Region Rhein-Neckar

Die sizilianische Küche zählt zu den ältesten und vielseitigsten Küchen in Italien. Sie ist geprägt von den reichhaltigen Erträgen der Wirtschaft auf dem Land und aus dem Wasser. Die Brüder Muscas stehen dazu, bodenständige sizilianische Hausmannskost, ohne Schnörkel - Pizza und Lasagne sucht man in der Speisekarte vergebens.


Eigentlich wollten meine Freundin und ich schon vor 3 Wochen das Lokal von Inhaber Guiseppe Gagliano besuchen, wir verrutschten aber in der Zeile der Mannheimer Zeitung und sind damals im Piccolo Milano eingekehrt. Eine Arbeitskollegin letzter Woche verstärkte aber mit Ihrer Aussage, dort gäbe es sehr leckere Fischgerichte als auch super Desserts, den gestrigen Besuch.


Wir reservierten telefonisch am Freitag einen Tisch für die Mittagszeit. In der Gastrobeilage der Mannheimer Zeitung als auch im Eintrag im Morgenweb der Stadt Mannheim, wirbt das Lokal für ein 3 Gang Menü (Suppe, Salat, Pasta) für 7,90 von Montag bis Sonntag, gestern, als wir ankamen fühlten wir uns etwas verschaukelt im ersten Moment, das 3 Gang Menü gilt laut Karte nur von Mo-Fr. Aber wenn man Sizilien kennt, dann weiß man dass Organisation eher ein Fremdwort ist, geschuldet womöglich auch der Historie Siziliens, vor 50 Jahren konnten 1/4 der Bevölkerung Siziliens weder Lesen noch schreiben. Aber das macht das Land auch wieder sympathisch, das unorganisierte, teilweise hektische und manchmal auch planlos wirkende.


Unser Bedienung begrüßt uns freundlich, und macht uns auf den frischen Fisch (Dorade und Steinbutt) aufmerksam. Einige Speisen sind mit Kugelschreiber durchgestrichen, 1. und 2. Gang werden mit handgeschriebenen Empfehlungen ergänzt. In der Zwischenzeit suchen wir uns was zum Trinken heraus, ich hatte Durst, also nahm ich ein König Ludwig vom Fass (3,80) meine bessere Hälfte eine große Cola Light. Auf der gut ausgesuchten Weinkarte locken italienische Weinklassiker Barola oder Brunello, aber auch in Pecorino, die Preise fair, zwischen 20 und 60 Euro für die Flasche.


Grundbestandteile der sizilianischen Küche sind in erster Linie Produkte der eigenen Landwirtschaft und des Fischfangs. Neben den Erträgen der Landwirtschaft und der Fischerei wird in vielen Regionen Siziliens Käse produziert. Ricotta wird vor allem in den Konditoreien zur Herstellung cremiger Süßspeisen und Füllungen verwendet oder als Soße für Nudelgerichte. Der junge, noch weiche Pecorino, wird oft an Stelle der sonst in Italien üblichen Mozzarella verwendet, der reife und würzigere Pecorino an Stelle des geriebenen Parmesans.


Schön zu sehen, dass sich Inhaber und Küchenchef den Gesetzen des Landes erfreuen und solche regionale Klassiker in der Standardkarte anbieten. Man braucht schon etwas Zeit bis man sich sein Essen zusammenstellt, erschwert kommt hinzu dass auf den zweiten Blick keine Suppen angeboten werden. Keine Straciatella Suppe ?? Keine Minestrone ?? Wir fragen bei der Frau des Inhabers nach - ihre Antwort " natürlich bekommen Sie auch eine Minsterone, sie müssen mich nur Fragen" -- Minestrone ... die Vegetarierer unter den Lesern werden sie lieben. Anders als bei der normalen Suppe, welche aus Fleischbrühe besteht, wird bei der Minestrone gänzlich auf Fleischbrühe verzichtet. Ihre rote Farbe bekommt sie vom Anschwitzen des Paprikamarks, dazu wird Weißwein mit angesetzt.


Um es gleich vorweg zu nehmen, die Minestrone war BOMBE !! Das Gemüse hatte einen leichten Biss, war aber dennoch schön weich. Die Minestrone hatte eine wunderbar angenehme Säure. Staudensellerie, Blumenkohl, Champignons, Karotte, Lauch und Bohnen. Perfekto. Meine Begleitung wählte als Vorspeise den Salat Mista, der Kopfsalat war sehr gut angemacht und schmeckte lecker. Wer auf Anti Pasti steht kann sich von der Frischetheke (siehe Bild) für 9,90 einen Teller zusammenstellen lassen. Möchte man dazu noch Käse (Käse schließt und öffnet bekanntlich den Magen) werden 14,90 pro Person der Rechnung hinzugefügt


Als Gruß aus der Küche bekamen wir im Vorfeld einen weichen sizilianischen Kuchen als Brot mit Kräuter, das schmeckte ebenfalls sehr gut. Kennt man die sizilianische Küche, dann weiß man, dass Nudelgerichte vorwiegend mit Gemüse serviert werden. Fisch findet wesentlich öfter Verwendung als Fleisch und die sizilianischen Süßspeisen zählen zu den gehaltvollsten und farben frohesten der Welt.


Wir entscheiden uns als Hauptgang für "Spaghetti Pepe" Spaghetti mit Pecorino Käse und grobem schwarzen Pfeffer und Walnüssen (8,90) und Spaghetti "Grande Impasto", Spaghetti mit Ricotta und einer sizilianschen feinen Creme mit frischem grünen Spargel.


Die Gerichte werden auf Wunsch am Platz mit ausgezeichnetem Pfeffer (frisch aus der Mühle, siehe Bilder) verfeinert. Maximalpunktzahl für beide Pasta Gerichte. Die Spaghetti hatten ordentlich Salz gesehen, hatten einen super Biss, allerdings hätte man mit meiner Portion eine Kleinfamilie satt machen können. Das war des Guten zu viel. 


Angelacht haben uns die Desserts in der Vitrine (siehe Bild). Schoko-Törtchen. Panna Cotta, Pistazienschaum etc. Geschuldet der Holzfällerportion teilen wir uns eine Panna Cotta. Hier ist Panna Cotta (übersetzt gekochte Sahne) nicht das typisch fluffige, sondern eher eine feste Masse, allerdings mit einem extrem feinen süßen Geschmack. Die überzogene Schokolade leicht herb, aber perfekt passend (der Koch kann was)


Fazit:
Angenehm gesättigt und überraschend günstig (keine 45 Euro ausgegeben) verließen wir das Lokal.Nach dem Bezahlen bekam ich einen zimmer warmen Sambucca Originale, meine Freundin ihren Espresso, eine nette Geste. Das Casa Nostra in Mannheim ist der Inbegriff der italienischen Trattoria, wir werden demnächst wieder kommen. Empfehlung !!




 

Aktuell wird das Lokal "Alte Au" in den Volkenborn Ranglisten gelistet und das nicht ohne Grund. In der Vereinsgaststätte "Alte Au" von Bianca Köhn  verzichtet das Küchenteam weitgehendst auf sogenannte Konvienientprodukte und fertigt die meisten Gerichte aus frischen Produkten zu. So sind unter anderem unsere Spätzle, Kroketten, Salatsoßen, Dips, Fleischsoßen, Kochkäse, Suppen, Cremes, Brownies und vieles mehr aus eigener Produktion.

Wir fuhren gestern Abend Richtung Aubuckel und stellten unseren Wagen in der Gartenanlage ab.
Als Tagesempfehlung stand " hausgemachte Spinatsemmelknödel
mit Grünkernschrot und Rahmchampignons 9,90 € sowie zarte Schweinelende mit Speckbohnen dazu Rosmarinbratkartoffel und Burgundersoße " auf der Schiefertafel.


Der vordere Teil des Lokals wirkte gedimmt mit einer leichten Wohlfühlatmosphäre. Im hinteren Bereich ging es uns zu hell zu, daher suchten wir uns vorne einen Tisch raus. Dafür hängt im hinteren Raum ein grandioses Bild vom Mannheimer Collini Center in Stahl-Grau :-)

Die Speiskarte ließ nicht lange auf sich warten. Leider war das Hefe aus, so sollte es es ein dunkles Hefe (Welde) aus der Flasche sein. Meine Begleitung wählte eine Cola Light (0,4). Beide Getränke mit einer 3 vor dem Komma.

Ich suchte mir von der Standarkarte den zarten Lendentopf aus, mit Champignons, Spätzlen und Käse überbacken (13,80). Meine Begleitung wählte aus der Empfehlungskarte Lammkotelette (3) mit geschmortem mediterranem Gemüse, Dip und Ofenkartoffel  (15,80). Bei beiden Gerichten ist kein Salat dabei.

Geschmacklich konnten beide Gerichte überzeugen, wobei das Pfännchen sich als kleinere Portion herausstellte. 5 kleinere Stückchen Lende, zart rosa gegart, dazu frische Champignons, Sahne Sauce in einem Nest aus handgeschabten Spätzlen, die (leider) sehr salzarm zubereitet wurden.

Die Lammkotelettes waren sehr gut zubereitet. Schön gewürzt, sehr heiß serviert. Das Gemüse schön angeschmort, hier fehlte etwas Salz. Die Ofenkartoffel entpuppte sich als Pellkartoffel in Alufolie. Die fiel stark ab, u.a. weil sie komplett nach nichts (Wasser) schmeckte und so wieder am Ende den Gang in die Küche antrat (und nicht in die gewünschte Magengegend).
Dennoch überzeugte uns die Gesamtküchenleistung, so dass ich gute 3,5 Sterne für das Essen gebe. Die Bedienung machte einen symapthischen Eindruck, war stets aufmerksam und fragte immer wieder nach. Auch der Koch ließ sich ab und an unter den Gästen blicken, so was gefällt uns gut, daher gebe ich bei Bedienung ebenfalls 3,5.
 
Fazit:
Schnäppchen darf man hier nicht erwarten, dafür gibt es eine solide Küchenleistung. Handwerkliche Schwächen gibt es nicht, der einzige Kritikpunkt ist die Mogel-Ofenkartoffel. Im Sommer kann man schön draußen sitzen und ein kühles Pils genießen.