"Lockdown Stories - Ostern 2021: Das dritte Menü"
Geschrieben am 19.04.2021 2021-04-19 | Aktualisiert am 19.04.2021

"Lockdown Chronicles: Jammas! Auf 20 Jahre gute hellenische Nahversorgung – und meinen 100. offziellen GastroGuide Beitrag."
Geschrieben am 18.04.2021 2021-04-18 | Aktualisiert am 14.08.2021

"Schlechterstes Chicken Masala"
Geschrieben am 14.04.2021 2021-04-14

"Kleine Auszeit"
Geschrieben am 14.04.2021 2021-04-14

"Waldbaden und Kraft schöpfen"
Geschrieben am 14.04.2021 2021-04-14

"Beste Pizza der Stadt"
Geschrieben am 13.04.2021 2021-04-13

"Lockdown Stories - Ostern 2021: Das zweite Menü"
Geschrieben am 13.04.2021 2021-04-13

"Take Away vom Lennhof in Corona Zeiten"
Geschrieben am 12.04.2021 2021-04-12 | Aktualisiert am 12.04.2021

"Der kleine Imbiss in Oybin ist über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Und er hat nun einen neuen Betreiber"
Geschrieben am 11.04.2021 2021-04-11

"Eis ist gut-aber SEHR, SEHR unfreundliches Personal"
Geschrieben am 11.04.2021 2021-04-11

"Lockdown Chronicles: Das Warten hatte ein Ende – und dem Anfang wohnte ein Zauber inne…"
Geschrieben am 11.04.2021 2021-04-11 | Aktualisiert am 12.04.2021

"das war unerwartet ordentlich!"
Geschrieben am 10.04.2021 2021-04-10 | Aktualisiert am 10.04.2021

"Umzug nach Freinsheim"
Geschrieben am 10.04.2021 2021-04-10

"wunderschön! schwer zu empfehlen"
Geschrieben am 09.04.2021 2021-04-09

"Liebesgrüße aus Parma"
Geschrieben am 08.04.2021 2021-04-08 | Aktualisiert am 09.04.2021

"Ein Grieche der besonderen Art"
Geschrieben am 08.04.2021 2021-04-08

"sehr schönes Tagungs,-Kongress Hotel"
Geschrieben am 08.04.2021 2021-04-08

"immer wieder gerne"
Geschrieben am 08.04.2021 2021-04-08 | Aktualisiert am 08.04.2021

"Pizzaservice/Pizzeria startet ambitioniert als "The King""
Geschrieben am 08.04.2021 2021-04-08 | Aktualisiert am 27.05.2021

"Noch mehr Pizza ... !"
Geschrieben am 07.04.2021 2021-04-07 | Aktualisiert am 07.04.2021

"Lockdown Stories - Ostern 2021: Das erste Menü"
Geschrieben am 07.04.2021 2021-04-07

"Mehr Schatten als Licht – heute. Aber satt wird man schon."
Geschrieben am 06.04.2021 2021-04-06 | Aktualisiert am 06.04.2021

"Joyeuses Paques!"
Geschrieben am 05.04.2021 2021-04-05 | Aktualisiert am 06.04.2021

"Sonniger Osterspaziergang und fast ein wenig Normalität"
Geschrieben am 05.04.2021 2021-04-05 | Aktualisiert am 05.04.2021

"Lockdown Chronicles: Wie der nahe Osten das nahe Ostern rettete…"
Geschrieben am 04.04.2021 2021-04-04 | Aktualisiert am 05.04.2021

Das von Julia und Axel Bode betriebene Restaurant hat sich vor allem als Ort für Weinliebhaber einen Namen gemacht. Obwohl wir bisher noch nicht dort waren, ist es mir namentlich das erste Mal über den Weg gelaufen, als es gemeinsam mit unserem Kölner Wohnzimmer, „Essers Gasthaus“, als Gerolsteiner Wineplace ausgezeichnet wurde.
Den Schwerpunkt legt man dabei auf biodynamisch, biologisch und naturnah hergestellte Weine.
So ist es also kein Wunder, dass im Ostermenü auch eine Flasche Wein inkludiert ist, wobei man zwischen einem Grünen Veltliner oder einer Rotweincuvée vom ungarischen Weingut des burgenländischen Winzers Franz Reinhard Weninger wählen kann. Außerdem greifen wir auch noch bei einem Pinot Blanc vom Weingut Birgit Braunstein vom Neusiedler See zu, der uns auch das Abendessen sehr gut begleiten wird.
Für das Ostermenü bietet der „Witwenball“ ein Dreigang-Menü an, das wahlweise mit Fleisch-Hauptgang oder vegetarischer Alternative geordert werden kann. Für 2 Personen kostet das Paket 95 Euro bzw. 85 Euro, wenn man, wie wir beide Versionen bestellt.
Obwohl die meisten Zutaten vakuumiert sind, werden sie, anders als bei den meisten anderen, nicht im Wasserbad, sondern direkt im Topf erwärmt.
Bevor wir damit aber loslegen, starten wir zunächst mit der Focaccia, die von aufgeschäumter und damit luftig leichter Bärlauchbutter begleitet ist. Dazu gibt es fermentierte und sehr geschmacksintensive Rote Bete.
Das Gartenkräutersüppchen ist sehr fein und aromatisch abgestimmt. Als Einlage dienen Nordseekrabben, die man bei einem Fischhändler bezieht, wo sie auch tatsächlich gepult werden und nicht einmal quer über den Kontinent, darüber hinaus und wieder zurück geschippert werden. Da wir auch eine Veggie-Version bestellen, geht man natürlich davon aus, dass dies auch auf die Suppe zutreffen muss und daher gibt es dazu kleine Croutons. Tatsächlich hat mich aber vor allem der Veggie-Hauptgang interessiert. So muss der Gemahl seine Krabben mit mir teilen und ich spendiere ihm dafür die Hälfte meiner Croutons. Mit beiden Einlagen macht sich die Suppe gleich noch mal so gut.
Es ist Ostern und da kommt auch das „Witwenball“-Menü im Fleischgang nicht ohne Lamm aus. Hier ist es der Kamm vom Bentheimer Lamm, ein schön fettdurchzogenes Stück, das sich hervorragend zum Schmoren eignet. Und in der Tat lassen sich die Fasern mit Leichtigkeit lösen, so zart ist es. Das Fleisch ist kräftig gewürzt, was den prägnanten Eigengeschmack noch einmal zusätzlich nach vorne hebt. Dazu gibt es ein buntes Gemüse aus Zuckererbsen, Kohlrabi, Spargel und Karotte. Das Kartoffelpüree erhält seine beeindruckend grüne Farbe vermutlich durch Bärlauch oder andere Kräuter. In jedem Fall geben sie dem Püree auch geschmacklich einen Extra-Kick. Eine schöne Idee ist auch das Rhabarber-Chutney, das einen fruchtig-säuerlichen, aber gleichzeitig auch würzigen Touch beisteuert. Ein wirklich ausgezeichneter Hauptgang.
Beim Lesen des Menüs lachte mich vor allem der Morchelsud zu den Gnocchi in der vegetarischen Alternative an. Der fällt nicht ganz so prägnant aus, wie ich mir das eigentlich gewünscht hätte. Aber dennoch bin auch ich mit meinem Gericht zufrieden. Die Gnocchi werden angebraten und sobald sie leicht gebräunt sind, wird das Frühlingsgemüse, hier noch ergänzt mit grünem Spargel, mitsamt der Sauce dazu gegeben. Auch wenn ich natürlich keine frischen Morcheln erwartet habe und mir klar ist, dass die Sauce aus getrockneten Pilzen gezogen wurde, hätte ich nichts gegen einen etwas cremigeren und markanteren Geschmack gehabt. Aber trotzdem ist das ein sehr befriedigender Gang.
Den Abschluss liefert im Glas eine großzügige Portion einer Panna Cotta. Salzkaramell-Liebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Und damit es nicht zu eindimensional bleibt, gibt es als Topping noch ein Birnenragout und auch Crumble, diesmal etwas kräftiger Art durch Nussbutter, dürfen nicht fehlen. Ein runder und gelungener Abschluss.
Das Ostermenü des „Witwenball“-Teams hat deutlich gezeigt, dass man dorthin nicht nur wegen der Weinkompetenz gehen sollte. Auch das Essen hat uns gut gefallen. Und wenn man sieht, wie fantasievoll und kreativ man die Lockdown-Zeit überbrückt, steigt der Charme-Faktor gleich noch mal. So bietet man zum Beispiel regelmäßig Lunch-Boxen mit fünf bereits vorbereiteten und eingeweckten vegetarischen Gerichten an. So hat man quasi für fast eine komplette Woche bereits fertige Gerichte für gerade mal 30 Euro. Und auch, dass man den kompletten Umsatz eines Wiener Schnitzel-Take Aways den Mitarbeitern zur Aufstockung ihres Kurzarbeitergeldes spendiert, verdient mehr als nur Respekt.
Wenn wir also unseren nächsten Hamburg-Trip mit Übernachtung planen (so es denn irgendwann in diesem Leben doch noch mal möglich sein sollte), kommt der „Witwenball“ mit auf die To Do-Liste. Versprochen.
#supportyourlocalrestaurants
Bericht wie immer auch auf meinem Blog: http://tischnotizen.de/witwenball-hamburg/