Allgemein
Das Tschaikowski-Eck befand sich eine ganze Weile im Umbau, jetzt hat das Kiez wieder eine neue Kneipe. Etwas außerhalb von Zentral-Pankow gelegen befindet sich jetzt wieder ein Ort, wo man hingehen möchte. Nachdem das "Majakowski" dicht gemacht hatte, war auch die letzte annehmbare Örtlichkeit verschwunden, ein übler Italiener, die Bismarck-kneipe mit dem schlechtgelauntesten Kellner der Welt und einige andere gastronomische Einrichtungen der Gegend konnten nicht wirklich überzeugen. Und auch wenn das Deppen-Apostroph nichts Gutes verheißt: Hier gehe ich gerne ein zweites Mal hin.
Essen
Die Kneipe hat nur abends geöffnet, eingerichtet ist sie wie eine altberliner Lokalität, mit Holztresen, Holzverkleidung und schönem Holzfusßboden. Entsprechend bietet man auch eher eine Berliner Küche an, durchsetzt von ein wenig amerikanischen und deutschen Gerichten. Z.B. gab es als, wir hier waren Spare-Ribs. Die Bar lädt zum Trinken ein (Guiness vom Fass), ein Saal bietet Räumlichkeiten für Feiern, der Billardtisch bietet ein ideales Ambiente für das abendliche Besäufnis. Die Preise sind bezahlbar.
Service
Über den Service kann man sich nicht beschweren, er muss ein wenig zwischen den Räumen hin und her gondeln, aber das ist so in Ordnung. Die Tische verstecken sich in gemütlichen Ecken und so verteilen sich die Gäste ordentlich im Raum. Eine nette Überraschung bietet der überdurchschnittliche Toiletten-Komfort.
Und sonst?
Des Weiteren gibt es eine Kleinkunstbühne, die regelmäßig für Konzerte und Veranstaltungen genutzt wird. Eine fast schon ideale Kneipe für das Kiez.
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Das Tschaikowski-Eck befand sich eine ganze Weile im Umbau, jetzt hat das Kiez wieder eine neue Kneipe. Etwas außerhalb von Zentral-Pankow gelegen befindet sich jetzt wieder ein Ort, wo man hingehen möchte. Nachdem das "Majakowski" dicht gemacht hatte, war auch die letzte annehmbare Örtlichkeit verschwunden, ein übler Italiener, die Bismarck-kneipe mit dem schlechtgelauntesten Kellner der Welt und einige andere gastronomische Einrichtungen der Gegend konnten nicht wirklich überzeugen. Und auch wenn das Deppen-Apostroph nichts Gutes verheißt: Hier gehe ich gerne ein... mehr lesen
Allgemein
Ich bremse scharf und hoffe, dass niemand hinter mir fährt. Wäre auch eher ungewöhnlich, denke ich, schließlich ist das hier das Havelland, es ist Samstag und die Gegend zeichnet sich eher durch eine Menschenleere aus. Immerhin scheint es hier so etwas wie Zivilisation zu geben, denn ein Schild verweist auf ein Museumscafé und darauf, dass es geöffnet hat. Nun ja, da wo ein Museumscafé ist, kann ein Museum nicht weit sein und tatsächlich entdecken wir recht schnell ein Spielzeugmuseum - wo aber ist das Café? Es schließt sich eine kleine Suchaktion an, die uns vor das Schloss Klessen führt, einen Brandenburger Kleinod. Wir durchstreifen das Gelände und werden letztlich in einem der Nebengebäude fündig, wo einige Sachen zum Verkauf stehen, aber kein Schild auf etwas Essbares verweist. Aber - unsere guten Nasen haben uns nicht getäuscht und so ergibt ein kurzer Dialog, dass es Himbeer- und Käsekuchen gibt. Ein Durchgang führt in den Schlossgarten, den man gegen Gebühr betreten darf, in den man sich aber für eine Tasse Kaffee auch setzen darf.
Essen
Kuchen und Kaffee sind so spektakulär wie das Ambiente dieses Brandenburger Landschlosses, das eigentlich niemand kennt, und seines Gartens. Der Kuchen ist hausgemacht, den Kaffee kann man auch in einer Mitropa-Kanne bekommen, was aber alles irgendwie hierher passt. Der Preis rechtfertigt jede Pause an diesem Ort. Mehr gibt es hier wahrscheinlich nicht und so muss man auch nicht lange auswählen.
Service
Die Servicekraft, die hier alles betreut ist flink und freut sich darüber, dass noch Säsonggg sei und die Vizechefin ruft zwischendurch an, um mal zu fragen, ob noch alles in Ordnung ist. Es gibt auch Sitzkissen und decken, aber die Ecke, in der wir sitzen können, ist gemütlich warm und windgeschützt, so dass es sich tatsächlich gelohnt hat, dem Rat der Bedienung gefolgt zu sein.
Und sonst?
Ein herrlicher Ort bei herrlichem Licht, schade, dass es hier sonst nichts gibt, was einen länger verweilen lässt. Leider macht das Café im Winter zu, wir freuen uns aber auf ein Wiedersehen.
Allgemein
Ich bremse scharf und hoffe, dass niemand hinter mir fährt. Wäre auch eher ungewöhnlich, denke ich, schließlich ist das hier das Havelland, es ist Samstag und die Gegend zeichnet sich eher durch eine Menschenleere aus. Immerhin scheint es hier so etwas wie Zivilisation zu geben, denn ein Schild verweist auf ein Museumscafé und darauf, dass es geöffnet hat. Nun ja, da wo ein Museumscafé ist, kann ein Museum nicht weit sein und tatsächlich entdecken wir recht schnell ein Spielzeugmuseum -... mehr lesen
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Am vorletzten Tag der Buga hat es uns noch einmal ins Brandenburgische hinausgezogen. Ein wenig abseits von den Orten, die man normalerweise besuchen würde, liegt Stölln, bekannt durch Otto Lilienthal, den ersten Flughafen der Welt und natürlich einer IL-62, die hier mitten in der Pampa steht. Obwohl es einigermaßen kalt geworden ist, hatten wir einen herrlich sonnigen Tag, der uns quer über die gefürchtete Brandenburger Landstraße irgendwo ins nirgendwo führte.
Essen
Das Restaurant ist eines der eher wenigen, die wir auf unserem Weg entdeckt haben. In Stölln selbst gibt es noch das „Storchennest“, das sich unweit des Flugplatzes/Fliegerparks befindet.
Man betritt ein Lokal, so wie man es nicht anders auf dem Brandenburger Land erwarten würde. Zwei kleinere Räume, einer davon mit Tresen und ein Veranstaltungssaal mit Bühne bilden ein Kleinod der ländliche-dörflichen Unterhaltungskultur. Während die Barräumlichkeiten braun getäfelt sind und diverse Memorabilia von Otto Lilienthal beinhalten, ist der Saal groß und hell und unter der Decke hängt ein nachgebauter Flugapparat. Im Sommer öffnet draußen noch einen Biergarten. Die Speisekarte enthält knapp 20 unterschiedliche Gerichte, ein Viertel davon vegetarisch, was für das Restaurant spricht. Gute Brandenburger Landküche mit dem Anspruch, einen großen Teil selbst zuzubereiten und auf Convinience-Produkte zu verzichten erwarten einen hier. Die Kartoffelpuffer mit selbstgemachten Quark hätte ich nicht besser hinbekommen, ein wenig länger den Salat abtropfen zu lassen ist das einzige, was ich zu bemängeln hätte. Auch alles andere Bestellte wird gelobt bzw. sieht gut aus auf den anderen Tischen. Zwei Tagesgerichte runden das Angebot ab.
Service
Obwohl das Restaurant gut besucht ist, werden wir schnell und aufmerksam bedient. Die Servicekraft ist fit und bekommt alles mit, verbreitet gute Laune und ist den Gästen zugewandt. Das ist nicht immer so auf dem Land und deswegen sind wir gerne hier.
Und sonst?
Führt uns unser Ausflug weiter auf das Buga-Gelände, das einigermaßen enttäuschend ist. Dafür hätte es sich nicht gelohnt, hierher zu kommen. Schade, aber wie bereits mehrfach geschrieben: Die Buga hier in diese Region zu holen war eine tolle und absolut richtige Idee, Verlust hin oder her. Trotz der mäßigen Gartenpracht gibt es einige Sehenswürdigkeiten: Vor dem Fliegerpark gibt es einen seltsamen Garten mit nachgebautem Fernsehturm zu besichtigen, ein Antiquariat lädt zum Stöbern ein, man kann Segelflugzeugen bei der Landung zusehen und es gibt noch die „Lady Agnes“, eine ausgewachsene IL 62 zu besichtigen - nebst Kurzfilm über die spektakuläre Landung dieser ehemaligen Interflug-Maschine auf dem Brandenburger Sand. Wahnsinn! Wer noch Lust auf mehr hat, kann einen Spaziergang durch die Rauhener Berge unternehmen oder wie wir noch mehr Zeit beim durch-die-ländliche-Idylle-fahren vergeuden. Die Sonne scheint und das Licht ist herrlich und die Kraniche zieht es heute zurück in den Süden.
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Am vorletzten Tag der Buga hat es uns noch einmal ins Brandenburgische hinausgezogen. Ein wenig abseits von den Orten, die man normalerweise besuchen würde, liegt Stölln, bekannt durch Otto Lilienthal, den ersten Flughafen der Welt und natürlich einer IL-62, die hier mitten in der Pampa steht. Obwohl es einigermaßen kalt geworden ist, hatten wir einen herrlich sonnigen Tag, der uns quer über die gefürchtete Brandenburger Landstraße irgendwo ins nirgendwo führte.
Essen
Das Restaurant ist eines der eher wenigen, die wir auf unserem... mehr lesen
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Das Blumencafé liegt an der Schönhauser Allee. Außen ist es unschwer an den Strohballen zu erkennen, die aber eher die Sinne verwirren, da es innen blumiger und kaffeelastiger zugeht, als man von außen vermutet. Frische, faire Küche und Ästhetik, dass ist es, worum es den Betreibern geht und was sich als Anspruch auch in der Karte wiederfindet. Der Name Blumencafé kommt übrigens vom angrenzenden Blumenladen. Und wer es noch skurriler mag: Zwei Papageien flattern hier lautstark kreischend durch die Gegend, während nebenan auf dem Sofa die Hauskatze schlummert. Das sonstige Interieur ist ein Sammelsurium der vergangenen Jahrhunderte.
Essen
Es gibt Quiche. Dazu einige andere Gerichte, Salat, Kaffee und Kuchen, Suppe, hippe Getränke aus der Großstadt - alles wird frisch zubereitet und schmeckt: SUPERLECKER. Ich weiß auch nicht, was man hier sonst erwarten soll. Immerhin ist das Ambiente mondän und wirkt wie die Verwirklichung eines Traums und deshalb wird man sich wohl kaum denselben durch schlechtes Essen kaputt machen.
Service
Der Service ist aufmerksam und seriös, schließlich werde ich auch vom Chef höchstpersönlich bedient, wie ich der anschließenden Rechnung entnehmen kann.
Und sonst?
Bleibt ein denkwürdiger Nachmittag in einem sehenswerten Café, zumindest für all diejenigen, die auf das seltsame, komische, lebenslustige stehen. Und natürlich die Hoffnung, dass jemand das Bezirksamt davon abhält auf bekloppte Ideen wie Hygieneprüfungen zu kommen.
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Das Blumencafé liegt an der Schönhauser Allee. Außen ist es unschwer an den Strohballen zu erkennen, die aber eher die Sinne verwirren, da es innen blumiger und kaffeelastiger zugeht, als man von außen vermutet. Frische, faire Küche und Ästhetik, dass ist es, worum es den Betreibern geht und was sich als Anspruch auch in der Karte wiederfindet. Der Name Blumencafé kommt übrigens vom angrenzenden Blumenladen. Und wer es noch skurriler mag: Zwei Papageien flattern hier lautstark kreischend durch die Gegend,... mehr lesen
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Nach einer Unzahl guter Restaurants in den letzten Monaten hatte ich schon fast die Hoffnung aufgegeben, mal wieder ein schlechtes zu erwischen. Aber - irgendwann kommt der Tag der Wahrheit und manchmal sind es so Kleinigkeiten, die zusammen kommen und ein schales Gesamtbild entstehen lassen.
Das „Petrocelli“ liegt in Berlin-Mitte an der Torstraße und doch etwas abseits vom großen Trubel. Vor einigen Jahren bin ich hier sorglos suchend durch die Gegend gestolpert. Nebenan befanden sich zwei höherklassige Restaurants, die aber damals weder meiner Preisklasse noch meinem Geschmacksverständnis entsprachen. Also wählte ich den Italiener. Der erste Eindruck war ein großartiger, sodass wir heute zum vierten Mal hier waren, auch wenn zwischendurch bereits einige Jahre vergangen sind. Damals war es eine gekonnte, auf den Punkt wohlschmeckende italienische Küche, die mich zum Wiederkommen veranlasste und von der mich die gehobenen, aber sich immer noch im Mittelfeld bewegenden Preise nicht abschrecken konnten. Und heute?
Wir werden zuerst freundlich begrüßt („Setzen Sie sich, wohin Sie möchten.“) und suchen uns einen Platz im nur mäßig gefüllten Restaurant, allerdings nur für kurze Zeit. Schnell ist der Kellner wieder da und vertreibt uns, irgendwie sei der Platz doch reserviert. Kein Problem für uns, aber bis wir das Restaurant wieder verlassen, werden unsere alten Plätze nicht besetzt. Um ehrlich zu sein hat wohl der Chef, der am Nachbartisch residiert, keine Lust darauf, dass jemand neben ihm sitzt. Was ist das für ein Gastgeber? Das fängt ja gut an, denke ich.
Essen
Das Essen versteckt sich in einer verzweifelt großen Karte, die heute auch noch drei beidseitig handbeschriebene Extra-Karten beinhaltet. Schnell kommt ein Gruß aus der Küche, genauso groß wie der, den ich alleine bekomme und wird zwischen uns in die Mitte gestellt. Geschmacklich ist die Bruschetta immer noch super. Das übrige Essen ist ebenfalls sehr schnell am Platz. Den Salat kann man essen, die Penne Al‘Arrabiata schmeckt eher nach Nudeln mit Tomatensauce. Nanu, was ist denn hier los? Ich bin mir eine ganze Weile unschlüssig, was ich denken soll. Ich erinnere mich an die Karte und daran, dass es zweimal Penne Al‘Arrabiata gab, eigentlich wollte ich die mit frischen Nudeln, na schön, habe ich wohl vergessen zu erwähnen. Aber so unspannende Penne Al‘Arrabiata habe ich wirklich lange nicht gegessen, wo ist die Schärfe? Und ich war doch schon mal hier und habe das Gleiche bestellt?
Service
Der Service ist sehr schnell, aber irgendwie auch unter Druck. Beim Abräumen frage ich dann nach: Waren die Nudeln hausgemacht? Nein, nein, bei der Penne ist das nicht so. Habe ich mich in der Karte verlesen, da standen doch zwei Versionen, frage ich mich innerlich. Aber Al‘Arrabiata ist doch eigentlich eher scharf, oder? Nein, das ist nur eine Tomatensauce, aber, wenn sie mir das gesagt hätten, hätte ich Ihnen auch noch Schärfe gebracht. - ? - Was mich wirklich stört in diesem Moment ist das Nichteingehen, auf das was ich sage. Meine Erwartungen sind enttäuscht worden und es ist dann wenig hilfreich, mir klarmachen zu wollen, dass die Verantwortung bei mir läge - der Service hätte ja auch nachfragen können, ob ich frische Nudeln oder nicht haben will (oder es hätte ihm jetzt klar werden müssen, dass die Karte sehr unübersichtlich ist) und ich habe wirklich noch nie so lasche Penne Al‘Arrabiata gegessen. Ich habe auch gar keine Lust, mich zu streiten und mit einem „Es tut mir leid, ich leite das an die Küche weiter, vielleicht war es auch unser Versehen“, wäre für mich wahrscheinlich alles aus der Welt geschafft. Aber so?
Vielleicht kann aber der Service gar nichts dafür, dass er so wenig auf uns eingehen kann. Ich habe den Eindruck, es breitet sich Panik aus, dass ich hier nachfrage. Dass kann an der Stimmung im Restaurant liegen, denn wir werden Zeuge davon, wie der Chef einen Angestellten nach Hause schickt. Das Nachhauseschicken und die vorherige Auseinandersetzung laufen so ab, dass es die Gäste gut mitbekommen, da es laut wird, alles gut sichtbar geschieht und Türen knallen - und es ist nicht die Servicekraft, die hier für den Radau sorgt. Egal, was Mitarbeiter machen, eine Klärung erfolgt unter vier Augen, so viel Chef muss man sein. Auch die zu laute italienische Dudelmusik, kann hier nichts übertönen.
Und sonst?
Natürlich ärgere ich mich hinterher und weiß, dass wir vermutlich nicht mehr zurückkommen werden. Es waren einfach zu viele Kleinigkeiten (wegschicken vom Platz, weil der Chef es so will, enttäuschte Erwartungen beim Essen, schlechte Kommunikation mit dem Service, ein Chef, der cholerisch mit seinen Angestellten umgeht) die hier zusammenkommen und ein gutes Glas Rotwein reicht einfach nicht. Wir haben vor allem keine Lust bei einem Chef zu essen, der so mit seinen Mitmenschen umgeht.
Wir lassen den Abend bei einem Spaziergang durch die Nacht ausklingen, und da gerade Berlin Art Week ist, haben sogar einige kleinere Galerien auf und Spaziergang und Rotwein sorgen dann wieder für eine - sorgenfreie - Bettschwere.
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Nach einer Unzahl guter Restaurants in den letzten Monaten hatte ich schon fast die Hoffnung aufgegeben, mal wieder ein schlechtes zu erwischen. Aber - irgendwann kommt der Tag der Wahrheit und manchmal sind es so Kleinigkeiten, die zusammen kommen und ein schales Gesamtbild entstehen lassen.
Das „Petrocelli“ liegt in Berlin-Mitte an der Torstraße und doch etwas abseits vom großen Trubel. Vor einigen Jahren bin ich hier sorglos suchend durch die Gegend gestolpert. Nebenan befanden sich zwei höherklassige Restaurants, die aber damals... mehr lesen
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Dagmar Konnopke und Waltraud Ziervogel scheinen nach 85 Jahren Imbisskultur ihre gastronomische Linie gefunden zu haben und ihr treu zu bleiben. Ganz auf die Menüdramaturgie setzend gelingt ihnen die Herstellung eines Geschmacksensembles aus einem Guss, noch pointierter, noch präziser.
Essen
Fulminant starten wir mit Pommes rot/weiß. Kaskaden von intensiven und bewusst reduzierten Kartoffeln brillieren virtuos und geschmacksintensiv auf dem Gaumen, kross und mit einem Hauch von Trüffel versehen, schmiegen sie sich in ihren Texturen an die Creme. Spuren von Estragon wirken hier nach, die herbal, leicht und gar nicht fett wirken. Diese Anmutung verbindet sich dann wiederum mit leichten Erdbeer- und Tomatentexturen, wobei die Frische im Vordergrund steht, zusätzlich abgerundet durch Säure und belebend in Szene gesetzt durch die Temperaturabstufung.
Der Imbiss bleibt sich jedoch treu und stellt den Hauptgang Currywurst in den Mittelpunkt, so wie es dem Meisterstück gebührt. Die herrlich fleischige Maße wird beherrscht durch eine tiefblutrote Sauce in der sich gekonnt scharfe, animalisch-pfeffrige Spitzen mit süßen, nussigen Nuancen von Trüffel, Schokolade und Vanille treffen, ohne jedoch zu dominieren. Hier wird ein wundervoll eingängiges wie selbstverständliches Gericht kredenzt. Bravo! Schnörkellos und ohne auf Details zu verzichten wird hier ein Kulinarikerlebnis zelebriert, eine Hommage an Berlin, seine Bewohner und Tim Raue.
Service
Die Dramaturgie des gastronomischen Erlebnisparks beginnt mit der Menübestellung rechts und endet mit der Essensausgabe links. Die Betreiber setzen hier auf nahtloses Teamwork, getragen durch Berliner Leichtigkeit, Moderne und dem Bestreben, den besten Service der Welt zu generieren. Charme und Integrität, Ankommen und Wohlfühlen sind die verbindenden und belebenden Elemente einer ausgereiften Idee.
Und sonst?
Zeitgemäße ausdrucksstarke Küche mit hoher Suchtgefahr!
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Dagmar Konnopke und Waltraud Ziervogel scheinen nach 85 Jahren Imbisskultur ihre gastronomische Linie gefunden zu haben und ihr treu zu bleiben. Ganz auf die Menüdramaturgie setzend gelingt ihnen die Herstellung eines Geschmacksensembles aus einem Guss, noch pointierter, noch präziser.
Essen
Fulminant starten wir mit Pommes rot/weiß. Kaskaden von intensiven und bewusst reduzierten Kartoffeln brillieren virtuos und geschmacksintensiv auf dem Gaumen, kross und mit einem Hauch von Trüffel versehen, schmiegen sie sich in ihren Texturen an die Creme. Spuren von Estragon wirken hier... mehr lesen
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Irgendwann gibt es bestimmt mal bei Jauch diese Frage: In welchem Gebäude fand die einzige Papstwahl auf deutschem Boden statt?
Antwortmöglichkeiten:
in einer Kirche
in einem Kaufhaus
in einem Kloster
in einem Rathaus
Was wir jedenfalls mit Sicherheit sagen können, ist, dass es in Konstanz am schönen Bodensee war. Der Bodensee besticht vor allem durch zwei Eigenschaften: Er ist groß und voller Wasser und außerdem gibt es Berge drumherum. Konstanz ist eine lebendige Stadt am Rand des Sees, die gerne von Touristen besucht wird und dank des Charmes ihrer Altstadt auch wirklich sehenswert ist.
In der Altstadt befindet sich auch Café/Restaurant/Bar Wessenberg, ein Name, der jeden Germanisten das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt, schließlich wird hier des Genitivs gehuldigt. Neben einem Innenraum gibt es auch einen Innenhof, der groß und geräumig und dank Sonnensegel lichtdurchflutet, aber nicht quälend lichtüberflutet ist.
Essen
Es gibt eine Speisekarte, die durch regelmäßige Tagesgerichte ergänzt wird. Das Gute an den Tagesgerichten, die es bis 15.00 Uhr gibt, ist, dass sie durchaus bezahlbar sind und eine Ofenkartoffel kann man durchaus einmal essen. ansonsten gibt es ein wenig Nudeln, ein wenig Maultaschen und - naja -auch das Rind darf nicht fehlen. Die Küche ist bürgerlich, ein wenig ist es natürlich auch Massenabfertigung, aber durchaus in Ordnung.
Service
Der Service ist hier flott, flott, flott, was bei der Größe bzw. Unübersichtlichkeit durchaus bewundernswert ist. Schnell, präzise, nett, so kann man das hier beschreiben.
Und sonst?
Die Auflösung ist natürlich Antwort b), das Konstanzer Kaufhaus, in dem die Kaufleute normalerweise ihre Waren verkauften steht direkt am Hafen und ist für jeden Touristen, der mit dem Schiff anreist sofort sichtbar. Noch viel spannender als dieser Fakt ist natürlich der Umstand, dass das Konzil, das letztlich mit der Papstwahl zum Erfolg geführt wurde, mehrere Jahre dauerte, sich über die bereits gewählten anderen zwei Päpste stellte und dass es das Konstanz des Mittelalters schaffte, einen Kongress mit mehreren tausend internationalen Gästen abzuhalten ohne das diese verhungerten. Vor allem: Auch die ärmere Bevölkerung litt nicht darunter, denn diese war normalerweise die erste, die nichts mehr zu essen hatte. Die Konstanzer Bürgerschaft versuchte dem mit Preisbindungen z.B. bei Eiern zu begegnen. Jeder war verpflichtet, Eier an jeden anderen zu verkaufen und notfalls zu einem festgesetzten Preis, so sicherte man im Mittelalter während des Konzils die Versorgung aller. Es macht natürlich Spaß durch die Konstanzer Gassen zu stapfen und diese Zeit ein wenig nachzuempfinden, gefreut hat uns aber auch, ein gutes Restaurant gefunden zu haben.
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Irgendwann gibt es bestimmt mal bei Jauch diese Frage: In welchem Gebäude fand die einzige Papstwahl auf deutschem Boden statt?
Antwortmöglichkeiten:
in einer Kirche
in einem Kaufhaus
in einem Kloster
in einem Rathaus
Was wir jedenfalls mit Sicherheit sagen können, ist, dass es in Konstanz am schönen Bodensee war. Der Bodensee besticht vor allem durch zwei Eigenschaften: Er ist groß und voller Wasser und außerdem gibt es Berge drumherum. Konstanz ist eine lebendige Stadt am Rand des Sees, die gerne von Touristen besucht wird und... mehr lesen
Allgemein
Wir befinden uns hier bei den Theaterleuten und von daher ist hier alles voll mit Lumpen und Ganoven. Das Theatercafé, das auf einer Terrasse gelegen ist, erhebt sich über das gemeine Volk, das sich unten im legendären italienischen Eiscafé sammelt und seine Eisbatzen mümmelt. Der Weg zum Café führt über eine Showtreppe und man wird - um schon mal ein wenig Abgrenzung zu betreiben - mit dem Hinweisschild „Ab hier kein Eis!!!“ begrüßt (Ausrufezeichen stehen hier aus dramatischen Gründen, um die Botschaft hervorzuheben).
Essen
„Ein Königreich für ein Pferd!“, rufe ich dem Ober hinterher, als er die Karte wieder von dannen trägt, die vor allem auf Kaffeetrinker ausgerichtet ist. Na gut, es gibt auch ein paar kleinere Gerichte, Salat, Ragout von Chamignons, zarte Putenbruststreifen mit Tunfischcreme und Delfinanteil, aber irgendwie muss man doch Bezug nehmen auf die Situation. Am Tresen suche ich mir ein Stück Kuchen aus, weil sich die Bedienung nicht erinnert, danach versuche ich wahlweise ein Stuhl, ein Tisch und ein Käsefondue zu sein, bis mich meine Freundin zur Ordnung ruft.
Service
Der Servicegedanke ist auch hier vorhanden, er schwebt zumindest wie ein Damoklesschwert über allem. Wir werden sogar draußen bedient, ein junger Mann fühlt sich für uns zuständig. Ich habe meine Bedenken, dass das Tempo deutlich nachlassen könnte, wenn es mehr als einen Tisch voller Gäste gäbe, aber das kann ich natürlich nicht beweisen. Im übrigen sollte Kellner in einem Theatercafé auch eine gewisse gelassene Grundhaltung an den Tag legen, schließlich kann hier jederzeit Marlon Brando vorbeischauen und dann will man ja auch nicht aufdringlich sein.
Und sonst?
Sagen wir es mit Brecht: „...der Vorhang zu und alle Fragen offen.“
Allgemein
Wir befinden uns hier bei den Theaterleuten und von daher ist hier alles voll mit Lumpen und Ganoven. Das Theatercafé, das auf einer Terrasse gelegen ist, erhebt sich über das gemeine Volk, das sich unten im legendären italienischen Eiscafé sammelt und seine Eisbatzen mümmelt. Der Weg zum Café führt über eine Showtreppe und man wird - um schon mal ein wenig Abgrenzung zu betreiben - mit dem Hinweisschild „Ab hier kein Eis!!!“ begrüßt (Ausrufezeichen stehen hier aus dramatischen Gründen, um... mehr lesen
Geschrieben am 13.09.2015 2015-09-13| Aktualisiert am
13.09.2015
Besucht am 19.08.2015
Allgemein
Einmal im Jahr schaffen wir es in die Lieberatsbergstube, normalerweise nachdem wir die große Runde auf dem Aussichtsweg gelaufen sind. Vorbei an den schönsten Blicken ins Schuttertal führt hier eine knapp 14 km lange Runde durch den Schwarzwald - irgendwo im Nirgendwo, denn tatsächlich ist Schweighausen nur durch eine längere Anfahrt zu erreichen. Wer am Wochenende diese Runde geht, hat noch die Chance in zwei Berghütten eine Kleinigkeit zu bekommen, ansonsten ist aber die Lieberatsbergstube die einzige sichere gastronomische Einrichtung.
An die Stube selbst ist in den letzten Jahren ein Anbau angebaut worden, der es möglich macht, noch größere Gruppen drin zu bewirten. Sowohl der Anbau als auch die gastronomisch genutzte Freifläche (aka Biergarten) vor dem Restaurant bieten einen schönen Blick ins Tal.
Essen
Wer hierher kommt, bekommt einen Mix aus traditioneller Schwarzwaldküche und einigen modernen Ideen. Das Essen ist stets reichlich und das zu einem fairen Preis. Ich stürze mich heute auf das Tagesgericht mit Kartoffelsuppe und Zwiebelkuchen, damit kann man sich gut zu Hause fühlen. Zu den eher traditionellen Gerichten zählen dann die verschiedenen Brotzeiten, der Toast Hawaii oder auch die verschiedenen Würste. Am Nachbartisch fließt erst einmal der Schnaps und draußen sonnen sich einige Urlauber, werden aber auch von den anwesenden Wespen zerstochen. Ab und zu dringt ein Schrei in den Gastraum, wenn es denn mal wieder einen Touristen erwischt hat.
Service
Hier ist alles tip-top. Dem Auge bietet sich eine heimelige Gaststätte, auch wenn sich neu und alt mischen. Die Bedienung springt beschwingt durch die Gegend und entdeckt immer wieder auch neue Gäste. Nebenbei kann man noch lokale Produkte (Tannenhonig, Wurst) erwerben und in der Karte einiges über die Geschichte der Stube erfahren.
Und sonst?
Wenn die Lieberatsbergstube geschlossen ist, was z.B. recht überraschend in den Betriebsferien geschehen kann, kann man noch weiter zur Mühle laufen und nach einer Brotzeit fragen. Dort hatten wir auch schon Glück in der Not mit reichlich belegten Broten und die Wirte sind sehr nett.
Allgemein
Einmal im Jahr schaffen wir es in die Lieberatsbergstube, normalerweise nachdem wir die große Runde auf dem Aussichtsweg gelaufen sind. Vorbei an den schönsten Blicken ins Schuttertal führt hier eine knapp 14 km lange Runde durch den Schwarzwald - irgendwo im Nirgendwo, denn tatsächlich ist Schweighausen nur durch eine längere Anfahrt zu erreichen. Wer am Wochenende diese Runde geht, hat noch die Chance in zwei Berghütten eine Kleinigkeit zu bekommen, ansonsten ist aber die Lieberatsbergstube die einzige sichere gastronomische Einrichtung.
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Montag ist Pizzatag, da stürmen die Anwohner den Gasthof und es wird heiß in der Küche und Alfonso - Besitzer, Gastgeber und Kellner - muss sich ganz schön sputen, um allen Gästen gerecht zu werden. Es gibt einen recht düsteren Gastraum, der im Winter die knorrige Ortsgemeinschaft zu Schnaps und anderen Getränken einlädt und einen überdachten, zeltartigen Außenbereich, der in den übrigen Monaten zum geselligen Familienfest einlädt. Es gibt lustige Dekorationsartikel, so wie sie gerne in den Gärten verwendet werden, der Zugang zum Außenbereich ist auch mit Rollstuhl möglich.
Essen
Die Pizza sieht in wesentlichen Teilen aus wie Pizza. Es gibt außerdem Nudeln und Salate, dazu ein wenig Scaloppa, Scampi und Rind. Alles in allem eine umfangreiche Karte, die man - nun ja - kennt. Das größte Manko ist, dass ein wenig das herausragende, ungewöhnliche, nicht allerorts vorhandene fehlt (auch bekannt als: Alleinstellungsmerkmal). Sicherlich ist das bei den eher wenigen Italienern in der ländlichen Gegend völlig in Ordnung. Als Städter hat man ein wenig das Gefühl, dass der Gastronomiebetrieb in den 90ern stehen geblieben ist. Meine Pizza nach Lust und Laune des Chefs reißt mich jedenfalls nicht so vom Hocker, ein Ei als Überraschung ist auch nicht so neu. Und diese habe ih mir schon ausgewählt, weil ich mich auf etwas neues einlassen wollte. Ich meine: grundsätzlich kann man hierher gehen, ich freue mich über jeden, der mit ehrlicher Arbeit Geld verdient, nett zu seinen Mitmenschen ist und sein Handwerk versteht. Und ich könnte mir doch vorstellen, dass man dieses Restaurant weiterentwickeln kann und muss.
Service
Wenn es gut läuft, wird man vom Chef selbst bedient, was auch die persönliche Begrüßung und den kleinen Plausch mit einschließt. Alles ist so schnell und umsichtig, wie es die heutige Hitze zulässt, auch über mangelnde Geduld mit uns müssen wir uns nicht beklagen.
Und sonst?
Woran erkennt man eigentlich, dass man in der Provinz ist? Daran, dass die Busse selten fahren und meistens Werbung von der Polizei oder der Bundeswehr tragen. Es ist schon eine seltsame Form von romantischem Umgang mit dem Schießgewehr, die sich hier manifestiert und offenbart.
Ich glaube tatsächlich, dass hier Zeit für ein wenig Neues, für Luft und Licht ist. Ein letzter Tipp noch für alle Besucher: Vorsicht bei der Toilette, gleich nach der Türe führen zwei Stufen in die dunkle Tiefe, die man nicht übersehen sollte, weil man sonst auf dem harten Boden der Realität aufschlägt.
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Montag ist Pizzatag, da stürmen die Anwohner den Gasthof und es wird heiß in der Küche und Alfonso - Besitzer, Gastgeber und Kellner - muss sich ganz schön sputen, um allen Gästen gerecht zu werden. Es gibt einen recht düsteren Gastraum, der im Winter die knorrige Ortsgemeinschaft zu Schnaps und anderen Getränken einlädt und einen überdachten, zeltartigen Außenbereich, der in den übrigen Monaten zum geselligen Familienfest einlädt. Es gibt lustige Dekorationsartikel, so wie sie gerne in den Gärten verwendet werden,... mehr lesen
Das Tschaikowski-Eck befand sich eine ganze Weile im Umbau, jetzt hat das Kiez wieder eine neue Kneipe. Etwas außerhalb von Zentral-Pankow gelegen befindet sich jetzt wieder ein Ort, wo man hingehen möchte. Nachdem das "Majakowski" dicht gemacht hatte, war auch die letzte annehmbare Örtlichkeit verschwunden, ein übler Italiener, die Bismarck-kneipe mit dem schlechtgelauntesten Kellner der Welt und einige andere gastronomische Einrichtungen der Gegend konnten nicht wirklich überzeugen. Und auch wenn das Deppen-Apostroph nichts Gutes verheißt: Hier gehe ich gerne ein zweites Mal hin.
Essen
Die Kneipe hat nur abends geöffnet, eingerichtet ist sie wie eine altberliner Lokalität, mit Holztresen, Holzverkleidung und schönem Holzfusßboden. Entsprechend bietet man auch eher eine Berliner Küche an, durchsetzt von ein wenig amerikanischen und deutschen Gerichten. Z.B. gab es als, wir hier waren Spare-Ribs. Die Bar lädt zum Trinken ein (Guiness vom Fass), ein Saal bietet Räumlichkeiten für Feiern, der Billardtisch bietet ein ideales Ambiente für das abendliche Besäufnis. Die Preise sind bezahlbar.
Service
Über den Service kann man sich nicht beschweren, er muss ein wenig zwischen den Räumen hin und her gondeln, aber das ist so in Ordnung. Die Tische verstecken sich in gemütlichen Ecken und so verteilen sich die Gäste ordentlich im Raum. Eine nette Überraschung bietet der überdurchschnittliche Toiletten-Komfort.
Und sonst?
Des Weiteren gibt es eine Kleinkunstbühne, die regelmäßig für Konzerte und Veranstaltungen genutzt wird. Eine fast schon ideale Kneipe für das Kiez.