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Ambiente: Unten wird gekocht und läuft der "to go"-Betrieb; hier sieht es wie in jedem Asia-Imbiss aus was nicht weiter stört. Im ersten Obergeschoss finden bis zu dreißig Personen Platze; behindert sollte allerdings kein Gast sein, denn die Treppe ist eng und steil. Meine im Rollstuhl sitzende Enkelin könnte also schon mal nicht mit. Die Einrichtung im Gastraum wirkt selbst für eine Brasserie mehr als billig; Stühle wie hier habe ich schon in Baumärkten für elf Euro das Stück und noch weniger gesehen, viel besser sind die kleinen Tische auch nicht. So elend wie die Bestuhlung aussieht sitzt man auch darauf; ich, untenrum nicht schlecht gepolstert, hatte bereits nach zehn Minuten erste Sitzbeschwerden. Hätte ich nicht schon bestellt gehabt wäre ich wieder gegangen. An Japan erinnert hier nichts, allenfalls die Essstäbchen auf den Tischen. An den Wänden ein Abklatsch eines mittelalterlichen französischen Gobelins (billigstes Imitat) sowie vierzehn oder fünfzehn Abbildungen von französischen Gassen und Plätzen (entweder kolorierte Linol- oder Holzschnitte). Recht hübsch und in "moderner Aufhängung" (jeweils mit Klammer und Anglerschnur, früher auch als "Silk" bekannt, an einer Wandschiene befestigt). Wendet man den Blick von diesen Exponaten ab und den Fenstern zu, könnte man (zumindest ich) schon gleich wieder das arme Tier kriegen. Der Blick geht auf die schmucklose und absolut nichtssagende Fassade des gegenüberliegenden Restaurants "Tbilissi" (wer die Fröschengasse kennt weiß wie schmal es da zugeht) und dazu derzeit noch auf ein Baugerüst, da an der Fassade der Brasserie wohl irgendwelche Verschönerungs-oder Instandsetzungsarbeiten vorgenommen werden sollen. Hatten die werktätigen Massen heute Ruhetag? Auf dem Gerüst war niemand; ich hätte mir auch ungern beim Essen durchs Fenster zuschauen lassen. Alles in allem sieht es hier mehr als traurig aus; hier wird seitens der Betreiber am falschen Ende gespart, wohlfühlen kann sich in diesem Raum sicher niemand. Es tut mir wirklich leid, aber mehr als eineinhalb Sterne kann ich für das Ambiente beim besten Willen nicht vergeben.
Sauberkeit: Auf den ersten Blick wirkte alles auf mich sehr sauber. Bis ich das Geländer angefasst habe:es war klebrig (Schweiß? Verschüttete Getränke? Normalschmutz?) und versifft. Meister Proper, Ihr Einsatz bitte! Bis der Meister verrichteter Dinge wieder abgezogen ist mag ich nicht mehr als äußerstenfalls drei Sterne für die Sauberkeit geben.
Service: Ein japanischer Koch sowie eine junge Frau und ein junger Mann, beides Landsleute (im Gegensatz zum Koch wohl eher Studenten von der hiesigen Uni, der HTW oder der Musikhochschule). Freundlich, aufmerksam, fleißig; mit mir als einzigem Gast hatten die drei allerdings auch nicht unbedingt viel zu tun. Vier Sterne trotzdem; ich kann mir vorstellen, dass der Service auch bei stärkerem Gästeaufkommen funktioniert.
Essen: Es gibt ein täglich wechselndes Mittagsgericht (Mo - Fr: EUR 11,50, Sa: EUR 12,50) jeweils mit Suppe, Hauptgericht und Dessert. Ich wollte mir allerdings etwas aus der Speisekarte aussuchen. Die Karte weist nicht viele Gerichte auf; den grössten Raum nehmen hier Sushi, Sashimi und Co. ein. In diesem Bereich findet man zu jeder Position die deutsche Bezeichnung und dazu neben der Originalbezeichnung in japanischer Schrift auch diese Bezeichnung in Lautschrift. Durchgängig ist dies allerdings nicht; so fehlen bei etlichen Hauptgerichten, so auch bei dem von mir gewählten, die phonetische Bezeichnung. Ich ließ mir bei Aufnahme der Bestellung den japanischen Namen sagen; ich hätte ihn direkt aufschreiben sollen, denn ich habe ihn glatt vergessen, sorry.
Bestellt habe ich Miso-Suppe (EUR 4,90) und als Hauptgericht "Gebratene Meeresfrüchte mit Sojasauce" für EUR 23,00; die Reisbeilage kostete EUR 2,00 extra. Dazu ein Ur-Pils (0,3l für EUR 2,70) Als Gruß aus der Küche kam ein Schälchen mit eingelegtem Gemüse, vorwiegend Kimchi-Kohl und insgesamt sehr sauer und scharf! Die Miso-Suppe war eine Offenbarung; eine bessere Miso-Suppe habe ich im Stadtgebiet Saarbrücken noch nie und nirgendwo bekommen. Schon als die junge Servicedame vor mir den Deckel von der kleinen Suppenschüssel nahm, roch die Suppe sofort unbeschreiblich gut; der Geruch füllte fast den ganzen (kleinen) Raum. Sie war mild, dabei aber durchaus würzig; die Einlagen an Gemüsen und Algen waren hauchdünn geschnitten wobei die Gemüsescheibchen und -streifchen durchaus noch Biss hatten. Handwerklich eine absolute Meisterleistung. Schade nur, dass die Suppenschüssel aus knallrotem billigem Plastik bestand; im Restaurant Hashimoto wäre sie sicher aus dünnem japanischen Porzellan gewesen.
Das Hauptgericht war sehr ansprechend angerichtet; neben den Meeresbewohnern Loup de Mer, Lachs, Butterfisch, Riesengarnelen und Jakobsmuschel fand sich auch Zander. Hoppla, schwimmt dieser Süßwasserfisch etwa in der japanischen See? Doch wohl eher nicht, gegessen habe ich ihn trotzdem, obwohl mir hier als weiterer Meeresbewohner ein Vertreter aus der Gattung der Kopffüßler anstelle des "untergejubelten" Zanders lieber gewesen wäre.Neben einem Schüsselchen mit dem Beilagenreis gab es noch ein weiteres Schüsselchen mit eingelegtem Gemüse. Etwa das gleiche Gemüse wie der Küchengruß? Weit gefehlt; dieses Gemüse war weitaus weniger scharf und nur leicht säuerlich, aber genau wie der Küchengruß sehr schmackhaft. Die Fische kamen jeweils in großen Tranchen und waren trotz unterschiedlicher Garzeiten absolut und ausnahmslos auf den Punkt gegart, perfekt gewürzt und schmeckten wirklich vorzüglich. Dies galt auch für die in dünne Blätter geschnittene Jakobsmuschel (frisch und sehr angenehm nussig) sowie für die beiden innen noch leicht glasigen Riesengarnelen. Insgesamt eine wirklich sehr gute Wahl! Ehe ich es vergesse: Die Brasserie Hashimoto bietet auch ein bis zweimal pro Monat (Sonntags ab 14 Uhr) "Japanische Kochkurse bei Hashimoto" an; nach eigener Aussage liegen die Preise bei ca. 80 Euro incl. Getränke.
Für den Bereich "Essen" vergebe ich gut gemeinte vier Sterne. Wäre der Zander nicht gewesen hätten es sogar viereinhalb werden können.
Preis-/Leistung: Beim Studium der Speisekarte schienen mir die aufgerufenen Preise mit Ausnahme der Mittagstischpreise doch etwas zu hoch. Als ich das von mir Bestellte auf dem Tisch hatte und vor allem nach dem Essen halte ich die Preise für vertretbar.
Fazit: Mit dem Essen war ich wirklich sehr zufrieden; angesichts des hier vorgefundenen Ambiente werde ich es aber doch lieber bei diesem einen Besuch belassen. Will ich wieder einmal gut japanisch essen, gehe ich gleich ins "Restaurant Hashimoto" sprich zur großen Schwester und damit nicht zum Schmittchen sondern zum Schmitt. In angenehmer Umgebung gibt es dort z.B. am Teppan Tisch (Kochtisch) das Menü "Oribe" für EUR 59,00 oder das Menü "Shino" für EUR 50,00; alles wird direkt am Tisch auf dem Teppangrill zubereitet.. Ganz Neugierige nehmen am Waschoku Tisch (Normaltisch) Platz und bestellen als Überraschungsmenü " das Menü "Chef" (EUR 50,00 für 6 Gänge, EUR 60,00 für 7 Gänge); hier sucht der Küchenchef persönlich die Speisen, die Zutaten und die Speisenfolge aus.
Zum Essen kann ich die "Brasserie Hashimoto" durchaus empfehlen, insgesamt (Ambiente, Sauberkeit) jedoch nicht.