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                             Baden-Baden
 Baden-Baden												 Bruchsal
 Bruchsal												 Ettlingen
 Ettlingen												 Karlsruhe
 Karlsruhe												 Landau in der Pfalz
 Landau in der Pfalz												 Pforzheim
 Pforzheim												 Rastatt
 Rastatt												
 
						 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							
 Außenansicht
Außenansicht Der Innenhof
Der Innenhof Der Gastraum
Der Gastraum Gemütliches Eck
Gemütliches Eck Blick zur "geistreichen" Theke
Blick zur "geistreichen" Theke Exotische Schnapsempfehlungen
Exotische Schnapsempfehlungen Deko auf der Fensterbank
Deko auf der Fensterbank Das Helle Hopfengold vom Tegernsee
Das Helle Hopfengold vom Tegernsee Der kleine Beilagensalat
Der kleine Beilagensalat Nochmal der Beilagensalat
Nochmal der Beilagensalat Der gebackene Schafskäse (nah)
Der gebackene Schafskäse (nah) Der gebackene Schafskäse in der Totalen
Der gebackene Schafskäse in der Totalen Brotkörbchen zum Schafskäse
Brotkörbchen zum Schafskäse Rumpsteak im Anschnitt
Rumpsteak im Anschnitt Rumpsteak mit Pfefferrahmsauce
Rumpsteak mit Pfefferrahmsauce Pommes zum Rumpsteak
Pommes zum Rumpsteak Der Apfelstrudel
Der Apfelstrudel Das Spargelcrèmesüppchen
Das Spargelcrèmesüppchen Schweinemedaillons mit Rahmchampignons
Schweinemedaillons mit Rahmchampignons Spätzle zu den Schweinemedaillons
Spätzle zu den Schweinemedaillons Schnitzel Wiener Art mit Pep!
Schnitzel Wiener Art mit Pep! Pommes zum Schnitzel
Pommes zum Schnitzel Schnitzel in Pfeffertunke
Schnitzel in Pfeffertunke 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							
 
						 
							 
							 
							 
							 
							 Gediegene Landgasthofatmo
Gediegene Landgasthofatmo Mein Blickfang, die raumteilenden Säulen
Mein Blickfang, die raumteilenden Säulen Grüner Beilagensalat
Grüner Beilagensalat Rehnüsschen an Morchelrahmsauce
Rehnüsschen an Morchelrahmsauce Voll auf die Rehnüsse!
Voll auf die Rehnüsse! Hausgemachte Kroketten
Hausgemachte Kroketten Mount Rump (Westflanke)
Mount Rump (Westflanke) Mount Rump (Ostflanke)
Mount Rump (Ostflanke) 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							
 
						 Blick in Richtung Theke, rechts gehts in die Küche rein
Blick in Richtung Theke, rechts gehts in die Küche rein Graue Wände - wertige Einrichtung
Graue Wände - wertige Einrichtung Urbanes Ambiente
Urbanes Ambiente Digestion Thai
Digestion Thai Thai-Nudelsuppe auf Kokosbasis
Thai-Nudelsuppe auf Kokosbasis A Mittagslunch called "Game of Sushi"
A Mittagslunch called "Game of Sushi" Inside-Out mit Tempuragarnele, Gurke und Frischkäse...und gaaanz viel Sauce!
Inside-Out mit Tempuragarnele, Gurke und Frischkäse...und gaaanz viel Sauce! Übersoßtes Rollenverständnis
Übersoßtes Rollenverständnis Die Lachsmakis
Die Lachsmakis 
						 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							














 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							






 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 Der Stammtisch
Der Stammtisch Zwischen Karpfen und Hochprozentigem regiert ein Diplom-Buffetier!
Zwischen Karpfen und Hochprozentigem regiert ein Diplom-Buffetier! Ein ganzer Kerl!
Ein ganzer Kerl! Markklößchensuppe (tatsächlich wie zu Omas Zeiten)
Markklößchensuppe (tatsächlich wie zu Omas Zeiten) Endiviensalat, der I.
Endiviensalat, der I. Endiviensalat, der II.
Endiviensalat, der II. Lass dich nicht lumpen, schneid an den deutschen Rumpen!
Lass dich nicht lumpen, schneid an den deutschen Rumpen! Das Cordon Bleu mit einer Scheibe von der Zitrone
Das Cordon Bleu mit einer Scheibe von der Zitrone Das Cordon Bleu im Anschnitt
Das Cordon Bleu im Anschnitt Nochmal das saftige Kalbs-Cordon-Bleu
Nochmal das saftige Kalbs-Cordon-Bleu Blasse Kroketten
Blasse Kroketten Ein Bällchen Schoko-Eis mit Sahne
Ein Bällchen Schoko-Eis mit Sahne 
						 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							
 
						 Gemütliches Ambiente
Gemütliches Ambiente Der hübsch renovierte Gastraum
Der hübsch renovierte Gastraum TK-Chips
TK-Chips Grüne Schmurgelschoten
Grüne Schmurgelschoten Neutralsalat mit Allerweltsdressing
Neutralsalat mit Allerweltsdressing Gyros - wohlberingt!
Gyros - wohlberingt! Der kleine Gyrosteller in der Totalen
Der kleine Gyrosteller in der Totalen Der Mix-Teller in der Totalen
Der Mix-Teller in der Totalen Meat-Wall
Meat-Wall What a Souvlaki!
What a Souvlaki! Los Croquetas
Los Croquetas 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
						 Antipasti-Teller
Antipasti-Teller Arancini, Polpette und Co.
Arancini, Polpette und Co. Bruschetta und gebackener Blumenkohl im Vordergrund
Bruschetta und gebackener Blumenkohl im Vordergrund Meeresfrüchte im Vordergrund
Meeresfrüchte im Vordergrund Pizza Diavola
Pizza Diavola Langhe Nebbiolo von Giulia Negri
Langhe Nebbiolo von Giulia Negri Tagliatelle all‘Amatriciana
Tagliatelle all‘Amatriciana Pizza Piu Gusto
Pizza Piu Gusto Pizza Paradiso
Pizza Paradiso Die berühmte Ruhe vor dem Sturm...
Die berühmte Ruhe vor dem Sturm... Die Tischgesellschaft beim Verzehr
Die Tischgesellschaft beim Verzehr Der Barbaresco Ovello von der Cantina del Pino
Der Barbaresco Ovello von der Cantina del Pino Der reinsortige Syrah-Gigant von Isole e Olena
Der reinsortige Syrah-Gigant von Isole e Olena Der Vorspeisenteller
Der Vorspeisenteller Antipasti-Variation
Antipasti-Variation Antipasti-Teller im Detail
Antipasti-Teller im Detail Antipasti-Teller im Detail
Antipasti-Teller im Detail Pizza Alessio
Pizza Alessio Die überhaupt nicht miesen Muscheln!
Die überhaupt nicht miesen Muscheln! 
						 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
						
 
						







 
						 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 Draußen vor dem Tore
Draußen vor dem Tore Skurrile Asiakulisse
Skurrile Asiakulisse Der nostalgische Gastraum
Der nostalgische Gastraum Unsere Servicedame war nie auf Zack, aber immer am Handy (verdeckt)
Unsere Servicedame war nie auf Zack, aber immer am Handy (verdeckt) Shumai mit Garnele aber ohne Geschmack
Shumai mit Garnele aber ohne Geschmack Jiaozi mit China-Essig und mit Geschmack
Jiaozi mit China-Essig und mit Geschmack Har Gau aus de Dutt!
Har Gau aus de Dutt! Grüne Paprika an Schweinebauch
Grüne Paprika an Schweinebauch Gewokter Schweinebauch der harmlosen Sorte
Gewokter Schweinebauch der harmlosen Sorte Schlechter als Uncle Ben's
Schlechter als Uncle Ben's Lamm mit Kreuzkümmel
Lamm mit Kreuzkümmel Das Zwiebellamm
Das Zwiebellamm Vorne die Reste des Hauptgangs, hinten das Dessert...
Vorne die Reste des Hauptgangs, hinten das Dessert... Gebratene Milchkroketten
Gebratene Milchkroketten 
						 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
						 Blick von außen
Blick von außen Blick nach oben zur Empore
Blick nach oben zur Empore Gemütliche Ecken gab es hier zuhauf!
Gemütliche Ecken gab es hier zuhauf! Zeitgemäßes Interieur
Zeitgemäßes Interieur Zum Auftakt ein Augustiner!
Zum Auftakt ein Augustiner! Beilagensalat
Beilagensalat ...this damn Burrito!
...this damn Burrito! Das Innenleben des Burrito-Backsteins
Das Innenleben des Burrito-Backsteins Auch hier fielen die Nebendarsteller nicht sonderlich auf...
Auch hier fielen die Nebendarsteller nicht sonderlich auf... Schnitzel Klassik - "Wiener Art"
Schnitzel Klassik - "Wiener Art" Pommes und Bratensoße spielten sich nur im Bild in den Vordergrund
Pommes und Bratensoße spielten sich nur im Bild in den Vordergrund Aktion "Burgerbau"
Aktion "Burgerbau" 
						 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							




 
							 
							 
							 
							 
							
 
						 
							 
							 
							 
							 
							 
						 
							 
							 Wo früher das Café Klimt drin war...
Wo früher das Café Klimt drin war... ...regiert heute panasiatischer Zeitgeist
...regiert heute panasiatischer Zeitgeist Hausgemacht Limo mit Wassermelone
Hausgemacht Limo mit Wassermelone Das Tuna-Tataki
Das Tuna-Tataki Die eigenwillige Anrichte des Thunfischs
Die eigenwillige Anrichte des Thunfischs Die Har Gau Dumplings
Die Har Gau Dumplings Die "Nem" ich - vietnamesische Frühlingsrollen!
Die "Nem" ich - vietnamesische Frühlingsrollen! Selbstgemacht Nuoc Cham sieht aber anders aus...
Selbstgemacht Nuoc Cham sieht aber anders aus... Die Surf & Turf Roll
Die Surf & Turf Roll Die Surf & Turf Roll im Detail
Die Surf & Turf Roll im Detail 
						 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 Abends vor dem Hause...
Abends vor dem Hause... Modernes Bistroambiente
Modernes Bistroambiente Bruschetta Calabrese (mit N'Duja)
Bruschetta Calabrese (mit N'Duja) Scharfe kalabresische Bruschetta
Scharfe kalabresische Bruschetta Gib mir Frutti, gib mir Mare!
Gib mir Frutti, gib mir Mare! Pizza Marinara
Pizza Marinara Spaghetti Diavola
Spaghetti Diavola Tisch 6, hinten links - einer der wenigen mit ausreichend Licht für Food-Fotos
Tisch 6, hinten links - einer der wenigen mit ausreichend Licht für Food-Fotos Angenehme Atmo im Gastraum
Angenehme Atmo im Gastraum Feines Tomatensüppchen
Feines Tomatensüppchen Tomatensuppe in der Meeresversion aka Zuppa di pesce
Tomatensuppe in der Meeresversion aka Zuppa di pesce Beilagensalat
Beilagensalat Linguine mit Venusmuscheln
Linguine mit Venusmuscheln Pizza Marinara vom Kollegen
Pizza Marinara vom Kollegen Pizza Toskana
Pizza Toskana Der Raffaele-Burger
Der Raffaele-Burger Das Tiramisu
Das Tiramisu Mandel-Parfait
Mandel-Parfait 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							












 Von jemandem fotografiert, der noch nicht wusste, dass man hier 16:9 braucht
Von jemandem fotografiert, der noch nicht wusste, dass man hier 16:9 braucht
 
						 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							 
							









Dann kam Corona, und die Sache wurde nicht besser.
Und als sich letztes Jahr schließlich Calvin zu unserer Familie gesellte, hatten wir die Hoffnung schon beinahe aufgegeben, denn Hunde haben dort keinen Zutritt (offene Küche!), ganz gleich, ob sie fusseln oder nicht.
Aber dann bot sich doch endlich eine Gelegenheit. Meine liebe Schwester hatte mir nämlich zum letztjährigen runden Geburtstag einen großzügigen Gutschein fürs Festspielhaus geschenkt, gekoppelt mit dem Angebot, derweil den Hund zu hüten und dafür extra aus Freiburg anzureisen. Selbst während eines eventuell damit verbundenen Dinners wollte sie noch die Stellung halten. Schwestern schenkt der liebe Gott, das weiß man seit dem Kinderbuchklassiker, der (Zufall?) ein Jahr nach ihrer Geburt erschienen war.
So spazierten wir denn frohgemut, Sol Gabetta und Simon Rattles Londoner Symphoniker in unseren Gehörgängen leise nachhallend, die paar Meter ins schräg gegenüberliegende Hotel Roomers, dessen Erdgeschoss das Moriki zu einem nicht kleinen Teil ausfüllt. An dieser Stelle lege ich allen Leserinnen und Lesern MarcOs Bewertung ans Herz, in der er das Restaurant ausführlich und mit viel Hintergrundwissen beschrieben hat; seitdem hat sich, zumindest was das Erscheinungsbild angeht, nicht viel geändert.
Neu hinzugekommen sind möglicherweise Wonderwoman und Superman, auf die der Blick als erstes fällt, wenn man durch den Hoteleingang tritt, und hinter denen man links in die Toilette abbiegt,
vielleicht auch die Kuckucksuhrparade auf dem Weg von Hotellobby zum Restaurant. Da ahnt auch der weniger ortskundige Wanderer, dass es in den Schwarzwald nur ein paar kurvige Höhenmeter sind.
Auf angenehme Lautstärke gedimmte Technomusik empfing uns – der musikalische Kontrast zum Konzert hätte nicht größer sein können, aber man ist ja vielseitig empfänglich. Wir liefen an einer Theke vorbei, hinter der zwei Sushiköche ihrer Arbeit nachgingen, an der man aber leider nicht sitzen kann, um ihnen dabei zuzuschauen. Da hätte man sich die offene Küche eigentlich sparen und Hunden den Zutritt erlauben können.
Lustigerweise wurden wir offenbar an den selben Platz geführt, an dem MarcO und seine charmante Begleitung damals gesessen hatten, heute in Zweiertischen arrangiert. Und zwar so eng gestellt, dass ich meinen Hintermann bitten musste, kurz mal vorzurücken, damit ich in meinen Sessel rutschen konnte. Dieser wiederum war so tief, dass wir uns später gezwungen sahen, unser Essen in Gottesanbeterinnenhaltung einzunehmen. Hier hat man wohl versucht, einen Kompromiss zwischen Restaurant und Lounge zu finden, der beiden Bestimmungen nicht ganz gerecht wird. Später wurde auch der Tisch direkt neben unserem besetzt, was für die Privatsphäre nicht gut war, dafür durften wir aber Zeuge werden, wie jemand seine Sushi mit Messer und Gabel verspeiste. Das bekommt man nicht alle Tage geboten.
Noch immer von hoher Beschwingtheit getragen, starteten wir in den Abend mit einem uns unbekannten Getränk, einem Sparkling Sake ‘Nene‘ von Gokyo, für champagnerwürdige 18 Euro den Zehntelliter. Serviert wurde er in einem Tonkrüglein, getrunken aus einem Näpflein, wie man es eben von Sake kennt, dessen raue Oberfläche aber nicht gut für die sparkliness ist. Geschmeckt hat er wie mäßig süße Traubenlimo, und von Alkohol war wenig zu spüren. Ganze 4,5% waren es, wie ich später herausfand, das ist für etwas, was den Namen Sake trägt, mehr als bescheiden. Unbescheiden dagegen der selbst für Baden-Badener Verhältnisse üppige Preisfaktor 10. Mit einem der namenlosen Gläschen Winzersekt zu 11 Euro wären wir in jeder Hinsicht besser gefahren.
Auch beim Wasser langt man kräftig zu – 9,50 Euro für die Flasche Aqua Monaco, das auch nur wie Wasser schmeckt, dürfte unser bisheriger Rekordpreis für Designerwasser gewesen sein. Und wir sollten noch eine Menge davon brauchen...
Übertrieben hungrig waren wir nicht, hatte es mittags doch Spargeln nach Art des Hauses gegeben, mit reichlich Schinken und noch reichlicherer holländischer Sauce. So beschränkten wir uns auf Vorspeise und Hauptgericht.
Aus der Rubrik fancy starters wählte meine Frau seabream & truffle (7 Scheiben Dorade, Schnittlauch, Yuzu-Trüffel-Sauce, 20 Euro). Ihre hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht, der Fisch war wunderbar frisch und das Trüffelöl im Yuzu-Dressing nicht zu dominant. Ich durfte ein Scheibchen probieren und wäre neidisch gewesen, wenn ich mit meiner Vorspeise nicht ebenso glücklich gewesen wäre.
Mein tuna tartar imperial (Gelbflossenthunfisch, Imperial Kaviar, Crème fraîche, Sojasauce, Sesamöl, Nori, 24 Euro) pickte ich mit den Stäbchen einzeln auf, um die wunderbar marinierten, festen Stückchen so langsam wie möglich zu genießen. Vom milden Kaviar hätte es gerne etwas mehr sein können, um richtig schön dekadent gewesen zu sein. Rätselhaft allerdings die Funktion der Noriblättchen – sollte ich mir vielleicht mit dem Tatar ein Röllchen drehen? Der Kellner, der den Teller später abräumte, konnte mir auch nicht helfen.
So hätte es weitergehen können, tat es aber nicht. Meine nach langer Konzert- und Restaurantabstinenz in Feierlaune befindliche Frau entschied sich für den lobster imperial (Hummerschwanz, Nussbutter, Imperial Kaviar Gold, Ponzu, Honig-Kresse, Reis, 50 Euro). Doch zum Feiern gab es wenig: Der Hummerschwanz war nur ein Schwänzchen (das Foto täuscht etwas, der Teller war nicht besonders groß), wenn auch ein delikates, zartes und noch leicht glasiges. Die Ponzusauce aber war bis zur Ungenießbarkeit versalzen. Dagegen kam das Hümmerchen nicht an, und der feine Kaviar erst recht nicht. Vielleicht wird im Moriki ja zu wenig asiatischstämmiges Personal beschäftigt, gesehen haben wir jedenfalls nur einen an der Sushitheke, denn ein japanischer Koch hätte das so nicht aus der Küche gelassen, davon bin ich überzeugt.
Etwas, aber nicht viel besser erging es mir mit meinen bbq lamb chops (Lammkotelettes, chinesische Five-Spice-BBQ-Sauce, Pak Choi, Reis). Die Chops waren zwar über jede Kritik erhaben, ganz zartes Fleisch, außen leicht gebräunt und innen noch schön rosa - dummerweise hatte ich es versäumt, den appetitlichen Anschnitt zu fotografieren. Das Pak Choi dagegen war höchstens für Sekunden gegart (gedämpft?), jedenfalls noch roh. Das Lamm hätte es zu Lebzeiten sicher gerne verzehrt, ich ließ es lieber liegen. Und dann die Tunke... Sie war fast so versalzen wie beim Hummer und schmeckte, als wäre jemandem die Sojasauce ausgerutscht, dabei liebe ich Five-Spice über alles! Nur eine weitere Flasche Münchner Schickeriawasser konnte den Aminosäureschock in Grenzen halten. Erinnert hat mich das Geschmackserlebnis an manche asiatischen Wochen in der Betriebskantine, wo die Köche gemeint hatten, man müsste nur reichlich Sojasauce drüberkippen, fertig ist die Nudelpfanne “Asia“. Lang ist’s her...
Die Schale, in der die Chops serviert wurden, war zwar hübsch, aber für den Zweck nur mäßig geeignet. Der Rand war so hoch, dass das Besteck beim Ablegen immer in die Sauce rutschte, und beim Schneiden war er auch im Weg, erst recht bei der komischen Armhaltung, zu der die tiefen Sessel uns zwangen.
Sehr erfreut war ich dann aber doch aber über die Reaktion des Kellners, dem ich von dem Hauptgerichte-Debakel berichtete. Er schien in keiner Weise überrascht (was immer das wieder bedeutet), und siehe da, auf unserer Rechnung tauchte der Hummer nicht auf. Was wir nicht genossen hätten, bräuchten wir auch nicht zu bezahlen, meinte er. Eine äußerst noble Geste, mit der wir im Leben nicht gerechnet hätten. So hätte sich der Service volle 5 Punkte verdient, wenn das Team zuvor etwas zugewandter operiert hätte.
Deutlich darunter rangiert die sehr heterogene Küchenleistung: Sparkling Sake 1, Vorspeisen je 5, Hummer 2, Lamm 3, macht im Mittel 3.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis wäre auch ohne die angesprochenen Mängel nicht günstig gewesen, aber so ist es schlicht eine Katastrophe (2). Daran tragen natürlich auch die vielen zahlungskräftigen Gäste bei, die in Baden-Baden herumlaufen und ihre offiziellen oder inoffiziellen Reichtümer unter die Leute bringen.
In den äußerst originell designten Toiletten hingegen war die Sauberkeit makellos, soweit man das bei dem dunklen Interieur und der schummrigen Beleuchtung beurteilen kann (4).
Das Ambiente schließlich litt unter der Enge, der unbequemen Sitzposition und dem Geschirr, das optisch besticht, aber beim Essen im Weg ist (3).
Fazit: Wir werden es wohl bei diesem Besuch belassen, und wenn nicht, dann wie seinerzeit MarcO mehr in Richtung Sushi tendieren. Die kann man zwar auch versemmeln, aber wenigstens hat da der Saucier seine Finger nicht im Spiel.