem Teil meines Tellerrandes hatte man sich in Sachen Balsamico-Tröpfelkunst versucht; vom Tropfendurchmesserr winzig bis zu einer Viereinhalb mm-DurchmesserGröße war alles vertreten. Nutzte aber auch nichts; mein Gericht war für mich insgesamt dermassen versaut sprich misslungen, dass ich über die Hälfte davon stehen liess, nachdem ich die letzten Garnelen herausgeporkelt und verzehrt hatte. Mit mehr als einem Stern kann ich das Gericht guten Gewissens wirklich nicht bewerten, wobei ein halber Stern eigentlich eher angemessen wäre ; dagegen gebe ich dem Gericht meiner lieben Frau sehr gerne viereinhalb Sterne. Damit lande ich insgesamt für den Bereich "Essen" bei drei Sternen: mathematisch wahrscheinlich nicht so ganz korrekt, aber belassen wir es einfach dabei .
Fazit: "Meine liebe Frau war sehr zufrieden, ich dagegen war so richtig gefrustet wie lange nicht mehr nach Gastrobesuchen". Trotzdem werde ich meine Herzallerliebste, sollte es sie nach einem weiteren "Oriento"-Besuch gelüsten, wieder begleiten, aber dann werde ich essensmässig höchstens dem großen Dönerteller vom Kalb und mit Knoblauchsauce zuleibe rücken.