"Die Freuden und späteren Leiden des jungen Wörthers"
Geschrieben am 16.09.2021 2021-09-16 | Aktualisiert am 17.09.2021

"Ordentlicher Grieche mit einem sehr guten Service"
Geschrieben am 16.09.2021 2021-09-16

"Weniger wäre mehr"
Geschrieben am 16.09.2021 2021-09-16 | Aktualisiert am 16.09.2021

"Beste Lage in Strandnähe, schöne Außensitzplätze."
Geschrieben am 16.09.2021 2021-09-16

"Der "Orient" jetzt auch in der Innenstadt"
Geschrieben am 16.09.2021 2021-09-16

"Eine Pizza die in uns nicht das große muss ich haben auslöste"
Geschrieben am 15.09.2021 2021-09-15 | Aktualisiert am 16.09.2021

"gut Bürgerlich"
Geschrieben am 15.09.2021 2021-09-15

"Running Sushi"
Geschrieben am 15.09.2021 2021-09-15

"Frische, leckere Fischbrötchen-aber das beste ist der Lachsdöner im hauseigenen Bistro"
Geschrieben am 15.09.2021 2021-09-15 | Aktualisiert am 15.09.2021

"Junge Frauenpower für den alten Gemmel ?"
Geschrieben am 15.09.2021 2021-09-15 | Aktualisiert am 15.09.2021

"Wegen Umbauarbeiten bis auf weiteres nur Lieferdienst"
Geschrieben am 15.09.2021 2021-09-15

"Mitten in der kleinen Fußgängerzone - Eis top, Pizza top, Pasta solala"
Geschrieben am 15.09.2021 2021-09-15

"Dritte und letzte Seezunge"
Geschrieben am 14.09.2021 2021-09-14

"Sehr unzufrieden, nicht empfehlenswert!"
Geschrieben am 14.09.2021 2021-09-14

"Wir waren hier schon besseres gewohnt"
Geschrieben am 14.09.2021 2021-09-14 | Aktualisiert am 14.09.2021

"Herzhafte Speisen, einladender Biergarten"
Geschrieben am 14.09.2021 2021-09-14

"Lecker Essen"
Geschrieben am 14.09.2021 2021-09-14

"Sind sehr enttäuscht"
Geschrieben am 14.09.2021 2021-09-14

"Nach wie vor kann man hier gut Essen"
Geschrieben am 14.09.2021 2021-09-14

"Herzhaft oder Süß-das ist hier die Frage"
Geschrieben am 13.09.2021 2021-09-13

"(Leider) nur eine Kleinigkeit zum Mittag – aber die war gut!"
Geschrieben am 13.09.2021 2021-09-13 | Aktualisiert am 13.09.2021

"Erfreuliches Überraschungsmenü!"
Geschrieben am 13.09.2021 2021-09-13

"Unglaubliches Benehmen"
Geschrieben am 13.09.2021 2021-09-13 | Aktualisiert am 13.09.2021

"L’AMOUR - LE PLAISIR - LE MOISSONNIER (Liebe – Genuss - Moissonnier)"
Geschrieben am 12.09.2021 2021-09-12 | Aktualisiert am 12.09.2021

"Sashimi, Sushi, Saarvoir-vivre! Oder: wie uns ein japanischer Rohfischexperte einen genussvollen Sommerabend in Saarbrücken bescherte"
Geschrieben am 12.09.2021 2021-09-12

Das Yangda im Karlsruher Stadtteil Dammerstock ist ein herausragendes Beispiel dafür, dass man hinter den abweisendsten Fassaden der nüchternsten Sportvereinsheime die schönsten Überraschungen erleben kann. Man kann dem F. C. Südstern nur dazu gratulieren, sich eine der drei Filialen des Karlsruher Yangda-Imperiums als Pächter angelacht zu haben.
Pandemiebedingt war es fast zwei Jahre her, dass meine Frau und ich dort gegessen hatten. Kinder, wie die Zeit vergeht... Unter meinen damaligen Bericht hatte Jungwörther MarcO unter anderem geschrieben: „Klingt spannend, das Yangda. Besuch ist vorgemerkt. Danke!“ Seitdem wollten MarcO und ich zusammen hin, dazu kam es aber nie, hauptsächlich wegen Corona, aber auch weil sich immer wieder andere Restaurants auf der gemeinsamen to-eat-Liste vorbeidrängelten.
Eigentlich hatten wir ein Mittagessen zu viert geplant, doch Mme MarcO war wegen des in wenigen Tagen anstehenden familiären Großereignisses nicht pässlich genug, um ein gemeinsames Essen richtig genießen zu können. So trafen sich mal wieder „nur“ wir beiden Herren.
Erfreulicherweise war das Wetter trotz düsterer Warnungen und vielleicht zum letzten Mal in diesem Jahr gut genug, dass wir draußen auf dem Balkon sitzen konnten.
Von dort hat man einen weiten Blick über das Sportgelände (das Foto ist von 2017, so sonnig war es gestern dann doch nicht). Im Hintergrund drosch sich Tennisnachwuchs die Bälle um die Ohren, im Vordergrund lärmten später zwei Rasenmäher, deren Schalldämpfung leider nicht dem letzten Stand der Technik entsprach.
Nach Impfung und Kontaktdaten wurde nicht gefragt, möglich, dass momentan weder das eine noch das andere nötig ist, wenn man im Freien sitzt. Die zwischen drinnen und draußen oszillierende Bedienung war maskiert; ihre Frage nach Getränkewünschen bejahten wir mit stilechtem Tsingtao für den Kollegen und für mich mit erfrischendem Hoepfner Pils, dem man seine Alkoholfreiheit kaum anschmeckte (je 2,90).
Da es bereits halb zwei war (was aber nicht am längst verrenteten Schreiber dieser Zeilen lag), waren wir beide wirklich hungrig. Trotzdem nahmen wir uns Zeit, die umfängliche Karte gründlich zu studieren, zumal sie für einen von uns ja gänzlich neu war.
https://www.yangda-karlsruhe.de/speisenkarte
Sie deckt eine große Bandbreite kreuz und quer durch China ab und enthält die ganze Palette von verführerisch bis abschreckend - wie in vielen Ländern der Erde wird ja auch dort das soziale Gefüge dadurch zusammengehalten, dass man gemeinschaftlich Dinge verzehrt, die andernorts aus guten Gründen nicht auf dem Speiseplan stehen, ich sage nur Surströmming oder Andouillette. Dieses breite und für deutsche Chinarestaurants ungewöhnliche Angebot ist ein Grund dafür, dass im Yangda chinesische Gäste meist in der Überzahl sind.
Nach einigem Hin und Her, wobei wir der Versuchung widerstanden, die Verfolgung der Meeresflüchtensuppe aufzunehmen, einigten wir uns schließlich auf drei Gerichte zum Teilen.
Der zweimal gebratenen Schweinebauch mit Zwiebeln und Paprika (8,90) war ganz dünn geschnitten, knusprig und trotzdem zart. Die Gemüse noch knackig, aber doch so weit gegart, dass die reichlich vorhandenen Zwiebeln keine zwiebeligen Nebenwirkungen im Gedärm auslösten.
Das Hühnerfleisch nach Gong-Bao Art (10,90) war eine leicht süße und ziemlich scharfe Angelegenheit mit Sichuanpfeffer, getrockneten Chilis, Erdnüssen und mehr oder weniger durchgeschmorten Frühlingszwiebeln. Die Chilis waren wohl eher zur Würzung gedacht als zum Mitessen, jedenfalls brauchte man für sie sehr gute Zähne und hohe Scoville-Resistenz.
Schließlich des Kreuzkümmel-Lammfleisch (11,90), seit eh und je mein Yangda-Favorit, für mich der Inbegriff des Soul Foods, indem es sich mit öliger Schärfe wohlig an die Mageninnenwand schmiegt und Endorphine triggert. Seit wir das Yangda frequentieren, bestelle ich das bestimmt jedes zweite Mal.
Dass wir das Richtige ausgesucht haben mussten, konnte man daran erkennen, dass praktisch nichts übrigblieb außer den erwähnten harten Chilischoten. Am meisten gefreut hat mich dann aber doch, dass es meinem linksrheinischen Mitesser ebenso gut gefallen hat wie mir, selbst das ziemlich ungewöhnliche Lamm. Nichts ist unangenehmer, als jemandem in ein Restaurant zu locken, wo es ihm dann nicht schmeckt. Immer wieder vor sich hingemurmeltes Lob samt dem dazu passenden, verzückten Gesichtsausdruck bewiesen das genaue Gegenteil, und es zeigte sich mal wieder, dass gerade beim Essen gemeinsame Freude doppelte bis dreifache Freude ist.
Ebenso wie die Filiale in der Kaiserstraße liegt das Restaurant im ersten Stock und ist unerreichbar für Rollstuhlfahrer. Die Toiletten im Erdgeschoss werden auch von den Sportlern genutzt, haben schon bessere Tage gesehen, sind aber sauber. Der Service war zügig und geprägt von chinesischer Sachlichkeit, was mir angenehmer ist als aufgesetzte Freundlichkeit; dass dem Tsingtaotrinker das zweite Bier ohne Glas vorgesetzt wurde, trug er mit Fassung.
Die Rechnung wurde brüderlich geteilt; nicht enthalten waren ein paar Portionen, die wir nach Hause trugen, zum Beispiel das von mir (und hoffentlich jetzt auch von MarcO*)) sehr geschätzte Mapu Tofu.
_________________________________
*) Dazu mehr in den Kommentaren